[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines wenigstens zwei
benachbart zueinander angeordneter Heizelemente aufweisenden Heizkörpers für ein Gargerät,
wobei die Heizelemente benachbart zueinander derart angeordnet sind, dass ein erstes
der Heizelemente zumindest teilweise radial umlaufend zu einem zweiten der Heizelemente
angeordnet ist, wobei eine dem Heizkörper zugeordnete Temperaturbegrenzereinheit die
Heizelemente bei Erreichen einer vorgegebenen maximalen ersten Temperatur abschaltet
und bei Unterschreiten einer vorgegebenen minimalen zweiten Temperatur einschaltet.
Die Erfindung betrifft ferner eine Steuereinrichtung zum Betreiben eines wenigstens
zwei benachbart zueinander angeordneter Heizelemente aufweisenden Heizkörpers für
ein Gargerät, wobei die Steuereinrichtung zum Einstellen einer mittleren thermischen
Leistung des Heizkörpers einen für die Heizelemente gemeinsamen, einstellbaren Taktgeber
aufweist, an dem die Heizelemente angeschlossen sind. Schließlich betrifft die Erfindung
auch ein Gargerät mit einem wenigstens zwei benachbart zueinander angeordnete Heizelemente
aufweisenden Heizkörper, einer dem Heizkörper zugeordneten Temperaturbegrenzereinheit
sowie einer Abdeckplatte, wobei der Heizkörper zum Durchführen einer im bestimmungsgemäßen
Betrieb vom Heizkörper erzeugten thermischen Leistung durch die Abdeckplatte hindurch
an der Abdeckplatte angeordnet ist und die Temperaturbegrenzereinheit zwischen der
Abdeckplatte und den Heizelementen des Heizkörpers angeordnet ist.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren, eine gattungsgemäße Steuereinheit sowie ein gattungsgemäßes
Gargerät sind zum Beispiel aus der
DE 3206024 A1 bekannt. Diese Druckschrift befasst sich mit der Frage, einen Ankochvorgang zu beschleunigen.
Zu diesem Zweck sieht die
DE 3206024 A1 vor, dass bei einem Heizkörper eine außenumfängliche, ergänzende Heizwicklung angeordnet
ist, die beim Ankochen zugeschaltet wird, um die Heizleistung des Heizkörpers während
des Ankochvorgangs zu erhöhen. Die erhöhte Heizleistung soll also dadurch erreicht
werden, dass ein Strahlungsheizkörper zwei Heizwicklungen aufweist, wobei eine Heizwicklung
weitgehend, mit Ausnahme des äußeren Peripheriebereichs, den Kochstellenbereich abdeckt
und dazu in Form von halbkreisförmigen Heizbereichen mit jeweils zueinander konzentrisch
angeordneten Heizwickeln ausgebildet ist. Diese Heizwicklung ist umgeben von der kreisringförmigen,
zusätzlichen einstrangigen Heizwicklung, die sich unmittelbar am Peripheriebereich
der Kochstelle befindet. Die beiden separaten Heizwicklungen sind jeweils als eigene
separate Heizleiter ausgebildet, wobei ihre jeweiligen beiden Enden mit elektrischen
Anschlussstellen ausgebildet sind. Bei diesem bekannten Heizkörper ist die konzeptionelle
Ausgestaltung zur Verbesserung der Ankochzeit beziehungsweise zur Verbesserung des
Ankochvorgangs aufwendig, insbesondere werden speziell ausgebildete Heizleiter für
die unterschiedlichen Heizwicklungen benötigt.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Erhöhung der Leistungsaufnahme des Heizkörpers
der
DE 3206024 A1 keine wesentliche Verkürzung des Ankochvorgangs mit sich bringt, weil sich der in
der Regel bei solchen Heizkörpern vorgesehene Temperaturwächter aufgrund dieser erhöhten
Gesamtleistung und aufgrund eines ungünstigen Wärmeübergangs vom Heizkörper auf den
Boden eines zu beheizenden Kochgeschirrs schneller auslöst und damit den Ankochvorgang
unterbricht. Der Temperaturwächter führt demzufolge zu einem Takten des Heizkörpers,
sodass eine über mehrere Taktperioden gemittelte Heizleistung deutlich geringer ist,
als die Heizleistung, die mit dem Heizkörper dem Grunde nach maximal erreichbar wäre.
[0004] In diesem Zusammenhang erweist es sich als nachteilig, dass ein dem Heizkörper im
bestimmungsgemäßen Betrieb zugewandter Boden eines Kochgeschirrs eine Bombierung aufweist,
das heißt, eine Wölbung, die in Bezug auf das Kochgeschirr konkav nach innnen ausgebildet
ist, das heißt, eine vom Heizkörper abgewandte Krümmung aufweist. Diese Bombierung
verursacht, dass bei dem auf einer durch den Heizkörper bereitgestellten Heizzone
aufgestellten Kochgeschirr ein großer Teil der Auflagefläche des Bodens des Kochgeschirrs
in einem äußeren Randbereich der Heizzone angeordnet ist. In diesem Bereich der Auflagefläche,
bei der der Boden des Kochgeschirrs die durch den Heizkörper gebildete Heizzone kontaktiert,
erfolgt ein guter Wärmetransport sowohl mittels Wärmeleitung als auch mittels Strahlung.
[0005] In einem inneren Bereich hat der Boden des Kochgeschirrs dagegen keinen oder nur
einen sehr geringen Kontakt zur Auflagefläche, sodass die vom Heizkörper bereitgestellte
Wärmeenergie überwiegend, insbesondere ausschließlich durch Wärmestrahlung auf den
Boden des Kochgeschirrs übertragen wird. Dadurch erwärmt sich der innere Bereich der
Heizzone deutlich schneller als der äußere Randbereich, sodass der Temperaturwächter
aufgrund der Temperaturüberhöhung im inneren Bereich vorzeitig reagiert und ein Abschalten
des Heizkörpers insgesamt bewirkt. Obwohl die Temperatur nur im inneren Teil der Heizzone
überhöht ist, wird der Heizkörper insgesamt mittels des Temperaturwächters abgeschaltet.
[0006] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die mittlere thermische Heizleistung
für ein Kochgeschirr bei gegebenem Heizkörper zu erhöhen.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren, eine Steuereinrichtung und ein Gargerät gemäß
den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
[0008] Insbesondere schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren vor, dass
die Heizelemente derart betrieben werden, dass das zweite Heizelement eine geringere
mittlere thermische Flächenleistungsdichte als das erste Heizelement bereitstellt.
Steuerungsseitig wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung ausgebildet
ist, das Verfahren der Erfindung auszuführen. Gargeräteseitig wird insbesondere vorgeschlagen,
dass das Gargerät eine Steuereinrichtung gemäß der Erfindung aufweist.
[0009] Ein Heizkörper ist vorzugsweise ein Strahlungsheizkörper, der vorzugsweise in eine
Kochmulde, insbesondere eine mit einer Abdeckplatte aus Glaskeramik abgedeckte Kochmulde,
eingebaut werden kann. Natürlich kann der Heizkörper auch durch eine Gusskochplatte
oder dergleichen gebildet sein. Der Strahlungsheizkörper kann einen Heizleiter aufweisen,
der ausgebildet ist, im bestimmungsgemäßen Betrieb des Heizkörpers eine Wärmestrahlung,
insbesondere eine infrarote Strahlung, erzeugt, die vorzugsweise in eine Vorzugsrichtung
zur Heizzone abgestrahlt wird. Darüber hinaus kann der Heizkörper ferner ein Halogenleuchtmittel
aufweisen, welches auch mit einem Heizleiter kombiniert sein kann. Die Abstrahlrichtung
des Heizkörpers beziehungsweise Vorzugsrichtung der Strahlung ist im in der Kochmulde
eingebauten Zustand in Richtung der Abdeckplatte gerichtet, sodass die erzeugte Strahlungsleistung
zur Wechselwirkung mit einem auf der gegenüberliegenden Seite der Abdeckplatte aufgestellten
Kochgeschirrboden wechselwirken kann. Dadurch wird eine Heizzone gebildet, und es
kann eine Beheizung des Kochgeschirrs mittels des Heizkörpers erreicht werden.
[0010] Der Heizkörper wird zum Zwecke der Bereitstellung thermischer Leistung mit elektrischer
Energie beaufschlagt, die beispielsweise durch ein elektrisches Energieversorgungsnetz
wie dem öffentlichen Energieversorgungsnetz, einem Akkumulator, einem Generator, Kombinationen
hiervon oder dergleichen bereitgestellt wird.
[0011] Der Heizkörper weist wenigstens zwei benachbart zueinander angeordnete Heizelemente
auf, die elektrisch voneinander getrennt sein können. Dies erlaubt es, die Heizelemente
unabhängig voneinander zu betreiben. In einer vereinfachten Anordnung kann auch vorgesehen
sein, dass die beiden Heizelemente einen gemeinsamen Anschluss derart aufweisen, dass
sie trotzdem unabhängig voneinander betrieben werden können. Vorzugsweise sind die
Heizelemente in einer, insbesondere gemeinsamen, Ebene nebeneinander angeordnet, wobei
das erste Heizelement zumindest teilweise radial umlaufend zum zweiten Heizelement
angeordnet ist. Die gemeinsame Ebene ist vorzugsweise ungekrümmt.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das erste Heizelement das zweite Heizelement
kreisringförmig umgibt. Die beiden Heizelemente stellen auf diese Weise die Heizzone
bereit. Natürlich kann vorgesehen sein, dass der Heizkörper mehr als zwei Heizelemente
aufweist. Vorzugsweise sind diese ebenfalls von zumindest einem der Heizelemente zumindest
teilweise radial umlaufend umschlossen. Umschließt das erste Heizelement das zweite
Heizelement, beispielsweise in Form eines Kreisrings, kann insbesondere bei dieser
Ausgestaltung erreicht werden, dass im Bereich des ersten Heizelements ein auf der
Heizzone aufgestelltes Kochgeschirr eine gute thermische Ankopplung aufgrund der Bombierung
ermöglicht wird.
[0013] Natürlich kann auch zum Beispiel vorgesehen sein, dass das erste Heizelement durch
ein Halogenleuchtmittel und das zweite Heizelement durch einen Heizleiter gebildet
ist. Ebenso kann eine vertauschte Anordnung der Heizelemente vorgesehen sein.
[0014] Dem Heizkörper ist eine Temperaturbegrenzereinheit zugeordnet, mittels der die Heizelemente
bei Erreichen einer vorgegebenen maximalen ersten Temperatur abgeschaltet und bei
Unterschreiten einer vorgegebenen minimalen zweiten Temperatur eingeschaltet werden
können. Dies erfolgt vorzugsweise automatisch. Mittels der Temperaturbegrenzereinheit
kann somit eine Temperaturschutzfunktion sowohl für den Heizkörper als auch für das
Gargerät insgesamt erreicht werden. Bei Gargeräten, bei denen eine Abdeckplatte aus
einer Glaskeramik vorgesehen ist, dient die Temperaturbegrenzereinheit beispielsweise
dazu, die Abdeckplatte aus Glaskeramik vor einer Überhitzung zu schützen. Die Temperaturbegrenzereinheit
wird auch als Temperaturwächter, Protektor oder dergleichen bezeichnet. Vorzugsweise
sind die erste und die zweite Temperatur gering voneinander beabstandet, beispielsweise
kann die erste Temperatur im Bereich von etwa 550 °C liegen, wohingegen die zweite
Temperatur beispielsweise im Bereich von 500 bis 520 °C liegen kann. Die Temperaturbegrenzereinheit
ist demzufolge derart angeordnet, dass sie thermisch an den Heizkörper derart angekoppelt
ist, dass sie von der vom Heizkörper erzeugten Strahlung beaufschlagt wird. Vorzugsweise
ist sie zwischen den Heizelementen und der Abdeckplatte angeordnet. Je nach Konstruktion
kann sie als separates Bauteil oder auch einstückig mit dem Heizkörper ausgebildet
sein.
[0015] Erfindungsgemäß werden die Heizelemente derart betrieben, dass das zweite Heizelement
eine geringere mittlere thermische Flächenleistungsdichte als das erste Heizelement
bereitstellt. Zu diesem Zweck können die wenigstens zwei Heizelemente des Heizkörpers
vorzugsweise unabhängig voneinander mit elektrischer Energie beaufschlagt werden.
Dies erlaubt es, durch unterschiedliche Beaufschlagung mit elektrischer Energie die
thermische Flächenleistungsdichte der Heizelemente in gewünschter Weise einzustellen.
[0016] Damit ein Ansprechen der Temperaturbegrenzereinheit reduziert werden kann, wird das
zweite Heizelement derart angesteuert, dass seine mittlere thermische Flächenleistungsdichte
gegenüber der des ersten Heizelements reduziert ist. Dadurch wird erreicht, dass die
Temperaturbegrenzereinheit in dem Bereich, in dem eine ungünstige thermische Ankopplung
an das Kochgeschirr vorliegt, geringer thermisch beaufschlagt wird, sodass insgesamt
eine Reduzierung des Ansprechens der Temperaturbegrenzereinheit erreicht werden kann.
Gleichwohl kann dadurch insgesamt eine höhere mittlere thermische Leistung vom Heizkörper
in das Kochgeschirr übertragen werden, sodass insbesondere die Ankochzeit reduziert
werden kann. Insgesamt kann auf diese Weise ein Boost-Effekt erreicht werden, mit
dem bei gegebener Heizkörperkonstruktion eine erhöhte Leistungsübertragung erreicht
werden kann. Darüber hinaus erlaubt es die Erfindung, den erfindungsgemäßen Vorteil
auch mit bereits vorhandenen Heizkörperkonstruktionen erreichen zu können.
[0017] Zur Erreichung dieses Effekts kann eine entsprechende Steuerung durch die Steuereinrichtung
genutzt werden. Es ist also nicht erforderlich, zusätzliche Messeinrichtungen vorzusehen,
um die gewünschte Wirkung gemäß der Erfindung erreichen zu können. Insbesondere ist
es nicht erforderlich, mittels der Steuereinrichtungen Schaltvorgänge der Temperaturbegrenzereinheit
im Einzelnen zu erfassen, beispielsweise, indem ein Strom durch die Heizelemente ermittelt
wird. Bei der Erfindung kommt es lediglich darauf an, dass die mittlere thermische
Flächenleistungsdichte in erfindungsgemäßer Weise eingestellt wird. Dabei kommt es
auch nicht darauf an, für welche elektrische Leistung das jeweilige Heizelement ausgelegt
ist.
[0018] Die Erfindung vermeidet es also, zusätzliche Einrichtungen vorzusehen, mit denen
der gewünschte Effekt der Erfindung erreicht werden kann. Lediglich die ohnehin vorhandenen
elektrischen Einrichtungen brauchen weiterhin genutzt zu werden, sodass sich die Erfindung
auch dazu eignet, in bereits bestehende Einrichtungen beziehungsweise Gargeräte nachgerüstet
zu werden beziehungsweise in bestehende Fertigungslinien auf einfache Weise integriert
zu werden.
[0019] Vorzugsweise werden die Heizelemente zum Betreiben einer vorgegebenen mittleren thermischen
Heizleistung mittels eines gemeinsamen, einstellbaren Taktgebers getaktet mit elektrischer
Energie beaufschlagt. Der Taktgeber kann beispielsweise als ein Steuergerät ausgebildet
sein, welches mittels eines Drehknopfes manuell von einem Nutzer bedienbar ist, um
die gewünschte mittlere thermische Heizleistung in gewünschter Weise einstellen zu
können. Der Taktgeber taktet vorzugsweise beide Heizelemente gemeinsam. In dieser
Ausgestaltung kann der Taktgeber eine übergeordnete Steuerung bereitstellen, die mit
dem Betrieb gemäß der Erfindung kombiniert ist.
[0020] Die mittlere thermische Heizleistung ist eine thermische Heizleistung, die über eine
oder mehrere Taktperioden, gemäß denen die Heizelemente getaktet werden, ermittelt
wird. Dem Grunde nach können die Taktperioden für die wenigstens zwei Heizelemente
auch voneinander abweichen. Zu diesem Zweck kann der Taktgeber entsprechend ausgebildet
sein, dass er die Heizelemente separat voneinander in geeigneter Weise getaktet mit
elektrischer Energie beaufschlagt. Auf diese Weise kann nicht nur die gewünschte mittlere
thermische Flächenleistungsdichte, sondern zugleich auch die mittlere thermische Heizleistung
eingestellt werden. Der Taktgeber kann zum Beispiel durch eine elektronische Steuerung
gebildet sein, die beispielsweise mittels berührungssensitiver Tasten, mittels einer
Fernsteuerung, beispielsweise mittels eines Smartphones oder dergleichen, eingestellt
werden kann.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das zweite Heizelement derart betrieben wird,
dass es eine thermische Flächenleistungsdichte von höchstens 7 W/cm
2, vorzugsweise höchstens 6 W/cm
2, besonders bevorzugt in einem Bereich von 6 bis 7 W/cm
2, bereitstellt. Es hat sich gezeigt, dass der Eingriff der Temperaturbegrenzereinheit
besonders dann reduziert werden kann, wenn die vorgegebenen Werte für die mittlere
thermische Flächenleistungsdichte eingehalten werden. Insbesondere gilt dies für Abdeckplatten
aus Glaskeramik, die eine Dicke von etwa 4 mm bis 6 mm aufweisen. Solche Abdeckplatten
finden beispielsweise bei Gargeräten im Haushalt weite Anwendung.
[0022] Als vorteilhaft erweist es sich ferner, wenn das Betreiben des zweiten Heizelements
durch Auswerten eines separaten Schaltkontakts der Temperaturbegrenzereinheit erfolgt.
In der Regel verfügt nämlich die Temperaturbegrenzereinheit bereits über zwei unabhängig
voneinander betreibbare Schaltkontakte, die für unterschiedliche Temperaturen eingestellt
sein können, und zwar zum Beispiel einen Haupt- und einen Hilfskontakt. Im Stand der
Technik wird bei vielen Anwendungen mittels des zweiten separaten Schaltkontakts eine
Heißanzeige des Gargeräts beziehungsweise der Kochmulde des Gargeräts betrieben. Die
Erfindung nutzt diesen zweiten separaten Schaltkontakt vorzugsweise dazu, das zweite
Heizelement in gewünschter Weise zu betreiben. Zu diesem Zweck ist ein Ansprechbereich
des separaten zweiten Schaltkontakts hinsichtlich der Temperatur entsprechend eingestellt,
sodass das zweite Schaltelement vorzeitig abgeschaltet werden kann. Beispielsweise
kann eine maximale Temperatur bei 480 °C liegen, wobei eine minimale Temperatur bei
430 °C liegen kann. Hierdurch wird erreicht, dass die mittlere Flächenleistungsdichte
des zweiten Heizelements derart reduziert wird, dass das erste Heizelement mittels
der Temperaturbegrenzereinheit im wesentlichen nicht abgeschaltet zu werden braucht.
Dadurch kann insgesamt die mittlere Heizleistung, die dem Kochgeschirr zugeführt werden
kann, erhöht werden. Der Schaltkontakt kann durch eine Steuereinrichtung ausgewertet
werden, die auch die Heizelemente in gewünschter Weise steuert. Insbesondere kann
die Steuereinrichtung das zweite Heizelement in Abhängigkeit der Auswertung des separaten
Schaltkontakts steuern.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das zweite Heizelement unabhängig
vom ersten Heizelement, vorzugsweise ausschließlich mittels des separaten Schaltkontakts
betrieben wird. Dadurch wird erreicht, dass für das erste und das zweite Heizelement
unterschiedliche Werte beziehungsweise Temperaturgrenzwerte durch die Temperaturbegrenzereinheit
bereitgestellt werden können. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, bei dem zweiten
Heizelement die geringere mittlere thermische Flächenleistungsdichte gegenüber dem
ersten Heizelement bereitstellen zu können.
[0024] Mit Vorteil kann das Betreiben des zweiten Heizelements gemäß einer vorgegebenen
Takttabelle erfolgen. Auf diese Weise kann mit einer einfachen Steuerung, ohne dass
separate Messwerte erfasst oder Berechnungen durchgeführt werden müssten, eine erfindungsgemäße
Verfahrensführung erreicht werden. Vorzugsweise ist die Takttabelle empirisch ermittelt,
sodass sie für die üblicherweise vorkommenden Anwendungsfälle geeignet ist. Diese
Ausgestaltung lässt sich auf besonders einfache Weise sowohl nachrüsten als auch in
bestehende Fertigungslinien integrieren.
[0025] Insbesondere vorteilhaft ist es auch, wenn das Betreiben des zweiten Heizelements
gemäß einer mittels eines Temperatursensors erfassten dritten Temperatur im Bereich
der durch den Heizkörper bereitgestellten Heizzone erfolgt. Der Temperatursensor kann
beispielsweise durch ein Widerstandstemperaturelement wie einem PT1000 oder dergleichen
gebildet sein. Vorzugsweise ist eine Elektronikschaltung vorgesehen, an die der Temperatursensor
angeschlossen ist und die vom Temperatursensor gelieferte Signale auswertet und nutzt,
um das zweite und gegebenenfalls auch das erste Heizelement in vorgebbarer Weise zu
betreiben beziehungsweise zu steuern. Der Temperatursensor kann beispielsweise im
Bereich der Heizzone angeordnet sein, wie sie beispielsweise zur Realisierung einer
Bratsensorik vorgesehen sein kann.
[0026] Als vorteilhaft erweist es sich ferner, wenn das Betreiben des zweiten Heizelements
gemäß einer mittels eines Messsystems erfassten Temperatur eines mittels des Heizkörpers
zu beheizenden Kochgeschirrs erfolgt. Dies kann beispielsweise als berührungsloses
Messsystem ausgebildet sein, wie es beispielsweise für eine Kochsensorik zum Einsatz
kommt. Auch hier kann eine Elektronikschaltung entsprechende Signale auswerten, um
das erste und/oder das zweite Heizelement in gewünschter Weise zu betreiben. Diese
Ausgestaltung ermöglicht es, das Kochgeschirr insgesamt mit einzubeziehen.
[0027] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn das Betreiben des zweiten Heizelements
unter Berücksichtigung von Netzrückwirkungen auf einer dem Heizkörper mit elektrischer
Energie versorgenden Energiequelle und/oder einer elektromagnetischen Verträglichkeit
erfolgt. Vorzugsweise wird zumindest das zweite Heizelement derart betrieben, dass
Netzrückwirkungen gemäß der Norm DIN EN 60555-3-3 eingehalten werden können. Natürlich
kann auch eine entsprechende Kombination des Betreibens beider Heizelemente vorgesehen
sein, sodass insgesamt eine Reduzierung der Netzrückwirkungen erreicht werden kann.
Zugleich kann das Betreiben vorsehen, dass eine Norm bezüglich der elektromagnetischen
Verträglichkeit eingehalten wird. Die Erfindung ermöglicht es, insbesondere aufgrund
einer unabhängigen Steuerung der Heizelemente Netzrückwirkungen und/oder elektromagnetische
Wirkungen zu reduzieren. Insgesamt kann gegenüber dem Stand der Technik bei vorgegebenen
Grenzwerten eine höhere Leistung, als beim Stand der Technik möglich, genutzt werden.
[0028] Vorteilhaft erweist es sich ferner, wenn das Verfahren zeitlich begrenzt durchgeführt
wird. Häufig wird die hohe Leistung, die mit der Erfindung bereitgestellt werden kann,
lediglich für eine Ankochphase benötigt. Dadurch kann aber zum Beispiel die Abdeckplatte
thermisch insbesondere ungleichmäßig belastet werden, wodurch die Lebensdauer verkürzt
sein könnte. Durch die zeitliche Begrenzung kann diese Wirkung erheblich reduziert,
wenn nicht sogar gänzlich vermieden werden. Deshalb ist es insbesondere vorteilhaft,
wenn das Verfahren lediglich während einer Aufheizphase durchgeführt wird. Die Aufheizphase
ist vorzugsweise die Zeit, in der das Kochgeschirr, vorzugsweise mit dem Gargut, auf
die gewünschte Temperatur für den bestimmungsgemäßen Garprozess aufgeheizt ist. Die
Aufheizphase ist ein Zeitraum, bei dem Gargut eine möglichest große thermische Energiemenge
zugeführt wird, um es zeitnah auf eine gewünschte Gartemperatur zu bringen. Die Aufheizphase
kann mit Beginn eines Kochvorgangs beginnen. Sie kann aber auch während eines Kochvorgangs
auftreten, und zwar beispielsweise wenn während eines laufenden Kochvorgangs eine
erhöhte Temperatur gewünscht ist, ergänzend kaltes Gargut hinzugefügt wird, und/oder
dergleichen.
[0029] Vorteilhafte Ausführungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte
Ausführungen der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung und des erfindungsgemäßen Gargeräts
anzusehen. Dazu sind gegenständliche Komponenten des Verfahrens alleine oder in Kombination
ausgebildet, um die Verfahrensschritte zu ermöglichen.
[0030] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der
Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren
alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung
verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen
von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit
gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den
erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Funktionen
und Merkmale.
[0032] Es zeigen:
- Fig. 1
- in schematisch-perspektivischer Ansicht ein Gargerät gemäß der Erfindung in Form eines
Herdes,
- Fig. 2
- eine Kochmulde in perspektivisch-schematischer Ansicht für den Herd gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- in schematischer Draufsicht einen Strahlungsheizkörper, der als Zweikreisstrahlungsheizkörper
mit einem Protektor als Temperaturbegrenzereinheit ausgebildet ist, wie er in der
Kochmulde nach Fig. 2 zum Ausbilden einer Heizzone eingebaut ist,
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht durch einen Ausschnitt der Kochmulde gemäß Fig. 2
im Bereich der Anordnung des Strahlungsheizkörpers mit einem aufgestellten Topf als
Kochgeschirr und
- Fig. 5
- ein Diagramm in schematischer Darstellung, in welchem eine Aufheizkurve der Glaskeramik
der Kochmulde nach Fig. 2 im bestimmungsgemäßen Heizbetrieb gemäß der Erfindung mit
einem ersten Graphen einem zweiten Graphen einer Aufheizkurve gemäß dem Stand der
Technik gegenübergestellt ist.
[0033] Fig. 1 zeigt ein Gargerät in Form eines Herdes 1 gemäß der Erfindung. Der Herd 1
weist einen Backofen 21 sowie im oberen Bereich ein Kochfeld als Kochmulde 2 mit vier
Heizzonen 8, 9, 10, 11 auf.
[0034] Die Kochmulde 2 ist in einer schematisch-perspektivischen Ansicht in Fig. 2 dargestellt.
Die Kochmulde 2 umfasst für jede der Heizzonen 8, 9, 10, 11 einen jeweils dieser Heizzone
8, 9, 10, 11 zugeordneten Strahlungsheizkörper 4, 5, 6, 7. Die Strahlungsheizkörper
4, 5, 6, 7 sind unterhalb einer eine Abdeckplatte bildenden Glaskeramikplatte 3 unmittelbar
angrenzend angeordnet. Die Abdeckplatte 3 bildet eine Arbeitsfläche der Kochmulde
2, auf der Kochgeschirre wie ein Topf 17 aufgestellt werden können, um diese bestimmungsgemäße
zu beheizen. Die Kochmulde 2 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 20, die für jeden
der Strahlungsheizkörper 4, 5, 6, 7 einen eigenen Taktgeber 15 aufweist. Der Taktgeber
15 kann mittels manueller Eingabe an einer manuellen Eingabeeinrichtung der Steuereinrichtung
20 von einem Nutzer in gewünschter Weise eingestellt werden.
[0035] In der vorliegenden Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Strahlungsheizkörper 8,
9, 10, 11 dem Grunde nach gleich ausgebildet sind, das heißt, vorliegend sämtlich
als Zweikreis-Strahlungsheizkörper ausgebildet sind, die jeweils zwei benachbarte
zueinander angeordnete Heizelemente 12, 13 aufweisen, die vorliegend jeweils durch
einen Heizleiter gebildet sind (Fig. 3). Die Heizleiter 12, 13 sind derart benachbart
zueinander angeordnet, dass ein erster Heizleiter 12 radial umlaufend zu einem zweiten
Heizleiter 13 angeordnet ist. Vorliegend sind die Heizleiter 12, 13 in einer im Wesentlichen
nicht gekrümmten Ebene angeordnet. Der Heizleiter 12 bildet somit einen radial äußeren
Heizring um den einen Heizkreis bildenden Heizleiter 13 herum aus. Die Strahlungsheizkörper
8, 9, 10, 11 umfassen in bekannter Weise ein thermisches Isolationsmaterial 22, welches
sowohl unterhalb der Heizleiter 12, 13 sowie im äußeren Randbereich des Strahlungsheizkörpers
8, 9, 10, 11 sowie auch in einem zwischen den Heizleitern ausgebildeten Raum angeordnet
ist. Diese Anordnung ist unter Zwischenlage ebenfalls des Isolationsmaterials 22 in
einem Halteblech 23 angeordnet.
[0036] Die folgenden Ausführungen erläutern anhand des Strahlungsheizkörpers 8 dessen weiteren
Aufbau, der dem Grunde nach dem der weiteren Strahlungsheizkörper 9, 10, 11 entspricht.
Dem Grunde nach können die Strahlungsheizkörper 8, 9, 10, 11 identisch ausgebildet
sein und identische Konstruktionen und Leistungen aufweisen. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass die Strahlungsheizkörper 9, 10, 11 abweichende Durchmesser und Leistungen
aufweisen. Gleichermaßen bleibt die Erfindung weiterhin anwendbar.
[0037] Aus Fig. 3 ist ferner ersichtlich, dass am Strahlungsheizkörper 8 eine Temperaturbegrenzereinheit
als Protektor 14 angebracht ist. Der Protektor 14 weist ein Fühlerrohr 24 auf, welches
in der Draufsicht oberhalb der Heizleiter 12, 13 angeordnet ist. Auf diese Weise wird
das Fühlerrohr 24 des Protektors 14 mit der gleichen Wärmestrahlung beaufschlagt,
wie die dem Strahlungsheizkörper 8 zugeordnete Heizzone 4 der Glaskeramikplatte 3.
Das Fühlerrohr 24 ist an einem am Halteblech 23 außen befestigten Schaltergehäuse
26 befestigt. In dem Schaltergehäuse 26 ist ein erster Schaltkontakt 25 angeordnet,
der mittels des Fühlerrohrs 24 betätigt werden kann. Eine Schaltschwelle des ersten
Schaltkontakts 25 ist derart eingestellt, dass die Glaskeramikplatte 3 vor Überhitzung
geschützt ist, weshalb der Schaltkontakt 25 derart eingestellt ist, dass er vorliegend
bei einer ersten maximalen Temperatur von 550 °C automatisch abschaltet. Sinkt daraufhin
die Temperatur auf 500 °C ab, wird der erste Schaltkontakt 25 mittels des Fühlerrohrs
25 automatisch wieder eingeschaltet. Dadurch wird ein Überhitzungsschutz für die Glaskeramikplatte
3 gewährleistet.
[0038] Im Stand der Technik wird der erste Schaltkontakt 25 benutzt, sowohl den ersten als
auch den zweiten Heizleiter 12, 13 gemeinsam abzuschalten, um die Glaskeramikplatte
3 vor Überhitzung zu schützen. Der Heizkörper 8 wird hier also insgesamt geschaltet.
Zu diesem Zweck ist eine Anschlussfahne 31 vorgesehen, an die jeweils ein Ende der
Heizleiter 12, 13 angeschlossen ist.
[0039] Fig. 4 zeigt eine typische konkrete Anwendung im bestimmungsgemäßen Betrieb der Beheizung
eines mit Gargut 18 gefüllten Topfes 17, der auf der Heizzone 4 der Kochmulde 2 aufgestellt
ist. Aus der schematischen Schnittansicht gemäß Fig. 4 ist ersichtlich, dass der Topf
eine Bombierung 19 aufweist, die im Zentrum des Bodens des Topfes 17 zu einem Luftspalt
zur Glaskeramikplatte 3 führt. Der Topf 17 ist somit lediglich in einem äußeren Randbereich
in Kontakt mit der Glaskeramikplatte 3, sodass in diesem Bereich Wärme aufgrund von
Strahlung und Wärmeleitung in dem Topfboden des Topfes 17 geführt werden kann. Im
inneren Bereich ist dagegen eine Wärmeübertragung lediglich aufgrund von Strahlung
möglich. Dadurch ist der Wärmeübergang von der Heizzone 4 auf den Topfboden des Topfes
17 im Zentrum reduziert, sodass es beim Stand der Technik in diesem Bereich zu einer
Überhitzung kommt. Infolgedessen schaltet der Protektor 14 sowohl den ersten als auch
den zweiten Heizleiter 12, 13 regelmäßig aus, damit die Glaskeramikplatte 3 nicht
überhitzt wird. Der Protektor 14 bewirkt hier somit ein Takten des Heizkörpers 8 mittels
eines ersten Schaltkontaktes 25.
[0040] Die Erfindung macht sich nunmehr die Erkenntnis zunutze, dass die insgesamt übertragbare
thermische Leistung erhöht werden kann, wenn der Protektor 14 weniger oft, vorzugsweise
nicht, in den bestimmungsgemäßen Heizbetrieb einzugreifen braucht. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass die mittlere thermische Flächenleistungsdichte des zweiten Heizleiters
13 reduziert wird, sodass die im Stand der Technik übliche Überhitzung im zentrischen
Bereich der Heizzone 4 vermieden werden kann.
[0041] Die Erfindung erreicht dies durch eine kleine Änderung am Strahlungsheizkörper 8
und dessen Protektor 14. Der Protektor 14 weist üblicherweise einen zweiten Schaltkontakt
16 auf, der im Stand der Technik üblicherweise dazu genutzt wird, eine Heizanzeige
zu betreiben. Bei Kochmulden der gattungsgemäßen Art ist es jedoch häufig nicht mehr
erforderlich, diesen zweiten Schaltkontakt des Protektors 14 zu nutzen. Die Heißanzeige
erfolgt zumeist über die Steuereinrichtung 20, die hierfür eigene Mess- und/oder Steuereinrichtungen
aufweist.
[0042] Gemäß der Erfindung wird der zweite Schaltkontakt 16 über einen Anschlusskontakt
32 an die Steuereinrichtung 20 angeschlossen (nicht dargestellt), welche diesen auswertet.
Entsprechend der Auswertung wird ausschließlich der zweite Heizleiter 13 betrieben
und dessen Temperaturschwelle derart eingestellt, dass sie unterhalb der Temperaturschwelle
liegt, bei der der erste Schaltkontakt 25 betätigt wird. Dadurch wird erreicht, dass
die mittlere thermische Flächenleistungsdichte im mittleren Bereich aufgrund des frühen
Eingreifens des Schaltkontakts 16 im Mittel reduziert wird, sodass der erste Schaltkontakt
25 nicht oder nur sehr selten durch das Fühlerrohr 24 betätigt zu werden braucht.
Vorteilhafterweise wird auch der zweite Schaltkontakt 16 durch das gleiche Fühlerrohr
24 betätigt, sodass keine zusätzlichen Bauteile erforderlich sind.
[0043] Die Auswirkungen während des bestimmungsgemäßen Betriebs, insbesondere in der Aufheizphase,
sind aus Fig. 5 ersichtlich. Fig. 5 zeigt schematisch ein Diagramm, in dem auf der
Abszisse die Zeit t und auf der Ordinate die Temperatur T im Bereich der Heizzone
4 dargestellt ist. Ein erster Graph 27 zeigt einen Temperaturverlauf, der mit dem
Verfahren gemäß der Erfindung, wie zuvor erläutert, erreicht wird. Ein weiterer Graph
28 stellt parallel dazu einen Temperaturverlauf gemäß dem Stand der Technik dar.
[0044] Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass bis zu einer Zeit t
1 die Graphen 27 und 28 im Wesentlichen den gleichen Verlauf aufweisen. Ab der Zeit
t
1 erfolgt beim Stand der Technik eine Taktung durch Eingreifen des Protektors 14 in
zuvor beschriebener Weise, wobei bei Erreichen einer ersten maximalen Temperatur t
max der Heizkörper 8 mittels des Protektors 14 vollständig abgeschaltet wird und bei
Abkühlen auf eine zweite minimale Temperatur t
min automatisch wieder vollständig eingeschaltet wird. Dadurch bewirkt der Protektor
14 ein Takten des Heizkörpers 8, wodurch die maximal übertragbare thermische Leistung
entsprechend einer mittleren Temperatur gemäß des Graphen 29 erfolgt.
[0045] Durch die Erfindung stellt sich - im Unterschied zum Stand der Technik - ein Temperaturverlauf
im Bereich der Heizzone 4 gemäß dem Graphen 27 ein. Zu erkennen ist, dass nach Überschreiten
der Zeit t
1 ein Takten aufgrund des zweiten Schaltkontakts 16 mit einer deutlich kleineren Amplitude
und Periode erfolgt. Dadurch kann insgesamt die mittlere Temperatur gemäß des Graphen
30 deutlich über der mittleren Temperatur gemäß des Graphen 29 liegen, weshalb die
maximal übertragbare thermische Leistung entsprechend erhöht ist. Dadurch lässt sich
eine Ankochzeit deutlich reduzieren, sodass insgesamt eine Boost-Funktion bereitgestellt
werden kann.
[0046] Besonders vorteilhaft benötigt die Erfindung also im Wesentlichen kaum oder keine
zusätzlichen Elemente. Sie kann mit den bereits vorhandenen Mitteln realisiert werden,
sodass nicht nur ein einfaches Nachrüsten, sondern auch ein einfaches Ergänzen in
einer bestehenden Fertigungslinie erreicht werden kann. Insbesondere ist es nicht
erforderlich zu erfassen, wann der Protektor schaltend eingreift, oder den Verlauf
eines elektrischen Stroms beziehungsweise einer elektrischen Leistung des Heizkörpers
8 zu erfassen.
[0047] Besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die mittlere thermische Flächenleistungsdichte
7 W/cm
2, insbesondere 6 W/cm
2, nicht überschreitet, besonders bevorzugt 6 bis 7 W/cm
2 erreicht. Wird die thermische Flächenleistungsdichte auf den vorgegebenen Wert begrenzt,
kann ein Eingreifen des Protektors 14 im Wesentlichen vermieden werden.
[0048] Die aufgrund der unterschiedlichen thermischen Flächenleistungsdichte übertragene
Leistung in das Kochgeschirr führt gleichwohl im Wesentlichen zu keiner Beeinträchtigung
einer Temperaturverteilung im Boden des Kochgeschirrs. Dies begründet sich unter anderem
dadurch, dass hohe thermische Leistungen im Wesentlichen dazu benötigt werden, flüssiges
Gargut 18 aufzuheizen, welches per se bereits aufgrund seiner Eigenschaften für einen
Temperaturausgleich sorgt. Darüber hinaus ist bei Bratvorgängen die hohe thermische
Leistung üblicherweise lediglich für das Aufheizen des zum Braten vorgesehenen Kochgeschirrs
erforderlich, wobei während des eigentlichen Bratvorgangs eine erheblich geringere
Leistungsanforderung erforderlich ist. Dadurch sind jedoch die Randbedingungen, die
zum Eingreifen des Protektors 14 führen, in der Regel nicht mehr gegeben, sodass auch
in diesem Fall gemäß der Erfindung eine weitgehend gleichmäßige thermische Flächenleistungsdichte
wie im Stand der Technik bereitgestellt werden kann, das heißt, eine möglichst homogene
Temperaturverteilung im Topfboden erreicht werden kann.
[0049] Alternativ oder ergänzend kann auch ein Steuern des ersten und des zweiten Heizleiters
12, 13 gemäß für die Heizleiter 12, 13 unterschiedlicher Takttabellen erfolgen. Diese
können beispielsweise empirisch ermittelt sein, sodass ein Eingreifen des Protektors
14 im Wesentlichen vermieden werden kann. Beispielsweise kann ein unterschiedliches
Takten für den ersten und den zweiten Heizleiter 12, 13 vorgesehen sein, um die Leistungsdichteverteilung
innerhalb der Heizzone 4 variieren zu können. So kann in jeder Heizzone die maximale
thermische Heizleistung realisiert werden, indem die Optimierung mit Hilfe der Taktung
der ersten und zweiten Heizleiter 12, 13 erfolgt.
[0050] Um bei dieser letztgenannten Ausgestaltung eine geeignete beziehungsweise optimale
Anpassung der thermischen Flächenleistungsdichte mit Hilfe einer Taktung zu realisieren,
können ein oder mehrere Schwellwerte vorgesehen sein. Ein Schwellwert kann von folgenden
Faktoren abhängig sein:
- Abhängigkeit der Anwendung Kochen oder Braten
- Faktor für eine Güte des Kochgeschirrs
- elektrische Heizleistung der Kochzone.
[0051] Um die Heizzone möglichst schnell auf die gewünschte Betriebstemperatur aufheizen
zu können, kann es sinnvoll sein, zu Beginn eines Koch- oder Bratvorgangs die Heizleiter
12, 13 des Heizkörpers 8 gleichzeitig zu betreiben und abschließend in Abhängigkeit
von dem einen oder mehreren Schwellwerten die Heizleistung entsprechend der Anforderung
zu variieren.
[0052] Ein Schwellwert kann dabei wie folgt erreicht werden:
- 1. Durch einen Schaltkontakt 16 der Temperaturbegrenzereinheit 14, wie es in einem
der vorhergehenden Beispiele bereits erläutert ist. Aktuell werden in Kochmulden mit
elektromechanischer Steuerung Heizkörper 8 verwendet, die eine Temperaturbegrenzereinheit
beziehungsweise einen Protektor 14 mit einem Hauptschaltkontakt, nämlich dem ersten
Schaltkontakt 25, und einem Hilfskontakt, nämlich dem zweiten Schaltkontakt 16, besitzen.
Der Hilfskontakt kann auch zur Anzeige einer Restwärme dienen. Zur Bildung von einem
Schwellwert kann dieser Schaltkontakt 16 höher justiert werden, zum Beispiel auf 500
°C, welcher dann einen Stromkreis schließt oder öffnet. Diese Veränderung kann durch
eine Elektronik erfasst und ausgewertet werden, wonach die Einschaltdauer des zweiten
Heizleiters 13 und/oder des ersten Heizleiters 12 variiert werden kann.
- 2. Weiterhin können zur Regelung einer Temperatur vorgesehene Widerstandstemperaturelemente
wie beispielsweise ein für eine Bratsensorik vorgesehener PT1000 genutzt werden. Die
ermittelten Temperatur- und/oder Widerstandswerte können von einer Elektronik wieder
ausgewertet werden und ebenfalls genutzt werden, um nach Erreichen der Betriebstemperatur
den ersten und/oder den zweiten Heizleiter 12, 13 entsprechend zu takten.
- 3. Darüber hinaus können berührungslose Messsysteme wie eine Kochsensorik ebenfalls
Schwellwerte liefern, wonach in Abhängigkeit der Anforderung und der gemessenen Topftemperatur
die Heizleiter 12, 13 getaktet werden.
- 4. In Abhängigkeit der Betriebszeit einer Heizzone 4, 5, 6, 7 und deren thermischer
Heizleistung können durch empirische Vorversuche ein oder mehrere Schwellwerte ermittelt
werden. Diese können in Form einer individuellen Takttabelle in der Steuereinrichtung
20 hinterlegt und nach Bedarf aktiviert werden.
[0053] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorteilhaft vorgesehen sein,
dass eine Zykluszeit beziehungsweise eine Taktzeit des zweiten Heizleiters 13 in einem
Boost-Betrieb so kurz wie möglich gestaltet wird. Dadurch kann ein höheres Temperaturniveau
erreicht werden (vergleiche Fig. 5), wodurch die Ankochzeit noch weiter reduziert
werden kann. Vorteilhaft erfolgt die Festlegung der Taktzeit beziehungsweise Taktrate
unter Berücksichtigung von Normen wie der DIN EN 55014-1 und/oder der DIN EN 61000-3-3.
[0054] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn die Boost-Funktion zeitlich begrenzt ist,
um eine durch die hohe Leistung mögliche hohe Beanspruchung der Glaskeramikplatte
3 möglichst zu reduzieren, sodass eine Beeinträchtigung der Lebensdauer der Glaskeramikplatte
3 weitgehend vermieden werden kann.
[0055] Eine Ausnahme ist es hierzu, wenn das Kochsystem über eine permanente Messdatenerfassung
beziehungsweise Temperaturerfassung verfügt, wie es beispielsweise unter den Punkten
2 und 3 erläutert worden ist. In diesem Fall kann vorgesehen sein, dass die Betriebszeit
der Boost-Funktion in Abhängigkeit der Temperatur variiert werden kann.
[0056] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 20 ein Powermanagement
aufweist, um eine maximale Phasenbelastung einer Phase einer elektrischen Energieversorgung
optimieren zu können.
[0057] Insgesamt kann mit der Erfindung erreicht werden, dass die im Stand der Technik übliche
partielle Überhitzung in einer Heizzone 4 der Glaskeramikplatte 3 und ein hieraus
resultierendes vorzeitiges Schalten mittels der Temperaturbegrenzereinheit 14 vermieden
werden kann.
[0058] Die Erfindung erreicht dies unter Vermeidung der Messung elektrischer Größen. Dadurch
kann die Erfindung auf einfache Weise nachgerüstet beziehungsweise in laufende Fertigungslinien
integriert werden, beispielsweise, indem Takttabellen angepasst werden. Insgesamt
können dadurch bereits bestehende Systeme wie beispielsweise ein Brat- und/oder Kochsensorik
noch effektiver genutzt werden.
[0059] Darüber hinaus kann mit der Erfindung erreicht werden, dass weitere Kochstufen geschaffen
werden, sodass dem Kunden mehr Flexibilität angeboten werden kann, individuell auf
unterschiedliche Ansprüche im Koch- und/oder Bratprozess reagieren zu können.
[0060] Die vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele dienen lediglich der Erläuterung der Erfindung
und sind für diese nicht beschränkend. So können natürlich Funktionen, insbesondere
elektrische Bauteile, wie Steuereinrichtung und dergleichen, beliebig gestaltet sein,
ohne den Gedanken der Erfindung zu verlassen.
[0061] Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und Merkmale sowie
Ausführungsformen gelten gleichermaßen für die erfindungsgemäße Steuereinrichtung
sowie für das erfindungsgemäße Gargerät und umgekehrt. Folglich können für Verfahrensmerkmale
entsprechend Vorrichtungsmerkmale und umgekehrt vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Herd
- 2
- Kochmulde
- 3
- Glaskeramikplatte
- 4
- Heizzone
- 5
- Heizzone
- 6
- Heizzone
- 7
- Heizzone
- 8
- Strahlungsheizkörper
- 9
- Strahlungsheizkörper
- 10
- Strahlungsheizkörper
- 11
- Strahlungsheizkörper
- 12
- erster Heizleiter
- 13
- zweiter Heizleiter
- 14
- Protektor
- 15
- Taktgeber
- 16
- zweiter Schaltkontakt
- 17
- Topf
- 18
- Gargut
- 19
- Bombierung
- 20
- Steuereinrichtung
- 21
- Backofen
- 22
- thermische Isolation
- 23
- Halteblech
- 24
- Fühlerrohr
- 25
- erster Schaltkontakt
- 26
- Schaltergehäuse
- 27
- Graph
- 28
- Graph
- 29
- Graph
- 30
- Graph
- 31
- Anschlussfahne
- 32
- Anschlusskontakt
1. Verfahren zum Betreiben eines wenigstens zwei benachbart zueinander angeordnete Heizelemente
(12, 13) aufweisenden Heizkörpers (8, 9, 10, 11) für ein Gargerät (1), wobei die Heizelemente
(12, 13) benachbart zueinander derart angeordnet sind, dass ein erstes der Heizelemente
(12) zumindest teilweise radial umlaufend zu einem zweiten der Heizelemente (13) angeordnet
ist, wobei eine dem Heizkörper (8, 9, 10, 11) zugeordnete Temperaturbegrenzereinheit
(14) die Heizelemente (12, 13) bei Erreichen einer vorgegebenen maximalen ersten Temperatur
(Tmax) abschaltet und bei Unterschreiten einer vorgegebenen minimalen zweiten Temperatur
(Tmin) einschaltet, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizelemente (12, 13) derart betrieben werden, dass das zweite Heizelement (13)
eine geringere mittlere thermische Flächenleistungsdichte als das erste Heizelement
(12) bereitstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizelemente (12, 13) zum Betreiben einer vorgegebenen mittleren thermischen
Heizleistung mittels eines gemeinsamen, einstellbaren Taktgebers (15) getaktet mit
elektrischer Energie beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Heizelement (13) derart betrieben wird, dass es eine thermische Flächenleistungsdichte
von höchstens 7 W/cm2, vorzugsweise höchstens 6 W/cm2, besonders bevorzugt in einem Bereich von 6 bis 7 W/cm2, bereitstellt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betreiben des zweiten Heizelements (13) durch Auswerten eines separaten Schaltkontakts
der Temperaturbegrenzereinheit (16) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betreiben des zweiten Heizelements (13) gemäß einer vorgegebenen Takttabelle
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betreiben des zweiten Heizelements (13) gemäß einer mittels eines Temperatursensors
erfassten dritten Temperatur im Bereich einer durch den Heizkörper (8, 9, 10, 11)
gebildeten Heizzone (4, 5, 6, 7) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betreiben des zweiten Heizelements (13) gemäß einer mittels eines Messsystems
erfassten Temperatur eines mittels des Heizkörpers (8, 9, 10, 11) zu beheizenden Kochgeschirrs
(17) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betreiben des zweiten Heizelements (13) unter Berücksichtigung von Netzrückwirkungen
auf eine den Heizkörper (8, 9, 10, 11) mit elektrischer Energie versorgende Energiequelle
und/oder einer elektromagnetischen Verträglichkeit erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zeitlich begrenzt durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren lediglich während einer Aufheizphase durchgeführt wird.
11. Steuereinrichtung (20) zum Betreiben eines wenigstens zwei benachbart zueinander angeordnete
Heizelemente (12, 13) aufweisenden Heizkörpers (8, 9, 10, 11) für ein Gargerät (1),
wobei die Steuereinrichtung (20) zum Einstellen einer mittleren thermischen Leistung
des Heizkörpers (8, 9, 10, 11) einen für die Heizelemente (12, 13) gemeinsamen, einstellbaren
Taktgeber (15) aufweist, an den die Heizelemente (12, 13) angeschlossenen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (20) ausgebildet ist, das Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche auszuführen.
12. Gargerät (1) mit einem wenigstens zwei benachbart zueinander angeordnete Heizelemente
(12, 13) aufweisenden Heizkörper (8, 9, 10, 11), einer dem Heizkörper (8, 9, 10, 11)
zugeordneten Temperaturbegrenzereinheit (14) sowie einer Abdeckplatte (3), wobei der
Heizkörper (8, 9, 10, 11) zum Durchführen einer im bestimmungsgemäßen Betrieb vom
Heizkörper (8, 9, 10, 11) erzeugten thermischen Leistung durch die Abdeckplatte (3)
hindurch an der Abdeckplatte (3) angeordnet ist und die Temperaturbegrenzereinheit
(14) zwischen der Abdeckplatte (3) und den Heizelementen (12, 13) des Heizkörpers
(8, 9, 10, 11) angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (20) nach Anspruch 11.