[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von auf verschiedene Benutzer
abgestimmten Matratzen mit in ihrer Längsrichtung (vorgesehene Liegerichtung) aneinander
anschließenden unterschiedlichen Liegezonen, die in verschiedenen Abstützhärten ausgebildet
werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Matratzensystem für die Bereitstellung von auf
verschiedene Benutzer abgestimmten Matratzen mit in ihrer Längsrichtung (vorgesehene
Liegerichtung) aneinander anschließenden unterschiedlichen Liegezonen.
[0003] Es ist seit langem üblich, Matratzen mit über die Liegerichtung aneinander anschließende
unterschiedlichen Liegezonen herzustellen, um die durch die Körperkontur hervorgerufenen
unterschiedlichen Abstützbedürfnisse einer liegenden Person zu erfüllen. Insbesondere
für Seitenschläfer ist es wichtig, dass die Schulter von Matratze weich abgestützt
wird, damit die Schulter tiefer in die Matratze eindringen kann als der Kopf und die
Taille. Ein ähnliches Problem besteht für das Becken, das einerseits in der Seitenkontur
eine Auswölbung hervorruft und andererseits eine gewisse Gewichtskonzentration mit
sich bringt. Die Liegezone im Bereich des Beckens sollte daher so abgestimmt sein,
dass einerseits eine ausreichende Abstützung erfolgt, andererseits das Eintauchen
in den Matratzenkörper in dem Maß ermöglicht wird, wie es erforderlich ist, damit
die Beine gegenüber der Wirbelsäule nicht abgewinkelt werden. Für die Anpassung an
die Körperkontur haben sich sieben Liegezone einer Matratze bewehrt. Üblich sind aber
auch Matratzen mit einer geringeren Anzahl von Liegezonen, beispielsweise fünf oder
drei Liegezonen. Darüber hinaus sind auch bereits mehr als sieben Liegezonen vorgeschlagen
worden.
[0004] Von wesentlicher Bedeutung ist naturgemäß die Positionierung der Liegezone, die möglichst
für alle Benutzer geeignet sein sollte. Hierfür ist auf die Körpergrößenspanne abgestellt
worden, entsteht, wenn die 5 % kleinsten und 5 % größten Personen außer Acht gelassen
werden.
DE 297 20 057 U1 berücksichtigt dabei, dass Männer im Durchschnitt größer und schwerer als Frauen
sind. Die Matratzenaufteilung berücksichtigt daher eine für Personen von 5. weiblichen
Perzentil bis zum 95. männlichen Perzentil als günstig herausgestellte 7-Zonen-Einteilung.
[0005] DE 103 01 557 B1 offenbart eine unterschiedliche Aufteilung der Liegezonen für Matratzen, die für
Männer vorgesehen sind, gegenüber Matratzen, die für Frauen vorgesehen sind. Dabei
ist zugrunde gelegt worden, dass sich die Körperkontur einer Frau in prinzipieller
Weise von der Körperkontur eines Mannes unterscheidet. Danach weisen Frauen gegenüber
Männern ein breiteres Becken auf, während typischerweise gegenüber Frauen mit breiteren
Schultern ausgestattet sind. Auf diese Weise gelingt es, Standardmatratzen herzustellen,
die auf unterschiedliche Benutzer - hier Mann und Frau - in standardisierter Form
abgestimmt sind. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die typisierte Unterscheidung
der Benutzer in männliche und weibliche Benutzer vielfach nicht zu verbesserten Ergebnissen
führt, weil die typisiert zugrunde gelegte Körperform von Männern und Frauen immer
seltener in der Realität anzutreffen ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Matratzen mit unterschiedlichen
Liegezonen und verschiedenen Abstützhärten als standardisierte Matratzen herzustellen,
die besser auf Benutzertypen abgestimmt sind. Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Positionierung
der Liegezonen und/oder deren Abstützhärten für Benutzertypen angepasst, die bezüglich
ihrer Stammlänge in wenigstens zwei Gruppen typisiert sind. Unter Stammlänge wird
dabei die Sitzgröße einer Person verstanden, wobei die Stammlänge unter Einschluss
des Kopfes oder alternativ ohne Einschluss des Kopfes bestimmt werden kann. Sie erstreckt
sich somit über die Rumpflänge und endet am Steißbein der Wirbelsäule oder am Sitzbein
des Beckenknochens. Der Erfindung liegt daher die Erkenntnis zugrunde, dass nicht
- wie bisher angenommen - die Körpergröße für die Aufteilung der Liegezonen wichtig
ist. Vielmehr hat sich die Länge der Beine für die Ausbildung der Liegezonen als wenig
relevant herausgestellt, sodass die entscheidende Unterscheidung in Benutzertypen
aufgrund der Stammlänge erfolgt. In einer Ausführungsform der Erfindung wird daher
der jeweilige Benutzer in eine von zwei Stammlängenkategorien "groß" und "klein" eingeordnet.
Selbstverständlich ist es gemäß der Erfindung auch möglich, drei oder mehrere Stammlängenkategorien
vorzusehen.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird nach der Kategorisierung
des Benutzers bezüglich seiner Stammlänge noch eine weitere Kategorisierung des Benutzers
hinsichtlich der Körperform vorgenommen. Bezüglich der Körperform wird vorzugsweise
unterschieden, ob die Gewichtsverteilung des Körpers über die Stammlänge im Wesentlichen
gleichförmig ist oder ob eine mittenzentrierte Massenverteilung vorliegt. Die mittenzentrierte
Massenverteilung entspricht einer eher birnenförmigen Körperform, bei der eine deutliche
Ausladung der Körperkontur im Bereich Bauch und Hüfte vorliegt. Für die mittenzentrierte
Massenverteilung ist jedenfalls eine stärkere Abstützung im Bereich von Bauch und
Becken erforderlich, sodass gegenüber der mittenzentrierten Massenverteilung in diesen
Bereichen eine größere Abstützhärte vorgesehen wird.
[0008] Unter der Annahme, dass die Kategorisierung bezüglich der Stammlänge in zwei Kategorien
vorgenommen wird und dass die Kategorisierung auch bezüglich der Körperform in zwei
Kategorien erfolgt, werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vier Matratzentypen
hergestellt.
[0009] Wenn in einer bevorzugten Ausführungsform dem Benutzer noch die Wahl gelassen wird,
ob er eine eher feste oder eine eher weiche Matratze bevorzugt, können die vier Matratzentypen
jeweils noch in einer festen und einer weicher Ausführungsform hergestellt werden,
sodass ein entsprechend hergestelltes Matratzensystem acht Matratzentypen aufweisen
kann.
[0010] Allerdings ist es in einer bestimmten Konstruktionsweise, der Matratze auch möglich,
diese als Wendematratze auszuführen, wobei die eine Liegeseite eine eher feste Abstützung
des Körpers bewirkt, während nach dem Wenden der Matratze die dann als Liegeseite
dienende Fläche eine eher weiche Abstützung bewirkt. Ein geeigneter Aufbau einer derartigen
Matratze ist in
EP 2 449 925 B1 beschrieben und für die vorliegende Erfindung mit Vorteil verwendbar. Dieser Matratzenaufbau
ermöglicht eine Zonenausbildung in einem Oberpolster bzw. einem Unterpolster aus einheitlichem
Material dadurch, dass Einschnitte in das Polster in unterschiedliche Anzahl und Ausbildung
ausgeführt sind. Ferner ermöglicht der Aufbau, dass das Oberpolster und/oder Unterpolster
jeweils allein unterschiedliche Liegezonen dadurch bildet, dass das Oberpolster aus
mehreren Abschnitten aus unterschiedlichem Material mit unterschiedlichen Abstützhärten
bestimmt. Ferner kann auch mit dem Kernpolster eine Ausbildung von Liegezonen allein
oder in Verbindung mit dem Oberpolster/ Unterpolster durchgeführt werden. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, dass das Kernpolster in Längsrichtung aus Abschnitten
unterschiedlicher Materialhärte zusammengesetzt ist. In allen Ausführungsformen der
bekannten Konstruktion kann die Verbindung zwischen Kernpolster und Oberpolster bzw.
Unterpolster durch einen Reibschluss zwischen ineinander greifende Rippen des Kernpolsters
einerseits und des Oberpolsters/Unterpolsters andererseits hergestellt werden. Dabei
ist es möglich, jeweils Rippen mit einem geringen Übermaß mit entsprechenden Ausnehmungen
zusammenwirken zu lassen, sodass durch das Übermaß der Zusammenhalt zwischen Kernpolster
und Oberpolster/Unterpolster aufgrund der Reibkräfte und der elastischen Rückstellkräfte
verbessert wird.
[0011] In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform werden die Zonen in einem derartigen
Matratzenaufbau dadurch ausgebildet, dass Rippen des Kernpolsters in Ausnehmungen
des Oberpolsters/Unterpolsters bis zum Boden der Ausnehmung eingreifen und die Rippen
so profiliert werden, dass sie aufgrund von Einschnürungen durch die Belastung mit
dem Gewicht des Benutzers leichter zusammendrückbar sind. Die Einschnürungen können
sich in den Seitenwänden der Rippen, aber auch in der zum Boden der Ausnehmung zeigenden
Oberseite der Rippen befinden.
[0012] Durch eine entsprechende Variation der Ausgestaltung der Rippen lassen sich so unterschiedliche
Abstützhärten durch die Gestaltung des Kernpolsters realisieren. Die dadurch entstehende
Ausbildung der Liegezonen kann durch eine entsprechende Ausbildung des Oberpolsters/Unterpolsters
mit entsprechenden Einschnitten in der Auflagefläche unterstützt werden.
[0013] Der dreiteilige Aufbau der Matratze aus einem Oberpolster, einem Kernpolster und
einem Unterpolster ermöglicht die Ausbildung der Matratze als Wendematratze, wobei
Oberpolster und Unterpolster mit dem Kernpolster grundsätzlich die gleichen Zonen,
jedoch mit unterschiedlichen Härtegraden, ausbilden. Durch das Wenden der Matratze
kann die an dem Benutzer angepasste typisierte Matratze für den Benutzung mit einer
größeren oder einer kleineren Auflagehärte zu benutzen sein.
[0014] Es ist ohne Weiteres ersichtlich, dass für den Fall, dass auf die Ausbildung als
Wendematratze verzichtet werden soll, der Aufbau auch zweiteilig, nämlich aus einem
Oberpolster und einem Kernpolster, erfolgen kann, wobei das Kernpolster auf der Unterseite
ohne Rippen ausgebildet sein kann, da keine in Ausnehmungen eines Unterpolsters hineinragende
Rippen benötigt werden.
[0015] Die Erfindung soll im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Matratzensystems, das auf der Kategorisierung
eines Benutzers nach seiner Stammlänge und seiner Massenverteilung beruht;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung der Verteilung von Liegezonen für eine Stammlängenkategorie
"klein" und eine Stammlängenkategorie "groß";
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch eine Matratze mit einem dreiteiligen Aufbau mit einem Kernpolster,
einem Oberpolster und einem Unterpolster;
- Figur 4
- die drei Teile der Matratze gemäß Figur 3 in explodierter Darstellung;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer möglichen Variation der Matratze gemäß den Figuren
3 und 4.
[0016] Figur 1 verdeutlicht, dass ein Kunde zunächst bezüglich seiner Stammlänge kategorisiert
wird in eine Stammlängenkategorie "klein" und eine Stammlängenkategorie "groß". Die
Stammlänge entspricht der Sitzhöhe eines Menschen, wobei für die Berechnung der Stammlänge
jeweils die Kopflänge mit einbezogen oder ausgeschlossen werden kann.
[0017] Figur 2 verdeutlicht, dass für die Stammlänge "klein" eine Zonenaufteilung A eingerichtet
wird, während für die Stammlängenkategorie "groß" eine Zonenaufteilung B erfolgt.
Von besonderer Bedeutung sind dabei die Positionen der Liegezonen für die Schulter
und für das Becken. Für die Praxis ist im Allgemeinen die Aufteilung in zwei Stammlängenkategorien
ausreichend, weil die Abstützung beispielsweise des Beckens oder der Schulter in der
Mitte der Schulter-Liegezonen bzw. der Becken-Liegezonen erfolgen kann, aber auch
innerhalb der Zone nach oben oder unten verschoben, ohne dass dies zu merkbaren Beeinträchtigungen
führt. Der Übergang der Abstützhärte der Liegezonen wirkt sich auch nicht stufenartig
aus, sondern erfolgt allmählich mit einem mehr oder weniger großen Übergangsbereich.
[0018] Die Kategorie "Stammlänge klein" liegt bei einer Stammlänge ohne Kopf bei einem Mittelwert
von 52 cm und mit Kopf bei 80 cm vor. Die Stammlänge "groß" beträgt ohne Kopf 65 cm
als Mittelwert und mit Kopf 96 cm. Demgemäß wird bei einer Stammlänge bis zu 88 cm
(mit Kopf) die Kategorisierung "Stammlänge klein" gewählt, während bei einer Stammlänge
≥ 89 cm die Kategorie "Stammlänge groß" festgestellt wird. Demgemäß liegt in der Zonenverteilung
A (kleine Stammlänge) die Liegezone für die Schulter zwischen 33 und 55 cm und die
Liegezone für das Becken zwischen 65 und 95 cm, während bei der Zonenverteilung B
die Liegezone für die Schulter zwischen 37,5 und 62,5 und die Becken-Liegezone zwischen
75 und 115 cm liegt. Diese Beispiele gelten beispielhaft für Matratzen mit sieben
Zonen, bei der sich im Bereich der Stammlänge mit Kopf fünf Liegezonen befinden (Kopf,
Hals, Schulter, Lordose, Becken). Es ist ersichtlich, dass sich beispielsweise die
Beckenzone bei der Zonenverteilung B so weit erstrecken muss, dass bei den Variationen
für die Stammlänge "groß" (inklusive Kopf) zwischen 89 und 104 cm das Becken von der
Liegezone "Becken" sicher erfasst und beidseitig bezüglich der Länge der Matratze
geeignet abgestützt wird. Die Liegezone "Becken" muss sich daher immer noch ein gewisses
Maß über die längste im Betracht zu ziehende Stammlänge erstrecken. An diese Liegezone
schließt sich dann die Liegezone für den Oberschenkel an.
[0019] In entsprechender Weise erstreckt sich die Liegezone "Becken" in der Liegezonenverteilung
A (kleine Stammlänge) so weit, dass für die in Betracht kommende Stammlängenvariation
von beispielsweise 72 cm bis 88 cm (einschließlich Kopf) eine beidseitige Abstützung
durch die Becken-Liegezone gewährleistet ist.
[0020] Entsprechende Überlegungen gelten für die Lage der Schulter, aber auch von Hals und
Lordose.
[0021] Nachdem die Auswahl bezüglich der Stammlänge erfolgt ist, wird der Benutzer hinsichtlich
seines Körperbaus kategorisiert, und zwar dahingehend, ob er eine eher mittenzentrierte
Massenverteilung oder eine eher gleichmäßige Massenverteilung im Bereich seiner Stammlänge
aufweist. Eine mittenzentrierte Massenverteilung entspricht einer eher birnenförmigen
Körperform, gesehen von der Schulter zum Becken, während eine gleichmäßige Massenverteilung
auch eine muskulöse Schulterpartie einschließt. Trainierte Personen werden daher eher
in die Körperbaukategorie gleichmäßige Massenverteilung eingruppiert werden, während
die mittenzentrierte Massenverteilung eher für übergewichtige Personen zutrifft.
[0022] Aufgrund der beiden Kategorisierungen des Benutzers ergeben sich vier Matratzentypen.
Wird zusätzlich die Vorliebe des Benutzers für eine feste oder eine weiche Matratze
berücksichtigt, ergeben sich acht Matratzentypen, wie dargestellt.
[0023] Gemäß den Figuren 3 und 4 besteht eine Matratze 1 mit einer Länge von 200 cm aus
einem Kernpolster 2, einem Oberpolster 3 und einem Unterpolster 4. Das Kernpolster
2 ist über die Länge der Matratze 1 aus einem einstückigen Block hergestellt und weist
zur Verbindung mit dem Oberpolster 3 und zur Verbindung mit dem Unterpolster 4 nach
oben und unten ragende Rippen 5 auf, die jeweils durch eine Nut 6 voneinander getrennt
sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rippen 5 alle in gleicher
Höhe ausgebildet und die Nuten 6 weisen eine gleiche Tiefe bis zu einem Nutgrund 7
auf. Die Breite der Rippen 5 entspricht der Breite der Nuten 6.
[0024] Die Zeichnung lässt erkennen, dass die Rippen 5 in den dargestellten Ausführungsbeispiel
bezüglich der Längsrichtung auf gleicher Höhe angeordnet sind, sodass sie spiegelsymmetrisch
zu einer horizontalen Mittenebene des Kernpolsters verlaufen. Denkbar ist allerdings
auch, dass die zum Oberpolster 3 zeigenden Rippen 5 bezüglich der Länge der Matratze
1 auf der Höhe zum Unterpolster 4 hin eine offene Nut 6 angeordnet ist, sodass sich
ein etwas sinusförmig wellenartiger Verlauf des Kernpolsters 2 ergeben wird. Das Oberpolster
3 und das Unterpolster 4 weisen ebenfalls Rippen 8 und Nuten 9 auf, die jeweils invers
zu den Rippen 5 und Nuten 6 ausgebildet sind, sodass sich Rippe-Nut-Paarungen 5, 9
und 6, 8 beim Zusammenbringen des Kernpolsters 2 mit dem Oberpolster 3 und dem Unterpolster
4 ergeben. Die Rippen 5 des Kernpolsters 2 weisen dabei gegenüber den Nuten 9 von
Oberpolster 3 und Unterpolster 4 eine geringe Überbreite auf, um einen festen Sitz
von Oberpolster 3 und Unterpolster 4 an dem Kernpolster 2 zu gewährleisten. Es ist
sinnvoll, die Überbreite an den Rippen 5 des Kernpolsters 2 vorzusehen, weil das Kernpolster
2 regelmäßig eine größere Härte aufweist als das Oberpolster 3 und das Unterpolster
4.
[0025] In dem Oberpolster 3 und dem Unterpolster 4 sind quer zur Längsrichtung verlaufende
Einschnitte 10 vorhanden, die in Längsrichtung jeweils einen elastisch eindrückbaren
Steg 11 begrenzen. Die Einschnitte 10 befinden sich - wie dargestellt - bevorzugt
in der Mitte der Breite der Rippen 8 von Oberpolster 3 und Unterpolster 4, könnten
alternativ auch in der Mitte der Breite der Nuten 9 des Kernpolsters 2 positioniert
sein.
[0026] Wie Figur 1 verdeutlicht, ist die Höhe der Rippen 5 des Kernpolsters 2 kleiner als
die Tiefe der Nuten 9 bis zu deren Nutgrund 12, sodass zwischen Nutgrund 12 und der
Oberseite der Rippe 5 eine ersten Rippen-Nut-Paarung 5, 6 ein in Querrichtung verlaufender
Luftkanal 13 entsteht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedem Steg 11
ein Luftkanal 13 zugeordnet, d. h. der Luftkanal 13 befindet sich mittig unterhalb
des Stegs 11.
[0027] Die Zeichnung lässt erkennen, dass die Einschnitte 10 in vier Ausführungsformen vorhanden
sind, von denen eine erste Ausführungsform 10a drei Taillierungen untereinander, eine
Ausführungsform 10b zwei Taillierungen untereinander, eine Ausführungsform 10c eine
Taillierung mit einer größeren Höhe und eine Ausführungsform 10d eine Taillierung
mit einer geringen Höhe aufweisen.
[0028] Die Einschnitte 10a führen zu einer weichen Ausbildung des von ihnen begrenzten Stegs
11, die Ausführung 10b bewirkt eine etwas härtere Ausführung des Stegs 11. Die beiden
Ausführungsformen 10c und 10d führen zu einer weiteren Steigerung der Auslagehärte,
wobei der Einschnitt 10d die härteste Ausführungsform darstellt. Auf diese Weise sind
über die Länge der Matratze 1 unterschiedliche Liegezonen ausgebildet.
[0029] Die Matratze 1 ist so ausgebildet, dass Oberpolster, Unterpolster und Kernpolster
durch zusammendrücken der Rippen-Nut-Paarungen 5, 9 und 6, 8 zu einer einheitlich
handhabbaren Matratze verbunden sind, ohne dass es einer zusätzlichen Klebung bedarf.
Dadurch ist es in einfacher Weise möglich, beispielsweise durch Auswechseln des Kernpolsters
2 einen anderen Härtegrad der Matratze 1 zu realisieren. Durch Auswechseln eines Oberpolsters
3 oder Unterpolsters 4 kann eine vorhandene Zonenverteilung von Liegezonen in eine
andere Zonenverteilung geändert werden, beispielsweise um die Anpassung an die andere
Stammlängenkategorie durchzuführen.
[0030] Die elastisch abstützende Wirkung der Matratze erfolgt durch die elastisch eindrückbaren
Stege 11 von Oberpolster 3 oder Unterpolster 4 kombiniert mit der Abstützwirkung der
dem eindrückbaren Steg 11 zugeordneten wenigstens einen Rippe-Nut-Paarung, in der
sich die Rippe oder Nut des Oberpolsters 3 oder Unterpolsters 4 an der entsprechenden
Nut bzw. Rippe des Kernpolsters 2 abstützt, wobei das Kernpolster 2 eine größere Härte
aufweist als das Oberpolster 3 oder Unterpolster 4. Es kommt somit zu einer kombinatorischen
Abstützwirkung des elastisch eindrückbaren Stegs mit der von der Wahl der Materialhärte
von Oberpolster, Unterpolster und Kernpolster abhängigen Abstützwirkung des Zusammenspiels
von Rippe und Nut. In einer bevorzugten Ausführungsform der Matratze ragen die Rippen
8 der Rippen-Nut-Paarung 6,8 bis auf den Nutgrund der zugehörigen Nut 6, während in
der anderen Rippe-Nut-Paarung 5, 9 die Rippen 5 jeweils unter Ausbildung des Luftkanals
13 die zugehörige Nut 9 nur teilweise ausfüllen. Die elastisch abstützende Wirkung
der elastisch eindrückbaren Stege 11 des Oberpolsters 3 bzw. Unterpolsters 4 wird
dabei mit der elastischen Wirkung der Luftkanäle 13 kombiniert, sodass mit dem Eindrücken
des Stegs 11 auch die zugehörige Rippe 5 in die zugehörige Nut 9 stärker eingedrückt
wird, wodurch eine zusätzliche Abstützwirkung erzielt wird. Dabei wird der Luftkanal
13 unter Umständen bis auf Null verkleinert, sodass beim Auftreffen der Rippen 5 auf
den Nutgrund 12 der Eindrückwiderstand für eine zunehmende Belastung nunmehr progressiv
stark vergrößert wird. Die elastische Abstützung des Körpers durch die Matratze 1
erfolgt somit aufgrund mehrerer Effekte, die beim Eindrücken einen verstärkten Abstützwiderstand
bewirken. Dies gilt zunächst für die Federwirkung des elastisch eindrückbaren Stegs
11, bei einer weiteren Belastung für das Einschieben der Rippe 5 in die zugehörige
Nut 9 und ggf. mit einem stark ansteigenden Abstützwiderstand, wenn der Kopf der Rippe
5 den Nutgrund 12 erreicht, sodass nun die vorzugsweise größere Materialhärte des
Kernpolsters 2 zum Tragen kommt.
[0031] In der in Figur 5 skizzierten Variante sind die Luftkanäle 13' in der Rippe-Nut-Paarung
6, 8 vorgesehen, während die Rippe 5' in der Nut 9 auf dem Nutgrund 12 aufliegt. Die
Rippe 5' des Kernpolsters 2 bildet somit einen durch das Körpergewicht eindrückbaren
Stempel, dessen Federhärte durch Einschnürungen 15 in den Seitenwänden der Rippe 5'
oder durch Einschnürungen 16 in der Kopfseite der Rippe 5' variiert werden kann. Eine
Variation der Abstützhärte ist somit durch die Ausbildung der Rippen 5' des Kernpolsters
2 möglich. Obwohl das Kernpolster aus einem einheitlichen Material besteht, kann es
somit zur Ausbildung der unterschiedlichen Abstützhärten in den Liegezonen konstruktiv
gestaltet werden, wobei die Rippen 5', die auf dem Nutgrund 12 aufliegen, durch die
Einschnürungen 15, 16 leichter zusammendrückbar sind. Auf diese Weise ist es möglich,
dass durch das Kernpolster 2 die unterschiedlichen Liegezonen durch Ausbildung unterschiedlicher
Rippen 5' mit einer unterschiedlichen Anzahl und/oder Lage der Einschnürungen 15,
16 realisiert werden, während die im Übrigen gleich aufgebauten Oberpolster 3 bzw.
Unterpolster 4 lediglich eine unterschiedliche Auflagehärte bewirken.
[0032] Selbstverständlich ist es möglich, durch eine Kombination der unterschiedlich gestalteten
Einschnitte 11' und 11" im Oberpolster 3 bzw. 11a und 11b im Unterpolster 4 einerseits
und durch unterschiedlich gestaltete Rippen 5, 5' im Kernpolster 2 andererseits die
gewünschte Verteilung der Liegezonen zu realisieren.
[0033] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Oberpolster 3 mit einem weicheren Grundmaterial,
entsprechende der Matratzenhärte H2, und das Unterpolster 4 mit einem festeren Grundmaterial,
entsprechend der Matratzenhärte H3, ausgebildet werden. Wird die Matratze so aufgelegt,
dass das Oberpolster 3 die Auflagefläche für den Benutzer bildet, liegt eine weichere
Variante der Matratze 1 vor. Durch Drehen der Matratze 1 so, dass das härtere Unterpolster
4 die Auflagefläche für den Benutzer bildet, fühlt dieser eine härtere Matratzenauflage.
Auf diese Weise ist es möglich, die acht Matratzentypen gemäß Figur 1 auf vier unterschiedliche
Matratzen zu reduzieren, wenn die Aufteilung in feste oder weiche Matratze durch Umdrehen
der Matratze gemäß Figur 5 realisierbar ist. Soll auf die beschriebene Ausbildung
als Wendematratze verzichtet werden, ist es ersichtlich nicht erforderlich, die Matratze
dreiteilig mit einem Oberpolster 3, einem Kernpolster 2 und einem Unterpolster 4 auszubilden.
In diesem Fall reicht die Zusammensetzung aus einem Oberpolster und einem Kernpolster
2 aus. Da das Kernpolster 2 somit nicht mit Rippen in entsprechende Ausnehmungen des
Unterpolsters 4 eingreifen muss, kann das Kernpolster auf seiner Unterseite ohne Rippen
5, 5', also mit einer glatten Unterseite, ausgebildet sein.
[0034] Aufgrund der erfindungsgemäßen Herstellung von Matratzentypen, die an eine Kategorisierung
des Benutzers bezüglich seiner Stammlängenkategorie und gegebenenfalls zu einer Körperformkategorie
angepasst sind, gelingt es, mit standardmäßig hergestellten Matratzen eine bessere
und für mehrere Benutzer geeignete Matratze mit mehreren Liegezonen zu erstellen.
1. Verfahren zur Herstellung von auf verschiedene Benutzer abgestimmten Matratzen (1)
mit in ihrer Längsrichtung (vorgesehene Liegerichtung) aneinander anschließenden unterschiedlichen
Liegezonen, die in verschiedenen Abstützhärten ausgebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei bezüglich der Position und/oder der Abstützhärten der Liegezonen
unterschiedliche Matratzen (1) in Abhängigkeit von der Stammlänge der Benutzer hergestellt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Stammlängentypen (A, B) unterschieden werden und der Benutzer einem
der Stammlängentypen zugeordnet wird, dass wenigstens zwei Körperformtypen unterschieden
werden und der Benutzer einem der Körperformtypen zugeordnet wird und dass für jede
mögliche Kombination der Stammlängentypen und Körperformtypen eine typisierte Matratze
hergestellt wird, wobei sich die typisierte Matratze in der Positionierung der Liegezonen
über die Längsrichtung der Matratze und der Kombination der Abstützhärten in den Liegezonen
unterscheiden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als weitere Variante die Bevorzugung des Benutzers einer harten oder weichen Matratzenelastizität
für die Herstellung der typisierten Matratzen (1) berücksichtigt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die typisierten Matratzen (1) aus einem wenigstens zweiteiligen Matratzenkern gebildet
werden, in dem ein Kernpolster (2) mit einem Oberpolster (3) verbunden ist und die
Ausbildung der Liegezonen durch das Oberpolster (3) und/oder das Kernpolster (2) vorgenommen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die typisierten Matratzen (1) aus einem dreiteiligen Matratzenkern aus einem Kernpolster
(2), einem Oberpolster (3) und einem Unterpolster (4) gebildet werden und dass die
Matratze (1) als Wendematratze ausgebildet ist und das Oberpolster (3) für eine weiche
und das Unterpolster (4) für eine harte Matratzenelastizität ausgelegt ist.
6. Matratzensystem für die Bereitstellung von auf verschiedene Benutzer abgestimmten
Matratzen (1) mit in ihrer Längsrichtung (vorgesehene Liegerichtung) aneinander anschließenden
unterschiedlichen Liegezonen, dadurch gekennzeichnet, dass es aus wenigstens zwei unterschiedlichen typisierten Matratzen (1) besteht, die bezüglich
wenigstens zweier Stammlängentypen von Benutzern bezüglich der Position und/oder der
Abstützhärten unterschiedlich sind.
7. Matratzensystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen typisierten Matratzen bezüglich wenigstens zweier Stammlängentypen
und wenigstens zweier Körperformtypen von Benutzern mit verschiedenen Kombinationen
von Positionen und Abstützhärten der Liegezonen hergestellt sind.
8. Matratzensystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die typisierten Matratzen aus einem wenigstens zweiteiligen Matratzenkern bestehen,
in dem ein Kernpolster (2) mit einem Oberpolster (3) verbunden ist und das Kernpolster
(2) und/oder das Oberpolster (3) für die Ausbildung der unterschiedlichen Liegezonen
gestaltet sind.
9. Matratzensystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die typisierten Matratzen (1) aus einem dreiteiligen Matratzenkern mit einem Kernpolster
(2), einem Oberpolster (3) und einem Unterpolster (4) bestehen und als Wendematratze
ausgebildet sind, wobei das Oberpolster (3) für eine weiche und das Unterpolster (4)
für eine harte Matratzenelastizität ausgelegt ist.