(19)
(11) EP 2 985 094 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.02.2016  Patentblatt  2016/07

(21) Anmeldenummer: 14181126.5

(22) Anmeldetag:  15.08.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B21J 15/04(2006.01)
B21J 15/26(2006.01)
B25B 27/00(2006.01)
B21J 15/10(2006.01)
B21J 15/28(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: GESIPA Blindniettechnik GmbH
64546 Mörfelden-Walldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Wille, Lothar
    64546 Mörfelden-Walldorf (DE)
  • Gärtner, Richard, Dr.
    64546 Mörfelden-Walldorf (DE)
  • Bamberger, Thomas
    64546 Mörfelden-Walldorf (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Andreas 
Patentanwälte Dr. Knoblauch PartGmbB Schlosserstrasse 23
60322 Frankfurt am Main
60322 Frankfurt am Main (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Setzgerät und Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements


(57) Es wird ein Setzgerät (1) und ein Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements angegeben, wobei das Setzgerät (1) ein Gehäuse, einen Zugmechanismus (2-4) im Gehäuse, einen elektrischen Motor (7), mit dem der Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition heraus in eine Zugrichtung (8) verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung (10) zum Ansteuern des Motors (7) und eine Bedieneinrichtung (12), die mit der Steuereinrichtung (10) verbunden ist, aufweist.
Man möchte den Energieverbrauch in einem Setzvorgang günstig gestalten können.
Hierzu ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung (10) eine Kraftmesseinrichtung aufweist und den Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet, wenn ein mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung erzeugtes Signal mit einem Sollwert (FS) übereinstimmt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Setzgerät zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, wobei das Setzgerät ein Gehäuse, einen Zugmechanismus im Gehäuse, einen elektrischen Motor, mit dem der Zugmechanismus aus einer Startposition heraus in eine Zugrichtung verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung zum Ansteuern des Motors und eine Bedieneinrichtung, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist, aufweist.

[0002] Ferner betrifft die Verbindung ein Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, bei dem bei Betätigung einer Bedieneinrichtung ein durch eine Steuereinrichtung gesteuerter elektrischer Motor einen Zugmechanismus aus einer Startposition in eine Zugrichtung bewegt und dadurch das Verbindungselement oder ein damit in Eingriff stehendes Zusatzelement verformt.

[0003] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Setzgerätes beschrieben, mit dem eine Blindnietmutter gesetzt wird. Die Erfindung ist jedoch auch bei anderen Verbindungselementen anwendbar, beispielsweise einem Schließringbolzen, einem Blindniet ohne Dornabriss oder einem so genannten "Bulb-tite-rivet" oder Presslaschenniet.

[0004] Zum Setzen einer Blindnietmutter wird ein Zugdorn in die Blindnietmutter eingeschraubt. Die Blindnietmutter wird dann in eine Bohrung in einem Fügegut eingesetzt, bis ihr Setzkopf am Fügegut anliegt. Der Zugdorn wird mit Hilfe des Zugmechanismus des Setzgeräts in eine Zugrichtung gezogen. Dabei verformt sich auf der dem Setzkopf abgewandten Seite des Fügeguts der Schaft der Blindnietmutter und bildet einen Schließkopf. Wenn der Schließkopf fertig ausgebildet ist, kann der Zugdorn aus dem Gewinde der Blindnietmutter herausgeschraubt werden und der Setzvorgang ist beendet. Die Bewegung des Zugmechanismus wird üblicherweise dadurch ausgelöst, dass der Bediener die Bedieneinrichtung betätigt, beispielsweise durch einen Druckschalter. Auf das von der Bedieneinrichtung erzeugte Betätigungssignal setzt die Steuereinrichtung den Motor in Betrieb.

[0005] Der Setzvorgang kann beispielsweise dadurch beendet werden, dass der Bediener die Bedieneinrichtung loslässt. In diesem Fall ist eine zuverlässige Aussage über die Qualität der Verbindung aber praktisch nicht zu machen.

[0006] Es ist daher bekannt, den Weg zu messen, den der Zugmechanismus von der Startposition aus in dem Gehäuse zurücklegt. Wenn ein vorbestimmter Weg zurückgelegt worden ist, geht man davon aus, dass der Schließkopf in gewünschter Weise ausgebildet worden ist.

[0007] Die Verbinder, die zum Herstellen der nicht lösbaren Verbindung verwendet werden, sind Massenprodukte. Trotz einer hohen Qualität bei der Herstellung derartiger Massenprodukte lässt sich eine gewisse Streuung nicht vermeiden. Die Überwachung des Setzvorganges mit Hilfe des von dem Zugmechanismus zurückgelegten Weges kann daher dazu führen, dass der Zugmechanismus zum Ende des Setzvorganges hin eine relativ große Kraft aufbringen muss. Dies bedeutet einen erheblichen Energieverbrauch, was insbesondere bei Setzgeräten von Nachteil ist, die von einer Batterie oder einem Akkumulator gespeist werden.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Energieverbrauch beim Setzvorgang günstig zu gestalten.

[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Setzgerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Steuereinrichtung eine Kraftmesseinrichtung aufweist und den Antrieb des Zugmechanismus in Zugrichtung beendet, wenn ein mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung erzeugtes Signal mit einem Sollwert übereinstimmt.

[0010] Bei einem derartigen Setzgerät ist es nicht mehr notwendig, den von dem Zugmechanismus zurückgelegten Weg zu überwachen. Man geht vielmehr davon aus, dass man die Ausbildung des Schließkopfes oder die vollständige Beendigung eines Umformvorgangs bei anderen Verbindertypen auch dadurch kontrollieren kann, dass man überwacht, ob der Setzvorgang mit einer gewissen Zugkraft abgeschlossen worden ist. Wenn die vorbestimmte Kraft erreicht worden ist, dann ist der Schließkopf ausgebildet und die Bewegung des Zugmechanismus kann beendet werden. Da durch den Sollwert gleichzeitig eine Maximalkraft definiert wird, können unerwünschte Kraftspitzen nicht auftreten. Bei einem Elektromotor steigt der Stromverbrauch überproportional gegenüber der Kraft, so dass dadurch eine erhebliche Energieeinsparung erzielt werden kann. Die Kraftmesseinrichtung kann die Kraft unmittelbar oder eine der Kraft entsprechende oder mit der Kraft in Beziehung stehende Größe ermitteln. Es reicht allerdings aus, die Kraft zu überwachen. Es ist nicht erforderlich, in die Steuerung des Elektromotors einzugreifen, um die Kraft während der Bewegung des Zugmechanismus zu regeln oder eine bestimmte Kurve abzufahren. Man geht davon aus, dass der Setzvorgang dann mit der gewünschten Qualität durchgeführt worden ist, wenn der Sollwert der Kraft erreicht worden ist.

[0011] Vorzugsweise steuert die Steuereinrichtung bei Übereinstimmen des Signals mit dem Sollwert den Motor um und bewegt den Zugmechanismus entgegen der Zugrichtung. Damit wird der Zugmechanismus wieder in Richtung auf die Startposition bewegt, so dass für diese Bewegung praktisch keine Zeit verloren geht.

[0012] Vorzugsweise bewegt die Steuereinrichtung den Zugmechanismus bis in die Startposition. Damit steht am Ende des Setzvorganges der Zugmechanismus wieder dort, wo er einen neuen Setzvorgang beginnen kann. Da die Bewegung in die Startposition unmittelbar nach Beendigung des Setzvorganges erfolgt, wird im Grunde die kürzest mögliche Zykluszeit für den Setzvorgang erreicht.

[0013] Hierbei ist bevorzugt, dass die Steuereinrichtung den Zugmechanismus oder einen Teil davon bei der Bewegung in die Startposition rotatorisch antreibt. Zum Setzen einer Blindnietmutter wird üblicherweise der Zugdorn in die Blindnietmutter eingeschraubt. Nach dem Ausbilden des Schließkopfes sollte der Zugdorn aus der Blindnietmutter wieder herausgeschraubt werden. Dies kann bereits während der Rückbewegung des Zugmechanismus in die Startposition erfolgen.

[0014] Bevorzugterweise weist die Kraftmesseinrichtung eine Stromüberwachungseinrichtung auf, die einen dem Motor zugeführten Strom fortlaufend ermittelt, und aus dem Strom eine der von der Zugeinrichtung erzeugten Kraft entsprechende Größe ermittelt. Wenn der Zugmechanismus in Zugrichtung bewegt wird, steigt die zum Bewegen des Zugmechanismus notwendige Kraft und damit das zum Erzeugen der Kraft notwendige Drehmoment des Motors an. Dies ist dadurch bedingt, dass durch die Bewegung des Zugmechanismus der Schließkopf der Niethülse der Blindnietmutter ausgebildet oder bei einem Schließringbolzen der Schließring verformt wird. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Drehmoment und dem vom Motor aufgenommenen Strom, der beispielsweise über eine Kennlinie definiert werden kann. Die Kennlinie kann vom Hersteller des Motors vorgegeben oder mit einfachen Versuchen ermittelt werden. Man kann also das Erreichen der vorgegebenen Kraft auch einfach dadurch feststellen, dass man den Strom fortlaufend mit einem vorgegebenen Sollwert erreicht.

[0015] Vorzugsweise weist die Steuereinrichtung einen Sollwerteingang auf. Damit ist es möglich, den Sollwert zu verändern. Unterschiedliche Arten von Verbindungselementen erfordern beispielsweise unterschiedliche Kräfte, um die Verformung in ausreichendem Maße zu bewirken. Die unterschiedlichen Sollwerte können über den Sollwerteingang zugeführt werden. Die Sollwerte können auch über eine Einstelleinrichtung am Setzgerät verändert werden, beispielsweise ein Einstellrad oder durch Schalter, die einzeln oder in Kombination betätigt werden können. Natürlich ist es auch möglich, die Sollwerte auf andere Weise zuzuführen, beispielsweise über eine Computer-Schnittstelle.

[0016] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Steuereinrichtung die von der Zugeinrichtung aufgebrachte Kraft fortlaufend ermittelt und mit einem Sollwert vergleicht und bei Erreichen des Sollwerts den Antrieb des Zugmechanismus in Zugrichtung beendet. Die Kraft kann unmittelbar oder mittelbar über eine der Kraft entsprechende Größe ermittelt werden.

[0017] Wie oben im Zusammenhang mit dem Setzgerät erläutert worden ist, reicht die Ermittlung der Kraft aus, um die Qualität der Ausbildung des Schließkopfes oder einer anderen Verformung sicherzustellen. Da damit gleichzeitig ein Maximalwert der Kraft definiert worden ist, können Kraftspitzen, die diesen Maximalwert übersteigen, nicht auftreten. Damit werden auch entsprechende Strommaxima vermieden, so dass der Energieverbrauch beim Setzvorgang günstig gestaltet werden kann.

[0018] Vorzugsweise ändert man bei Erreichen des Sollwerts die Bewegungsrichtung des Zugmechanismus. Damit werden auch die Zykluszeiten kurz gehalten. Der Zugmechanismus steht dann nach Beendigung eines Setzvorganges schnell wieder für einen neuen Setzvorgang zur Verfügung.

[0019] Dies gilt insbesondere dann, wenn man den Zugmechanismus bis in die Startposition bewegt. Damit wird im Grunde die kürzest mögliche Zykluszeit für einen Setzvorgang erreicht.

[0020] Bevorzugterweise treibt man bei der Rückbewegung des Zugmechanismus in Richtung der Startposition den Zugmechanismus oder Teile davon rotatorisch an. Damit lässt sich bei der Rückbewegung der Zugdorn aus der gesetzten Blindnietmutter herausdrillen. Auch dies dient einer Zeitersparnis.

[0021] Bevorzugterweise überwacht man zur Ermittlung der Kraft die Stromaufnahme des Motors und vergleicht sie mit einem Sollwert. Die vom Zugmechanismus aufgebrachte Kraft, die zur Ausbildung des Setzkopfes oder zur Verformung eines Schließringbolzens oder eines anderen Verbindungselementes notwendig ist, erfordert ein gewisses Drehmoment des elektrischen Motors. Das vom Motor erzeugte Drehmoment und der vom Motor aufgenommene Strom stehen in einem eindeutigen Zusammenhang. Man kann daher den aufgenommenen Strom mit einem Sollwert vergleichen. Wenn der Strom den Sollwert erreicht, ist auch die gewünschte Kraft erreicht worden. Dies ist ein zuverlässiges Kriterium, um den Setzvorgang zu beenden.

[0022] Bevorzugterweise ist der Sollwert durch ein Eingabeelement am Setzgerät veränderbar. Bei diesem Eingabeelement kann es sich beispielsweise um einen oder mehrere Schalter handeln oder um ein Einstellrad.

[0023] Vorzugsweise ist der Sollwert von außen veränderbar. Damit lassen sich unterschiedliche Sollwerte vorgeben, so dass man auch unterschiedlichen Verbindungselementen Rechnung tragen kann.

[0024] In einer alternativen Ausgestaltung ermittelt man den Sollwert während der Bewegung des Zugmechanismus, indem man ein Zwischenmaximum der Kraft ermittelt und das Zwischenmaximum mit einem Faktor (1+x) multipliziert, wobei x ≥ 0,3 ist. Beim Setzen einer Blindnietmutter steigt die Kraft, die der Zugmechanismus aufbringen muss, zunächst an, bis die Niethülse etwas ausknickt. Die nach dem Ausknicken der Niethülse erforderliche Kraft zum Umformen der Niethülse ist etwas geringer als die zum Ausknicken der Niethülse erforderliche Kraft, so dass sich hier ein Zwischenmaximum ergibt. Man kann nun den Sollwert dadurch festlegen, dass man ihn beispielsweise auf die Kraft dieses Zwischenmaximums plus 30 % oder mehr festlegt. Auch dadurch lässt sich eine zuverlässige Überwachung des Setzvorganges erhalten.

[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1
eine stark schematisierte Ansicht von wesentlichen Funktionselementen eines Blindnietmuttersetzgeräts und
Fig. 2
einen stark schematisierten Verlauf der Kraft über den Weg beim Setzen einer Blindnietmutter.


[0026] Die nachfolgende Erläuterung erfolgt am Beispiel eines Blindnietmuttersetzgeräts. Entsprechende Funktionen kann man auch bei Setzgeräten für andere Verbinder, beispielsweise Schließringbolzen oder Presslaschenniete, nutzen.

[0027] Der mechanische Aufbau eines Blindnietmuttersetzgeräts ist beispielsweise von einem Setzgerät mit der Bezeichnung "Fire Bird" der GESIPA Blindniettechnik GmbH, Mörfelden-Walldorf, Deutschland, bekannt. Aus diesem Grunde werden im Folgenden nur die Funktionselemente erläutert, die zum Verständnis der vorliegenden Erfindung wesentlich sind.

[0028] Ein Blindnietmuttersetzgerät 1 weist ein nicht näher dargestelltes Gehäuse auf, in dem ein Zugmechanismus angeordnet ist. Der Zugmechanismus weist eine Aufnahme 2 für einen Gewindedorn 3 auf, der in eine nicht näher dargestellte Blindnietmutter eingeschraubt werden kann, um die Blindnietmutter zu setzen. Die Aufnahme 3 ist mit einer Gewindespindel 4 verbunden, die mit einer Getriebeeinrichtung 5 in Eingriff steht. Die Getriebeeinrichtung 5 ist über ein Übertragungselement 6 mit einem reversierbaren elektrischen Motor 7 verbunden.

[0029] Die Aufnahme 2 kann in eine Zugrichtung 8 bewegt werden, die durch einen Pfeil symbolisiert sind. Die Bewegung der Aufnahme 2 beginnt in einer vorderen Endlage im Gehäuse, die vereinfacht auch als "Startposition" bezeichnet wird. Die Aufnahme 2 ist auch rotatorisch antreibbar, wie dies durch einen Doppelpfeil 9 symbolisiert ist. Durch die Drehbewegung der Aufnahme 2 wird auch der Gewindedorn 3 in Drehung versetzt, so dass er in die Blindnietmutter eingeschraubt und aus der Blindnietmutter herausgeschraubt werden kann.

[0030] Der Motor 7 ist mit einer Steuereinrichtung 10 verbunden. Die Steuereinrichtung 10 erhält elektrische Energie von einer Batterie 11, die auch als wieder aufladbare Batterie oder Akkumulator ausgebaut sein kann. Die Steuereinrichtung 10 ist mit einer Bedieneinrichtung 12 verbunden, die ein Bedienelement in Form eines Tasters oder Druckschalters 14 aufweist.

[0031] Die Steuereinrichtung 10 führt dem elektrischen Motor 7 über eine Zuleitung 14 Energie in Form von elektrischem Strom zu. In der Zuleitung 14 (oder an einer anderen Position in der Steuereinrichtung 10) ist ein Stromsensor 15 angeordnet, der den Strom durch die Zuleitung 14 fortlaufend ermittelt.

[0032] Die Steuereinrichtung 10 weist eine Vergleichseinrichtung 16 auf, die den vom Stromsensor 15 ermittelten Strom fortlaufend mit einem über einen Sollwerteingang 17 zugeführten Sollwert FS vergleicht.

[0033] Fig. 2 zeigt in schematischer Form den Verlauf der Kraft F des Zugmechanismus über den Weg s, den die Aufnahme 2 bei einem Setzvorgang einer Blindnietmutter zurücklegt. Dargestellt ist eine Funktion 18. Aus der Funktion 18 ergibt sich, dass beim Setzen einer Blindnietmutter die Kraft F zunächst ansteigt. In vielen Fällen ergibt sich ein Zwischenmaximum 19, wenn sich die Niethülse der Blindnietmutter beginnt, zu verformen. Danach sinkt die Kraft zunächst etwas und steigt dann wieder weiter an, was darauf zurückzuführen ist, dass sich der Schließkopf der Niethülse ausbildet. Der Setzvorgang wird beendet, wenn die Kraft F den Sollwert FS erreicht.

[0034] Die Kraft, deren Verlauf durch die Funktion 18 in Fig. 2 dargestellt ist, wird über die Getriebeeinrichtung 5 durch ein Drehmoment des Motors 7 erzeugt. Die Stromaufnahme des Motors 7 korreliert in ausreichender Weise mit dem Drehmoment, d.h. wenn das Drehmoment ansteigt, dann steigt auch die Stromaufnahme des Motors an. Dies lässt sich beispielsweise durch eine Kennlinie darstellen, die vom Hersteller des Motors bereitgestellt oder durch einfache Versuche ermittelt werden kann.

[0035] Man geht nun davon aus, dass es zum Ausbilden des Schließkopfes ausreicht, die Blindnietmutter mit einer maximalen Kraft zu beaufschlagen. Diese ist durch den Sollwert FS dargestellt. Es ist nicht notwendig, eine darüber hinausgehende Kraft über den Gewindedorn 3 und die Aufnahme 2 auf die Blindnietmutter wirken zu lassen. Eine darüber hinausgehende Kraft hätte einen erhöhten Stromverbrauch zur Folge, weil die Stromaufnahme in der Regel nicht linear, sondern etwa quadratisch mit dem Drehmoment ansteigt. Dementsprechend kann die Steuereinrichtung 10 bei Erreichen des Sollwerts FS den Setzvorgang unmittelbar beenden, ohne dass es weiterer Signale, beispielsweise dem Signal eines Wegsensors, bedarf.

[0036] Es ist auch nicht erforderlich, die fortlaufend ermittelte Kraft in einen Regelvorgang einzubeziehen. Vielmehr kann der Motor 7 während des gesamten Setzvorgangs relativ einfach gesteuert werden. Im Grunde ist es nur erforderlich, den Motor 7 mit elektrischer Energie zu versorgen, so dass er sich dreht, um die Aufnahme 2 zu bewegen. Es ist lediglich erforderlich, dass der Motor die dem Sollwert FS entsprechende Kraft erreicht.

[0037] Die Kraft, die zur ordnungsgemäßen Ausbildung des Schließkopfs der Blindnietmutter erforderlich ist, kann vom Hersteller der Blindnietmutter vorgegeben und beispielsweise auf der Verpackung der Blindnietmutter aufgedruckt werden. Diese Kraft kann über den Sollwerteingang 17 in das Setzgerät 1 eingegeben werden. Die Umrechnung zwischen Kraft und Strom kann dann automatisch in der Steuereinrichtung 10 erfolgen.

[0038] Der Sollwerteingang 17 kann auf unterschiedliche Arten versorgt werden. In einer sehr einfachen Art wird der Sollwert FS vom Hersteller des Setzgeräts 1 vorgegeben und beispielsweise in einem nicht flüchtigen Speicher abgelegt. In diesem Fall ist der Sollwert FS nur von einem Wartungsspezialisten, nicht jedoch vom Benutzer veränderbar. Alternativ dazu kann der Sollwert FS auch vom Benutzer verändert werden. Hierzu kann beispielsweise am Setzgerät 1 ein Einstellrad oder eine Einstellschaltereinrichtung vorgesehen sein. In der Regel reicht es aus, wenn das Einstellrad eine Folge von Ziffern 1....x aufweist, die mit einer Markierung in Übereinstimmung gebracht werden können. Schließlich kann das Setzgerät auch eine Computer-Schnittstelle aufweisen, über die man dann einen Sollwert eingeben kann.

[0039] Der Sollwert FS kann auch auf andere Weise festgelegt werden. Wie oben erläutert, zeigt der Kraftverlauf ein Zwischenmaximum 19. Dieses Zwischenmaximum 19 erlaubt jedenfalls in ausreichender Annäherung eine Aussage über das Verformungsverhalten der Niethülse der Blindnietmutter. Man kann den Sollwert FS dann so festlegen, dass er beispielsweise 30 % größer ist als das Zwischenmaximum 19. Auch in diesem Fall lässt sich der Setzvorgang mit ausreichender Zuverlässigkeit abschließen.

[0040] Die Steuereinrichtung 10 steuert in dem Augenblick, in dem die Kraft (oder entsprechend der vom Motor 7 aufgenommene Strom) mit dem Sollwert übereinstimmt, den Motor 7 um und bewegt den Zugmechanismus mit der Aufnahme 2, dem Gewindedorn 3 und der Gewindespindel 4 entgegen der Zugrichtung 8. Diese Bewegung kann bis in die Startposition erfolgen, so dass das Setzgerät 1 einen kompletten Zyklus durchläuft, bei dem ein Bediener durch Drücken der Taste 13 allerdings lediglich den Start vorgeben muss. Der Rest des Setzvorgangs erfolgt automatisch.

[0041] Bei der Rückbewegung kann die Steuereinrichtung 10 die Aufnahme 2 auch rotatorisch antreiben, um den Gewindedorn 3 aus der Blindnietmutter heraus zu drillen. Auch damit werden die Zykluszeiten kurz gehalten.

[0042] Der Stromsensor 15 kann auch an anderer Stelle angeordnet sein. Er kann, wie oben erläutert, auch Bestandteil der Steuereinrichtung 10 sein. Er kann auch zwischen der Steuereinrichtung 10 und der Batterie 11 angeordnet sein.


Ansprüche

1. Setzgerät (1) zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, wobei das Setzgerät (1) ein Gehäuse, einen Zugmechanismus (2-4) im Gehäuse, einen elektrischen Motor (7), mit dem der Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition heraus in eine Zugrichtung (8) verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung (10) zum Ansteuern des Motors (7) und eine Bedieneinrichtung (12), die mit der Steuereinrichtung (10) verbunden ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) eine Kraftmesseinrichtung aufweist und den Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet, wenn ein mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung erzeugtes Signal mit einem Sollwert (FS) übereinstimmt.
 
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) bei Übereinstimmung des Signals mit dem Sollwert (FS) den Motor (7) umsteuert und den Zugmechanismus (2-4) entgegen der Zugrichtung (8) bewegt.
 
3. Setzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung den Zugmechanismus bis in die Startposition bewegt.
 
4. Setzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) den Zugmechanismus (2-4) oder einen Teil davon bei der Bewegung in die Startposition rotatorisch antreibt.
 
5. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung eine Stromüberwachungseinrichtung (15) aufweist, die einen dem Motor (7) zugeführten Strom fortlaufend ermittelt, und aus dem Strom eine der von dem Zugmechanismus (2-4) erzeugten Kraft entsprechende Größe ermittelt.
 
6. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) einen Sollwerteingang (17) aufweist.
 
7. Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, bei dem bei Betätigung einer Bedieneinrichtung (12) ein durch eine Steuereinrichtung (10) gesteuerter elektrischen Motor (7) einen Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition in eine Zugrichtung (8) bewegt und dadurch das Verbindungselement oder ein damit in Eingriff stehendes Zusatzelement verformt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) die von der Zugeinrichtung (2-4) aufgebrachte Kraft fortlaufend ermittelt und mit einem Sollwert (FS) vergleicht und bei Erreichen des Sollwerts den Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet.
 
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Erreichen des Sollwerts (FS) die Bewegungsrichtung des Zugmechanismus (2-4) ändert.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zugmechanismus (2-4) bis in die Startposition bewegt.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der Rückbewegung des Zugmechanismus (2-4) in Richtung der Startposition den Zugmechanismus (2-4) oder Teile davon rotatorisch antreibt.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die Stromaufnahme des Motors (7) überwacht und aus dem aufgenommenen Strom eine der von der Zugeinrichtung (2-4) aufgenommen Kraft entsprechende Größe ermittelt.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (FS) durch ein Eingabeelement am Setzgerät veränderbar ist.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert von außen veränderbar ist.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass man den Sollwert (FS) während der Bewegung des Zugmechanismus (2-4) ermittelt, indem man ein Zwischenmaximum (19) der Kraft ermittelt und das Zwischenmaximum mit einem Faktor (1+x) multipliziert, wobei x ≥ 0,3 ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Setzgerät (1) zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, wobei das Setzgerät (1) ein Gehäuse, einen Zugmechanismus (2-4) im Gehäuse, einen elektrischen Motor (7), mit dem der Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition heraus in eine Zugrichtung (8) verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung (10) zum Ansteuern des Motors (7) und eine Bedieneinrichtung (12), die mit der Steuereinrichtung (10) verbunden ist, aufweist, wobei die Steuereinrichtung (10) eine Kraftmesseinrichtung aufweist und den Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet, wenn ein mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung erzeugtes Signal mit einem Sollwert (FS) übereinstimmt, die Steuereinrichtung (10) bei Übereinstimmung des Signals mit dem Sollwert (FS) den Motor (7) umsteuert und den Zugmechanismus (2-4) entgegen der Zugrichtung (8) bis in die Startposition bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) den Zugmechanismus (2-4) oder einen Teil davon bei der Bewegung in die Startposition rotatorisch antreibt.
 
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung eine Stromüberwachungseinrichtung (15) aufweist, die einen dem Motor (7) zugeführten Strom fortlaufend ermittelt, und aus dem Strom eine der von dem Zugmechanismus (2-4) erzeugten Kraft entsprechende Größe ermittelt.
 
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) einen Sollwerteingang (17) aufweist.
 
4. Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, bei dem bei Betätigung einer Bedieneinrichtung (12) ein durch eine Steuereinrichtung (10) gesteuerter elektrischen Motor (7) einen Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition in eine Zugrichtung (8) bewegt und dadurch das Verbindungselement oder ein damit in Eingriff stehendes Zusatzelement verformt, wobei die Steuereinrichtung (10) die von der Zugeinrichtung (2-4) aufgebrachte Kraft fortlaufend ermittelt und mit einem Sollwert (FS) vergleicht und bei Erreichen des Sollwerts den Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet, wobei man bei Erreichen des Sollwerts (FS) die Bewegungsrichtung des Zugmechanismus (2-4) ändert und man den Zugmechanismus (2-4) bis in die Startposition bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der Rückbewegung des Zugmechanismus (2-4) in Richtung der Startposition den Zugmechanismus (2-4) oder Teile davon rotatorisch antreibt.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Stromaufnahme des Motors (7) überwacht und aus dem aufgenommenen Strom eine der von der Zugeinrichtung (2-4) aufgenommen Kraft entsprechende Größe ermittelt.
 
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (FS) durch ein Eingabeelement am Setzgerät veränderbar ist.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert von außen veränderbar ist.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man den Sollwert (FS) während der Bewegung des Zugmechanismus (2-4) ermittelt, indem man ein Zwischenmaximum (19) der Kraft ermittelt und das Zwischenmaximum mit einem Faktor (1+x) multipliziert, wobei x ≥ 0,3 ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









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