[0001] Die Erfindung betrifft ein Setzgerät zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung
mit Hilfe eines Verbindungselements, wobei das Setzgerät ein Gehäuse, einen Zugmechanismus
im Gehäuse, einen elektrischen Motor, mit dem der Zugmechanismus aus einer Startposition
heraus in eine Zugrichtung verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung zum Ansteuern des
Motors und eine Bedieneinrichtung, die mit der Steuereinrichtung verbunden ist, aufweist.
[0002] Ferner betrifft die Verbindung ein Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren
Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements, bei dem bei Betätigung einer Bedieneinrichtung
ein durch eine Steuereinrichtung gesteuerter elektrischer Motor einen Zugmechanismus
aus einer Startposition in eine Zugrichtung bewegt und dadurch das Verbindungselement
oder ein damit in Eingriff stehendes Zusatzelement verformt.
[0003] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Setzgerätes beschrieben, mit dem eine
Blindnietmutter gesetzt wird. Die Erfindung ist jedoch auch bei anderen Verbindungselementen
anwendbar, beispielsweise einem Schließringbolzen, einem Blindniet ohne Dornabriss
oder einem so genannten "Bulb-tite-rivet" oder Presslaschenniet.
[0004] Zum Setzen einer Blindnietmutter wird ein Zugdorn in die Blindnietmutter eingeschraubt.
Die Blindnietmutter wird dann in eine Bohrung in einem Fügegut eingesetzt, bis ihr
Setzkopf am Fügegut anliegt. Der Zugdorn wird mit Hilfe des Zugmechanismus des Setzgeräts
in eine Zugrichtung gezogen. Dabei verformt sich auf der dem Setzkopf abgewandten
Seite des Fügeguts der Schaft der Blindnietmutter und bildet einen Schließkopf. Wenn
der Schließkopf fertig ausgebildet ist, kann der Zugdorn aus dem Gewinde der Blindnietmutter
herausgeschraubt werden und der Setzvorgang ist beendet. Die Bewegung des Zugmechanismus
wird üblicherweise dadurch ausgelöst, dass der Bediener die Bedieneinrichtung betätigt,
beispielsweise durch einen Druckschalter. Auf das von der Bedieneinrichtung erzeugte
Betätigungssignal setzt die Steuereinrichtung den Motor in Betrieb.
[0005] Der Setzvorgang kann beispielsweise dadurch beendet werden, dass der Bediener die
Bedieneinrichtung loslässt. In diesem Fall ist eine zuverlässige Aussage über die
Qualität der Verbindung aber praktisch nicht zu machen.
[0006] Es ist daher bekannt, den Weg zu messen, den der Zugmechanismus von der Startposition
aus in dem Gehäuse zurücklegt. Wenn ein vorbestimmter Weg zurückgelegt worden ist,
geht man davon aus, dass der Schließkopf in gewünschter Weise ausgebildet worden ist.
[0007] Die Verbinder, die zum Herstellen der nicht lösbaren Verbindung verwendet werden,
sind Massenprodukte. Trotz einer hohen Qualität bei der Herstellung derartiger Massenprodukte
lässt sich eine gewisse Streuung nicht vermeiden. Die Überwachung des Setzvorganges
mit Hilfe des von dem Zugmechanismus zurückgelegten Weges kann daher dazu führen,
dass der Zugmechanismus zum Ende des Setzvorganges hin eine relativ große Kraft aufbringen
muss. Dies bedeutet einen erheblichen Energieverbrauch, was insbesondere bei Setzgeräten
von Nachteil ist, die von einer Batterie oder einem Akkumulator gespeist werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Energieverbrauch beim Setzvorgang günstig
zu gestalten.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Setzgerät der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Steuereinrichtung eine Kraftmesseinrichtung aufweist und den Antrieb des
Zugmechanismus in Zugrichtung beendet, wenn ein mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung
erzeugtes Signal mit einem Sollwert übereinstimmt.
[0010] Bei einem derartigen Setzgerät ist es nicht mehr notwendig, den von dem Zugmechanismus
zurückgelegten Weg zu überwachen. Man geht vielmehr davon aus, dass man die Ausbildung
des Schließkopfes oder die vollständige Beendigung eines Umformvorgangs bei anderen
Verbindertypen auch dadurch kontrollieren kann, dass man überwacht, ob der Setzvorgang
mit einer gewissen Zugkraft abgeschlossen worden ist. Wenn die vorbestimmte Kraft
erreicht worden ist, dann ist der Schließkopf ausgebildet und die Bewegung des Zugmechanismus
kann beendet werden. Da durch den Sollwert gleichzeitig eine Maximalkraft definiert
wird, können unerwünschte Kraftspitzen nicht auftreten. Bei einem Elektromotor steigt
der Stromverbrauch überproportional gegenüber der Kraft, so dass dadurch eine erhebliche
Energieeinsparung erzielt werden kann. Die Kraftmesseinrichtung kann die Kraft unmittelbar
oder eine der Kraft entsprechende oder mit der Kraft in Beziehung stehende Größe ermitteln.
Es reicht allerdings aus, die Kraft zu überwachen. Es ist nicht erforderlich, in die
Steuerung des Elektromotors einzugreifen, um die Kraft während der Bewegung des Zugmechanismus
zu regeln oder eine bestimmte Kurve abzufahren. Man geht davon aus, dass der Setzvorgang
dann mit der gewünschten Qualität durchgeführt worden ist, wenn der Sollwert der Kraft
erreicht worden ist.
[0011] Vorzugsweise steuert die Steuereinrichtung bei Übereinstimmen des Signals mit dem
Sollwert den Motor um und bewegt den Zugmechanismus entgegen der Zugrichtung. Damit
wird der Zugmechanismus wieder in Richtung auf die Startposition bewegt, so dass für
diese Bewegung praktisch keine Zeit verloren geht.
[0012] Vorzugsweise bewegt die Steuereinrichtung den Zugmechanismus bis in die Startposition.
Damit steht am Ende des Setzvorganges der Zugmechanismus wieder dort, wo er einen
neuen Setzvorgang beginnen kann. Da die Bewegung in die Startposition unmittelbar
nach Beendigung des Setzvorganges erfolgt, wird im Grunde die kürzest mögliche Zykluszeit
für den Setzvorgang erreicht.
[0013] Hierbei ist bevorzugt, dass die Steuereinrichtung den Zugmechanismus oder einen Teil
davon bei der Bewegung in die Startposition rotatorisch antreibt. Zum Setzen einer
Blindnietmutter wird üblicherweise der Zugdorn in die Blindnietmutter eingeschraubt.
Nach dem Ausbilden des Schließkopfes sollte der Zugdorn aus der Blindnietmutter wieder
herausgeschraubt werden. Dies kann bereits während der Rückbewegung des Zugmechanismus
in die Startposition erfolgen.
[0014] Bevorzugterweise weist die Kraftmesseinrichtung eine Stromüberwachungseinrichtung
auf, die einen dem Motor zugeführten Strom fortlaufend ermittelt, und aus dem Strom
eine der von der Zugeinrichtung erzeugten Kraft entsprechende Größe ermittelt. Wenn
der Zugmechanismus in Zugrichtung bewegt wird, steigt die zum Bewegen des Zugmechanismus
notwendige Kraft und damit das zum Erzeugen der Kraft notwendige Drehmoment des Motors
an. Dies ist dadurch bedingt, dass durch die Bewegung des Zugmechanismus der Schließkopf
der Niethülse der Blindnietmutter ausgebildet oder bei einem Schließringbolzen der
Schließring verformt wird. Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Drehmoment
und dem vom Motor aufgenommenen Strom, der beispielsweise über eine Kennlinie definiert
werden kann. Die Kennlinie kann vom Hersteller des Motors vorgegeben oder mit einfachen
Versuchen ermittelt werden. Man kann also das Erreichen der vorgegebenen Kraft auch
einfach dadurch feststellen, dass man den Strom fortlaufend mit einem vorgegebenen
Sollwert erreicht.
[0015] Vorzugsweise weist die Steuereinrichtung einen Sollwerteingang auf. Damit ist es
möglich, den Sollwert zu verändern. Unterschiedliche Arten von Verbindungselementen
erfordern beispielsweise unterschiedliche Kräfte, um die Verformung in ausreichendem
Maße zu bewirken. Die unterschiedlichen Sollwerte können über den Sollwerteingang
zugeführt werden. Die Sollwerte können auch über eine Einstelleinrichtung am Setzgerät
verändert werden, beispielsweise ein Einstellrad oder durch Schalter, die einzeln
oder in Kombination betätigt werden können. Natürlich ist es auch möglich, die Sollwerte
auf andere Weise zuzuführen, beispielsweise über eine Computer-Schnittstelle.
[0016] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass
die Steuereinrichtung die von der Zugeinrichtung aufgebrachte Kraft fortlaufend ermittelt
und mit einem Sollwert vergleicht und bei Erreichen des Sollwerts den Antrieb des
Zugmechanismus in Zugrichtung beendet. Die Kraft kann unmittelbar oder mittelbar über
eine der Kraft entsprechende Größe ermittelt werden.
[0017] Wie oben im Zusammenhang mit dem Setzgerät erläutert worden ist, reicht die Ermittlung
der Kraft aus, um die Qualität der Ausbildung des Schließkopfes oder einer anderen
Verformung sicherzustellen. Da damit gleichzeitig ein Maximalwert der Kraft definiert
worden ist, können Kraftspitzen, die diesen Maximalwert übersteigen, nicht auftreten.
Damit werden auch entsprechende Strommaxima vermieden, so dass der Energieverbrauch
beim Setzvorgang günstig gestaltet werden kann.
[0018] Vorzugsweise ändert man bei Erreichen des Sollwerts die Bewegungsrichtung des Zugmechanismus.
Damit werden auch die Zykluszeiten kurz gehalten. Der Zugmechanismus steht dann nach
Beendigung eines Setzvorganges schnell wieder für einen neuen Setzvorgang zur Verfügung.
[0019] Dies gilt insbesondere dann, wenn man den Zugmechanismus bis in die Startposition
bewegt. Damit wird im Grunde die kürzest mögliche Zykluszeit für einen Setzvorgang
erreicht.
[0020] Bevorzugterweise treibt man bei der Rückbewegung des Zugmechanismus in Richtung der
Startposition den Zugmechanismus oder Teile davon rotatorisch an. Damit lässt sich
bei der Rückbewegung der Zugdorn aus der gesetzten Blindnietmutter herausdrillen.
Auch dies dient einer Zeitersparnis.
[0021] Bevorzugterweise überwacht man zur Ermittlung der Kraft die Stromaufnahme des Motors
und vergleicht sie mit einem Sollwert. Die vom Zugmechanismus aufgebrachte Kraft,
die zur Ausbildung des Setzkopfes oder zur Verformung eines Schließringbolzens oder
eines anderen Verbindungselementes notwendig ist, erfordert ein gewisses Drehmoment
des elektrischen Motors. Das vom Motor erzeugte Drehmoment und der vom Motor aufgenommene
Strom stehen in einem eindeutigen Zusammenhang. Man kann daher den aufgenommenen Strom
mit einem Sollwert vergleichen. Wenn der Strom den Sollwert erreicht, ist auch die
gewünschte Kraft erreicht worden. Dies ist ein zuverlässiges Kriterium, um den Setzvorgang
zu beenden.
[0022] Bevorzugterweise ist der Sollwert durch ein Eingabeelement am Setzgerät veränderbar.
Bei diesem Eingabeelement kann es sich beispielsweise um einen oder mehrere Schalter
handeln oder um ein Einstellrad.
[0023] Vorzugsweise ist der Sollwert von außen veränderbar. Damit lassen sich unterschiedliche
Sollwerte vorgeben, so dass man auch unterschiedlichen Verbindungselementen Rechnung
tragen kann.
[0024] In einer alternativen Ausgestaltung ermittelt man den Sollwert während der Bewegung
des Zugmechanismus, indem man ein Zwischenmaximum der Kraft ermittelt und das Zwischenmaximum
mit einem Faktor (1+x) multipliziert, wobei x ≥ 0,3 ist. Beim Setzen einer Blindnietmutter
steigt die Kraft, die der Zugmechanismus aufbringen muss, zunächst an, bis die Niethülse
etwas ausknickt. Die nach dem Ausknicken der Niethülse erforderliche Kraft zum Umformen
der Niethülse ist etwas geringer als die zum Ausknicken der Niethülse erforderliche
Kraft, so dass sich hier ein Zwischenmaximum ergibt. Man kann nun den Sollwert dadurch
festlegen, dass man ihn beispielsweise auf die Kraft dieses Zwischenmaximums plus
30 % oder mehr festlegt. Auch dadurch lässt sich eine zuverlässige Überwachung des
Setzvorganges erhalten.
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Ansicht von wesentlichen Funktionselementen eines Blindnietmuttersetzgeräts
und
- Fig. 2
- einen stark schematisierten Verlauf der Kraft über den Weg beim Setzen einer Blindnietmutter.
[0026] Die nachfolgende Erläuterung erfolgt am Beispiel eines Blindnietmuttersetzgeräts.
Entsprechende Funktionen kann man auch bei Setzgeräten für andere Verbinder, beispielsweise
Schließringbolzen oder Presslaschenniete, nutzen.
[0027] Der mechanische Aufbau eines Blindnietmuttersetzgeräts ist beispielsweise von einem
Setzgerät mit der Bezeichnung "Fire Bird" der GESIPA Blindniettechnik GmbH, Mörfelden-Walldorf,
Deutschland, bekannt. Aus diesem Grunde werden im Folgenden nur die Funktionselemente
erläutert, die zum Verständnis der vorliegenden Erfindung wesentlich sind.
[0028] Ein Blindnietmuttersetzgerät 1 weist ein nicht näher dargestelltes Gehäuse auf, in
dem ein Zugmechanismus angeordnet ist. Der Zugmechanismus weist eine Aufnahme 2 für
einen Gewindedorn 3 auf, der in eine nicht näher dargestellte Blindnietmutter eingeschraubt
werden kann, um die Blindnietmutter zu setzen. Die Aufnahme 3 ist mit einer Gewindespindel
4 verbunden, die mit einer Getriebeeinrichtung 5 in Eingriff steht. Die Getriebeeinrichtung
5 ist über ein Übertragungselement 6 mit einem reversierbaren elektrischen Motor 7
verbunden.
[0029] Die Aufnahme 2 kann in eine Zugrichtung 8 bewegt werden, die durch einen Pfeil symbolisiert
sind. Die Bewegung der Aufnahme 2 beginnt in einer vorderen Endlage im Gehäuse, die
vereinfacht auch als "Startposition" bezeichnet wird. Die Aufnahme 2 ist auch rotatorisch
antreibbar, wie dies durch einen Doppelpfeil 9 symbolisiert ist. Durch die Drehbewegung
der Aufnahme 2 wird auch der Gewindedorn 3 in Drehung versetzt, so dass er in die
Blindnietmutter eingeschraubt und aus der Blindnietmutter herausgeschraubt werden
kann.
[0030] Der Motor 7 ist mit einer Steuereinrichtung 10 verbunden. Die Steuereinrichtung 10
erhält elektrische Energie von einer Batterie 11, die auch als wieder aufladbare Batterie
oder Akkumulator ausgebaut sein kann. Die Steuereinrichtung 10 ist mit einer Bedieneinrichtung
12 verbunden, die ein Bedienelement in Form eines Tasters oder Druckschalters 14 aufweist.
[0031] Die Steuereinrichtung 10 führt dem elektrischen Motor 7 über eine Zuleitung 14 Energie
in Form von elektrischem Strom zu. In der Zuleitung 14 (oder an einer anderen Position
in der Steuereinrichtung 10) ist ein Stromsensor 15 angeordnet, der den Strom durch
die Zuleitung 14 fortlaufend ermittelt.
[0032] Die Steuereinrichtung 10 weist eine Vergleichseinrichtung 16 auf, die den vom Stromsensor
15 ermittelten Strom fortlaufend mit einem über einen Sollwerteingang 17 zugeführten
Sollwert FS vergleicht.
[0033] Fig. 2 zeigt in schematischer Form den Verlauf der Kraft F des Zugmechanismus über
den Weg s, den die Aufnahme 2 bei einem Setzvorgang einer Blindnietmutter zurücklegt.
Dargestellt ist eine Funktion 18. Aus der Funktion 18 ergibt sich, dass beim Setzen
einer Blindnietmutter die Kraft F zunächst ansteigt. In vielen Fällen ergibt sich
ein Zwischenmaximum 19, wenn sich die Niethülse der Blindnietmutter beginnt, zu verformen.
Danach sinkt die Kraft zunächst etwas und steigt dann wieder weiter an, was darauf
zurückzuführen ist, dass sich der Schließkopf der Niethülse ausbildet. Der Setzvorgang
wird beendet, wenn die Kraft F den Sollwert FS erreicht.
[0034] Die Kraft, deren Verlauf durch die Funktion 18 in Fig. 2 dargestellt ist, wird über
die Getriebeeinrichtung 5 durch ein Drehmoment des Motors 7 erzeugt. Die Stromaufnahme
des Motors 7 korreliert in ausreichender Weise mit dem Drehmoment, d.h. wenn das Drehmoment
ansteigt, dann steigt auch die Stromaufnahme des Motors an. Dies lässt sich beispielsweise
durch eine Kennlinie darstellen, die vom Hersteller des Motors bereitgestellt oder
durch einfache Versuche ermittelt werden kann.
[0035] Man geht nun davon aus, dass es zum Ausbilden des Schließkopfes ausreicht, die Blindnietmutter
mit einer maximalen Kraft zu beaufschlagen. Diese ist durch den Sollwert FS dargestellt.
Es ist nicht notwendig, eine darüber hinausgehende Kraft über den Gewindedorn 3 und
die Aufnahme 2 auf die Blindnietmutter wirken zu lassen. Eine darüber hinausgehende
Kraft hätte einen erhöhten Stromverbrauch zur Folge, weil die Stromaufnahme in der
Regel nicht linear, sondern etwa quadratisch mit dem Drehmoment ansteigt. Dementsprechend
kann die Steuereinrichtung 10 bei Erreichen des Sollwerts FS den Setzvorgang unmittelbar
beenden, ohne dass es weiterer Signale, beispielsweise dem Signal eines Wegsensors,
bedarf.
[0036] Es ist auch nicht erforderlich, die fortlaufend ermittelte Kraft in einen Regelvorgang
einzubeziehen. Vielmehr kann der Motor 7 während des gesamten Setzvorgangs relativ
einfach gesteuert werden. Im Grunde ist es nur erforderlich, den Motor 7 mit elektrischer
Energie zu versorgen, so dass er sich dreht, um die Aufnahme 2 zu bewegen. Es ist
lediglich erforderlich, dass der Motor die dem Sollwert FS entsprechende Kraft erreicht.
[0037] Die Kraft, die zur ordnungsgemäßen Ausbildung des Schließkopfs der Blindnietmutter
erforderlich ist, kann vom Hersteller der Blindnietmutter vorgegeben und beispielsweise
auf der Verpackung der Blindnietmutter aufgedruckt werden. Diese Kraft kann über den
Sollwerteingang 17 in das Setzgerät 1 eingegeben werden. Die Umrechnung zwischen Kraft
und Strom kann dann automatisch in der Steuereinrichtung 10 erfolgen.
[0038] Der Sollwerteingang 17 kann auf unterschiedliche Arten versorgt werden. In einer
sehr einfachen Art wird der Sollwert FS vom Hersteller des Setzgeräts 1 vorgegeben
und beispielsweise in einem nicht flüchtigen Speicher abgelegt. In diesem Fall ist
der Sollwert FS nur von einem Wartungsspezialisten, nicht jedoch vom Benutzer veränderbar.
Alternativ dazu kann der Sollwert FS auch vom Benutzer verändert werden. Hierzu kann
beispielsweise am Setzgerät 1 ein Einstellrad oder eine Einstellschaltereinrichtung
vorgesehen sein. In der Regel reicht es aus, wenn das Einstellrad eine Folge von Ziffern
1....x aufweist, die mit einer Markierung in Übereinstimmung gebracht werden können.
Schließlich kann das Setzgerät auch eine Computer-Schnittstelle aufweisen, über die
man dann einen Sollwert eingeben kann.
[0039] Der Sollwert FS kann auch auf andere Weise festgelegt werden. Wie oben erläutert,
zeigt der Kraftverlauf ein Zwischenmaximum 19. Dieses Zwischenmaximum 19 erlaubt jedenfalls
in ausreichender Annäherung eine Aussage über das Verformungsverhalten der Niethülse
der Blindnietmutter. Man kann den Sollwert FS dann so festlegen, dass er beispielsweise
30 % größer ist als das Zwischenmaximum 19. Auch in diesem Fall lässt sich der Setzvorgang
mit ausreichender Zuverlässigkeit abschließen.
[0040] Die Steuereinrichtung 10 steuert in dem Augenblick, in dem die Kraft (oder entsprechend
der vom Motor 7 aufgenommene Strom) mit dem Sollwert übereinstimmt, den Motor 7 um
und bewegt den Zugmechanismus mit der Aufnahme 2, dem Gewindedorn 3 und der Gewindespindel
4 entgegen der Zugrichtung 8. Diese Bewegung kann bis in die Startposition erfolgen,
so dass das Setzgerät 1 einen kompletten Zyklus durchläuft, bei dem ein Bediener durch
Drücken der Taste 13 allerdings lediglich den Start vorgeben muss. Der Rest des Setzvorgangs
erfolgt automatisch.
[0041] Bei der Rückbewegung kann die Steuereinrichtung 10 die Aufnahme 2 auch rotatorisch
antreiben, um den Gewindedorn 3 aus der Blindnietmutter heraus zu drillen. Auch damit
werden die Zykluszeiten kurz gehalten.
[0042] Der Stromsensor 15 kann auch an anderer Stelle angeordnet sein. Er kann, wie oben
erläutert, auch Bestandteil der Steuereinrichtung 10 sein. Er kann auch zwischen der
Steuereinrichtung 10 und der Batterie 11 angeordnet sein.
1. Setzgerät (1) zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements,
wobei das Setzgerät (1) ein Gehäuse, einen Zugmechanismus (2-4) im Gehäuse, einen
elektrischen Motor (7), mit dem der Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition heraus
in eine Zugrichtung (8) verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung (10) zum Ansteuern
des Motors (7) und eine Bedieneinrichtung (12), die mit der Steuereinrichtung (10)
verbunden ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) eine Kraftmesseinrichtung aufweist und den Antrieb des
Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet, wenn ein mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung
erzeugtes Signal mit einem Sollwert (FS) übereinstimmt.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) bei Übereinstimmung des Signals mit dem Sollwert (FS)
den Motor (7) umsteuert und den Zugmechanismus (2-4) entgegen der Zugrichtung (8)
bewegt.
3. Setzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung den Zugmechanismus bis in die Startposition bewegt.
4. Setzgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) den Zugmechanismus (2-4) oder einen Teil davon bei der
Bewegung in die Startposition rotatorisch antreibt.
5. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung eine Stromüberwachungseinrichtung (15) aufweist, die einen
dem Motor (7) zugeführten Strom fortlaufend ermittelt, und aus dem Strom eine der
von dem Zugmechanismus (2-4) erzeugten Kraft entsprechende Größe ermittelt.
6. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) einen Sollwerteingang (17) aufweist.
7. Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements,
bei dem bei Betätigung einer Bedieneinrichtung (12) ein durch eine Steuereinrichtung
(10) gesteuerter elektrischen Motor (7) einen Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition
in eine Zugrichtung (8) bewegt und dadurch das Verbindungselement oder ein damit in
Eingriff stehendes Zusatzelement verformt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) die von der Zugeinrichtung (2-4) aufgebrachte Kraft fortlaufend
ermittelt und mit einem Sollwert (FS) vergleicht und bei Erreichen des Sollwerts den
Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Erreichen des Sollwerts (FS) die Bewegungsrichtung des Zugmechanismus (2-4)
ändert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zugmechanismus (2-4) bis in die Startposition bewegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der Rückbewegung des Zugmechanismus (2-4) in Richtung der Startposition den
Zugmechanismus (2-4) oder Teile davon rotatorisch antreibt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die Stromaufnahme des Motors (7) überwacht und aus dem aufgenommenen Strom eine
der von der Zugeinrichtung (2-4) aufgenommen Kraft entsprechende Größe ermittelt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (FS) durch ein Eingabeelement am Setzgerät veränderbar ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert von außen veränderbar ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass man den Sollwert (FS) während der Bewegung des Zugmechanismus (2-4) ermittelt, indem
man ein Zwischenmaximum (19) der Kraft ermittelt und das Zwischenmaximum mit einem
Faktor (1+x) multipliziert, wobei x ≥ 0,3 ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Setzgerät (1) zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements,
wobei das Setzgerät (1) ein Gehäuse, einen Zugmechanismus (2-4) im Gehäuse, einen
elektrischen Motor (7), mit dem der Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition heraus
in eine Zugrichtung (8) verlagerbar ist, eine Steuereinrichtung (10) zum Ansteuern
des Motors (7) und eine Bedieneinrichtung (12), die mit der Steuereinrichtung (10)
verbunden ist, aufweist, wobei die Steuereinrichtung (10) eine Kraftmesseinrichtung
aufweist und den Antrieb des Zugmechanismus (2-4) in Zugrichtung beendet, wenn ein
mit Hilfe der Kraftmesseinrichtung erzeugtes Signal mit einem Sollwert (FS) übereinstimmt,
die Steuereinrichtung (10) bei Übereinstimmung des Signals mit dem Sollwert (FS) den
Motor (7) umsteuert und den Zugmechanismus (2-4) entgegen der Zugrichtung (8) bis
in die Startposition bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) den Zugmechanismus (2-4) oder einen Teil davon bei der
Bewegung in die Startposition rotatorisch antreibt.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftmesseinrichtung eine Stromüberwachungseinrichtung (15) aufweist, die einen
dem Motor (7) zugeführten Strom fortlaufend ermittelt, und aus dem Strom eine der
von dem Zugmechanismus (2-4) erzeugten Kraft entsprechende Größe ermittelt.
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (10) einen Sollwerteingang (17) aufweist.
4. Verfahren zum Herstellen einer nicht lösbaren Verbindung mit Hilfe eines Verbindungselements,
bei dem bei Betätigung einer Bedieneinrichtung (12) ein durch eine Steuereinrichtung
(10) gesteuerter elektrischen Motor (7) einen Zugmechanismus (2-4) aus einer Startposition
in eine Zugrichtung (8) bewegt und dadurch das Verbindungselement oder ein damit in
Eingriff stehendes Zusatzelement verformt, wobei die Steuereinrichtung (10) die von
der Zugeinrichtung (2-4) aufgebrachte Kraft fortlaufend ermittelt und mit einem Sollwert
(FS) vergleicht und bei Erreichen des Sollwerts den Antrieb des Zugmechanismus (2-4)
in Zugrichtung beendet, wobei man bei Erreichen des Sollwerts (FS) die Bewegungsrichtung
des Zugmechanismus (2-4) ändert und man den Zugmechanismus (2-4) bis in die Startposition
bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass man bei der Rückbewegung des Zugmechanismus (2-4) in Richtung der Startposition den
Zugmechanismus (2-4) oder Teile davon rotatorisch antreibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Stromaufnahme des Motors (7) überwacht und aus dem aufgenommenen Strom eine
der von der Zugeinrichtung (2-4) aufgenommen Kraft entsprechende Größe ermittelt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (FS) durch ein Eingabeelement am Setzgerät veränderbar ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert von außen veränderbar ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man den Sollwert (FS) während der Bewegung des Zugmechanismus (2-4) ermittelt, indem
man ein Zwischenmaximum (19) der Kraft ermittelt und das Zwischenmaximum mit einem
Faktor (1+x) multipliziert, wobei x ≥ 0,3 ist.