[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kaschierung von Schmalseiten plattenförmiger
               Werkstücke sowie eine nach diesem Verfahren herstellbare Schmalseitenkaschierung.
 
            [0002] Schmalseitenkaschierungen der in Rede stehenden Art werden verwendet, wenn plattenförmige
               Werkstücke aus ebenfalls plattenförmigen Halbzeugen aus Holz oder Holzersatzwerkstoffen
               hergestellt werden. In diesem Fall ist es regelmäßig so, dass die Oberflächen der
               Flächenseiten, d.h. der beiden Oberflächen mit der größten flächigen Ausdehnung, bereits
               beschichtet sind. Die Halbzeuge werden dann entsprechend der gewünschten Bemaßung
               an ihren Schmalseiten zurechtgeschnitten und mit einer regelmäßig optisch an die Oberflächenbeschichtung
               der Flächenseiten angepassten Kantenkaschierung versehen.
 
            [0003] Bei dem aufgebrachten Kantenkaschierungsmaterial handelt es sich regelmäßig um streifenförmige,
               ein- oder mehrschichtige Kunststoffbänder, die als sogenannte Kantenbänder bezeichnet
               werden. Zur sprachlichen Vereinfachung wird im Folgenden der Begriff Kantenbänder
               verallgemeinert für Kantenkaschierungsmaterialien verwendet.
 
            [0004] Ein verbreitetes Problem bei der Herstellung solcher Schmalflächenkaschierungen ist
               der Übergang zwischen dem Kantenband und der Oberfläche der Flächenseite des Werkstücks.
               Hier entsteht oft eine Fuge, in deren Bereich die Anhaftung des Kantenbands an die
               Schmalseite versagt, so dass ein schmaler Zwischenraum zwischen dem plattenförmigen
               Halbzeug und dem Kantenband entsteht. In diesem kann sich Schmutz sammeln, was zu
               unschönen optischen Beeinträchtigungen dieses Übergangsbereichs führt.
 
            [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Kaschierung
               von Schmalseiten plattenförmiger Werkstücke sowie eine nach diesem Verfahren herstellbare
               Schmalseitenkaschierung aufzuzeigen, welche eine bessere Anbindung des Kantenbands
               an die Schmalseite des plattenförmigen Halbzeugs im Bereich des Übergangs zwischen
               Schmalseite und Flächenseite des Werkstücks ermöglichen.
 
            [0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren und eine Schmalseitenkaschierung mit
               den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale der abhängigen Ansprüche betreffen
               vorteilhafte Ausführungsformen.
 
            [0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass an der Schmalseite des plattenförmigen
               Werkstücks, auf die das Kantenband aufgebracht werden soll, vor dem Aufbringen des
               Kantenbandes eine Profilierung erzeugt wird. Das Erzeugen der Profilierung kann beispielsweise
               durch ein spanabhebendes Verfahren, insbesondere durch Fräsen erfolgen. Die Profilierung
               ist erfindungsgemäß so gestaltet, dass ein an die Flächenseite des Werkstücks angrenzender
               Randbereich der Schmalseite gegenüber dem in Dickenrichtung des Werkstücks mittleren
               Bereich der Schmalseite zurückspringt.
 
            [0008] Da zumindest im Fall der Kaschierung gerader Kanten das Kantenband mit einer ebenen
               Fläche an der Schmalseite und somit insbesondere an dem vorspringenden und mittleren
               Bereich der Schmalseite anliegt, entsteht zunächst der Eindruck, dass zurückspringende
               Bereiche der Schmalseite, die an die Flächenseite angrenzen, eher zu einer Verbreiterung
               der unerwünschten Fugen zwischen Kantenband und Oberfläche der Flächenseite des Werkstücks
               führen würden. Es hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt, dass diese Fugen bei
               Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine bessere Anbindung des Kantenbands
               an die Schmalseite zeigen und die Fuge durch das haftvermittelnde Material - zumindest
               weitestgehend - verschlossen ist. Dabei kann es sich bei dem haftvermittelnden Material
               um einen Leim, beispielsweise einen Heißleim handeln, mit dem das Kantenband mit der
               Schmalseite verbunden wird, es kann sich auch um eine Haftschicht bzw. eine haftvermittelnde
               Schicht des Kantenbandes handeln. Diese kann beispielsweise durch Wärmeeintrag, vorzugsweise
               durch einen Laser oder ein Heißluftgebläse, aktiviert worden sein, wobei die Aktivierung
               insbesondere ein Aufschmelzen zum Zwecke des Aufbringens des Kantenbandes auf die
               Schmalseite bedeutet.
 
            [0009] Es hat sich gezeigt, dass durch die erfindungsgemäße Profilierung der Schmalseite
               dem Effekt entgegengewirkt werden kann, der als ursächlich für die schlechte Anbindung
               von Kantenbändern an konventionelle Schmalseiten identifiziert werden konnte. Wird
               ein Kantenband auf eine Schmalseite aufgebracht, so erfährt es vor dem Aufbringen
               auf die Schmalseite eine Durchbiegung. Diese Durchbiegung führt zu einer Schüsselung,
               d.h. zur Ausbildung einer konkaven Oberfläche auf der der Schmalseite des Werkstücks
               zugewandten Fläche des Kantenbandes. Wird das derart geschüsselte Kantenband auf die
               Kante aufgebracht, so wird haftvermittelndes Material im Bereich der Ränder der Schmalseite,
               d.h. an den an die Oberflächen der Flächenseite angrenzenden Bereichen der Schmalseite
               aus der Fügezone zwischen Schmalseite und Kantenband heraus verdrängt. Im Ergebnis
               führt dies dazu, dass dieses haftvermittelnde Material, beispielsweise aufgeschmolzenes
               Kantenbandmaterial, dann nicht mehr zum Verbinden von Schmalseite und Kantenband an
               den Randbereichen der Schmalseite zur Verfügung steht, wodurch sich die störenden
               Fugen und Bereiche schlechter Anbindung ausbilden.
 
            [0010] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird diese Verdrängung haftvermittelnden Materials
               vermindert. Es hat sich gezeigt, dass die Verbreiterung der Fuge durch den zurückspringenden
               Bereich durch die verminderte Verdrängung von haftvermittelndem Material aus dem Bereich
               der Fuge überkompensiert wird, so dass insgesamt eine besondere Anbindung im Randbereich
               entsteht.
 
            [0011] Dabei kann die Profilierung verschiedene geometrische Ausgestaltungen aufweisen.
               Es kann sich beispielsweise um eine Fase, also eine leichte ebene Abschrägung des
               Randbereichs der Schmalseite handeln. Es ist aber auch möglich, eine Verrundung am
               Randbereich der Schmalseite vorzusehen oder einen Falz, also einen stufenförmigen
               Absatz, am Randbereich der Schmalseite zu erzeugen. Natürlich können auch Kombinationen
               dieser geometrischen Ausgestaltungen vorhanden sein, beispielsweise in Form einer
               abgerundeten Fase oder ähnlichem.
 
            [0012] Ein in Dickenrichtung mittlerer Bereich der Schmalseite ist vorzugsweise der am weitesten
               vorstehende Bereich der Schmalseite. Gegenüber diesem Bereich springen die Profilierungen
               der Randbereiche der Schmalseite zurück. Vorzugsweise hat dieser mittlere Bereich
               der Schmalseite einen ebenen, zu den Flächenseiten des Werkstücks senkrechten Verlauf.
 
            [0013] Vorteilhaft ist, wenn sich die Abmessungen der Profilierung in einem bestimmten Wertebereich
               bewegen. Dabei lassen sich die Abmessungen der Profilierung in sinnvoller Weise über
               das Maß, um das die Profilierung in der Ebene der Oberfläche der Flächenseite des
               Werkstücks zurückspringt, welches vorzugsweise höchstens 0,1 mm und/oder wenigstens
               0,01 mm beträgt bzw. die Erstreckung der Profilierung in der Dickenrichtung des Werkstücks
               von der Verlängerung der Oberfläche der Flächenseite zum mittleren Bereich der Schmalseite
               hin, welche vorzugsweise höchstens 1 mm und/oder wenigstens 0,1 mm beträgt, beschreiben.
 
            [0014] Durch die begrenzenden Linien der Profilierung an der Schmalseite bzw. Oberfläche
               der Flächenseite lässt sich eine Ebene bzw. im Falle einer gekrümmten Schmalseite
               eine Gerade legen, die einen Winkel zur Oberfläche der Flächenseite bildet. Dieser
               Winkel kann ebenfalls als Maß für die Profilierung verwendet werden und bewegt sich
               vorzugsweise zwischen 85° und 89°, weiter vorzugsweise zwischen 78° und 85°.
 
            [0015] Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren, wenn Kantenbänder auf Schmalseiten
               aufgebracht werden, die einen konvex gekrümmten Verlauf aufweisen. Dies ist insbesondere
               im Falle abgerundeter Ecken plattenförmiger Werkstücke der Fall. Bei diesen Bereichen
               entsteht durch die Krümmung, die dem Kantenband, welches auf die konvex gekrümmte
               Schmalseite aufgebracht wird, aufgezwungen wird, ebenfalls eine Schüsselung des Kantenbandes.
               Die zur Schmalseite hin orientierte Fläche des Kantenbandes ist infolge der Krümmung
               des Werkstücks in der dem Verlauf der Schmalseite folgenden Richtung konkav gekrümmt.
               Infolge des inneren mehrachsigen Spannungszustandes, der im Material des Kantenbands
               dadurch entsteht, bildet sich in der hierzu senkrechten Richtung, d.h. in der Dickenrichtung
               des Werkstücks, an dieser dem Werkstück zugewandten Fläche des Kantenbandes hingegen
               eine konvexe Krümmung aus. Hierdurch werden die Randbereiche von der Schmalseite des
               Werkstücks weggebogen. Infolgedessen entsteht eine zusätzliche Zugbeanspruchung der
               Verbindung zwischen Kantenband und Schmalseite im Randbereich derartig gekrümmter
               Schmalseitenverläufe. Die eingangs beschriebene grundsätzliche Problematik der Spaltenbildung
               tritt aus diesem Grund bei derartigen gekrümmten Schmalseitenverläufen in verstärktem
               Maße auf. Dementsprechend ist eine Bekantung solcher gekrümmter Kantenverläufe nach
               dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders vorteilhaft, da hier der Vorteil der vorliegenden
               Erfindung, eine bessere Anbindung des Kantenbands in den Randbereichen zu bewirken,
               noch stärker zum Tragen kommt.
 
            [0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren 1 bis 10 schematisch näher erläutert.
               
               
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Aufbringens eines Kantenbandes auf
                  die Schmalseite eines Werkstücks.
               Fig. 2 zeigt eine Querschnittdarstellung der Annäherung des Kantenbandes an die Schmalseite
                  während des Aufbringens.
               Fig. 3 zeigt eine Querschnittdarstellung des Aufbringens eines Kantenbandes an eine
                  Schmalseite während des Anpressens des Kantenbandes.
               Fig. 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung des Zustands unmittelbar nach dem Aufbringen
                  des Kantenbands auf die Schmalseite nach dem Stand der Technik.
               Fig. 5 zeigt eine beispielhafte erfindungsgemäße Profilierung einer Schmalseite.
               Fig. 6 zeigt eine beispielhafte erfindungsgemäße Profilierung einer Schmalseite im
                  Bereich einer abgerundeten Ecke eines plattenförmigen Werkstücks.
               Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung des Aufbringens eines Kantenbands auf eine
                  erfindungsgemäß profilierte Schmalseite.
               Fig. 8 zeigt eine Querschnittsdarstellung der Annäherung des Kantenbands an eine erfindungsgemäß
                  profilierte Schmalseite unmittelbar vor dem Aufbringen des Kantenbands auf die Schmalseite.
               Fig. 9 zeigt ein während des Aufbringens auf eine erfindungsgemäß profilierte Schmalseite
                  an diese angedrücktes Kantenband im Querschnitt.
               Fig. 10 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines auf eine erfindungsgemäß profilierte
                  Schmalseite aufgebrachten Kantenbandes unmittelbar nach dem Aufbringen.
 
            [0017] In Fig. 1 ist schematisch dargestellt, wie ein Werkstück 1 in typischer Weise nach
               dem Stand der Technik mit einem Kantenband 2 versehen wird. Das Kantenband 2 wird
               an die Schmalseite 3 des Werkstücks 1 herangeführt und von einer Andruckeinrichtung
               4, die beispielsweise als Rolle ausgeführt sein kann, mit einer Andruckkraft F an
               die Schmalseite 3 angedrückt. Dabei erfährt das Kantenband 2 beim Heranführen an die
               Schmalseite 3 typischerweise eine Durchbiegung. Aus dieser resultiert eine Schüsselung,
               d.h. eine Krümmung in der Dickenrichtung Y des Werkstücks 1, die in Fig. 2 schematisch
               dargestellt ist. Die Verbindung zwischen dem Kantenband 2 und der Schmalseite 3 wird
               durch ein haftvermittelndes Medium, wie ein Leim oder ein Kleber oder wie im vorliegenden
               Beispiel durch eine haftvermittelnde oder Haftschicht 5 bewirkt. Diese ist im gezeigten
               Beispiel auf einer Trägerschicht 6 des Kantenbandes 2 aufgebracht. Regelmäßig bedingt
               die Aktivierung einer solchen aktivierbaren Haftschicht 5, dass diese beispielsweise
               durch Aufschmelzen in einen flüssigen oder zumindest zähflüssigen Zustand überführt
               wird. Wie in Fig. 2 deutlich zu erkennen, gelangen die Randbereiche der Schmalseite
               3 mit den so zwischen der Oberfläche 8 der Flächenseite und der Schmalseite 3 gebildeten
               Ecken zuerst in Kontakt mit der Haftschicht 5. Dadurch wird im Bereich dieser Eckbereiche
               haftvermittelndes Material aus der für die Materialverbindung wesentlichen Zone zwischen
               der Schmalseite 3 und der Trägerschicht 6 heraus verdrängt.
 
            [0018] In einem anschließenden Verfahrensschritt, der in Fig. 3 dargestellt ist, wird das
               Kantenband 2 mit einer Andruckkraft F an die Schmalseite 3 des Werkstücks 1 angedrückt.
               Die Situation unmittelbar nach dem Verlassen dieser Andruckzone ist in Fig. 4 dargestellt.
               Aufgrund von Resteigenspannungen im Kantenband kommt es in den Randbereichen, in denen
               die Verbindung zwischen Kantenband 2 und Werkstück 1 durch die beschriebene Verdrängung
               des haftvermittelnden Materials geschwächt ist, zum Versagen der Verbindung, es entsteht
               ein Spalt 9 aufgrund der teilweisen Ablösung des Kantenbands 2 vom Werkstück 1 im
               Randbereich der Schmalseite 3.
 
            [0019] Dem kann mit einer erfindungsgemäßen Profilierung 7 der Schmalseite 3 des Werkstücks
               1 entgegengewirkt werden. Eine beispielhafte erfindungsgemäße Profilierung ist in
               Fig. 5 dargestellt.
 
            [0020] Die erfindungsgemäß an der Schmalseite 3 des Werkstücks 1 erzeugte Profilierung 7
               springt gegenüber dem mittleren Bereich der Schmalseite 10 der Schmalseite 3 zurück.
               In Fig. 5 ist die Profilierung 7 beispielhaft als Fase ausgeführt. Es kommen jedoch
               auch andere geometrische Ausgestaltungen, beispielsweise in Form einer Verrundung
               oder einer Falz in Frage.
 
            [0021] Vorzugsweise ist diese Profilierung derart bemessen, dass der Abstand A1 zwischen
               einer zur Oberfläche 8 der Flächenseite des Werkstücks 1 senkrechten, in Dickenrichtung
               Y des Werkstücks 1 verlaufenden und den am weitesten vorstehenden Bereich 10 der Schmalseite
               3 berührenden Geraden einerseits und der durch die Profilierung gebildeten Begrenzung
               der Oberfläche der Flächenseite andererseits höchstens 0,1 mm und/oder wenigstens
               0,01 mm beträgt.
 
            [0022] Vorteilhafterweise ist die Profilierung derart bemessen, dass der Abstand A2 zwischen
               einer in Verlängerung der Oberfläche 8 der Flächenseite des Werkstücks 1 verlaufenden
               Geraden einerseits und der durch die Profilierung gebildeten Begrenzung des am weitesten
               vorstehenden Bereichs 10 der Schmalseite 3 andererseits höchstens 1 mm und/oder wenigstens
               0,1 mm beträgt.
 
            [0023] Vorzugsweise resultiert aus der Bemessung der Profilierung ein Winkel α zwischen
               der Oberfläche 8 der Flächenseite einerseits und einer Referenzebene E andererseits.
               Die Referenzebene E ist dabei durch die Begrenzung des am weitesten vorstehenden Bereichs
               10 der Schmalseite 3, die durch die Profilierung gebildet wird, zum einen und durch
               die Begrenzung der Oberfläche 8 der Flächenseite, die durch die Profilierung gebildet
               wird, zum anderen festgelegt. Es versteht sich, dass bei gekrümmten Verläufen der
               Schmalseite, beispielsweise bei abgerundeten Ecken der plattenförmigen Werkstücke
               1, die Referenzebene entsprechend die tangentiale Ebene zu den vorstehend beschriebenen
               Begrenzungslinien, die im Fall einer gekrümmten Kante natürlich ebenfalls gekrümmt
               im Raum verlaufen, ist. Der Winkel α beträgt bevorzugt zwischen 85° und 89°, weiter
               bevorzugt zwischen 78° und 85°.
 
            [0024] In Fig. 6 ist beispielsweise dargestellt, wie die Profilierung 7 in einem abgerundeten
               Eckbereich eines Werkstücks 1 angebracht ist. Eine solche Profilierung kann dann vorteilhaft
               sein, wenn im Bereich der geraden Kantenverläufe eine zufriedenstellende Fertigungsqualität
               nach konventionellen Verfahren erreicht werden kann, im Bereich des gekrümmten Schmalseitenverlaufs
               an der abgerundeten Ecke des Werkstücks 1 jedoch eine konventionelle Fertigung der
               Schmalseitenkaschierung problematisch ist. In diesen Fällen kann es die kosteneffizienteste
               Lösung darstellen, die erfindungsgemäßen Profilierungen 7 gezielt an den gekrümmten
               und damit kritischen Bereichen der Schmalseite vorzusehen und die geraden Bereiche
               der Schmalseite 3 zumindest im Wesentlichen nach konventionellen Verfahren vorzusehen.
 
            [0025] In Fig. 7 ist noch einmal schematisch das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbringen
               des Kantenbandes 2 auf das Werkstück 1 dargestellt. Wie in Fig. 7 zu erkennen, erzeugt
               die erfindungsgemäße Profilierung 7 an der kritischen Stelle am Übergang zwischen
               Kantenband 2 und Flächenseite im Grunde einen breiteren Spalt, als dies bei den konventionellen
               Verfahren der Fall ist. Wie aus Fig. 8 jedoch hervorgeht, drückt aufgrund der erfindungsgemäßen
               Profilierung 7 kein derart scharfkantiger Eckbereich in die Haftschicht 5 und führt
               in dem hohen Maße, wie es nach dem Stand der Technik der Fall ist, zu einer Verdrängung
               des haftvermittelnden Materials. Dieses kann dann während des in Fig. 9 dargestellten
               Anpressvorgangs den sich keilförmig ausbildenden Spalt zwischen der Profilierung 7
               und der Trägerschicht 6 des Kantenbands 2 ausfüllen und so für eine vollständige Verbindung
               an dieser Stelle sorgen. Das Ergebnis ist die in Fig. 10 schematisch dargestellte
               Verbindung zwischen Kantenband 2 und Werkstück 1, bei dem der Fugenbereich 11 durch
               haftvermittelndes Material ausgefüllt ist, weshalb sich das Kantenband nun nicht mehr
               unter Ausbildung eines unerwünschten Spaltes ohne intakte Haftverbindung vom Werkstück
               1 löst.
 
          
         
            
            1. Verfahren zur Kaschierung von Schmalseiten (3) plattenförmiger Werkstücke (1), insbesondere
               zur Aufbringung von Kantenbändern (2) auf die Schmalseiten von Holz- oder Holzersatzwerkstoffen,
               wobei ein Kantenband (2) auf die Schmalseite (3) eines plattenförmigen Werkstücks
               (1) aufgebracht wird,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass an der Schmalseite (3) des Werkstücks (1) vor dem Aufbringen des Kantenbands (2)
               eine Profilierung (7), die derart gestaltet ist, dass ein an eine Flächenseite des
               Werkstücks (1) angrenzender Randbereich der Schmalseite (3) gegenüber einem in Dickenrichtung
               (Y) des Werkstücks mittleren Bereich (10) der Schmalseite (3) zurückspringt, erzeugt
               wird.
 
            2. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass es sich bei der Profilierung (7) um eine Fase, eine Verrundung, einen Falz und/oder
               einer Kombination daraus handelt.
 
            3. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profilierung (7) derart gestaltet ist, dass ein in Dickenrichtung (Y) mittlerer,
               vorzugsweise senkrecht zu den Flächenseiten des Werkstücks verlaufender, Bereich (10)
               der Schmalseite (3) der am weitesten vorstehende Bereich der Schmalseite ist.
 
            4. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass das Kantenband (2) vor dem Aufbringen auf die Schmalseite (3), insbesondere aufgrund
               der Gestaltung einer Zuführeinrichtung (4) zur Zuführung des Kantenbandes (2), derart
               verformt wird, dass eine konkave Schüsselung des Kantenbands (2) auf der der Schmalseite
               (3) zugewandten Seite des Kantenbandes (2) zum Zeitpunkt des Aufbringens des Kantenbades
               (2) auf die Schmalseite (3) entsteht.
 
            5. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profilierung (7) derart bemessen ist, dass der Abstand (A1) zwischen einer zur
               Oberfläche (8) der Flächenseite des Werkstücks senkrechten, in Dickenrichtung (Y)
               des Werkstücks (1) verlaufenden und den am weitesten vorstehenden Bereich (10) der
               Schmalseite (3) berührenden Geraden einerseits und der durch die Profilierung (7)
               gebildeten Begrenzung der Oberfläche (8) der Flächenseite andererseits höchstens 0,1
               mm und/oder wenigstens 0,01 mm beträgt.
 
            6. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profilierung (7) derart bemessen ist, dass der Abstand (A2) zwischen einer in
               Verlängerung der Oberfläche (8) der Flächenseite des Werkstücks (1) verlaufenden Geraden
               einerseits und der durch die Profilierung (7) gebildeten Begrenzung des am weitesten
               vorstehenden Bereichs (10) der Schmalseite (3) andererseits höchstens 1 mm und/oder
               wenigstens 0,1 mm beträgt.
 
            7. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profilierung (7) derart bemessen ist, dass der Winkel (α) zwischen einer durch
               die durch die Profilierung (7) gebildeten Begrenzung des am weitesten vorstehenden
               Bereichs (10) der Schmalseite (3) und durch die durch die Profilierung (7) gebildete
               Begrenzung der Oberfläche (8) der Flächenseite definierte Ebenen (E) und der Oberfläche
               (8) der Flächenseite zwischen 45° und 89°, insbesondere zwischen 78° und 85° beträgt.
 
            8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profilierung (7) an einem Bereich (10) der Schmalseite (3) vorgesehen ist, an
               dem diese in der Erstreckungsebene (X, Z) des Werkstücks (1) einen konvex gekrümmten
               Verlauf aufweist, wobei es sich bei dem Bereich insbesondere um einen abgerundeten
               Eckbereich eines Werkstücks (1) handelt.
 
            9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass eine Haftschicht (5) des K antenbandes (2) vor und/oder während des Aufbringens des
               Kantenbandes (2) auf die Schmalseite (3) aktiviert, insbesondere durch Wärmeeintrag
               aufgeschmolzen wird.
 
            10. Schmalseitenkaschierung, herstellbar nach einem Verfahren der vorigen Ansprüche.