[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerungsvorrichtung für einen fluidisch betätigbaren
Arbeitszylinder mit zumindest einer Heben- und Senkenfunktion, von denen zumindest
die Senkenfunktion von einem Wege-Schieberventil ansteuerbar ist, das mindestens zwei
Fluidanschluss-Stellen aufweist, an die der Arbeitszylinder mit seinen Arbeitsräumen
fluidführend angeschlossen ist.
[0002] Eine dahingehende Steuerungsvorrichtung für einen fluidisch betätigbaren Arbeitszylinder
mit zumindest einer Heben- und Senkenfunktion ist in der Anmeldeschrift
DE 10 2013 014 673 offenbart. Diese betrifft ein Lasthalteventil mit einem in einem Ventilgehäuse längsverfahrbar
geführten Hauptsteuerkolben und einem Rückschlagkolben. In Schaltstellungen in Form
- einer Lasthaltestellung ist mittels der beiden Kolben eine fluidführende Verbindung
zwischen mindestens zwei Anschlussstellen gesperrt, von denen eine der Medienzufuhr
oder -abfuhr dient und von denen die andere zu einem hydraulischen Verbraucher führt,
- einer Lasthebenstellung bewegen sich die beiden Kolben relativ zueinander in eine
Freigabestellung, bei der die Verbindung zwischen Medienzufuhr und Verbraucher hergestellt
ist, und
- einer Lastsenkenstellung nehmen die beiden Kolben derart einen vorgebbaren Abstand
zueinander ein, dass die Verbindung zwischen Medienabfuhr und Verbraucher hergestellt
ist.
[0003] In dieser Lastsenkenstellung wird zur Ausübung einer Kraft mittels des Verbrauchers
in der Art eines Arbeitszylinders dessen kolbenseitiger Arbeitsraum mit einem Druck
beaufschlagt, während der stangenseitigen Arbeitsraum des Verbrauchers mit der Medienabfuhr
verbunden wird.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
demgegenüber Lösungen zu schaffen, die es ermöglichen, in funktionssicherer Weise
beide Arbeitsräume eines Arbeitszylinders insbesondere im Rahmen einer Senkenfunktion
zu entlasten.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Steuerungsvorrichtung für einen fluidisch betätigbaren
Arbeitszylinder mit zumindest einer Heben- und Senkenfunktion gelöst, welche die Merkmale
von Patentanspruch 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
[0006] Nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 besteht eine wesentliche Besonderheit
darin, dass in mindestens einer Neutralstellung das Wege-Schieberventil in einem vorgebbaren
Teilstromverhältnis die beiden Arbeitsräume des Arbeitszylinders miteinander verbindet
und dabei gleichzeitig eine fluidführende Verbindung mit einem Tank- oder Rücklaufanschluss
des Wege-Schieberventils herstellt. Diese Neutralstellung ermöglicht es, die beiden
Arbeitsräume des Arbeitszylinders insbesondere für eine Senkenfunktion bei unbetätigtem
Wege-Schieberventil zu einem gemeinsamen Tank- oder Rücklaufanschluss zu entlasten.
[0007] Zur Anpassung an verschiedene Einsatzzwecke oder auch zur Sicherstellung einer geringen
Serienstreuung ist das Teilstromverhältnis mittels zweier gegenläufig am Schieberkolben
des Ventils wirkender Energiespeicher, vorzugsweise in Form von Druckfedern, vorgegeben,
von denen mindestens ein Energiespeicher einstellbar ist.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die möglichen Federvorspannungen der
beiden Druckfedern mittels eines Spindeltriebes einstellbar. Dabei ist die eine Druckfeder
Teil eines Magnet-Betätigungssystems.
[0009] Bei weiteren vorteilhaften Ausführungsformen ist jeweils mittels des Magnet-Betätigungssystems
das Wege-Schieberventil in eine weitere Ventilposition bringbar, die eine Art Schwimmstellung
für den angeschlossenen fluidischen Arbeitszylinder ermöglicht. Somit lässt sich ausgehend
von der Neutralstellung mit geringem Aufwand eine weitere Ventilposition beispielsweise
dadurch schaffen, dass lediglich die Steuerkanten des Ventils gegenüber der Neutralstellung
in eine den Durchlass zum Tank- oder Rücklaufanschluss noch weiter freigebende Schwimmstellung
verlagert werden.
[0010] Um das Wege-Schieberventil im Bedarfsfall wirkungslos zu "schalten", kann das Wege-Schieberventil
bei einer vorteilhaften Ausführungsform neben der Neutralstellung und der Schwimmstellung
noch eine Sperrstellung aufweisen.
[0011] Zum Erzielen vorzugsweise erwünschter Schaltkombination der beiden Ventile ist bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform neben dem Magnet-Betätigungssystem der
Schieberkolben des Wege-Schieberventils noch über einen Steuerdruck, insbesondere
in Form eines Loadsensing-Drucks, aus einer Steuerleitung, ansteuerbar, die von einem
Wegeventil aus mit Fluid vorgebbaren Druckes versorgbar ist.
[0012] Insbesondere bei solchen Ausführungsformen, bei denen jeweils der Steuerdruck in
mehreren Schaltstellungen des Wegeventils auf das Wege-Schieberventil wirken soll,
kann zum Verhindern einer unerwünschten Überbrückung der diesen Schaltstellungen zugeordneten
Anschlüsse ein Wechselventil vorgesehen sein. Dabei ist die Steuerleitung an das Wechselventil
angeschlossen, das den jeweils höheren Eingangsdruck an die Steuerleitung weiterleitet.
Ferner kann das Wechselventil an die Tankausgangsseite des Wegeventils angeschlossen
sein.
[0013] Zur Verwirklichung einer Sicherheitsfunktion, die ein unerwünschtes Senken einer
Last verhindert, während der Arbeitszylinder vom Wegeventil angesteuert wird, kann
bei einer vorteilhaften Ausgestaltung vorgesehen sein, dass in der Sperrstellung des
Wege-Schieberventils die Heben- und Senkenfunktion ohne Androsselung durch das Wegeventil
ausschließlich veranlasst ist, und dass in der Neutralstellung des Wege-Schieberventils
die Ablaufdrosselung zumindest für die Senkenfunktion des Arbeitszylinders bei gesperrtem
Wegeventil erfolgt.
[0014] Zumindest ein Abschnitt einer ohnehin vorhandenen Steuerleitung zur Steuerung des
Wege-Schieberventils kann mit relativ geringem Aufwand zusätzlichen Nutzen finden,
indem für die Druckversorgung der Gesamtvorrichtung eine Loadsensing-Pumpe eingesetzt
ist, die zur Ansteuerung ihres Schwenkwinkels an die Steuerleitung für das Wege-Schieberventil
angeschlossen ist.
[0015] Ventile mit drei Schaltstellungen haben sich bewährt, da die Hydraulikteile dieser
Ventile mit relativ kurzen Axialwegen des Schieberkolbens verwirklicht werden können,
so dass diese Ventile insbesondere bei der elektromagnetischen Betätigung mit kostenmäßig
vertretbarem Aufwand hergestellt werden können. Insofern ist in vorteilhaften Ausgestaltungen
das Wege-Schieberventil ein 3/3-Wege-Schieberventil und das Wegeventil ist aus einem
4/3-Wegeventil gebildet.
[0016] Die erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung kann beispielsweise Anwendung finden bei
Traktoren und vergleichbaren landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen, die als universelle
Arbeitsgeräte verschiedenste Lasten insbesondere im Bereich der Landwirtschaft mittels
eines Arbeitszylinders heben und senken sowie für einen funktionsgerechten Betrieb
für das Arbeitsgerät eine Art Schwimmstellung realisieren, bei der das Arbeitsgerät,
beispielsweise in Form einer Egge, bis auf ihre Gewichtskraft, kräftefrei über den
zu bearbeitenden Ackerboden mittels des Traktors gezogen werden kann.
[0017] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- anhand eines hydraulischen Schaltplans eine Steuerungsvorrichtung für einen fluidisch
betätigbaren Arbeitszylinder mit einer Heben-, Senken- und Schwimmfunktion;
- Fig. 2
- in einem Längsschnitt und darunter als symbolisches Schaltbild dargestellt ein in
einer Neutralstellung befindliches Wege-Schieberventil, welches Anwendung in einer
Steuerungsvorrichtung gemäß Fig. 1 findet;
- Fig. 3
- in einer Darstellung analog Fig. 2 deren Wege-Schieberventil, welches jedoch in die
Schwimmstellung geschaltet ist; und
- Fig. 4
- in einer Darstellung analog Fig. 2 deren Wege-Schieberventil, welches jedoch in die
Sperrstellung geschaltet ist.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Steuerungsvorrichtung 10 für einen fluidisch betätigbaren Arbeitszylinder
12 mit einer Heben-, Senken- und Schwimmfunktion. Mittels dieser Funktionen kann eine
Last 14 unter anderem aktiv angehoben und gesenkt werden, indem ein entsprechend geschaltetes
Wegeventil 16 in der Art eines 4/3-Proportional-Wegeventils einen Versorgungsdruck
einer Versorgungsquelle 18 in der Art einer Hydraulikpumpe zu einem der beiden Arbeitsräume
20, 21 des Arbeitszylinders 12 leitet und zeitgleich den anderen der beiden Arbeitsräume
21, 20 des Arbeitszylinders 12 in Richtung eines Versorgungstanks 22 entlastet. Parallel
zum Wegeventil 16 ist ein Wege-Schieberventil 23 in der Art eines 3/3-Wege-Schieberventils
hydraulisch über Anschlussleitungen 32, 33 und mit diesen verbundenen Zugangsleitungen
24, 25 an den Arbeitszylinder 12 angeschlossen, so dass zumindest die Senkenfunktion
von dem Wege-Schieberventil 23 ansteuerbar ist.
[0019] Das Wegeventil 16 kann über ein ein Wechselventil 26 aufweisendes Steuerleitungssystem
27 zum einen das Wege-Schieberventil 23 in eine Sperrstellung 28 betätigen, halten
und zugleich den Pumpendruck und Förderstrom der als Loadsensing-Pumpe ausgeführten
Hydraulikpumpe 18 als Teil der Fluid-Versorgungseinrichtung regeln.
[0020] Der Arbeitszylinder 12 weist einen Differentialkolben 29 auf, der innerhalb eines
Zylindergehäuses 30 längsverfahrbar geführt den kolbenseitigen Arbeitsraum 20 von
dem stangenseitigen Arbeitsraum 21 mediendicht trennt. Eine Kolbenstange 31 des Differentialkolbens
29 ist dabei mit einer sich aus der Last 14 ergebenden Kraft beaufschlagbar. Wird
der kolbenseitige Arbeitsraum 20 bei gleichzeitiger Druckentlastung des stangenseitigen
Arbeitsraumes 21 druckbeaufschlagt, so fährt die Kolbenstange 31 des Differentialkolbens
29 aus und hebt bei an ihr angreifender Last 14 diese an. Analog dazu führt eine Druckbeaufschlagung
des stangenseitigen Arbeitsraumes 21 bei Druckentlastung des kolbenseitigen Arbeitsraumes
20 zum Einfahren der Kolbenstange 31. Werden beide Arbeitsräume 20, 21 bei angreifender
Last 14 druckentlastet, so fährt der Differentialkolben 29 infolge der Belastung ebenfalls
ein.
[0021] Die beiden Arbeitsräume 20, 21 sind über die Zugangsleitungen 24, 25 und jeweils
einem ausgangsseitig dem Wegeventil 16 zugeordneten Arbeitsanschluss 35, 36 mit dem
Wegeventil 16 verbunden, welches eine Sperr-Mittenstellung 37 und zwei dieser unmittelbar
benachbarte Schaltendstellungen 38, 39 aufweist. Aufgrund der Proportionalcharakteristik
dieses Ventils sind die Übergänge zwischen den Ventilstellungen "fließend", so dass
im Folgenden der Einfachheit halber nur die drei charakteristischen Schalt- oder Verschiebestellungen
näher betrachtet werden, welche die beiden Schaltendstellungen 38, 39 und die Sperr-Mittenstellung
37 gemäß der Darstellung nach Fig. 1 aufweisen. In der Sperr-Mittenstellung 37 sind
sämtliche Ein- und Ausgänge des Wegeventils 16 gesperrt. Zur Schaltung in die beiden
Schaltendstellungen 38, 39 ist beiderseits des Wegeventils 16 jeweils ein Elektromagnet
41, 42 mit einer parallel wirksamen Druckfeder 43, 44 vorgesehen, so dass die beiden
entgegengesetzt wirksamen Federkräfte das Wegeventil 16 automatisch und in selbstzentierender
Weise in der Sperr-Mittenstellung 37 halten, sofern keiner der beiden Elektromagneten
41, 42 das Wegeventil 16 schaltet. In der linken Schaltendstellung 38 führt das Wegeventil
16 den von der Versorgungspumpe 18 über eine Versorgungsleitung 45 auf einen Versorgungsanschluss
46 eingangsseitig des Wegeventils 16 geführten Versorgungsdruck zum Ausfahren der
Kolbenstange 31 auf den kolbenseitigen Arbeitsraum 20 und entlastet den stangenseitigen
Arbeitsraum 21 über einen Ablaufpfad 47 zum Versorgungstank 22 hin. Hingegen wird
in der rechten Schaltendstellung 39 der stangenseitige Arbeitsraum 21 zum Einfahren
des Differentialkolbens 31 druckbelastet, wohingegen der kolbenseitige Arbeitsraum
21 über den Ablaufpfad 47 zum Versorgungstank 22 entlastet wird. Diese beiden Schaltendstellungen
38, 39 werden von ihrer Funktion her ventilintern mit vier Schaltpfaden 49, 50, 51,
52 verwirklicht. Von jedem der beiden vom Versorgungsanschluss 46 zum jeweiligen Arbeitsraum
20, 21 führenden Schaltpfade 50, 51 zweigt ein Nebenpfad 53, 54 ab, der zu einem nur
diesem jeweiligen Nebenpfad 53, 54 zugeordneten Steuerleitungsanschluss 55, 56 auf
einer Tankausgangsseite 60 des Wegeventils 16 führt.
[0022] Jeder der beiden Steuerleitungsanschlüsse 55, 56 ist an einen nur diesen Anschlüssen
jeweils zugeordneten Eingang 57, 58 des Wechselventils 26 angeschlossen, so dass das
Wechselventil 26 in Richtung der Tankausgangsseite 60 des Wegeventils 16 an dieses
angeschlossen ist. Ferner ist eine Steuerleitung LS an das Wechselventil 26 angeschlossen,
das den jeweils höheren Eingangsdruck an diese Steuerleitung LS weiterleitet. Der
an der Steuerleitung LS anliegende Druck wirkt dabei derart auf die als Loadsensing-Pumpe
ausgebildete Versorgungspumpe 18 ein, dass deren Pumpendruck und -förderstrom an den
Bedarf der Steuerungsvorrichtung automatisch angepasst wird. Mithin ist für die Druckversorgung
der Gesamtvorrichtung die Loadsensing-Pumpe 18 ausschließlich eingesetzt, die wiederum
zur Ansteuerung ihres Schwenkwinkels an die Steuerleitung LS für das hydraulische
Betätigen des Wege-Schieberventils 23 angeschlossen ist.
[0023] Von der Steuerleitung LS geht über einen Knotenpunkt 59 ein Leitungsabschnitt 61
ab, der zu einem hydraulisch betätigbaren Stellglied 62 zur Verschiebung eines Schieberkolbens
63 des Wege-Schieberventils 23 in eine der möglichen Verfahrrichtungen führt. Alternativ
zu dieser Verschiebemöglichkeit mittels des hydraulisch betätigbaren Stellgliedes
62 in diese eine Richtung ist der Schieberkolben 63 mittels eines Magnet-Betätigungssystems
64 in die dieser Richtung entgegengesetzten Richtung verschiebbar in einem zugeordneten
Ventilgehäuse 65 (Fig. 2) geführt. Somit ist der Schieberkolben 63 neben dem Magnet-Betätigungssystem
64 noch über den vom Loadsensing-Druck gebildeten Steuerdruck aus der Steuerleitung
LS hydraulisch ansteuerbar, die von dem Wegeventil 16 aus mit Fluid vorgebbaren Druckes
versorgbar ist.
[0024] Fig. 2 zeigt nun das Wege-Schieberventil 23 mit dem Schieberkolben 63 in einer Längsschnittdarstellung,
der innerhalb des Ventilgehäuses 65 mittels zweier endseitig an diesem Ventilgehäuse
65 angeordneter, jeweils dem Magnet-Betätigungssystem 64 und einem Spindeltrieb 66
zugehöriger Druckfedern 67, 68 in einer Neutralstellung 69 gehalten ist.
[0025] Das Magnet-Betätigungssystem 64 weist einen "drückend wirkenden" Elektromagneten
71 auf, dessen Anker 72 innerhalb eines mit einem Polkern 73 einteilig ausgestalteten
Polrohres 74 axial verschiebbar geführt ist. Zur Verschiebung des Ankers 72 ist eine
nicht näher dargestellte Spule 75 bei radialer Umfassung desselben außerhalb des Polrohres
74 vorgesehen, die bestrombar ist, so dass ein durch die Bestromung sich hieraus ergebendes
Magnetfeld den Anker 72 in Richtung auf den Polkern 73, in Blickrichtung auf die Fig.
2 gesehen von links nach rechts, zu verschieben sucht. Der eine zentrale Bohrung 76
aufweisende Polkern 73 wird dabei von einem an dem Anker 72 befestigten Betätigungsstößel
77 durchgriffen, der sich an der Stirnseite 78 des Schieberkolbens 63 abstützt, so
dass letzterer innerhalb des mit dem Polkern 73 fest verschraubten Gehäuses 65 vom
Elektromagneten 71 axialverschieblich betätigbar ist. Die dem Magnet-Betätigungssystem
64 zugehörige Druckfeder 67 stützt sich einerseits am Polkern 73 und andererseits
an der Stirnseite 78 am ersten Ende 79 des Schieberkolbens 63 ab, so dass diese Druckfeder
67 bestrebt ist, den Schieberkolben 63 in die gleiche Richtung zu verschieben, wie
der Elektromagnet 71 bei bestromter Spule 75.
[0026] Der Spindeltrieb 66 weist ein am Ende 80 der Buchse 65 eingeschraubtes Spindelgehäuse
82 auf, innerhalb dessen eine Spindel 83 durch eine Drehbewegung ihrerseits axial
verlagerbar ist, die dazu eine Gewindepaarung 84 mit dem Spindelgehäuse 82 aufweist.
Zur axialen Festlegung der Spindel 83 ist eine Kontermutter 85 auf einen außen überstehenden
Bereich 86 der Spindel 83 aufgeschraubt und gegen das Spindelgehäuse 82 angezogen.
Innerhalb der Spindel 83 nimmt eine in die auf den Schieberkolben 63 weisende Richtung
ausmündende Sacklochbohrung 87 die Druckfeder 68 auf, die sich einerseits im Sacklochgrund
88 und andererseits am Boden 89 eines Stellbolzens 91 abstützt, dessen Axialverschiebung
innerhalb der Sacklochbohrung 87 mittels eines in einer Innenringnut 92 der Sacklochbohrung
87 eingesetzten Sprengringes 93 axial begrenzt ist. Der Stellbolzen 91 stützt sich
ferner auf seiner von der Druckfeder 68 abgewandten Seite mit dessen eigener Stirnfläche
94 an einer ihm zugewandten Stirnfläche 95 am zweiten Ende des Schieberkolbens 63
ab. Da der Schieberkolben 63 am anderen bzw. ersten Ende 79 an der vorgespannten Druckfeder
67 anliegt, erfolgt eine Vorgabe der möglichen Federvorspannungen der beiden Druckfedern
67, 68 mittels des Spindeltriebes 66. Dabei ist die eine Druckfeder 68 Teil des Magnet-Betätigungssystems
64.
[0027] Das Ventilgehäuse 65 weist fünf axial zueinander beabstandete Querbohrungen 96, 97,
98, 99, 100 auf, so dass von dem Ventilgehäuse 65 in folgender Reihenfolge aufeinanderfolgend:
- ein Druckausgleichsanschluss T1,
- ein erster zum stangenseitigen Arbeitsraum führender Arbeitsanschluss A,
- ein Tankanschluss T2,
- ein zweiter zum kolbenseitigen Arbeitsraum führender Arbeitsanschluss B und
- ein Steuerleitungsanschluss port-LS
abgehen. Der Steuerleitungsanschluss port-LS führt zu einem Druckraum 102, der innerhalb
des Ventilgehäuses 65 vom Stellbolzen 91 und der an diesem anliegenden Stirnfläche
95 des Schieberkolbens 63 mitbegrenzt wird, so dass ein am Steuerleitungsanschluss
port-LS anliegender Steuerdruck zu einer Verschiebung des Schieberkolbens 63 entgegen
der Betätigungsrichtung des Magnet-Betätigungssystems 64 bei dessen Beströmung führt.
[0028] Korrespondierend zu den Querbohrungen 96 bis 100 weist der Schieberkolben 63 drei
axial zueinander beabstandete Steuernuten 103, 104, 105 auf, die infolgedessen mittels
zwei Stegen 106, 107 voneinander getrennt sind. Endseitig sind die beiden axial äußeren
Steuernuten 103, 105 hingegen von Führungskolben 108, 109 des Schieberkolbens 63 begrenzt.
[0029] Im Längsschnitt des Gehäuses 63 gesehen, schließt der eine Steg 106 an dessen linker
Steuerkante 110 ohne Überdeckung bündig mit dem dem ersten Arbeitsanschluss A nächststehenden
Bereich 111 der Querbohrungswand 112 des Tankanschlusses T2 ab. Somit bildet sich
zwischen dieser Steuerkante 110 und der Querbohrungswand 112 infolge eines Laufspiels
des Schieberkolbens 63 gegenüber dem Gehäuse 65 eine Drosselstelle 113, die den Fluidstrom
zwischen dem ersten Arbeitsanschluss A und dem Tankanschluss T2 drosselt. Ebenfalls
im Längsschnitt des Gehäuses 65 gesehen schließt der andere Steg 107 an dessen linker
Steuerkante 114 ohne Überdeckung bündig mit dem dem Tankanschluss T2 nächststehenden
Bereich 115 der Querbohrungswand 116 des zweiten Arbeitsanschlusses B ab. Somit bildet
sich zwischen dieser Steuerkante 114 und der Querbohrungswand 116 eine Drosselstelle
117, die den Fluidstrom zwischen dem zweiten Arbeitsanschluss B und dem Tankanschluss
T2 drosselt.
[0030] Wie aus einer Zusammenschau von Fig. 2 und Fig. 1 ersichtlich ist, verbindet das
in der Neutralstellung 69 befindliche Wege-Schieberventil 23 somit in einem vorgebbaren
Teilstromverhältnis (in den symbolischen Ventildarstellungen mit einem Pfeil angedeutet)
die beiden Arbeitsräume 20, 21 des Arbeitszylinders 12 miteinander und stellt dabei
gleichzeitig eine fluidführende Verbindung mit dem Tankanschluss T2 des Wege-Schieberventils
23 her. Vom Tankanschluss T2 aus gesehen führt diese Verbindung über einen Leitungsabschnitt
121 stromabwärts zum Schieberventil 16 und mündet insoweit in den dahingehenden Ablaufpfad
47 ein. Das Teilstromverhältnis ist mittels zweier gegenläufig am Schieberkolben 63
des Wege-Schieberventils 23 wirkender Energiespeicher in Form der beiden Druckfedern
67, 68, vorgegeben, die, wie bereits dargelegt, mittels des Spindeltriebes 66 einstellbar
sind.
[0031] Der Tankanschluss T2 ist außerhalb des Ventilgehäuses 65 in nicht näher dargestellter
Weise mit dem Druckausgleichsanschluss T1 zusammengeführt, so dass Fluid zwischen
diesen beiden Anschlüssen T1, T2 ausgetauscht werden kann. Über die dem Druckausgleichsanschluss
T1 zugeordnete Querbohrung 96 ist das Fluid in einen Aufnahmeraum 122 für
- die dem Magnet-Betätigungssystem 64 zugehörigen beweglichen Teile 72, 77;
- die Druckfeder 67; und
- das zapfenförmig ausgeführte erste Ende 79 des Schieberkolbens 63 einleitbar und aus
diesem Aufnahmeraum 122 ausleitbar. Überdies ist das in der Querbohrung 96 befindliche
Fluid in einen Leckageölraum 126 einleitbar und aus diesem ausleitbar, der innerhalb
des Ventilgehäuses 65 von demselben, dem Schieberkolben 63 und einem in den Polkern
73 gesteckten buchsenförmigen Einsatz 124 begrenzt ist.
[0032] Der dieser fluidischen Aus- und Einleitung zugehörige hydraulische Pfad zwischen
der Querbohrung 96 und dem Aufnahmeraum 122 bzw. dem Leckageölraum 126 führt über
eine im Durchmesser entsprechend reduzierte Druckausgleichsbohrung 123, welche die
Wand des buchsenförmigen Einsatzes 124 durchsetzt und in einen schmalen Ringraum 125
führt, der innenseitig von dem zapfenförmigen ersten Ende 79 des Schieberkolbens 63
begrenzt ist. Der hydraulische Pfad mündet über diesen Ringraum 125 einerseits in
den Aufnahmeraum 122 und andererseits in den Leckageölraum 126 aus. Damit kann bei
Volumenänderungen der beiden Räume 122, 126 infolge von Verlagerungen des Schieberkolbens
63 Fluid zwischen den beiden Räumen 122, 126 ausgetauscht werden. Am Druckausgleichsanschluss
T1 wird dabei über die Druckausgleichsbohrung 123 ein Druckausgleich gegenüber dem
am Versorgungstank 22 anliegenden atmosphärischen Druck ermöglicht.
[0033] Gemäß der Darstellung nach der Fig. 3 ist das Wege-Schieberventil 23 mittels des
Magnet-Betätigungssystems 64 in eine weitere Ventilposition gebracht, die eine Art
Schwimmstellung 118 für den angeschlossenen fluidischen Arbeitszylinder 12 ermöglicht.
Diese Schwimmstellung 118 ist in der Zeichnung als die linke Schaltendstellung symbolisch
wiedergegeben. In dieser linken Schaltendstellung ist der Schieberkolben 63 gegenüber
dem Gehäuse 65 in Blickrichtung auf die Fig. 3 nach rechts verschoben, so dass auch
dessen beiden Stege 106, 107 gegenüber der Neutralstellung 69 weiter rechts angeordnet
sind. Damit ist der jeweilige schmale Steg 106, 107 relativ mittig zu der diesem jeweils
zugeordneten Querbohrung 98, 99 angeordnet. Damit stellt das Wege-Schieberventil 23
eine praktisch ungedrosselte hydraulische Verbindung zwischen den beiden Arbeitsanschlüssen
A, B und dem Tankanschluss T2 her.
[0034] Das Wege-Schieberventil 23 weist neben der Neutralstellung 69 und der Schwimmstellung
118 noch die Sperrstellung 28 auf, welche folgend anhand der Fig. 4 erläutert wird.
Dabei ist der Schieberkolben 63 infolge eines an seiner Stirnfläche 95 in Richtung
auf das Magnet-Betätigungssystem 64 einwirkenden Steuerdruckes verschoben. Gegenüber
der Neutralstellung 69 vergrößert sich somit die Überdeckung der beiden Stege 106,
107 gegenüber dem Gehäuse 65, so dass sich dort Dichtspalte 119, 120 bilden, welche
aufgrund ihrer aktiven Dichtlänge einen hydraulischen Durchfluss praktisch blockieren.
Die beiden Arbeitsanschlüsse A, B und der Tankanschluss T2 sind demzufolge voneinander
hydraulisch getrennt.
[0035] Im Folgenden werden die wichtigsten Funktionen der Steuerungsvorrichtung insbesondere
anhand der Fig. 1 näher erläutert.
[0036] Wird das Wegeventil 16 mittels eines der beiden Elektromagneten 41, 42 in eine der
beiden gezeigten Schaltendstellungen 38, 39 verschoben, so wird der Differentialkolben
31 infolge der Druckbeaufschlagung des jeweiligen einen Arbeitsraumes 20, 21 und Druckentlastung
des jeweiligen anderen Arbeitsraumes 21, 20 eingefahren oder ausgefahren. Da ein Teil
des Versorgungsdruckes über den jeweiligen Nebenpfad 53, 54 auf die Eingangsseite
des Wechselventils 23 geführt ist, hält der von diesem über die Steuerleitung LS und
den Leitungsabschnitt 61 auf die Stirnfläche 95 des Schieberkolbens 63 geführte Steuerdruck
das Wege-Schieberventil 23 in der Sperrstellung 28, solange der als Differentialkolben
29 ausgeführte Arbeitskolben vom Wegeventil 16 angesteuert eingefahren oder ausgefahren
wird.
[0037] Bei diesen Arbeitshüben des Arbeitskolbens 29 vermag das Magnet-Betätigungssystem
64 nicht das Wege-Schieberventil 23 in die als Schaltendstellung ausgeführte Schwimmstellung
118 oder die Neutralstellung 28 zu verfahren, da die maximal vom Magnet-Betätigungssystem
64 auf den Schieberkolben 63 einleitbare Kraft kleiner ist, als die Kraft infolge
des an der relativ großen Stirnfläche 95 anstehenden Steuerdruckes. Infolgedessen
ist in der Sperrstellung 28 des Wege-Schieberventils 23 die Heben- und Senkenfunktion
ohne Androsselung durch das Wegeventil 16 ausschließlich veranlasst. Ein unerwünschtes
schnelles Absenken der Last 14 mittels Druckausleitung über die beiden Drosselstellen
113, 117 wird ebenso sicher ausgeschlossen, wie eine Druckausleitung in der Schwimmstellung
118 des Wege-Schieberventils 23. Sobald jedoch das Wegeventil 16 bei unbetätigten
Elektromagneten 41, 42 infolge der beidseitig anstehenden Federkraft in dessen Sperr-Mittenstellung
37 geschaltet wird, steht kein Druck mehr an der Steuerleitung LS an, so dass das
Wege-Schieberventil 23 federkraftbetätigt in die Neutralstellung 69 zurückkommt. Mithin
erfolgt in dieser Neutralstellung 69 des Wege-Schieberventils 23 die Ablaufdrosselung
für die Senkenfunktion des Arbeitszylinders 12 bei gesperrtem Wegeventil 16.
[0038] Infolge des Fortfalls des am Schieberkolben 63 anstehenden Steuerdruckes kann bei
entsprechender Bestromung der Spule 75 des Magnet-Betätigungssystems 64 der Schieberkolben
63 in die von der linken Endschaltstellung gebildete Schwimmstellung 118 gebracht
werden. Dabei wird das unter Druck stehende Fluid aus den beiden Arbeitsräumen 20,
21 des Arbeitszylinders 12 ungedrosselt zusammengeführt und über den gemeinsamen Tankanschluss
T2 zum Versorgungstank 22 zurückgeführt. Nach dem Abbau des Druckes folgt der Differentialkolben
29 in den Grenzen seiner Endanschläge allen auf die Kolbenstange 31 von außen eingeleiteten
Axialkräften, wobei gegebenenfalls noch drucklos in den Arbeitsräumen 20, 21 vorhandenes
Restfluid bei entsprechender passiver Verschiebung des Differentialkolbens 29 zum
Versorgungstank 22 ausgeleitet wird.
1. Steuerungsvorrichtung für einen fluidisch betätigbaren Arbeitszylinder (12) mit zumindest
einer Heben- und Senkenfunktion, von denen zumindest die Senkenfunktion von einem
Wege-Schieberventil (23) ansteuerbar ist, das mindestens zwei Fluidanschluss-Stellen
aufweist, an die der Arbeitszylinder (12) mit seinen Arbeitsräumen (20, 21) fluidführend
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einer Neutralstellung (69) das Wege-Schieberventil (23) in einem vorgebbaren
Teilstromverhältnis die beiden Arbeitsräume (20, 21) des Arbeitszylinders (12) miteinander
verbindet und dabei gleichzeitig eine fluidführende Verbindung mit einem Tank- oder
Rücklaufanschluss des Wege-Schieberventils (23) herstellt.
2. Steuerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilstromverhältnis mittels zweier gegenläufig am Schieberkolben (63) des Wege-Schieberventils
(23) wirkender Energiespeicher, vorzugsweise in Form von Druckfedern (67, 68), vorgegeben
ist, von denen mindestens ein Energiespeicher einstellbar ist.
3. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die möglichen Federvorspannungen der beiden Druckfedern (67, 68) mittels eines Spindeltriebes
(66) einstellbar sind, wobei die eine Druckfeder (68) Teil eines Magnet-Betätigungssystems
(64) ist.
4. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Magnet-Betätigungssystems (64) das Wege-Schieberventil (23) in eine weitere
Ventilposition bringbar ist, die eine Art Schwimmstellung (118) für den angeschlossenen
fluidischen Arbeitszylinder (12) ermöglicht.
5. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wege-Schieberventil (23) neben der Neutralstellung (69) und der Schwimmstellung
(118) noch eine Sperrstellung (28) aufweist.
6. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Magnet-Betätigungssystem (64) der Schieberkolben (63) des Wege-Schieberventils
(23) noch über einen Steuerdruck, insbesondere einem Loadsensing-Druck, aus einer
Steuerleitung (LS), ansteuerbar ist, die von einem Wegeventil (16) aus mit Fluid vorgebbaren
Druckes versorgbar ist.
7. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerleitung (LS) an ein Wechselventil (26) angeschlossen ist, das den jeweils
höheren Eingangsdruck an die Steuerleitung (LS) weiterleitet, und dass das Wechselventil
(26) an die Tankausgangsseite (60) des Wegeventils (16) angeschlossen ist.
8. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sperrstellung (28) des Wege-Schieberventils (23) die Heben- und Senkenfunktion
ohne Androsselung durch das Wegeventil (16) ausschließlich veranlasst ist, dass in
der Neutralstellung (69) des Wege-Schieberventils (23) die Ablaufdrosselung zumindest
für die Senkenfunktion des Arbeitszylinders bei gesperrtem Wegeventil (16) erfolgt.
9. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Druckversorgung der Gesamtvorrichtung eine Loadsensing-Pumpe (18) eingesetzt
ist, die zur Ansteuerung ihres Schwenkwinkels an die Steuerleitung (LS) für das Wege-Schieberventil
(23) angeschlossen ist.
10. Steuerungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wege-Schieberventil (23) ein 3/3-Wege-Schieberventil ist und dass das Wegeventil
(16) aus einem 4/3-Wegeventil gebildet ist.