[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer
Werkstücke innerhalb eines Industrieofens mit mindestens zwei Kammern und mit mindestens
einem Schubelement zum horizontalen Transport der Charge im Industrieofen. Ferner
betrifft die Erfindung einen Industrieofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer
Werkstücke, mit einer Heizkammer, in der die Werkstücke in einer Atmosphäre wärmebehandelt
werden und mit einer Vorkammer, die sich an die Heizkammer anschließt, wobei sich
zwischen der Heizkammer und der Vorkammer eine Zwischentür befindet.
[0002] In Industrieöfen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke, insbesondere
Mehrzweckkammeröfen, wird eine ofeninterne Transporteinrichtung zum Fördern der Charge
durch die Kammern, insbesondere zum Be- und Entladen der Heizkammer benötigt. Chargen
können Roste, Körbe, Traggestelle oder ähnliches sein. Bei den metallischen Werkstücken
handelt es sich um Stahlteile, wie z. B. Wellen. Unter Wärmebehandlungsprozessen werden
thermochemische Prozesse, wie z. B. Gasaufkohlen, Carbonitrieren, Härten unter Schutzgas,
Bainitiiseren, Glühen unter Schutzgas, Nietrieren oder Nitrocarburieren verstanden.
[0003] Die Wärmebehandlungsprozesse werden in Prozessgasatmosphären bei Temperaturen von
ca. 500 °C bis ca. 1.200 °C durchgeführt. Die Art der Prozessgasatmosphäre hängt von
der Art der Wärmebehandlung ab. Es kann sich auch um Schutzgas handeln.
[0004] Transportsysteme zum Fördern von Chargen auf einer horizontalen Transportebene innerhalb
von Industrieöfen mit Kammern sind grundsätzlich bekannt. Es kann sich z. B. um Stoß-
und Schiebevorrichtungen, Zahnstangen- oder Schubkettensysteme, Rollengänge oder Kombinationen
von verschiedenen Transportsystemen handeln. Die Chargen können beispielsweise 200
kg, aber auch bis zu 5.000 kg wiegen.
[0005] Industrieöfen mit mindestens zwei Kammern weisen eine Heizkammer und eine mit der
Heizkammer verbundene Kammer bzw. Vorkammer auf, die in der Regel als Schleuse ausgebildet
ist. Bei Mehrzweckkammeröfen befindet sich in der Vorkammer unterhalb der Transportebene
ein Abschreckölbad zum Abschrecken der Charge nach der Wärmebehandlung.
[0006] Aus der Praxis ist bekannt, bei Mehrzweckkammeröfen in der Vorkammer ein Rollentransportsystem
vorzusehen, welches mit der Charge in das Abschreckölbad abgesenkt wird. Wenn das
Rollentransportsystem aus dem Ölbad gehoben wird, besteht die Gefahr, dass Öl an den
Rollen haften bleibt, was zu Schwierigkeiten in nachfolgenden Wärmebehandlungsprozessen
führen kann.
[0007] In der Heizkammer werden die Chargen üblicherweise mittels Ketten- oder Zahnstangensystemen
über den Herd der Heizkammer geschoben oder gezogen. Die Charge liegt auf dem Herd
der Heizkammer auf, so dass beim Transport Reibung entsteht. Folglich muss der Herdboden
aufwändig verschleißfest ausgestaltet werden. Verschleiß und Schäden lassen sich aber
trotz der speziellen Ausgestaltung aufgrund der hohen Belastungen nicht vermeiden.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine
neuartige Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer Werkstücke innerhalb
eines Industrieofens und einen verbesserten Industrieofen mit einer Transporteinrichtung
zu schaffen, insbesondere um beim Transport der Charge in der Vorkammer Beeinträchtigungen
bei der Wärmebehandlung und beim Transport der Charge in der Heizkammer Verschleiß
des Herdbodens zu vermeiden.
[0009] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Transporteinrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und mit einem Industrieofen nach Anspruch 11 gelöst.
[0010] Die Transporteinrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Transporteinrichtung zum vertikalen Transport der Charge im Industrieofen mindestens
ein Hubelement aufweist, dass das Hubelement wenigstens teilweise als elastischer
Hohlkörper ausgebildet ist, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement an eine
Fluidversorgung angeschlossen und zumindest teilweise mit einem Fluid befüllbar ist
und, dass sich das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement in Abhängigkeit von der
Befüllung mit dem Fluid zumindest in vertikaler Richtung verformt, so dass die auf
dem Hubelement aufliegende Charge durch die Verformung des Hubelements im Industrieofen
gehoben oder gesenkt wird. Folglich ist die Charge während des horizontalen Transports
im Industrieofen auch vertikal bewegbar.
[0011] Die Befüllung des als Hohlkörper ausgebildeten Hubelements ist mittels einer Steuerelements
veränderbar. Je nach Füllmenge bzw. Druck in dem Hohlkörper verformt sich der Hohlkörper
in vertikaler Richtung. Die Charge kann auf diese Weise in vertikaler Richtung im
Industrieofen bewegt werden, insbesondere zum Be- und Entladen der Charge. Als Fluid
kann eine Flüssigkeit, z. B. ein Öl oder ein gasförmiges Fluid verwendet werden. Vorzugsweise
wird Stickstoff eingesetzt. Das Hubelement in Form eines mit einem gasförmigen Fluid
gefüllten Hohlkörpers kann auf konstruktiv einfache Weise mittels Änderung des Druckes
im Hohlkörper im Industrieofen angehoben oder abgesenkt werden kann. Wenn die Charge
in eine obere vertikale Position gehoben werden soll, wird der Druck des Fluides im
Hohlkörper so lange erhöht bis die Position erreicht ist. Wenn der Druck abgesenkt
wird, wird die Charge in eine untere Position abgesenkt.
[0012] Vorzugsweise umfasst das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement mindestens eine Kammer.
Der Hohlkörper kann z. B. wabenartig aufgebaut sein. Bei einer konstruktiv einfachen
Lösung weist der Hohlkörper nur ein einzige Kammer auf.
[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper
ausgebildete Hubelelement aus einem elastisch verformbaren Material besteht und hochtemperaturbeständig
ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Hohlkörper schlauchförmig.
[0014] Nach der Erfindung bilden das Schubelement und das Hubelement eine Baueinheit. Die
Charge liegt auf dem Hubelement, so dass das Hubelement die Charge trägt. Die Baueinheit
aus dem Schubelement und dem Hubelement wird horizontal durch den Industrieofen bewegt
und die Charge durch den Industrieofen getragen und in der Heizkammer abgesetzt bzw.
angehoben.
[0015] Im Rahmen der Erfindung kann das Schubelement als Zahnstange ausgebildet sein. Vorzugsweise
ist das Schubelement als Kette mit einer Vielzahl von Kettengliedern ausgebildet.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied
Seitenwände aufweist, die parallel zur Bewegungsrichtung der Kette verlaufen und einen
Innenraum begrenzen, in dem das Hubelement angeordnet ist, welches vorzugsweise schlauchförmig
ausgebildet ist. Der Außendurchmesser des als Hohlköper ausgebildeten Hubelements
entspricht der Breite des Innenraumes zwischen den Seitenwänden. Dadurch wird bewirkt,
dass sich bei einer Änderung des Druckes des Fluids im Hohlkörper dieser in vertikaler
Richtung ausdehnt.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass jedes
Kettenglied ein vertikal bewegliches Tragelement zur Auflage der Charge aufweist,
und dass das Tragelement mittels des Hohlkörpers bewegbar ist.
[0018] Vorteilhafterweise sich die Tragelemente beweglich miteinander verbunden. Die Kettenglieder
können gegeneinander eine Drehbewegung ausführen, so dass die Tragelemente der Bewegung
der Kettenglieder folgen, insbesondere wenn die Kette umgelenkt wird. Die Tragelemente
können seitlich geführt werden. Es ist auch möglich, jedes Tragelement mittels teleskopierbarer
Führungszylinder mit dem zugehörigen Kettenglied zu verbinden.
[0019] Die Erfindung schafft ferner einen Industrieofen zur Wärmebehandlung von Chargen
metallischer Werkstücke, mit einer Heizkammer, in der die Werkstücke in einer Atmosphäre
wärmebehandelt werden und mit einer Vorkammer, die sich an die Heizkammer anschließt,
wobei sich zwischen der Heizkammer und der Vorkammer eine Zwischentür befindet, dadurch
gekennzeichnet, dass der Industrieofen eine Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 11 umfasst.
[0020] In der Heizkammer wird die Charge bei Temperaturen von ca. 500 °C bis ca. 1.200 °C
erhitzt. Die Wärmebehandlungen finden in der Heizkammer in der Regel in einer Prozessgasatmosphäre,
z. B. unter Schutzgas statt. Daher unterscheiden sich die Anforderungen an eine Transporteinrichtung
für den Transport der Charge in der Heizkammer vom Transport der Charge in der mindestens
einen weiteren Kammer. Die erfindungsgemäße Transporteinrichtung eignet sich konstruktiv
sowohl für den Transport der Charge in der Vorkammer, die als Schleuse ausgebildet
sein kann als auch für den Transport der Charge in der Heizkammer. Dadurch wird die
Konstruktion des Industrieofens wesentlich vereinfacht.
[0021] Im Rahmen der Erfindung weist die Transporteinrichtung zwei in Transportrichtung
parallele Schubelemente auf, die sich durchgängig sowohl durch die Heizkammer und
als auch durch die Vorkammer erstrecken.Im Industriefofen wird eine durchgängige waagerechte
Transportebene gebildet. Das Hubelement und das Schubelement bilden bevorzugt jeweils
eine Baueinheit. Die Charge, die auf dem Hubelement aufliegt, wird von dem Schubelement
bzw. den beiden Schubelementen tragend durch den Industrieofen bewegt. Die Schubelemente
weisen einen Abstand zueinander auf, damit sich das Gewicht der Charge optimal verteilen
kann.
[0022] Der Industrieofen nach der Erfindung kann aufgrund der neuartigen Transporteinrichtung,
die neben der horizontalen Bewegung der Charge auch eine vertikale Hubbewegung der
Charge ermöglicht, erheblich konstruktiv vereinfacht werden. Die Charge wird durchgängig
horizontal durch alle Kammern im Industrieofen getragen. Das Hubelement ermöglicht,
dass die Charge in der Heizkammer abgesetzt bzw. angehoben werden kann.
[0023] Eine bevorzugte Ausführungsform des Industrieofens nach der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass jedes Schubelement als Kette ausgeführt ist, die von einem ortsfesten
Kettenrad angetrieben und im vorderem Bereich der Vorkammer senkrecht zur Transportebene
umgelenkt wird.
[0024] Bei Industrieöfen, bei denen sich unterhalb der Transportebene ein Abschreckbad befindet,
bietet die Erfindung die vorteilhafte Möglichkeit, dass die Vorkammer Schienen aufweist,
die in das Abschreckbad abgesenkt werden können. Folglich sind ie Schienen vertikal
bewegbar. Auf den Schienen laufen die Schubelemente, die vor dem Absenken der Schienen
von diesen entfernt werden. Die Charge wird mittels eines an sich bekannten Elevators
in das Abschreckbad abgesenkt.
[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Heizkammer Chargenauflagen
aufweist, zwischen denen sich mindestens zwei Schienen in Transportrichtung erstrecken.
Auf den Schienen werden die Schubelemente, vorzugsweise Schubketten in horizontale
Richtung bewegt. Vorzugsweise bestehen die Schienen und/oder die Chargenauflagen aus
Stahl, vorzugweise aus hochtemperaturfestem Stahl. Die Schienen und die Chargenauflagen
können aber auch aus einem anderen Material bestehen, beispielsweise aus einem hochtemperaturfesten
keramischen Material wie Siliciumcarbid.
[0026] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels.
[0027] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Industrieofens im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
[0028] Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines
Industrieofens, wobei sich die Charge in einer Heizkammer befindet;
Fig. 2. in schematischer Darstellung einen Schnitt durch die Ausführungsform eines
Industrieofen nach Fig. 1, wobei sich die Charge in einer Vorkammer befindet;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Kettenglied 10 eines Schubelements 9 in Form einer
Kette mit einem Hubelement 12 nach der Erfindung in einer ersten Position;
Fig. 4 das Kettenglied nach Fig. 3 mit dem Hubelement 12 in einer zweiten Position;
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht von Tragelementen 15.
[0029] Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 schematisch dargestellte Industrieofen handelt es sich
um einen Mehrzweckkammerofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke.
Der Mehrzweckkammerofen weist in einem isolierten Ofengehäuse 1 eine Heizkammer 2
auf, die mittels Beheizungselementen 3 in Form von Strahlrohren beheizt wird. In Fig.
1 befindet sich in der Heizkammer 2 eine Charge 4. In der Heizkammer 2 erstrecken
sich in Transportrichtung zwei parallel angeordnete Schienen 5a. In der Heizkammer
befinden sich ferner Chargenauflagen 8 zwischen denen sich die Schienen 5a erstrecken.
Die Heizkammer 2 ist mittels einer Zwischentür 6a mit einer Vorkammer 7 verbunden.
Die Vorkammer 7 ist als Schleuse ausgebildet und weist eine Ofentür 6b zum Be- und
Entladen des Vorraums 7 mit der Charge sowie Schienen 5b auf.
[0030] Durch die Vorkammer 7 und die Heizkammer 2 erstrecken sich zwei Schubelemente 9 in
Form von Ketten mit einer Vielzahl von Kettengliedern 10. In Fig. 1 und Fig. 2, die
seitliche Ansichten darstellen, ist nur ein Schubelement 9 zu erkennen. Die Ketten
laufen in der Vorkammer auf den Schienen 5a und in der Heizkammer auf den Schienen
5b. Die beiden Ketten 9 bilden in dem Industrieofen eine durchgängige horizontale
Transportebene für die Charge 4. Mittels der Ketten 9 erfolgt der Transport der Charge
4 von der Vorkammer 7 in die Heizkammer 2 und von dieser zurück in die Vorkammer 7.
[0031] Der Vorraum 7 bildet ferner den Zugang zu einem Abschreckbad 11, in dem sich ein
flüssiges Abschreckmedium, hier Öl befindet. In das Abschreckölbad 11, welches sich
unterhalb der Transportebene befindet, kann eine wärmebehandelte Charge 4 mittels
einer nicht dargestellten Hebe- und Senkeinrichtung bzw. einem Elevator zwecks Abschreckung
abgesenkt werden.
[0032] In Fig. 3 und Fig. 4 ist jeweils ein Kettenglied 10 im Detail dargestellt. Im Innern
des Kettengliedes 10 ist ein Hubelement 12 in Form eines elastischen Hohlkörpers angeordnet.
Der Hohlkörper ist als hochtemperaturfester Schlauch ausgebildet.
[0033] Jedes Kettenglied 1 weist Seitenwände 13 auf, die parallel zur Bewegungsrichtung
der Kette verlaufen und einen Innenraum 14 begrenzen, in dem das Hubelement 12 angeordnet
ist. Der Außendurchmesser des schlauchförmigen Hubelements 12 entspricht der Breite
des Innenraumes 14 zwischen den Seitenwänden 13. Das Schubelement 9 und das elastische
und hohle Hubelement 12 bilden eine Baueinheit. Bevorzugt wird als Hohlkörper 12 ein
hochtemperaturfester Schlauch verwendet, ähnlich wie die Schläuche, die bei Feuerwehren
verwendet werden.
[0034] Jedes Kettenglied 10 weist ein vertikal bewegliches Tragelement 15 zur Auflage der
Charge 4 auf. Der schlauchförmige Hohlkörper 12 ist zum vertikalen Transport der Charge
tragfähig ausgebildet, so dass die Charge 4 auch direkt auf den Hohlkörper aufgesetzt
werden könnte. Die Kettenglieder werden in einer Führung 16 geführt, welche sich in
einem Kettengehäuse 17 befindet.
[0035] In Fig. 5 ist dargestellt, dass die Tragelemente drehbeweglich miteinander verbunden
sind. Die Tragelemente können seitlich geführt werden.
[0036] In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, dass der schlauchförmige Hohlkörper 12 an
eine Fluidversorgung 18, hier eine Stickstoffversorgung angeschlossen und mittels
eines nicht dargestellten Kompressors mit unter erhöhtem Druck stehenden Stickstoff
beaufschlagt wird. Der Druck des Stickstoffs in dem Hohlkörper 12 ist mittels eines
Steuerelements 19, beispielsweise in Form eines an sich bekannten Magnetventils, veränderbar.
[0037] In Fig. 4 ist dargestellt, dass sich der elastische Hohlkörper 12 nach Erhöhung des
Druckes in vertikaler Richtung ausdehnt. In der Regel reicht ein Hub von ca. 10 bis
20 mm aus, um die Charge innerhalb des Industrieofens anzuheben oder abzusenken.
[0038] In der Heizkammer 2 werden die Werkstücke in Form einer Charge wärmebehandelt. Die
Wärmebehandlung der metallischen Werkstücke findet unter Ausschluss von Sauerstoff
unter einer Prozessgasatmosphäre statt. Im Folgenden wird der Transport einer Charge
vor und nach der Wärmebehandlung beschrieben:
Eine noch zu behandelnde Charge 4 wird von einem außerhalb des Industrieofens befindlichen
Transportgerätes durch die geöffnete Ofentür 6b in die Vorkammer 7 befördert. Die
Ofentür 6b wird geschlossen. Die zunächst geschlossene Zwischentür 6a wird geöffnet.
Mittels der erfindungsgemäßen Schubeinrichtung 9 wird die Charge 4 in die Heizkammer
2 befördert. Die Schubeinrichtung 9 läuft auf den Schienen 5a und 5b. In Fig. 1 ist
dargestellt, dass sich die Charge in der Heizkammer befindet. Während des horizontalen
Transports der Charge 4 ist das schlauchförmige Hubelement 12 mittels Druckbeaufschlagung
ca. 20 mm in vertikaler Richtung ausgedehnt, so dass sich die Charge 4 in einer oberen
Position befindet. Im Heizraum 2 wird der Druck in dem schlauchförmigen Hubelement
12 reduziert und die Charge 4 auf den Chargenträgern 8 abgesetzt. Die Ketten 9 werden
aus dem Heizraum 2 entfernt, die Zwischentür 6a geschlossen und die Charge 4 in der
Heizkammer 2 aufgeheizt. Die Charge 4 wird wähnend einer vorbestimmte Zeitspanne in
der Heizkammer 2 wärmebehandelt.
[0039] Nach dem thermochemischen Wärmebehandlungsprozess wird die Zwischentür 6a zwischen
Heizkammer 2 und der Vorkammer 7 geöffnet, die Kette 9 zum Transport der Charge 4
in die Heizkammer 2 eingebracht, die Charge 4 mittels Druckbeaufschlagung des schlauchförmigen
Hubelements 12 von den Chargenträgern 8 angehoben und mittels der Kette 9 aus der
Heizkammer 2 hinaus in die Vorkammer 7 transportiert und auf einen nicht dargestellten
Elevator abgesetzt. Die Kette 9 wird aus der Vorkammer 7 heraus bewegt und mittels
eines Kettenrades 20 am äußeren Rand der Vorkammer 7 senkrecht umgelenkt. Anschließend
wird die Charge 4 mittels des Elevators in das Abschreckbad 11 abgesenkt. Dabei werden
auch die Schienen 6b abgesenkt. Nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls wird
die Charge 4 aus dem Abschreckbad 11 in die Vorkammer 7 angehoben und mittels eines
nicht dargestellten externen Laders waagerecht aus der Ofentür 6b heraus befördert.
[0040] Die Charge 4 kann erfindungsgemäß sowohl in der Vorkammer 7 als auch in der Heizkammer
2 mittels Schubketten oder ähnlichen Schubeinrichtungen tragend transportiert werden,
weil die Charge mittels der Hubeinrichtung in der Heizkammer 2 angehoben und abgesetzt
werden kann. Der Bodenbereich der Heizkammer 2 kann gegenüber dem Stand der Technik
erheblich vereinfacht werden. Es tritt kein Verschleiß auf, weil beim horizontalen
Transport keine Reibung zwischen dem Boden der Heizkammer und der Charge auftritt.
[0041] Im Rahmen der Erfindung kann als Schubelement 9 anstelle einer Kette eine Zahnstange
eingesetzt werden. Der Industrieofen kann weitere Kammern aufweisen, beispielsweise
eine zweite Heizkammer. Der Hohlkörper kann mit eine Flüssigkeit, beispielsweise Öl
befüllt sein. Der Hohlkörper kann mehr als eine Kammer aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Ofengehäuse
- 2
- Heizkammer
- 3
- Beheizungselement
- 4
- Charge
- 5a
- Schienen Heizkammer
- 5b
- Schiene Vorkammer
- 6a
- Zwischentür
- 6b
- Ofentür
- 7
- Vorkammer
- 8
- Chargenauflagen Heizkammer
- 9
- Schubelement
- 10
- Kettenglied
- 11
- Abschreckbad
- 12
- Hubelement
- 13
- Seitenwände
- 14
- Innenraum
- 15
- Tragelement
- 16
- Führung
- 17
- Kettengehäuse
- 18
- Fluidversorgung
- 19
- Steuerelement
- 20
- Kettenrad
1. Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer Werkstücke innerhalb eines
Industrieofens mit mindestens zwei Kammern, mit mindestens einem Schubelement (9)
zum horizontalen Transport der Charge (4) im Industrieofen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung zum vertikalen Transport der Charge im Industrieofen mindestens
ein Hubelement (12) aufweist,
dass das Hubelement (12) wenigstens teilweise als elastischer Hohlkörper ausgebildet ist,
dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement (12) an eine Fluidversorgung (18) angeschlossen
und zumindest teilweise mit einem Fluid befüllbar ist, dass sich das Hubelement (12)
in Abhängigkeit von der Befüllung mit dem Fluid zumindest in vertikaler Richtung verformt,
so dass die auf dem Hubelement (12) aufliegende Charge (4) durch die Verformung des
Hubelements (12) im Industrieofen gehoben oder gesenkt wird.
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllung des als Hohlkörper ausgebildeten Hubelements (12) mittels einer Steuerelements
(19) veränderbar ist.
3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement (12) mindestens eine Kammer umfasst.
4. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement aus einem elastisch verformbaren Material
besteht und hochtemperaturbeständig ausgebildet ist.
5. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (9) und das Hubelement (12) eine Baueinheit bilden.
6. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (9) als Kette mit einer Vielzahl von Kettengliedern (10) ausgebildet
ist
7. Transporteinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied (10) des als Kette ausgebildeten Schubelements (9) Seitenwände
(13) aufweist, die parallel zur Bewegungsrichtung des Schubelements (9) verlaufen
und einen Innenraum (14) begrenzen, in dem das Hubelement (12) angeordnet ist.
8. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement (12) schlauchförmig ausgebildet ist.
9. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied (10) ein vertikal bewegliches Tragelement (15) zur Auflage der
Charge (4) aufweist, und dass das Tragelement (15) mittels des Hubelements (12) bewegbar
ist.
10. Transporteinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragelemente (15) beweglich miteinander verbunden sind.
11. Industrieofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke, mit einer Heizkammer
(2), in der die Werkstücke in einer Atmosphäre wärmebehandelt werden und mit einer
Vorkammer (7), die sich an die Heizkammer (2) anschließt, wobei sich zwischen der
Heizkammer (2) und der Vorkammer (7) eine Zwischentür (6) befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass der Industrieofen eine Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 umfasst.
12. Industrieofen nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung zwei in Transportrichtung parallele Schubelemente (9) aufweist,
die sich durch die Heizkammer (2) und die Vorkammer (7) erstrecken, so dass im Industrieofen
eine durchgängige waagerechte Transportebene gebildet wird.
13. Industrieofen nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (9) als Kette ausgeführt ist, die von einem ortsfesten Kettenrad
(20) angetrieben und im vorderem Bereich der Vorkammer (7) senkrecht zur Transportebene
umgelenkt wird.
14. Industrieofen nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass sich unterhalb der Transportebene in der Vorkammer des Industrieofens ein Abschreckbad
(11) befindet und dass die Vorkammer (7) Schienen (5b) aufweist, die für den Transport
der Charge (4) in das Abschreckbad (11) heb- und absenkbar sind.
15. Industrieofen nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizkammer (2) Chargenauflagen (8) aufweist, zwischen denen sich mindestens zwei
Schienen (5a) in Transportrichtung erstrecken.