(19)
(11) EP 2 985 554 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.02.2016  Patentblatt  2016/07

(21) Anmeldenummer: 15180454.9

(22) Anmeldetag:  10.08.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F27D 3/12(2006.01)
F27B 5/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 13.08.2014 DE 102014111544

(71) Anmelder: IVA Industrieöfen GmbH
44319 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lankes, Heinrich-Peter
    41366 Schwalmtal (DE)
  • Oboth, Mark
    44628 Herne (DE)

(74) Vertreter: Harlacher, Mechthild 
Gesthuysen Patent- und Rechtsanwälte Huyssenallee 100
45128 Essen
45128 Essen (DE)

   


(54) TRANSPORTEINRICHTUNG ZUM TRANSPORT VON CHARGEN METALLISCHER WERKSTÜCKE INNERHALB EINES INDUSTRIEOFENS SOWIE INDUSTRIEOFEN


(57) Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer Werkstücke innerhalb eines Industrieofens mit mindestens zwei Kammern und mit mindestens einem Schubelement (9) zum horizontalen Transport der Charge (4) im Industrieofen. Die Transporteinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung zum vertikalen Transport der Charge im Industrieofen mindestens ein Hubelement (12) aufweist, dass das Hubelement (12) wenigstens teilweise als elastischer Hohlkörper ausgebildet ist, dass das Hubelement (12) an eine Fluidversorgung (18) angeschlossen und zumindest teilweise mit einem Fluid befüllbar ist, dass sich das Hubelement (12) in Form eines Hohlkörpers in Abhängigkeit von der Befüllung mit dem Fluid zumindest in vertikaler Richtung verformt, so dass die auf dem Hubelement (12) aufliegende Charge (4) durch die Verformung des als Hohlkörper ausgebildeten Hubelements (12) im Industrieofen gehoben oder gesenkt wird.
Ferner betrifft die Erfindung einen Industrieofen, der eine erfindungsgemäße Transporteinrichtung umfasst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer Werkstücke innerhalb eines Industrieofens mit mindestens zwei Kammern und mit mindestens einem Schubelement zum horizontalen Transport der Charge im Industrieofen. Ferner betrifft die Erfindung einen Industrieofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke, mit einer Heizkammer, in der die Werkstücke in einer Atmosphäre wärmebehandelt werden und mit einer Vorkammer, die sich an die Heizkammer anschließt, wobei sich zwischen der Heizkammer und der Vorkammer eine Zwischentür befindet.

[0002] In Industrieöfen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke, insbesondere Mehrzweckkammeröfen, wird eine ofeninterne Transporteinrichtung zum Fördern der Charge durch die Kammern, insbesondere zum Be- und Entladen der Heizkammer benötigt. Chargen können Roste, Körbe, Traggestelle oder ähnliches sein. Bei den metallischen Werkstücken handelt es sich um Stahlteile, wie z. B. Wellen. Unter Wärmebehandlungsprozessen werden thermochemische Prozesse, wie z. B. Gasaufkohlen, Carbonitrieren, Härten unter Schutzgas, Bainitiiseren, Glühen unter Schutzgas, Nietrieren oder Nitrocarburieren verstanden.

[0003] Die Wärmebehandlungsprozesse werden in Prozessgasatmosphären bei Temperaturen von ca. 500 °C bis ca. 1.200 °C durchgeführt. Die Art der Prozessgasatmosphäre hängt von der Art der Wärmebehandlung ab. Es kann sich auch um Schutzgas handeln.

[0004] Transportsysteme zum Fördern von Chargen auf einer horizontalen Transportebene innerhalb von Industrieöfen mit Kammern sind grundsätzlich bekannt. Es kann sich z. B. um Stoß- und Schiebevorrichtungen, Zahnstangen- oder Schubkettensysteme, Rollengänge oder Kombinationen von verschiedenen Transportsystemen handeln. Die Chargen können beispielsweise 200 kg, aber auch bis zu 5.000 kg wiegen.

[0005] Industrieöfen mit mindestens zwei Kammern weisen eine Heizkammer und eine mit der Heizkammer verbundene Kammer bzw. Vorkammer auf, die in der Regel als Schleuse ausgebildet ist. Bei Mehrzweckkammeröfen befindet sich in der Vorkammer unterhalb der Transportebene ein Abschreckölbad zum Abschrecken der Charge nach der Wärmebehandlung.

[0006] Aus der Praxis ist bekannt, bei Mehrzweckkammeröfen in der Vorkammer ein Rollentransportsystem vorzusehen, welches mit der Charge in das Abschreckölbad abgesenkt wird. Wenn das Rollentransportsystem aus dem Ölbad gehoben wird, besteht die Gefahr, dass Öl an den Rollen haften bleibt, was zu Schwierigkeiten in nachfolgenden Wärmebehandlungsprozessen führen kann.

[0007] In der Heizkammer werden die Chargen üblicherweise mittels Ketten- oder Zahnstangensystemen über den Herd der Heizkammer geschoben oder gezogen. Die Charge liegt auf dem Herd der Heizkammer auf, so dass beim Transport Reibung entsteht. Folglich muss der Herdboden aufwändig verschleißfest ausgestaltet werden. Verschleiß und Schäden lassen sich aber trotz der speziellen Ausgestaltung aufgrund der hohen Belastungen nicht vermeiden.

[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile eine neuartige Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer Werkstücke innerhalb eines Industrieofens und einen verbesserten Industrieofen mit einer Transporteinrichtung zu schaffen, insbesondere um beim Transport der Charge in der Vorkammer Beeinträchtigungen bei der Wärmebehandlung und beim Transport der Charge in der Heizkammer Verschleiß des Herdbodens zu vermeiden.

[0009] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Transporteinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit einem Industrieofen nach Anspruch 11 gelöst.

[0010] Die Transporteinrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung zum vertikalen Transport der Charge im Industrieofen mindestens ein Hubelement aufweist, dass das Hubelement wenigstens teilweise als elastischer Hohlkörper ausgebildet ist, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement an eine Fluidversorgung angeschlossen und zumindest teilweise mit einem Fluid befüllbar ist und, dass sich das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement in Abhängigkeit von der Befüllung mit dem Fluid zumindest in vertikaler Richtung verformt, so dass die auf dem Hubelement aufliegende Charge durch die Verformung des Hubelements im Industrieofen gehoben oder gesenkt wird. Folglich ist die Charge während des horizontalen Transports im Industrieofen auch vertikal bewegbar.

[0011] Die Befüllung des als Hohlkörper ausgebildeten Hubelements ist mittels einer Steuerelements veränderbar. Je nach Füllmenge bzw. Druck in dem Hohlkörper verformt sich der Hohlkörper in vertikaler Richtung. Die Charge kann auf diese Weise in vertikaler Richtung im Industrieofen bewegt werden, insbesondere zum Be- und Entladen der Charge. Als Fluid kann eine Flüssigkeit, z. B. ein Öl oder ein gasförmiges Fluid verwendet werden. Vorzugsweise wird Stickstoff eingesetzt. Das Hubelement in Form eines mit einem gasförmigen Fluid gefüllten Hohlkörpers kann auf konstruktiv einfache Weise mittels Änderung des Druckes im Hohlkörper im Industrieofen angehoben oder abgesenkt werden kann. Wenn die Charge in eine obere vertikale Position gehoben werden soll, wird der Druck des Fluides im Hohlkörper so lange erhöht bis die Position erreicht ist. Wenn der Druck abgesenkt wird, wird die Charge in eine untere Position abgesenkt.

[0012] Vorzugsweise umfasst das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement mindestens eine Kammer. Der Hohlkörper kann z. B. wabenartig aufgebaut sein. Bei einer konstruktiv einfachen Lösung weist der Hohlkörper nur ein einzige Kammer auf.

[0013] Eine bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelelement aus einem elastisch verformbaren Material besteht und hochtemperaturbeständig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Hohlkörper schlauchförmig.

[0014] Nach der Erfindung bilden das Schubelement und das Hubelement eine Baueinheit. Die Charge liegt auf dem Hubelement, so dass das Hubelement die Charge trägt. Die Baueinheit aus dem Schubelement und dem Hubelement wird horizontal durch den Industrieofen bewegt und die Charge durch den Industrieofen getragen und in der Heizkammer abgesetzt bzw. angehoben.

[0015] Im Rahmen der Erfindung kann das Schubelement als Zahnstange ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Schubelement als Kette mit einer Vielzahl von Kettengliedern ausgebildet.

[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied Seitenwände aufweist, die parallel zur Bewegungsrichtung der Kette verlaufen und einen Innenraum begrenzen, in dem das Hubelement angeordnet ist, welches vorzugsweise schlauchförmig ausgebildet ist. Der Außendurchmesser des als Hohlköper ausgebildeten Hubelements entspricht der Breite des Innenraumes zwischen den Seitenwänden. Dadurch wird bewirkt, dass sich bei einer Änderung des Druckes des Fluids im Hohlkörper dieser in vertikaler Richtung ausdehnt.

[0017] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass jedes Kettenglied ein vertikal bewegliches Tragelement zur Auflage der Charge aufweist, und dass das Tragelement mittels des Hohlkörpers bewegbar ist.

[0018] Vorteilhafterweise sich die Tragelemente beweglich miteinander verbunden. Die Kettenglieder können gegeneinander eine Drehbewegung ausführen, so dass die Tragelemente der Bewegung der Kettenglieder folgen, insbesondere wenn die Kette umgelenkt wird. Die Tragelemente können seitlich geführt werden. Es ist auch möglich, jedes Tragelement mittels teleskopierbarer Führungszylinder mit dem zugehörigen Kettenglied zu verbinden.

[0019] Die Erfindung schafft ferner einen Industrieofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke, mit einer Heizkammer, in der die Werkstücke in einer Atmosphäre wärmebehandelt werden und mit einer Vorkammer, die sich an die Heizkammer anschließt, wobei sich zwischen der Heizkammer und der Vorkammer eine Zwischentür befindet, dadurch gekennzeichnet, dass der Industrieofen eine Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 umfasst.

[0020] In der Heizkammer wird die Charge bei Temperaturen von ca. 500 °C bis ca. 1.200 °C erhitzt. Die Wärmebehandlungen finden in der Heizkammer in der Regel in einer Prozessgasatmosphäre, z. B. unter Schutzgas statt. Daher unterscheiden sich die Anforderungen an eine Transporteinrichtung für den Transport der Charge in der Heizkammer vom Transport der Charge in der mindestens einen weiteren Kammer. Die erfindungsgemäße Transporteinrichtung eignet sich konstruktiv sowohl für den Transport der Charge in der Vorkammer, die als Schleuse ausgebildet sein kann als auch für den Transport der Charge in der Heizkammer. Dadurch wird die Konstruktion des Industrieofens wesentlich vereinfacht.

[0021] Im Rahmen der Erfindung weist die Transporteinrichtung zwei in Transportrichtung parallele Schubelemente auf, die sich durchgängig sowohl durch die Heizkammer und als auch durch die Vorkammer erstrecken.Im Industriefofen wird eine durchgängige waagerechte Transportebene gebildet. Das Hubelement und das Schubelement bilden bevorzugt jeweils eine Baueinheit. Die Charge, die auf dem Hubelement aufliegt, wird von dem Schubelement bzw. den beiden Schubelementen tragend durch den Industrieofen bewegt. Die Schubelemente weisen einen Abstand zueinander auf, damit sich das Gewicht der Charge optimal verteilen kann.

[0022] Der Industrieofen nach der Erfindung kann aufgrund der neuartigen Transporteinrichtung, die neben der horizontalen Bewegung der Charge auch eine vertikale Hubbewegung der Charge ermöglicht, erheblich konstruktiv vereinfacht werden. Die Charge wird durchgängig horizontal durch alle Kammern im Industrieofen getragen. Das Hubelement ermöglicht, dass die Charge in der Heizkammer abgesetzt bzw. angehoben werden kann.

[0023] Eine bevorzugte Ausführungsform des Industrieofens nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass jedes Schubelement als Kette ausgeführt ist, die von einem ortsfesten Kettenrad angetrieben und im vorderem Bereich der Vorkammer senkrecht zur Transportebene umgelenkt wird.

[0024] Bei Industrieöfen, bei denen sich unterhalb der Transportebene ein Abschreckbad befindet, bietet die Erfindung die vorteilhafte Möglichkeit, dass die Vorkammer Schienen aufweist, die in das Abschreckbad abgesenkt werden können. Folglich sind ie Schienen vertikal bewegbar. Auf den Schienen laufen die Schubelemente, die vor dem Absenken der Schienen von diesen entfernt werden. Die Charge wird mittels eines an sich bekannten Elevators in das Abschreckbad abgesenkt.

[0025] Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Heizkammer Chargenauflagen aufweist, zwischen denen sich mindestens zwei Schienen in Transportrichtung erstrecken. Auf den Schienen werden die Schubelemente, vorzugsweise Schubketten in horizontale Richtung bewegt. Vorzugsweise bestehen die Schienen und/oder die Chargenauflagen aus Stahl, vorzugweise aus hochtemperaturfestem Stahl. Die Schienen und die Chargenauflagen können aber auch aus einem anderen Material bestehen, beispielsweise aus einem hochtemperaturfesten keramischen Material wie Siliciumcarbid.

[0026] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.

[0027] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Industrieofens im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.

[0028] Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines Industrieofens, wobei sich die Charge in einer Heizkammer befindet;

Fig. 2. in schematischer Darstellung einen Schnitt durch die Ausführungsform eines Industrieofen nach Fig. 1, wobei sich die Charge in einer Vorkammer befindet;

Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Kettenglied 10 eines Schubelements 9 in Form einer Kette mit einem Hubelement 12 nach der Erfindung in einer ersten Position;

Fig. 4 das Kettenglied nach Fig. 3 mit dem Hubelement 12 in einer zweiten Position;

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht von Tragelementen 15.



[0029] Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 schematisch dargestellte Industrieofen handelt es sich um einen Mehrzweckkammerofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke. Der Mehrzweckkammerofen weist in einem isolierten Ofengehäuse 1 eine Heizkammer 2 auf, die mittels Beheizungselementen 3 in Form von Strahlrohren beheizt wird. In Fig. 1 befindet sich in der Heizkammer 2 eine Charge 4. In der Heizkammer 2 erstrecken sich in Transportrichtung zwei parallel angeordnete Schienen 5a. In der Heizkammer befinden sich ferner Chargenauflagen 8 zwischen denen sich die Schienen 5a erstrecken. Die Heizkammer 2 ist mittels einer Zwischentür 6a mit einer Vorkammer 7 verbunden. Die Vorkammer 7 ist als Schleuse ausgebildet und weist eine Ofentür 6b zum Be- und Entladen des Vorraums 7 mit der Charge sowie Schienen 5b auf.

[0030] Durch die Vorkammer 7 und die Heizkammer 2 erstrecken sich zwei Schubelemente 9 in Form von Ketten mit einer Vielzahl von Kettengliedern 10. In Fig. 1 und Fig. 2, die seitliche Ansichten darstellen, ist nur ein Schubelement 9 zu erkennen. Die Ketten laufen in der Vorkammer auf den Schienen 5a und in der Heizkammer auf den Schienen 5b. Die beiden Ketten 9 bilden in dem Industrieofen eine durchgängige horizontale Transportebene für die Charge 4. Mittels der Ketten 9 erfolgt der Transport der Charge 4 von der Vorkammer 7 in die Heizkammer 2 und von dieser zurück in die Vorkammer 7.

[0031] Der Vorraum 7 bildet ferner den Zugang zu einem Abschreckbad 11, in dem sich ein flüssiges Abschreckmedium, hier Öl befindet. In das Abschreckölbad 11, welches sich unterhalb der Transportebene befindet, kann eine wärmebehandelte Charge 4 mittels einer nicht dargestellten Hebe- und Senkeinrichtung bzw. einem Elevator zwecks Abschreckung abgesenkt werden.

[0032] In Fig. 3 und Fig. 4 ist jeweils ein Kettenglied 10 im Detail dargestellt. Im Innern des Kettengliedes 10 ist ein Hubelement 12 in Form eines elastischen Hohlkörpers angeordnet. Der Hohlkörper ist als hochtemperaturfester Schlauch ausgebildet.

[0033] Jedes Kettenglied 1 weist Seitenwände 13 auf, die parallel zur Bewegungsrichtung der Kette verlaufen und einen Innenraum 14 begrenzen, in dem das Hubelement 12 angeordnet ist. Der Außendurchmesser des schlauchförmigen Hubelements 12 entspricht der Breite des Innenraumes 14 zwischen den Seitenwänden 13. Das Schubelement 9 und das elastische und hohle Hubelement 12 bilden eine Baueinheit. Bevorzugt wird als Hohlkörper 12 ein hochtemperaturfester Schlauch verwendet, ähnlich wie die Schläuche, die bei Feuerwehren verwendet werden.

[0034] Jedes Kettenglied 10 weist ein vertikal bewegliches Tragelement 15 zur Auflage der Charge 4 auf. Der schlauchförmige Hohlkörper 12 ist zum vertikalen Transport der Charge tragfähig ausgebildet, so dass die Charge 4 auch direkt auf den Hohlkörper aufgesetzt werden könnte. Die Kettenglieder werden in einer Führung 16 geführt, welche sich in einem Kettengehäuse 17 befindet.

[0035] In Fig. 5 ist dargestellt, dass die Tragelemente drehbeweglich miteinander verbunden sind. Die Tragelemente können seitlich geführt werden.

[0036] In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, dass der schlauchförmige Hohlkörper 12 an eine Fluidversorgung 18, hier eine Stickstoffversorgung angeschlossen und mittels eines nicht dargestellten Kompressors mit unter erhöhtem Druck stehenden Stickstoff beaufschlagt wird. Der Druck des Stickstoffs in dem Hohlkörper 12 ist mittels eines Steuerelements 19, beispielsweise in Form eines an sich bekannten Magnetventils, veränderbar.

[0037] In Fig. 4 ist dargestellt, dass sich der elastische Hohlkörper 12 nach Erhöhung des Druckes in vertikaler Richtung ausdehnt. In der Regel reicht ein Hub von ca. 10 bis 20 mm aus, um die Charge innerhalb des Industrieofens anzuheben oder abzusenken.

[0038] In der Heizkammer 2 werden die Werkstücke in Form einer Charge wärmebehandelt. Die Wärmebehandlung der metallischen Werkstücke findet unter Ausschluss von Sauerstoff unter einer Prozessgasatmosphäre statt. Im Folgenden wird der Transport einer Charge vor und nach der Wärmebehandlung beschrieben:

Eine noch zu behandelnde Charge 4 wird von einem außerhalb des Industrieofens befindlichen Transportgerätes durch die geöffnete Ofentür 6b in die Vorkammer 7 befördert. Die Ofentür 6b wird geschlossen. Die zunächst geschlossene Zwischentür 6a wird geöffnet. Mittels der erfindungsgemäßen Schubeinrichtung 9 wird die Charge 4 in die Heizkammer 2 befördert. Die Schubeinrichtung 9 läuft auf den Schienen 5a und 5b. In Fig. 1 ist dargestellt, dass sich die Charge in der Heizkammer befindet. Während des horizontalen Transports der Charge 4 ist das schlauchförmige Hubelement 12 mittels Druckbeaufschlagung ca. 20 mm in vertikaler Richtung ausgedehnt, so dass sich die Charge 4 in einer oberen Position befindet. Im Heizraum 2 wird der Druck in dem schlauchförmigen Hubelement 12 reduziert und die Charge 4 auf den Chargenträgern 8 abgesetzt. Die Ketten 9 werden aus dem Heizraum 2 entfernt, die Zwischentür 6a geschlossen und die Charge 4 in der Heizkammer 2 aufgeheizt. Die Charge 4 wird wähnend einer vorbestimmte Zeitspanne in der Heizkammer 2 wärmebehandelt.



[0039] Nach dem thermochemischen Wärmebehandlungsprozess wird die Zwischentür 6a zwischen Heizkammer 2 und der Vorkammer 7 geöffnet, die Kette 9 zum Transport der Charge 4 in die Heizkammer 2 eingebracht, die Charge 4 mittels Druckbeaufschlagung des schlauchförmigen Hubelements 12 von den Chargenträgern 8 angehoben und mittels der Kette 9 aus der Heizkammer 2 hinaus in die Vorkammer 7 transportiert und auf einen nicht dargestellten Elevator abgesetzt. Die Kette 9 wird aus der Vorkammer 7 heraus bewegt und mittels eines Kettenrades 20 am äußeren Rand der Vorkammer 7 senkrecht umgelenkt. Anschließend wird die Charge 4 mittels des Elevators in das Abschreckbad 11 abgesenkt. Dabei werden auch die Schienen 6b abgesenkt. Nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls wird die Charge 4 aus dem Abschreckbad 11 in die Vorkammer 7 angehoben und mittels eines nicht dargestellten externen Laders waagerecht aus der Ofentür 6b heraus befördert.

[0040] Die Charge 4 kann erfindungsgemäß sowohl in der Vorkammer 7 als auch in der Heizkammer 2 mittels Schubketten oder ähnlichen Schubeinrichtungen tragend transportiert werden, weil die Charge mittels der Hubeinrichtung in der Heizkammer 2 angehoben und abgesetzt werden kann. Der Bodenbereich der Heizkammer 2 kann gegenüber dem Stand der Technik erheblich vereinfacht werden. Es tritt kein Verschleiß auf, weil beim horizontalen Transport keine Reibung zwischen dem Boden der Heizkammer und der Charge auftritt.

[0041] Im Rahmen der Erfindung kann als Schubelement 9 anstelle einer Kette eine Zahnstange eingesetzt werden. Der Industrieofen kann weitere Kammern aufweisen, beispielsweise eine zweite Heizkammer. Der Hohlkörper kann mit eine Flüssigkeit, beispielsweise Öl befüllt sein. Der Hohlkörper kann mehr als eine Kammer aufweisen.

Bezugszeichenliste



[0042] 
1
Ofengehäuse
2
Heizkammer
3
Beheizungselement
4
Charge
5a
Schienen Heizkammer
5b
Schiene Vorkammer
6a
Zwischentür
6b
Ofentür
7
Vorkammer
8
Chargenauflagen Heizkammer
9
Schubelement
10
Kettenglied
11
Abschreckbad
12
Hubelement
13
Seitenwände
14
Innenraum
15
Tragelement
16
Führung
17
Kettengehäuse
18
Fluidversorgung
19
Steuerelement
20
Kettenrad



Ansprüche

1. Transporteinrichtung zum Transport von Chargen metallischer Werkstücke innerhalb eines Industrieofens mit mindestens zwei Kammern, mit mindestens einem Schubelement (9) zum horizontalen Transport der Charge (4) im Industrieofen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transporteinrichtung zum vertikalen Transport der Charge im Industrieofen mindestens ein Hubelement (12) aufweist,
dass das Hubelement (12) wenigstens teilweise als elastischer Hohlkörper ausgebildet ist,
dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement (12) an eine Fluidversorgung (18) angeschlossen und zumindest teilweise mit einem Fluid befüllbar ist, dass sich das Hubelement (12) in Abhängigkeit von der Befüllung mit dem Fluid zumindest in vertikaler Richtung verformt, so dass die auf dem Hubelement (12) aufliegende Charge (4) durch die Verformung des Hubelements (12) im Industrieofen gehoben oder gesenkt wird.
 
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllung des als Hohlkörper ausgebildeten Hubelements (12) mittels einer Steuerelements (19) veränderbar ist.
 
3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement (12) mindestens eine Kammer umfasst.
 
4. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement aus einem elastisch verformbaren Material besteht und hochtemperaturbeständig ausgebildet ist.
 
5. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (9) und das Hubelement (12) eine Baueinheit bilden.
 
6. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (9) als Kette mit einer Vielzahl von Kettengliedern (10) ausgebildet ist
 
7. Transporteinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied (10) des als Kette ausgebildeten Schubelements (9) Seitenwände (13) aufweist, die parallel zur Bewegungsrichtung des Schubelements (9) verlaufen und einen Innenraum (14) begrenzen, in dem das Hubelement (12) angeordnet ist.
 
8. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das als Hohlkörper ausgebildete Hubelement (12) schlauchförmig ausgebildet ist.
 
9. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied (10) ein vertikal bewegliches Tragelement (15) zur Auflage der Charge (4) aufweist, und dass das Tragelement (15) mittels des Hubelements (12) bewegbar ist.
 
10. Transporteinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragelemente (15) beweglich miteinander verbunden sind.
 
11. Industrieofen zur Wärmebehandlung von Chargen metallischer Werkstücke, mit einer Heizkammer (2), in der die Werkstücke in einer Atmosphäre wärmebehandelt werden und mit einer Vorkammer (7), die sich an die Heizkammer (2) anschließt, wobei sich zwischen der Heizkammer (2) und der Vorkammer (7) eine Zwischentür (6) befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass der Industrieofen eine Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 umfasst.
 
12. Industrieofen nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung zwei in Transportrichtung parallele Schubelemente (9) aufweist, die sich durch die Heizkammer (2) und die Vorkammer (7) erstrecken, so dass im Industrieofen eine durchgängige waagerechte Transportebene gebildet wird.
 
13. Industrieofen nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubelement (9) als Kette ausgeführt ist, die von einem ortsfesten Kettenrad (20) angetrieben und im vorderem Bereich der Vorkammer (7) senkrecht zur Transportebene umgelenkt wird.
 
14. Industrieofen nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass sich unterhalb der Transportebene in der Vorkammer des Industrieofens ein Abschreckbad (11) befindet und dass die Vorkammer (7) Schienen (5b) aufweist, die für den Transport der Charge (4) in das Abschreckbad (11) heb- und absenkbar sind.
 
15. Industrieofen nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizkammer (2) Chargenauflagen (8) aufweist, zwischen denen sich mindestens zwei Schienen (5a) in Transportrichtung erstrecken.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht