Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Signalerzeugung für Mehrfachantennen. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine Speisenetzwerkanordnung zum Generieren eines
Mehrfachantennensignals.
Technischer Hintergrund
[0002] Die
EP 1 530 816 B1 beschreibt eine Kalibriereinrichtung für ein umschaltbares Antennen-Array, bei welchem
zumindest zwei Eingänge von mehreren vorhandenen Eingängen des Strahlformungsnetzwerkes
gleichzeitig und/oder gemeinsam und/oder phasengleich angespeist werden. Das Antennen-Array
umfasst dabei mehrere übereinander angeordnete Einzelstrahler.
[0003] Ein Antennen-Array oder eine Gruppen- oder Mehrfachantenne umfasst üblicherweise
mehrere Primärstrahler, mindestens jedoch zwei neben- und übereinander angeordnete
Strahler, so dass sich eine zweidimensionale Array-Anordnung ergibt.
[0004] Diese auch unter dem Begriff "Smart-Antennen" oder auch als adaptives Array-Antennen
bekannten Antennen-Arrays werden im Bereich der Militärtechnik und im Bereich der
mobilen Datenübertragung eingesetzt.
[0005] Dabei werden beispielsweise Strahlformungsnetzwerke, auf Englisch "beamforming-network",
eingesetzt, welche Signale mit festen Phasenbeziehungen für die einzelnen Einzelstrahler
des Antennen-Arrays erzeugen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Speisenetzwerkanordnung
zum Generieren von Mehrfachantennensignalen bereitzustellen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Ausführungsformen
und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.
[0008] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Speisenetzwerkanordnung
zum Generieren eines Mehrfachantennensignals, wobei die Speisenetzwerkanordnung umfasst:
eine Mehrzahl von Kopplereinrichtungen, welche in Hohlleitertechnik miteinander gekoppelt
sind; eine Mehrzahl von Posauneneinrichtungen, wobei mindestens eine der Posauneneinrichtungen
mit mindestens einer der Kopplereinrichtungen gekoppelt ist und die Posauneneinrichtung
dazu ausgebildet ist, eine elektrische Länge einer Zuleitung der mindestens einen
Kopplereinrichtung abzugleichen; und wobei die Kopplereinrichtungen derart angeordnet
sind, dass Eingänge der Speisenetzwerkanordnung auf einer ersten Seite der Speisenetzwerkanordnung
angeordnet sind und Ausgänge der Speisenetzwerkanordnung auf einer zweiten Seite der
Speisenetzwerkanordnung angeordnet sind.
[0009] Die vorliegende Erfindung stellt ein Kopplernetzwerk zur flexiblen und phasengesteuerten
Leistungskombination bereit und ermöglicht eine ausreichend gesicherte Phasenstabilität
in allen Betriebsmodi.
[0010] Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine kompakte und stabile Bauweise des Speisenetzwerks
bzw. des Kopplernetzwerks in Hohlleitertechnik mit ausreichend hoher Wärmeleitfähigkeit
zwischen den dissipativen Kopplern bzw. Kopplereinrichtungen.
[0011] Vorteilhaft ermöglicht die vorliegende Erfindung eine vertikale Integration durch
hinreichend klein ausgebildete Adapterplatten bzw. Adapterplatteneinrichtungen, welche
eine individuelle Anpassung an die thermische Struktur von Trägerplatten ermöglichen.
Vorteilhaft ermöglicht die vorliegende Erfindung, dass Posaunen bzw. Posauneneinrichtungen
dazu ausgelegt sind, eine elektrische Länge zwischen den Kopplern abzugleichen.
[0012] Die vorliegende Erfindung ermöglicht vorteilhaft ein Überschreiten von im Vorfeld
bestimmten Grenzwerte für auftretende Temperaturgradienten zu vermeiden und dadurch
bedingte Abweichungen der elektrischen Weglängen zu vermeiden und somit auftretende
Phasendriften innerhalb des Speisenetzwerkes bzw. innerhalb der Speisenetzwerkanordnung
zu vermeiden.
[0013] Vorteilhaft kann die vorliegende Erfindung eine Speisenetzwerkanordnung mittels der
Mehrschalentechnik bereitstellen, wobei abgleichbare E- und H-Koppler alternierend
mit 180° Hohlleitbögen verbunden werden können.
[0014] Vorteilhaft ermöglicht die vorliegende Erfindung eine räumliche Trennung von Ein-
und Ausgängen, vorteilhaft kann beispielsweise die Kopplernetzanordnung derart ausgebildet
sein, so dass Eingänge auf der einen Seite und Ausgänge auf der anderen, gegenüberliegenden
Seite angeordnet sind.
[0015] Ferner ermöglicht die vorliegende Erfindung eine Vermeidung von Verbindungen, welche
sich über eine Flanschebene erstrecken.
[0016] Die vorliegende Erfindung stellt ein Kopplernetzwerk zur Versorgung eines Antennen-Arrays
bereit, wobei als Strahlerelement des Antennen-Arrays beispielsweise Hornstrahler
verwendet werden.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Kopplereinrichtungen derart angeordnet sind, dass die erste Seite gegenüber
der zweiten Seite ist.
[0019] Dabei kann der Begriff "gegenüber", wie von der vorliegenden Erfindung verwendet,
bedeuten oder festlegen, dass die erste Seite und die zweite Seite gegenüberliegende
Seiten ausbilden und beispielsweise mit einer maximalen Winkelabweichung von weniger
als 10° parallel ausgerichtet sind. Mit anderen Worten ausgedrückt, die erste Seite
der Speisenetzwerkanordnung stellt eine Oberseite der Speisenetzwerkanordnung dar
und die zweite Seite stellt eine Unterseite der Speisenetzwerkanordnung dar. Dies
ermöglicht vorteilhaft, eine möglichst weite räumliche Trennung der Ein- und Ausgänge
der Speisenetzwerkanordnung bereitzustellen und elektrische Störungen oder Koppelungen
zwischen Ein- und Ausgängen zu vermeiden.
[0020] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Mehrzahl der Kopplereinrichtungen auf bis zu acht, vorzugsweise auf bis zu
sechs, besonders bevorzugt auf bis zu fünf unterschiedlichen Trägerplatten angeordnet
sind. Dies ermöglicht vorteilhaft, dass eine begrenzte Zahl an Baugruppen für die
Fertigung der Speisenetzwerkanordnung verwendet wird.
[0021] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Kopplereinrichtungen jeweils eine Adapterplatteneinrichtung aufweisen, welche
dazu ausgelegt ist, eine thermische Leitfähigkeit zwischen den Kopplereinrichtungen
und den Trägerplatten zu ändern.
[0022] Beispielsweise kann als eine Adapterplatteneinrichtung eine sich in der Größe änderbare
oder einstellbare thermische Kontaktfläche zwischen der Trägerplatte und der Kopplereinrichtung
vorgesehen sein. Dies ermöglicht vorteilhaft trotz unterschiedlicher, vorherrschender
thermischer Verhältnisse auf der Trägerplatte eine gleichmäßige Temperierung der Mehrzahl
von auf der Trägerplatte angebrachten Kopplereinrichtungen zu gewährleisten.
[0023] Beispielsweise kann die Adapterplatteneinrichtung dazu ausbildet sein, die Größe
der thermischen Kontaktfläche zwischen der Trägerplatte und der Kopplereinrichtung
entsprechend eines einstellbaren Zielwertes der thermischen Leitfähigkeit zwischen
der Trägerplatte und der Kopplereinrichtung einzustellen.
[0024] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Speisenetzwerkanordnung dazu ausgebildet ist, mittels Mehrschalentechnik
hergestellt zu werden. Dies ermöglicht einen modularisierten Aufbau, wobei das Gesamtsystem
einfach und kostengünstig aus standardisierten Einzelbauteilen entlang definierter
Stellen zusammengesetzt werden kann. Ferner kann dadurch eine effiziente Integration
und ein einfachen Austausch von Komponenten vorgenommen werden, falls diese beschädigt
werden.
[0025] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Speisenetzwerkanordnung als eine Butler-Matrix ausgebildet ist. Beispielsweise
kann die Speisenetzwerkanordnung als eine 1x1-Butler-Matrix, als eine 2x2-Butler-Matrix
oder als eine 4x4-Butler-Matrix oder als eine 8x8-Butler-Matrix ausgebildet sein.
Dies ermöglicht vorteilhaft eine hohe Integrationsdichte der Speisenetzwerkanordnung.
[0026] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass mindestens eine Kopplereinrichtung der Mehrzahl der Kopplereinrichtungen als
ein E-Koppler ausgebildet ist. Dies ermöglicht vorteilhaft einen sicheren breitbandigen
Betrieb der Speisenetzwerkanordnung.
[0027] Der Begriff "E-Koppler", wie von der vorliegenden Erfindung verwendet, umfasst beispielsweise
einen kapazitiven Koppler, welcher durch die Einkoppelung einer elektrischen Feldkomponente
einer elektrischen Wirkleistung in einen Hohlraum, welcher an Ausgangsanschlüsse gekoppelt
ist, einkoppelt.
[0028] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die mindestens eine Kopplereinrichtung der Mehrzahl der Kopplereinrichtungen
als ein H-Koppler ausgebildet ist. Der Begriff "H-Koppler", wie von der vorliegenden
Erfindung verwendet, bezeichnet beispielsweise einen Koppler, welcher eine induktive
Koppelung bewirkt. Beispielsweise wird eine eintretende elektrische Wirkleistung durch
eine Ausnehmung von einem Resonator auf einen zweiten Resonator übertragen. Dadurch
können die Kopplereinrichtungen auf einfache Weise als abgleichbare Kopplereinrichtungen
ausgebildet werden.
[0029] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass mindestens eine Kopplereinrichtung der Mehrzahl der Kopplereinrichtungen als
ein 3-dB-Koppler ausgebildet ist.
[0030] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Mehrzahl der Kopplereinrichtungen zumindest teilweise miteinander über 30°-
oder 45°- oder 90°- oder 180°-Hohlleiter-Bögen gekoppelt sind.
[0031] Die beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
lassen sich beliebig miteinander kombinieren.
[0032] Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden
bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0033] Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung vermitteln. Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen
Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von
Konzepten der vorliegenden Erfindung.
[0034] Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick
auf die vorliegenden Zeichnungen. Die dargestellten Elemente der vorliegenden Zeichnungen
sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
[0035] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Speisenetzwerkanordnung zum Generieren eines Mehrfachsignals
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Speisenetzwerkanordnung zum Generieren eines Mehrfachsignals
gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Diagramms eines Übertragungskoeffizienten einer
8x8-Butler-Matrix zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Speisenetzwerkanordnung zum Generieren eines Mehrfachantennensignals
gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Speisenetzwerkanordnung zum Generieren eines Mehrfachantennensignals
gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Flussdiagramms eines Verfahrens zum Herstellen
einer Speisenetzwerkanordnung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0036] In den Figuren der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche
Elemente, Bauteile, Komponenten oder Verfahrensschritte der vorliegenden Erfindung,
sofern nichts Gegenteiliges angegeben ist.
[0037] Fig. 1 zeigt eine Speisenetzwerkanordnung zum Generieren eines Mehrfachsignals gemäß
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0038] Eine Speisenetzwerkanordnung 1000 zum Generieren eines Mehrfachantennensignals umfasst
beispielsweise eine Mehrzahl von Kopplereinrichtungen 100, eine Mehrzahl von Posauneneinrichtungen
102 und eine Mehrzahl von Trägerplatten 1000-3.
[0039] Die Mehrzahl von Kopplereinrichtungen 100 können in Hohlleitertechnik miteinander
gekoppelt werden. Die Mehrzahl der Kopplereinrichtungen 100 können in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung auf bis zu acht, vorzugsweise auf bis zu sechs, besonders
bevorzugt auf bis zu fünf unterschiedlichen Trägerplatten 1000-3 angeordnet sein,
wie in der Figur 1 dargestellt.
[0040] Die Trägerplatten 1000-3 können beispielsweise aus Aluminium oder aus einer Aluminium
aufweisenden Legierung gefertigt sein.
[0041] Diese mechanische Integration der Kopplereinrichtungen 100 auf die Trägerplatten
1000-3 ermöglicht eine ausreichend gute thermische Koppelung der Kopplereinrichtungen
100 und den Wellenleitern, so dass eine hinreichend stabile Ausgangs- und Übertragungsleistung
für unterschiedliche Belastungsszenarien hinsichtlich der Betriebstemperatur und hinsichtlich
der geforderten Ausgansleistung bereitgestellt werden kann.
[0042] Beispielsweise ist mindestens eine Posauneneinrichtung 102 der Mehrzahl der Posauneneinrichtungen
mit mindestens einer Kopplereinrichtung 100 gekoppelt. Die Posauneneinrichtung 102
kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, eine elektrische Länge einer Zuleitung
der mindestens einen Kopplereinrichtung 100 abzugleichen.
[0043] Die Fig. 2 zeigt eine Mehrzahl von Kopplereinrichtungen 100, welche ein Speise- oder
Kopplernetzwerkanordnung 1000 ausbilden.
[0044] Auf der linken Seite der in der Fig. 2 dargestellten Speise- oder Kopplernetzwerkanordnung
1000 befinden sich die Eingänge auf der rechten Seite die Ausgänge.
[0045] Beispielsweise umfasst die Speisenetzwerkanordnung 1000 acht Eingänge und acht Ausgänge.
[0046] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können die Kopplereinrichtungen
100 beispielsweise als E-Koppler oder als H-Koppler oder als 3-dB-Koppler ausgebildet
werden und beispielsweise vier Anschlüsse 100-1, 100-2, 100-3 und 100-4 aufweisen.
[0047] Ferner kann die Kopplereinrichtung 100 auch als 3-dB-Branchline-Koppler oder als
ein Richtkoppler zur Leistungsaufteilung in einem definierten Verhältnis und mit einem
definierten Phasenverhältnis ausgebildet sein. Ein Richtkoppler ist ein Bauteil der
Hochfrequenztechnik und dient dazu, aus einem Wellenleiter einen Teil der darin laufenden
elektromagnetischen Wellen richtungsabhängig abzuzweigen.
[0048] Eine beispielsweise in den Anschluss 100-1 der Kopplereinrichtung 100 eintretende
elektrische Wirkleistung teilt sich beispielsweise auf die Anschlüsse 100-2 und 100-3
der Kopplereinrichtung 100 auf.
[0049] Der vierte Anschluss 100-4 der Kopplereinrichtung 100 kann von den anderen Anschlüssen
der Kopplereinrichtung 100 elektrisch entkoppelt sein.
[0050] Die elektrische Wirkleistung kann dabei induktiv - H-Koppler - oder kapazitiv - E-Koppler
- eingekoppelt werden. Ferner kann an dem vierten Anschluss 100-4 der Kopplereinrichtung
100 ein Absorber mit geeigneter Leistung vorgesehen sein, welcher entsprechend den
Fehlanpassungen an den Anschlüssen 100-2 und 100-3 der Kopplereinrichtung 100 ausgelegt
ist.
[0051] Dabei kann die Kopplereinrichtung 100 dazu verwendet werden, eine Leistungsaufteilung
in einem definierten Verhältnis und mit einem definierten Phasenverhältnis zwischen
den Anschlüssen bereitzustellen.
[0052] Die Speisenetzwerkanordnung 1000 kann beispielsweise als eine 8x8-Butler-Matrix ausgebildet
sein, um eine MPA-Realisierung, MPA steht für Multi-Port-Amplifier, auf Deutsch "Mehrfachverstärker",
zu ermöglichen.
[0053] Das Speise- oder Kopplernetzwerk 1000 kann ferner eine Mehrzahl von Filtern oder
harmonischen Filtern aufweisen.
[0054] Die Speisenetzwerkanordnung 1000 kann dabei beispielsweise dazu ausgelegt sein, eine
Reduzierung der Standfläche und eine kompakte Integration bereitzustellen. Beispielsweise
kann dies durch eine Realisierung in einem fünfschichtigen Aufbau erreicht werden.
[0055] Die Speisenetzwerkanordnung 1000 kann beispielsweise in einem Frequenzbereich von
10,0 bis15,0 GHz in einem WR 75 Typ ausgebildet werden.
[0056] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Speisenetzwerkanordnung
1000 beispielsweise vorteilhaft einen geringen Platzbedarf, eine hohe elektrische
Phasenstabilität und einen geringen Einfluss von thermischen Schwankungen zu ermöglichen.
[0057] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Speisenetzwerkanordnung
1000 beispielsweise Abmessungen im Bereich von bis zu 200 mm auf 150 mm auf 200 mm
auf bezüglich der Dimensionen Länge, Breite und Höhe. Beispielsweise weist die Speisenetzwerkanordnung
1000 eine Masse von bis zu 3500 g auf.
[0058] Die Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Transmissionskoeffizienten einer
8x8-Butler-Matrix zur Erläuterung der Erfindung.
[0059] In der Fig. 3 ist ein Diagramm zur Erläuterung der Frequenzabhängigkeit eines Transmissionskoeffizienten
dargestellt.
[0060] Die x-Achse des Diagramms zeigt einen Frequenzbereich von beispielsweise 10,8 bis
12,6 GHz, auf der y-Achse des Diagramms ist die Übertragung in dB aufgetragen, wobei
die Übertragung auf -9,03 dB normiert wurde.
[0061] Die in der Fig. 3 gezeigten Kennlinien der Transmissionscharakteristik der Speisenetzwerkanordnung
1000 zeigen eine absolute Einfügedämpfung von weniger als 0,2 dB, eine Port-Isolation
besser als 26 dB und eine Transmissionsphasenänderung von weniger als 1,5°. Die Belastbarkeit
der Speisenetzwerkanordnung 1000 beträgt beispielsweise 8 x 220 W zuzüglich Marge,
in Bezug auf die mechanischen Grenzen.
[0062] Die in der Fig. 3 gezeigten Kennlinien zeigen einen repräsentativen Satz von Messungen
der Transmissionscharakteristik von unterschiedlichen und repräsentativen (Signal)-Pfaden.
[0063] Die Fig. 4 zeigt eine Speisenetzwerkanordnung 1000 gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
[0064] Eine Speisenetzwerkanordnung 1000 zum Generieren eines Mehrfachantennensignals umfasst
beispielsweise eine erste Seite 1000-1 und eine zweite Seite 1000-2.
[0065] Beispielsweise können Eingänge der Speisenetzwerkanordnung 1000 auf der ersten Seite
1000-1 und Ausgänge der Speisenetzwerkanordnung 1000 auf der zweiten Seite 1000-2
der Speisenetzwerkanordnung angeordnet sein.
[0066] Dies ermöglicht vorteilhaft eine räumliche Trennung von Ein- und Ausgängen der Speisenetzwerkanordnung
1000 bereitzustellen.
[0067] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Mehrzahl der Kopplereinrichtungen
100 auf den Trägerplatten 1000-3 derart angeordnet, dass die erste Seite 1000-1 der
Speisenetzwerkanordnung 1000 gegenüber der zweiten Seite 1000-2 der Speisenetzwerkanordnung
1000 ist.
[0068] Mit anderen Worten, die erste Seite 1000-1 stellt eine Oberseite der Speisenetzwerkanordnung
1000 dar und die zweite Seite 1000-2 stellt eine Unterseite der Speisenetzwerkanordnung
1000 dar.
[0069] Die Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Speisenetzwerkanordnung zum
Generieren eines Mehrfachsignals gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
[0070] Die Speisenetzwerkanordnung 1000 umfasst beispielsweise eine Posauneneinrichtung
102, welche mit mindestens einer Kopplereinrichtung 100 oder beispielsweise, wie in
Fig. 5 dargestellt, mit zwei Kopplereinrichtungen 100 gekoppelt ist.
[0071] Die Posauneneinrichtung 102 kann ferner dazu ausgebildet sein, eine elektrische Länge
L2 einer Zuleitung einer Kopplereinrichtung 100, oder beispielsweise, wie in Fig.
5 dargestellt, zwischen zwei Kopplereinrichtungen 100 abzugleichen.
[0072] Die Posauneneinrichtung 102, auch bekannt unter dem Begriff "phase-stretcher" oder
"line-stretcher", kann zwischen zwei Kopplereinrichtungen 100 geschaltet werden oder
an eine Zu- oder Ableitung einer Kopplereinrichtung 100 angeordnet sein.
[0073] Die Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Flussdiagramms eines Verfahrens
zum Herstellen einer Speisenetzwerkanordnung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
[0074] Als ein erster Schritt des Verfahrens zum Herstellen einer Speisenetzwerkanordnung
erfolgt beispielsweise ein Bereitstellen S1 einer Mehrzahl von Kopplereinrichtungen
100, welche in Hohlleitertechnik miteinander gekoppelt sind.
[0075] Als ein zweiter Schritt des Verfahrens erfolgt beispielsweise ein Bereitstellen S2
einer Mehrzahl von Posauneneinrichtungen 102, wobei mindestens eine der Posauneneinrichtungen
102 mit mindestens einer der Kopplereinrichtungen 100 gekoppelt ist und die Posauneneinrichtung
102 dazu ausgebildet ist, eine elektrische Länge einer Zuleitung der mindestens einen
Kopplereinrichtung 100 abzugleichen.
[0076] Als ein dritter Schritt des Verfahrens erfolgt beispielsweise ein Anordnen S3 von
Eingängen der Speisenetzwerkanordnung 1000 auf einer ersten Seite 1000-1 und ein Anordnen
von Ausgängen der auf einer zweiten Seite 1000-2.
[0077] Als ein weiterer Schritt des Verfahrens zum Herstellen einer Speisenetzwerkanordnung
erfolgt beispielsweise ein Abgleichen von elektrischen Weglängen zwischen den Kopplereinrichtungen
100.
[0078] Als ein weiterer Schritt des Verfahrens zum Herstellen einer Speisenetzwerkanordnung
erfolgt beispielsweise ein Ändern einer thermischen Leitfähigkeit zwischen den Kopplereinrichtungen
100 und den Trägerplatten 1000-3.
[0079] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art und
Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die vorliegende Erfindung in mannigfaltiger
Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
[0080] Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass "umfassend" und "aufweisend" keine anderen
Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" eine Vielzahl nicht ausschließt.
[0081] Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines
der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen
Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet
werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Speisenetzwerkanordnung (1000) zum Generieren eines Mehrfachantennensignals, wobei
die Speisenetzwerkanordnung (1000) umfasst:
- eine Mehrzahl von Kopplereinrichtungen (100), welche in Hohlleitertechnik miteinander
gekoppelt sind;
- eine Mehrzahl von Posauneneinrichtungen (102), wobei mindestens eine der Posauneneinrichtungen
(102) mit mindestens einer der Kopplereinrichtungen (100) gekoppelt ist und die Posauneneinrichtung
(102) dazu ausgebildet ist, eine elektrische Länge einer Zuleitung der mindestens
einen Kopplereinrichtung (100) abzugleichen; und
- wobei die Kopplereinrichtungen (100) derart angeordnet sind, dass Eingänge der Speisenetzwerkanordnung
auf einer ersten Seite (1000-1) der Speisenetzwerkanordnung (1000) angeordnet sind
und Ausgänge der Speisenetzwerkanordnung (1000) auf einer zweiten Seite (1000-2) der
Speisenetzwerkanordnung (1000) angeordnet sind.
2. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach Anspruch 1, wobei die Kopplereinrichtungen (100)
derart angeordnet sind, dass die erste Seite (1000-1) gegenüber der zweiten Seite
(1000-2) ist.
3. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Mehrzahl
der Kopplereinrichtungen (100) auf bis zu acht, vorzugsweise auf bis zu sechs, besonders
bevorzugt auf bis zu fünf unterschiedlichen Trägerplatten (1000-3) angeordnet sind.
4. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei
die Kopplereinrichtungen (100) jeweils eine Adapterplatteneinrichtung aufweisen, welche
dazu ausgelegt ist, eine thermische Leitfähigkeit zwischen den Kopplereinrichtungen
(100) und den Trägerplatten (1000-3) zu ändern.
5. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, wobei
die Speisenetzwerkanordnung dazu ausgebildet ist, mittels Mehrschalentechnik hergestellt
zu werden.
6. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, wobei
die Speisenetzwerkanordnung (1000) als eine Butler Matrix ausgebildet ist.
7. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, wobei
mindestens eine Kopplereinrichtung (100) der Mehrzahl der Kopplereinrichtungen (100)
als ein E-Koppler ausgebildet ist.
8. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, wobei
mindestens eine Kopplereinrichtung (100) der Mehrzahl der Kopplereinrichtungen (100)
als ein H-Koppler ausgebildet ist.
9. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, wobei
mindestens eine Kopplereinrichtung (100) der Mehrzahl der Kopplereinrichtungen (100)
als ein 3-dB-Koppler ausgebildet ist.
10. Speisenetzwerkanordnung (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, wobei
die Mehrzahl der Kopplereinrichtungen (100) zumindest teilweise miteinander über 30°-
oder 45°- oder 90°- oder 180°-Hohlleiter-Bögen gekoppelt sind.