[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine Zerkleinerungsmaschine, wobei der Rotor
aus einer Rotorwelle mit in axialer Richtung der Rotorwelle beabstandet angeordneten
Tragscheiben gebildet ist, wobei der Rotor eine erste Befestigungsvorrichtung umfasst,
die zur drehbeweglichen Lagerung von Schlagwerkzeugen zwischen den Tragscheiben des
Rotors dient.
[0002] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Zerkleinerungsmaschinen kann zwischen
Zerkleinerungsmaschinen mit drehbeweglichen Hämmern an einem Rotor und Zerkleinerungsmaschinen
ohne drehbewegliche Hämmer unterschieden werden.
[0003] Die Zerkleinerungsmaschinen, die unter anderem einen aus Scheiben bestehenden Rotor
aufweisen, werden auch als sogenannte Hammerbrecher bezeichnet, da zwischen den Scheiben
bzw. Tragscheiben drehbare Schlagwerkzeuge oder Hämmer gelagert sind, mittels derer
eine Zerkleinerung von beispielsweise Metallschrott, Kunststoffabfällen, Holzabfällen
oder ähnlichen Fraktionen erfolgen kann. Zerkleinerungsmaschinen ohne drehbewegliche
Hämmer werden regelmäßig als Prallmühlen bezeichnet und weisen Schneiden oder Kanten
auf, die ebenfalls eine Zerkleinerung eines der Zerkleinerungsmaschine zugeführten
Aufgabeguts bewirken. Eine Zerkleinerung von Aufgabestücken, erfolgt dabei im Wesentlichen
mittels der Hämmer durch Schlag, wobei mittels der Kanten bzw. Schlagleisten des Rotors
eine Zerkleinerung durch Prall der Aufgabestücke erfolgt.
[0004] Die Rotoren mit Hämmern dienen dabei einer vergleichsweise groben Zerkleinerung des
zugeführten Aufgabeguts, wobei regelmäßig unterhalb eines Rotors ein Sieb angeordnet
ist. Das Sieb dient zur Fraktionierung bzw. Trennung des zerkleinerten Aufgabeguts,
derart, dass zerkleinertes Aufgabegut einer bestimmten Größe das Sieb unterhalb des
Rotors passieren und von einem Zerkleinerungsraum in einen Ausgabeschacht unterhalb
des Zerkleinerungsraums fallen kann. Dort wird das zerkleinerte Aufgabegut aufgefangen
und kann gegebenenfalls einem weiteren Verarbeitungsschritt zugeführt werden. Größere
Stücke des Aufgabeguts verbleiben noch oberhalb des Siebs in dem Zerkleinerungsraum
und werden solange durch die Hämmer zerschlagen, bis diese auch durch das Sieb gelangen
können.
[0005] Die Rotoren mit Schneiden oder Kanten dienen einer vergleichsweise feinen Zerkleinerung
des zugeführten Aufgabeguts, wobei die Schneiden bzw. Schlagleisten mit einer Prallschwinge
oder Prallplatten im Zerkleinerungsraum zusammenwirken. Die Prallschwinge ist im Wesentlichen
plattenförmig ausgebildet und im Zerkleinerungsraum relativ zum Rotor so angeordnet,
dass zwischen der Prallschwinge bzw. einer unteren Kante der Prallschwinge und dem
Rotor ein Spalt einer bestimmten Größe ausgebildet ist. Durch einen Aufgabeschacht
dem Zerkleinerungsraum zugeführtes Aufgabegut fällt unter anderem auf den Rotor und
wird von den Schlagleisten entsprechend der Drehrichtung des Rotors auf die Prallschwinge
geschleudert und durch Prall zerkleinert. Stücke von Aufgabegut, die größer sind als
der ausgebildete Spalt können diesen nicht passieren und verbleiben im Zerkleinerungsraum
solange, bis sie eine entsprechende Größe zum Passieren des Spalts aufweisen. Danach
gelangen sie wie bei einer Hammermühle in einen unter dem Zerkleinerungsraum befindlichen
Ausgabeschacht. Die Prallschwinge selbst kann unter anderem federnd gelagert und an
einem festen Schwingenlager im Zerkleinerungsraum aufgehängt sein.
[0006] Je nach Art und Größe des Aufgabeguts kann eine Zerkleinerung des Aufgabeguts unter
Umständen einen Einsatz zweier unterschiedlicher Zerkleinerungsmaschinen erfordern.
Eine erste Zerkleinerungsmaschine zur Zerkleinerung großer Stücke eines Aufgabeguts
bzw. Zerkleinerungsguts und eine nachgeschaltete, zweite Zerkleinerungsmaschine zur
beispielsweise Granulierung des Zerkleinerungsguts.
[0007] Insbesondere im Bereich des Bauschuttrecyclings wird regelmäßig stahlarmierter Beton
zerkleinert, der bei herkömmlichen Zerkleinerungsmaschinen bzw. Prallmühlen, welche
nur mit Schlagleisten ausgestatten sind, oft zu einem Bruch bzw. Bauteilversagen einer
Schlagleiste führt, da Stahlbeton eine sehr hohe Festigkeit aufweist. Zerkleinerungsmaschinen
mit Hämmern oder Schlagleisten sind folglich jeweils nur für eine bestimmte, eingegrenzte
Art von Aufgabegut geeignet, wobei bei bestimmtem Aufgabegut keine der beiden Ausführungen
einer Zerkleinerungsmaschine vorteilhaft einsetzbar ist. Hier kann es dann in Folge
von häufigem Bauteilversagen zu hohen Materialkosten und langen Stillstandszeiten
kommen.
[0008] Weiterhin können Stillstandzeiten dadurch entstehen, dass sich sogenannte Störstoffe
innerhalb der Zerkleinerungsmaschine befinden. So kann beispielsweise ein Kanaldeckel
aus Stahlguss oder andere Störstoffe, der in einer Bauschuttcharge enthalten sein
kann, nicht ohne Weiteres zerkleinert werden. Diese Störstoffe können dann zu einem
Stillstand der Zerkleinerungsmaschine führen, wenn sich der Störstoff zwischen der
Prallschwinge und dem Rotor verklemmt. In diesem Fall ist es erforderlich den Zerkleinerungsraum
von Aufgabegut frei zu räumen, um den Störstoff aus dem Zerkleinerungsraum zu beseitigen.
Da dies manuell geschieht, ist dies mit Risiken für die betreffenden Personen im Zerkleinerungsraum
sowie mit langen Stillstandzeiten und damit hohen Kosten verbunden.
[0009] Da Außenflächen der Scheiben durch einen Aufprall von Material beim Zerkleinern erhebliche
Schäden erleiden bzw. verschleißen können, ist es bekannt, die Scheiben mit einem
Schutzmittel zu versehen. Die Schutzmittel können sich über eine Länge des Rotors
erstrecken und so einen verschleißfesten, walzenförmigen Mantel für die Scheiben des
Rotors ausbilden.
[0010] Die Schutzmittel sind regelmäßig als sogenannte Schutzkappen ausgebildet und unterliegen
wie die Hämmer des Rotors einem Verschleiß, obwohl sie nicht aktiv am Zerkleinerungsvorgang
beteiligt sind. Die Schutzkappen werden daher unter anderem auch als inaktive Schleißteile
bezeichnet. Die Schutzkappen sind zusammen mit den Hämmern, welche auch als aktive
Schleißteile bezeichnet werden, auf einer Achse, welche durch die Scheiben bzw. Tragscheiben
hindurchgeführt ist, befestigt, so dass die Hämmer frei schwingen können und die Schutzkappen
die Zwischenräume zwischen den Hämmern im Wesentlichen vollständig ausfüllen. Durch
ein Entfernen bzw. Herausziehen der Achse aus den Tragscheiben können die Schutzkappen
und die Hämmer bei einem fortgeschrittenen Verschleiß ausgetauscht bzw. ausgewechselt
werden. Die Achse bildet so eine erste Befestigungsvorrichtung für die Schutzkappen
und die Hämmer aus. Der prinzipielle Aufbau eines derartigen Rotors einer Zerkleinerungsmaschine
ist beispielsweise aus der
DE 2 605 751 A1 bekannt.
[0011] So ist es auch bekannt, Schutzkappen durch Gießen herzustellen, wobei eine einem
Verschleiß ausgesetzte Oberfläche der Schutzkappe, welche eine Teilmantelfläche einer
Mantelfläche des walzenförmigen Mantels ausbildet, durch Vergüten der Oberfläche geschützt
werden kann. So können die nicht dem unmittelbar einem Verschleiß ausgesetzten Abschnitte
der Schutzkappe, beispielsweise eine Nabe zur Befestigung an einer Achse, vergleichsweise
zäh ausgebildet werden, um einen eventuellen Bruch der Schutzkappe an dieser Stelle
zur vermeiden.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rotor für eine
Zerkleinerungsmaschine vorzuschlagen, der universell einsetzbar ist und eine hohe
Standzeit aufweist.
[0013] Diese Aufgabe wir durch einen Rotor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einer Zerkleinerungsmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Rotor für eine Zerkleinerungsmaschine ist der Rotor aus
einer Rotorwelle mit in axiale Richtung der Rotorwelle beabstandet angeordneten Tragscheiben
gebildet, wobei der Rotor eine erste Befestigungsvorrichtung umfasst, die zur drehbeweglichen
Lagerung von Schlagwerkzeugen zwischen den Tragscheiben des Rotors dient, wobei der
Rotor eine zweite Befestigungsvorrichtung umfasst, die zur festen Halterung von Schlagleisten
an den Tragscheiben des Rotors dient, wobei der Rotor Schlagwerkzeuge und/oder Schlagleisten
umfasst.
[0015] An dem Rotor ist neben der ersten Befestigungsvorrichtung für die Schlagwerkzeuge
bzw. Hämmer die zweite Befestigungsvorrichtung ausgebildet, wobei die zweite Befestigungsvorrichtung
die Schlagleisten fest, d. h. unbewegt an den Tragscheiben des Rotors haltert. Da
der Rotor dann über zwei Befestigungsvorrichtungen für Schlagwerkzeuge bzw. Hämmer
und Schlagleisten verfügt, können an dem Rotor wahlweise Schlagwerkzeuge und/oder
Schlagleisten befestigt werden. Die zweite Befestigungsvorrichtung ist insbesondere
alleine zur Aufnahme bzw. Halterung von Schlagleisten ausgebildet. Dabei ist vorgesehen,
dass die zweite Befestigungsvorrichtung ein leichtes Auswechseln der Schlagleisten,
beispielsweise im Falle eines Bauteilversagens, ermöglicht. Die Schlagleiste kann
ein leistenförmiges Bauteil bzw. Element sein. Dadurch, dass der Rotor Schlagleisten
aufweist, kann Aufgabegut einerseits mittels der Schlagwerkzeuge bzw. Hämmer des Rotors
zunächst grob zerkleinert werden, wobei mittels der Schlagleisten gleichzeitig eine
feinere Zerkleinerung des grob zerkleinerten Aufgabegutes erfolgen kann. Die feinere
Zerkleinerung ergibt sich einerseits durch eine schlagende Wirkung der Schlagleisten
auf das Aufgabegut und andererseits durch eine Prallwirkung der Schlagleisten. Das
Aufgabegut wird so von dem Mantel des Rotors weg, in einen Zerkleinerungsraum gefördert.
Die Schlagleisten führen folglich zu einer gleichmäßigeren Verteilung des Aufgabeguts
im Zerkleinerungsraum, wodurch wiederum verbesserte Zerkleinerungsergebnisse erzielt
werden können. Insgesamt ist ein derartiger Rotor universeller einsetzbar, da auch
nicht vorzerkleinertes, grobstückiges Aufgabegut mit dem Rotor vergleichsweise fein
zerkleinert werden kann. Durch die universellen Eigenschaften des Rotors kann dieser
prinzipiell für alle Zerkleinerungsaufgaben, wie zum Beispiel Biomasseaufbereitung,
Müllrecycling, Holzrecycling, Steine und Erden, Bauschuttrecycling usw. verwendet
werden. Auch ist es möglich, den Rotor für Zerkleinerungsaufgaben alleine nur mit
Hämmern zu bestücken. Alternativ kann der Rotor auch nur mit Schlagleisten betrieben
werden. Der Rotor kann demnach der jeweiligen Aufgabe gut angepasst werden, wobei
eine Zerkleinerung, ein Mengendurchsatz und mögliche Kosten eines Verschleißes optimiert
werden.
[0016] Bei einer Zerkleinerung von beispielsweise stahlarmiertem Beton wird der Stahlbeton
durch die Schlagwerkzeuge vorzerkleinert, wobei durch die Schlagleisten eine Nachzerkleinerung
auf das gewünschte Endprodukt erfolgt. Bedingt durch die Vorzerkleinerung der Schlagwerkzeuge
ist es möglich größere Aufgabestücke zu zerkleinern als bei einem aus dem Stand der
Technik bekannten Rotor, welcher alleine Schlagleisten aufweist. Auf eine Vorzerkleinerung
mit einer weiteren Zerkleinerungsmaschine kann demnach verzichtet werden, wobei gleichzeitig
auch die Wahrscheinlichkeit eines Bauteilversagens der Schlagleisten minimiert werden
kann.
[0017] Bevorzugt kann die zweite Befestigungsvorrichtung zur festen Halterung der Schlagleiste
unmittelbar an oder zwischen den Tragscheiben ausgebildet sein. Die Schlagleiste kann
folglich dann unmittelbar und direkt an einer Tragscheibe befestigt sein, oder alternativ
mittels der zweiten Befestigungsvorrichtung in Art eines Hammers bzw. Schlagwerkzeugs
zwischen den Tragscheiben gehaltert sein.
[0018] Die Schlagleisten können in axialer Richtung des Rotors über eine gesamte Länge des
Rotors verlaufend ausgebildet sein. Die Schlagleisten können durchgehend über den
Rotor achsenparallel zu einer Rotationsachse des Rotors verlaufen oder auch abschnittsweise
durch Schlagwerkzeuge unterbrochen sein. Weiter können die Schlagleisten relativ zueinander
in radialer und axialer Richtung versetzt zueinander auf dem Rotor angeordnet sein
oder auch schraubenförmig über den Mantel verlaufen. Vorteilhaft können die Schlagleisten
ein V-förmiges Muster auf dem Mantel ausbilden, so dass das Aufgabegut in einem mittleren
Bereich des Mantels konzentriert werden kann.
[0019] Die Schlagleisten können in regelmäßigen, radialen Abständen über den Mantel verteilt
angeordnet sein. So kann ein gleichmäßiger Rundlauf des Rotors sichergestellt werden.
[0020] Ein gemittelter Außendurchmesser bzw. Rotationsdurchmesser der Schlagleisten kann
von den Schlagwerkzeugen bzw. Hämmern radial überragbar ausgebildet sein. Die Schlagwerkzeuge
überragen dann folglich beim Durchschwingen jeweils den Außendurchmesser der Schlagleisten.
So kann sichergestellt werden, dass sich während eines Betriebs eines Rotors kein
Aufgabegut unmittelbar am Rotor konzentrieren kann, da das Aufgabegut von den Schlagleisten
beständig abprallt und in Richtung von beispielsweise den Hämmern gefördert wird.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schlagleiste an der zweiten Befestigungsvorrichtung
formschlüssig und auswechselbar befestigt ist. Die Schlagleiste kann dann bei Verschleiß
oder Materialversagen einfach gegen eine neue Schlagleiste ausgetauscht werden. Auch
ist es dann möglich die Schlagleiste gänzlich von dem Rotor zu demontieren und den
Rotor alleine mit Schlagwerkzeugen zu betreiben. Auch die Ausbildung der zweiten Befestigungsvorrichtung
in der Art, dass die Schlagleiste formschlüssig in der zweiten Befestigungsvorrichtung
gehaltert ist, ermöglicht eine besonders stabile und widerstandsfähige Befestigung
der Schlagleiste an dem Rotor.
[0022] Weiter kann die zweite Befestigungsvorrichtung derart ausgebildet sein, dass die
Schlagleisten in radialer Richtung relativ zur Rotorwelle variabel anordbar sind.
Die Schlagleiste kann demnach mittels der zweiten Befestigungsvorrichtung in ihrer
Höhe relativ zur Rotorwelle eingestellt bzw. verstellt werden, sodass ein Rotationsdurchmesser
bzw. Außendurchmesser der Schlagleisten variabel anpassbar ist. Die Schlagleisten
können demnach an unterschiedlichste Arten und Stückgrößen von Aufgabegut angepasst
werden. Beispielsweise kann auch eine stufenlose Höhenverstellung einer Schlagleiste
mittels der zweiten Befestigungsvorrichtung vorgesehen sein.
[0023] Die zweite Befestigungsvorrichtung kann besonders einfach aus zwei Profilelementen
gebildet sein, wobei die Profilelemente dann eine Aufnahmenut für die Schlagleiste
ausbilden können. Die Ausbildung der Aufnahmenut ist besonders vorteilhaft, da die
Schlagleiste dann zumindest teilweise in die Aufnahmenut eingesetzt und in dieser
befestigt werden kann. Die Aufnahmenut ist beispielsweise einfach dadurch herzustellen,
dass die Profilelemente parallel in einem Abstand relativ zueinander angeordnet werden.
Weiter kann sich eine besonders stabile Befestigung der Profilelemente durch die Anordnung
an den Tragscheiben ergeben. Auch können die Profilelemente mit den Tragscheiben verschweißt
sein.
[0024] So kann in der Schlagleiste zumindest eine Längsnut ausgebildet sein, in die ein
Vorsprung innerhalb der Aufnahmenut eingreift. Demnach kann besonders einfach eine
formschlüssige Aufnahme bzw. Befestigung der Schlagleiste in der Aufnahmenut realisiert
werden. Die Schlagleiste kann dann auch in die Längsnut einfach eingeschoben werden.
Durch den Vorsprung innerhalb der Aufnahmenut wird dann ein Herausfallen der Schlagleiste
aus der Aufnahmenut in radialer Richtung sicher verhindert. Der Vorsprung kann beispielsweise
in Art einer Nase ausgebildet sein, wobei die Nase dann in die Längsnut, welche eine
übereinstimmende Form aufweist, eingreifen kann.
[0025] Um einen frühzeitigen Verschleiß zu verhindern, kann eine Auftragsbeschichtung auf
den Profilelementen und zumindest teilweise auf den an die Profilelemente angrenzenden
Flächenabschnitten von Schleißelementen ausgebildet sein. Eine derartige Auftragsbeschichtung
kann aus einem verschleißmindernden, geeigneten Beschichtungsmaterial bestehen. Beispielsweise
kann die Auftragsbeschichtung auch durch Aufschweißen von Material auf die Profilelemente
und die angrenzenden Flächenabschnitte ausgebildet werden.
[0026] Auch ist es möglich die Schlagleiste durch eine Abdeckleiste zu ersetzen, wobei die
Abdeckleiste dann die Aufnahmenut verschließen kann. Der Rotor kann dann anstelle
der Schlagleisten Abdeckleisten aufweisen, wobei nicht alle Schlagleisten durch Abdeckleisten
ersetzt sein müssen. Die Abdeckleiste kann dabei prinzipiell in Art einer Schlagleiste
ausgebildet sein, wobei die Abdeckleiste die Längsnut zumindest teilweise ausfüllen
kann, ohne dass die Abdeckleiste die Längsnut bzw. die Aufnahmenut in radialer Richtung
überragt. Somit kann sichergestellt werden, dass bei demontierten Schlagleisten einen
Beschädigung der zweiten Befestigungsvorrichtung bzw. der Aufnahmenut und der Profilelemente
durch Aufgabegut vermieden wird.
[0027] Vorteilhaft kann der Rotor Schutzkappen umfassen, wobei die Schutzkappen an oder
zwischen Tragscheiben befestigt sein können, wobei aus einer Mehrzahl von radial an
oder zwischen den Tragscheiben angeordneten Schutzkappen ein walzenförmiger Mantel
des Rotors mit Öffnungen für die Schlagwerkzeuge ausgebildet sein kann. Die Schutzkappen
können folglich einen im Wesentlichen geschlossenen Mantel ausbilden, der alleine
durch die Öffnungen für die Schlagwerkzeuge bzw. Hämmer durchbrochen ist. Die Schutzkappen
verhindern so eine Beschädigung der Tragscheiben, dadurch, dass diese von dem Mantel
bzw. den Schutzkappen im Wesentlichen vollständig abgedeckt werden.
[0028] Die Schutzkappe kann aus einer Mehrzahl von miteinander gefügten Elementen ausgebildet
sein. Die Elemente können vorzugsweise durch Schweißen gefügt sein, wobei jedoch auch
andere, geeignete Fügetechniken vorgesehen sein können. So ist es dann auch möglich,
die Elemente bzw. Schleißelemente jeweils aus Materialen auszubilden, die für eine
Bestimmung der Schleißelemente am geeignetsten sind.
[0029] Die Schleißelemente können weiter eine Härte von 350 bis 550 Brinell (HB) aufweisen.
Vorzugsweise kann die Härte 430 bis 550 Brinell betragen. So kann sichergestellt werden,
dass die Schleißelemente bzw. von den Schleißelementen ausgebildete Flächenabschnitte
der Schutzkappe ausreichend widerstandsfähig gegen Beschädigungen und Abnutzungen
sind.
[0030] Die Schleißelemente lassen sich besonders verschleißfest und dennoch kostengünstig
herstellen, wenn diese aus feinkörnigem Baustahl bestehen. Feinkörniger Baustahl eignet
sich auch besonders gut für eine Temperaturbehandlung zur Erzielung einer gewünschten
Härte.
[0031] Folglich können die Schutzkappen eine Teilmantelfläche einer Mantelfläche des Mantels
ausbilden, wobei die Teilmantelfläche der Schutzkappe dann aus zumindest zwei ebenen
Flächenabschnitten ausgebildet sein kann. Dabei können die Schutzkappen in axialer
als auch in radialer Richtung bezogen auf den Rotor über den Mantel verteilt sein
und diesen durch jeweils segmentförmige Teilmantelflächen ausbilden. Die segmentförmigen
Teilmantelflächen können dabei von unterschiedlicher Größe oder Form sein. Auch müssen
nicht zwangsläufig zwischen allen Tragscheiben des Rotors Schlagwerkzeuge angeordnet
sein. Wesentlich ist jedoch, dass die Teilmantelfläche der Schutzkappe bzw. der jeweiligen
Schutzkappen des Rotors aus zumindest zwei ebenen Flächenabschnitten ausgebildet sein
kann. Dadurch, dass ebene Flächenabschnitte zur Ausbildung der Teilmantelfläche verwendet
werden können, erübrigt sich ein Biegen eines Stahlblechs zur Ausbildung einer an
den Rotor bzw. dessen Kreiszylinderform angepassten Teilmantelfläche. Eine eventuell
durch vorhandene Seigerungen im Stahlblech und eine Zug- und Druckspannung beim Biegen
bewirkte Rissbildung kann so wirkungsvoll vermieden werden. Weiter kann die Schutzkappe
dann auch besonders kostengünstig herstellbar sein, da auf ein aufwendiges, mit einem
Maschineneinsatz verbundenes Biegen eines vergleichsweise dicken Stahlblechs vollständig
verzichtet werden kann. So ist es auch möglich eine erhebliche Kosteneinsparung bei
der Herstellung der Schutzkappe sowie eine Verlängerung einer Standzeit der Schutzkappe
zu erzielen. In weiteren Ausführungsformen kann die Schutzkappe auch mehr als zwei
ebene Flächenabschnitte ausbilden. Wesentlich ist, dass die gesamte Teilmantelfläche
der Schutzkappe nahezu vollständig oder überwiegend aus ebenen Flächenabschnitten
zusammengesetzt sein kann.
[0032] In einer besonderen Ausführungsform kann die Schutzkappe Auflageelemente aufweisen,
wobei die Auflageelemente an einer der Teilmantelfläche abgewandten Auflageseite der
Schutzkappe angeordnet sein können, derart, dass die Schutzkappe an eine Form der
Tragscheiben anpassbar ist. Insbesondere wenn die Tragscheiben eine runde bzw. kreisförmige
Außenkontur aufweisen, könne die Schutzkappen dann mittels der Auflageelemente an
die jeweilige Außenkontur der Tragscheiben so angepasst werden, dass die Schutzkappen
jeweils an zumindest zwei Punkten auf den Tragscheiben bzw. deren Außenkontur aufliegen.
Die Schutzkappen können dann mittels der Auflageelemente an den Tragscheiben abgestützt
werden, wobei darüber hinaus ein Kippen der Schutzkappen bzw. eine unerwünschte Relativbewegung
zu den Tragscheiben einfach vermieden werden kann. Vorzugsweise kann vorgesehen sein,
zum Lagern einer Schutzkappe auf einer Außenkontur einer Tragscheibe drei Auflageelemente
zu verwenden. Die Schutzkappe kann jedoch auch an weiteren Punkten der Schutzkappe,
an denen keine Auflageelemente angeordnet sind, an den Tragscheiben anliegen.
[0033] Ein Befestigungssteg der Schutzkappe kann aus einer Verbindungsplatte für die Schleißelemente
ausgebildet sein, wobei die Verbindungsplatte darüber hinaus mit Verstärkungsplatten
verstärkt sein kann. Folglich können die Schleißelemente über dem Befestigungssteg
miteinander verbunden sein, wobei die Schleißelemente mit dem Befestigungssteg bzw.
der Verbindungsplatte verschweißt sein können. Um beispielsweise eine besonders haltbare
Befestigung der Schleißelemente an der Verbindungsplatte sicherzustellen, können die
Verstärkungsplatten beidseitig der Verbindungsplatte angeordnet und ebenfalls mit
beiden Schleißelementen verbunden bzw. gefügt sein. So ist es auch möglich eine besonders
gute Befestigung der Schutzkappe an beispielsweise einer Achse eines Rotors zu realisieren,
da die Achse durch eine Durchgangsöffnung in der Verbindungsplatte und den Verstärkungsplatten
hindurchgeführt sein kann.
[0034] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Flächenabschnitte jeweils aus einem plattenförmigen
bzw. geradförmigen Schleißelement ausgebildet sind. Das plattenförmige Schleißelement
kann besonders einfach aus einem Stahlblech durch Trennen hergestellt werden. Weiter
kann das plattenförmige Schleißelement dann auch noch einer Temperaturbehandlung,
wie beispielsweise Glühen, Härten und/oder Anlassen unterworfen werden. Eine eventuelle
Verformung der plattenförmigen Schleißelemente infolge der Temperaturbehandlung ist
dabei im Gegensatz zu gebogenen Schleißelementen nicht von Bedeutung.
[0035] Die Schutzkappe kann so ausgebildet sein, dass Flächennormale der Flächenabschnitte
sich in einer Rotationsachse des Rotors schneiden können. So kann eine mögliche Unwucht
des Rotors verhindert werden, wobei der Mantel des Rotors noch weiter an eine Kreisform
angenähert werden kann.
[0036] Die Flächenabschnitte können vorzugsweise so angeordnet sein, dass Flächennormale
der Flächenabschnitte relativ zueinander in einem Winkel α verlaufen. Der Winkel α
kann dabei einer von 0° abweichender, spitzer Winkel sein. So wird es dann auch möglich
aus einer Mehrzahl von Schutzkappen einen Rotor auszubilden, der einen vergleichsweise
runden Querschnitt ausbildet.
[0037] Der Winkel α kann durch 360° dividiert durch die Anzahl von Flächenabschnitten bezogen
auf einen Umfang des Mantels definiert bzw. bestimmt sein. Der Winkel α kann dann
folglich für alle den Mantel ausbildenden Schutzkappen gleich sein. Somit können die
Flächenabschnitte dann auch jeweils eine bezogen auf den Umfang des Mantels gleiche
radiale Länge aufweisen. Die ebenen Flächenabschnitte werden dadurch noch einfacher
herstellbar.
[0038] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schleißelemente unmittelbar miteinander verschweißt
sind. So kann für eine Schutzkappe eine vollständig geschlossene Teilmantelfläche
ausgebildet werden. Für den Fall, dass die Schutzkappe aus mehreren Elementen ausgebildet
ist, können sämtliche Elemente miteinander verschweißt sein.
[0039] Alternativ kann die Schutzkappe auch als ein einstückiges Gusselement ausgebildet
sein, wobei die Schutzkappe dann auch die Gestalt einer geschweißten oder anderweitig
gefügten Schutzkappe aufweisen kann. So können die sich aus den ebenen Flächenabschnitten
ergebenen Vorteile hinsichtlich einer Behandlung des Aufgabeguts auch für gegossene
Schutzkappen genutzt werden.
[0040] Vorzugsweise kann die Schutzkappe an der ersten Befestigungsvorrichtung fest fixiert
sein. So kann die Schutzkappe einen Befestigungssteg mit einer Nabe zur Befestigung
der Schutzkappe an oder zwischen Tragscheiben ausbilden. Der Befestigungssteg kann
dann in radialer Richtung relativ zu einem Flächenabschnitt rechtwinklig zu diesem
angeordnet sein. Wenn der Rotor Achsen aufweist, die durch Öffnungen der Tragscheiben
hindurchgesteckt sind oder die Tragscheiben selbst Achsen oder Vorsprünge ausbilden,
kann die Schutzkappe leicht mit der Nabe auf eine Achse aufgesteckt und so sicher
befestigt werden.
[0041] Alternativ kann auch zumindest eine Schutzkappe die zweite Befestigungsvorrichtung
ausbilden. Die Schutzkappe kann dann zumindest eine Schlagleiste haltern. Wenn die
Schutzkappe die zweite Befestigungsvorrichtung ausbildet, kann die Schlagleiste an
der zweiten Befestigungsvorrichtung formschlüssig und auswechselbar befestigt werden.
Da die Schlagleiste aufgrund ihrer exponierten Lage auf dem Mantel einer besonders
hohen Beanspruchung ausgesetzt ist, kann die Schlagleiste dann entsprechend einem
Verschleiß der Schlagleiste auch leicht ausgewechselt werden. Je nach der Gestaltung
der formschlüssigen Befestigung der Schlagleiste an der Schutzkappe kann es noch nicht
einmal erforderlich werden, die Schutzkappe vom Rotor zu demontieren, sondern die
jeweiligen verschlissenen Schlagleisten können für sich alleine vom Rotor demontiert
werden.
[0042] Die Schlagleiste kann somit ein Abprallen von Aufgabegut von dem Mantel bewirken,
wenn der Rotor rotiert. Eine unerwünschte Konzentration von Aufgabegut unmittelbar
an der Mantelfläche kann so alleine durch die Ausbildung der Schutzkappen mit der
zweiten Befestigungsvorrichtung und der Schlagleiste vermieden werden. Dabei ist es
grundsätzlich unerheblich ob die Schlagleiste als ein Element über den gesamten Mantel
des Rotors verläuft oder lediglich über eine Schutzkappe. In diesem Fall kann dann
eine Mehrzahl von Schutzkappen jeweils Schlagleisten haltern. Eine Schlagleiste kann
den Mantel bzw. eine Schutzkappe dann in einem Zerkleinerungsraum hinein überragen,
so dass die Schlagleiste bei einer Rotation des Rotors unmittelbar mit Aufgabegut
in Kontakt gelangen kann.
[0043] Alternativ kann die zweite Befestigungsvorrichtung an zumindest einer Tragscheibe
ausgebildet sein. Dann ist es nicht erforderlich Schutzkappen zur Ausbildung der zweiten
Befestigungsvorrichtung zu verwenden. Gleichwohl können an dem Rotor Schutzkappen
an der ersten Befestigungsvorrichtung befestigt sein. Auch kann gänzlich auf Schutzkappen
verzichtet werden, wobei die Tragscheiben dann mit dem Aufgabegut in Kontakt gelangen
können. Je nach Art des Aufgabegutes kann dies jedoch für einen Zerkleinerungsvorgang
förderlich sein. Eine Ausbildung der zweiten Befestigungsvorrichtung an der Tragscheibe
kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in der Tragscheibe eine Ausnehmung zur
formschlüssigen Aufnahme einer Schlagleiste ausgebildet ist. Auch kann an einer oder
mehreren Tragscheiben eine Aufnahme für eine Montage eine Schlagleiste angeschweißt
sein, die dann die zweite Befestigungsvorrichtung ausbildet.
[0044] Weiter kann der Rotor eine dritte Befestigungsvorrichtung umfassen, die zur unbewegten
bzw. festen Halterung von Schutzplatten an jeweils den Tragscheiben des Rotors dient,
wobei die Schutzplatten dann eine Teilmantelfläche einer Mantelfläche des Mantels
ausbilden, und wobei die dritte Befestigungsvorrichtung benachbart der zweiten Befestigungsvorrichtung
ausgebildet sein kann. Der Rotor kann demnach auch Schutzplatten umfassen, die in
die dritte Befestigungsvorrichtung eingesetzt bzw. an dieser befestigt sind. Die Schutzplatten
können dann wie die Schutzkappen die Tragscheiben abdecken und diese vor Verschleiß
schützen. So können die Schutzplatten auch die Mantelfläche des Mantels benachbart
der Schlagleiste ausbilden. Die dritte Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise
als eine Nut ausgebildet sein, die eine formschlüssige Befestigung der Schutzplatten
an den Tragscheiben ermöglicht. Die Schutzplatten können dann in Längsrichtung des
Rotors in die Nut einfach eingeschoben werden. Die Nut kann jeweils in den Tragscheiben,
beispielsweise in Form einer T-Nut, oder aus an den Tragscheiben angeschweißten Elementen
ausgebildet sein.
[0045] Die Schlagleiste kann aus einem Gusswerkstoff, einem feinkörnigen Baustahl oder aus
einer Einlage aus Keramik bestehen, wobei die Schlagleiste eine Härte von 150 bis
600 Brinell (HB), vorzugsweise eine Härte von 350 bis 550 Brinell (HB) aufweisen kann.
Besonders bevorzugt kann die Schlagleiste auch eine Härte von 430 bis 550 Brinell
aufweisen. Die Härte der Schlagleiste bzw. der Werkstoff kann so ausgewählt werden,
dass die Schlagleiste dem jeweiligen Aufgabegut angepasst ist.
[0046] Der Mantel des Rotors kann in radialer Richtung, bezogen auf einen Querschnitt des
Rotors, polygonförmig ausgebildet sein. Durch eine Verwendung von drei oder mehr Flächenabschnitten
für eine Schutzkappe oder mehr als sechs Schutzkappen für den Querschnitt kann die
polygone Form des Mantels einer Kreisform weiter angenähert werden. Weiter kann vorgesehen
sein, die polygone Form des Mantels in Abhängigkeit der Art des Aufgabeguts auszuwählen.
Anders als bei einem ausschließlich kreisrunden Mantel kann das Aufgabegut nicht bei
einer Rotation des Rotors an dem Mantel entlang gleiten und abrasiven Verschleiß verursachen.
Eine Konzentration von Aufgabegut unmittelbar an dem Mantel wird demnach verhindert.
[0047] Insbesondere kann der Mantel in radialer Richtung, bezogen auf einen Querschnitt
des Rotors, zumindest sechs Schutzkappen aufweisen. Wenn jede der Schutzkappen zwei
Flächenabschnitte des Mantels ausbildet, kann der Mantel in dem Querschnitt von zwölf
geraden Flächenabschnitten gebildet werden.
[0048] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsmaschine umfasst einen erfindungsgemäßen Rotor.
Vorteilhafte Ausführungsformen einer Zerkleinerungsmaschine ergeben sich aus den auf
den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen.
[0049] Weiter kann die Zerkleinerungsmaschine neben dem Rotor ein Gehäuse umfassen, wobei
das Gehäuse einen Zerkleinerungsraum, einen Aufgabeschacht und einen Ausgabeschacht
ausbilden kann, wobei der Rotor zur Zerkleinerung von Aufgabegut innerhalb des Zerkleinerungsraums
drehbar angeordnet sein kann, derart, dass Aufgabegut über den Aufgabeschacht dem
Zerkleinerungsraum zuführbar und zerkleinertes Aufgabegut über den Ausgabeschacht
aus dem Zerkleinerungsraum ausleitbar ist, wobei die Zerkleinerungsmaschine eine Prallschwingenvorrichtung
und eine Siebvorrichtung umfassen kann, wobei die Prallschwingenvorrichtung eine bewegbare
Prallschwinge aufweisen kann, wobei die Prallschwinge und die Siebvorrichtung in dem
Zerkleinerungsraum angeordnet und dem Rotor zugeordnet sein können.
[0050] Folglich kann die Zerkleinerungsmaschine die Prallschwingenvorrichtungen mit der
Prallschwinge umfassen, wie sie regelmäßig in einer Prallmühle zum Einsatz kommt,
und die Siebvorrichtung, wie sie regelmäßig in einer Hammermühle verwendet wird. Die
Siebvorrichtung kann dabei zur Fraktionierung bzw. Trennung von zerkleinertem Aufgabegut
dienen, sodass nur zerkleinertes Aufgabegut einer gewünschten Größe aus dem Zerkleinerungsraum
in den Ausgabeschacht gelangen kann. Auch die Prallschwinge, die ebenfalls der Zerkleinerung
von Aufgabegut dienen kann, kann dann zusammen mit der Siebvorrichtung benachbart
dem Rotor im Zerkleinerungsraum angeordnet sein. Je nach verwendetem Rotor ist es
so möglich, Aufgabegut grob oder vergleichsweise fein zu zerkleinern, oder auch gleichzeitig
eine grobe und feine Zerkleinerung mit der Zerkleinerungsmaschine vorzunehmen. Der
Rotor kann dazu Schlagwerkzeuge und/oder Schlagleisten aufweisen. Die Zerkleinerungsmaschine
wird dadurch universell einsetzbar und kann in Verbindung mit dem entsprechenden Rotor
an die unterschiedlichsten Arten von Aufgabegut angepasst werden. Auch ist es dann
nicht mehr erforderlich mehrere Arten von Zerkleinerungsmaschinen, wie Hammermühlen
und Prallmühlen, zur Behandlung von Aufgabegut bereitzuhalten.
[0051] Vorteilhaft kann die Prallschwinge relativ zum Rotor räumlich positionierbar ausgebildet
sein, derart, dass ein Spalt zwischen der Prallschwinge und dem Rotor verstellbar
ist. Damit kann dann der Spalt so eingestellt bzw. verstellt werden, dass alleine
entsprechend der Spaltgröße zerkleinertes Aufgabegut den Spalt passieren und in den
Ausgabeschacht gelangen kann. Darüber hinaus wird durch die Verstellbarkeit der Prallschwinge
relativ zu dem Rotor ein Entfernen von Störstoffen wesentlich erleichtert, da sich
eventuell im Spalt verklemmte Störstoffe durch ein Vergrößern des Spalts bzw. Verstellen
der Prallschwinge relativ zum Rotor leichter entfernen lassen.
[0052] So kann die Prallschwingenvorrichtung eine Prallschwingeneinrichtung mit einer Positioniereinheit
aufweisen, mittels der die Prallschwinge relativ zum Rotor räumlich positionierbar
ist. Die Positioniereinheit kann beispielsweise einen Hydraulikzylinder umfassen,
der die Prallschwinge in den Zerkleinerungsraum hinein oder heraus bewegen kann. Die
Prallschwinge kann dabei in einem Schwingenlager gelagert sein und auch eine Feder
und/oder Dämpfung aufweisen. Das Schwingenlager kann dabei vorzugsweise an einem oberen
Ende der Prallschwinge ausgebildet sein, derart, dass in den Aufgabeschacht eingefülltes
Aufgabegut entlang der Prallschwinge auf den Rotor geleitet wird. Mittels des Hydraulikzylinders
kann ein vergleichsweise großer Verstellweg der Prallschwinge realisiert werden, sodass
gegebenenfalls in dem Spalt verklemmte Störstoffe leicht durch eine Verstellung der
Prallschwinge relativ zum Rotor gelöst werden können. Die Störstoffe können dann gegebenenfalls
alleine durch die Zerkleinerungsmaschine, ohne dass Personen in den Zerkleinerungsraum
hineinsteigen müssen, in den Ausgabeschacht gefördert werden. So ist es dann möglichen
den Zerkleinerungsraum maschinell auszuräumen und die Störstoffe zu beseitigen, wobei
Gefahren für Personen und Stillstandzeiten der Zerkleinerungsmaschine miniert werden
können.
[0053] Vorzugsweise kann die Prallschwingenvorrichtung zumindest zwei Prallschwingeneinrichtungen
mit jeweils einer Prallschwinge aufweisen. Die Prallschwingen können dann in Reihe
nacheinander, relativ bezogen auf eine Drehrichtung des Rotors, im Zerkleinerungsraum
angeordnet sein, wobei mittels der ersten Prallschwinge ein erster Spalt relativ zum
Rotor und mittels der zweiten Prallschwinge ein zweiter Spalt relativ zum Rotor ausgebildet
werden kann. Insbesondere kann dann der erste Spalt größer ausgebildet sein als der
zweite Spalt. Somit kann dann eine zweistufige Zerkleinerung von Aufgabegut mittels
der Prallschwingen erfolgen. Vorteilhaft kann dadurch vergleichsweise größeres Aufgabegut
über den Aufgabeschacht eingegeben werden, als bei einer Zerkleinerungsmaschine mit
lediglich einer einzelnen Prallschwinge.
[0054] Die Prallschwinge kann zumindest eine austauschbare Prallplatte aufweisen, die eine
Prallfläche für Aufgabegut ausbilden kann. Insbesondere kann die Prallschwinge auch
eine Mehrzahl von Prallplatten zur Ausbildung der Prallfläche aufweisen. Da die Prallplatten
unmittelbar mit dem Aufgabegut in Kontakt gelangen, sind diese einem vergleichsweise
hohen Verschleiß ausgesetzt. Dadurch das die Prallplatten austauschbar, das heißt,
von der Prallschwingeneinrichtung einfach lösbar sind, können sie daher auch einfach
ausgewechselt werden, wenn sie verschlissen sind. Die Prallplatten können relativ
zueinander auch so angeordnet sein, dass mehrere Prallflächen ausgebildet werden.
Damit kann bewirkt werden, dass eine Führung des Aufgabeguts hin zu dem Rotor bewirkt
wird. Die Prallflächen können in einem Winkel relativ zu einer Achse des Rotors so
angeordnet sein, dass das von dem Rotor auf die Prallfläche geschleuderte Aufgabegut
in eine gewünschte Richtung in den Zerkleinerungsraum bzw. auf den Rotor zurückgeworfen
wird.
[0055] Weiter kann die Siebvorrichtung ein schalenförmiges Sieb aufweisen, welches unterhalb
des Rotors und an dem Rotor so angeordnet sein kann, dass zwischen dem Rotor und dem
Sieb ein Ringspalt ausgebildet ist. Das Sieb kann demnach in einem Querschnitt nahezu
halbkreisförmig ausgebildet sein, wobei sich in dem Ringspalt zerkleinertes Aufgabegut
ansammeln und je nach Größe durch das Sieb hindurch in den Ausgabeschacht gelangen
kann. Das Sieb kann dann besonders vorteilhaft eingesetzt werden, wenn der Rotor Schlagwerkzeuge
bzw. Hämmer aufweist. Selbst wenn der Rotor Schlagleisten aufweist, können diese dazu
genutzt werden den Ringspalt auszuräumen um so eine Verstopfung des Siebs zu verhindern.
[0056] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0057] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittansicht einer ersten Ausführungsform eines Rotors mit Schlagleisten
in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform des Rotors;
- Fig. 3
- eine Längsschnittansicht des Rotors aus Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Detailansicht des Rotors aus Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Abwicklung eines Mantels des Rotors aus Fig. 1;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht einer Schutzkappe in einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer Schutzkappe in einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 8
- eine Prinzipdarstellung des Rotors aus Fig. 1 mit Schutzkappen in der zweiten Ausführungsform;
- Fig. 9
- eine Querschnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines Rotors mit Schlagleisten
in einer zweiten Ausführungsform und mit Schutzkappen in einer vierten Ausführungsform;
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht einer Schlagleiste in der zweiten Ausführungsform mit
einer Schutzkappe in der vierten Ausführungsform;
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht einer Schlagleiste in der zweiten Ausführungsform mit
einer Schutzkappe in einer fünften Ausführungsform;
- Fig. 12
- eine Seitenansicht der Schlagleiste aus Fig. 9;
- Fig. 13
- eine Seitenansicht einer Schlagleistenaufnahme der Schutzkappe aus Fig. 9;
- Fig. 14
- eine Querschnittansicht einer Ausführungsform einer Zerkleinerungsmaschine.
[0058] Eine Zusammenschau der
Fig. 1 bis
3 zeigt einen Rotor 10 in unterschiedlichen Ansichten. Der Rotor 10 ist in einer hier
nicht dargestellten Zerkleinerungsmaschine angeordnet und aus einer Rotorwelle 11,
Tragscheiben 12 und als Hammer 13 ausgebildeten Schlagwerkzeugen 14 gebildet. Weiter
umfasst der Rotor 10 Schutzkappen 15, die zumindest teilweise einen walzenförmigen
Mantel 16 des Rotors 10 ausbilden, wobei Öffnungen 17 für die Hämmer 13 in dem Mantel
16 vorgesehen sind. Die Schutzkappen 15 und die Hämmer 13 sind an einer ersten Befestigungsvorrichtung
18 an den Tragscheiben 12 befestigt. Die erste Befestigungsvorrichtung 18 wird jeweils
durch eine Achse 19 ausgebildet, die in Durchgangsbohrungen 20 der Tragscheiben 12
eingesteckt ist und die hier nicht näher dargestellten, weiteren Tragscheiben miteinander
verbindet. Folglich sind die Schutzkappen 15 und die Hämmer 13 zwischen den Tragscheiben
12 an den Achsen 19 befestigt. Die Schutzkappen 15 liegen dabei auf den Tragscheiben
12 auf, wobei die Hämmer 13 frei drehbeweglich gelagert sind und durchschwingen können.
Der Rotor 10 ist in einer mit einem Pfeil 21 gekennzeichneten Drehrichtung drehbar.
In einem Zerkleinerungsraum 22, dessen Begrenzungswände hier nicht näher dargestellt
sind, befindet sich zu zerkleinerndes, und hier ebenfalls nicht näher dargestelltes
Aufgabegut, welches von einer Mantelfläche 23 des Mantels 16 abprallen und in einen
Wirkbereich der Hämmer 13 gelangen kann. Die Schutzkappen 15 bilden eine Teilmantelfläche
24 der Mantelfläche 23 mit zwei ebenen Flächenabschnitten 25 aus. Die Flächenabschnitte
25 sind jeweils aus einem plattenförmigen Schleißelement 26 ausgebildet, wobei die
Schleißelemente 26 mittels einer Schweißnaht 27 unmittelbar miteinander gefügt sind.
[0059] Weiter sind an dem Rotor 10 zwei zweite Befestigungsvorrichtungen 28 zur Aufnahme
von jeweils einer Schlagleiste 29 ausgebildet. Wie der Detailansicht in
Fig. 4 zu entnehmen ist, ist die zweite Befestigungsvorrichtung 28 als eine Ausnehmung 30
in der Tragscheibe 12 ausgebildet, wobei Profilelemente 31 und 32 eine Aufnahmenut
33 zur formschlüssigen Aufnahme der Schlagleiste 29 ausbilden. Die Schlagleiste 29
weist ihrerseits Nuten 34 und 35 auf, in die eine Nase 36 des Profilelements 31 eingreifen
kann. Die Profilelemente 31 und 32 sind jeweils unmittelbar mit der Tragscheibe 12
verschweißt. Die Profilelemente 31 und 32 sind so weit voneinander beabstandet, dass
zwischen den Profilelementen 31 und 32 eine Schlagleistenaufnahme 37 ausgebildet wird,
in die die Schlagleiste 29 seitlich eingeschoben werden kann. Je nach Eingreifen der
Nase 36 in die Nut 34 oder die Nut 35 kann die Schlagleiste in unterschiedlichen Höhen
in der Schlagleistenaufnahme 37 eingeschoben werden. Eine formschlüssige Fixierung
der Schlagleiste 29 erfolgt durch das Eingreifen der Nase 26 in eine der Nuten 34
bzw. 35.
[0060] Weiter sind an dem Rotor 10 dritte Befestigungsvorrichtungen 38 zur festen Halterung
von Schutzplatten 39 an den Tragscheiben 12 ausgebildet. Die Schutzplatten bilden
ebenfalls eine Teilmantelfläche 40 der Mantelfläche 23 aus. Die dritte Befestigungsvorrichtung
38 ist im Wesentlichen als eine T-förmige Nut 41 ausgebildet, in die die Schutzplatte
39 jeweils mit einem Nutenstein 42 oder einem entsprechend ausgebildeten Fortsatz
formschlüssig eingreifen kann. Die dritte Befestigungsvorrichtung 38 ist durch an
der Tragscheibe 12 angeschweißte Profilelemente 43 und 44 jeweils verstärkt.
[0061] Die
Fig. 5 zeigt eine Abwicklung des Mantels 16 des Rotors 10. Der Mantel 16 deckt dabei die
Tragscheiben 12, die hier andeutungsweise dargestellt sind, vollständig ab, und ist
im Wesentlichen aus den Hämmern 13, den Schutzkappen 15, den Schlagleisten 29 und
den Schutzplatten 39 ausgebildet. Eine Rotationsrichtung des Rotors 10 ist mit einem
Pfeil 45 gekennzeichnet. Die Hämmer 13 sind in Rotationsrichtung V-förmig angeordnet,
sodass Aufgabegut bei einer Rotation des Rotors 10 im Wesentlich in einem Mittenbereich
des Mantels 16 bzw. des Rotors 10 konzentriert werden kann. Die Schutzkappen 15 sind
an die Anordnung der Hämmer 13 hinsichtlich ihrer axialen Länge angepasst.
[0062] Die Schlagleiste 29 kann bei Bedarf durch eine hier nicht dargestellte Abdeckleiste
ersetzt werden, die mit den Profilelementen 31 und 32 bündig abschließt. Weiter ist
es auch möglich die Hämmer 13 zu demontieren und die verbleibenden Öffnungen 17 mit
weiteren Schutzkappen 15 zu verschließen. So wird es möglich den Rotor 10 je nach
Bedarf und sich aus dem jeweiligen Aufgabengut ergebenden Anforderungen diesen variabel
anzupassen. Dabei kann, wie beispielsweise in
Fig. 1 dargestellt, ein Außendurchmesser 46 bzw. ein Rotationsdurchmesser der Schlagleisten
29 von einem Außendurchmesser 47 der Hämmer 13 überragt werden.
[0063] Die
Fig. 6 zeigt eine Schutzkappe 48 für einen hier nicht näher dargestellten Rotor mit polygonförmigen
Tragscheiben, wobei die Schutzkappe 48 aus zwei plattenförmigen Schleißelementen 49,
einer Verbindungsplatte 50 sowie Verstärkungselementen 51 ausgebildet ist. Die Verbindungsplatte
50 und die Verstärkungselemente 51 bilden einen Befestigungssteg 52 mit einer Durchgangsöffnung
53 für eine hier andeutungsweise dargestellte Achse 54 zur Befestigung der Schutzkappe
48 an dem Rotor aus. Die Verbindungsplatte 50, die Verstärkungselemente 51 und die
Schleißelemente 49 sind vollständig über Schweißverbindungen miteinander verbunden,
wobei insbesondere die Schleißelemente 49 unmittelbar mit einer Schweißnaht 55 miteinander
verbunden sind. Auf die Schweißnaht 55 ist ergänzend ein Verschleißmaterial 56 aufgetragen.
Weiter sind die Schleißelemente 49 über die Verbindungsplatte 50 und die Verstärkungselemente
51 miteinander verbunden. Die Verbindungsplatte 50 und die Verstärkungselemente 51
bzw. der Befestigungssteg 52 ist in einem nicht näher dargestellten Zwischenraum zwischen
zwei Tragscheiben eines Rotors einsetzbar, wobei die Schleißelemente 49 dann mit einer
Auflageseite 57 auf den jeweiligen Tragscheiben aufliegen.
[0064] Die
Fig. 7 zeigt eine Schutzkappe 58, die Schleißelemente 59 sowie einen Befestigungssteg 60
zur Befestigung an einer Achse 61 aufweist. Die Schleißelemente 59 sind ebenfalls
über eine Schweißnaht 62 mit einem Auftrag an Verschleißmaterial 63 unmittelbar verbunden.
Weiter umfasst die Schutzkappe 58 auf einer Auflageseite 64 der Schleißelemente 59
angeordnete Auflageelemente 65 und 66. Die Auflageelemente 65 sind jeweils an radialen
Enden 67 der Schutzkappe 58 angeordnet, wobei die Auflageelemente 66 im Bereich der
Schweißnaht 62 angeordnet sind. Die Auflageelemente 65 und 66 bilden konkave Auflageflächen
68 bzw. 69 zur Auflage der Schutzkappe 58 auf einer hier nicht dargestellten, kreisförmigen
Tragscheibe aus.
[0065] Die
Fig. 8 zeigt eine Prinzipskizze des Rotors 10 mit einer Schutzkappe 15 und einer Tragscheibe
12. Das Maß einer Strecke X ergibt sich aus einem Radius r der Tragscheibe 12 dividiert
durch cos β - r. Der Winkel β ist dabei durch eine Flächennormale 70 eines Flächenabschnitts
71 der Schutzkappe 15 und einer Tangente 72 der Schutzkappe 15 definiert, wobei die
Tangente 72 und die Flächennormale 70 sich in einer Rotationsachse 73 des Rotors 10
schneiden.
[0066] Die
Fig. 9 zeigt einen Rotor 74, der im Unterschied zum Rotor aus
Fig. 1 Schutzkappen 75 mit einer Schlagleiste 76 aufweist. Die Schlagleisten 76 ragen dabei
in einen Zerkleinerungsraum 77 hinein, so dass Aufgabegut 78 von der Schlagleiste
76, wie hier andeutungsweise dargestellt, abprallen und durch Schlag zerkleinert werden
kann.
[0067] Die
Fig. 10 zeigt eine Schutzkappe 79, die zwei Schleißelemente 80 und einen die Schleißelemente
80 verbindenden Befestigungssteg 81 aufweist. Die Schleißelemente 80 sind jeweils
so weit voneinander beabstandet, dass zwischen den Schleißelementen 80 Profilelemente
82 und 83 angeordnet sind, die eine Schlagleistenaufnahme 84 in Form einer Längsnut
85 für eine Schlagleiste 86 ausbilden. Die Schutzkappe 79 bildet folglich mit der
Schlagleistenaufnahme 84 eine zweite Befestigungsvorrichtung 87 zur Halterung der
Schlagleiste 86 aus. Das Profilelement 83 weist eine längs des Profilelements 83 verlaufende
Nase 88 auf, die in eine übereinstimmend ausgebildete Nut 89 der Schlagleiste 86 eingreift.
Weiter ist eine Auftragsbeschichtung 90 vorgesehen, die die Profilelemente 82 und
83 vollständig und die Schleißelemente 80 zumindest teilweise abdeckt.
[0068] Die
Fig. 11 zeigt eine Schutzkappe 91 die wie die in
Fig. 10 beschriebene Schutzkappe ausgebildet ist, jedoch wie die in
Fig. 7 beschriebene Schutzkappe über Auflageelemente 92 und 93 verfügt.
[0069] Die
Fig. 12 und
13 zeigen eine Schlagleiste 94 sowie Profilelemente 95 und 96 jeweils in vergrößerten
Seitenansichten. Die Schlagleiste 94 weist eine Nut 97 auf, in die eine Nase 98 des
Profilelements 96 eingreifen kann. Die Schlagleiste 94 ist im Wesentlichen rechteckförmig
ausgebildet und besteht aus feinkörnigem Baustahl mit einer Härte von bis zu 550 Brinell.
Die Profilelemente 95 und 96 sind jeweils unmittelbar mit einem Auflageelement 99
und Schleißelementen 100 verschweißt. Die Profilelemente 95 und 96 sind soweit voneinander
beabstandet, dass zwischen den Profilelementen 95 und 96 eine Schlagleistenaufnahme
101 ausgebildet wird, in die die Schlagleiste 94 seitlich eingeschoben werden kann.
Eine formschlüssige Fixierung der Schlagleiste 94 erfolgt durch die Nut 97 und die
Nase 98 in der Schlagleistenaufnahme 101. Weiter ist eine Auftragsbeschichtung 102
ausgebildet.
[0070] Die
Fig. 14 zeigt eine Querschnittansicht einer Zerkleinerungsmaschine 103. Die Zerkleinerungsmaschine
103 umfasst ein Gehäuse 104 welches einen Aufgabeschacht 105 zur Aufnahme von hier
nicht näher dargestellten Aufgabegut ausbildet. Der Aufgabeschacht 105 mündet in einem
Zerkleinerungsraum 106 in dem ein Rotor 107 drehbar angeordnet ist. Der Rotor 107
entspricht im Wesentlichen dem in
Fig. 2 dargestellten Rotor. An den Zerkleinerungsraum 106 schließt ein Ausgabeschacht 108
an über den das zerkleinerte Aufgabegut aus der Zerkleinerungsmaschine 103 ausgeleitet
werden kann. Weiter umfasst die Zerkleinerungsmaschine eine Siebvorrichtung 109, die
im Wesentlichen von einem schalenförmigen Sieb 110 ausgebildet ist und unterhalb des
Rotors 107 so angeordnet ist, dass zwischen dem Rotor 107 und dem Sieb 110 ein Ringspalt
111 ausgebildet wird. In dem Sieb 110 sind eine Vielzahl von Durchgangsöffnungen 112
ausgebildet, durch die zerkleinertes Aufgabegut hindurchfallen kann. Die Durchgangsöffnungen
112 bestimmen eine Korngröße des zerkleinerten Aufgabeguts und sind hier als rund
ausgebildet, können aber prinzipiell jeden beliebigen Querschnitt aufweisen.
[0071] Weiter umfasst die Zerkleinerungsmaschine 103 eine Prallschwingenvorrichtung 113
die ihrerseits zwei Prallschwingeneinrichtungen 114 und 115 aufweist, wobei die Prallschwingeneinrichtungen
114 und 115 jeweils eine Prallschwinge 116 bzw. 117 sowie eine Positioniereinheit
118 bzw. 119 aufweisen. Die Prallschwingen 116 und 117 sind jeweils in Schwingenlager
120 bzw. 121 an dem Gehäuse 104 drehbar gelagert. Weiter können die Prallschwingen
116 und 117 mittels Hydraulikzylindern 122 bzw. 123 der Positioniereinheiten 118 bzw.
119 in den Zerkleinerungsraum 106 hinein- oder wahlweise herausbewegt werden. An den
Prallschwingen 116 und 117 sind eine Mehrzahl von Prallplatten 124, 125 bzw. 126 lösbar
befestigt, sodass diese leicht ausgetauscht werden können.
[0072] Darüber hinaus sind in dem Zerkleinerungsraum 106 und dem Aufgabeschacht 105 Auskeilungselemente
127 angeordnet um eine Beschädigung des Gehäuses 104 bzw. des Aufgabeschachts 105
und des Zerkleinerungsraumes 106 zu vermeiden. Der Rotor 107 ist mit Hämmern 128 und
Schlagleisten 129 ausgestattet, sodass die Hämmer 128 einen Außendurchmesser 130 des
Rotors 107 bestimmen. Die Prallschwinge 116 ist nunmehr mittels des Hydraulikzylinders
122 relativ zu dem Rotor 107 so angeordnet, dass zwischen der Prallschwinge 116 und
dem Außendurchmesser 130 ein erster Spalt 131 ausgebildet ist. Die Prallschwinge 117
ist mittels der Positioniereinheit 119 relativ zu dem Rotor so angeordnet, dass zwischen
den Prallschwinge 117 und dem Außendurchmesser 130, relativ bezogen auf eine Drehrichtung
des Rotors 107, ein zweiter Spalt 132 ausgebildet ist, der dem ersten Spalt 131 nachfolgt.
Vorzugsweise ist der erste Spalt 131 größer als der zweite Spalt 132 ausgebildet.
1. Rotor (10, 74, 107) für eine Zerkleinerungsmaschine (103), wobei der Rotor aus einer
Rotorwelle (11) mit in axialer Richtung der Rotorwelle beabstandet angeordneten Tragscheiben
(12) gebildet ist, wobei der Rotor eine erste Befestigungsvorrichtung (18) umfasst,
die zur drehbeweglichen Lagerung von Schlagwerkzeugen (14, 128) zwischen den Tragscheiben
des Rotors dient,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor eine zweite Befestigungsvorrichtung (28, 87) umfasst, die zur festen Halterung
von Schlagleisten (29, 76, 94, 129) an den Tragscheiben des Rotors dient, wobei der
Rotor Schlagwerkzeuge und/oder Schlagleisten umfasst.
2. Rotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Befestigungsvorrichtung (28, 87) zur festen Halterung der Schlagleiste
(29, 76, 94, 129) an oder zwischen den Tragscheiben (12) ausgebildet ist.
3. Rotor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlagleisten (29, 76, 94, 129) in axialer Richtung über eine gesamte Länge des
Rotors (10, 74, 107) verlaufend ausgebildet sind.
4. Rotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Außendurchmesser (46) der Schlagleisten (29, 76, 94, 129) von den Schlagwerkzeugen
(14, 128) radial überragbar ist.
5. Rotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlagleiste (29, 76, 94, 129) an der zweiten Befestigungsvorrichtung (28, 87)
formschlüssig und auswechselbar befestigt ist.
6. Rotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Befestigungsvorrichtung (28, 87) derart ausgebildet ist, dass die Schlagleisten
(29, 76, 94, 129) in radialer Richtung relativ zur Rotorwelle (11) variabel anordbar
sind.
7. Rotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Befestigungsvorrichtung (28, 87) aus zwei Profilelementen (31, 32, 82,
83, 95, 96) gebildet ist, wobei die Profilelemente eine Aufnahmenut (33, 85) für die
Schlagleiste (29, 76, 94, 129) ausbilden.
8. Rotor nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Schlagleiste (29, 76, 94, 129) zumindest eine Längsnut (34, 35, 85, 89, 97)
ausgebildet ist, in die ein Vorsprung (36, 88, 98) innerhalb der Aufnahmenut (33,
86) eingreift.
9. Rotor nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlagleiste (29, 76, 94, 129) durch eine Abdeckleiste ersetzt ist, wobei die
Abdeckleiste die Aufnahmenut (33, 86) verschließt.
10. Rotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (10, 74, 107) Schutzkappen (15, 48, 58, 75, 79, 91) umfasst, wobei die
Schutzkappen an oder zwischen Tragscheiben (12) befestigt sind, wobei aus einer Mehrzahl
von radial an oder zwischen den Tragscheiben angeordneten Schutzkappen ein walzenförmiger
Mantel (16) des Rotors mit Öffnungen (17) für die Schlagwerkzeuge (14, 128) ausgebildet
ist.
11. Rotor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzkappe (15, 48, 58, 75, 79, 91) aus einer Mehrzahl von miteinander gefügten
Elementen ausgebildet ist.
12. Rotor nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzkappe (15, 48, 58, 75, 79, 91) eine Teilmantelfläche (24, 40) einer Mantelfläche
(23) des Mantels (16) ausbildet, wobei die Teilmantelfläche der Schutzkappe aus zumindest
zwei ebenen Flächenabschnitten (25, 71) ausgebildet ist.
13. Rotor nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzkappen (15, 48, 58, 75, 79, 91) an der ersten Befestigungsvorrichtung (18)
fest fixiert sind.
14. Rotor nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine Schutzkappe (75, 79, 91) die zweite Befestigungsvorrichtung (87) ausbildet.
15. Rotor nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Befestigungsvorrichtung (28) an zumindest einer Tragscheibe (12) ausgebildet
ist.
16. Rotor nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (10, 107) eine dritte Befestigungsvorrichtung (38) umfasst, die zur festen
Halterung von Schutzplatten (39) an den Tragscheiben (12) des Rotors dient, wobei
die Schutzplatten eine Teilmantelfläche (40) einer Mantelfläche (23) des Mantels (16)
ausbilden, wobei die dritte Befestigungsvorrichtung benachbart der zweiten Befestigungsvorrichtung
(28) ausgebildet ist.
17. Rotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlagleiste (29, 76, 94, 129) aus einem Guss-Werkstoff, einem feinkörnigen Baustahl
oder einer Einlage aus Keramik besteht,
wobei die Schlagleiste eine Härte von 150 bis 600 Brinell (HB), vorzugsweise 350 bis
550 Brinell (HB) aufweist.
18. Zerkleinerungsmaschine mit einem Rotor (10, 74, 107) nach einem der vorangehenden
Ansprüche.