[0001] Die Erfindung betrifft eine Separiervorrichtung für ein Verbundwerkstück, wobei das
Verbundwerkstück einen Grundkörper mit einem Rohrbereich und eine Rohrinnenverkleidung
aufweist, wobei die Rohrinnenverkleidung in dem Rohrbereich des Grundkörpers angeordnet
ist, mit einem Werkzeug, wobei das Werkzeug einen Schneidkopf zum Aufschneiden der
Rohrinnenverkleidung in dem Verbundwerkstück in einer Arbeitsrichtung aufweist, und
mit einer Handhabungsanordnung zum Verfahren des Werkzeugs in dem Rohrbereich relativ
zu dem Verbundwerkstück, wobei der Schneidkopf einen in Arbeitsrichtung gewandten
Führungsabschnitt zur Anordnung zwischen der Rohrinnenverkleidung und dem Grundkörper
und zum Führen des Schneidkopfs und/oder des Werkzeugs sowie beidseitig zu dem Führungsabschnitt
angeordnete Schneidabschnitte zum Ausschneiden eines Streifens aus der Rohrinnenverkleidung
aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Separieren des Verbundwerkstücks.
[0002] Bei der Fertigung von Produkten, Bestandteilen für Anlagen, Bauteilen allgemein etc.
werden Komponenten oftmals nicht aus einem einzigen Grundmaterial gefertigt, sondern
stellen einen Materialmix dar, sodass unterschiedliche Abschnitte der Komponenten
anwendungsgerecht ausgelegt werden können.
[0003] Derartige Komponenten sind bei der Fertigung und im Einsatz sehr attraktiv, da bei
geeigneter Auslegung bestimmte Komponenteneigenschaften bei geringen Fertigungskosten
umsetzbar sind. Bei dem Abbau und der Entsorgung dieser Komponenten verlieren diese
jedoch sehr oft an Attraktivität. Bei diesem letzten Schritt des Komponentenlebenszyklus
ist es möglich, dass die einzelnen Materialien nicht mehr voneinander getrennt werden
können, sodass eine Wiederaufbereitung/Recycling der Komponenten ausscheidet. Derartige
Verbundkomponenten werden folglich oftmals verbrannt oder in Deponien abgelagert.
[0004] Vor dem Hintergrund steigender Rohstoffkosten und einem erhöhten Bewusstsein für
die Umwelt ist es prinzipiell wünschenswert, derartige Verbundkomponenten wieder materialabhängig
auftrennen zu können, um die Materialien unabhängig voneinander zu recyceln.
[0005] Aus einem anderen technischen Bereich, nämlich der Instandsetzung oder Sanierung
von Rohrleitungen durch nachträgliches Einziehen von GFK-Inlinermaterialien als Rohrauskleidung
ist es bekannt, defekte Rohre innenseitig mit Kunststoff auszukleiden. Allerdings
können Probleme auftreten, wenn die Kunststoffauskleidung nicht fachgerecht durchgeführt
wurde oder wenn aus anderen Gründen die Kunststoffinnenverkleidung Fehler aufweist.
In diesen Fällen muss die Kunststoffinnenverkleidung wieder entfernt werden, was jedoch
aufgrund des meist eingebauten Zustands der Rohre mit erheblichen Problemen verbunden
ist.
[0006] In der Gebrauchsmusterschrift
DE 200 00 153 U1, die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, wird in der Einleitung zur
Lösung dieses Problems zunächst auf ein sogenanntes Haifischmaul verwiesen, welches
aus einem Stahl-Doppel-T-Profilträger gefertigt ist, wobei in den Verbindungsschenkeln
in Längsrichtung ein längerer Schlitz mit einem Trennschleifer ausgeschliffen und
dessen Rand dann messerscharf angeschliffen wird. Die Gebrauchsmusterschrift führt
aus, dass diese Vorrichtung dann in Richtung des offenen Maules beziehungsweise Schlitzes
mit einer besonders kräftigen Seilwinde mit brachialer Gewalt durch den Kanal gezogen
wird, indem der Wandquerschnitt dabei in den Schlitz geführt und von dessen scharfer
Kante durchgerissen wird. Besondere Probleme sollen sich dann ergeben, wenn das Harz
im Inliner nicht überall gleichmäßig verteilt oder nicht richtig ausgehärtet ist und
das relativ weiche, aber doch noch sehr zugfeste textile Material der hohen Reißkraft
des Reißmauls nachgibt und sich mit Falten in dem Schlitz staucht.
[0007] Die Gebrauchsmusterschrift schlägt dagegen eine Vorrichtung zum Durchtrennen von
einer nachträglich in Rohrleitungen angebrachten Auskleidung vor, welche statt einer
starren Schneide Schneidräder verwendet, welche sich beim Durchtrennen der Auskleidungen
drehen. Die Schneidräder bilden gemeinsam eine Schneidlinie in der Auskleidung, wobei
die Auskleidung stufenweise durchgeschnitten wird. In einer möglichen Ausgestaltung
weist die Vorrichtung zwei parallel zueinander angeordnete Sätze von Schneidrädern
auf, die zwei Schneidlinien in der Auskleidung ausbilden, sodass ein Streifen herausgeschnitten
wird.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Separiervorrichtung für ein Verbundwerkstück
vorzuschlagen, welche besonders geeignet für die Separation von Auskleidungen von
Rohrbereichen aus einem homogenen und/oder isotropen Kunststoff ist. Diese Aufgabe
wird durch eine Separiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
[0009] Im Rahmen der Erfindung wird eine Separiervorrichtung vorgeschlagen, welche zur Bearbeitung
eines Verbundwerkstückes geeignet und/oder ausgebildet ist.
[0010] Das Verbundwerkstück weist einen Grundkörper auf, welcher zumindest abschnittsweise
einen Rohrbereich mit einer Wandung bildet. Ferner weist das Verbundwerkstück eine
Rohrinnenverkleidung auf, wobei die Rohrinnenverkleidung in dem Rohrbereich des Grundkörpers
an der Wandung angeordnet ist. Der Grundkörper kann als ein Rohr ausgebildet sein.
Bei alternativen Ausgestaltungen kann der Grundkörper jedoch eine beliebige Außengeometrie
aufweisen, jedoch den Rohrbereich umfassen, welcher beispielsweise als eine Aussparung
oder als ein Tunnel in dem Grundkörper ausgebildet ist. Die Rohrinnenverkleidung weist
einen rohrförmigen Mittelabschnitt auf, welcher besonders bevorzugt in Umlaufrichtung
geschlossen ausgebildet ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Rohrinnenverkleidung
durchgehend mindestens oder genau über die vollständige Länge des Rohrbereichs
[0011] Die Separiervorrichtung weist ein Werkzeug auf, wobei das Werkzeug einen Schneidkopf
zum Aufschneiden der Rohrinnenverkleidung in dem Verbundwerkstück umfasst. Das Aufschneiden
erfolgt in einer Arbeitsrichtung. Die Arbeitsrichtung ist vorzugsweise gleichgerichtet
zu einer Längserstreckung des Rohrbereichs und/oder der Rohrinnenverkleidung.
[0012] Die Separiervorrichtung weist eine Handhabungsanordnung auf, welche ein relatives
Verfahren des Werkzeugs in dem Rohrbereich relativ zu dem Verbundwerkstück ermöglicht.
Dabei ist es möglich, dass das Verbundwerkstück stationär ist und das Werkzeug verfahren
wird, das Werkzeug stationär ist und das Verbundwerkstück verfahren wird oder dass
sowohl das Werkzeug als auch das Verbundwerkstück verfahren werden. Während der Relativbewegung
erfolgt das Aufschneiden der Rohrinnenverkleidung in der Arbeitsrichtung.
[0013] Der Schneidkopf weist einen in Arbeitsrichtung gewandten Führungsabschnitt auf, welcher
zur Anordnung zwischen der Rohrinnenverkleidung und dem Grundkörper, insbesondere
der Wandung des Rohrbereichs, ausgebildet ist. Insbesondere wird der Führungsabschnitt
in einem Ringspalt zwischen der Rohrinnenverkleidung und dem Grundkörper, insbesondere
der Wandung des Rohrbereichs, angeordnet. Besonders bevorzugt befindet sich der Führungsabschnitt
im Betrieb der Separiervorrichtung insbesondere mit dessen in Arbeitsrichtung vorderen
Bereich in einem ungeschnittenen Bereich der Rohrinnenverkleidung. Im Speziellen ist
der Führungsabschnitt als ein Führungszungenabschnitt ausgebildet.
[0014] Der Führungsabschnitt dient zur Führung des Schneidkopfs, insbesondere des Werkzeugs.
In Querrichtung, insbesondere senkrecht zur Arbeitsrichtung weist der Schneidkopf
beidseitig zu dem Führungsabschnitt Schneidabschnitte auf, welche zum Ausschneiden
eines Streifens aus der Rohrinnenverkleidung ausgebildet sind. Somit ist in einer
Draufsicht auf den Schneidkopf senkrecht zu der Arbeitsrichtung ein Schneidabschnitt
auf einer Seite des Führungsabschnitts und ein Schneidabschnitt auf der anderen Seite
des Führungsabschnitts angeordnet.
[0015] Insbesondere werden im Betrieb durch die Schneidabschnitte zwei parallel zueinander
angeordnete oder zumindest gleichgerichtete Schnittlinien in die Rohrinnenverkleidung
eingebracht, sodass sich der Streifen von einem Rohrinnenverkleidungshauptteil trennt.
Der Streifen ist gleichgereichtet mit der Arbeitsrichtung und/oder mit der Längenerstreckung
der Rohrinnenverkleidung und/oder des Rohrbereichs.
[0016] Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Schneidabschnitte als Hakenschneidabschnitte
ausgebildet sind. Insbesondere sind die Schneidabschnitte als starre Hakenschneidabschnitte
realisiert. Die Hakenschneidabschnitte umgreifen jeweils einen Materialbereich der
Rohrinnenverkleidung hakenförmig, insbesondere u-förmig und durchtrennen diese vollständig
und/oder in einer Schneidstufe. Insbesondere werden die Hakenschneidabschnitte gemeinsam
mit dem Schneidkopf und/oder dem Werkzeug in Arbeitsrichtung durchtrennend zu der
Rohrinnenverkleidung geführt. Insbesondere ist die Rohrinnenverkleidung vor einem
der Hakenschneidabschnitte ungeteilt und nach dem Hakenschneidabschnitt getrennt,
wobei der Übergang zwischen ungetrennt und getrennt durch den Hakenschneidabschnitt
erfolgt. Insbesondere sind die Hakenschneidabschnitte als starre Schneidabschnitte
ausgebildet.
[0017] Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass die in dem Stand der Technik genannten
Beweggründe für das Schneiden von GFK-Inlinermaterialien durchaus durchgreifend sein
können. Jedoch werden Rohrinnenverkleidungen auch aus homogenen und/oder isotropen
Materialien hergestellt, sodass keine Probleme mit dem Schneiden von textilen Materialien
etc. auftreten. Vielmehr bedingen andere Materialien andere Werkzeuge, wobei festgestellt
wurde, dass ein Schneidkopf zum Aufschneiden und damit Separieren von Rohrinnenverkleidungen
aus Kunststoffen, insbesondere faserfreien Kunststoffen, in Abkehr zu der Lehre aus
der Gebrauchsmusterschrift durch eine Anordnung mit zwei starren Hakenschneidabschnitten
bestens gelöst werden kann. Durch die genau zwei oder mindestens zwei Hakenschneidabschnitte
kann in reproduzierbarer und prozesssicherer Weise ein Streifen aus der Rohrinnenverkleidung
ausgeschnitten werden, wodurch erreicht wird, dass der Mittelteil der Rohrinnenverkleidung
aufgrund des fehlenden Streifens sich ausreichend zusammenrollen kann, sodass dieser
spannungsfrei aus dem Rohrbereich entnommen werden kann.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hakenschneidabschnitte
jeweils eine Schneidkante aufweisen, wobei der Verlauf der Schneidkante beim Schneiden
kreuzend, insbesondere quer, zu dem an der Schneidkante anliegenden Materialbereich
der Rohrinnenverkleidung ausgerichtet ist. Insbesondere durchschneidet der Hakenschneidabschnitt,
insbesondere die Schneidkante, den anliegenden Materialbereich vollständig.
[0019] Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung weisen die Hakenschneidabschnitte
jeweils ein Fangmaul auf, welches die Rohrinnenverkleidung fängt, insbesondere U-förmig
beidseitig umgreift und schneidet. Durch diese Konkretisierung ist nochmals unterstrichen,
dass die Rohrinnenverkleidung in einer einzigen Schneidstufe vollständig durchgeschnitten
wird.
[0020] Nachdem der Querschnitt des Rohrbereichs und/oder der Querschnitt der Rohrinnenverkleidung
und/oder der Querschnitt des Ringspalts zwischen Rohrinnenverkleidung und dem Rohrbereich
des Grundkörpers gekrümmt, insbesondere rund, bevorzugt kreisrund ausgebildet ist,
ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umgesetzt, dass die Hakenschneidabschnitte
und der Führungsabschnitt in einem Querschnitt in einer Ebene senkrecht zu der Arbeitsrichtung
auf einem gekrümmten Profil angeordnet sind. Alternativ oder ergänzend sind die Hakenschneidabschnitte
und der Führungsabschnitt aus einem gekrümmten Halbzeug gebildet. Bevorzugt ist die
Krümmung des Profils und/oder des Halbzeugs rund, insbesondere kreisrund und/oder
gleichsinnig zu der Krümmung der Rohrinnenverkleidung beziehungsweise zu dem Rohrbereich
ausgebildet.
[0021] Besonders bevorzugt weisen die Hakenschneidabschnitte jeweils eine Schneidengeometrie
auf, wobei auf einer der Wandung des Rohrbereichs abgewandten Seite des Schneidkopfs
an den Hakenschneidabschnitten jeweils ein Keilwinkelbereich, vorzugsweise der einzige
oder ausschließliche Keilwinkelbereich des Hakenschneidabschnitts, angeordnet ist.
Wird beispielsweise der Hakenschneidabschnitt aus dem gekrümmten Profil, insbesondere
aus dem gekrümmten Halbzeug gebildet, so ist der Keilwinkelbereich an einer radialen
Innenseite des Profils vorgesehen. Besonders bevorzugt entspricht die Außenseite des
Hakenschneidabschnitts, insbesondere gegenüberliegend zu dem Keilwinkelbereich, der
ursprünglichen Außenseite des Profils, insbesondere des Halbzeugs. Vorzugsweise erstreckt
sich die Außenseite der Hakenschneidabschnitte in Arbeitsrichtung parallel oder über
den Hakenschneidabschnitt hinweg in einem konstanten Winkel zu der Wandung des Rohrbereichs.
Insbesondere wird die Schneidengeometrie ausschließlich durch den innenseitigen Keilwinkelbereich
gebildet. Durch das Anbringen des Keilwinkelbereichs in einem radial inneren Bereich
des Profils, insbesondere Halbzeugs, und damit des Schneidkopfs wird erreicht, dass
der Schneidkopf beim Schneiden aufgrund der Keilwirkung des Keilwinkelbereichs radial
nach außen gedrängt wird, sodass dieser mit dem Führungsabschnitt stets an der Wandung
des Rohrbereichs anliegt und/oder an diesem entlang tastet und nicht in das Innere
des Rohrbereichs verfahren kann. In dieser Ausgestaltung ist sichergestellt, dass
auch längere Rohrinnenverkleidungen mit dem Schneidkopf durchschnitten werden können,
da durch die Schneidengeometrie der Schneidkopf gegen die Wandung des Rohrbereichs
und somit stets in den Ringspalt zwischen Rohrinnenverkleidung und Rohrbereich gedrückt
oder geführt wird.
[0022] Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung umfasst die Handhabungsanordnung
eine stationäre Aufspanneinrichtung zum Fixieren des Verbundwerkstücks sowie eine
Zugeinrichtung zum Durchziehen des Werkzeugs durch den Rohrbereich des Verbundwerkstücks.
Prinzipiell könnte auch vorgesehen sein, dass das Werkzeug mit dem Schneidkopf durch
den Rohrbereich hindurchgedrückt wird. Jedoch hat es sich als einfacher erwiesen,
das Werkzeug ziehend durch den Rohrbereich hindurchzuführen, da sich das Werkzeug
durch die Schneidengeometrie und den Führungsabschnitt selbsttätig positioniert.
[0023] Bei einer bevorzugten konstruktiven Realisierung der Erfindung weist das Werkzeug
einen Vorlaufabschnitt auf, wobei der Vorlaufabschnitt in Arbeitsrichtung vorlaufend
zu dem Schneidkopf angeordnet ist. Vorzugsweise weist der Vorlaufabschnitt eine mechanische
Schnittstelle, wie zum Beispiel eine Durchgangsöffnung, zur Kopplung mit der Handhabungsanordnung,
insbesondere mit der Zugeinrichtung, auf. Um ein Verkippen des Werkzeugs, insbesondere
des Schneidkopfs, zu vermeiden, ist es bevorzugt, dass der Vorlaufabschnitt in Arbeitsrichtung
länger als der Führungsabschnitt ausgebildet ist.
[0024] Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist das Werkzeug einen Nachlaufabschnitt
auf, wobei der Nachlaufabschnitt in Arbeitsrichtung nachlaufend zu dem Schneidkopf
angeordnet ist. Der Nachlaufabschnitt kann genau oder mindestens zwei Funktionen alternativ
oder ergänzend einnehmen: Zum einen kann der Nachlaufabschnitt eine Führung für den
ausgeschnittenen Streifen bilden, sodass dieser ordentlich und insbesondere ohne zu
stauen von dem Schneidkopf weggeführt wird. Alternativ oder ergänzend kann der Führungsabschnitt
eine mechanische Schnittstelle, insbesondere einen Griff für eine händische Manipulation
oder Führung des Werkzeugs bilden und ist damit als eine Verlängerung ausgebildet.
In der letzten Ausgestaltung ist es bevorzugt, dass der Nachlaufabschnitt eine Länge
in Arbeitsrichtung von mindestens 20 cm einnimmt.
[0025] Bei einer besonders bevorzugten Realisierung der Erfindung ist ein oder das Halbzeug
des Schneidkopfs, insbesondere des Werkzeugs als ein Rohr ausgebildet, aus dem mittels
trennender Verfahren die Hakenschneidabschnitte sowie der Führungsabschnitt herausgearbeitet
sind. Somit wird der Führungsabschnitt besonders bevorzugt durch einen Teilabschnitt
des Rohrs gebildet, an den sich in Umlaufrichtung seitlich die Hakenschneidabschnitte
als Schlitze, welche gleichgerichtet zu dem Führungsabschnitt verlaufen, angeschlossen
sind. Die Keilwinkelbereiche werden vorzugsweise an der Innenseite des Rohrs eingebracht,
wobei die Außenseite der Hakenschneidabschnitte durch die ursprüngliche Zylinderfläche
des Rohrs gebildet ist.
[0026] Bei einer besonders bevorzugten Realisierung ist der Vorlaufabschnitt und/oder der
Nachlaufabschnitt als ein Teilabschnitt des Rohrs ausgebildet. Der Vorlaufabschnitt
kann dabei als eine Rinne realisiert sein, der Nachlaufabschnitt ist vorzugsweise
als ein umlaufend geschlossener Rohrabschnitt realisiert.
[0027] Um zu vermeiden, dass sich der Streifen in dem Schneidkopf und/oder in dem Werkzeug
staut, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Breite des Streifens kleiner als der freie
Durchmesser des Rohrs als Grundkörper für das Werkzeug ausgebildet ist.
[0028] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Separiervorrichtung
das Verbundwerkstück, wobei dieses bevorzugt als ein Rohr, Rohrteil oder Rohrabschnitt
ausgebildet ist. Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Grundkörper aus Metall,
insbesondere Stahl, im Speziellen Edelstahl, ausgebildet ist. Dagegen ist vorgesehen,
dass die Rohrinnenverkleidung aus einem thermoplastischen Kunststoff und/oder PFP
(Perfluorierte Polymere), insbesondere PFA (Perfluoralkoxy-Polymere), PTFE (Polytetrafluorethylen),
TFE (Tetrafluorehtylen), HFP (Hexafluorpropen) ausgebildet ist. Bevorzugt ist die
Rohrinnenverkleidung klebstofffrei und/oder eingepresst in dem Grundkörper angeordnet.
[0029] Bei einer bevorzugten Realisierung ist die Rohrinnenverkleidung aus PTFE ausgebildet.
PTFE wird als Rohrinnenverkleidung oftmals in den Rohrbereich in einem eingepressten
Zustand angeordnet. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Rohr zunächst
thermisch erwärmt wird, sodass der Inliner, insbesondere der PTFE-Inliner, eingeführt
werden kann und nachfolgend durch ein Schrumpfen des Grundkörpers eingepresst ist.
Alternativ wird der Inliner durch Druck von Innen gegen den Grundkörper gepresst.
Durch die Presspassung ist es bei der Separation notwendig, dass nicht nur eine Schnittlinie
durch die Rohrinnenverkleidung durchgezogen wird, sondern, dass mindestens ein Streifen
aus der Rohrinnenverkleidung herausgeschnitten wird. Erst dann wird die Spannung in
Umlaufrichtung der Rohrinnenverkleidung vollständig aufgehoben, sodass die Rohrinnenverkleidung
unverspannt in dem Grundkörper liegt und in einfacher Weise, zum Beispiel per Hand,
aus dem Rohrbereich herausgezogen werden kann. Dabei wird bevorzugt von freien Durchmessern
des Rohrbereichs von größer oder gleich 20 Millimetern, vorzugsweise größer oder gleich
40 Millimetern, ausgegangen.
[0030] Optional kann vorgesehen sein, dass ausgangsseitig an dem Rohrbereich die freien
Enden der Rohrinnenverkleidung als Endflansche ausgebildet sind, welche sich kreisringförmig
in einer Ebene erstrecken, die senkrecht zu der Längserstreckung der Rohrinnenverkleidung
ausgerichtet ist. In dieser Ausgestaltung werden beispielsweise die Inliner zunächst
in den Rohrbereich eingeführt, dort verpresst und nachträglich die freien, herausstehenden
Endbereiche mechanisch umgeformt, z.B. gebördelt um die Endflansche, insbesondere
ausgebildet als Bördelflansche, zu bilden. In dieser Ausgestaltung des Verbundwerkstücks
ist bevorzugt vorgesehen, dass in einem Vorverarbeitungsschritt einer der Endflansche,
insbesondere Bördelflansche, beispielsweise mit einem Trennwerkzeug, wie zum Beispiel
einer Säge, abgeschnitten wird, sodass der Ringspalt zwischen Rohrinnenverkleidung
und der Wandung des Rohrbereichs für den Führungsabschnitt des Schneidkopfs zugänglich
ist.
[0031] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Separieren eines
Verbundwerkstücks mit der Separiervorrichtung, wie diese zuvor beschrieben wurde beziehungsweise
nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Bei dem Verfahren ist vorgesehen, dass der
Schneidkopf so angesetzt wird, dass der Führungsabschnitt in dem Ringspalt zwischen
Rohrinnenverkleidung und Wandung des Rohrbereichs des Grundkörpers angeordnet ist.
Nachfolgend wird der Schneidkopf relativ zu dem Verbundwerkstück in Arbeitsrichtung
bewegt, sodass die Hakenschneidabschnitte einen Streifen aus der Rohrinnenverkleidung
herausschneiden. Nach insbesondere vollständigem Durchfahren des Schneidkopfs relativ
zu dem Verbundwerkstück entlang der Längserstreckung der Rohrinnenverkleidung kann
diese aus dem Rohrbereich entnommen werden.
[0032] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass in einem Vorverarbeitungsschritt
der endflansch mittels eines Trennwerkzeugs, wie zum Beispiel einer Säge, abgetrennt
wird, um den Ringspalt zwischen Rohrinnenverkleidung und Wandung des Rohrbereichs
zugänglich zu machen.
[0033] Die Separiervorrichtung kann sowohl bei geraden Rohrbereichen, als auch bei Rohrbereichen
mit Krümmungen eingesetzt werden, solange das Werkzeug durch den Rohrbereich durchgeführt
werden kann.
[0034] Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten
Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1a, b, c ein Verbundwerkstück angeordnet in einer Separiervorrichtung als ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Figur 2a, b eine radiale Draufsicht von oben beziehungsweise eine radiale Seitenansicht
auf das Werkzeug der Separiervorrichtung in den Figuren 1 b, c;
Figur 3a - e fünf unterschiedliche Phasen beim Schneiden einer Rohrinnenverkleidung
des Verbundwerkstücks mit der Separiervorrichtung in Seitenansicht Draufsicht;
Figur 4a - e die gleichen fünf unterschiedlichen Phasen wie in den vorhergehenden
Figuren beim Schneiden einer Rohrinnenverkleidung des Verbundwerkstücks mit der Separiervorrichtung
in Draufsicht.
[0035] Die Figur 1a zeigt ein Verbundwerkstück 1, wie es beispielsweise in der chemischen
Industrie eingesetzt wird. Bei dem Verbundwerkstück 1 handelt es sich um einen Rohrabschnitt.
Das Verbundwerkstück 1 weist einen Grundkörper 2 auf, welcher einen Rohrbereich 3
bildet und an dessen Seiten zwei Rohrflansche 4a, b zur Verbindung mit anderen Rohrabschnitten
angeordnet sind. Der Grundkörper 2 ist einstückig ausgebildet, die Rohrflansche 4a,
b sind durch den geraden Rohrbereich miteinander verbunden. Der Grundkörper 2 ist
aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Edelstahl, gefertigt.
[0036] In dem Grundkörper 2 ist eine Rohrinnenverkleidung 5 angeordnet, welche aus einem
PTFE-Material ausgebildet ist. Die Rohrinnenverkleidung 5 weist einen Mittelabschnitt
6 und zwei Endflansche 7a, b auf, welche einstückig an dem Mittelabschnitt 6 angeformt
sind. Die Endflansche 7a, b liegen in einer Radialebene senkrecht zu einer Hauptachse
H des Verbundwerkstücks 1 flächig an den Rohrflanschen 4a, b an.
[0037] Die Rohrinnenverkleidung 5 ist in dem Grundkörper 2 eingepresst angeordnet. Insbesondere
liegt die Rohrinnenverkleidung, insbesondere der Mittelabschnitt 6 an einer Wandung
8 des Grundkörpers 2 an, die den Rohrbereich 3 bildet. Dies wird beispielsweise dadurch
erreicht, dass der Grundkörper 2 erhitzt wird, nachfolgend die Rohrinnenverkleidung
5 eingeführt wird, sodass eine Presspassung zwischen dem Grundkörper 2 und der Rohrinnenverkleidung
5, insbesondere dem Mittelabschnitt 6, vorliegt. Die Rohrinnenverkleidung 5, insbesondere
der Mittelabschnitt 6 ist über die Presspassung reibschlüssig mit der Wandung 8 verbunden.
Nachfolgend werden freie Enden der Rohrinnenverkleidung 5 mittels Umformung, insbesondere
Bördeln, zu den Endflanschen 7a, b umgeformt. Ein freier Durchmesser des Rohrbereichs
3 ist z.B. 40 mm, 60 mm oder mehr. Die Länge des Verbundwerkstücks 1 kann wenige Zentimeter,
mehr als 30 cm, mehr als Im oder sogar mehrere Meter betragen.
[0038] Während das Verbundwerkstück 1 sehr gute mechanische und insbesondere chemische Eigenschaften
während der Verwendung aufweist, ist die Verwertung nach der Verwendung, insbesondere
das Recycling, schwierig, da die Rohrinnenverkleidung 5 in dem Grundkörper 2 eingepresst
anliegt. Somit ist eine einfache Entnahme der Rohrinnenverkleidung 5 aus dem Grundkörper
2 aufgrund der Presspassung nicht möglich. Aktuell werden derartige Verbundwerkstücke
1 endgelagert, das heißt in Deponien abgelegt.
[0039] In der Figur 1b ist eine Separiervorrichtung 10 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
stark schematisiert dargestellt, welche dazu dient, die Rohrinnenverkleidung 5 von
dem Grundkörper 2 zu trennen, insbesondere zu separieren. Nach der Separation ist
es möglich diese beiden Komponenten separat voreinander wiederzuverwerten. Dabei handelt
es sich insbesondere um ein sogenanntes Up-Cycling. Letztlich kann der Grundkörper
2 als Metall, insbesondere Stahl oder Edelstahl, wieder eingeschmolzen werden und
weiterverwendet werden. Die Rohrinnenverkleidung 5 z.B. aus dem PTFE-Material kann
dagegen mechanisch behandelt werden, insbesondere kann PTFE-Material wieder weiterverwendet
werden. Insbesondere muss das Verbundwerkstück 1 nicht in einer Deponie endgelagert
werden.
[0040] Die Separiervorrichtung 10 weist ein Werkzeug 11 sowie eine Handhabungsanordnung
12 auf. Die Handhabungsanordnung 12 teilt sich auf in eine Aufspanneinrichtung 13,
welche den Grundkörper 2 stationär fixiert, und in eine Zugeinrichtung 14, welche
über ein Zugmittel 15, wie zum Beispiel ein Seil, insbesondere ein Stahlseil oder
eine Kette, das Werkzeug 11 durch den Rohrbereich 3 des Verbundwerkstücks 1 in einer
Arbeitsrichtung A durchzieht. Die Zugeinrichtung 14 ist z.B. als eine motorisiert
Seilwinde ausgebildet, die eine Zugkraft von z.B. 5.000 N oder mehr aufweist.
[0041] Zur Vorbereitung der Separation wird zunächst an einer Eingangsseite ES der Endflansch
7a, beispielsweise mittels einer Säge, entfernt. Nachfolgend wird das Werkzeug 11
so angesetzt, dass ein Führungsabschnitt 16 in einen Ringspalt 9 zwischen der Rohrinnenverkleidung
5, insbesondere dem Mittelabschnitt 6 der Rohrinnenverkleidung 5, und der Wandung
8 des Rohrbereichs 3 des Grundkörpers 2 angesetzt wird. Der Führungsabschnitt 16 dient
dazu, die Rohrinnenverkleidung 5 von der Wandung 8 zu beabstanden oder zu lösen und
zu Hakenschneidabschnitten 17a, b zu führen.
[0042] Das Werkzeug 11 wird wie das in den Figuren 1b und 1c angedeutet ist über die gesamte
Länge der Rohrinnenverkleidung 5 durchgezogen und schneidet dabei zwei Schnittlinien
18a, b (Figur 3a - 4, 4a - e) in die Rohrinnenverkleidung 5, sodass ein Streifen 19
abgetrennt wird. Die Schnittkontur wird im Zusammenhang mit den Figuren 3a - e und
4a - e erläutert. Nachdem der Streifen 19 vollständig oder fast vollständig aus der
Rohrinnenverkleidung 5, insbesondere aus dem Mittelabschnitt 6, herausgetrennt wurde,
ist die Presspassung aufgehoben und die Rohrinnenverkleidung 5 kann in einfacher Weise
aus dem Grundkörper 2 herausgezogen werden.
[0043] Die Figuren 2a, b zeigen das Werkzeug 11 in einer schematischen Draufsicht von oben
(Figur 2a) beziehungsweise in Seitenansicht (Figur 2b) sowie in schematisierter Vorderansicht
axial von vorne.
[0044] Aus der Darstellung ist zu erkennen, dass das Werkzeug 11 aus einem Rohr als Halbzeug
gefertigt ist. Beispielsweise kann ein einfaches Stahlrohr, insbesondere ein Edelstahlrohr,
als Halbzeug verwendet werden, dessen Außendurchmesser kleiner als der freie Innendurchmesser
des Verbundwerkstücks 1 ausgelegt ist.
[0045] Das Werkzeug 11 umfasst einen Schneidkopf 20, welcher als ein Mittelabschnitt in
dem Werkzeug 11 angeordnet ist und welcher den Führungsabschnitt 16 und die zwei Hakenschneidabschnitte
17a, b aufweist. In einer in Arbeitsrichtung A vorlaufenden Bereich weist das Werkzeug
11 einen Vorlaufabschnitt 21, in der Gegenrichtung nachlaufend einen Nachlaufabschnitt
22 auf. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind Schneidkopf 20, Vorlaufabschnitt
21 und Nachlaufabschnitt 22 aus dem Körper des Rohrs gefertigt.
[0046] Der Schneidkopf 20 umfasst den Führungsabschnitt 16, welcher als eine Führungszunge
ausgebildet ist, die in Draufsicht von oben in Arbeitsrichtung A verjüngend ausgebildet
ist. Mit der Spitze greift der Führungsabschnitt 16 in den Ringspalt 9 zwischen Rohrinnenverkleidung
5 und Wandung des Grundkörpers 2 ein. Dadurch, dass der Führungsabschnitt 16 aus einer
Rohrwandung des Grundkörpers 2 gefertigt ist, weist dieser im Querschnitt eine Krümmung
oder eine gekrümmte Kontur auf, sodass dieser sich an die Wandung 8 des Grundkörpers
2 zumindest anschmiegt. Die Hakenschneidabschnitte 17a, b sind als Schlitze in Arbeitsrichtung
A ausgeführt, wobei diese jeweils ein Fangmaul 23a, b aufweisen, welche in Arbeitsrichtung
A geöffnet sind. In der seitlichen Draufsicht ist zu erkennen, dass die durch die
Hakenschneidabschnitte 17a, b gebildete Aussparung eine U-förmige Außenform aufweisen.
[0047] Der Vorlaufabschnitt 21 ist als eine Rinne ausgebildet, welche im Querschnitt gegenüberliegend
zu dem Führungsabschnitt 16 und/oder in Umlaufrichtung um 180° versetzt angeordnet
ist. Der Vorlaufabschnitt 21 trägt eine mechanische Schnittstelle 25, welche vorliegen
als eine Durchgangsöffnung ausgebildet ist und an die das Zugmittel 15 befestigt werden
kann, um das Werkzeug 11 durch den Rohrbereich 3 zu ziehen. Der Nachlaufabschnitt
22 ist dagegen als umlaufend geschlossener Rohrabschnitt ausgebildet.
[0048] Wie sich aus der Frontansicht in der Figur 2b axial von vorne ablesen lässt, weisen
die Hakenschneidabschnitte 17a, b jeweils eine Schneidengeometrie auf, wobei radial
innen ein Keilwinkelbereich 26a, b angeordnet ist, sodass sich die Hakenschneidabschnitte
17a, b in Arbeitsrichtung A verjüngen und eine Schneide bilden. Die Keilwinkelbereiche
26a, b sind jedoch nur an der Innenseite des Werkzeugs 11, insbesondere des Schneidkopfs
20, angeordnet, an der Außenseite ist kein Keilwinkelbereich vorgesehen, sodass die
Schneidengeometrie ausschließlich durch den inneren Keilwinkelbereich 26a, b gebildet
wird.
[0049] In den Figuren 3a - e und 4a - e ist in einer schematischen Darstellung das Einschneiden
des Streifens 19 dargestellt. In der Figur 3a ist gezeigt, wie der Führungsabschnitt
16 in den Ringspalt 9 zwischen die Rohrinnenverkleidung 5 und die Wandung 8 des Rohrbereichs
3 des Grundkörpers 2 eintritt. Der Führungsabschnitt 16 löst die Rohrinnenverkleidung
5 von der Wandung und verformt die Rohrinnenverkleidung 5 derart, dass diese in Richtung
der Hakenschneidabschnitte 17a, b geführt wird. Dies ist in den Figuren 3b und 4b
gezeigt.
[0050] Wie aus den Figuren 3c und 4c zu erkennen ist, wird die Rohrinnenverkleidung 5 von
den Hakenschneidabschnitten geschnitten, sodass die zwei Schnittlinien 18a, b entstehen.
[0051] Wird das Werkzeug 11 weiter durch das Verbundwerkstück 1 gezogen, so entsteht - wie
in den Figuren 3d/4d und 3e/4e dargestellt - der Streifen 19 sowie der verbleibende
Teil der Rohrinnenverkleidung 5. Der Streifen 19 wird dabei durch den Nachlaufabschnitt
22 geführt, sodass dieser nicht verklemmen kann. Das Werkzeug 11, insbesondere die
Hakenschneidabschnitte 17a, b sind dabei derart abgestimmt und voneinander beabstandet,
dass eine Breite B des Streifens 19 kleiner als der freie Innendurchmesser d des Werkzeugs
11, insbesondere des Nachlaufabschnitts 22, ist.
[0052] Sobald das Werkzeug 11 vollständig durch das Verbundwerkstück 1 durchgezogen ist,
ist die Presspassung zwischen der Rohrinnenverkleidung 5 und der Wandung 8 aufgehoben
und die Rohrinnenverkleidung 5 kann in einfacher Weise an der Ausgangsseite AS aus
dem Grundkörper 2 entnommen werden. Damit ist die Separation von Grundkörper 2 und
Rohrinnenverkleidung 5 abgeschlossen, beide Komponenten können unabhängig voneinander
recycelt werden.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 1
- Verbundwerkstück
- 2
- Grundkörper
- 3
- Rohrbereich
- 4a, b
- Rohrflansche
- 5
- Rohrinnenverkleidung
- 6
- Mittelabschnitt
- 7a, b
- Endflansche
- 8
- Wandung
- 9
- Ringspalt
- 10
- Separiervorrichtung
- 11
- Werkzeug
- 12
- Handhabungsanordnung
- 13
- Aufspanneinrichtung
- 14
- Zugeinrichtung
- 15
- Zugmittel
- 16
- Führungsabschnitt
- 17a, b
- Hakenschneidabschnitten
- 18a, b
- Schnittlinien
- 19
- Streifen
- 20
- Schneidkopf
- 21
- Vorlaufabschnitt
- 22
- Nachlaufabschnitt
- 23a, b
- Fangmäuler
- 24
- leer
- 25
- Schnittstelle
- 26a, b
- Keilwinkelbereiche
- A
- Arbeitsrichtung
- E
- Eingangsseite
- H
- Hauptachse
1. Separiervorrichtung (10) für ein Verbundwerkstück (1), wobei das Verbundwerkstück
(1) einen Grundkörper (2) mit einem Rohrbereich (3) und eine Rohrinnenverkleidung
(5) aufweist, wobei die Rohrinnenverkleidung (5) in dem Rohrbereich (3) des Grundkörpers
(2) angeordnet ist,
mit einem Werkzeug (11), wobei das Werkzeug (11) einen Schneidkopf (20) zum Aufschneiden
der Rohrinnenverkleidung (5) in dem Verbundwerkstück (1) in einer Arbeitsrichtung
(A) aufweist,
mit einer Handhabungsanordnung (12) zum Verfahren des Werkzeugs (11) in dem Rohrbereich
(3) relativ zu dem Verbundwerkstück (1),
wobei der Schneidkopf (20) einen in Arbeitsrichtung (A) gewandten Führungsabschnitt
(16) zur Anordnung zwischen der Rohrinnenverkleidung (5) und dem Grundkörper (2) und
zum Führen des Schneidkopfs (20) und/oder des Werkzeugs (11) sowie beidseitig zu dem
Führungsabschnitt angeordnete Schneidabschnitte zum Ausschneiden eines Streifens (9)
aus der Rohrinnenverkleidung (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneidabschnitte als Hakenschneidabschnitte (17 a, b) ausgebildet sind.
2. Separiervorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenschneidabschnitt (17 a, b) jeweils ein Fangmaul (23 a, b) aufweisen, welches
die Rohrinnenverkleidung (5) fängt und schneidet.
3. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsabschnitt (16) und die Hakenschneidabschnitte (17a, b) in einem Querschnitt
senkrecht zu der Arbeitsrichtung (A) auf einem gekrümmten Profil angeordnet sind.
4. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenschneidabschnitte (17a,b) eine Schneidengeometrie aufweisen, wobei auf einer
der Wandung (8) des Rohrbereichs (3) abgewandten Seite des Hakenschneidabschnitts
(17a,b) ein Keilwinkelbereich (26a,b) angeordnet ist.
5. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabungsanordnung (12) eine stationäre Aufspanneinrichtung (13) zum Fixieren
des Verbundwerkstücks (1) und eine Zugeinrichtung (14) zum Durchziehen des Werkzeugs
(11) durch den Rohrbereich (3) des Verbundwerkstücks (1) aufweist.
6. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (11) einen Vorlaufabschnitt (21) aufweist, wobei der Vorlaufabschnitt
(21) eine mechanische Schnittstelle (25) zur Kopplung mit der Handhabungseinrichtung
(12) aufweist, wobei der Vorlaufabschnitt (21) in Arbeitsrichtung (A) länger als der
Führungsabschnitt (16) ausgebildet ist.
7. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (11) einen Nachlaufabschnitt (22) aufweist, wobei der Nachlaufabschnitt
(22) als eine Führung für den Streifen (19) ausgebildet ist oder wobei der Nachlaufabschnitt
(22) als ein Griff für eine manuelle Handhabung, Führung und/oder Manipulation des
Werkzeugs (11) ausgebildet ist.
8. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidkopf (20) und/oder das Werkzeug (11) aus einem Rohr als Halbzeug gefertigt
ist.
9. Separiervorrichtung (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorlaufabschnitt (21) und/oder der Nachlaufabschnitt (22) als ein Teilabschnitt
des Rohres ausgebildet ist/sind.
10. Separiervorrichtung (10) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hakenschneidabschnitte (17a, b) so angeordnet sind, dass der Streifen (19) in
der Breite (B) kleiner als der freie Durchmesser (d) des Rohrs ausgebildet ist.
11. Separiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Separiervorrichtung (10) das Verbundwerkstück (1) umfasst, wobei die Rohrinnenverkleidung
(5) als eine PFP-Verkleidung, insbesondere PTFE-Verkleidung ausgebildet ist, welche
in dem Rohrbereich (3) angeordnet ist.
12. Verfahren zur Separierung des Verbundwerkstücks (1) mit der Separiervorrichtung (10)
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidkopf (20) so angesetzt wird, dass der Führungsabschnitt (16) in dem Ringspalt
(9) zwischen Rohrinnenverkleidung (5) und Wandung (8) des Rohrbereichs (3) des Grundkörpers
(2) angeordnet ist und dass nachfolgend der Schneidkopf (20) relativ zu dem Verbundwerkstück
(1) in Arbeitsrichtung (A) bewegt wird, sodass die Hakenschneidabschnitte (17 a, b)
den Streifen (19) aus der Rohrinnenverkleidung (5) herausschneiden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrinnenverkleidung (5) mindestens einen Endflansch (7a,b) aufweist, wobei in
einem Vorverarbeitungsschritt der Endflansch (7a,b) abgetrennt wird.