[0001] Die Erfindung betrifft eine Flechtvorrichtung zum Umflechten einer endlosen Kernstruktur,
vorzugsweise einer ringförmigen Kernstruktur zum Ausbilden einer Felge eines Laufrades
eines Fahrrades, mit einer ein Durchgangsloch aufweisenden Laufplatte, in welcher
Laufplatte ein sich von einer Außenseite bis zu dem Durchgangsloch erstreckender Spalt
zum Einschieben der Kernstruktur eingebracht ist, und mit einer Vielzahl von Flügelrädern,
die zum Bewegen mehrerer Klöppel entlang zweier Wellenbahnen in der Laufplatte vorgesehen
sind, wobei mit jedem Flügelrad ein Antriebszahnrad drehfest verbunden ist und wobei
ein erstes Antriebszahnrad eines auf einer ersten Seite des Spaltes angeordneten,
ersten Flügelrades und ein zweites Antriebszahnrad eines auf einer, zweiten Seite
des Spaltes angeordneten zweiten Flügelrades in einer gemeinsamen (ersten) Verzahnungsebene
angeordnet sind.
[0002] Solche Flechtvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So offenbart
beispielsweise die
US 1,524,684 eine Vorrichtung zum Flechten eines Überzuges auf einen Gegenstand. Diese Vorrichtung
weist eine Halterung auf, die dafür ausgestaltet ist, eine Mehrzahl sich bewegender
Garnrollenträger gegenüber einer zentralen Öffnung in dieser Halterung zu führen.
Auch weist die Vorrichtung Mittel zum Bewegen der Träger und einen geschlossenen Zug
an rotierbaren Elementen auf, wobei die Halterung und diese Mittel zur relativen Verstellung
zueinander vorgesehen sind, um einen Abschnitt der Halterung, ohne den besagten Zug
zu stoppen, zu öffnen. Wie weiterhin in dieser Druckschrift offenbart, weisen die
jeweiligen Antriebszahnräder, die mit dem ersten und dem zweiten Flügelrad verbunden
sind, zumindest an einem Umfangsabschnitt eine Aussparung im Verzahnungsbereich auf.
Durch diese Aussparung ist ein Kern in das Innere der Laufplatte durchführbar.
[0003] Es hat sich jedoch bei diesen vornehmlich für die Textilindustrie verwendeten Vorrichtungen
gezeigt, dass diese weniger für das Umwickeln größerer Kerne mit modernen Werkstoffen,
wie es beispielsweise bei Fahrrädern vornehmlich für Felgen üblich ist, geeignet sind.
Bei den heutzutage zumeist recht dicken Kernstrukturen, beispielsweise hohle Kernstrukturen,
ist es schon kaum mehr möglich, diese durch die Verengungen, etwa in den Antriebszahnrädern
hindurchzufädeln. Denn zum einen ist die Gefahr einer Beschädigung der Kernstruktur
bereits beim Einfädeln / Einschieben relativ hoch, zum anderen kann es unter Umständen
bei den heutzutage verwendeten, relativ spröden Werkstoffen, wie Kohlefaser, Aramidfaser,
aber auch Glasfaser, vorkommen, dass diese beim Ausfädeln / Herausnehmen der umflochtenen
Kernstruktur brechen können.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die aus dem Stand der Technik
bekannten Nachteile zu beheben und eine Flechtvorrichtung zur Verfügung zu stellen,
bei der das Risiko einer Beschädigung einer endlosen Kernstruktur bzw. der fertig
umwickelten Kernstruktur verringert werden soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Verzahnungsebene und
die Laufplatte derart in axialer Richtung beabstandet zueinander angeordnet sind,
dass die Kernstruktur in einem Betriebszustand in einem zwischen der Verzahnungsebene
und der Laufplatte gebildeten, axialen Zwischenraum zumindest abschnittsweise (innerhalb
der Laufplatte) eingeschoben / aufgenommen ist.
[0006] Dadurch ist es möglich, beim Einschieben der Kernstruktur in die Laufplatte das Hindurchfädeln
der Kernstruktur durch die Antriebszahnräder zu vermeiden. Diese Zahnräder müssen
folglich, um die Kernstruktur ein- oder herauszuschieben, nicht separat mit Ausnehmungen
versehen werden oder relativ zueinander verschiebbar angeordnet werden. Dadurch ist
die Laufplatte im Wirkprinzip besonders einfach ausgestaltet, weshalb auch die Herstellkosten
der Flechtvorrichtung deutlich gesenkt werden. Zum Einfädeln der Kernstruktur (auch
als Kern oder Flechtkern bezeichnet) müssen daher nun einfach das erste und das zweite
Flügelrad bei Stillstand der Flechtvorrichtung auf spezielle Art und Weise so zueinander
positionieren werden, dass der Spalt, der ohnehin in der Laufplatte vorgesehen ist,
freigegeben ist und die Kernstruktur ungehindert mit einem Abschnitt in das Innere
der Laufplatte eingeschoben werden kann und nach dem Umflechten einfach wieder entnommen
werden kann.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und
nachfolgend näher erläutert.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich der Spalt von der Außenseite
zu dem Durchgangsloch gerade in radialer Richtung nach innen. Dadurch ist die Laufplatte
noch kostengünstiger herstellbar. In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft,
wenn die erste Seite des Spaltes (auf der das erste Flügelrad angeordnet ist) eine
Seite des Spaltes in einer ersten Umfangsrichtung der Laufplatte ist und die zweite
Seite (auf der das zweite Flügelrad angeordnet ist) eine Seite des Spaltes in einer
zweiten Umfangsrichtung der Laufplatte, die der ersten Umfangsrichtung entgegengerichtet
ist, ist. Somit sind die Flügelräder entlang des Umfangs nebeneinander angeordnet,
wodurch die Herstellung der Laufplatte vereinfacht ist.
[0009] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Flügelräder an der Laufplatte rotierbar gelagert
sind, und die beiden Wellenbahnen der Laufplatte entlang des Umfangs durchgängig verlaufend
ausgestaltet sind. Die beiden Wellenbahnen verlaufen vorzugsweise sich kreuzend entlang
des Umfangs der Laufplatte. Weiter bevorzugt verläuft jede Wellenbahn im Wesentlichen
sinusförmig entlang des Umfangs um die Laufplatte herum, wobei sich die beiden Wellenbahnen
in ihren Wendepunkten kreuzen. Zwischen zwei benachbarten Wendepunkten / Kreuzungspunkten
ist weiterhin jeweils ein Flügelrad in der Laufplatte drehbar gelagert. Dadurch ist
die Laufplatte noch kostengünstiger herstellbar.
[0010] Vorteilhaft ist es zudem, wenn das erste und das zweite Antriebszahnrad im Betriebszustand
der Flechtvorrichtung unmittelbar miteinander kämmen. Dadurch ist eine möglichst direkte
Verbindung / Bewegungskopplung der ersten und zweiten Flügelräder umgesetzt.
[0011] Wenn die Flügelräder entlang des Umfangs verteilt angeordnet sind und jeweils mit
ihren Antriebszahnrädern mit den Antriebszahnrädern der beiden benachbarten Flügelräder
in Eingriff stehen, ist auch der Antrieb der Flügelräder besonders effektiv umgesetzt.
Lediglich ein Antriebszahnrad an einer Stelle entlang des Umfangs der Laufplatte ist
dann mittels einer Antriebseinrichtung, etwa eines Antriebsmotors, angetrieben.
[0012] Vorteilhaft ist es auch, wenn das erste und das zweite Flügelrad an ihrem Umfang
jeweils eine Abflachung aufweisen, und in zumindest einer Ruhestellung der Flechtvorrichtung
(bei Stillstand der Flechtvorrichtung) derart positioniert sind, dass die Abflachungen
einander zugewandt sind, so dass die Kernstruktur ungehindert zwischen dem ersten
und dem zweiten Flügelrad und dem Spalt hindurchschiebbar ist. Dadurch sind das erste
und das zweite Flügelrad in einer bestimmten Drehstellung (in einer Ruhestellung der
Flechtvorrichtung) als eine geöffnete Schranke angeordnet, wobei die Abflachungen
ebenfalls einen Spalt bilden, der mindestens so breit wie der Spalt in der Laufplatte
ist. In dem üblichen Betriebszustand, während des Umflechtens der Kernstruktur, dienen
das erste und das zweite Flügelrad als gewöhnliches Antriebsmittel. Dadurch ist das
Einfädeln / Einschieben und Ausfädeln / Herausnehmen der Kernstruktur besonders einfach
möglich.
[0013] Sind beide Wellenbahnen in eine axiale Stirnseite der Laufplatte eingebracht, ist
ein Axialflechter besonders effizient ausgestaltet.
[0014] Weiter bevorzugt weist das erste Flügelrad und / oder das zweite Flügelrad zumindest
einen Haltemechanismus zum Festhalten eines Klöppels auf. Der Haltemechanismus ist
vorzugsweise als ein Magnet, weiter bevorzugt jedoch auch als ein Klickmechanismus
und besonder bevorzugt als ein Klemmmechanismus ausgestaltet. Dadurch sind die Klöppel
in der Ruhestellung der Flechtvorrichtung (bei Stillstand der Flechtvorrichtung) beabstandet
zu dem Spalt der Laufplatte sicher gehalten sowie beim Transportieren beim Umflechten
in den Flügelrädern sicher geführt. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
ist der Haltemechanismus nach Art des Klemmmechanismus, des Klickmechanismus oder
des Magneten in einem anderen Flügelrad angebracht. Auch ist es vorteilhaft, wenn
der Haltemechanismus, in Form einer oder mehrerer alternativen/-r Kurvenbahn/-en,
in der Laufplatte eingebracht ist, wobei die Klöppel in der Ruhestellung dann in dieser/-n
Kurvenbahn/-en einfach, wiederum beabstandet zum Spalt in der Laufplatte, geparkt
sind. Ggf. kann der Klemmmechanismus jedoch auch entfallen, wenn die Kurvenbahn/-en
derart gestaltet ist/sind, dass die Bahn des Klöppels bei einer bestimmten Drehzahl
durch Zusammenspiel von Fliehkraft und Ende der Kuvenbahn auf einer Seite der Platte
direkt in die andere Hälfte der Kurvenbahn gleitet.
[0015] Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn der Spalt eine Breite / Spaltbreite zwischen 1
mm und 100 mm, weiter bevorzugt zwischen 20 mm und 40 mm aufweist. Dadurch ist es
möglich, auch besonders große Kernstrukturen, die insbesondere beim Herstellen von
Fahrradfelgen genutzt werden, mit der Flechtvorrichtung zu umflechten.
[0016] Ist die Laufplatte mehrteilig ausgestaltet, vorzugsweise zweiteilig, wobei deren
Laufplattenteile derart relativ zueinander verschiebbar sind, dass der Spalt durch
eine Relativbewegung der Laufplattenteile vergrößerbar und / oder verkleinerbar ist,
können auch besonders große Kerne mittels der Flechtvorrichtung umwickelt werden.
Die Einsatzvielfalt wird dadurch vergrößert.
[0017] Zweckmäßig ist es zudem, wenn ein Formring vorhanden ist, der mit der Laufplatte
drehfest verbunden ist und an zumindest einem Bereich entlang des Umfangs ebenfalls
gespalten ausgeführt ist. Der Formring, der beispielsweise für das Führen und/oder
Spannen der Flechtfasern verwendet ist, weist somit ebenfalls Mittel zum Durchführen
der Kernstruktur auf. Der Formring ist dabei weiter bevorzugt auf einer den Antriebszahnrädern
abgewandten Seite der Laufplatte angeordnet. Dadurch ist der Formring beliebig weit
von der Laufplatte beabstandbar.
[0018] Auch ist es vorteilhaft, wenn ein Verbindungselement an der Laufplatte vorhanden
ist, das im Betriebszustand in die Laufplatte, den Spalt verschließend, eingesetzt
ist. Dadurch wird ein besonders großer Spalt ausgeformt.
[0019] In diesem Zusammenhang ist es zudem von Vorteil, wenn das Verbindungselement ein
mit einem Verbindungszahnrad drehfest verbundenes Verbindungsflügelrad aufnimmt, wobei
das Verbindungszahnrad im Betriebszustand mit dem ersten und dem zweiten Antriebszahnrad
kämmt und das Verbindungsflügelrad zwischen dem ersten Flügelrad und dem zweiten Flügelrad,
zur Weiterleitung der Klöppel zwischen dem ersten Flügelrad und dem zweiten Flügelrad,
angeordnet ist. Dadurch ist die Überbrückung des Spaltes im Betriebszustand besonders
effizient möglich.
[0020] Weiterhin ist auch die Verwendung einer zuvor beschriebenen Flechtvorrichtung nach
einem der zuvor ausgeführten Ausführungsformen vorgesehen zum Umflechten einer endlosen
Kernstruktur, etwa einer Fahrradfelge, wobei folgende Schritte umfasst sind:
a) Positionieren der Klöppel beabstandet zum Spalt in der Laufplatte und Freigeben
des Spaltes, indem das erste und das zweite Flügelrad derart positioniert werden,
dass ein Abschnitt der Kernstruktur in radialer Richtung durch die Laufplatte in das
Durchgangsloch ungehindert einschiebbar ist,
c) Einschieben des Abschnittes der zu umflechtenden, endlosen Kernstruktur in die
Laufplatte, und
d) Umflechten der Kernstruktur durch eine Relativbewegung der Kernstruktur und der
Laufplatte, so dass durch Bewegung der Klöppel entlang der zumindest einen Wellenbahn
mittels der Flügelräder eine geflochtene Faserlage auf die Kernstruktur aufgebracht
wird.
[0021] Dadurch ist auch ein Umflechten der Kernstruktur besonders einfach und unter einem
möglichst geringen Zeitaufwand umgesetzt.
[0022] Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert, in welchem
Zusammenhang auch verschiedene Ausführungsformen beschrieben sind.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilausschnitt der erfindungsgemäßen Flechtvorrichtung nach einer ersten Ausführungsform,
wobei besonders gut die Laufplatte, die Führungsräder samt Antriebszahnrädern im Bereich
eines Spaltes in der Laufplatte dargestellt sind, und wobei die Lage einer durch die
Flechtvorrichtung umflochtenen Kernstruktur in einem Betriebszustand der Flechtvorrichtung
zu erkennen ist,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Laufplatte der in Fig. 1 dargestellten Flechtvorrichtung, wobei
die Ausgestaltung sowie die Lage des ersten und des zweiten Flügelrades und zweier
in der Laufplatte eingebrachter Wellenbahnen, insbesonders im Bereich des Spalts anschaulich
dargestellt sind,
- Fig.3
- eine Detailansicht einer Vorderseite in einer Laufplatte einer erfindungsgemäßen Flechtvorrichtung
gemäß einer zweiten Ausführungsform im Bereich des Spaltes, wobei der Spalt mittels
eines Verbindungselementes öffenbar und wieder verschließbar ist,
- Fig.4
- eine Detailansicht einer in Längsrichtung dargestellten Laufplatte einer erfindungsgemäßen
Flechtvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform im Bereich des Spaltes, wobei
der Spalt wiederum mittels des Verbindungselementes öffenbar und wieder verschließbar
ist und zudem eine Führungsplatte zur Führung der Klöppel vorgesehen ist, und
- Fig. 5
- eine Detailansicht des ersten Flügelrades, wie es auch in Fig. 2 dargestellt ist,
gemäß der ersten Ausführungsform, wobei insbesondere der als Magnet ausgebildete Haltemechanismus
zu erkennen ist.
[0024] Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis
der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Die
Merkmale der einzelnen Ausführungsformen sind untereinander frei kombinierbar.
[0025] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Flechtvorrichtung 1 nach einer ersten Ausführungsform
besonders anschaulich dargestellt. Die Flechtvorrichtung 1 ist hierbei als eine Flechtmaschine
ausgebildet und dient zum Umflechten einer endlosen Kernstruktur 2. Die Flechtvorrichtung
1 ist zudem als eine Kohlefaserflechtvorrichtung ausgebildet. Die endlose Kernstruktur
2 ist hier als ein ringförmiger Kern / Flechtkern einer Fahrradfelge für ein Laufrad
eines Fahrrades ausgebildet. Die Kernstruktur 2 muss jedoch nicht kreisrund ausgestaltet
sein. In anderen Ausführungen, etwa bei Türrahmenprofilen oder ähnlichem im Kraftfahrzeugbereich,
sind auch anders geformte Kernstrukturen 2, etwa elliptische oder polygone Kernstrukturen
2 ausgebildet. Die endlose Kernstruktur 1 ist in Fig. 1 in Längsrichtung geschnitten
dargestellt. Die Kernstruktur 2 ist aus einem Schaumstoffmaterial gebildet. Weiter
bevorzugt ist die Kernstruktur 2 als ein hohler Kern, etwa als ein aufblasbarer, schlauchartiger
Kern ausgebildet. Oder es sind auslösbare und/oder ausschmelzbare Materialien für
den Kern / die Kernstruktur 2 verwendet. Die Flechtvorrichtung 1 dient bei dem Fertigen
einer Fahrradfelge zur Herstellung eines Vorformlings, wobei Verstärkungsfasern in
einem bestimmten Winkel um die Kernstruktur 2 herum geflochten werden. Nach dem erfolgten
Umflechten ist die Kernstruktur 2 zumindest einlagig, bevorzugt mehrlagig, mit den
Verstärkungsfasern umflochten. Die Verstärkungsfasern sind hier als Kohlefasern ausgebildet,
weiter bevorzugt sind jedoch alternativ oder zusätzlich auch Aramid- und/oder Glasfasern
als Verstärkungsfasern eingesetzt.
[0026] Die Flechtvorrichtung 1 weist eine, ein Durchgangsloch 3 aufweisende Laufplatte 4
auf. Das Durchgangsloch 3 ist mittig / zentrisch in der Laufplatte 4 angeordnet. Die
Laufplatte 4, wie besonders gut in Kombination der Fig. 1 und 2 zu erkennen, ist im
Wesentlichen ringförmig ausgebildet. Insbesondere ist die Laufplatte 4 im Bereich
des Durchgangslochs 3 im kreisrund ausgebildet und weist folglich eine kreisrunde
Innenumfangsseite 15 auf. Die Laufplatte 4 ist im Wesentlichen scheibenartig ausgebildet.
Auch die Außenseite 5 der Laufplatte 4, nämlich eine Außenumfangsseite, ist, wie in
Fig. 2 gut zu erkennen, im Wesentlichen kreisrund ausgebildet. In einer weiteren Ausführung
ist diese Außenseite 5 und / oder die Innenumfangsseite 15 mehreckig oder oval ausgebildet.
In der Laufplatte 4 ist ein sich von der Außenseite 5 in radialer Richtung zu dem
Durchgangsloch 3 hin erstreckender Spalt 6 eingebracht. Durch diesen Spalt 6 ist die
starre Laufplatte 4 in einem Umfangsbereich ausgespart / gespalten und daher nicht
vollständig umlaufend ausgebildet.
[0027] Die Flechtvorrichtung 1 weist eine Vielzahl von Flügelrädern 7 auf, die zum Bewegen
mehrerer hier der Übersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellter Klöppel entlang
zweier Wellenbahnen 8, 9, nachfolgend als erste Wellenbahn 8 und als zweite Wellenbahn
9 bezeichnet, in der Laufplatte 4 vorgesehen sind. Wie weiterhin gut in Fig. 2 zu
erkennen ist, ist die erste Wellenbahn im Wesentlichen entlang des Umfangs sinusförmig
verlaufend ausgebildet. Auch die zweite Wellenbahn 9 ist entlang des Umfangs sinusförmig
verlaufend ausgebildet. Mathematisch gesehen, erstrecken sich die beiden Wellenbahnen
8 und 9 mit der gleichen Frequenz und Amplitude entlang des Umfangs der Laufplatte
4. Die beiden Wellenbahnen 8 und 9 sind weiterhin bezüglich ihrer Erstreckung um 180°
phasenversetzt zueinander angeordnet, sodass entlang des Umfangs stets ein Wellenberg
16 der ersten Wellenbahn 8 mit einem Wellental 17 der zweiten Wellenbahn 9 und wiederum
ein dazu benachbarter Wellenberg 16 der zweiten Wellenbahn 9 mit einem Wellental 17
der ersten Wellenbahn 8 übereinanderliegt. Die Wellenbahnen 8 und 9 kreuzen sich stets
in ihren Wendepunkten, die nachfolgend als Kreuzungspunkt 18 bezeichnet sind. Zwischen
zwei zueinander entlang des Umfangs benachbarten Kreuzungspunkten 18 ist jeweils ein
Flügelrad 7 in einem Inselbereich 19, innerhalb der sie umgebenden Wellenbahnen 8
und 9 angeordnet. Jedes Flügelrad 7 ist an der Laufplatte 4 rotierbar gelagert.
[0028] Mit jedem Flügelrad 7 ist ein Antriebszahnrad 10 drehfest verbunden. Ein erstes Antriebszahnrad
10a ist mit einem in einer ersten Umfangsrichtung neben dem Spalt 6 angeordneten ersten
Flügelrad 7a drehfest verbunden. Zur drehfesten Verbindung des ersten Antriebszahnrades
10a mit dem ersten Flügelrad 7a dient eine erste Antriebswelle 20a. Ein zweites Antriebszahnrad
10b ist mit einem, in einer der ersten Umfangsrichtung entgegengesetzten, zweiten
Umfangsrichtung neben dem Spalt angeordneten zweiten Flügelrad 7b drehfest verbunden.
Zur drehfesten Verbindung des zweiten Antriebszahnrades 10b mit dem zweiten Flügelrad
7b dient wiederum eine Antriebswelle, nämlich eine zweite Antriebswelle 20b. Die beiden
Antriebswellen 20a und 20b erstrecken sich zueinander parallel. Auch erstrecken sich
die beiden Antriebswellen 20a und 20b im Wesentlichen in axialer Richtung der Laufplatte
4, das heißt im Wesentlichen normal zu einer Ebene / Plattenebene, in der sich die
Laufplatte 4 erstreckt.
[0029] Gemäß der ersten Ausführungsform kämmen die beiden Antriebszahnräder 10a und 10b
in einer gemeinsamen (ersten) Verzahnungsebene 11 unmittelbar miteinander. Die erste
Verzahnungsebene 11 ist derart in axialer Richtung gegenüber der Ebene der Laufplatte
4 versetzt angeordnet, dass die Kernstruktur 2 im Betriebszustand in einem zwischen
der ersten Verzahnungsebene 11 und der Laufplatte 4 gebildeten, axialen Zwischenraum
12 frei beweglich positioniert / eingeschoben ist. Die Kernstruktur 12 ist in dem
Betriebszustand derart relativ zu der Laufplatte 4 positioniert und angetrieben, dass
sich die runde Kernstruktur 2 stets mit dem zu umflechtenden Abschnitt im Durchgangsloch
3 befindet. Beim rotierendem Antrieb der Kernstruktur 2 relativ zu der Laufplatte
4 bzw. unter Verschieben der Laufplatte 4 entlang der Kernstruktur 2, ist die Kernstruktur
2 stets mit ihrem zu umflechtenden Abschnitt im Zentrum / im Bereich des Mittelpunktes
der Laufplatte 2 positioniert.
[0030] Wie weiterhin in Fig. 1 gut zu erkennen ist, ist der Abstand zwischen der Laufplatte
4 und der ersten Verzahnungsebene 11 insbesondere durch die Länge der beiden Antriebswellen
20a und 20b vorgegeben. Diese Antriebswellen 20a und 20b sind im Wesentlichen gleich
lang ausgebildet, so dass die beiden ersten und zweiten Antriebszahnräder 10a und
10b auf einer gleichen axialen Höhe, das heißt in einem gleichen axialen Abstand zu
der Laufplatte 4 befindlich sind. Die Antriebszahnräder 10 sind stirnverzahnt / als
gerade verzahnte Stirnzahnräder ausgebildet. Die beiden Flügelräder 7a und 7b sind
somit mittels der beiden Antriebszahnräder 10a und 10b beweg u ngsgekoppelt.
[0031] Mit dem ersten Flügelrad 7a ist wiederum ein entlang des Umfanges benachbart angeordnetes
weiteres, nämlich drittes Flügelrad 7c bewegungsgekoppelt. Auch das dritte Flügelrad
7c ist mittels einer dritten Antriebswelle 20c mit einem dritten Antriebszahnrad 10c
drehfest verbunden. Das dritte Antriebszahnrad 10c ist mit dem ersten Antriebszahnrad
10a in Eingriff. Auch die dritte Antriebswelle 20c ist im Wesentlichen gleich lang
wie die erste und die zweite Antriebswelle 20a und 20b ausgestaltet, weshalb die zwischen
dem ersten und dem dritten Antriebszahnrad 10a und 10c gebildete Verzahnungsebene
der ersten Verzahnungsebene 11 entspricht.
[0032] Entlang des Umfangs, auf einer Umfangsseite des Spaltes 6, die dem ersten Flügelrad
7a abgewandt ist, ist das zweite Flügelrad 7b wiederum mit einem vierten Flügelrad
7d in Wirkzusammenhang. Hierzu ist das vierte Flügelrad 7d mittels einer vierten Antriebswelle
20d mit einem vierten Antriebszahnrad 10d drehfest verbunden. Das vierte Antriebszahnrad
10d kämmt wiederum in der ersten Verzahnungsebene 11 mit dem zweiten Antriebszahnrad
10b. Die Länge der vierten Antriebswelle 20d entspricht wiederum der Länge der ersten
und zweiten Antriebswellen 20a und 20b.
[0033] Die Flügelräder 7 sind allesamt auf einer Vorderseite (Fig. 2) der Laufplatte 4,
nämlich auf einer den Antriebszahnrädern 10 abgewandten axialen Seite angebracht.
Die Flügelräder 7, die im Wesentlichen gleich ausgebildet sind, sind scheibenartig
ausgebildet. Die Flügelrad 7 weisen dabei allesamt an ihrer Außenumfangsseite Antriebsmittel
13 zum Antrieb hier der Übersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellter Klöppel
/ Garnträger auf. Das Antriebsmittel 13 ist als eine sich von einer im Wesentlichen
kreisförmigen Außenumfangsseite des Flügelrades 7 radial nach innen erstreckende Ausnehmung,
in Form einer Nut, ausgebildet. Die Breite der Ausnehmung (d.h. die Erstreckung der
Ausnehmung entlang des Umfangs des Flügelrades 7) ist auf den Außenumfang einer Trägerstange
des Klöppels/des Garnträgers abgestimmt. Die Ausnehmung ist dabei derart ausgestaltet,
dass der Klöppel bei Bewegung entlang der Wellenbahn 8 oder 9 in dieser Ausnehmung
kurzzeitig aufgenommen wird und bis hin zum benachbarten Flügelrad 7 (im Bereich des
Kreuzungspunktes 18) befördert wird, wo er dann wiederum in die nächste Ausnehmung
des benachbarten Flügelrades 7 übergeben wird.
[0034] Das erste und das zweite Flügelrad 7a und 7b sind weiterhin derart ausgebildet, dass
sie im Bereich dieser Ausnehmung einen Haltemechanismus 14 aufweisen, der in Form
eines in Fig. 5 dargestellten Magneten ausgebildet ist. In einer weiteren Ausführung
ist der Haltemechanismus 14 als Klickmechanismus, als Klemmmechanismus oder als eine
alternative Kurvenbahn in der Laufplatte 4 ausgebildet. Dadurch ist es möglich, bei
Öffnen des Spaltes 6, das heißt beim Einführen oder beim Ausführen der Kernstruktur
2 die Klöppel an einem megnetisierbarem Abschnitt derart fest zu positionieren, dass
sie vom Spalt 6 beabstandet gehalten sind. Die Klöppel sind damit in den Ausnehmungen
vorübergehend festgehalten. Der Haltemechanismus 14 ist dabei kurzzeitig zum Einführen
oder zum Ausführen der Kernstruktur 2 aktivierbar.
[0035] Entlang des Umfangs weisen die beiden Flügelräder 7a und 7b jeweils einen abgeflachten
Bereich, nachfolgend als Abflachung 21 bezeichnet, auf. Eine erste Abflachung 21 a
am ersten Flügelrad 7a sowie eine zweite Abflachung 21 b am zweiten Flügelrad 7b sind
dabei im Wesentlichen gleich ausgestaltet. Die Abflachungen 21 a und 21 b sind in
radialer Richtung von einer Außenumfangsseite des jeweiligen Flügelrades 7a, 7b her
in das erste bzw. das zweite Flügelrad 7a, 7b eingebracht. Folglich weist das jeweilige
Flügelrad 7a, 7b im Bereich der Abflachung 21 a, 21 b einen kleineren Durchmesser
als an den entlang des Umfangs benachbarten Bereichen auf.
[0036] In einer Ruhestellung, das heißt in einer Stellung, in der die Kernstruktur 2 zum
Umflechten in die Laufplatte 4 eingeschoben wird, oder in der die bereits umflochtene
Kernstruktur 2 aus der Laufplatte 4 herausgezogen wird, werden die beiden Flügelräder
7a und 7b derart zueinander verdreht, dass sich die beiden Abflachungen 21 a und 21
b in Umfangsrichtung gegenüberliegen, d.h. einander zugewandt sind. Die Abflachung
21 a und 21 b sind bezüglich ihrer Tiefe derart gewählt, dass sie in dieser Ruhestellung
nicht über den Spalt 6 hinausragen, sondern wiederum einen radialen Spalt ausbilden,
der mindestens so breit, vorzugsweise gar breiter als der Spalt 6 in der Laufplatte
4 ist. Dadurch ist die vollständige Spaltbreite / Breite des Spaltes 6 in dieser Ruhestellung
geöffnet und nicht in radialer Richtung durch einen Abschnitt der Flügelräder 7a oder
7b behindert. Die Spaltbreite ist hier zwischen 20 mm und 40 mm gewählt. Alternativ
hierzu ist es jedoch auch möglich, die Spaltbreite zwischen 1 mm und 100 mm zu wählen.
[0037] Weiterhin sind auf den beiden dritten und vierten Antriebswellen 20c und 20d nicht
nur das eine Antriebszahnrad 10c oder 10d, sondern noch ein weiteres Zusatzzahnrad
22 drehfest angeordnet. Dieses Zusatzzahnrad 22 ist zwischen dem jeweiligen dritten
oder vierten Antriebszahnrad 10c oder 10d auf der jeweiligen dritten oder vierten
Antriebswelle 20c oder 20d zur Laufplatte 4 hin angebracht. Folglich ist ein erstes
Zusatzzahnrad 22a an einem laufplattennahen Abschnitt des aus der Laufplatte 4 in
Richtung des dritten Antriebszahnrades 10c hinausragenden Bereiches der dritten Antriebswelle
20c drehfest angeordnet. Das erste Zusatzzahnrad 22a ist dabei wiederum kämmend mit
einem weiteren, nämlich einem fünften Antriebszahnrad 10e in Eingriff.
[0038] Dadurch ist es vorteilhafterweise möglich, eine weitere entlang des Umfangs benachbarte
Antriebswelle 20 zur Verbindung des jeweiligen Flügelrades 7 mit dem jeweiligen Antriebsrad
/ Antriebszahnrad 10 zu verkürzen. Folglich ist auch an der vierten Antriebswelle
20d ein Zusatzzahnrad 22, nämlich ein zweites Zusatzzahnrad 22d drehfest angeordnet.
Auch dieses zweite Zusatzzahnrad 22b ist seitens der Laufplatte 4, nämlich an einem
zu dem vierten Antriebszahnrad 10b hinausragenden Bereich der vierten Antriebswelle
20d drehfest angeordnet. Das zweite Zusatzzahnrad 22b ist wiederum mit einem sechsten
Antriebszahnrad 10f in Eingriff. Alle weiteren daran anschließenden Flügelräder 7
sowie Antriebszahnräder 10 weisen somit ebenfalls eine verkürzte Antriebswelle 20
auf. Die dadurch gebildete zweite Verzahnungsebene 23, das heißt jene Verzahnungsebene
zwischen dem ersten Zusatzzahnrad 22a und dem fünften Antriebszahnräder 10e, die der
Verzahnungsebene zwischen dem zweiten Zusatzzahnrad 22b und dem sechsten Antriebszahnrad
10f entspricht, ist zwischen der Ebene der Laufplatte 4 und der ersten Verzahnungsebene
11 angeordnet.
[0039] In einer weiteren, zweiten Ausführungsform, wie sie in Fig. 3 auch zu erkennen ist,
ist in den Spalt 6, zwischen dem ersten und dem zweiten Flügelrad 7a und 7b, ein herausnehmbares
und wiedereinsetzbares Verbindungselement 24 eingebracht / vorgesehen. Der übrige
Aufbau sowie die Funktionsweise dieser Ausführung entsprechen der ersten Ausführungsform,
weshalb nachfolgend lediglich auf die Unterschiede eingegangen wird. Das Verbindungselement
24 ist lösbar und wieder befestigbar an der Laufplatte 4 angeordnet ist. Somit ist
das Verbindungselement 24 an der Laufplatte 4 vorhanden und im Betriebszustand in
die Laufplatte 4, den Spalt 6 verschließend, eingesetzt.
[0040] In dem Verbindungselement 24 sind hier der Übersichtlichkeit nicht näher dargestellte
Führungsbahnen ausgebildet. Die Führungsbahnen dienen dem Führen der Klöppel im Verbindungselement
24. Das Verbindungselement 24 ist herausgenommen, wenn die Kernstruktur 2 eingeschoben
oder herausgezogen wird und eingesetzt, wenn die Kernstruktur 2 im Betriebszustand
der Flechtvorrichtung 1 umflochten wird. Eine lösbare Befestigung des den Spalt 6
überbrückenden Verbindungelementes 24 ist mit einer kraftschlüssigen und / oder formschlüssigen
Befestigungsmethode, vorzugsweise einer Schraubverbindung möglich. Das Verbindungselement
24 weist im Wesentlichen die gleiche Breite wie der Spalt 6 auf, weshalb es den Spalt
6 vollständig füllt / überbrückt. Außerdem weist auch das Verbindungselement 24 ein
Flügelrad 7 (auch als Verbindungsflügelrad bezeichnet) auf, um die Klöppel entlang
der der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellten Führungsbahnen im Verbindungselelement
24 über den Spalt 6 hinweg zu befördern. Somit ist ein weiteres Flügelrad 7 zwischen
dem ersten und dem zweiten Flügelrad 7a, 7b aus dem Spalt 6 herausnehmbar. Hierbei
ist dann zumindest ein Klöppel in einer Ausnehmung des entfernbaren Flügelrades 7
in der Ruhestellung gehalten / fixiert. Das Verbindungsflügelrad des Verbindungselementes
24 ist mit einem Verbindungszahnrad drehfest verbunden. Das Verbindungszahnrad ist
im Betriebszustand derart angeordnet, dass es mit dem ersten und dem zweiten Antriebszahnrad
10a, 10b kämmt und das Verbindungsflügelrad ist zwischen dem ersten Flügelrad 7a und
dem zweiten Flügelrad 7b, zur Weiterleitung der Klöppel zwischen dem ersten Flügelrad
7a und dem zweiten Flügelrad 7b, angeordnet.
[0041] In einer weiteren, dritten Ausführungsform, wie sie in Fig. 4 zu erkennen ist, ist
in axialer Richtung zwischen der Laufplatte 4 und der der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestellten ersten Verzahnungsebene 11 eine weitere Platte in Form einer Führungsplatte
25 angeordnet, die die Klöppel zusätzlich führt. Der übrige Aufbau sowie die Funktionsweise
dieser Ausführung entsprechen der ersten Ausführungsform.
[0042] Zudem sei darauf hingewiesen, dass es gemäß einer weiteren Ausführungsform auch möglich
ist, die Laufplatte 4 mehrteilig, etwa zweiteilig, auszugestalten. Beispielsweise
ist die Laufplatte 4 dann in einem weiteren Umfangsbereich, der beabstandet zum Spalt
6 ist, geteilt. Die beiden Laufplattenteile sind dann mittels einer Verschiebung oder
eines Verschwenkens (Verbindung der beiden Laufplattenteile mit Schwenkgelenken /
-scharnieren) relativ zueinander beweglich und die Laufplatte 4 zusätzlich öffenbar,
so dass die Spaltbreite 6 variabel einstellbar wäre. Dies ermöglicht noch größere
Kernstrukturen 2 in das Innere der Laufplatte 4 / in das Durchgangsloch 3 einzuschieben.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsform, ist es auch möglich, mit der Laufplatte 4,
nämlich an einer den Antriebszahnrädern 10 abgewandten axialen Seite der Laufplatte
4 einen zusätzlichen Formring zu befestigen, der dann ebenfalls entlang seines Umfangs
an einer bestimmten Stelle, nämlich vorzugsweise im Umfangsbereich des Spaltes 6,
gespalten ist.
[0044] Nach einer weiteren Ausführung ist zumindest eines der oder beide Flügelräder 7a,
7b geteilt ausgebildet, wodurch ein kleines Teil des Flügelrades 7a, 7b abnehmbar
ist um die Lücke zu erzeugen und den Spalt 6 freizugeben.
[0045] Die Flechtvorrichtung 1 ist hierbei im Wesentlichen entsprechend der in der
US 1,524,684 offenbarten Flechtmaschine ausgestaltet und funktionierend, welche Druckschrift deshalb
als hierin integriert gelten soll.
[0046] Bei Verwendung der Flechtvorrichtung 1 zum Umflechten der endlosen Kernstruktur 2
werden folglich zunächst die Klöppel beabstandet zum Spalt 6 in den Flügelrädern 7
positioniert. Um den Spalt 6 anschließend freizugeben, sind das erste und das zweite
Flügelrad 7a, 7b derart zu positionieren, dass ein Abschnitt der Kernstruktur 2 in
radialer Richtung durch die Laufplatte 4 in das Durchgangsloch 3 ungehindert einschiebbar
ist. Danach wird die zu umflechtende, endlose Kernstruktur 2 in der Laufplatte 4 positioniert
und durch eine Relativbewegung (der Kernstruktur 2) zu der Laufplatte 4 sowie durch
Bewegung der Klöppel entlang der Wellenbahnen 8 und 9 mittels der Flügelräder 7 eine
geflochtene Faserlage auf die Kernstruktur 2 aufgebracht.
[0047] Mit anderen Worten ausgedrückt, ist somit eine Flechtvorrichtung 1 ausgeführt, die
einen Spalt 6 zwischen den Flügelrädern 7 aufweist. Ein offener Flechtrumpf (Laufplatte
4) ist dabei mit einem Spalt 6 zwischen den Flügelrädern 7 (evtl. auch zwei oder noch
mehr Spalte) versehen. Der Spalt 6 ist so groß (ca. 20mm bis 40mm), dass eine Felgenpreform
(Kernstruktur 2) durchpasst. Vorzugsweise ist der Spalt 6 auch kleiner, wozu die Felgenpreform
2 zusammengefaltet wird und später mit Hilfe eines Blasschlauches wieder bedruckt
werden. Der Spalt 6 ist weiter bevorzugt zwischen 1 mm und 100 mm groß. (Sollte der
Spalt nicht breit genug sein um die Flechtpreform aus der Maschine zu entnehmen, kann
die Maschine auch aufgeschoben werden.) Beide Flügelräder 7a, 7b weisen in einem Bereich
einen abgeflachten Bereich 21 a, 21 b auf. Das Flügelrad 7a, 7b kann auch geteilt
werden (kleines Teil abnehmen) um die Lücke zu erzeugen oder das gesamte Flügelrad
7a, 7b wird aus der Maschine entnommen (ggf. mit zwei Klöppeln auf dem Flügelrad 7a,
7b). Üblicherweise werden zwei Klöppel auf der Seite geparkt bevor die Kernstruktur
hinein oder hinausgeschoben wird. Während der Klöppel über die Lücke läuft, kann er
vom Flügelrad 7a, 7b geführt werden, dies kann geschehen durch Magnet, Klemmmechanismus,
Klickmechanismus oder eine alternative Kurvenbahn welche unabhängig von den Wellenbahnen
8, 9 funktioniert. Auch kann der Spalt 6 durch die Flügelradachse verlaufen. Der offene
Flechtrumpf 4 weist dann einen Spalt 6 an der Flügelradachse auf (das ganze Flügelrad
7 ist zusammen mit dem Zahnrad 10 raus zunehmen um den Spalt 6 ganz zu öffnen). Dazu
werden die Klöppel wieder im Flügelradausschnitt gehalten (Magnet, ...). Als zusätzliches
Element kann eine zweite Platte 25, die etwas tiefer als die Laufplatte 4 sitzt, die
Führung der Klöppel unterstützen. Zusätzlich ist ein Flechtring / Formring oder gar
mehrere Flechtringe / Formringe vorsehbar. Der Flechtring besteht entweder aus einem
Teil, welcher aufgebogen wird und / oder verschraubt wird, oder aus mehreren Teilen
welche nicht verbunden werden, d.h. einen Spalt aufweisen (Spalt kann gerade oder
schräg sein oder verzahnt und Ähnliches).
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Flechtvorrichtung
- 2
- Kernstruktur
- 3
- Durchgangsloch
- 4
- Laufplatte
- 5
- Außenseite
- 6
- Spalt
- 7
- Flügelrad
- 7a
- erstes Flügelrad
- 7b
- zweites Flügelrad
- 7c
- drittes Flügelrad
- 7d
- viertes Flügelrad
- 8
- erste Wellenbahn
- 9
- zweite Wellenbahn
- 10
- Antriebszahnrad
- 10a
- erstes Antriebszahnrad
- 10b
- zweites Antriebszahnrad
- 10c
- drittes Antriebszahnrad
- 10d
- viertes Antriebszahnrad
- 10e
- fünftes Antriebszahnrad
- 10f
- sechstes Antriebszahnrad
- 11
- erste Verzahnungsebene
- 12
- Zwischenraum
- 13
- Antriebsmittel
- 14
- Haltemechanismus
- 15
- Innenumfangsseite
- 16
- Wellenberg
- 17
- Wellental
- 18
- Kreuzungspunkt
- 19
- Inselbereich
- 20
- Antriebswelle
- 20a
- erste Antriebswelle
- 20b
- zweite Antriebswelle
- 20c
- dritte Antriebswelle
- 20d
- vierte Antriebswelle
- 21
- Abflachung
- 21a
- erste Abflachung
- 21b
- zweite Abflachung
- 22
- Zusatzzahnrad
- 22a
- erstes Zusatzzahnrad
- 22b
- zweites Zusatzzahnrad
- 23
- zweite Verzahnungsebene
- 24
- Verbindungselement
- 25
- Führungsplatte
1. Flechtvorrichtung (1) zum Umflechten einer endlosen Kernstruktur (2), mit einer ein
Durchgangsloch (3) aufweisenden Laufplatte (4), in welcher Laufplatte (4) ein sich
von einer Außenseite (5) bis zu dem Durchgangsloch (3) erstreckender Spalt (6) zum
Einschieben der Kernstruktur (2) eingebracht ist, und mit einer Vielzahl von Flügelrädern
(7), die zum Bewegen mehrerer Klöppel entlang zweier Wellenbahnen (8, 9) in der Laufplatte
(4) vorgesehen sind, wobei mit jedem Flügelrad (7) ein Antriebszahnrad (10) drehfest
verbunden ist und wobei ein erstes Antriebszahnrad (10a) eines auf einer ersten Seite
des Spaltes (6) angeordneten, ersten Flügelrades (7a) und ein zweites Antriebszahnrad
(10b) eines auf einer, zweiten Seite des Spaltes angeordneten zweiten Flügelrades
(7b) in einer gemeinsamen Verzahnungsebene (11) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungsebene (11) und die Laufplatte (4) derart in axialer Richtung beabstandet
zueinander angeordnet sind, dass die Kernstruktur (2) in einem Betriebszustand in
einem zwischen der Verzahnungsebene (11) und der Laufplatte (4) gebildeten, axialen
Zwischenraum (12) zumindest abschnittsweise eingeschoben ist.
2. Flechtvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelräder (7) an der Laufplatte (4) rotierbar gelagert sind und die beiden
Wellenbahnen (8, 9) in der Laufplatte (4) entlang des Umfangs durchgängig verlaufend
ausgestaltet sind.
3. Flechtvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelräder (7) entlang des Umfangs verteilt angeordnet sind und jeweils mit
ihren Antriebszahnrädern (10) mit den Antriebszahnrädern (10) der beiden benachbarten
Flügelräder (7) in Eingriff stehen.
4. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Flügelrad (7a, 7b) an ihrem Umfang jeweils eine Abflachung
(21 a, 21 b) aufweisen, und in zumindest einer Ruhestellung derart positioniert sind,
dass die Abflachungen (21 a, 21 b) einander zugewandt sind, sodass die Kernstruktur
(2) ungehindert zwischen dem ersten und dem zweiten Flügelrad (7a, 7b) und dem Spalt
(6) hindurchschiebbar ist.
5. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenbahnen (8, 9) in eine axiale Stirnseite der Laufplatte (4) eingebracht
sind.
6. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Flügelrad (7a) und/oder das zweite Flügelrad (7b) zumindest einen Haltemechanismus
(13) zum Festhalten eines Klöppels aufweist.
7. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (6) eine Breite zwischen 1 mm und 100mm aufweist.
8. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufplatte (4) mehrteilig ist, wobei deren Laufplattenteile derart relativ zueinander
verschiebbar sind, dass der Spalt (6) durch eine Relativbewegung der Laufplattenteile
vergrößerbar ist.
9. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungselement (24) vorhanden ist, das im Betriebszustand in die Laufplatte
(4), den Spalt (6) verschließend, eingesetzt ist.
10. Flechtvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (24) ein mit einem Verbindungszahnrad drehfest verbundenes
Verbindungsflügelrad aufnimmt, wobei das Verbindungszahnrad im Betriebszustand mit
dem ersten und dem zweiten Antriebszahnrad (10a, 10b) kämmt und das Verbindungsflügelrad
zwischen dem ersten Flügelrad (7a) und dem zweiten Flügelrad (7b), zur Weiterleitung
der Klöppel zwischen dem ersten Flügelrad (7a) und dem zweiten Flügelrad (7b), angeordnet
ist.
11. Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Formring vorhanden ist, der mit der Laufplatte (4) verbunden ist und an zumindest
einem Bereich entlang des Umfangs gespalten ausgeführt ist.
12. Verwendung einer Flechtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zum Umflechten
einer endlosen Kernstruktur (2) mit, umfassend folgende Schritte
a) Positionieren der Klöppel beabstandet zum Spalt (6) und Freigeben des Spaltes (6),
indem das erste und das zweite Flügelrad (7a, 7b) derart positioniert werden, dass
ein Abschnitt der Kernstruktur (2) in radialer Richtung durch die Laufplatte (4) in
das Durchgangsloch (3) ungehindert einschiebbar ist,
c) Einschieben der zu umflechtenden, endlosen Kernstruktur (2) in die Laufplatte (4),
und
d) Umflechten der Kernstruktur (2) durch eine Relativbewegung der Kernstruktur (2)
und der Laufplatte (4), sodass durch Bewegung der Klöppel entlang der zumindest einen
Wellenbahn (8, 9) mittels der Flügelräder (7) eine geflochtene Faserlage auf die Kernstruktur
(2) aufgebracht wird.