[0001] Die Erfindung betrifft ein Funktionszifferblatt nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Uhr mit einem solchen Funktionszifferblatt.
[0002] Die Zifferblätter von Uhren dienen üblicherweise dazu, die Zeit in dem Format Stunde,
Minute und gegebenenfalls Sekunde anzuzeigen. Allerdings erfreuen sich bereits seit
Jahrzehnten mechanische Uhren erhöhter Beliebtheit, welche Komplikationen aufweisen.
Unter Komplikation versteht man bei Uhren Zusatzfunktionen eines mechanischen Uhrwerks,
die über die übliche Anzeige von Stunde, Minute und Sekunde hinausgehen. Derartige
Komplikationen kann man daher als Module verstehen, die das Uhrwerk nutzen, aber nicht
Teil dessen sind und die unter anderem Funktionen übernehmen wie Datumsanzeige, Großdatum,
springenden Datumswechsel, Retrograte Anzeigen, Mondphasenanzeige, Vollkalender, Jahreskalender,
ewiger Kalender, Chronometer Regulierung, Sekundenstopp, Chronograph, Rattrapante,
Wecker, Minutenrepetition, Spielwerk, Zeitgleichung, mehrere Zeitzonen und dergleichen
mehr.
[0003] Grundsätzlich ist es nun so, dass Uhren mit derartigen Komplikationen ein Zifferblatt
zur Anzeige der entsprechenden Komplikation aufweisen. Allerdings handelt es sich
bei derartigen Uhren mit integrierten Komplikationen in der Regel um Serienprodukte,
sodass die Anzeige des Zifferblatts der jeweiligen Uhr in der Regel standardisiert
ist. So zeigt beispielsweise die Figur 1 die Draufsicht auf ein Uhrwerk ETA 7751 des
Unternehmens ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, bei dem neben der üblichen Zeitanzeige
im Format Stunde, Minute und Sekunde ein Chronograph, eine Mondphase sowie eine Datumsanzeige
im Format Wochentag, Monat und Tag des Monats integriert ist. Bei der Darstellung
der Figur 1 ist das abschließende Zifferblatt auf dem Uhrwerk nicht dargestellt, damit
die einzelnen Komplikationen besser zu erkennen sind. Unterhalb des Zifferblatts sind
dabei Scheiben 1, 2 und 3 für eine Wochentagsanzeige, eine Monatsanzeige und eine
Mondphasenanzeige angeordnet. Im Zusammenspiel mit entsprechenden Aussparungen des
Zifferblatts sind auf der Uhr dann der entsprechende Wochentag, Monat und die Mondphase
ablesbar. Dabei dreht sich die Scheibe 1 für den Wochentag innerhalb einer Woche,
als innerhalb von sieben Tagen, durch ein entsprechendes Modul innerhalb des Uhrengehäuses
und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 360°. Die Scheibe 2 für die Monatsanzeige
dreht sich innerhalb eines Jahres, also innerhalb von 12 Monaten, durch ein entsprechendes
Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 360°. Die
Scheibe 3 für die Mondphasenanzeige dreht innerhalb von 29,5 Tagen durch ein entsprechendes
Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 180°. Für
die Anzeige des Tages eines Monats ist ein Zeiger 4 vorgesehen, der sich innerhalb
von 31 Tagen einmal um 360° dreht ins auf eine entsprechende Zahl auf dem Umkreis
des hier nicht dargestellten Zifferblatts zwischen 1 und 31 zeigt.
[0004] Wie bereits erwähnt sind derartige Anzeigen für das jeweilige Uhrwerk in der Regel
standardisiert, sodass gegebenenfalls durch Abänderung des eigentlichen Zifferblattes
eine geringe Individualisierung erfolgen kann. Größere Individualisierungsgrade sind
mit herkömmlichen Zifferblättern allerdings nicht realisierbar.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Funktionszifferblatt zur Verfügung zu stellen,
mit dem ein hoher Grad an Individualisierung und Variabilität erzielt werden kann.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Funktionszifferblatt mit allen Merkmalen des
Patentanspruchs1 sowie durch eine Uhr mit einem derartigen Funktionszifferblatt. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
[0007] Das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt für eine Uhr mit einem Uhrwerk, welches
wenigstens eine Komplikation aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass es als ein
Gehäuse ausgebildet ist, in welchem eine Mechanik angeordnet ist, mit welcher die
wenigstens eine Komplikation modifizierbar ist. Durch den Einsatz einer derartigen
Mechanik in dem als Gehäuse ausgebildeten Funktionszifferblatt ist es ermöglicht,
bestehende Komplikationen einer Uhr um zu gestalten beziehungsweise zu modifizieren
und auch neue Komplikationen zu schaffen, für die das Uhrwerk der Uhr nicht ausgebildet
ist, ohne Modifikationen am Uhrwerk vornehmen zu müssen.
[0008] Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Mechanik derart ausgebildet
ist, dass weitere Komplikationen mittels des Funktionszifferblatts darstellbar sind.
[0009] Ferner ist es auch möglich, dass die Mechanik derart ausgebildet wird, dass die wenigstens
eine Komplikation an einer beliebigen Stelle des Funktionszifferblattes darstellbar
ist.
[0010] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist dabei das Funktionszifferblatt mehrschichtig
aufgebaut. Die einzelnen Schichten können dabei beispielsweise aus Scheiben bestehen,
deren Dicke im Submillimeterbereich liegt und die je nach Komplikation und Gestaltung
in Bezug auf Kontur, Material, Oberfläche, Bedruckung und dergleichen mehr variieren
können. In einer Ausgestaltung der Erfindung sind diese Scheiben beziehungsweise Schichten
einen Zehntelmillimeter dick. Diese Dimension hat sich bewährt, damit das erfindungsgemäße
Funktionszifferblatt nicht zu dick wird, aber genügend Raum aufweist, um die Modifikation
bestehender Komplikationen oder auch neue Komplikationen in dem Funktionszifferblatt
unterbringen zu können. Die einzelnen Scheiben können dabei Durchbrüche aufweisen,
in welchen die Mechanik aufgenommen ist.
[0011] Damit das Funktionszifferblatt beziehungsweise die einzelnen Schichten entsprechend
gegeneinander und in Bezug auf die Uhr, in welchem es eingesetzt werden soll, ausgerichtet
werden können, können die einzelnen Schichten Führungsdurchbrüche aufweisen, welche
mit korrespondierenden Führungselementen der Uhr zusammenwirken. Hierdurch ist gewährleistet,
dass die einzelnen Schichten des Funktionszifferblatts exakt zueinander angeordnet
werden, sodass die Modifikation der bestehenden Komplikation beziehungsweise die Einführung
einer weiteren Komplikation gewährleistet ist. Die einzelnen Schichten weisen dabei
entsprechende Form und Kontur auf, um die zur Durchführung der entsprechenden Komplikation
notwendige Mechanik aufzunehmen. Hierdurch ist eine passgenaue Montage des Funktionszifferblatts
ermöglicht.
[0012] Die aufeinander folgenden Schichten des Funktionszifferblatts werden dabei entsprechend
gegeneinander fixiert. Diese Fixierung kann dabei auf verschiedenste Weise, wie z.
B. durch Kleben, Klemmen, Schränken und dergleichen mehr erfolgen.
[0013] Der schichtweise Aufbau des Funktionszifferblatts eröffnet weitere Gestaltungsfreiheitsgrade,
die zu einer besseren Ablesbarkeit der Komplikationen führen können. So kann beispielsweise
durch das Eintauchen von Zeigern in das Funktionszifferblatt die Darstellung der Datumsanzeige
mit größeren Ziffern ermöglicht werden, was gleichermaßen eine Verbesserung der Lesbarkeit
bedeutet.
[0014] Dabei können Skalen, Ziffern, Schriften, Symbole und dergleichen mehr auch als Durchbrüche
in den einzelnen Schichten des Funktionszifferblatts ausgebildet sein. Diese können
zudem als Alternative für eine Bedruckung gesehen werden. Dieses ist gerade dann gegeben,
wenn z. B. eine andersfarbige Oberfläche der vorherigen Schicht zu sehen ist oder
der Durchdringungsbereich mit Farbe beziehungsweise Leuchtfarbe ausgefüllt ist. Die
Durchbrüche auf den jeweiligen sichtbaren Schichten können aber auch bei entsprechender
Form und Auslegung zur Aufnahme von Indexen beziehungsweise deren Befestigung verwendet
werden.
[0015] Durch die Erfindung ist die Realisierung von nahezu jedem individualisierten Kundenwunsch
im Hinblick auf Gestaltung des Zifferblatts durch die große Vielzahl an Kombinationen
der einzelnen Schichten des Funktionszifferblatts im puncto Kontur, Material, Oberfläche,
Bedruckung und dergleichen mehr gegeben.
[0016] Dabei kann die Individualisierung beispielsweise durch Verwendung eines Visualisierungsprogramms
ermöglicht werden. Somit können an einem Bildschirm die zur Auswahl stehenden sichtbaren
Ebenen beziehungsweise Schichten des Funktionszifferblatts konfiguriert und somit
die individuelle Gestaltung und letzten Endes das Aussehen des Zifferblattes der Uhr
persönlich bestimmt werden.
[0017] Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass für die einzelnen Schichten, insbesondere
der Schichten, in denen die Mechanik untergebracht ist und die im fertigen Funktionszifferblatt
nicht sichtbar sind, der Einsatz von Basiskomponenten vorgesehen ist. Hierdurch ist
sowohl die Montage des Funktionszifferblatts vereinfacht als auch eine Reduzierung
der Investitionskosten für den Montageprozess beziehungsweise der Einzelteile des
Funktionszifferblatts erreicht.
[0018] Die Verwendung von vorgefertigten Schichten und deren Funktionsteilen stellt eine
Vereinfachung in der Herstellung des Funktionszifferblatts auch gegenüber herkömmlichen
Zifferblättern dar, da die Verwendung von möglichtst vielen Gleichteilen für unterschiedlichste
Funktionszifferblätter erreicht wird.
[0019] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Mechanik zur Modifikation
einer als Datumsanzeige ausgebildeten Komplikation des Uhrwerks der Uhr ausgebildet
und mit dieser mechanisch koppelbar. Dazu weist die Mechanik des Funktionszifferblatts
einen ersten Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern zur Anzeige des Wochentages
und einen zweiten Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern zur Anzeige des Monats
auf.
[0020] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Mechanik des Funktionszifferblatts
zur Darstellung einer als Sonnenauf- und -untergangsanzeige ausgebildeten Komplikation
ausgebildet. Hierzu ist die Mechanik des Funktionszifferblatts mit einer Komplikation
des Uhrwerks der Uhr für die Tagesanzeige der Datumsanzeige mechanisch koppelbar.
Dazu weist die Mechanik einen dritten Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern
und Zahnstangen auf.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Mechanik des Funktionszifferblatts
zur Modifikation eine als Mondphasenanzeige ausgebildete Komplikation des Uhrwerks
der Uhr auf und ist mit dieser mechanisch koppelbar. Hierbei wird ein vierter Zahnradsatz
mit einer Mehrzahl von Zahnrädern zur Verlagerung und großflächigeren sowie genaueren
Anzeige der Mondphase verwendet.
[0022] Auch wenn das erfindungsgemäße Zifferblatt grundsätzlich in jeder Art von Uhr einsetzbar
ist, mit welcher durch analoge Anzeigemittel verschiedenste Funktionen angezeigt werden
können, ist es gemäß der Erfindung bevorzugt vorgesehen, dass das erfindungsgemäße
Funktionszifferblatt, in Armbanduhren, vorzugsweise in Armbanduhren mit mechanischem
Uhrwerk und wenigstens einer Komplikation zum Einsatz kommt. Dabei können mechanische
Uhrwerke verwendet werden, bei denen die Zeit und die Komplikationen entsprechend
dem Uhrwerk der Figur 1 angezeigt werden. Die Erfindung ist allerdings nicht auf ein
derartiges Uhrwerk beschränkt.
[0023] Weiterhin ist durch die Erfindung auch eine Uhr mit einem zuvor beschriebenen Funktionszifferblatts
geschützt. Insbesondere sind Armbanduhren mit mechanischem Uhrwerk mit einem zuvor
beschrieben Funktionszifferblatts geschützt.
[0024] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Ansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Anzeige eines Uhrwerks,
- Figuren 2 bis 4:
- Draufsicht auf verschieden Fertigungsstufen eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Funktionszifferblatts,
- Figuren 5 bis 16:
- Draufsicht auf verschieden Fertigungsstufen eines Ausführungsbeispiels eines weiteren
erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
- Figur 17:
- Explosionsdarstellung des Funktionszifferblatts der Figuren 5 bis 16,
- Figur 18
- eine Draufsicht auf das Funktionszifferblatt der Figur 17,
- Figuren 19 und 20:
- Darstellung der Anzeige der unterschiedlichen Mondphasen durch das Funktionszifferblatt
der Figuren 17 und 18 beziehungsweise der Figuren 5 bis 16,
- Figur 21:
- detaillierte Darstellung der Funktionsweise der Mondphasendarstellung der durch das
Funktionszifferblatt der Figuren 17 und 18 beziehungsweise der Figuren 5 bis 16,
- Figur 22:
- Darstellung einer Korrektureinrichtung für eine Sonnenauf- und -untergangsanzeige
eines Ausführungsbeispiels eines weiteren erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
- Figur 23:
- Detaildarstellung einer Sonnenauf- und -untergangsanzeige eines Ausführungsbeispiels
eines weiteren erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
- Figur 24:
- Darstellung der Sonnenauf- und -untergangsanzeige des Funktionszifferblatts der Figur
23 für verschiedene Zeitpunkte im Jahr und
- Figur 25:
- Darstellung der Sonnenauf- und -untergangsanzeige des Funktionszifferblatts der Figur
22 für den Standort Frankfurt am Main zusammen mit einer Tierkreiszeichenanzeige.
[0026] In der Figur 2 ist eine erste Schicht 110 eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Funktionszifferblatts dargestellt. In dieser Schicht 110 ist dabei ein erster Zahnradsatz
101 angeordnet, mit dessen Hilfe ein Versatz der Wochentagsanzeige erreicht werden
kann. Dazu weist der erste Zahnradsatz 101 ein erstes Zahnrad 102 auf, welches an
der aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannten Scheibe 1 für den Wochentag
ankoppelt. Mithilfe des entsprechenden Moduls innerhalb des Uhrengehäuses und unter
Nutzung des Uhrwerks dreht sich dieses Zahnrad 102 innerhalb von 7 Tagen einmal um
360°. Durch dieses Zahnrad 102 wird ein zweites Zahnrad 103 angetrieben, welches mit
einem dritten Zahnrad 104 kämmt, welches die gleiche Größe und die gleiche Zahnanzahl
aufweist, wie das erste Zahnrad 102. Dieses dritte Zahnrad 104 ist dabei in Richtung
3 Uhr vom Mittelpunkt der Scheibe 110 versetzt. Auf dem dritten Zahnrad 104 ist dabei
eine Scheibe 105 für die Wochentagsanzeige angeordnet, wobei in der vorliegenden Darstellung
nur die Buchstaben FRE für Freitags angezogen sind. Allerdings sind für die anderen
Wochentage entsprechende Abkürzungen auf der Scheibe 105 angeordnet, die hier allerdings
nicht gezeigt sind.
[0027] In der Figur 3 ist nunmehr eine zweite Schicht 111 dargestellt, welche auf die erste
Schicht 110 aufgebracht wurde und innerhalb welcher ein Versatz der aus dem Stand
der Technik gemäß Figur 1 bekannten Monatsanzeige ebenfalls in Richtung 3 Uhr vom
Zentrum der Schichten 110 und 111 erfolgt. Hierzu ist ein zweiter Zahnradsatz 106
vorgesehen. Dieser zweite Zahnradsatz 106 weist dabei ein erstes Zahnrad 107 auf,
welches mit einem entsprechenden Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung
des Uhrwerks sich innerhalb eines Jahres, also innerhalb von 12 Monaten um 360° dreht.
Mittels des ersten Zahnrades 107 wird ein zweites Zahnrad 113 angetrieben, welches
zusätzlich mit einem dritten Zahnrad 108 kämmt. Dabei ist auf dem dritten Zahnrad
108 wiederum eine Scheibe 109 für eine Monatsanzeige angeordnet. Die Übersetzung zwischen
dem ersten Zahnrad 107 und dem dritten Zahnrad 108 ist dabei derart gestaltet, dass
sich die beiden Zahnräder 107 und 108 unterschiedlich drehen, nämlich derart, dass
wenn das Zahnrad 107 eine Umdrehung um 360° durchgeführt hat, das Zahnrad 108 eine
entsprechende Umdrehung um 180° durchgeführt hat. Dabei ist die Monatsanzeige auf
der Scheibe 109 doppelt ausgeführt, da die Scheibe 108 zwei Jahre für eine vollständige
Umdrehung um 360° benötigt. Auch bei der Scheibe 109 ist in der Darstellung der Figur
3 nur die Abkürzung JUL für den Monat Juli gezeigt. Selbstverständlich sind auch alle
anderen elf Monate des Jahres mit entsprechenden Abkürzungen und in entsprechenden
Abständen auf der Scheide 109 angeordnet beziehungsweise aufgebracht.
[0028] Alternativ kann es natürlich auch vorgesehen sein, dass das Zahnrad 108 sich auch
um 360° dreht, während sich das Zahnrad 107 um 360° dreht. Allerdings ist dann die
entsprechende Monatsanzeige auf der Scheibe 109 nur einfachausgeführt, da dann auch
die Scheibe 109 während eines Jahres eine vollständige Drehung um 360° durchführt.
[0029] Für dieses erste Ausführungsbeispiel ist in Figur 4 abschließend die letzte Schicht
112 aufgesetzt, welche nunmehr auf die Schicht 111 und gegebenenfalls hier nicht dargestellten
Schichten, die im Wesentlichen nur Designzwecken dienen, aufgebracht ist und die das
erfindungsgemäße Funktionszifferblatt in diesem Ausführungsbeispiel abschließt und
das eigentliche Zifferblatt zur Draufsicht auf die Uhr bildet. Wie der Figur 4 entnommen
werden kann, weist die Schicht 112 und die hier nicht dargestellten Schichten dabei
Aussparungen 114 und 115 auf. Mittels der Aussparung 115 ist dabei freie Sicht auf
einen Ausschnitt der Scheibe 109 für die Monatsanzeige gewährleistet, während die
Aussparung 114 freie Sicht auf die Scheibe 105 für die Wochentagsanzeige gewährleistet.
Somit wird mit diesen Aussparungen 114 und 115 sowie unter Zuhilfenahme der der Mechanik
100 und der Scheiben 105 und 109 der Monat und der Wochentag auf dem Funktionszifferblatt
angezeigt. Diese Datumsanzeige ist dabei durch das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt
versetzt zu der ursprünglichen Datumsanzeige gemäß der Figur 1 angeordnet.
[0030] Ferner ist in der Figur 4 auch noch ein Zeiger 116 für die Anzeige des Tages des
Monats vorgesehen. Dieser Zeiger 116 entspricht dem Zeiger 104 der Figur 1. Die Funktionsweise
des Zeigers 116 ist dabei unverändert gegenüber der Funktionsweise des Zeigers 104
und enthält dabei zusätzlich noch eine Mondphasenanzeige.
[0031] In der vorliegenden Darstellung der Figur 4 wird der Freitag der 9. Juli mithilfe
des Funktionszifferblattes und der bereits in dem Uhrwerk integrierten Komplikationen
dargestellt. Mithilfe der Mechanik 100 des erfindungsgemäßen Funktionszifferblattes
ist dabei ein Versatz der Datumsanzeige realisiert. In Figur 4 ist ebenfalls ein Gehäuse
5 angedeutet, in welchem das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt angeordnet ist.
Dabei kann dieses Gehäuse 5 durch die einzelnen Schichten des scheibenförmigen Aufbaus
des erfindungsgemäßen Funktionszifferblattes gebildet sein. Auch wenn hier in diesem
Ausführungsbeispiel nur die Schichten 110, 111 und 112 näher beschrieben sind, können
noch weiterem, hier nicht dargestellte Schichten vorgesehen sein, die im Wesentlichen
dazu dienen, verschiedenste Designelement innerhalb des erfindungsgemäßen Funtionszifferblatts
unterzubringen.
[0032] In den Figuren 5 bis 18 sind verschiedene Elemente eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Funktionszifferblattes gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wird dabei als Komplikation die Mondphase aus einer Position in Richtung 6 Uhr, wie
sie aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannt ist in Richtung 3 Uhr erzielt,
wobei bei diesem Ausführungsbeispiel eine deutlich bessere und genauere Darstellung
der einzelnen Mondphasen erzielt wird.
[0033] Das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts gemäß den Figuren
5 bis 18 besteht dabei aus zwölf verschiedenen Schichten 221 bis 232 beziehungsweise
aus zwölf unterschiedlichen Ebenen. Die einzelnen Ebenen 221 bis 232 sind in den Figuren
5 bis 16 detailliert dargestellt. In der Figur 17 ist ferner eine Explosionsdarstellung
der einzelnen Schichten 221 bis 232 dieses Ausführungsbeispiels des Funktionszifferblatts
dargestellt.
[0034] Als Basis des Funktionszifferblattes beziehungsweise dessen Gehäuse 5 dient die in
Figur 5 gezeigte Schicht 221. In der Schicht 221 ist vom Mittelpunkt in Richtung 6
Uhr versetzt ein Zahnrad 202 eines Zahnradsatzes 201 angeordnet. Dieses Zahnrad 202
koppelt dabei an die Scheibe 3 für die Mondphasenanzeige, welche aus dem Stand der
Technik gemäß der Figur 1 bekannt ist, an. Dieses Zahnrad 202 dreht ebenfalls innerhalb
von 29,5 Tagen durch das entsprechende Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter
Nutzung des Uhrwerks einmal um 180°.
[0035] In Figur 6 ist nun die zweite Schicht 222 dieses Ausführungsbeispiels eines Funktionszifferblattes
dargestellt, welche auf die Schicht 221 der Figur 5 aufgebracht wurde. In dieser Schicht
222 ist nun ferner ein weiteres Zahnrad 203 angeordnet, welches die gleiche Größe
und die gleiche Zahnradanzahl aufweist wie das Zahnrad 202 der Schicht 221 und mit
diesem kämmt. Die beiden Zahnräder 202 und 203 bilden gemeinsam einen Zahnradsatz
201, welcher die Mechanik 200 dieses Ausführungsbeispiels bildet. Da die beiden Zahnräder
202 und 203 gleich groß sind und die gleiche Zahnanzahl aufweisen, drehen sie synchron,
sodass nicht nur das Zahnrad 202 innerhalb von 29,5 Tagen -einem Mondzyklus- eine
Drehung um 180° ausführt, sondern auch das Zahnrad 203.
[0036] Auf dem Zahnrad 202 wird in der nächsten Schicht 223, wie sie in Figur 7 dargestellt
ist, eine Scheibe 204 für eine Mondphasenanzeige angeordnet.
[0037] Da allerdings diese Mondphasenanzeige sehr klein und nur in acht unterschiedliche
feste Phasendarstellungen aufgeteilt ist und nur zur Übersicht des Mondphasenverlaufs
dient, ist in einer darauf folgenden Schicht 224, wie sie in Figur 8 dargestellt ist,
auf dem Zahnrad 203, welches durch die Schicht 223 hindurch tritt, eine weitere Scheibe
205 für eine Mondphasenanzeige angekoppelt, deren Durchmesser deutlich größer ist
als der des Zahnrades 203. Auf der Scheibe 205 für die Mondphasenanzeige ist dabei
eine sanduhrförmige Kontur in einer schwarz/weiß Darstellung aufgebracht.
[0038] Um mit der Scheibe 205 für eine Mondphasenanzeige eine deutlich bessere und genauere
Darstellung der Mondphase gegenüber dem Stand der Technik zu erreichen, ist nunmehr
in der nachfolgenden Schicht 225, wie sie in Figur 9 dargestellt ist, eine kreisförmige
Ausnehmung 206 vorgesehen, welche einen kreisförmigen Ausschnitt der Scheibe 205 für
die Mondphasenanzeige frei gibt. Durch die sanduhrförmige Ausgestaltung der Scheibe
205 ist dadurch bei der Drehung der Scheibe 205 eine vergrößerte Darstellung der Mondphase
gegenüber der aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannten Darstellung erzielt.
Ferner wird durch diese Darstellung auch der Verlauf des Mondzyklus realitätsnah widergespiegelt,
da sich die Darstellung des Mondes sanduhrförmige Kontur in einer schwarz/weiß Darstellung
und die kreisförmige Ausnehmung 206 kontinuierlich ändert und nicht auf separate Darstellungen
einzelner Mondphasen zurückgegriffen werden muss.
[0039] Die in den Figuren 10 bis 16 dargestellten Schichten 226 bis 232 haben nunmehr keinen
weiteren Einfluss auf die Mondphasenanzeige, sondern dienen im Wesentlichen dazu,
Designelemente für das erfindungsgemäße Zifferblatt darstellen zu können. Diese Designelemente
können dabei aufgrund von verschiedenen Durchbrüchen und Konturen dreidimensional
gestaltet sein. Allerdings ist es auch möglich, aufgrund der unterschiedlichen Farbgestaltung
der einzelnen Schichten 226 bis 232 farbliche Designelemente in das erfindungsgemäße
Zifferblatt einzubauen.
[0040] Die Schichten 226 bis 232 sind dabei derart gestaltet, dass sie die Sicht auf die
Mondphasenanzeige, wie sie in Figur 9 dargestellt ist, nicht verdecken, sondern freigeben,
sodass im Endeffekt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt
ergibt, wie sie in Figur 18 dargestellt ist, wobei die Aussparung 206 der Schicht
225 gemäß Figur 9 immer sichtbar ist.
[0041] Während die Figuren 5 bis 16 den schichtweisen Aufbau des Funktionszifferblatts darstellen,
wobei immer eine neue Schicht als oberste Schicht dargestellt und eine Draufsicht
gezeigt ist, ist in Figur 17 nochmals eine Explosionsdarstellung der Schichten 221
bis 232 dargestellt. Dabei dienen Führungsdurchbrüche 21 und 22 der einzelnen Schichten
221 bis 231 zur genauen Positionierung der einzelnen Schichten 221 bis 231 beziehungsweise
des Funktionsziffernblatts auf der jeweiligen Uhr, in der es zum Einsatz kommen soll,
wobei diese Führungsdurchbrüche 21 und 22 mit entsprechenden Führungselementen der
Uhr korrespondierenden.
[0042] In den Figuren 19 und 20 ist nochmals verdeutlicht, dass mit diesem Ausführungsbeispiel
des Funktionszifferblatts eine sehr exakte Darstellung der einzelnen Mondphasen erzielt
werden kann, wobei von Neumond über zunehmenden Halbmond bis Vollmond und abnehmenden
Halbmond und wiederum Neumond sehr exakt zwischen 32 unterschiedlichen Positionen
differenziert werden kann, wobei in durch die Ausnehmung 206 und die sanduhrförmige
Kontur in einer schwarz/weiß Darstellung der Scheibe 205 immer die aktuelle am Himmel
sichtbare Mondform realitätsnah imitiert wird.
[0043] Da jedoch mit dieser realitätsnahen Ansicht keine exakte Aussage möglich ist, in
welchem Zyklus sich der Mond gerade befindet, weist dieses Ausführungsbeispiel noch
eine Anzeige für den Mondzyklus auf. Wie insbesondere der detaillierten Darstellung
der Figur 21 für verschiedene Mondzyklen zu entnehmen ist, weist die Scheibe 205 für
die Mondphasenanzeige einen äußeren Ring 207 auf, über dessen Umfang äquidistant sechzehn
Markierungen 214 angeordnet sind, von denen in der Figur 21 allerdings der Übersichtlichkeit
halber jeweils nur eine mit einem Bezugszeichen 214 versehen ist. Ferner ist über
der Scheibe 205 für die Mondphasenanzeige exzentrisch dazu eine ringförmige Scheibe
208, welche die Ausnehmung 206 für die realitätsnahe Anzeige der Mondphase aufweist,
angeordnet. In dieser ringförmigen Scheibe 208 sind äquidistant auf einem Radius fünf
Ausnehmungen 209, 210, 211, 212 und 213 angeordnet. Diese fünf Ausnehmungen 209, 210,
211, 212 und 213 wirken mit den Markierungen 214 der Scheibe 205 derart zusammen,
dass damit der Mondzyklus in 32 verschiedenen exakte Mondphasen entsprechend den in
den Figuren 19 und 20 exakt angezeigt werden können. In der Figur 23 sind beispielhaft
noch mal fünf aufeinanderfolgende derartige Mondphasen während des zunehmenden Mondes
dargestellt. In der obersten Darstellung der Figur 21 wird der zunehmende Halbmond
dargestellt, nachdem der Mond seit Neumond 2/8 (=8/32) eines gesamten Zykluses durchlaufen
hat. Dies wird dadurch angezeigt, dass eine Markierung 214 durch die mit ">1<" gekennzeichnete
Ausnehmung 211 hindurch zu sehen ist, während durch die weiteren vier Ausnehmungen
209 (mit ½ gekennzeichnet), 210 (mit % gekennzeichnet), 212 (mit ¼ gekennzeichnet)
und 213 (mit ½ gekennzeichnet) keine derartige Markierung zu sehen ist.
[0044] Geht man nun die Darstellungen der Figur 21 in Pfeilrichtung durch, wird die Zyklusanzeige
immer um 1/32 weitergesetzt. So ist in der zweiten Darstellung der Figur 21 die Ausnehmung
212 (mit ¼ gekennzeichnet) mit einer Markierung 214 versehen, während die weiteren
Ausnehmung 209, 210, 211 und 213 keine derartige Markierung aufweisen. Damit hat der
Mond nunmehr seit Neumond 9/32 seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen
2/8 plus ¼ von 1/8.
[0045] In der nächsten Darstellung der Figur 21 sind nun die mit ½ gekennzeichneten Ausnehmungen
209 und 213 mit einer Markierung 214 versehen. Damit hat der Mond nunmehr seit Neumond
10/32 (=5/16) seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen 2/8 plus
1/2 von 1/8.
[0046] In der darauffolgenden Darstellung der Figur 21 ist nun die mit ¾ gekennzeichnete
Ausnehmungen 210 mit einer Markierung 214 versehen. Damit hat der Mond nunmehr seit
Neumond 11/32 seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen 2/8 plus
¾ von 1/8.
[0047] In der abschließenden Darstellung der Figur 21 ist nun wieder die ">1<" gekennzeichnete
Ausnehmung 211 mit einer Markierung 214 versehen. Damit hat der Mond nunmehr seit
Neumond 12/32 (=3/8) seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen
2/8 plus 1/8.
[0048] Damit kann mit dem erfindungsgemäßen Funktionszifferblatt ein Mondzyklus sehr exakt
in 32 Phasen aufgeteilt werde, die auch exakt angezeigt werden können, wie Sie in
den Figuren 19 und 20 dargestellt sind.
[0049] In der Figur 23 ist nunmehr eine Mechanik 300 eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts gezeigt. Die dort dargestellte Mechanik
300 dient einerseits dazu, die Zeit des Sonnenauf- und -untergangs auf dem Funktionszifferblatt
anzuzeigen. Andererseits ist hierbei mit einer Scheibe 319 durch eine darauf angeordnete
Sonnen- beziehungsweise Monddarstellung, die Anzeige beziehungsweise die Darstellung
von Tag und Nacht möglich, wobei diese Scheibe 319 an die 24-Stunden-Anzeige aus dem
Stand der Technik gemäß Figur 1 ankoppelt und innerhalb von 24 Stunden um 360° gedreht
wird.
[0050] Die Mechanik 300 weist dabei einen Zahnradsatz 301 mit Zahnrädern 302 bis 310 sowie
Zahnstangen 313 bis 316 auf. Dabei ist das Zahnrad 310 mit einer Komplikation eines
Uhrwerks einer Uhr mechanisch koppelbar, wobei diese Komplikation zur Anzeige des
Tages des Monats ausgebildet ist. D. h. das Zahnrad 310 dreht sich innerhalb eines
Monats einmal um 360°. Das Zahnrad 310 kämmt dabei mit einem weiteren Zahnrad 302.
Auf dem Zahnrad 302 ist konzentrisch ein weiteres Zahnrad 303 aufgesetzt, welches
mit einem Zahnrad 304 kämmt. Die Anzahl der Zähne der einzelnen Zahnräder 310, 302,
303 und 304 ist dabei derart gewählt, dass das Zahnrad 310 innerhalb von 31 Tagen
sich einmal um 360° dreht, während das Zahnrad 304 sich einmal um 360° gedreht hat,
wenn das Zahnrad 310 zwölf Umdrehungen durchgeführt hat. Dies bedeutet, dass das Zahnrad
304 innerhalb eines Jahres eine Drehung um 360° durchführt. Auf dem Zahnrad 304 ist
exzentrisch ein Zahnrad 305 drehbar gelagert, welches durch das Zahnrad 304 exzentrisch
mitgedreht wird. Mit dem Zahnrad 305 kämmen dabei Zahnstangen 315 und 316, wobei die
Zahnstange 315 an seinem einen Ende mittels eines Drehlagers 324 um einen festen Drehpunkt
325 drehbar gelagert ist. Die Zahnstange 316 ist dabei verschiebbar gegenüber der
Zahnstange 315 gelagert, wie dies auch aus den Darstellungen der Figur 23 hervorgeht,
damit die Zahnstangen 315 und 316 auch auf die Drehbewegung des Zahnrads 304 reagiern
und entsprechend mitgenommen werden.
[0051] An der Zahnstange 316 sind zwei weitere, linear verschiebbare Zahnstangen 313 und
314 über eine Drehverbindung angeordnet, wobei die Zahnstange 314 direkt mit einem
Zahnrad 308 kämmt, während die Zahnstange 313 in Eingriff mit einem Zahnrad 307 und/oder
in Eingriff mit einem Zahnrad 306 ist, wobei diese Zahnräder 306 und 307 mit einem
weiteren Zahnrad 309 kämmen. Die Zahnräder 308 und 309 sind dabei jeweils mit einer
Aussparung 317 und 318 versehen und weisen Segmente 311 und 312 auf, die am längsten
Tag des Jahres, nämlich am 21. Juni, die Aussparungen 317 und 318 einen größtmögliche
gemeinsamen Ausschnitt bilden. Durch die spezielle Anordnung der Zahnstangen 314 und
313 sowie der Zahnräder 306 und 307 sind die Zahnräder 308 und 309 gegenläufig angeordnet.
D. h. wenn das eine Zahnrad 308 eine Linksdrehung durchführt, führt das andere Zahnrad
309 eine Rechtsdrehung durch und umgekehrt. Nachdem die Aussparungen 317 und 318 am
21. Juli einen größtmöglichen gemeinsamen Ausschnitt bilden, verringert sich dieser
nun bis zum 21. Dezember, an dem die Aussparungen 317 und 318 einen kleinstmöglichen
gemeinsamen Ausschnitt bilden. Aufgrund der speziellen Mechanik 300 findet dabei jeweils
am 21 Juli und am 21 Dezember eine Umkehr der Drehrichtung der die Aussparungen 317
und 318 sowie die Segmente 311 und 312 aufweisenden Zahnräder 308 und 309 statt.
[0052] Die exzentrische Lagerung des Zahnrades 305 auf dem Zahnrad 304 ist dabei abhängig
von der geographischen Lage, in der die Uhr zum Einsatz kommen soll. In der Darstellung
gemäß Figur 25 ist hierbei ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Uhr für eine
Darstellung des Sonnenauf- und -untergangs in Frankfurt am Main bei einer geographischen
Breite von 50,1 Grad und einer geographischen Länge von 8,6 Grad ausgebildet ist.
Die Zeit des Sonnenauf- beziehungsweise -untergangs kann dabei durch das Auftreffen
der Segmente 311 und 312 auf einem Umkreis abgelesen werden, wobei in der Darstellung
der Figur 25 dort allerdings keine Uhrzeiten eingetragen sind. Diese Uhrzeiten können
aber entsprechend einer Darstellung einer analogen Uhr um den linken Kreis in der
Figur 25 angeordnet werden, an dem die Sonnenauf- und - untergangsanzeige angeordnet
ist, wobei hier allerdings eine 24-Stundenanzeige vorgesehen sein sollte.
[0053] Weiterhin ist in Figur 25 in dem rechten Kreis eine Tierkreiszeichenanzeige 326 angeordnet.
Die dortige Mechanik ist dabei entsprechend einer zuvor für das Ausführungsbeispiel
der Figuren 2 bis 4 beschriebenen Monatsanzeige ausgebildet, da die Tierkreiszeichen
zeitlich im Wesentlichen synchron zu den einzelnen Monaten des Jahres laufen.
[0054] Da der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang nicht synchron um eine bestimmte Uhrzeit
variieren, kann eine Korrekturvorrichtung vorgesehen sein, wie sie beispielhaft in
Figur 22 dargestellt ist. Dabei ist zu erkennen, dass das Zahnrad 305 auch hier direkt
an dem Zahnrad 304 drehbar gelagert angeordnet ist. An dem Zahnrad 304 ist jedoch
ein Ausgleichsglied 321 angeordnet, welches einerseits mittels eines Stiftes 322 in
einer als Kurvenbahn ausgebildeten Führungsbahn und andererseits an dem Drehlager
324 der Zahnstange 315 drehbar fixiert ist. Mittels des Stiftes 322 und der Führungsbahn
323 kann nunmehr die Exzentrizität des Zahnrades 305 zu dem Zahnrad 304 variiert werden.
Die Führungsbahn 323 ist dabei derart ausgebildet, dass damit eine abgewandelte Sinusbahn
realiserbar ist, wodurch insbesondere die asynchrone Anordnung des Sonnenauf- und
-untergangs ausgeglichen beziehungsweise angenähert werden soll.
[0055] In der Figur 24 sind abschließend verschiedene Zeitpunkte dargestellt, aus denen
ersichtlich ist, dass die Sonnenauf- und -untergangsanzeige des erfindungsgemäßen
Funktionszifferblatts sehr gut funktioniert. Dargestellt sind dabei jeweils unterschiedliche
Sonnenaufgangszeiten und Sonnenuntergangszeiten am 01. Juli, 01.August, 01. September,
01. Oktober, 01. November, 01. Dezember und 01. Januar.
[0056] Auch wenn in den einzelnen Ausführungsbeispielen jeweils nur die Modifizierung beziehungsweise
Erzeugung einer Komplikation beschrieben ist, ist es natürlich auch möglich, die Modifikation
und Erzeugung verschiedenster Komplikationen innerhalb eines einzigen Funktionszifferblattes
zu realisieren. Hierzu ist nur eine entsprechende Anzahl von unterschiedlichen Schichten
notwendig. Da die einzelnen Schichten im Submillimeterbereich liegen, können mit einer
entsprechenden Anzahl von Schichten mehrere Modifikationen von bereits vorhandenen
Komplikationen eines Uhrwerks oder auch die Schaffung weiterer Komplikationen durch
das Funktionszifferblatt in einfacher Art und Weise realisiert werden.
[0057] Ferner werden die in den beschriebenen Ausführungsbeispielen dargestellte Mechaniken
100, 200 und 300 über eine Vielzahl von Zahnrädern und Zahnstangen realisiert. Es
ist allerdings auch denkbar, zur Realisierung der Mechaniken 100, 200 und 300 andere
Übertragungsmechanismen, wie beispielsweise Seilzüge oder dergleichen mehr beziehungsweise
Kombinationen davon einzusetzen.
Bezugszeichenliste
1 |
Scheibe für Wochentagsanzeige |
204 |
Scheibe für Mondphasenanzeige |
2 |
Scheibe für Monatsanzeige |
205 |
Scheibe für Mondphasenanzeige |
3 |
Scheibe für Mondphasenanzeige |
206 |
Aussparung |
4 |
Zeiger für Tag des Monatsanzeige |
207 |
Ring |
5 |
Gehäuse |
208 |
Scheibe für Zyklusanzeige |
19 |
Datumsanzeige |
209 |
Ausnehmung |
21 |
Führungsdurchbruch |
210 |
Ausnehmung |
22 |
Führungsdurchbruch |
211 |
Ausnehmung |
100 |
Mechanik |
212 |
Ausnehmung |
101 |
Zahnradsatz |
213 |
Ausnehmung |
102 |
Zahnrad |
214 |
Markierung |
103 |
Zahnrad |
221 |
Schicht |
104 |
Zahnrad |
222 |
Schicht |
105 |
Scheibe für Wochentagsanzeige |
223 |
Schicht |
106 |
Zahnradsatz |
224 |
Schicht |
107 |
Zahnrad |
225 |
Schicht |
108 |
Zahnrad |
226 |
Schicht |
109 |
Scheibe für Monatsanzeige |
227 |
Schicht |
110 |
Schicht |
228 |
Schicht |
111 |
Schicht |
229 |
Schicht |
112 |
Schicht |
230 |
Schicht |
113 |
Zahnrad |
231 |
Schicht |
114 |
Aussparung für Wochentagsanzeige |
232 |
Schicht |
115 |
Aussparung für Monatsanzeige |
300 |
Mechanik |
116 |
Zeiger für Tag des Monatsanzeige |
301 |
Zahnradsatz |
200 |
Mechanik |
302 |
Zahnrad |
201 |
Zahnradsatz |
303 |
Zahnrad |
202 |
Zahnrad |
304 |
Zahnrad |
203 |
Zahnrad |
305 |
Zahnrad |
306 |
Zahnrad |
317 |
Aussparung |
307 |
Zahnrad |
318 |
Aussparung |
308 |
Zahnrad |
319 |
Scheibe |
309 |
Zahnrad |
320 |
Sonnenauf- und -untergangsanzeige |
310 |
Zahnrad |
321 |
Ausgleichsglied |
311 |
Segment |
322 |
Stift |
312 |
Segment |
323 |
Führung |
313 |
Zahnstange |
324 |
Drehlager |
314 |
Zahnstange |
325 |
Drehpunkt |
315 |
Zahnstange |
326 |
Tierkreiszeichenanzeige |
316 |
Zahnstange |
|
|
1. Funktionszifferblatt für eine Uhr mit einem Uhrwerk, welches wenigstens eine Komplikation
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass es als ein Gehäuse (5) ausgebildet ist, in welchem eine Mechanik (100, 200, 300)
angeordnet ist, mit welcher die wenigstens eine Komplikation modifizierbar ist.
2. Funktionszifferblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100, 200, 300) derart ausgebildet ist, dass weitere Komplikationen
mittels des Funktionszifferblatts darstellbar sind.
3. Funktionszifferblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100, 200, 300) derart ausgebildet ist, dass die wenigstens eine Komplikation
an einer beliebigen Stelle des Funktionszifferblatts darstellbar ist.
4. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrschichtig aufgebaut ist.
5. Funktionszifferblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schicht (110, 111, 112; 221, ..., 232) Führungsdurchbrüche (21, 22) aufweist,
welche mit dazu korrespondierenden Führungselementen der Uhr zusammenwirken.
6. Funktionszifferblatt nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass aufeinanderfolgende Schichten (110, 111, 112; 221, ..., 232) gegeneinander fixiert
sind.
7. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100) zur Modifikation einer als Datumsanzeige (19) ausgebildeten Komplikation
des Uhrwerks der Uhr ausgebildet und mit dieser mechanisch koppelbar ist.
8. Funktionszifferblatt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100) einen ersten Zahnradsatz (101) mit Zahnrädern (102, 103, 104)
zur Anzeige des Wochentags (105) und einen zweiten Zahnradsatz (106) mit Zahnrädern
(107, 108) zur Anzeige des Monats (109) aufweist.
9. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (300) zur Darstellung einer als Sonnenauf- und -untergangsanzeige (320)
ausgebildeten Komplikation ausgebildet ist.
10. Funktionszifferblatt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (300) mit einer Komplikation des Uhrwerks der Uhr für die Tagesanzeige
der Datumsanzeige mechanisch koppelbar ist.
11. Funktionszifferblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (300) einen Zahnradsatz (301) mit Zahnrädern (302, 303, 304, 305, 306,
307, 308, 309) und Zahnstangen (313, 314, 315, 316) aufweist.
12. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (200) zur Modifikation einer als Mondphasenanzeige ausgebildeten Komplikation
des Uhrwerks der Uhr ausgebildet und mit dieser mechanisch koppelbar ist.
13. Funktionszifferblatt nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (200) einen Zahnradsatz (201) mit Zahnrädern (202, 203) zur Verlagerung
und großflächigeren sowie genaueren Anzeige der Mondphase aufweist.
14. Uhr mit einem Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche.