(19)
(11) EP 2 988 176 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.02.2016  Patentblatt  2016/08

(21) Anmeldenummer: 15181753.3

(22) Anmeldetag:  20.08.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G04B 19/02(2006.01)
G04B 19/22(2006.01)
G04B 19/253(2006.01)
G04B 19/06(2006.01)
G04B 19/247(2006.01)
G04B 19/26(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 21.08.2014 DE 102014111974

(71) Anmelder: Gutierez, Carmelo
35630 Ehringshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gutierez, Carmelo
    35630 Ehringshausen (DE)

(74) Vertreter: Sprenger, Gerrit Lars Eike 
Hannke Bittner & Partner Falderbaumstraße 16a
34123 Kassel
34123 Kassel (DE)

   


(54) FUNKTIONSZIFFERBLATT


(57) Die Erfindung betrifft ein Funktionszifferblatt für eine Uhr mit einem Uhrwerk, welches wenigstens eine Komplikation aufweist, wobei das Funktionszifferblatt als ein Gehäuse (5) ausgebildet ist, in welchem eine Mechanik (100, 200, 300) angeordnet ist, mit welcher die wenigstens eine Komplikation modifizierbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Funktionszifferblatt nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Uhr mit einem solchen Funktionszifferblatt.

[0002] Die Zifferblätter von Uhren dienen üblicherweise dazu, die Zeit in dem Format Stunde, Minute und gegebenenfalls Sekunde anzuzeigen. Allerdings erfreuen sich bereits seit Jahrzehnten mechanische Uhren erhöhter Beliebtheit, welche Komplikationen aufweisen. Unter Komplikation versteht man bei Uhren Zusatzfunktionen eines mechanischen Uhrwerks, die über die übliche Anzeige von Stunde, Minute und Sekunde hinausgehen. Derartige Komplikationen kann man daher als Module verstehen, die das Uhrwerk nutzen, aber nicht Teil dessen sind und die unter anderem Funktionen übernehmen wie Datumsanzeige, Großdatum, springenden Datumswechsel, Retrograte Anzeigen, Mondphasenanzeige, Vollkalender, Jahreskalender, ewiger Kalender, Chronometer Regulierung, Sekundenstopp, Chronograph, Rattrapante, Wecker, Minutenrepetition, Spielwerk, Zeitgleichung, mehrere Zeitzonen und dergleichen mehr.

[0003] Grundsätzlich ist es nun so, dass Uhren mit derartigen Komplikationen ein Zifferblatt zur Anzeige der entsprechenden Komplikation aufweisen. Allerdings handelt es sich bei derartigen Uhren mit integrierten Komplikationen in der Regel um Serienprodukte, sodass die Anzeige des Zifferblatts der jeweiligen Uhr in der Regel standardisiert ist. So zeigt beispielsweise die Figur 1 die Draufsicht auf ein Uhrwerk ETA 7751 des Unternehmens ETA SA Manufacture Horlogère Suisse, bei dem neben der üblichen Zeitanzeige im Format Stunde, Minute und Sekunde ein Chronograph, eine Mondphase sowie eine Datumsanzeige im Format Wochentag, Monat und Tag des Monats integriert ist. Bei der Darstellung der Figur 1 ist das abschließende Zifferblatt auf dem Uhrwerk nicht dargestellt, damit die einzelnen Komplikationen besser zu erkennen sind. Unterhalb des Zifferblatts sind dabei Scheiben 1, 2 und 3 für eine Wochentagsanzeige, eine Monatsanzeige und eine Mondphasenanzeige angeordnet. Im Zusammenspiel mit entsprechenden Aussparungen des Zifferblatts sind auf der Uhr dann der entsprechende Wochentag, Monat und die Mondphase ablesbar. Dabei dreht sich die Scheibe 1 für den Wochentag innerhalb einer Woche, als innerhalb von sieben Tagen, durch ein entsprechendes Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 360°. Die Scheibe 2 für die Monatsanzeige dreht sich innerhalb eines Jahres, also innerhalb von 12 Monaten, durch ein entsprechendes Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 360°. Die Scheibe 3 für die Mondphasenanzeige dreht innerhalb von 29,5 Tagen durch ein entsprechendes Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 180°. Für die Anzeige des Tages eines Monats ist ein Zeiger 4 vorgesehen, der sich innerhalb von 31 Tagen einmal um 360° dreht ins auf eine entsprechende Zahl auf dem Umkreis des hier nicht dargestellten Zifferblatts zwischen 1 und 31 zeigt.

[0004] Wie bereits erwähnt sind derartige Anzeigen für das jeweilige Uhrwerk in der Regel standardisiert, sodass gegebenenfalls durch Abänderung des eigentlichen Zifferblattes eine geringe Individualisierung erfolgen kann. Größere Individualisierungsgrade sind mit herkömmlichen Zifferblättern allerdings nicht realisierbar.

[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Funktionszifferblatt zur Verfügung zu stellen, mit dem ein hoher Grad an Individualisierung und Variabilität erzielt werden kann.

[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Funktionszifferblatt mit allen Merkmalen des Patentanspruchs1 sowie durch eine Uhr mit einem derartigen Funktionszifferblatt. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.

[0007] Das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt für eine Uhr mit einem Uhrwerk, welches wenigstens eine Komplikation aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass es als ein Gehäuse ausgebildet ist, in welchem eine Mechanik angeordnet ist, mit welcher die wenigstens eine Komplikation modifizierbar ist. Durch den Einsatz einer derartigen Mechanik in dem als Gehäuse ausgebildeten Funktionszifferblatt ist es ermöglicht, bestehende Komplikationen einer Uhr um zu gestalten beziehungsweise zu modifizieren und auch neue Komplikationen zu schaffen, für die das Uhrwerk der Uhr nicht ausgebildet ist, ohne Modifikationen am Uhrwerk vornehmen zu müssen.

[0008] Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Mechanik derart ausgebildet ist, dass weitere Komplikationen mittels des Funktionszifferblatts darstellbar sind.

[0009] Ferner ist es auch möglich, dass die Mechanik derart ausgebildet wird, dass die wenigstens eine Komplikation an einer beliebigen Stelle des Funktionszifferblattes darstellbar ist.

[0010] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist dabei das Funktionszifferblatt mehrschichtig aufgebaut. Die einzelnen Schichten können dabei beispielsweise aus Scheiben bestehen, deren Dicke im Submillimeterbereich liegt und die je nach Komplikation und Gestaltung in Bezug auf Kontur, Material, Oberfläche, Bedruckung und dergleichen mehr variieren können. In einer Ausgestaltung der Erfindung sind diese Scheiben beziehungsweise Schichten einen Zehntelmillimeter dick. Diese Dimension hat sich bewährt, damit das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt nicht zu dick wird, aber genügend Raum aufweist, um die Modifikation bestehender Komplikationen oder auch neue Komplikationen in dem Funktionszifferblatt unterbringen zu können. Die einzelnen Scheiben können dabei Durchbrüche aufweisen, in welchen die Mechanik aufgenommen ist.

[0011] Damit das Funktionszifferblatt beziehungsweise die einzelnen Schichten entsprechend gegeneinander und in Bezug auf die Uhr, in welchem es eingesetzt werden soll, ausgerichtet werden können, können die einzelnen Schichten Führungsdurchbrüche aufweisen, welche mit korrespondierenden Führungselementen der Uhr zusammenwirken. Hierdurch ist gewährleistet, dass die einzelnen Schichten des Funktionszifferblatts exakt zueinander angeordnet werden, sodass die Modifikation der bestehenden Komplikation beziehungsweise die Einführung einer weiteren Komplikation gewährleistet ist. Die einzelnen Schichten weisen dabei entsprechende Form und Kontur auf, um die zur Durchführung der entsprechenden Komplikation notwendige Mechanik aufzunehmen. Hierdurch ist eine passgenaue Montage des Funktionszifferblatts ermöglicht.

[0012] Die aufeinander folgenden Schichten des Funktionszifferblatts werden dabei entsprechend gegeneinander fixiert. Diese Fixierung kann dabei auf verschiedenste Weise, wie z. B. durch Kleben, Klemmen, Schränken und dergleichen mehr erfolgen.

[0013] Der schichtweise Aufbau des Funktionszifferblatts eröffnet weitere Gestaltungsfreiheitsgrade, die zu einer besseren Ablesbarkeit der Komplikationen führen können. So kann beispielsweise durch das Eintauchen von Zeigern in das Funktionszifferblatt die Darstellung der Datumsanzeige mit größeren Ziffern ermöglicht werden, was gleichermaßen eine Verbesserung der Lesbarkeit bedeutet.

[0014] Dabei können Skalen, Ziffern, Schriften, Symbole und dergleichen mehr auch als Durchbrüche in den einzelnen Schichten des Funktionszifferblatts ausgebildet sein. Diese können zudem als Alternative für eine Bedruckung gesehen werden. Dieses ist gerade dann gegeben, wenn z. B. eine andersfarbige Oberfläche der vorherigen Schicht zu sehen ist oder der Durchdringungsbereich mit Farbe beziehungsweise Leuchtfarbe ausgefüllt ist. Die Durchbrüche auf den jeweiligen sichtbaren Schichten können aber auch bei entsprechender Form und Auslegung zur Aufnahme von Indexen beziehungsweise deren Befestigung verwendet werden.

[0015] Durch die Erfindung ist die Realisierung von nahezu jedem individualisierten Kundenwunsch im Hinblick auf Gestaltung des Zifferblatts durch die große Vielzahl an Kombinationen der einzelnen Schichten des Funktionszifferblatts im puncto Kontur, Material, Oberfläche, Bedruckung und dergleichen mehr gegeben.

[0016] Dabei kann die Individualisierung beispielsweise durch Verwendung eines Visualisierungsprogramms ermöglicht werden. Somit können an einem Bildschirm die zur Auswahl stehenden sichtbaren Ebenen beziehungsweise Schichten des Funktionszifferblatts konfiguriert und somit die individuelle Gestaltung und letzten Endes das Aussehen des Zifferblattes der Uhr persönlich bestimmt werden.

[0017] Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass für die einzelnen Schichten, insbesondere der Schichten, in denen die Mechanik untergebracht ist und die im fertigen Funktionszifferblatt nicht sichtbar sind, der Einsatz von Basiskomponenten vorgesehen ist. Hierdurch ist sowohl die Montage des Funktionszifferblatts vereinfacht als auch eine Reduzierung der Investitionskosten für den Montageprozess beziehungsweise der Einzelteile des Funktionszifferblatts erreicht.

[0018] Die Verwendung von vorgefertigten Schichten und deren Funktionsteilen stellt eine Vereinfachung in der Herstellung des Funktionszifferblatts auch gegenüber herkömmlichen Zifferblättern dar, da die Verwendung von möglichtst vielen Gleichteilen für unterschiedlichste Funktionszifferblätter erreicht wird.

[0019] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Mechanik zur Modifikation einer als Datumsanzeige ausgebildeten Komplikation des Uhrwerks der Uhr ausgebildet und mit dieser mechanisch koppelbar. Dazu weist die Mechanik des Funktionszifferblatts einen ersten Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern zur Anzeige des Wochentages und einen zweiten Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern zur Anzeige des Monats auf.

[0020] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Mechanik des Funktionszifferblatts zur Darstellung einer als Sonnenauf- und -untergangsanzeige ausgebildeten Komplikation ausgebildet. Hierzu ist die Mechanik des Funktionszifferblatts mit einer Komplikation des Uhrwerks der Uhr für die Tagesanzeige der Datumsanzeige mechanisch koppelbar. Dazu weist die Mechanik einen dritten Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern und Zahnstangen auf.

[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Mechanik des Funktionszifferblatts zur Modifikation eine als Mondphasenanzeige ausgebildete Komplikation des Uhrwerks der Uhr auf und ist mit dieser mechanisch koppelbar. Hierbei wird ein vierter Zahnradsatz mit einer Mehrzahl von Zahnrädern zur Verlagerung und großflächigeren sowie genaueren Anzeige der Mondphase verwendet.

[0022] Auch wenn das erfindungsgemäße Zifferblatt grundsätzlich in jeder Art von Uhr einsetzbar ist, mit welcher durch analoge Anzeigemittel verschiedenste Funktionen angezeigt werden können, ist es gemäß der Erfindung bevorzugt vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt, in Armbanduhren, vorzugsweise in Armbanduhren mit mechanischem Uhrwerk und wenigstens einer Komplikation zum Einsatz kommt. Dabei können mechanische Uhrwerke verwendet werden, bei denen die Zeit und die Komplikationen entsprechend dem Uhrwerk der Figur 1 angezeigt werden. Die Erfindung ist allerdings nicht auf ein derartiges Uhrwerk beschränkt.

[0023] Weiterhin ist durch die Erfindung auch eine Uhr mit einem zuvor beschriebenen Funktionszifferblatts geschützt. Insbesondere sind Armbanduhren mit mechanischem Uhrwerk mit einem zuvor beschrieben Funktionszifferblatts geschützt.

[0024] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

[0025] Es zeigen:
Figur 1:
eine Ansicht einer aus dem Stand der Technik bekannten Anzeige eines Uhrwerks,
Figuren 2 bis 4:
Draufsicht auf verschieden Fertigungsstufen eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
Figuren 5 bis 16:
Draufsicht auf verschieden Fertigungsstufen eines Ausführungsbeispiels eines weiteren erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
Figur 17:
Explosionsdarstellung des Funktionszifferblatts der Figuren 5 bis 16,
Figur 18
eine Draufsicht auf das Funktionszifferblatt der Figur 17,
Figuren 19 und 20:
Darstellung der Anzeige der unterschiedlichen Mondphasen durch das Funktionszifferblatt der Figuren 17 und 18 beziehungsweise der Figuren 5 bis 16,
Figur 21:
detaillierte Darstellung der Funktionsweise der Mondphasendarstellung der durch das Funktionszifferblatt der Figuren 17 und 18 beziehungsweise der Figuren 5 bis 16,
Figur 22:
Darstellung einer Korrektureinrichtung für eine Sonnenauf- und -untergangsanzeige eines Ausführungsbeispiels eines weiteren erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
Figur 23:
Detaildarstellung einer Sonnenauf- und -untergangsanzeige eines Ausführungsbeispiels eines weiteren erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts,
Figur 24:
Darstellung der Sonnenauf- und -untergangsanzeige des Funktionszifferblatts der Figur 23 für verschiedene Zeitpunkte im Jahr und
Figur 25:
Darstellung der Sonnenauf- und -untergangsanzeige des Funktionszifferblatts der Figur 22 für den Standort Frankfurt am Main zusammen mit einer Tierkreiszeichenanzeige.


[0026] In der Figur 2 ist eine erste Schicht 110 eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts dargestellt. In dieser Schicht 110 ist dabei ein erster Zahnradsatz 101 angeordnet, mit dessen Hilfe ein Versatz der Wochentagsanzeige erreicht werden kann. Dazu weist der erste Zahnradsatz 101 ein erstes Zahnrad 102 auf, welches an der aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannten Scheibe 1 für den Wochentag ankoppelt. Mithilfe des entsprechenden Moduls innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks dreht sich dieses Zahnrad 102 innerhalb von 7 Tagen einmal um 360°. Durch dieses Zahnrad 102 wird ein zweites Zahnrad 103 angetrieben, welches mit einem dritten Zahnrad 104 kämmt, welches die gleiche Größe und die gleiche Zahnanzahl aufweist, wie das erste Zahnrad 102. Dieses dritte Zahnrad 104 ist dabei in Richtung 3 Uhr vom Mittelpunkt der Scheibe 110 versetzt. Auf dem dritten Zahnrad 104 ist dabei eine Scheibe 105 für die Wochentagsanzeige angeordnet, wobei in der vorliegenden Darstellung nur die Buchstaben FRE für Freitags angezogen sind. Allerdings sind für die anderen Wochentage entsprechende Abkürzungen auf der Scheibe 105 angeordnet, die hier allerdings nicht gezeigt sind.

[0027] In der Figur 3 ist nunmehr eine zweite Schicht 111 dargestellt, welche auf die erste Schicht 110 aufgebracht wurde und innerhalb welcher ein Versatz der aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannten Monatsanzeige ebenfalls in Richtung 3 Uhr vom Zentrum der Schichten 110 und 111 erfolgt. Hierzu ist ein zweiter Zahnradsatz 106 vorgesehen. Dieser zweite Zahnradsatz 106 weist dabei ein erstes Zahnrad 107 auf, welches mit einem entsprechenden Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks sich innerhalb eines Jahres, also innerhalb von 12 Monaten um 360° dreht. Mittels des ersten Zahnrades 107 wird ein zweites Zahnrad 113 angetrieben, welches zusätzlich mit einem dritten Zahnrad 108 kämmt. Dabei ist auf dem dritten Zahnrad 108 wiederum eine Scheibe 109 für eine Monatsanzeige angeordnet. Die Übersetzung zwischen dem ersten Zahnrad 107 und dem dritten Zahnrad 108 ist dabei derart gestaltet, dass sich die beiden Zahnräder 107 und 108 unterschiedlich drehen, nämlich derart, dass wenn das Zahnrad 107 eine Umdrehung um 360° durchgeführt hat, das Zahnrad 108 eine entsprechende Umdrehung um 180° durchgeführt hat. Dabei ist die Monatsanzeige auf der Scheibe 109 doppelt ausgeführt, da die Scheibe 108 zwei Jahre für eine vollständige Umdrehung um 360° benötigt. Auch bei der Scheibe 109 ist in der Darstellung der Figur 3 nur die Abkürzung JUL für den Monat Juli gezeigt. Selbstverständlich sind auch alle anderen elf Monate des Jahres mit entsprechenden Abkürzungen und in entsprechenden Abständen auf der Scheide 109 angeordnet beziehungsweise aufgebracht.

[0028] Alternativ kann es natürlich auch vorgesehen sein, dass das Zahnrad 108 sich auch um 360° dreht, während sich das Zahnrad 107 um 360° dreht. Allerdings ist dann die entsprechende Monatsanzeige auf der Scheibe 109 nur einfachausgeführt, da dann auch die Scheibe 109 während eines Jahres eine vollständige Drehung um 360° durchführt.

[0029] Für dieses erste Ausführungsbeispiel ist in Figur 4 abschließend die letzte Schicht 112 aufgesetzt, welche nunmehr auf die Schicht 111 und gegebenenfalls hier nicht dargestellten Schichten, die im Wesentlichen nur Designzwecken dienen, aufgebracht ist und die das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt in diesem Ausführungsbeispiel abschließt und das eigentliche Zifferblatt zur Draufsicht auf die Uhr bildet. Wie der Figur 4 entnommen werden kann, weist die Schicht 112 und die hier nicht dargestellten Schichten dabei Aussparungen 114 und 115 auf. Mittels der Aussparung 115 ist dabei freie Sicht auf einen Ausschnitt der Scheibe 109 für die Monatsanzeige gewährleistet, während die Aussparung 114 freie Sicht auf die Scheibe 105 für die Wochentagsanzeige gewährleistet. Somit wird mit diesen Aussparungen 114 und 115 sowie unter Zuhilfenahme der der Mechanik 100 und der Scheiben 105 und 109 der Monat und der Wochentag auf dem Funktionszifferblatt angezeigt. Diese Datumsanzeige ist dabei durch das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt versetzt zu der ursprünglichen Datumsanzeige gemäß der Figur 1 angeordnet.

[0030] Ferner ist in der Figur 4 auch noch ein Zeiger 116 für die Anzeige des Tages des Monats vorgesehen. Dieser Zeiger 116 entspricht dem Zeiger 104 der Figur 1. Die Funktionsweise des Zeigers 116 ist dabei unverändert gegenüber der Funktionsweise des Zeigers 104 und enthält dabei zusätzlich noch eine Mondphasenanzeige.

[0031] In der vorliegenden Darstellung der Figur 4 wird der Freitag der 9. Juli mithilfe des Funktionszifferblattes und der bereits in dem Uhrwerk integrierten Komplikationen dargestellt. Mithilfe der Mechanik 100 des erfindungsgemäßen Funktionszifferblattes ist dabei ein Versatz der Datumsanzeige realisiert. In Figur 4 ist ebenfalls ein Gehäuse 5 angedeutet, in welchem das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt angeordnet ist. Dabei kann dieses Gehäuse 5 durch die einzelnen Schichten des scheibenförmigen Aufbaus des erfindungsgemäßen Funktionszifferblattes gebildet sein. Auch wenn hier in diesem Ausführungsbeispiel nur die Schichten 110, 111 und 112 näher beschrieben sind, können noch weiterem, hier nicht dargestellte Schichten vorgesehen sein, die im Wesentlichen dazu dienen, verschiedenste Designelement innerhalb des erfindungsgemäßen Funtionszifferblatts unterzubringen.

[0032] In den Figuren 5 bis 18 sind verschiedene Elemente eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Funktionszifferblattes gezeigt. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird dabei als Komplikation die Mondphase aus einer Position in Richtung 6 Uhr, wie sie aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannt ist in Richtung 3 Uhr erzielt, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel eine deutlich bessere und genauere Darstellung der einzelnen Mondphasen erzielt wird.

[0033] Das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts gemäß den Figuren 5 bis 18 besteht dabei aus zwölf verschiedenen Schichten 221 bis 232 beziehungsweise aus zwölf unterschiedlichen Ebenen. Die einzelnen Ebenen 221 bis 232 sind in den Figuren 5 bis 16 detailliert dargestellt. In der Figur 17 ist ferner eine Explosionsdarstellung der einzelnen Schichten 221 bis 232 dieses Ausführungsbeispiels des Funktionszifferblatts dargestellt.

[0034] Als Basis des Funktionszifferblattes beziehungsweise dessen Gehäuse 5 dient die in Figur 5 gezeigte Schicht 221. In der Schicht 221 ist vom Mittelpunkt in Richtung 6 Uhr versetzt ein Zahnrad 202 eines Zahnradsatzes 201 angeordnet. Dieses Zahnrad 202 koppelt dabei an die Scheibe 3 für die Mondphasenanzeige, welche aus dem Stand der Technik gemäß der Figur 1 bekannt ist, an. Dieses Zahnrad 202 dreht ebenfalls innerhalb von 29,5 Tagen durch das entsprechende Modul innerhalb des Uhrengehäuses und unter Nutzung des Uhrwerks einmal um 180°.

[0035] In Figur 6 ist nun die zweite Schicht 222 dieses Ausführungsbeispiels eines Funktionszifferblattes dargestellt, welche auf die Schicht 221 der Figur 5 aufgebracht wurde. In dieser Schicht 222 ist nun ferner ein weiteres Zahnrad 203 angeordnet, welches die gleiche Größe und die gleiche Zahnradanzahl aufweist wie das Zahnrad 202 der Schicht 221 und mit diesem kämmt. Die beiden Zahnräder 202 und 203 bilden gemeinsam einen Zahnradsatz 201, welcher die Mechanik 200 dieses Ausführungsbeispiels bildet. Da die beiden Zahnräder 202 und 203 gleich groß sind und die gleiche Zahnanzahl aufweisen, drehen sie synchron, sodass nicht nur das Zahnrad 202 innerhalb von 29,5 Tagen -einem Mondzyklus- eine Drehung um 180° ausführt, sondern auch das Zahnrad 203.

[0036] Auf dem Zahnrad 202 wird in der nächsten Schicht 223, wie sie in Figur 7 dargestellt ist, eine Scheibe 204 für eine Mondphasenanzeige angeordnet.

[0037] Da allerdings diese Mondphasenanzeige sehr klein und nur in acht unterschiedliche feste Phasendarstellungen aufgeteilt ist und nur zur Übersicht des Mondphasenverlaufs dient, ist in einer darauf folgenden Schicht 224, wie sie in Figur 8 dargestellt ist, auf dem Zahnrad 203, welches durch die Schicht 223 hindurch tritt, eine weitere Scheibe 205 für eine Mondphasenanzeige angekoppelt, deren Durchmesser deutlich größer ist als der des Zahnrades 203. Auf der Scheibe 205 für die Mondphasenanzeige ist dabei eine sanduhrförmige Kontur in einer schwarz/weiß Darstellung aufgebracht.

[0038] Um mit der Scheibe 205 für eine Mondphasenanzeige eine deutlich bessere und genauere Darstellung der Mondphase gegenüber dem Stand der Technik zu erreichen, ist nunmehr in der nachfolgenden Schicht 225, wie sie in Figur 9 dargestellt ist, eine kreisförmige Ausnehmung 206 vorgesehen, welche einen kreisförmigen Ausschnitt der Scheibe 205 für die Mondphasenanzeige frei gibt. Durch die sanduhrförmige Ausgestaltung der Scheibe 205 ist dadurch bei der Drehung der Scheibe 205 eine vergrößerte Darstellung der Mondphase gegenüber der aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 bekannten Darstellung erzielt. Ferner wird durch diese Darstellung auch der Verlauf des Mondzyklus realitätsnah widergespiegelt, da sich die Darstellung des Mondes sanduhrförmige Kontur in einer schwarz/weiß Darstellung und die kreisförmige Ausnehmung 206 kontinuierlich ändert und nicht auf separate Darstellungen einzelner Mondphasen zurückgegriffen werden muss.

[0039] Die in den Figuren 10 bis 16 dargestellten Schichten 226 bis 232 haben nunmehr keinen weiteren Einfluss auf die Mondphasenanzeige, sondern dienen im Wesentlichen dazu, Designelemente für das erfindungsgemäße Zifferblatt darstellen zu können. Diese Designelemente können dabei aufgrund von verschiedenen Durchbrüchen und Konturen dreidimensional gestaltet sein. Allerdings ist es auch möglich, aufgrund der unterschiedlichen Farbgestaltung der einzelnen Schichten 226 bis 232 farbliche Designelemente in das erfindungsgemäße Zifferblatt einzubauen.

[0040] Die Schichten 226 bis 232 sind dabei derart gestaltet, dass sie die Sicht auf die Mondphasenanzeige, wie sie in Figur 9 dargestellt ist, nicht verdecken, sondern freigeben, sodass im Endeffekt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Funktionszifferblatt ergibt, wie sie in Figur 18 dargestellt ist, wobei die Aussparung 206 der Schicht 225 gemäß Figur 9 immer sichtbar ist.

[0041] Während die Figuren 5 bis 16 den schichtweisen Aufbau des Funktionszifferblatts darstellen, wobei immer eine neue Schicht als oberste Schicht dargestellt und eine Draufsicht gezeigt ist, ist in Figur 17 nochmals eine Explosionsdarstellung der Schichten 221 bis 232 dargestellt. Dabei dienen Führungsdurchbrüche 21 und 22 der einzelnen Schichten 221 bis 231 zur genauen Positionierung der einzelnen Schichten 221 bis 231 beziehungsweise des Funktionsziffernblatts auf der jeweiligen Uhr, in der es zum Einsatz kommen soll, wobei diese Führungsdurchbrüche 21 und 22 mit entsprechenden Führungselementen der Uhr korrespondierenden.

[0042] In den Figuren 19 und 20 ist nochmals verdeutlicht, dass mit diesem Ausführungsbeispiel des Funktionszifferblatts eine sehr exakte Darstellung der einzelnen Mondphasen erzielt werden kann, wobei von Neumond über zunehmenden Halbmond bis Vollmond und abnehmenden Halbmond und wiederum Neumond sehr exakt zwischen 32 unterschiedlichen Positionen differenziert werden kann, wobei in durch die Ausnehmung 206 und die sanduhrförmige Kontur in einer schwarz/weiß Darstellung der Scheibe 205 immer die aktuelle am Himmel sichtbare Mondform realitätsnah imitiert wird.

[0043] Da jedoch mit dieser realitätsnahen Ansicht keine exakte Aussage möglich ist, in welchem Zyklus sich der Mond gerade befindet, weist dieses Ausführungsbeispiel noch eine Anzeige für den Mondzyklus auf. Wie insbesondere der detaillierten Darstellung der Figur 21 für verschiedene Mondzyklen zu entnehmen ist, weist die Scheibe 205 für die Mondphasenanzeige einen äußeren Ring 207 auf, über dessen Umfang äquidistant sechzehn Markierungen 214 angeordnet sind, von denen in der Figur 21 allerdings der Übersichtlichkeit halber jeweils nur eine mit einem Bezugszeichen 214 versehen ist. Ferner ist über der Scheibe 205 für die Mondphasenanzeige exzentrisch dazu eine ringförmige Scheibe 208, welche die Ausnehmung 206 für die realitätsnahe Anzeige der Mondphase aufweist, angeordnet. In dieser ringförmigen Scheibe 208 sind äquidistant auf einem Radius fünf Ausnehmungen 209, 210, 211, 212 und 213 angeordnet. Diese fünf Ausnehmungen 209, 210, 211, 212 und 213 wirken mit den Markierungen 214 der Scheibe 205 derart zusammen, dass damit der Mondzyklus in 32 verschiedenen exakte Mondphasen entsprechend den in den Figuren 19 und 20 exakt angezeigt werden können. In der Figur 23 sind beispielhaft noch mal fünf aufeinanderfolgende derartige Mondphasen während des zunehmenden Mondes dargestellt. In der obersten Darstellung der Figur 21 wird der zunehmende Halbmond dargestellt, nachdem der Mond seit Neumond 2/8 (=8/32) eines gesamten Zykluses durchlaufen hat. Dies wird dadurch angezeigt, dass eine Markierung 214 durch die mit ">1<" gekennzeichnete Ausnehmung 211 hindurch zu sehen ist, während durch die weiteren vier Ausnehmungen 209 (mit ½ gekennzeichnet), 210 (mit % gekennzeichnet), 212 (mit ¼ gekennzeichnet) und 213 (mit ½ gekennzeichnet) keine derartige Markierung zu sehen ist.

[0044] Geht man nun die Darstellungen der Figur 21 in Pfeilrichtung durch, wird die Zyklusanzeige immer um 1/32 weitergesetzt. So ist in der zweiten Darstellung der Figur 21 die Ausnehmung 212 (mit ¼ gekennzeichnet) mit einer Markierung 214 versehen, während die weiteren Ausnehmung 209, 210, 211 und 213 keine derartige Markierung aufweisen. Damit hat der Mond nunmehr seit Neumond 9/32 seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen 2/8 plus ¼ von 1/8.

[0045] In der nächsten Darstellung der Figur 21 sind nun die mit ½ gekennzeichneten Ausnehmungen 209 und 213 mit einer Markierung 214 versehen. Damit hat der Mond nunmehr seit Neumond 10/32 (=5/16) seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen 2/8 plus 1/2 von 1/8.

[0046] In der darauffolgenden Darstellung der Figur 21 ist nun die mit ¾ gekennzeichnete Ausnehmungen 210 mit einer Markierung 214 versehen. Damit hat der Mond nunmehr seit Neumond 11/32 seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen 2/8 plus ¾ von 1/8.

[0047] In der abschließenden Darstellung der Figur 21 ist nun wieder die ">1<" gekennzeichnete Ausnehmung 211 mit einer Markierung 214 versehen. Damit hat der Mond nunmehr seit Neumond 12/32 (=3/8) seines Zykluses durchlaufen, nämlich die bereist durchlaufenen 2/8 plus 1/8.

[0048] Damit kann mit dem erfindungsgemäßen Funktionszifferblatt ein Mondzyklus sehr exakt in 32 Phasen aufgeteilt werde, die auch exakt angezeigt werden können, wie Sie in den Figuren 19 und 20 dargestellt sind.

[0049] In der Figur 23 ist nunmehr eine Mechanik 300 eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts gezeigt. Die dort dargestellte Mechanik 300 dient einerseits dazu, die Zeit des Sonnenauf- und -untergangs auf dem Funktionszifferblatt anzuzeigen. Andererseits ist hierbei mit einer Scheibe 319 durch eine darauf angeordnete Sonnen- beziehungsweise Monddarstellung, die Anzeige beziehungsweise die Darstellung von Tag und Nacht möglich, wobei diese Scheibe 319 an die 24-Stunden-Anzeige aus dem Stand der Technik gemäß Figur 1 ankoppelt und innerhalb von 24 Stunden um 360° gedreht wird.

[0050] Die Mechanik 300 weist dabei einen Zahnradsatz 301 mit Zahnrädern 302 bis 310 sowie Zahnstangen 313 bis 316 auf. Dabei ist das Zahnrad 310 mit einer Komplikation eines Uhrwerks einer Uhr mechanisch koppelbar, wobei diese Komplikation zur Anzeige des Tages des Monats ausgebildet ist. D. h. das Zahnrad 310 dreht sich innerhalb eines Monats einmal um 360°. Das Zahnrad 310 kämmt dabei mit einem weiteren Zahnrad 302. Auf dem Zahnrad 302 ist konzentrisch ein weiteres Zahnrad 303 aufgesetzt, welches mit einem Zahnrad 304 kämmt. Die Anzahl der Zähne der einzelnen Zahnräder 310, 302, 303 und 304 ist dabei derart gewählt, dass das Zahnrad 310 innerhalb von 31 Tagen sich einmal um 360° dreht, während das Zahnrad 304 sich einmal um 360° gedreht hat, wenn das Zahnrad 310 zwölf Umdrehungen durchgeführt hat. Dies bedeutet, dass das Zahnrad 304 innerhalb eines Jahres eine Drehung um 360° durchführt. Auf dem Zahnrad 304 ist exzentrisch ein Zahnrad 305 drehbar gelagert, welches durch das Zahnrad 304 exzentrisch mitgedreht wird. Mit dem Zahnrad 305 kämmen dabei Zahnstangen 315 und 316, wobei die Zahnstange 315 an seinem einen Ende mittels eines Drehlagers 324 um einen festen Drehpunkt 325 drehbar gelagert ist. Die Zahnstange 316 ist dabei verschiebbar gegenüber der Zahnstange 315 gelagert, wie dies auch aus den Darstellungen der Figur 23 hervorgeht, damit die Zahnstangen 315 und 316 auch auf die Drehbewegung des Zahnrads 304 reagiern und entsprechend mitgenommen werden.

[0051] An der Zahnstange 316 sind zwei weitere, linear verschiebbare Zahnstangen 313 und 314 über eine Drehverbindung angeordnet, wobei die Zahnstange 314 direkt mit einem Zahnrad 308 kämmt, während die Zahnstange 313 in Eingriff mit einem Zahnrad 307 und/oder in Eingriff mit einem Zahnrad 306 ist, wobei diese Zahnräder 306 und 307 mit einem weiteren Zahnrad 309 kämmen. Die Zahnräder 308 und 309 sind dabei jeweils mit einer Aussparung 317 und 318 versehen und weisen Segmente 311 und 312 auf, die am längsten Tag des Jahres, nämlich am 21. Juni, die Aussparungen 317 und 318 einen größtmögliche gemeinsamen Ausschnitt bilden. Durch die spezielle Anordnung der Zahnstangen 314 und 313 sowie der Zahnräder 306 und 307 sind die Zahnräder 308 und 309 gegenläufig angeordnet. D. h. wenn das eine Zahnrad 308 eine Linksdrehung durchführt, führt das andere Zahnrad 309 eine Rechtsdrehung durch und umgekehrt. Nachdem die Aussparungen 317 und 318 am 21. Juli einen größtmöglichen gemeinsamen Ausschnitt bilden, verringert sich dieser nun bis zum 21. Dezember, an dem die Aussparungen 317 und 318 einen kleinstmöglichen gemeinsamen Ausschnitt bilden. Aufgrund der speziellen Mechanik 300 findet dabei jeweils am 21 Juli und am 21 Dezember eine Umkehr der Drehrichtung der die Aussparungen 317 und 318 sowie die Segmente 311 und 312 aufweisenden Zahnräder 308 und 309 statt.

[0052] Die exzentrische Lagerung des Zahnrades 305 auf dem Zahnrad 304 ist dabei abhängig von der geographischen Lage, in der die Uhr zum Einsatz kommen soll. In der Darstellung gemäß Figur 25 ist hierbei ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem die Uhr für eine Darstellung des Sonnenauf- und -untergangs in Frankfurt am Main bei einer geographischen Breite von 50,1 Grad und einer geographischen Länge von 8,6 Grad ausgebildet ist. Die Zeit des Sonnenauf- beziehungsweise -untergangs kann dabei durch das Auftreffen der Segmente 311 und 312 auf einem Umkreis abgelesen werden, wobei in der Darstellung der Figur 25 dort allerdings keine Uhrzeiten eingetragen sind. Diese Uhrzeiten können aber entsprechend einer Darstellung einer analogen Uhr um den linken Kreis in der Figur 25 angeordnet werden, an dem die Sonnenauf- und - untergangsanzeige angeordnet ist, wobei hier allerdings eine 24-Stundenanzeige vorgesehen sein sollte.

[0053] Weiterhin ist in Figur 25 in dem rechten Kreis eine Tierkreiszeichenanzeige 326 angeordnet. Die dortige Mechanik ist dabei entsprechend einer zuvor für das Ausführungsbeispiel der Figuren 2 bis 4 beschriebenen Monatsanzeige ausgebildet, da die Tierkreiszeichen zeitlich im Wesentlichen synchron zu den einzelnen Monaten des Jahres laufen.

[0054] Da der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang nicht synchron um eine bestimmte Uhrzeit variieren, kann eine Korrekturvorrichtung vorgesehen sein, wie sie beispielhaft in Figur 22 dargestellt ist. Dabei ist zu erkennen, dass das Zahnrad 305 auch hier direkt an dem Zahnrad 304 drehbar gelagert angeordnet ist. An dem Zahnrad 304 ist jedoch ein Ausgleichsglied 321 angeordnet, welches einerseits mittels eines Stiftes 322 in einer als Kurvenbahn ausgebildeten Führungsbahn und andererseits an dem Drehlager 324 der Zahnstange 315 drehbar fixiert ist. Mittels des Stiftes 322 und der Führungsbahn 323 kann nunmehr die Exzentrizität des Zahnrades 305 zu dem Zahnrad 304 variiert werden. Die Führungsbahn 323 ist dabei derart ausgebildet, dass damit eine abgewandelte Sinusbahn realiserbar ist, wodurch insbesondere die asynchrone Anordnung des Sonnenauf- und -untergangs ausgeglichen beziehungsweise angenähert werden soll.

[0055] In der Figur 24 sind abschließend verschiedene Zeitpunkte dargestellt, aus denen ersichtlich ist, dass die Sonnenauf- und -untergangsanzeige des erfindungsgemäßen Funktionszifferblatts sehr gut funktioniert. Dargestellt sind dabei jeweils unterschiedliche Sonnenaufgangszeiten und Sonnenuntergangszeiten am 01. Juli, 01.August, 01. September, 01. Oktober, 01. November, 01. Dezember und 01. Januar.

[0056] Auch wenn in den einzelnen Ausführungsbeispielen jeweils nur die Modifizierung beziehungsweise Erzeugung einer Komplikation beschrieben ist, ist es natürlich auch möglich, die Modifikation und Erzeugung verschiedenster Komplikationen innerhalb eines einzigen Funktionszifferblattes zu realisieren. Hierzu ist nur eine entsprechende Anzahl von unterschiedlichen Schichten notwendig. Da die einzelnen Schichten im Submillimeterbereich liegen, können mit einer entsprechenden Anzahl von Schichten mehrere Modifikationen von bereits vorhandenen Komplikationen eines Uhrwerks oder auch die Schaffung weiterer Komplikationen durch das Funktionszifferblatt in einfacher Art und Weise realisiert werden.

[0057] Ferner werden die in den beschriebenen Ausführungsbeispielen dargestellte Mechaniken 100, 200 und 300 über eine Vielzahl von Zahnrädern und Zahnstangen realisiert. Es ist allerdings auch denkbar, zur Realisierung der Mechaniken 100, 200 und 300 andere Übertragungsmechanismen, wie beispielsweise Seilzüge oder dergleichen mehr beziehungsweise Kombinationen davon einzusetzen.
Bezugszeichenliste
1 Scheibe für Wochentagsanzeige 204 Scheibe für Mondphasenanzeige
2 Scheibe für Monatsanzeige 205 Scheibe für Mondphasenanzeige
3 Scheibe für Mondphasenanzeige 206 Aussparung
4 Zeiger für Tag des Monatsanzeige 207 Ring
5 Gehäuse 208 Scheibe für Zyklusanzeige
19 Datumsanzeige 209 Ausnehmung
21 Führungsdurchbruch 210 Ausnehmung
22 Führungsdurchbruch 211 Ausnehmung
100 Mechanik 212 Ausnehmung
101 Zahnradsatz 213 Ausnehmung
102 Zahnrad 214 Markierung
103 Zahnrad 221 Schicht
104 Zahnrad 222 Schicht
105 Scheibe für Wochentagsanzeige 223 Schicht
106 Zahnradsatz 224 Schicht
107 Zahnrad 225 Schicht
108 Zahnrad 226 Schicht
109 Scheibe für Monatsanzeige 227 Schicht
110 Schicht 228 Schicht
111 Schicht 229 Schicht
112 Schicht 230 Schicht
113 Zahnrad 231 Schicht
114 Aussparung für Wochentagsanzeige 232 Schicht
115 Aussparung für Monatsanzeige 300 Mechanik
116 Zeiger für Tag des Monatsanzeige 301 Zahnradsatz
200 Mechanik 302 Zahnrad
201 Zahnradsatz 303 Zahnrad
202 Zahnrad 304 Zahnrad
203 Zahnrad 305 Zahnrad
306 Zahnrad 317 Aussparung
307 Zahnrad 318 Aussparung
308 Zahnrad 319 Scheibe
309 Zahnrad 320 Sonnenauf- und -untergangsanzeige
310 Zahnrad 321 Ausgleichsglied
311 Segment 322 Stift
312 Segment 323 Führung
313 Zahnstange 324 Drehlager
314 Zahnstange 325 Drehpunkt
315 Zahnstange 326 Tierkreiszeichenanzeige
316 Zahnstange    



Ansprüche

1. Funktionszifferblatt für eine Uhr mit einem Uhrwerk, welches wenigstens eine Komplikation aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass es als ein Gehäuse (5) ausgebildet ist, in welchem eine Mechanik (100, 200, 300) angeordnet ist, mit welcher die wenigstens eine Komplikation modifizierbar ist.
 
2. Funktionszifferblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100, 200, 300) derart ausgebildet ist, dass weitere Komplikationen mittels des Funktionszifferblatts darstellbar sind.
 
3. Funktionszifferblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100, 200, 300) derart ausgebildet ist, dass die wenigstens eine Komplikation an einer beliebigen Stelle des Funktionszifferblatts darstellbar ist.
 
4. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrschichtig aufgebaut ist.
 
5. Funktionszifferblatt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Schicht (110, 111, 112; 221, ..., 232) Führungsdurchbrüche (21, 22) aufweist, welche mit dazu korrespondierenden Führungselementen der Uhr zusammenwirken.
 
6. Funktionszifferblatt nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass aufeinanderfolgende Schichten (110, 111, 112; 221, ..., 232) gegeneinander fixiert sind.
 
7. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100) zur Modifikation einer als Datumsanzeige (19) ausgebildeten Komplikation des Uhrwerks der Uhr ausgebildet und mit dieser mechanisch koppelbar ist.
 
8. Funktionszifferblatt nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (100) einen ersten Zahnradsatz (101) mit Zahnrädern (102, 103, 104) zur Anzeige des Wochentags (105) und einen zweiten Zahnradsatz (106) mit Zahnrädern (107, 108) zur Anzeige des Monats (109) aufweist.
 
9. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (300) zur Darstellung einer als Sonnenauf- und -untergangsanzeige (320) ausgebildeten Komplikation ausgebildet ist.
 
10. Funktionszifferblatt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (300) mit einer Komplikation des Uhrwerks der Uhr für die Tagesanzeige der Datumsanzeige mechanisch koppelbar ist.
 
11. Funktionszifferblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (300) einen Zahnradsatz (301) mit Zahnrädern (302, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309) und Zahnstangen (313, 314, 315, 316) aufweist.
 
12. Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (200) zur Modifikation einer als Mondphasenanzeige ausgebildeten Komplikation des Uhrwerks der Uhr ausgebildet und mit dieser mechanisch koppelbar ist.
 
13. Funktionszifferblatt nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik (200) einen Zahnradsatz (201) mit Zahnrädern (202, 203) zur Verlagerung und großflächigeren sowie genaueren Anzeige der Mondphase aufweist.
 
14. Uhr mit einem Funktionszifferblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 




Zeichnung