[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Pressumformwerkzeug aufweisend ein Oberwerkzeug
und ein Unterwerkzeug gemäß den Merkmalen im Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Pressumformwerkzeuge zur Herstellung von Blechumformbauteilen
bekannt. Hierzu wird eine Blechplatine in das Pressumformwerkzeug eingelegt und dann
durch aufeinander zu bewegen eines Oberwerkzeuges und eines Unterwerkzeuges umgeformt.
Hierzu wird zumeist ein Oberwerkzeug mit Hilfe eines Pressenstößels abgesenkt, wobei
bei Anlagenkontakt von Oberwerkzeug mit Platine sowie Platine mit Unterwerkzeug eine
Umformung der Platine beginnt, bis Oberwerkzeug und Unterwerkzeug derart geschlossen
sind, dass unter Eingliederung der Platine zwischen dem Oberwerkzeug und Unterwerkzeug
ein Formhohlraum verbleibt. In dem Formhohlraum wird die umgeformte Platine dann endgeformt
zu dem durch die Pressumformung herzustellenden Bauteil. Hierbei kann es bei mehrfach
nebeneinander angeordneten Oberwerkzeugen in einer Presse, so dass gleichzeitig zwei,
drei oder mehr Platinen parallel zu einem Bauteil umgeformt werden, zu einem voneinander
verschiedenen Anlagenkontakt zwischen den einzelnen Werkzeugen kommen. Die gleichzeitig
hergestellten Bauteile unterliegen somit minimalen Produktionstoleranzen, aufgrund
eines Verzuges von Oberwerkzeug, Unterwerkzeug, Pressentisch und/oder Pressenstößel
sowie Abweichungen der Toleranzen von den Oberwerkzeugen bzw. den Unterwerkzeugen
zueinander.
[0003] Weiterhin sind im Stand der Technik die Warmumformung und Presshärtung für härtbare
Stahllegierungen bekannt. Hierbei werden Platinen aus einer härtbaren Stahllegierung
auf eine Temperatur über AC3 erwärmt, so dass diese vollständig austenitisiert sind.
Diese erwärmten Platinen werden dann in das Pressumformwerkzeug eingelegt und im warmen
Zustand umgeformt. Nach Abschluss der Pressumformung, bei vollständig geschlossenem
Pressumformwerkzeug wird das Bauteil dann bevorzugt in dem Pressumformwerkzeug derart
schnell abgekühlt, dass eine Abschreckhärtung erfolgt. Dieser Vorgang ist auch als
Presshärten bekannt. Ist nunmehr aufgrund oben genannter Toleranzen ein nicht unmittelbarer
und direkter Anlagenkontakt zwischen Oberfläche in dem Pressumformwerkzeug befindlichen
Bauteil sowie Innenseite der Werkzeugoberflächen zu verzeichnen, so ist die Abkühlleistung
aufgrund minimaler Luftspalte in diesen Bereichen gesenkt und es stellt sich eine
geringere Abkühlrate ein.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Pressumformwerkzeug aufzuzeigen,
bei dem eine Ausgleichsmöglichkeit von Oberwerkzeug und/oder Unterwerkzeug bereitgestellt
wird, so dass bei der Pressumformung auftretende Produktionstoleranzen, insbesondere
bei mehrfach fallenden Werkzeugen gesenkt werden und gegebenenfalls bei einem Abschreckhärten
eine bessere Wärmeabfuhr erfolgt.
[0005] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Pressumformwerkzeug, aufweisend
ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche.
[0007] Das Pressumformwerkzeug weist ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug auf, welche
aufeinander zu bewegbar sind und bei geschlossenem Pressumformwerkzeug zwischen Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug ein Formhohlraum ausgebildet ist. In einem Formhohlraum kommt eine
zu einem Pressumformbauteil umgeformte Platine zur Anlage, wobei insbesondere die
Oberfläche der Platine mit einer Werkzeugoberfläche des Oberwerkzeuges sowie mit einer
Werkzeugoberfläche des Unterwerkzeuges zum Anlagenkontakt kommt. Erfindungsgemäß ist
nunmehr vorgesehen, dass an einem Pressenstößel und/oder einem Pressentisch eine Werkzeugspannplatte
angeordnet ist, wobei an der Werkzeugspannplatte ein gegenüber dieser relativbewegliches
Oberwerkzeug oder Unterwerkzeug unter Eingliederung mindestens eines federelastischen
Stellelementes gelagert ist.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist somit im Bereich des Oberwerkzeuges ein Pressenstößel
vorgesehen, wobei der Pressenstößel eine entsprechende Aufnahme hat, für eine Werkzeugspannplatte,
wobei dann wiederum an die Werkzeugspannplatte das Oberwerkzeug selbst gekoppelt ist.
Im Falle des Unterwerkzeuges ist ein Pressentisch vorgesehen, auf welchem die Werkzeugspannplatte
festgelegt ist und dann wiederum an der Werkzeugspannplatte das Unterwerkzeug. Im
Folgenden wird die Erfindung derart beschrieben, dass die Werkzeugspannplatte sowohl
an dem Pressenstößel ausgebildet sein kann, als auch an dem Pressentisch. Mithin sind
drei Ausgestaltungsvarianten im Rahmen der Erfindung vorstellbar, so dass entweder
die erfindungsgemäße Werkzeugspannplatte mit federelastischem Stellelement am Oberwerkzeug
vorgesehen ist oder eine Werkzeugspannplatte mit federelastischem Stellelement an
dem Unterwerkzeug oder als dritte Variante sowohl an dem Oberwerkzeug als auch an
dem Unterwerkzeug jeweils eine Werkzeugspannplatte vorgesehen sind. Die nachfolgende
Beschreibung gilt somit für die drei Ausgestaltungsvarianten gleichermaßen und kann
beliebig hierfür kombiniert werden. Besonders bevorzugt ist jedoch gerade unter Berücksichtigung
der anfallenden Werkzeugkosten sowie der Betriebskosten die Ausführungsvariante des
elastischen Stellelementes am Oberwerkzeug. Hier ergibt sich insbesondere der Vorteil,
dass nur ein Werkzeug, mithin das Oberwerkzeug federnd gelagert wird, was die Herstellungskosten
des Werkzeugs senkt. Gleichzeitig bietet dies den Vorteil, dass kein Schmutz aufgrund
der Erdanziehungskraft in die federelastischen Stellelemente bei Werkzeugwechsel oder
Betrieb des Werkzeuges fällt.
[0009] Kommt es nunmehr aufgrund von Toleranzen der Platine und/oder Toleranzen bzw. Verschleiß
von Oberwerkzeug zu Unterwerkzeug und/oder einer relativen Verschiebung zwischen Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug zu Teilbereichen der Werkzeugoberflächen und Platinenoberfläche,
welche nicht im Anlagenkontakt sein würden, so kann dies erfindungsgemäß durch einen
Toleranzausgleich aufgrund relativer Verschiebung vermieden werden. Gleichzeitig ist
ein kostengünstiger und logistisch einfacher Werkzeugwechsel realisierbar. Nur die
Werkzeugspannplatte bleibt an dem Pressenstößel oder aber an dem Pressentisch und
das formgebende Werkzeug, das Oberwerkzeug bzw. das dazu korrespondierende Unterwerkzeug
sind austauschbar, beispielsweise bei Verschleiß oder aber bei Serienwechsel, so dass
eine neue Generation von Pressumformbauteilen oder auch eine andere Produktionscharge
mit andersartigen Ober- und Unterwerkzeug hergestellt werden können.
[0010] Aufgrund des federelastischen Stellelementes ist nunmehr das Oberwerkzeug bzw. das
Unterwerkzeug gegenüber der Werkzeugspannplatte relativbeweglich gelagert. Die Werkzeugspannplatte
sorgt zunächst dafür, dass die auf der Werkzeugspannplatte verteilten federelastischen
Stellelemente die Pressenkraft homogen an das Oberwerkzeug übertragen werden. Kommt
es zu einer Schieflage, so wird diese aufgrund der Relativbewegung und der sich dann
unterschiedlich verteilenden Umformkräfte auf die verschiedenen federelastischen Stellelemente
zu einem Nachrücken und somit zu einer Homogenisierung der zu übertragenden Umformkräfte.
[0011] Insbesondere bei Ausbildung des erfindungsgemäßen Pressumformwerkzeuges als Warmform-
und/oder insbesondere Presshärte- bzw. Abschreckwerkzeug wird somit stets ein nahezu
vollflächiger Anlagenkontakt der Werkzeugoberflächen mit der Oberfläche der Platine
bzw. des hergestellten Pressumformbauteils sichergestellt. Erfindungsgemäß ergibt
sich hierdurch insbesondere der Vorteil, dass bei Durchführung einer Abschreckhärtung
sichergestellt ist, dass das Bauteil homogen und insbesondere in allen erforderlichen
Bereichen die erwünschte Abschrecktemperatur und somit das gewünschte Härtegefüge
aufweist. Kommt es aufgrund minimaler Luftspalte zu geringeren Abkühlraten, werden
entweder stärkere Kühlleistungen und/oder größere Zeitfenster eingesetzt, um prozesssicher
zu gewährleisten, dass die presszuhärtenden Bauteile die gewünschten Härtegefügeeigenschaften
aufweisen. Diese Zeitfenster und/oder Mehrkühlleistungen können im Rahmen der Erfindung
jedoch deutlich reduziert werden, da aufgrund des im Wesentlichen vollständigen Anlagenkontaktes
ein besserer Wärmeübergang von der Bauteiloberfläche an die Werkzeugoberfläche erfolgt.
Hierzu sind dann insbesondere Oberwerkzeug und Unterwerkzeug mit Kühlkanälen versehen,
so dass ein entsprechendes Kühlmedium durchleitbar ist.
[0012] Weiterhin besonders bevorzugt ist die Werkzeugspannplatte mit dem Pressentisch gekoppelt,
insbesondere verschraubt oder die Werkzeugspannplatte ist mit dem Pressenstößel gekoppelt,
insbesondere verschraubt. Bei Ausführung der erfindungsgemäßen Werkzeugspannplatte
mit federelastischem Stellelement an Oberwerkzeug und Unterwerkzeug wäre dann der
Pressentisch mit einer Werkzeugspannplatte und der Pressenstößel mit einer weiteren
Werkzeugspannplatte gekoppelt. Hier besteht bei der ersten Inbetriebnahme eines erfindungsgemäßen
Pressumformwerkzeuges der Vorteil, dass diese so bereitgestellt ist und dann lediglich
die formgebenden Werkzeugteile bzw. Werkzeugsegmententeile, mithin das Oberwerkzeug
und das Unterwerkzeug für die Pressumformung von verschiedenen Produkten ausgetauscht
werden müssen. Es ergibt sich ein deutlich kostengünstigeres Werkzeugmanagement, gerade
bei Produktionsumstellungen, Nachbesserungen und/oder Austausch verschlissener Werkzeugteile.
[0013] Da eine besonders homogene Übertragung der Pressumformkraft erfolgt, sind die federelastischen
Stellelemente in parallel zueinander versetzten Reihen auf der Werkzeugspannplatte
angeordnet. Eine Reihe besteht dazu aus mehreren, insbesondere 1 bis 50, besonders
bevorzugt 2 bis 30 und ganz besonders bevorzugt 3 bis 20 Stellelementen, wobei dann
parallel zueinander versetzt mindestens 2, bevorzugt wiederum 2 bis 30, insbesondere
3 bis 20 Reihen mit Stellelementen angeordnet sind. Die Reihen selbst haben weiterhin
besonders bevorzugt den gleichen Abstand zueinander, wie die einzelnen Stellelemente
in einer Reihe. Somit ergibt sich ein über die Werkzeugspannplatte gleichmäßig verteiltes
Muster von federelastischen Stellelementen, so dass die Pressumformkraft entsprechend
homogen verteilt werden kann. Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin vorstellbar,
dass die Stellelemente auf der Werkzeugspannplatte verteilt angeordnet sind, insbesondere
asymmetrisch verteilt. Im Rahmen der Erfindung wäre es weiterhin vorstellbar, dass
die Verteilung der federelastischen Stellelemente an die Rückseite der Kontur von
Oberwerkzeug bzw. Unterwerkzeug angepasst sind. Somit kann beispielsweise einer besonderen
Formgebung des herzustellenden Pressumformbauteils Rechnung getragen werden. Zudem
können in Bereichen der Konzentration von Umformkräften mehr federelastische Stellelemente,
mithin eine größere Anzahl bzw. Dichte von Stellelementen pro Fläche, angeordnet sein,
um das Auftreten erhöhter Umformkräfte, gegenüber Bereichen, in denen nur geringere
Umformkräfte notwendig sind, zu kompensieren. Weiterhin besonders bevorzugt sind im
Rahmen der Erfindung mindestens einzelne Federstellelemente blockierbar. Besonders
bevorzugt wäre dies der Fall bei in Reihe angeordneten Federstellelementen, so dass
beispielsweise jeweils eine gesamte Reihe blockierbar ist. Im Rahmen der Erfindung
wäre es jedoch auch vorstellbar, dass gezielt einzelne Federstellelemente blockierbar
sind.
[0014] In einfachster Ausgestaltung sind die federelastischen Stellelemente insbesondere
als mechanische Feder ausgebildet. Ganz besonders bevorzugt werden hierzu Schraubendruckfedern
verwendet. Es sind jedoch auch Tellerfedern, Schraubentellerfedern und/oder Hülsenfedern
vorstellbar. Im Rahmen der Erfindung ist hier dann eine Anordnung derart vorstellbar,
dass die federelastischen Stellelemente selbst unter Vorspannung zwischen Oberwerkzeug
und Werkzeugspannplatte bzw. Unterwerkzeug und Werkzeugspannplatte angeordnet sind.
Hier ist dann insbesondere bei der Montage oder bei einem Werkzeugwechsel von Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug eine entsprechende Vorspannung notwendig.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, dass das federelastische Stellelement
als pneumatisches und/oder hydraulisches Federelement ausgebildet ist. Hierzu sind
dann wiederum zwei verschiedene Betriebsvarianten vorstellbar. Zum einen kann das
pneumatische und/oder hydraulische Federelement passiv betrieben werden. Dies bedeutet,
dass aufgrund der Federungscharakteristik sich bei zunehmendem Pressendruck eine entsprechende
Federkennlinie einstellt und die Pressenkraft an die umzuformende Blechplatine bzw.
an das umgeformte Bauteil im unteren Totpunkt der Presse und mithin die Zuhaltekraft
weitergeben wird.
[0016] Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch auch möglich, dass das federelastische Stellelement
als Aktor ausgebildet ist und zusätzlich aktiv steuerbar ist. Hier kann beispielsweise
dann bei Erreichen des unteren Totpunktes die über das federelastische Stellelement
weitergegebene Pressenkraft durch Aufbringen eines Betriebsdruckes nochmals erhöht
werden und ein gegebenenfalls verbleibender Spalt im Hohlraum zwischen der Werkzeugoberfläche
und der Oberfläche des Bauteils durch die erhöhte Pressenkraft und eine damit verbundene
Relativbewegung von Oberwerkzeug und/oder Unterwerkzeug geschlossen werden. Im Rahmen
der Erfindung ist es jedoch auch vorstellbar, dass bereits während des Schließens
der Presse ein entsprechender Betriebsdruck auf die federelastischen Stellelemente
aufgebracht wird.
[0017] Besonders bevorzugt ist weiterhin zwischen einer Rückseite von Oberwerkzeug und der
Werkzeugspannplatte oder aber einer Rückseite des Unterwerkzeuges und der Werkzeugspannplatte
ein dämpfendes Lager angeordnet. Bevorzugt handelt es sich bei dem dämpfenden Lager
um eine dämpfende Schicht zur Vermeidung von Metallschlägen. Das dämpfende Lager verhindert
insbesondere einen Metallschlag beim Öffnen des Pressumformwerkzeuges, so dass es
hier nicht zu einem den Produktionsprozess schädigendem Kontakt zwischen Oberwerkzeug
und Werkzeugspannplatte bzw. Unterwerkzeug und Werkzeugspannplatte kommt. Das dämpfende
Lager kann insbesondere beispielsweise aus Kunststoff oder einem gummiartigen Werkstoff
ausgebildet sein und ist insbesondere flächig und/oder streifenförmig aufgebracht.
Es kann auch punktuell aufgebracht sein.
[0018] Weiterhin besonders bevorzugt sind an der Werkzeugspannplatte Aufsetzleisten vorgesehen,
die gegenüber einer Oberfläche der Werkzeugspannplatte überstehen. Bei Erreichen einer
vorgegebenen Umformkraft und/oder des unteren Totpunktes kämen somit insbesondere
die Rückseite von Oberwerkzeug bzw. die Rückseite von Unterwerkzeug mit den Aufsetzleisten
zumindest bereichsweise in Kontakt und übertragen dann direkt und nicht nur über das
federelastische Stellelement die Umformkraft. Eine ungewollte Verschiebung aufgrund
zu starker Relativbewegung und/oder ungewolltem Umformverhalten der Platine wird hierdurch
vermieden.
[0019] Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin vorstellbar, dass das Unterwerkzeug oder
das Oberwerkzeug, teilweise auch beide Werkzeuge jeweils segmentiert ausgebildet sind,
wobei die einzelnen Segmente relativ beweglich zueinander auf der Werkzeugspannplatte
gelagert sind. Diese sind dann auch jeweils relativbeweglich zu der Werkzeugspannplatte
gelagert.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung sieht vor, dass auf
einer Werkzeugspannplatte mindestens zwei Oberwerkzeuge oder mindestens zwei Unterwerkzeuge
nebeneinander angeordnet sind, wobei die zwei Oberwerkzeuge oder die zwei Unterwerkzeuge
zueinander relativbeweglich gelagert sind. Insbesondere ist hierdurch ein mehrfach
fallendes Werkzeug zu verstehen, so dass aufgrund gleicher nebeneinander angeordneter
Oberwerkzeuge und Unterwerkzeuge bzw. voneinander verschiedene jedoch bei einem Pressenhub
gleiche Bauteile herstellbar sind. Auch ist es im Rahmen der Erfindung vorstellbar,
dass voneinander verschiedene Oberwerkzeuge bzw. Unterwerkzeuge quer zum Pressenstößel
bzw. am Pressentisch angeordnet sind, so dass mit einem Pressenhub voneinander verschiedene
Bauteile herstellbar sind. Insbesondere kann hier wiederum aufgrund der Relativbewegung
sichergestellt werden, dass alle Bauteile bei einem Pressenhub den erforderlichen
Umformgrad sowie insbesondere die erforderlichen Anlagenkontakte für einen Pressenvorgang
aufweisen, so dass gezielt die gewünschten Härtegefüge einstellbar sind.
[0021] Damit eine höhere Genauigkeit, insbesondere bei Ausführen der Schließbewegung erzielbar
ist, ist weiterhin vorgesehen, dass zwischen Pressenstößel und Pressentisch ein Zentrierdorn
angeordnet ist, der die Schließbewegung von Pressenstößel und Pressentisch in Pressenhubrichtung
linear, insbesondere vertikal führt. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Relativbewegung
aufgrund des federelastischen Stellelementes maßgeblich ausschließlich in Pressenhubrichtung
ausgeführt wird und nicht quer zur Pressenhubrichtung. Im Rahmen der Erfindung ist
es auch vorstellbar, dass der Zentrierdorn zwischen Oberwerkzeug und Unterwerkzeug
angeordnet ist, so dass insbesondere dieser eine entsprechende Relativbewegung gerade
in Querrichtung zum Pressenhub vermeidet.
[0022] Damit nunmehr das Oberwerkzeug an die Werkzeugspannplatte bzw. das Unterwerkzeug
an die Werkzeugspannplatte gekoppelt sind, ist es vorstellbar, dass die federelastischen
Stellelemente durchgreifende und/oder in die federelastischen Stellelemente integrierte
Schraubbolzen vorgesehen sind, so dass es möglich ist eine Werkzeugmontage durchzuführen.
Gleichzeitig kann insbesondere bei den die Stellelemente durchgreifenden Schraubbolzen
bei Werkzeugmontage eine entsprechende Vorspannung der federelastischen Stellelemente
realisiert werden. Besonders bevorzugt werden jedoch das Oberwerkzeug bzw. das Unterwerkzeug
an der jeweiligen Werkzeugspannplatte mittels Nutensteinen, insbesondere mittels Doppel-T
Nutensteinen formschlüssig gelagert. Hierbei ist insbesondere in Horizontalrichtung
eine möglichst geringe Toleranz bzw. Verschiebung, mithin eine seitliche Führung vorgesehen,
wobei in Vertikalrichtung, mithin in Pressenhubrichtung eine lineare Führung erfolgt,
so dass sich das Oberwerkzeug bzw. das Unterwerkzeug, vorgegeben durch die federelastischen
Stellelemente relativ zu der Werkzeugspannplatte bewegen kann.
[0023] Eine zweite Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass das
Oberwerkzeug und/oder das Unterwerkzeug mittels Nutensteinen an der Werkzeugspannplatte
relativbeweglich gekoppelt sind, wobei ein Nutenstein, einen Führungsabschnitt und
ein Widerlagerabschnitt aufweist. Besonders bevorzugt sind die Nutensteine hierzu
T-förmig ausgebildet. Der T-Schenkel bildet den Führungsabschnitt, welcher auch gleichzeitig
in Vertikalrichtung linear führt und eine Relativbewegung quer zur Pressenhubrichtung
vermeidet. Der Quersteg des T bildet einen Widerlagerabschnitt aus, so dass eine Relativbewegung
bei Erreichen des Quersteges begrenzt ist. Wird beispielsweise die Werkzeugspannplatte
am Oberwerkzeug beschrieben, ist diese mit dem Pressenstößel gekoppelt. Bei Öffnen
des Pressumformwerkzeuges, mithin Durchführen einer Aufwärtsbewegung des Oberwerkzeuges,
wird zunächst eine Relativbewegung ab dem unteren Totpunkt entlang des T-Schenkels
durchgeführt. Mithin wird zunächst nur der Pressenstößel angehoben. Wird der Pressenstößel
weiterhin in Richtung oberer Totpunkt bewegt, so kommt das Oberwerkzeug in Anlagenkontakt
mit dem Quersteg. Die Relativbewegung ist nunmehr in Pressenhubrichtung begrenzt und
bei weiterem Anheben des Pressenstößels mit der gekoppelten Werkzeugspannplatte wird
gleichsam auch das Oberwerkzeug angehoben. Im Falle des Unterwerkzeuges wird dann
eine Relativbewegung aufgrund der Federkraft des federelastischen Stellelementes von
Unterwerkzeug zu Werkzeugspannplatte durchgeführt. Erreicht das Unterwerkzeug den
Quersteg der T-Form, so ist eine weitere Relativbewegung nicht mehr möglich.
[0024] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten
werden in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis
der Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Pressumformwerkzeug mit federelastischem Stellelement im Bereich
des Unterwerkzeuges,
- Figur 2
- eine schematische Ansicht des Pressumformwerkzeugs gemäß Figur 1 in Schieflage,
- Figur 3a und b
- ein erfindungsgemäßes Pressumformwerkzeug in Querschnittansicht und Seitenansicht
mit federelastischem Stellelement im Bereich des Oberwerkzeugs,
- Figur 4
- ein vierfach fallendes Pressumformwerkzeug mit jeweils zwei nebeneinander angeordneten
Werkzeugspannplatten,
- Figur 5a und b
- ein zweifach fallendes Werkzeug in Querschnitts- und Längsschnittansicht,
- Figur 6
- ein erfindungsgemäßes Pressumformwerkzeug mit Zentrierdorn
- Figur 7a und b
- eine erfindungsgemäße Werkzeugspannplatte in Draufsicht und Seitenansicht und
- Figur 8
- eine Querschnittsansicht in Teilaufnahme eines Doppel-T Nutensteins.
[0025] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0026] In Figur 1 dargestellt ist das erfindungsgemäße Pressumformwerkzeug 101 in einer
Seitenquerschnittsansicht. Das Pressumformwerkzeug 101 weist dazu einen in der Bildebene
von oben nach unten dargestellten Pressenstößel 102 auf, wobei mit dem Pressenstößel
102 nicht näher dargestellt das Oberwerkzeug 103 gekoppelt ist. Über den Pressenstößel
102 wird nunmehr eine Pressenkraft F bezogen auf eine Vertikalrichtung V, welche gleichzeitig
der Pressenhubbewegung entspricht, aufgebracht und das Oberwerkzeug 103 sowie ein
Unterwerkzeug 104 geschlossen. Zwischen dem Oberwerkzeug 103 und dem Unterwerkzeug
104 verbleibt ein Formhohlraum 105 mit einer nicht näher dargestellten Platine, wobei
im Rahmen der Erfindung die Platine besonders bevorzugt mit den jeweiligen Werkzeugoberflächen
106, 107 vollflächig zur Anlage kommt. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
auf einem Pressentisch 108 eine Werkzeugspannplatte 109 angeordnet ist und zwischen
Unterwerkzeug 104 und Werkzeugspannplatte 109 verschiedene federelastische Stellelemente
110 angeordnet sind. Mittels der federelastischen Stellelemente 110 ist es möglich,
dass das Unterwerkzeug 104 die in Figur 2 übertrieben dargestellte Relativbewegung
maßgeblich in Vertikalrichtung V durchführt. Eine nicht näher dargestellte Führung
verhindert dabei ein Abgleiten des Unterwerkzeuges 104 in die Horizontalrichtung H
selber. Ferner dargestellt ist eine Medienleitung 111, mittels derer die federelastischen
Stellelemente 110 aktiv ansteuerbar sind. Aktiv ansteuerbar bedeutet im Rahmen der
Erfindung insbesondere, dass die Federcharakteristik und/oder Dämpfungscharakteristik
des federelastischen Stellelementes 110 einstellbar ist. Alternativ oder ergänzend
kann aktiv ansteuerbar im Rahmen der Erfindung auch bedeuten, dass die federelastischen
Stellelemente 110 hierüber blockierbar sind. Die Werkzeugspannplatte 109 selbst ist
mittels Bolzen 112 fest mit dem Pressentisch 108 gekoppelt. Das Unterwerkzeug 104
ist ferner über Nutensteine 113 mit der Werkzeugspannplatte 109 wiederum gekoppelt.
Die Nutensteine 113 sind der schnellen Übersichtlichkeit halber stark vergrößert dargestellt.
Die Nutensteine 113 weisen dazu einen Endanschlag 114 im Bereich eines T-förmigen
Steges auf, so dass über den Endanschlag 114 hinaus keine Relativbewegung zwischen
Werkzeugspannplatte 109 und Unterwerkzeug 104 ermöglicht wird. Ferner weisen sowohl
Oberwerkzeug 103 als auch Unterwerkzeug 104 Kühlkanäle 115 auf, durch die ein entsprechendes
Kühlmedium leitbar ist, so dass die Presshärtung durchgeführt werden kann. Bei der
Ausführungsvariante gemäß Figur 2 könnte ergänzend oder aber auch alternativ eine
Werkzeugspannplatte 109 zwischen Pressenstößel 102 und Oberwerkzeug 103 angeordnet
sein.
[0027] Dargestellt in den Figuren 3a und b ist eine alternative Ausgestaltungsvariante in
Quer- und Längsschnittansicht. Das Pressumformwerkzeug 101 gemäß Figur 3 weist dazu
wiederum einen Pressenstößel 102 sowie einen Pressentisch 108 auf. Das Unterwerkzeug
104 ist dabei auf einer Werkzeugspannplatte 109 festgelegt, wobei die Werkzeugspannplatte
109 selbst mittels Bolzen 112 mit dem Pressentisch 108 gekoppelt ist. Hier sind jedoch
keine federelastischen Stellelemente zwischen Werkzeugspannplatte 109 und Unterwerkzeug
104 eingegliedert. Diese sind hier dargestellt am Oberwerkzeug 103 eingegliedert,
wobei diese auch wiederum über eine Medienleitung 111 aktiv ansteuerbar sein können.
Der Vorteil insbesondere bei dieser Ausgestaltungsvariante ist, dass keine Verschmutzungen
zwischen das Oberwerkzeug 103 und die Werkzeugspannplatte 109 aufgrund der Erdanziehungskraft
in Vertikalrichtung V fallen und somit stets freie Beweglichkeit zur Ausführung der
Relativbewegung ermöglicht ist. Die Werkzeugspannplatte 109 ist wiederum mittels Bolzen
112 an dem Pressenstößel 102 befestigt. Ferner dargestellt sind hier entsprechende
Kühlkanäle 115.
[0028] Figur 4 zeigt eine Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen Pressenumformwerkzeuges
101 als vierfach fallendes Werkzeug. Hierzu sind vier Oberwerkzeuge 103.1, 103.2,
103.3, 103.4 nebeneinander auf zwei an dem Pressenstößel 102 ebenfalls nebeneinander
angeordneten Werkzeugspannplatten 109.1, 109.2 dargestellt. Korrespondierend zu den
vier Oberwerkzeugen 103.1, 103.2, 103.3, 103.4 sind vier Unterwerkzeuge 104.1, 104.2,
104.3, 104.4 ausgebildet, wobei die vier Unterwerkzeuge 104.1, 104.2, 104.3, 104.4
jeweils paarweise korrespondierend auf entsprechenden Werkzeugspannplatten 109.3,
109.4 auf dem Pressentisch 108 angeordnet sind. Bei Ausführen einer Hubbewegung in
Vertikalrichtung V kann somit jeweils das eingehende Oberwerkzeug 103.1, 103.2, 103.3,
103.4 mit dem Unterwerkzeug 104.1, 104.2, 104.3, 104.4 sich relativ zueinander derart
ausrichten, dass bei Erreichen des unteren Totpunkts ein entsprechender gleichmäßiger
und vollflächiger Anlagenkontakt und/oder Toleranzausgleich erfolgt. Bei den jeweils
zwei Werkzeugpaaren auf einer Werkzeugspannplatte 109 kann es sich auch um zwei zeitlich
aufeinanderfolgende Prozessstufen handeln. Beispielsweise kann in dem ersten Werkzeugpaar
eine Warmumformung durchgeführt werden und in dem zweiten Werkzeugpaar eine Abkühlstufe
in Form eines Presshärtens. Beide Stufen werden dann in dem gleichen Pressentakt durchgeführt.
Durch die federelastische Lagerung kann jedoch, insbesondere wiederum auf die für
jede Prozessstufe erforderliche und voneinander verschiedene Werkzeugausdehnung eingegangen
werden. Ferner dargestellt sind schematisch bzw. exemplarisch federelastische Stellelemente
110 zwischen Werkzeugspannplatte 109 und dem jeweiligen Oberwerkzeug 103.
[0029] Dies ist exemplarisch dargestellt in Figur 5 a und b, welche eine Schnittansicht
durch ein hier dargestellt zweifach fallendes Werkzeug, zeigt. Hierzu sind zwei Oberwerkzeuge
103.1, 103.2 und zwei Unterwerkzeuge 104.1, 104.2 jeweils an einer Werkzeugspannplatte
109 angeordnet. Die Oberwerkzeuge 103 weisen dabei zwischen sich und der Werkzeugspannplatte
109 die erfindungsgemäßen federelastischen Stellelemente 110 auf. Kommt es nunmehr
zu einem Verzug im hier dargestellten unteren Totpunkt bei Ausüben der Pressenkraft
sowohl in Querrichtung gemäß Figur 5a als auch in Längsrichtung gemäß Figur 5b, so
ist es durch die verschiedenen sich einstellenden Längen der federelastischen Stellelemente
110 in Vertikalrichtung V möglich, eine Homogenisierung der aufgebrachten Pressenkraft
F in Vertikalrichtung V an das umgeformte Bauteil in dem Formhohlraum 105 zu übertragen.
[0030] Figur 6 zeigt eine Ausgestaltungsvariante des erfindungsgemäßen Pressenumformwerkzeuges
101 mit einem außenseitig angeordneten Zentrierdorn 116. Dieser richtet den hier dargestellten
Pressenstößel 102 zu dem Pressentisch 108 bezogen auf die Horizontalrichtung bei Ausführung
der Schließbewegung in Vertikalrichtung V aus. Mithin erfolgt eine Zentrierung in
Horizontalrichtung H und eine lineare Führung in Vertikalrichtung V. Im Rahmen der
Erfindung wäre es auch vorstellbar, dass sich die einzelnen Werkzeugspannplatten 109
zueinander und/oder auch Oberwerkzeug 103 und Unterwerkzeug 104 zueinander ausrichten
aufgrund eines jeweiligen Zentrierdorns 116. Ferner dargestellt ist ein jeweiliger
Zentrierdorn 116 in dem Oberwerkzeug 103 bzw. Unterwerkzeug 104. Der jeweilige Zentrierdorn
steht dann, insbesondere gegenüber dem hier dargestellten Unterwerkzeug 104 über und
greift dabei in eine Zentrieröffnung 124 in dem Oberwerkzeug 103 ein.
[0031] Figuren 7 a und b zeigen eine erfindungsgemäße Werkzeugspannplatte 109 in Draufsicht
sowie Seitenansicht. Zu erkennen ist, dass gegenüber einer Oberfläche 117 der Werkzeugspannplatte
109 die federelastischen Stellelemente 110 überstehen. Diese weisen untereinander
einen Abstand a zueinander auf. Ferner dargestellt ist in der Draufsicht gemäß Figur
7a, dass auch die einzelnen Reihen 119 einen entsprechenden Reihenabstand ra untereinander
aufweisen. Bevorzugt ist der Reihenabstand ra gleich dem Abstand a der einzelnen federelastischen
Stellelemente 110 untereinander. Ferner dargestellt sind Spannschlitze 118 zum Einführen
von nicht näher dargestellten Nutensteine 113, so dass auf einer Werkzeugspannplatte
109 das Oberwerkzeug bzw. das Unterwerkzeug gekoppelt werden können. Bevorzugt können
beispielsweise auch die federelastischen Stellelemente 110 in Form von Zylindern ausgebildet
sein, beispielsweise auch Zylinderhauben, die dann wiederum das federelastische Stellelement
110, beispielsweise in Form einer Schraubenfeder in sich aufnehmen und vor Verschleiß,
Beschädigung und Verschmutzung schützen. Weiterhin besonders bevorzugt haben die federelastischen
Stellelemente 110 bzw. Zylinder gegenüber der Oberfläche 117 der Werkzeugspannplatte
109 einen Hub von bis zu 50 mm, insbesondere bis zu 30 mm und bevorzugt bis zu 10
mm und insbesondere einen Hub von 5 mm, insbesondere bis zu 2 mm, bevorzugt kleiner
1 mm gegenüber der Oberfläche 117 der Werkzeugspannplatte 109.
[0032] Ferner schematisch dargestellt in Figur 7b ist an dem auf die Bildebene bezogenen
unteren federelastischen Stellelement 110, dass dieses zumindest teilweise in der
Werkzeugspannplatte 109 gelagert ist und mit einem Teil gegenüber der Oberfläche 117
der Werkzeugspannplatte 109 übersteht. Im Rahmen der Erfindung wäre es auch vorstellbar,
dass das federelastische Stellelement 110 vollständig in der Werkzeugspannplatte 109
gelagert ist und dann bei Bedarf aus der Betriebsposition herausgefahren wird, insbesondere
bei aktiven federelastischen Stellelementen 110 ist diese Ausgestaltungsvariante vorstellbar.
[0033] Ferner dargestellt in Figur 8 ist die schematische Koppelungsmöglichkeit eines Oberwerkzeuges
103 an einer Werkzeugspannplatte 109 mittels Doppel-T Nutensteinen 120. Die federelastischen
Stellelemente 110 halten dabei das Oberwerkzeug 103 auf einem Abstand b gegenüber
der Oberfläche 117 der Werkzeugspannplatte 109. Der Doppel-T Nutenstein 120 ist dabei
an seinem jeweiligen T-Schenkel 121 mit einem dämpfenden Lager 125 versehen, so dass
bei Ausführung der Öffnungsbewegung es zu keinem Schlag aufgrund Erreichens des jeweiligen
Widerlagerabschnittes kommt. Der Doppel-T Nutenstein 120 kann dabei, wie hier dargestellt
bei Erreichen des unteren Totpunktes in einen Hohlraum 122 der Werkzeugspannplatte
109 einfahren. Alternativ vorstellbar ist, dass sowohl im Oberwerkzeug 103 als auch
in der Werkzeugspannplatte 109 jeweils ein Hohlraum 122 vorhanden ist. Eine alternative
Ausgestaltungsvariante ist, dass nur in dem Oberwerkzeug 103 ein hier nicht näher
dargestellter Hohlraum 122 vorhanden wäre. Ferner dargestellt ist, dass der Steg 123
in Horizontalrichtung H nahezu formschlüssig anliegt, so dass hier eine Führung erfolgt,
wohingegen in Vertikalrichtung V eine Relativbewegung ermöglicht wird.
Bezugszeichen:
[0034]
- 101
- - Pressumformwerkzeug
- 102
- - Pressenstößel
- 103
- - Oberwerkzeug
- 104
- - Unterwerkzeug
- 105
- - Formhohlraum
- 106
- - Werkzeugoberfläche zu 103
- 107
- - Werkzeugoberfläche zu 104
- 108
- - Pressentisch
- 109
- - Werkzeugspannplatte
- 110
- - Stellelement
- 111
- - Medienleitung
- 112
- - Bolzen
- 113
- - Nutenstein
- 114
- - Endanschlag
- 115
- - Kühlkanal
- 116
- - Zentrierdorn
- 117
- - Oberfläche zu 109
- 118
- - Spannschlitz
- 119
- - Reihe
- 120
- - Doppel-T Nutenstein
- 121
- - T-Schenkel
- 122
- - Hohlraum
- 123
- - Steg
- 124
- - Zentrierdorn
- 125
- - dämpfendes Lager
- a
- - Abstand
- b
- - Abstand
- ra
- - Reihenabstand
- F
- - Pressen kraft
- H
- - Horizontalrichtung
- V
- - Vertikalrichtung
1. Pressumformwerkzeug (101) aufweisend ein Oberwerkzeug (103) und ein Unterwerkzeug
(104), welche aufeinander zu bewegbar sind und bei geschlossenem Pressumformwerkzeug
(101) zwischen Oberwerkzeug (103) und Unterwerkzeug (104) ein Formhohlraum (105) ausgebildet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Pressenstößel (102) und/oder einem Pressentisch (108) eine Werkzeugspannplatte
(109) angeordnet ist/sind, wobei an der Werkzeugspannplatte (109) ein gegenüber dieser
relativbewegliches Oberwerkzeug (103) oder Unterwerkzeug (104) unter Eingliederung
mindestens eines federelastischen Stellelements (110) gelagert ist.
2. Pressumformwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugspannplatte (109) mit dem Pressentisch (108) gekoppelt, insbesondere
verschraubt ist oder dass die Werkzeugspannplatte (109) mit dem Pressenstößel (102)
gekoppelt ist, insbesondere verschraubt ist.
3. Pressumformwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellelemente (110), insbesondere in parallel zueinander versetzten Reihen (119)
auf oder in der Werkzeugspannplatte (109) angeordnet sind oder dass die Stellelemente
(110) auf oder in der Werkzeugspannplatte (109) verteilt angeordnet sind.
4. Pressumformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Stellelement (110) als mechanische Feder, insbesondere Schraubendruckfeder
oder als pneumatisches und/oder hydraulisches Federelement ausgebildet ist.
5. Pressumformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die federelastischen Stellelemente (110) als Aktor ausgebildet sind und aktiv steuerbar
sind.
6. Pressumformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Rückseite des Oberwerkzeuges (103) und der Werkzeugspannplatte (109)
oder einer Rückseite des Unterwerkzeuges (104) und der Werkzeugspannplatte (109) ein
dämpfendes Lager angeordnet ist.
7. Pressumformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterwerkzeug (104) oder das Oberwerkzeug (103) segmentiert ausgebildet sind,
wobei die einzelnen Segmente relativbeweglich zueinander auf der Werkzeugspannplatte
(109) gelagert sind.
8. Pressumformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Werkzeugspannplatte (109) mindestens zwei Oberwerkzeuge (103.1, 103.2,
103.3, 103.4) oder mindestens zwei Unterwerkzeuge (104.1, 104.2, 104.3, 104.4) nebeneinander
angeordnet sind, wobei die zwei Oberwerkzeuge (103.1, 103.2, 103.3, 103.4) oder die
zwei Unterwerkzeuge (104.1, 104.2, 104.3, 104.4) zueinander relativbeweglich gelagert
sind.
9. Pressumformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pressumformwerkzeug (101) als Warmumform- und Presshärtewerkzeug ausgebildet
ist und insbesondere in dem Oberwerkzeug (103) und/oder dem Unterwerkzeug (104) Kühlkanäle
(115) ausgebildet sind.
10. Pressumformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Pressenstößel (102) und Pressentisch (108) ein Zentrierdorn (116) angeordnet
ist, und/oder das zwischen Oberwerkzeug (103) und Unterwerkzeug (104) ein Zentrierdorn
(116) angeordnet ist, wobei die Schließbewegung von Pressenstößel (102) und Pressentisch
(108) und/oder von Oberwerkzeug (103) und Unterwerkzeug (104) durch den Zentrierdorn
(116) linear geführt ist.
11. Pressumformwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelung von Oberwerkzeug (103) und Werkzeugspannplatte (109) und/oder von Unterwerkzeug
(104) und Werkzeugspannplatte (109) mittels die federelastischen Stellelemente (110)
durchgreifenden und/oder in die federelastischen Stellelemente (110) integrierten
Schraubbolzen erfolgt.
12. Pressumformwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberwerkzeug (103) und/oder das Unterwerkzeug (104) mittels Nutensteinen (113)
an der Werkzeugspannplatte (109) relativbeweglich gekoppelt sind, wobei ein Nutenstein
(113) einen Führungsabschnitt und einen Widerlagerabschnitt aufweist.