[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Baumaschine, insbesondere eine Straßenfräsmaschine
oder einen Gleitschalungsfertiger, die über ein Fahrwerk, das in Arbeitsrichtung vordere
und hintere Räder oder Laufwerke aufweist, ein von dem Fahrwerk getragenen Maschinenrahmen,
eine Antriebseinrichtung zum Antreiben der vorderen und/oder hinteren Räder oder Laufwerke
und eine Lenkeinrichtung zum Lenken der vorderen und/oder hinteren Räder oder Laufwerke
verfügt, so dass die Baumaschine im Gelände translatorische und/oder rotatorische
Bewegungen ausführen kann. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Visualisierung des Bearbeitungsumfeldes einer sich im Gelände bewegenden Baumaschine,
insbesondere eine Straßenfräsmaschine oder einen Gleitschalungsfertiger.
[0002] Es sind verschiedene Arten von selbstfahrenden Baumaschinen bekannt. Zu diesen Maschinen
zählen insbesondere die bekannten Gleitschalungsfertiger oder Straßenfräsmaschinen.
Diese Baumaschinen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über eine Arbeitseinrichtung
zum Errichten von Baukörpern auf dem Gelände oder zum Verändern des Geländes verfügen.
[0003] Die Gleitschalungsfertiger verfügen über eine Einrichtung zum Formen von fließfähigem
Material, insbesondere Beton, die auch als Betonmulde bezeichnet wird. Mit der Betonmulde
können Baukörper unterschiedlicher Ausbildung, beispielsweise Leitwände oder Wasserrinnen
hergestellt werden. Bei den Straßenfräsen weist die Arbeitseinrichtung eine mit Fräswerkzeugen
bestückte Fräswalze auf, mit der von der Straßenoberfläche Material in einer vorgegebenen
Arbeitsbreite abgefräst werden kann.
[0004] Die
EP 2 336 424 A2 beschreibt eine selbstfahrende Baumaschine, die über eine Einheit zur Ermittlung
von eine Sollkurve beschreibenden Daten in einem von der Position und Orientierung
der Baumaschine unabhängigen Bezugssystem und eine Steuereinheit verfügt, die derart
ausgebildet ist, dass sich ein Referenzpunkt auf der Baumaschine ausgehend von einem
vorgegebenen Startpunkt, an der die Baumaschine eine vorgegebene Position und Orientierung
im Gelände hat, auf der Sollkurve bewegt.
[0005] Aus der
EP 2 719 829 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung einer Baumaschine bekannt, bei dem die eine Sollkurve
beschreibenden Daten in einem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen
Bezugssystem mittels eines Messgerätes (Rover) im Gelände ermittelt und in einen Arbeitsspeicher
der Baumaschine eingelesen werden. Das bekannte Verfahren ermöglicht die Steuerung
der Baumaschine ohne größeren vermessungstechnischen Aufwand mit hoher Genauigkeit.
[0006] Bei der Planung eines Bauvorhabens, das mit den bekannten Gleitschalungsfertigern
oder Straßenfräsen durchgeführt werden soll, stellt sich das Problem, dass bereits
im Gelände vorhandene Objekte, beispielsweise Wasserabläufe, Hydranten oder Schachtdeckel
Berücksichtigung finden müssen. Der Baukörper sollte beispielsweise nicht auf einem
Wasserablauf liegen oder der Bereich des Geländes, in dem beispielsweise ein Hydrant
oder Schachtdeckel liegt, sollte nicht verändert werden.
[0007] Zur Berücksichtigung von im Gelände vorhandenen Objekten ist ein Eingriff in die
Maschinensteuerung notwendig, der manuell vorgenommen werden kann.
[0008] Die Fräswalze einer Straßenfräsmaschine muss beispielsweise beim Überfahren eines
Hydranten unter Berücksichtigung eines Sicherheitsabstandes innerhalb einer vorgegebenen
Wegstrecke, die von den Abmessungen des Hydranten abhängig ist, aus einer vorgegebenen
Position in Bezug auf die zu bearbeitende Oberfläche angehoben werden. Der Maschinenführer
kann die genaue Position des Hydranten auf der Höhe der Fräswalze in der Praxis aber
nicht erkennen, da sich die Fräswalze unterhalb des Fahrstandes befindet. Daher wird
die Position eines Hydranten in dem Gelände in der Praxis mit seitlichen Linien markiert,
die für den Maschinenführer oder eine andere Person erkennbar sind. Die Markierung
vorhandener Objekte im Gelände erweist sich aber in der Praxis als nachteilig. Zunächst
erfordert die Markierung der Objekte einen zusätzlichen Arbeitsschritt. Darüber hinaus
ist es schwierig, die Linien exakt im rechten Winkel zur Fahrtrichtung zu ziehen.
Ferner sind die Linien bei Dunkelheit nicht oder nur schwer zu erkennen. Im Übrigen
ist die Markierung der Objekte bei Regen nicht ohne weiteres möglich. Wegen der Ungenauigkeiten
ist es daher erforderlich, einen relativ großen Sicherheitsabstand zu wählen, der
größere Nacharbeiten erforderlich macht.
[0009] Bei einem Gleitschalungsfertiger stellt sich das gleiche Problem, wenn ein Baukörper
errichtet werden soll, der nicht auf, sondern neben im Gelände vorhandenen Objekten
liegen soll. Wenn sich der Baukörper beispielsweise entlang eines Bordsteins erstrecken
soll, können neben dem Bordstein liegende Wasserabläufe vom Maschinenführer nicht
erkannt werden, wenn sich die Wasserabläufe unmittelbar vor oder neben der Maschine
befinden. Bei einem Gleitschalungsfertiger kommt erschwerend hinzu, dass keine kurzfristigen
Korrekturen an der Bahnkurve möglich sind, wenn erst kurz vor dem Wassereinlauf festgestellt
wird, dass die geplante Bahnkurve über diesen verläuft.
[0010] Für eine automatische Steuerung der Baumaschine auch unter Berücksichtigung im Gelände
vorhandener Objekte ist es grundsätzlich möglich, die Form und Lage der Objekte im
Gelände zu ermitteln. Wenn Form und Lage der Objekte bekannt sind, kann ein Eingriff
in die Maschinensteuerung auch automatische vorgenommen werden, beispielsweise kann
beim Überfahren des Objektes die Fräswalze einer Straßenfräsmaschine automatisch angehoben
werden. Dies setzt aber eine exakte Bestimmung der Form und Lage des Objektes, beispielsweise
des Hydranten in Bezug auf das Koordinatensystem voraus, in dem sich die Baumaschine
bewegen soll. Andernfalls kann der Hydrant oder die Baumaschine beschädigt werden.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstfahrende Baumaschine, insbesondere
eine Straßenfräsmaschine oder einen Gleitschalungsfertiger, zu schaffen, der die Berücksichtigung
von im Gelände vorhandener Objekte bei der Steuerung der Baumaschine für die Errichtung
eines Baukörpers oder der Veränderung des Geländes in der Praxis vereinfacht. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem sich die
Berücksichtigung von im Gelände vorhandener Objekte vereinfachen lässt.
[0012] Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche. Die Gegenstände der abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0013] Die erfindungsgemäße Baumaschine ist eine selbstfahrende Baumaschine, die über eine
Arbeitseinrichtung zur Errichtung von Baukörpern auf dem Gelände, beispielsweise eine
Einrichtung zum Formen von Beton, oder eine Einrichtung zum Verändern des Geländes,
beispielsweise eine Fräswalze, verfügt. Für die Erfindung ist nicht von Bedeutung,
wie die Arbeitseinrichtung im Einzelnen ausgebildet ist. Die Baumaschine kann beispielsweise
eine Straßenfräsmaschine oder ein Gleitschalungsfertiger sein. Sie kann auch ein Straßenfertiger
sein, bei dem sich das gleiche Problem der Berücksichtigung von bereits im Gelände
vorhandenen Objekten stellt.
[0014] Die Baumaschine verfügt über eine Bildaufzeichnungs- oder Bildaufnahmeeinheit zum
Aufzeichnen eines Bildausschnitts des Geländes, der in einem von der Position und
Orientierung der Baumaschine im Gelände abhängigen Koordinatensystem liegt, und eine
Anzeigeeinheit zur Anzeige des Bildausschnitts des Geländes. Der Bildausschnitt sollte
so gewählt werden, dass sämtliche für die Steuerung der Baumaschine relevanten Bereiche
erfasst werden, wobei der Bildausschnitt auch Bereiche umfassen kann, die für den
Maschinenführer vom Fahrstand aus nicht einsehbar sind. Die Bildaufzeichnungseinheit
kann eine oder mehrere Kamera-Systeme umfassen. Wenn die Bildaufzeichnungseinheit
mehrere Kamera-Systeme aufweist, kann der Bildausschnitt aus mehreren Bildern zusammengesetzt
werden, die jeweils mit einem Kamera-System aufgenommen werden. Jedem Kamera-System
kann aber auch ein eigener Bildausschnitt zugeordnet werden.
[0015] Das Kamera-System kann eine Kamera oder zwei Kameras (Stereokamera-System) umfassen.
Wenn bei der Aufnahme mit einer Kamera eine dreidimensionale Szene auf die zweidimensionale
Bildebene der Kamera abgebildet wird, ergibt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen
den Koordinaten eines Objektes, den Koordinaten der Abbildung des Objektes auf der
Bildebene und der Brennweite der Kamera. Allerdings geht durch die zweidimensionale
Abbildung die Tiefeninformation verloren.
[0016] Für die Erfindung ist ausreichend, wenn das Kamera-System nur eine Kamera aufweist,
da in der Praxis die Krümmung der Geländeoberfläche in dem von der Kamera aufgenommenen
Bildausschnitt vernachlässigt werden kann. Außerdem sind für die Erfindung nur zweidimensionale
Szenen relevant, d. h. die Umrisslinien der Objekte in einer Ebene (Geländeoberfläche).
Darauf ist die Erfindung aber nicht beschränkt.
[0017] Zur Erfassung dreidimensionaler Szenen und/oder der Berücksichtigung einer Krümmung
der Geländeoberfläche kann das mindestens einer Kamera-System der Bildaufzeichnungseinheit
auch ein Stereokamera-System sein, das zwei Kameras umfasst, die achsparallel in einem
vorgegebenen horizontalen Abstand angeordnet sind, um nach den bekannten Verfahren
aus der Disparität die Tiefeninformation gewinnen zu können.
[0018] Die Erfindung setzt eine Einrichtung zur Bereitstellung von Projekt-Daten voraus,
die Form und Lage mindestens eines Projektes in einem von der Position und Orientierung
der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem beschreiben. Unter einem Projekt werden
sämtliche mit der Baumaschine auszuführende Arbeiten verstanden, die eine Grundlage
für die Steuerung der Baumaschine bilden, wobei das Projekt dadurch bestimmt wird,
welche Arbeiten (Form) an einem bestimmten Ort (Lage) durchgeführt werden. Das Projekt
kann in der Errichtung eines Baukörpers oder der Veränderung des Geländes liegen.
So können die Projekt-Daten diejenigen Daten sein, die Form und Lage eines im Gelände
zu errichtenden Baukörpers beschreiben. Bei den bekannten Gleitschalungsfertigern
können die Projekt-Daten beispielsweise die Form und Lage einer zu errichtenden Leitwand
beschreibende Daten oder bei den bekannten Straßenfräsmaschinen die eine im Gelände
zu bearbeitenden oder auch nicht zu bearbeitende Fläche beschreibende Daten sein.
Die Projekt-Daten stellen Parameter für die Steuerung der Baumaschine dar, die beispielsweise
auch die Vorschubgeschwindigkeit und Neigung der Betonmulde eines Gleitschalungsfertigers
oder die Frästiefe einer Fräsmaschine umfassen. Für die Erfindung ist nur entscheidend,
dass Projekt-Daten eines oder mehrerer beliebiger Projekte zur Verfügung stehen.
[0019] Darüber hinaus weist die Baumaschine eine Datenverarbeitungseinheit auf, die derart
konfiguriert ist, dass dem auf der Anzeigeeinheit angezeigten Bildausschnitt des Geländes
der in dem Bildausschnitt liegende Teil des Projekts überlagert wird, so dass zumindest
ein Teil des Projekts in dem Bildausschnitt angezeigt wird. Die Anzeigeeinheit zeigt
somit nicht nur den realen Bildausschnitt, sondern auch ein virtuelles Bild des Projektes,
so dass die Wahrnehmung des Maschinenführers erweitert wird. Folglich kann der Maschinenführer
auf der Anzeigeeinheit erkennen, ob das der Steuerung zugrunde liegende Projekt mit
der Realität zusammenpasst.
[0020] Wenn bei der Generierung der Projekt-Daten ein Fehler aufgetreten sein sollte, kann
der Maschinenführer schon im Voraus einen Eingriff in die Maschinensteuerung vornehmen.
Alternativ kann auch ein automatischer Eingriff in die Maschinensteuerung vorgenommen
werden. Dieser Fehler kann beispielsweise darin liegen, dass das oder die im Gelände
vorhandenen Objekte, die die Realität wiederspiegeln, für die Steuerung der Baumaschine
nicht oder nicht korrekt erfasst worden sind. Beispielsweise kann der Maschinenführer
erkennen, wenn die zu bearbeitende Fläche, beispielsweise die mit einer Straßenfräsmaschine
abzufräsende Fläche auf einem Hydranten liegen oder der mit einem Gleitschalungsfertiger
zu errichtende Baukörper, beispielsweise eine Leitwand, über einen Wassereinlauf verlaufen
sollte.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Baumaschine eine
Einrichtung zur Ermittlung von die Position und Orientierung der Baumaschine beschreibende
Positions-/Orientierungs-Daten in einem von der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem
aufweist. Die Projekt-Daten werden in einem von der Position und Orientierung der
Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem ermittelt, das sich mit der Bewegung der
Baumaschine im Gelände nicht verändert.
[0022] Die Einrichtung zur Ermittlung von den die Position und Orientierung der Baumaschine
beschreibenden Positions-/Orientierungs-Daten umfasst vorzugsweise ein globales Navigationssattelitensystem
(GNSS), das einen ersten und einen zweiten GNSS-Empfänger zur Dekodierung von GNSS-Signalen
des globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) und Korrektursignalen einer Referenzstation
für die Bestimmung der Position und Orientierung der Baumaschine aufweisen kann, wobei
der erste und zweite GNSS-Empfänger an der Baumaschine in unterschiedlichen Positionen
angeordnet sind. Mit dem ersten und zweiten GNSS-Empfänger kann die Messgenauigkeit
erhöht werden. Anstelle eines globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) kann die
Position und Orientierung der Baumaschine auch mit einem satellitenunabhängigen System,
beispielsweise mit einem Tachymeter, ermittelt werden.
[0023] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die die Form und Lage des
mindestens einen Projektes beschreibenden Projekt-Daten in dem von der Position und
Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem in Abhängigkeit von der
bekannten Position und Orientierung der Baumaschine in dem von der Baumaschine unabhängigen
Koordinatensystem in das von der Position und Orientierung der Baumaschine abhängige
Koordinatensystem transformiert werden. Die in dem feststehenden Koordinatensystem
bereitstehenden Projekt-Daten können dann dem Bildausschnitt in Echtzeit überlagert
werden, so dass das Projekt immer in korrekter Ausrichtung zu dem realen Bild, das
sich mit der Bewegung der Baumaschine laufend ändern kann, sichtbar ist.
[0024] Aus den Projekt-Daten können mit der Bildverarbeitungseinheit unterschiedliche Bilddaten
gewonnen werden, mit denen sich das Projekt auf der Anzeigeeinheit für den Maschinenführer
visualisieren lässt. Für die Visualisierung ist eine vereinfachte Darstellung des
Projektes im Allgemeinen ausreichend. Vorzugsweise umfassen die Projekt-Daten mindestens
eine Umrisslinie des Projektes beschreibende Daten, wobei die Datenverarbeitungseinheit
derart konfiguriert ist, dass in dem Bildausschnitt des Geländes die mindestens eine
Umrisslinie des Projektes angezeigt wird. Mit der Umrisslinie sind die Lage und die
Form des Projektes in dem Bildausschnitt ausreichend gekennzeichnet. Wenn das Projekt
beispielsweise ein Baukörper ist, kann der Baukörper auch durch eine farbliche Unterlegung
oder eine Schraffur noch hervorgehoben oder allein dadurch dargestellt werden.
[0025] Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Datenverarbeitungseinheit
derart konfiguriert, dass Objekt-Daten ermittelt werden, die die Form und Lage von
mindestens einem realen Objekt in dem Bildausschnitt des Geländes beschreiben, wobei
die Projekt-Daten dann mit den Objekt-Daten verglichen werden. In diesem Zusammenhang
werden unter Objekt-Daten sämtliche Daten verstanden, mit denen die Form und Lage
der in dem Gelände vorhandenen und mit der Bildaufzeichnungseinheit aufgezeichneten
Objekte beschrieben werden, die als reale Objekte in dem Bildausschnitt dargestellt
werden. Die Objekt-Daten können beispielsweise Lage und Form eines Baukörpers, beispielsweise
eines Hydranten oder eines Wassereinlaufs im Gelände beschreiben, der bei der Errichtung
eines Baukörper oder der Veränderung des Geländes nicht abgedeckt oder beschädigt
werden soll. Der Vergleich der Projekt-Daten mit den Objekt-Daten ermöglicht über
die Erweiterung der Wahrnehmung des Maschinenführers hinaus eine computerunterstützte
Überwachung der Steuerung der Baumaschine, wobei festgestellt werden kann, dass die
ermittelten Projekt-Daten nicht mit den Objekt-Daten (Realität) übereinstimmen. Bei
dem Vergleich können die bekannten mathematischen Algorithmen verwendet werden, um
beispielsweise feststellen zu können, ob der Baukörper tatsächlich neben dem Wassereinlauf
liegt.
[0026] Eine besonders einfache Auswertung der Daten sieht vor, den Abstand zwischen mindestens
einem auf die Umrisslinie des Projektes bezogenen Referenzpunkt und mindestens einem
auf die Umrisslinie des Objektes bezogenen Referenzpunkt zu ermitteln. Der Referenzpunkt
kann dabei selbst auf der Umrisslinie, beispielsweise auf einem Kreis oder Kreisbogen,
oder neben der Umrisslinie liegen, beispielsweise auf dem Mittelpunkt eines Kreises
liegen. Der ermittelte Abstand wird vorzugsweise mit einem vorgegebenen Grenzwert
verglichen wird. Wenn der Abstand zwischen auf den Umrisslinien liegenden Referenzpunkten
kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist, kann darauf geschlossen werden, dass ein
Mindestabstand nicht eingehalten ist. Dieser Mindestabstand kann auf der Anzeigeeinheit
visualisiert werden. Eine weitere Möglichkeit sind die von den Umrisslinien eingeschlossenen
Flächen der Auswertung zugrunde zulegen. Es ist auch möglich, zu bestimmen, ob sich
die unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Mindestabstandes um das Objekt festgelegte
Umrisslinie des Projektes mit der Umrisslinie des Objektes schneidet. Für den Fall,
dass die Projekt-Linie die Objekt-Linie schneidet, kann darauf geschlossen werden,
dass die Projekt-Linie nicht die Objekt-Linie umschließt, d. h. Projekt und Objekt
nicht zusammenpassen, sondern sich zumindest teilweise überlappen.
[0027] Die Baumaschine weist vorzugsweise eine Alarm-Einheit auf, die einen optischen und/oder
akustischen und/oder taktilen Alarm gibt, wenn die Datenverarbeitungseinheit festgestellt
hat, dass Projekt und Objekt nicht zusammenpassen, beispielsweise sich die Projekt-Linie
und Objekt-Linie schneiden und/oder der ermittelte Abstand zwischen den Umrisslinien
von Projekt und Objekt kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist. Es kann auch ein
Steuersignal für einen Eingriff in die Maschinensteuerung erzeugt werden.
[0028] Für die Erfindung ist unerheblich, wie Projekt-Daten bereitgestellt werden. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform weist die Baumaschine eine Schnittstelle zum Einlesen
der Projekt-Daten und eine Speichereinheit zum Speichern der eingelesenen Projekt-Daten
auf. Damit ist es möglich, die für die Steuerung der Baumaschine erforderlichen Projekt-Daten
schon vorher zu ermitteln. Die Projekt-Daten werden vorzugsweise im Gelände mit einem
vorzugsweise satellitengestützten Messgerät (Rover) ermittelt.
[0029] Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1A
- ein Ausführungsbeispiel eines Gleitschalungsfertigers in der Seitenansicht,
- Fig. 1B
- den Gleitschalungsfertiger von Fig. 1A in der Draufsicht,
- Fig. 2A
- ein Ausführungsbeispiel einer Straßenfräsmaschine in der Seitenansicht,
- Fig. 2B
- die Straßenfräsmaschine von Fig. 2A in der Draufsicht,
- Fig. 3
- die mit einer Straßenfräsmaschine zu bearbeitende Straßenoberfläche zusammen mit dem
von der Bewegung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem und dem von der Bewegung
der Baumaschine abhängigen Koordinatensystem,
- Fig. 4
- den auf der Anzeigeeinheit der Straßenfräsmaschine angezeigten Bildausschnitt des
Geländes,
- Fig. 5A
- ein Beispiel für die Überlagerung der Umrisslinien eines Projektes und eines Objektes
in dem Bildausschnitt, wobei sich die Umrisslinien von Projekt und Objekt nicht schneiden,
- Fig. 5B
- ein Beispiel für die Überlagerung der Umrisslinien eines Projektes und eines Objektes
in dem Bildausschnitt, wobei sich die Umrisslinien von Projekt und Objekt schneiden,
- Fig. 6
- den auf der Anzeigeeinheit eines Gleitschalungsfertigers angezeigten Bildausschnitt
des Geländes, wobei Projekt und Objekt genau zusammenpassen,
- Fig. 7
- den auf der Anzeigeeinheit eines Gleitschalungsfertigers angezeigten Bildausschnitt
des Geländes, wobei Projekt und Objekt nicht zusammenpassen und
- Fig. 8
- ein Blockschaltbild mit den wesentlichen Komponenten für die Visualisierung des Bearbeitungsumfeldes
der erfindungsgemäßen Baumaschine.
[0031] Die Figuren 1A und 1B zeigen in der Seitenansicht und Draufsicht als Beispiel für
eine selbstfahrende Baumaschine einen Gleitschalungsfertiger. Ein derartiger Gleitschalungsfertiger
ist in der
EP 1 103 659 B1 im Einzelnen beschrieben. Da Gleitschalungsfertiger als solche zum Stand der Technik
gehören, werden hier nur die für die Erfindung wesentlichen Komponenten der Baumaschine
beschrieben.
[0032] Der Gleitschalungsfertiger 1 weist einen Maschinenrahmen 2 auf, der von einem Fahrwerk
3 getragen wird. Das Fahrwerk 3 weist zwei vordere und zwei hintere Kettenlaufwerke
4A, 4B auf, die an vorderen und hinteren Hubsäulen 5A, 5B befestigt sind. Die Arbeitsrichtung
(Fahrtrichtung) des Gleitschalungsfertigers ist mit einem Pfeil A gekennzeichnet.
Es kann aber auch nur ein vorderes oder hinteres Laufwerk vorgesehen sein.
[0033] Die Kettenlaufwerke 4A, 4B und Hubsäulen 5A, 5B bilden die Antriebseinrichtung des
Gleitschalungsfertigers zum Ausführen von translatorischen und/oder rotatorischen
Bewegungen der Baumaschine auf dem Gelände. Durch Anheben und Absenken der Hubsäulen
5A, 5B kann der Maschinenrahmen 2 gegenüber dem Boden in der Höhe und Neigung bewegt
werden. Mit den Kettenlaufwerken 4A, 4B kann der Gleitschalungsfertiger vor- und zurückbewegt
werden. Damit hat die Baumaschine drei translatorische und drei rotatorische Freiheitsgrade.
[0034] Der Gleitschalungsfertiger 1 verfügt über eine nur andeutungsweise dargestellte Vorrichtung
6 zum Formen von Beton, die nachfolgend als Betonmulde bezeichnet wird. Die Betonmulde
6 stellt die Arbeitseinrichtung des Gleitschalungsfertigers zur Errichtung eines Baukörpers
mit einer vorgegebenen Form auf dem Gelände dar.
[0035] Die Figuren 2A und 2B zeigen als weiteres Beispiel für eine selbstfahrende Baumaschine
eine Straßenfräsmaschine in der Seitenansicht, wobei für die einander entsprechenden
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Auch die Straßenfräsmaschine 1
weist einen Maschinenrahmen 2 auf, der von einem Fahrwerk 3 getragen wird. Das Fahrwerk
3 weist wieder vordere und hintere Kettenlaufwerke 4A, 4B auf, die an vorderen und
hinteren Hubsäulen 5A, 5B befestigt sind. Es kann aber auch nur ein vorderes oder
hinteres Laufwerk vorgesehen sein. Die Straßenfräsmaschine verfügt über eine Arbeitseinrichtung
zum Verändern des Geländes. Hierbei handelt es sich um eine Fräseinrichtung 6 mit
einer mit Fräswerkzeugen bestückten Fräswalze, die in den Figuren aber nicht erkennbar
ist. Das Fräsgut wird mit einer Fördereinrichtung F abtransportiert.
[0036] Die mit einer Straßenfräsmaschine zu bearbeitende Straßenoberfläche ist in Fig. 3
dargestellt. Auf dem Gelände verläuft eine von Bordsteinen 7 seitlich begrenzte Straße
8. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegt das Projekt darin, den Belag der Straße abzufräsen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich auf der Straße bestimmte Objekte O befinden,
beispielsweise Schachtdeckel in der Mitte des Straßenbelags und Wassereinläufe an
der Seite des Straßenbelags. Fig. 3 zeigt zwei Schachtdeckel 9, 10 und einen Wassereinlauf
11, die von der Straßenfräsmaschine beim Abfräsen des Straßenbelags überfahren werden.
Die Darstellung in Fig. 3 entspricht aber nicht dem Sichtfeld des Maschinenführers.
Die Objekte O auf der Straße kann der Maschinenführer auf dem Fahrstand der Baumaschine
nicht sehen, da sie sich unmittelbar vor der Baumaschine oder unterhalb der Maschine
befinden. Der Maschinenführer kann den Schachtdeckel insbesondere dann nicht erkennen,
wenn sich die Fräswalze nur noch ein kurzes Stück vor dem Schachtdeckel befindet,
d. h. genau zu dem Zeitpunkt, an dem der Maschinenführer die Fräswalze anheben muss.
Dieser Bereich kann aber auch wegen des umherfliegenden Fräsgutes im Fräswalzengehäuse
mit einer Kamera nicht überwacht werden.
[0037] Da der Maschinenführer die Schachtdeckel nicht erkennen kann, werden in der Praxis
auf der Höhe der Schachtdeckel seitliche Markierungen angebracht, die in Fig. 3 mit
M
1 und M
2 bezeichnet sind. Diese Markierungen sollen dem Maschinenführer oder einer anderen
Person ermöglichen, die Position der Schachtdeckel zu erkennen, so dass die Fräswalze
rechtzeitig angehoben werden kann. Derartige Markierungen sind aber bei der erfindungsgemäßen
Baumaschine nicht erforderlich.
[0038] Die Lage und Form der kreisförmigen Schachtdeckel 9, 10 werden eindeutig durch drei
auf dem Kreisumfang liegende Referenzpunkte O
11, O
12, O
13 und O
21, O
22, O
23 beschrieben. Lage und Form der rechteckförmigen Wassereinläufe werden durch vier
Referenzpunkte O
31, O
32, O
33, O
34 beschrieben, die an den Ecken des Wassereinlaufs liegen.
[0039] Das Projekt wird durch zuvor erstellte Projekt-Daten beschrieben, die über eine geeignete
Schnittstelle 12A in einen Arbeitsspeicher 12 der Baumaschine eingelesen werden (Fig.
8). Die Projekt-Daten enthalten die Koordinaten von für das Projekt charakteristischen
Referenzpunkten, die in einem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen
Koordinatensystem (X, Y, Z) erfasst werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel liegen
die Referenzpunkte auf den Umrisslinien 13, 14, 15, die in einem vorgegebenen Mindestabstand
Δ die Umrisslinien 16, 17, 18 der Objekte O umschließen. Da bei diesem Ausführungsbeispiel
die Objekte O kreisförmige Schachtdeckel 9, 10 und rechteckförmige Wassereinläufe
11 sind, sind die das Projekt beschreibende Umrisslinien ebenfalls Kreise und Rechtecke.
Die kreisförmigen Umrisslinien 13, 14 des Projektes werden eindeutig durch die Koordinaten
von drei Referenzpunkten P
11, P
12, P
13 und P
21, P
22, P
23 und die rechteckförmigen Umrisslinien 15 des Projektes durch die Koordinaten von
vier Referenzpunkten P
31, P
32, P
33, P
34 in dem von der Bewegung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z)
beschrieben.
[0040] Die Projekt-Daten umfassen die Koordinaten der Referenzpunkte des Projektes in dem
feststehenden, von der Bewegung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X,
Y, Z). Sie kennzeichnen die abzufräsende Fläche, die außerhalb der Umrisslinien 13,
14, 15 des Projektes liegt. Die nicht zu bearbeitende Fläche ist die innerhalb der
Umrisslinien 13, 14, 15 des Projektes liegende Fläche, in der die Objekte O liegen.
Damit ist das Projekt eindeutig bestimmt.
[0041] Die Projekt-Daten können wie folgt ermittelt werden. Das feststehende Koordinatensystem
(X, Y, Z) ist vorzugsweise das Koordinatensystem eines globalen Satellitennavigationssystems
(GNSS), so dass die Referenzpunkte der Objekte mit einem Messgerät (Rover) auf einfache
Weise erfasst werden können. Aus den Referenzpunkten O
11, O
12, O
13 und O
21, O
22, O
23 und O
31, O
32, O
33, O
34 der Objekte werden unter Berücksichtigung eines Mindestabstandes Δ zwischen der Umrisslinie
13, 14, 15 des Projektes und der Umrisslinie 16, 17, 18 des Objektes die Referenzpunkte
P
11, P
12, P
13 und P
21, P
22, P
23 und P
31, P
32, P
33, P
34 des Projektes ermittelt. Die Projekt-Daten können in einer externen Speichereinheit,
beispielsweise einem USB-Stick, gespeichert und über die Schnittstelle 12A in die
interne Speichereinheit 12 der Baumaschine eingelesen werden. Mit diesen Daten kann
die Baumaschine dann gesteuert werden. Wenn die Straßenfräsmaschine eine nicht zu
bearbeitende Fläche erreicht, wird die Fräswalze in Bezug auf den Boden automatisch
angehoben. Sobald die Straßenfräse die nicht zu bearbeitende Fläche überfahren hat,
wird die Fräswalze wieder abgesenkt. Dadurch wird vermieden, dass der Schachtdeckel
9, 10 oder Wassereinlauf 11 bzw. die Baumaschine beschädigt wird. Das Anheben und
Absenken der Fräswalze kann aber auch mit einem manuellen Eingriff in die Maschinensteuerung
erfolgen, wobei dem Maschinenführer der Zeitpunkt, an dem der Eingriff vorzunehmen
ist, signalisiert wird.
[0042] In der Praxis kann es vorkommen, dass die Referenzpunkte des Projektes in dem von
der Straßenfräsmaschine unabhängigen GNSS-Koordinatensystem unter Berücksichtigung
des Objektes O nicht korrekt erfasst werden. Dann besteht die Gefahr, dass der Schachtdeckel
9, 10 oder Wassereinlauf 11 nicht innerhalb der zuvor festgelegten Umrisslinie 16,
17, 18 liegt, was zur Folge hätte, dass der Schachtdeckel oder Wassereinlauf bzw.
die Maschine beschädigt wird.
[0043] Die Straßenfräsmaschine verfügt über eine Bildaufzeichnungseinheit 19, die ein am
Maschinenrahmen 2 angeordnetes Kamera-System 19A aufweist, mit dem ein Bildausschnitt
20A des zu bearbeitenden Geländes, d. h. des Straßenbelags mit den Schachtdeckeln
und Wassereinläufen, aufgenommen wird. Das Kamera-System 19A erfasst einen vom Maschinenführer
auf dem Fahrstand nicht einsehbaren Bereich. Der Bildausschnitt 20A wird auf einer
Anzeigeeinheit 20, beispielsweise ein LC-Display, angezeigt. Fig. 4 zeigt das Display
der Anzeigeeinheit 20. Während sich die Straßenfräse im Gelände bewegt, verändert
sich laufend das in dem Bildausschnitt 20A gezeigte Bild, so dass der Maschinenführer
erkennen kann, dass er sich mit der Straßenfräse auf einen Schachtdeckel 9, 10 oder
Wassereinlauf 11 zubewegt.
[0044] Darüber hinaus verfügt die Straßenfräsmaschine über eine Datenverarbeitungseinheit
21, mit der die bereitstehenden Projekt-Daten verarbeitet werden. Die Datenverarbeitungseinheit
21 ist derart konfiguriert, dass dem auf der Anzeigeeinheit 20 angezeigten Bildausschnitt
20A des Geländes das in dem Bildausschnitt liegende Projekt überlagert wird. Bei diesem
Ausführungsbeispiel werden die Umrisslinien 16, 17, 18 des Projektes, mit denen die
zu bearbeitende Fläche bzw. die nicht zu bearbeitende Fläche gekennzeichnet werden,
in dem Bildausschnitt 20 A so angezeigt, wie sie den zuvor ermittelten Projekt-Daten
entsprechen. Der Maschinenführer kann somit auf der Anzeigeeinheit 20 sofort erkennen,
wenn die Projekt-Daten nicht der Realität entsprechen sollten, d. h. die Umrisslinien
16, 17, 18 des Projektes nicht die Umrisslinien 13, 14, 15 der Objekte O in dem vorgegebenen
Mindestabstand Δ konzentrisch umschließen sollten. Wenn die Schachtdeckel und Wassereinläufe
innerhalb der angezeigten Umrisslinien liegen, kann die Steuerung der Straßenfräse
hingegen ohne weiteren Eingriff in die Maschinensteuerung erfolgen.
[0045] Dem Bildausschnitt 20A ist ein von der Bewegung der Baumaschine im Gelände abhängiges
Koordinatensystem (x, y, z) zugeordnet, das in Fig. 3 gezeigt ist. Die Position (Ursprung)
und Ausrichtung dieses Koordinatensystems entspricht dem Standort und Blickwinkel
der Kamera 19A auf der Baumaschine. In diesem Koordinatensystem werden Lage und Form
der Objekte O ebenfalls durch entsprechende Koordinaten beschrieben.
[0046] Das von der Bewegung der Baumaschine im Gelände abhängige Koordinatensystem (x, y,
z) kann ein dreidimensionales oder zweidimensionales Koordinatensystem sein. In Fig.
3 ist der allgemeine Fall eines Koordinatensystem mit einer x-Achse, y-Achse und einer
z-Achse gezeigt. Bei einer zu vernachlässigenden Krümmung der Geländeoberfläche und
der Betrachtung nur zweidimensionaler Objekte ist aber ein zweidimensionales Koordinatensystem
ausreichend. Dies setzt aber voraus, dass die x/y-Ebene des Koordinatensystems parallel
zu der als eben angenommen Geländeoberfläche liegt, was nachfolgend angenommen wird.
[0047] Das Kamera-System kann ein Stereokamera-System oder ein Kamera-System mit nur einer
Kamera sein. Bei zu vernachlässigender Krümmung der Geländeoberfläche und/oder der
Berücksichtigung nur zweidimensionaler Objekte ist aber ein Kamera-System mit nur
einer Kamera ausreichend. Wenn das Kamera-System ein Stereokamera-System ist, können
auf der Anzeigeeinheit 20 mit den bekannten Verfahren auch dreidimensionale Bilder
angezeigt werden.
[0048] Zur Ermittlung der Position und Orientierung der Baumaschine und damit auch der Position
und Orientierung (Blickwinkel) des Kamera-Systems 19A in dem von der Position und
Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) verfügt die
Baumaschine über eine Einrichtung 22, die Positions-/Orientierungs-Daten der Baumaschine
bereitstellt (Fig. 8). Diese Einrichtung kann einen ersten GNSS-Empfänger 22A und
zweiten GNSS-Empfänger 22B aufweisen, die an der Baumaschine in unterschiedlichen
Positionen S1, S2 angeordnet sind. Fig. 1B zeigt die Position S1 und S2 der beiden
GNSS-Empfänger 22A und 22B an dem Gleitschalungsfertiger. Der erste und zweite GNSS-Empfänger
22A, 22B dekodieren für die Bestimmung der Position und Orientierung der Baumaschine
die GNSS-Signale des globalen Navigationssatellitensystems (GNSS) und Korrektursignale
einer Referenzstation. Derartige Systeme, die eine hoch präzise Bestimmung der Positions-/Orientierungs-Daten
ermöglichen, gehören zum Stand der Technik. Anstelle des zweiten GNNS-Empfängers kann
aber auch ein elektronischer Kompass K vorgesehen sein, um die Orientierung der Baumaschine
zu erfassen. Fig. 2B zeigt die Position S1 des ersten GNSS-Empfängers 22A und die
Position S2 des Kompasses K an der Straßenfräsmaschine. Auf den Kompass kann aber
auch verzichtet werden, wenn die Orientierung der Baumaschine berechnet wird. Die
Berechnung der Orientierung kann dadurch erfolgen, dass die Lage eines Referenzpunktes
der Baumaschine zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten bestimmt und aus der Lageänderung
die Richtung der Bewegung bestimmt wird. Die Genauigkeit kann durch die Einbeziehung
der Lenkwinkel in die Berechnung zusätzlich erhöht werden.
[0049] Die Datenverarbeitungseinheit 21 empfängt die aktuellen Positions-/Orientierungs-Daten,
die von der Einrichtung 22 zur Ermittlung der Position und Orientierung der Baumaschine
laufend bereitstellt werden, und transformiert die Form und Lage des Projektes in
dem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem
(X, Y, Z) beschreibenden Projekt-Daten in Abhängigkeit von der Position und Orientierung
der Baumaschine in dem von der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem in das von
der Position und Orientierung der Baumaschine abhängige Maschinenkoordinatensystem
(x, y, z). Diese Datentransformation erfolgt in Echtzeit. Nachdem die Koordinaten
der die Umrisslinien des Projektes kennzeichnenden Referenzpunkte in dem Maschinenkoordinatensystem
bekannt sind, werden die Umrisslinien 16, 17, 18 des Projektes in dem Bildausschnitt
20A angezeigt (Fig. 4). Die zur Generierung der Umrisslinien erforderlichen Operationen
der Datenverarbeitungseinheit gehören zum Stand der Technik.
[0050] Wenn für den dargestellten Bildausschnitt 20A keine Projekt-Daten vorliegen, erfolgt
auf der Anzeigeeinheit 20 keine Visualisierung. Ansonsten werden die relevanten Informationen
dem Maschinenführer neben der Abbildung der realen Objekte (Hydrant 9, 10 oder Wassereinlauf
11) mittels der Umrisslinien 16, 17, 18 als virtuelle Objekte angezeigt, die mit den
im Kamerabild erfassten realen Objekten O zusammenpassen sollen. Folglich kann der
Maschinenführer die Steuerung der Baumaschine ständig überwachen.
[0051] Die Datenverarbeitungseinheit 21 kann eine Bildverarbeitungseinheit umfassen, die
automatisch erkennen kann, ob die realen Objekte O mit den virtuellen Objekten zusammenpassen,
d. h. die in dem Bildausschnitt gezeigte reale Umrisslinie 13, 14, 15 eines Objektes
O (Hydrant oder Wassereinlauf) tatsächlich innerhalb der zugehörigen virtuellen Umrisslinie
16, 17, 18 des Projektes liegt. Die Datenverarbeitungseinheit 21 ist derart konfiguriert,
dass die Form und Lage des mit dem Kamera-System 19A aufgenommenen realen Objektes
O (Hydrant oder Wassereinlauf) in dem Bildausschnitt 20A ermittelt wird. Hierzu kann
die Datenverarbeitungseinheit 21 von den bekannten Verfahren zur Bilderkennung Gebrauch
machen. Form und Lage des realen Objektes in dem Bildausschnitt werden durch Objekt-Daten
beschrieben. Beispielsweise wird die kreisförmige Umrisslinie des Schachtdeckels 9
durch die drei auf der Umrisslinie liegenden Referenzpunkte P
11, P
12, P
13 beschrieben (Fig. 3).
[0052] Die Objekt-Daten werden in der Datenverarbeitungseinheit 21 mit den Projekt-Daten
verglichen, um festzustellen, ob die realen Objekte mit den virtuellen Objekten zusammenpassen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel prüft die Datenverarbeitungseinheit, ob die Umrisslinie
13 des realen Objektes, beispielsweise des Schachtdeckels 9, innerhalb der Umrisslinie
16 des Projektes liegt. Hierzu prüft die Datenverarbeitungseinheit 21, ob sich die
beiden Umrisslinien 13, 16 schneiden. Wenn sich die Umrisslinien 13, 16 nicht schneiden,
wird darauf geschlossen, dass die Objekt-Daten der Realität entsprechen. Andernfalls
wird auf eine fehlerhafte Ermittlung der Objekt-Daten geschlossen.
[0053] Fig. 5A zeigt den Fall, dass die Objekt-Daten mit den Projekt-Daten zusammenpassen,
d. h. die Umrisslinien 13, 16 haben keinen Schnittpunkt, während Fig. 5B den Fall
zeigt, dass die Objekt-Daten nicht mit den Projekt-Daten zusammenpassen, d. h. die
Umrisslinien 13, 16 schneiden sich in zwei Punkten P
s.
[0054] Darüber hinaus kann die Datenverarbeitungseinheit 21 bei einer bevorzugten Ausführungsform
noch feststellen, ob ein Mindestabstand Δ eingehalten wird. Hierzu bestimmt die Datenverarbeitungseinheit
zwei Referenzpunkte P
A1 und P
A2, die der Umrisslinie 13 des Objektes bzw. der Umrisslinie 16 des Projektes zugeordnet
werden. Beispielsweise können als Referenzpunkte P
A1, P
A2 Punkte bestimmt werden, die auf den kreisförmigen Umrisslinien 13, 16 besonders nahe
aneinander liegen (Fig. 5A). Die Datenverarbeitungseinheit 21 bestimmt den Abstand
a zwischen den auf den Umrisslinien liegenden Referenzpunkten P
A1, P
A2 und vergleicht den Abstand a mit einem vorgegebenen Grenzwert. Wenn der Abstand zwischen
den Punkten kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, wird darauf geschlossen, dass
die Umrisslinie 13 des Objektes zwar innerhalb des Projektes liegt, da sich die Umrisslinien
13, 16 nicht schneiden. Es wird aber darauf geschlossen, dass ein Mindestabstand Δ
nicht eingehalten ist, so dass dennoch die Gefahr der Beschädigung des Schachtdeckels
oder der Baumaschine besteht. Die Referenzpunkte können aber auch die Mittelpunkte
oder Linien- oder Flächenschwerpunkte der kreisförmigen Umrisslinien sein. Bei einer
exakten Ausrichtung unter Berücksichtigung des vorgegebenen Mindestabstandes Δ haben
die Umrisslinien 13, 16 einen gemeinsamen Mittelpunkt oder Linien- oder Flächenschwerpunkt,
d.h. der Abstand zwischen den Mittelpunkten sollte möglichst klein sein.
[0055] Die obige Ausführungsform ist nur als ein Ausführungsbeispiel zu verstehen, um die
Projekt-Daten und Objekt-Daten miteinander zu vergleichen. Die Daten können aber auch
mit allen anderen bekannten Algorithmen ausgewertet werden, um darauf zu schließen,
ob die realen Objekte mit den virtuellen Objekten zusammenpassen.
[0056] Die Baumaschine weist eine Alarm-Einheit 23 auf, die einen optischen und/oder akustischen
und/oder taktilen Alarm gibt, wenn die Datenverarbeitungseinheit 21 festgestellt hat,
dass die beiden Umrisslinien 13, 16 nicht zusammenpassen und/oder der Abstand a kleiner
als ein vorgegebener Grenzwert ist (Fig. 8). Der Maschinenführer kann auf eine fehlerhafte
Ermittlung der Objekt-Daten auch durch farbliche Unterlegungen bestimmter Flächen,
Schraffuren oder durch Markierungen hingewiesen werden. Auf der Anzeigeeinheit 20
kann der Abstand a auch angezeigt werden.
[0057] Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben, das sich von dem vorherigen Ausführungsbeispiel dadurch
unterscheidet, dass das Projekt nicht die Veränderung des Geländes mit einer Straßenfräsmaschine
(Fig. 2), sondern die Errichtung eines Baukörpers mit einem Gleitschalungsfertiger
(Fig. 1) ist. Der Gleitschalungsfertiger verfügt wie die Straßenfräsmaschine über
eine Bildaufzeichnungseinheit 12 und eine Datenverarbeitungseinheit 21 sowie eine
Einrichtung 12 zur Bereitstellung der Projekt-Daten (Fig. 8). Die einander entsprechenden
Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0058] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Projekt des Gleitschalungsfertiger
eine Verkehrsinsel, die von einem Bordstein 25 aus Beton seitlich begrenzt wird. Der
Bordstein25 weist beispielsweise einen geraden Abschnitt 25A auf, an den sich ein
halbkreisförmiger Abschnitt 25B anschließt. Der Bordstein25 soll neben einem rechteckförmigen
Wassereinlauf 26 liegen, was eine genaue Steuerung des Gleitschalungsfertigers voraussetzt.
[0059] Die Projekt-Daten enthalten wieder die Koordinaten von für das Projekt charakteristischer
Referenzpunkten, die in einem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen
Koordinatensystem (X, Y, Z) erfasst werden. Die Projekt-Daten beschreiben die Form
und Lage des Bordsteins25. Form und Lage des geraden Abschnitts 25A können beispielsweise
durch jeweils zwei Referenzpunkte P
1, P
2 und P
3, P
4 beschrieben werden, die am Anfang und Ende der inneren bzw. äußeren Umrisslinie 27,
28 des Bordsteins 25 liegen. Der halbkreisförmige Abschnitt 20B kann beispielsweise
durch drei Referenzpunkte P
2, P
5, P
6 und P
4, P
7, P
8 beschrieben werden, die auf der inneren bzw. äußeren Umrisslinie 27, 28 liegen.
[0060] Die zuvor ermittelten Projekt-Daten, die sich auf das von der Position und Orientierung
unabhängige GNSS-System beziehen, werden über die Schnittstelle 12A in den Arbeitsspeicher
12 des Gleitschalungsfertigers eingelesen. Die Steuereinheit des Gleitschalungsfertigers
ist derart konfiguriert, dass sich der Gleitschalungsfertiger auf einer Bahn bewegt,
die dem Verlauf des zu errichtenden Bordsteins25 entspricht.
[0061] Die Figuren 6 und 7 zeigen den von dem Kamera-System 19A der Bildaufzeichnungseinheit
19 aufgenommenen und auf der Anzeigeeinheit 20 angezeigten Bildausschnitt 20A , in
dem das in Arbeitsrichtung A vor dem Gleitschalungsfertiger liegende Gelände und ein
Teil des Gleitschalungsfertigers mit der Betonmulde 6 zu erkennen ist.
[0062] Die Einrichtung 22 zur Ermittlung der Position und Orientierung des Gleitschalungsfertigers
im Gelände berechnet laufend die aktuellen Positions-/Orientierungsdaten, wobei die
Datenverarbeitungseinheit 21 die Projekt-Daten, die in dem von der Position und Orientierung
des Gleitschalungsfertigers unabhängigen GNSS-System (X, Y, Z) vorliegen, in das von
der Position und Orientierung des Gleitschalungsfertigers abhängige Maschinenkoordinatensystem
(x, y, z) transformiert, das dem Blickwinkel des Kamera-Systems entspricht. Nach der
Ermittlung der Koordinaten der Referenzpunkte in dem Maschinenkoordinatensystem werden
die inneren und äußeren Umrisslinien 27, 28 des geraden und halbkreisförmigen Abschnitts
25A, 25B dem Kamerabild überlagert.
[0063] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Möglichkeit der Darstellung des Bordsteins 25 in
dem Bildausschnitt 20A durch die Umrisslinien 27, 28, die dem Maschinenführer den
Verlauf des Bordsteins zeigen, der mit dem Gleitschalungsfertiger gefertigt wird,
wenn die gespeicherten Projekt-Daten der Steuerung zugrunde liegen. Zur Visualisierung
des Bordsteins 25 in dem Kamerabild können neben den inneren und äußeren Umrisslinien
27, 28 auch farbliche Unterlegungen, Schraffuren, Hilfslinien oder Markierungen von
der Datenverarbeitungseinheit 21 generiert und auf der Anzeigeeinheit 20 angezeigt
werden. Der Maschinenführer kann in dem Bildausschnitt 20A den korrekten Verlauf des
Bordsteins 25 überprüfen. Er kann schon im Voraus erkennen, ob der Bordstein 25 beispielsweise
neben dem Wassereinlauf 26 verläuft.
[0064] Fig. 6 zeigt den Fall eines korrekten Verlaufs des Bordsteins 25 dicht neben, d.
h. in einem vorgegebenen Mindestabstand zu dem Wassereinlauf 26, während Fig. 7 den
Fall zeigt, dass der Bordstein 25 über den Wassereinlauf 26 verläuft. In diesem Fall
erzeugt die Alarmeinheit 23 ein Alarmsignal, so dass der Maschinenführer einen Eingriff
in die Maschinensteuerung vornehmen kann.
[0065] Bei einer bevorzugten Ausführungsform bestimmt die Datenverarbeitungseinheit 21 mit
einer Bilderkennung die Koordinaten von Referenzpunkten O
1, O
2, O
3, O
4 des rechteckförmigen Wassereinlaufs 26 in dem Maschinenkoordinatensystem (x, y, z),
das dem Kamerabild entspricht. Da die standardisierte Form und Größe des Wassereinlaufs
26 bekannt ist, können beispielsweise die Koordinaten der Eckpunkte des Wassereinlaufs
mit einer Bilderkennung ohne größeren Rechenaufwand bestimmt werden. Diese Koordinaten
liefern dann die Objekt-Daten, die mit den Projekt-Daten verglichen werden, um feststellen
zu können, ob die Planung mit der Realität übereinstimmt. Hierfür kann mit der Datenverarbeitungseinheit
21 beispielsweise geprüft werden, ob sich die Umrisslinien von Bordstein und Wassereinlauf
schneiden, und/oder mit der Datenverarbeitungseinheit kann beispielsweise der Abstand
zwischen den Umrisslinien berechnet werden, wie unter Bezugnahme auf das andere Ausführungsbeispiel
beschrieben ist.
1. Selbstfahrende Baumaschine mit
einem Fahrwerk (3), das in Arbeitsrichtung vordere und hintere Räder oder Laufwerke
(4A, 4B) aufweist,
einem Maschinenrahmen (2), der von dem Fahrwerk getragen wird,
einer Antriebseinrichtung zum Antreiben der vorderen und/oder hinteren Räder oder
Laufwerke (4A, 4B),
einer Arbeitseinrichtung (6) zur Errichtung von Baukörpern auf dem Gelände oder zum
Verändern des Geländes,
einer Bildaufzeichnungseinheit (19) zum Aufzeichnen eines Bildausschnitts (20A) des
Geländes, der in einem von der Position und Orientierung der Baumaschine im Gelände
abhängigen Koordinatensystem (x,y,z) liegt, und
einer Anzeigeeinheit (20) zur Anzeige des Bildausschnitts (20A) des Geländes,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Baumaschine weiterhin aufweist:
eine Einrichtung (12) zur Bereitstellung von die Form und Lage mindestens eines Projektes
in einem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem
(X, Y, Z) beschreibende Projekt-Daten, und
eine Datenverarbeitungseinheit (21), die derart konfiguriert ist, dass dem auf der
Anzeigeeinheit (20) angezeigten Bildausschnitt (20A) des Geländes eine Darstellung
des in dem Bildausschnitt liegenden Teils des mindestens einen Projekts überlagert
wird, so dass zumindest ein Teil des mindestens einen Projekts in dem Bildausschnitt
visualisiert wird.
2. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumaschine eine Einrichtung (22) zur Ermittlung von die Position und Orientierung
der Baumaschine beschreibende Positions-/Orientierungs-Daten in dem von der Baumaschine
unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) aufweist.
3. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (22) zur Ermittlung von den die Position und Orientierung der Baumaschine
beschreibenden Positions-/Olientierungs-Daten ein globales Navigationssatellitensystem
(GNSS) umfasst.
4. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (22) zur Ermittlung von den die Position und Orientierung der Baumaschine
beschreibenden Positions-/Olientierungs-Daten einen ersten und einen zweiten GNSS-Empfänger
(22A, 22B) zur Dekodierung von GNSS-Signalen des globalen Navigationssatellitensystems
(GNSS) und Korrektursignalen einer Referenzstation für die Bestimmung der Position
und Orientierung der Baumaschine aufweisen, wobei der erste und zweite GNSS-Empfänger
(22A, 22B) an der Baumaschine in unterschiedlichen Positionen (S1, S2) angeordnet
sind.
5. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (21) derart konfiguriert ist, dass die die Form und
Lage des mindestens einen Projektes beschreibenden Projekt-Daten in dem von der Position
und Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) in Abhängigkeit
von der Position und Orientierung der Baumaschine in dem von der Baumaschine unabhängigen
Koordinatensystem (X, Y, Z) in ein von der Position und Orientierung der Baumaschine
abhängiges Koordinatensystem (x, y, z) transformiert werden.
6. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die die Form und Lage des mindestens einen Projektes beschreibenden Projekt-Daten
mindestens eine Umrisslinie (16, 17, 18; 27, 28) des Projektes beschreibende Daten
umfassen, wobei die Datenverarbeitungseinheit (21) derart konfiguriert ist, dass in
dem Bildausschnitt des Geländes die mindestens eine Umrisslinie (16, 17, 18; 27, 28)
des Projektes angezeigt wird.
7. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (21) derart konfiguriert ist, dass die Form und Lage
von mindestens einem realen Objekt (O) in dem Bildausschnitt des Geländes beschreibende
Objekt-Daten ermittelt werden, wobei die Objekt-Daten mit den Projekt-Daten verglichen
werden.
8. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) zwischen mindestens einem auf die Umrisslinie (16, 17, 18) des Projektes
bezogenen Referenzpunkt (PA2) und mindestens einem auf die Umrisslinie (13, 14, 15) des Objektes bezogenen Referenzpunkt
(PA1) ermittelt wird.
9. Selbstfahrende Baumaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Baumaschine eine Alarm-Einheit (23) aufweist, die einen optischen und/oder akustischen
und/oder taktilen Alarm gibt oder ein Steuersignal für einen Eingriff in die Maschinensteuerung
erzeugt, wenn die Datenverarbeitungseinheit (21) festgestellt hat, dass der Abstand
(a) kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist.
10. Selbstfahrende Baumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (12) zur Bereitstellung von den die Form und Lage mindestens eines
Projektes in dem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem
(X, Y, Z) beschreibenden Projekt-Daten eine Schnittstelle (12A) zum Einlesen der Projekt-Daten
und eine Speichereinheit zum Speichern der Projekt-Daten aufweist.
11. Verfahren zur Visualisierung des Bearbeitungsumfeldes einer sich in dem Gelände bewegenden
Baumaschine, die auf dem Gelände einen Baukörper errichtet oder das Gelände verändert,
wobei ein Bildausschnitt (20A) des Geländes, der in einem von der Position und Orientierung
der Baumaschine im Gelände abhängigen Koordinatensystem (x, y, z) liegt, mit einer
Bildaufzeichnungseinheit (19) aufgezeichnet und auf einer Anzeigeeinheit (20) angezeigt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Form und Lage mindestens eines Projektes in einem von der Position und Orientierung
der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) beschreibende Projekt-Daten
bereitgestellt werden, und
dass dem auf der Anzeigeeinheit (20) angezeigten Bildausschnitt (20A) des Geländes eine
Darstellung des in dem Bildausschnitt liegenden Teils des mindestens einen Projekts
überlagert wird, so dass zumindest ein Teil des mindestens einen Projekts in dem Bildausschnitt
visualisiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Position und Orientierung der Baumaschine beschreibende Positions-/Orientierungs-Daten
in dem von der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) ermittelt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die die Position und Orientierung der Baumaschine beschreibenden Positions-/Orientierungs-Daten
mit einem globalen Navigationssattelitensystem (GNSS) ermittelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die die Form und Lage des mindestens einen Projektes beschreibenden Projekt-Daten
in dem von der Position und Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem
(X, Y, Z) in Abhängigkeit von der Position und Orientierung der Baumaschine in dem
von der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) in ein von der Position
und Orientierung der Baumaschine abhängiges Koordinatensystem (x, y, z) transformiert
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die die Form und Lage des mindestens einen Projektes beschreibenden Projekt-Daten
mindestens eine Umrisslinie (16, 17, 18; 27, 28) des Projektes beschreibende Daten
umfassen, wobei in dem Bildausschnitt (20A) des Geländes die mindestens eine Umrisslinie
(16, 17, 18; 27, 28) des Projektes angezeigt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Form und Lage von mindestens einem realen Objekt (O) in dem Bildausschnitt (20A)
des Geländes beschreibende Objekt-Daten ermittelt werden, wobei die Objekt-Daten mit
den Projekt-Daten verglichen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) zwischen mindestens einem auf die Umrisslinie (16, 17, 18) des Projektes
bezogenen Referenzpunkt (PA2) und mindestens einem auf die Umrisslinie (13, 14, 15) des Objektes bezogenen Referenzpunkt
(PA1) ermittelt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die die Form und Lage des mindestens eines Projektes in dem von der Position und
Orientierung der Baumaschine unabhängigen Koordinatensystem (X, Y, Z) beschreibenden
Projekt-Daten im Gelände mit einem Messgerät ermittelt werden.