[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag für die Längsverbindung zwischen
Pfahlstücken die aus Holz bestehen.
[0002] Primärer Einsatzfall des Verbindungsbeschlages ist das Verlängern von Holzpfählen,
welche vom Grunde eines Gewässers aus emporstehen und typischerweise einen Bootsanlegesteg
oder eine Fußgängerbrücke tragen.
[0003] Holzpfähle, welche im Boden unter einem Gewässer verankert sind und vertikal bis
über den Wasserspiegel emporragen, werden vor allem am Längsbereich etwa in Höhe des
Wasserspiegels sehr viel rascher morsch, als im Längsbereich deutlich unter dem Wasserspiegel.
Aus Gründen des Aufwandes ist es daher üblich, den oberen Teil von derartigen Pfählen
vom unteren Teil abzutrennen und durch einen neueren oberen Teil zu ersetzen.
[0004] Eine Methode für dieses Ersetzen besteht darin, den oberen Teil des Pfahles - knapp
unter dem Wasserspiegel - abzutragen, in die Stirnseite des verbleibenden Pfahlstumpfes
Löcher einzubohren, Betoneisen in die Löcher zu stecken, den Pfahlstumpf mit einer
nach oben vorragenden Schalung zu versehen und die Schalung mit Beton auszugießen.
Diese Reparaturmethode führt zwar zu gut haltbaren Pfählen, ist aber aus Umweltschutzgründen
vielerorts verboten.
[0005] In der
US 5,419,538 A (1995) wird ein Verbindungsbeschlag für Holzteile vorgeschlagen, welcher auch für das Verlängern
von vertikalen Holzpfählen anwendbar ist. In die einander zugewandten Flächen der
Holzteile ist ein kreisringförmiger Beschlagteil eingesetzt und mit Schrauben im jeweiligen
Holzteil verankert. Die kreisringförmigen Beschlagteile weisen ein axiales Mutterngewinde
auf, in welche ein Gewindebolzen eingeschraubt ist, der somit die beiden kreisringförmigen
Beschlagteile und damit auch die Holzteile verbindet. Nachteilig ist, dass zum Herstellen
bzw. Lösen der Verbindung ein Holzteil als Ganzes sehr oft um die Gewindeachse gedreht
werden muss, und dass die kreisringförmigen Beschlagteile in Axialrichtung sehr dickwandig
ausgeführt werden müssen, um Biegemomente in nennenswertem Ausmaß zerstörungsfrei
übertragen zu können. Durch diese Dickwandigkeit wird es aus optischen Gründen erforderlich
die kreisringförmigen Beschlagteile in Vertiefungen in den Holzteilen einzusetzen.
Das Herstellen dieser Vertiefungen ist wiederum relativ aufwändig.
[0006] In der
US 4097165 A (1978) wird ein Beschlag für das Verlängern von Holzpfählen, die eine Kreisquerschnittsfläche
haben, vorgeschlagen, wobei an beiden Stirnseiten jeweils ein kreisringförmiger oder
kreisscheibenförmiger Beschlagteil mittels vieler Schrauben verankert wird, wobei
die kreisscheibenförmigen Beschlagteile den gleichen Außendurchmesser haben wie die
Querschnittsfläche der Holzpfahlstücke. Die beiden kreisscheibenförmigen Beschlagteile
werden untereinander durch einen zentralen, axial beidseits über die kreisscheibenförmigen
Beschlagteile vorragende Gewindehülse und/oder durch an ihrer Mantelfläche verlaufende
Laschen verbunden, welche durch Schrauben mit radial verlaufenden Gewindebohrungen
in den kreisscheibenförmigen Beschlagteilen verankert sind. Gegebenenfalls verlaufen
auch Schrauben von der Mantelfläche der Pfahlstücke aus durch die besagte Gewindehülse
radial hindurch und verankern somit die Gewindehülse gegen axiale Verschiebung gegenüber
den Pfahlstücken. Die Pfahlverbindung mag zwar mechanisch stabil sein, bedingt aber
hohen Montageaufwand und der optische Eindruck ist auf Grund der vielen sichtbaren
Metalllaschen und Schraubenköpfe eher unvorteilhaft.
[0007] In den Schriften
US 594749 A und
US 1699256 A sind schon 1897 bzw. 1929 sogenannte "Schlüssellochverbindungen" für das Befestigen
eines Möbels an einer Wand bzw. das Befestigen von Bettrahmenteilen untereinander
gezeigt. Mit dem Wort "Schlüssellochverbindung" im Sinne dieses Dokuments sind Verbindungen
zwischen zwei Teilen gemeint, wobei der eine Teil eine hinterschnittene Vertiefung
aufweist, deren Öffnungsfläche wie ein klassisches Schlüsselloch auch einen engeren
und einen daran anschließenden breiteren Querschnittsflächenbereich aufweist, und
wobei vom zweiten Teil aus ein Bolzen mit einem stirnseitigen, gegenüber dem anschließenden
Bolzenteil verbreiterten Kopf in besagte Vertiefung hineinragt, wobei der Kopf breiter
ist als der engere Querschnittsflächenbereich der Öffnungsfläche aber schmäler als
der breitere Querschnittsflächenbereich der Öffnungsfläche. Die Verbindung kann montiert
werden, indem der Kopf des Bolzens durch den breiteren Querschnittsflächenbereich
der Öffnungsfläche in die Vertiefung hinein gesteckt wird und der ganze Bolzen dann
normal zu seiner Längsrichtung so verschoben wird, dass der Bolzen durch den engeren
Querschnittsflächenbereich der Öffnungsfläche der Vertiefung hindurch verläuft.
[0008] Die
CN 102002944 A beschreibt einen im Wesentlichen aus Spannbeton bestehenden Pfahl, welcher bestimmungsgemäß
am Grund eines Gewässers montiert wird und aus zwei stirnseitig aneinander anliegenden
Pfahlstücken besteht. An den einander zugewandten Endflächen der beiden Pfahlstücke
- die jeweils aus Spannbeton bestehen - ist jeweils ein etwa scheibenförmiger metallischer
Abschlusskörper angebracht, dessen Querschnittsfläche seitlich über die Querschnittsfläche
des zugehörigen Pfahlstückes hervorragt. Zur Verbindung der beiden Pfahlstücke sind
die beiden aneinander anliegenden Abschlusskörper mittels Klammern verbunden, welche
seitlich an den Abschlusskörpern vorbei verlaufen. Die notwendige Verbindung zwischen
einem Abschlusskörper und dem zugehörigen Pfahlstück erfolgt über jeweils eine Reihe
von Schlüssellochverbindungen, wobei die "Schlüssellöcher" im Kreis herum an dem Abschlusskörper
angebracht sind und Eisenstäbe durch die Schlüssellöcher und durch das Pfahlstück
längs hindurch verlaufen.
[0009] Von diesem Stand der Technik ausgehend besteht die Aufgabe an die Erfindung darin,
einen Verbindungsbeschlag für die Längsverbindung zwischen Holzpfahlstücken bereitzustellen,
mit welchem vor allem auch Holzpfähle, welche vom Grunde eines Gewässers aus emporstehen
und typischerweise einen Bootsanlegesteg oder eine Fußgängerbrücke tragen, verlängert
werden können, wobei die Verbindungsstelle auch knapp unter der Wasseroberfläche liegen
kann. Die Verbesserung gegenüber den besprochenen Verbindungen für diesen Zweck soll
darin bestehen, dass die mit dem zu entwickelnden Verbindungsbeschlag hergestellte
Verbindung bei ausreichender mechanischer Festigkeit sowohl optisch unauffällig ist,
als auch mit geringem Montageaufwand herstellbar.
[0010] Zum Lösen der Aufgabe wird von Bauweisen ausgegangen bei denen
- der Beschlag zwei Scheiben aufweist,
- wobei jeweils eine Scheibe an einer solchen Stirnseite eines der beiden Pfahlstücke
befestigt ist, welches bei fertig hergestellter Verbindung dem jeweils anderen Pfahlstück
zugewandt liegt,
- wobei die Verbindung zwischen Scheibe und Pfahlstück jeweils mittels Schrauben erfolgt,
die durch Ausnehmungen in der Scheibe hindurch in das Holz des Pfahlstücks verlaufen
und dort in Gewindeeingriff sind,
- wobei die Scheiben miteinander verbunden sind,
- wobei auch Schlüssellochverbindungen verwendet werden, welche bezüglich des Mittelpunktes
der Scheibe allesamt exzentrisch angeordnet sind, wobei die Schließrichtungen der
einzelnen Schlüssellochverbindungen nicht zueinander parallel sind, sondern in Umfangrichtung
auf einer oder mehreren konzentrischen Kreislinien um den Mittelpunkt der Scheiben
herum verlaufen.
[0011] Als erfindungsgemäße Verbesserungen dazu werden vorgeschlagen:
- Die Schlüsselloch-Verbindungen werden für die Verbindung zwischen den beiden Scheiben
angewendet (und nicht für die Verbindung zwischen Scheibe und Pfahlstück),
- entlang jener Kreislinie auf welcher Öffnungsflächen für Schlüssellochverbindungen
liegen, liegen im gleichen Winkelabstand zueinander wie die Öffnungsflächen Gewindebohrungen
hintereinander.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Verbindungsbeschlages sind die beiden Pfahlstücke,
nachdem sie jeweils mit einer Scheibe versehenen wurden, sehr einfach aneinander zu
montieren, indem sie so axial aneinander geführt werden, dass die einzelnen Bolzen
der Schlüsselloch-Verbindungen in die jeweils komplementären Ausnehmungen der Schlüsselloch-Verbindungen
am jeweils anderen Pfahlstück ragen und indem dann der bewegliche (obere) Pfahlteil
um den Mittelpunkt der besagten Kreislinie bzw. Kreislinien ein sehr kleines Stück
gedreht wird - womit alle Schlüsselloch-Verbindungen gleichzeitig einrasten.
[0013] Indem die Schlüsselloch-Verbindungen, durch welche die beiden Scheiben miteinander
verbunden werden, bezüglich der Scheibenmitten exzentrisch liegen, ist die Verbindung
auch bei relativ dünn ausgebildeten Scheiben gut biegefest und biegesteif gegen Biegung
des Pfahls um normal zur Pfahlrichtung verlaufende Biegeachsen. Indem mit dünnen Scheiben
das Auslangen gefunden werden kann und indem die Verbindung zwischen den Scheiben
nicht seitlich über den Scheibenrand vorzustehen braucht, ist die Verbindung optisch
unauffällig.
[0014] Dadurch, dass entlang jener Kreislinie auf welcher Öffnungsflächen für Schlüssellochverbindungen
liegen, im gleichen Winkelabstand zueinander auch Gewindebohrungen hintereinander
liegen, können die Scheiben für die beiden Pfahlstücke gleich ausgeführt sein und
es wird zu den Schlüsselloch-Verbindungen eine alternative Befestigungsmethode ermöglicht
die fallweise vorteilhaft sein kann.
[0015] Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen zu einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
- Fig. 1:
- zeigt in Seitenansicht einen erfindungsgemäß an zwei Pfahlstücken montierten beispielhaften
erfindungsgemäßen Beschlag.
- Fig. 2:
- zeigt eine der beiden Scheiben 1 des beispielhaften erfindungsgemäßen Beschlages von
Fig. 1 in Frontalansicht mit Blickrichtung auf jene Seite der Scheibe 1, welche in
montiertem Zustand direkt an einem Pfahlteil anliegt.
[0016] Der beispielhafte erfindungsgemäße Beschlag gemäß den Zeichnungen weist zwei gleiche,
im Wesentlichen kreisflächenförmige Scheiben 1 auf, welche jeweils eine ganze Reihe
von Durchbrüchen bzw. Bohrungen 3, 4, 5, 6, 7, 8 aufweisen, die von der Oberseite
zur Unterseite der Scheibe 1 hindurch verlaufen. Die Scheiben 1 bestehen typischerweise
aus Aluminium oder nichtrostendem Stahl.
[0017] Eine zentrale Bohrung 8 in der Scheibe 1 hilft zum Positionieren der Scheibe auf
der Stirnseite eines Pfahlstücks 10, wenn auf diesem die Mitte markiert ist.
[0018] Drei Bohrungen 7, welche in einem engen Kreis um die zentrale Bohrung 8 herum angeordnet
sind, dienen dazu, die Scheibe 1 an der Stirnseite des zugehörigen Pfahlstücks 10
zumindest während der Montage zu fixieren. Dazu werden bei passend auf die Stirnseite
des Pfahlstücks 10 aufgelegter Scheibe 1 durch diese Bohrungen hindurch Schrauben,
welche einen Gewindeschaft mit selbstbohrender Gewindespitze aufweisen, in das Pfahlstück
10 hinein geschraubt, bis sie mit ihrem Kopf an der Scheibe 1 anliegen und sie gegen
das Pfahlstück 10 drücken. Nachdem so die Scheibe 1 am Pfahlstück 10 "vorfixiert"
ist, werden in gleicher Weise wie beschrieben weitere Schrauben, die einen Gewindeschaft
mit selbstbohrender Gewindespitze aufweisen, durch die Bohrungen 6, welche entlang
eines größeren Kreises um die zentrale Bohrung 8 herum angeordnet sind, in das Pfahlstück
10 hineingeschraubt. Wie in Fig. 2 angedeutet verlaufen die Bohrungen 6 bevorzugt
nicht normal zur Ebene der Scheibe 1, sondern etwas aus der Normalen der Scheibe 1
heraus geneigt, wobei weiter bevorzugt die Achsen verschiedener Bohrungen 6 zueinander
nicht parallel liegen. Wie in Fig. 2 erkennbar liegen in der hier gezeigten beispielhaften
Ausführungsform die Achsen aller Bohrungen 6 jeweils in Ebenen die normal zur Ebene
der Scheibe 1 liegen und in welcher auch die Achse der Scheibe 1 liegt. (Die Achsen
der Bohrungen 6 sind also Erzeugende eines kreissymmetrischen Kegels um die Achse
der Scheibe 1.) Indem die Bohrungen 6 nicht normal zur Ebene der Scheibe 1 ausgerichtet
sind, sind die durch die Bohrungen 6 hindurch verlaufenden Schrauben nicht parallel
zur Faserrichtung des Holzes des Pfahlstücks 10 ausgerichtet, womit gegenüber einer
parallelen Ausrichtung der Schrauben die Ausziehfestigkeit deutlich erhöht wird. Indem
besagte Schrauben auch zueinander nicht parallel ausgerichtet sind (wegen besagter
nicht paralleler Ausrichtungen der Bohrungen 6), wird die Ausziehfestigkeit aller
Schrauben gemeinsam noch einmal weiter erhöht.
[0019] Die Scheibe 1 weist jeweils drei Hohlräume 2 auf, deren parallel zur Ebene der Scheibe
1 liegende Querschnittsfläche eine Flachovalfläche ist. (Eine "Flachovalfläche" in
diesem Sinne ist eine Rechteckfläche bei welcher zwei gegenüberliegende gerade Seitenlinien
durch jeweils einen nach außen gewölbten Halbkreisbogen ersetzt sind.)
[0020] Die Öffnungsfläche eines Hohlraums 2 zu jener Seite der Scheibe 1 hin, welche jenem
Pfahlstück 10 mit der die Scheibe 1 durch Schrauben direkt verbunden ist, zugewandt
ist, ist gleich der Querschnittsfläche des Hohlraums 2, also eine Flachovalfläche.
[0021] Die Öffnungsfläche eines Hohlraums 2 zu jener Seite der Scheibe 1 hin, welche von
jenem Pfahlstück 10 mit der die Scheibe 1 durch Schrauben direkt verbunden ist, abgewandt
liegt, ist eine "Schlüssellochfläche" 3, also eine längliche Fläche entlang welcher
eine teilkreisförmige Teilfläche 3.1 mit größerem Kreisdurchmesser und eine Teilfläche
3.2, welche Längsabschnitte einer Flachovalfläche mit gegenüber dem Durchmesser der
Teilfläche 3.1 kleiner Breite ist, hintereinander liegen. Der Durchmesser der teilkreisförmigen
Teilfläche 3.1 ist dabei gleich der Breite des Hohlraums 2. Die Breite der Teilfläche
3.2 ist gegenüber der Breite des Hohlraums 2 verengt, indem an der vom besagten Pfahlstück
10 abgewandten Seite der Scheibe 1 über einen Teilbereich der Höhe der Scheibe 1 eine
Wand 4 aus der seitlichen Begrenzung des Hohlraums 2 vorspringt und einen Teil der
Querschnittsfläche des Hohlraums 2 abdeckt.
[0022] Die drei Hohlräume 2 der Scheibe 1 sind in gleichem Winkelabstand zueinander entlang
einer Kreislinie angeordnet, welche knapp kleiner ist als die Umfangslinie der Scheibe
1 und wiederum koaxial mit der Bohrung 8 angeordnet ist. Die Teilflächen 3.1, 3.2
liegen entlang dieser Kreislinie immer im gleichen Ordnungssinn. (Nach rechts herum
trifft man bei jeder Fläche 3 immer zuerst auf die Teilfläche 3.1 und dann auf die
Teilfläche 3.2.)
[0023] Auf der gleichen Kreislinie, auf welche die Hohlräume 2 im gleichen Rastermaß um
die die Bohrung 8 als Zentrum herum hintereinander liegen, liegen auch drei Gewindebohrungen
5 mit zueinander gleichen Winkelabständen hintereinander.
[0024] Für die übliche Befestigungsmethode zwischen zwei Pfahlstücken 10, die in Fig. 1
skizziert ist, wird in jede Gewindebohrung 5 jeder Scheibe 1 jeweils eine Schraube
15 eingeschraubt und zwar von jener Seite der betreffenden Scheibe her, die von dem
Pfahlstück 10, mit welchem diese Scheibe 1 direkt durch Schrauben verbunden ist, abgewandt
liegt. Die Schrauben 15 werden dabei jeweils so weit eingeschraubt, dass der Abstand
zwischen dem Kopf der Schraube 15 und der Scheibe 1 etwa gleich der Stärke der Wand
4 ist.
[0025] Dann werden die mit den Scheiben ausgestatteten Pfahlstücke mit den Scheiben 1 voran
so aufeinander zu gesteckt, dass die einzelnen Köpfe der Schrauben 15 durch jeweils
eine Teilfläche 3.1 einer Öffnung 3 in einen Hohlraum 2 in jeweils jener Scheibe,
mit der die einzelnen Schrauben 15 nicht durch Gewinde verbunden sind, hineinragen.
Der Durchmesser des Kopfes einer Schraube 15 ist kleiner als der Durchmesser der Teilfläche
3.1 einer Öffnung 3 aber größer als die Breite der Teilfläche 3.2. Der Durchmesser
des Bolzens der Schraube 15 ist so klein, dass der Bolzen durch die Teilfläche 3.2
hindurch verlaufen kann.
[0026] Schließlich wird ein Pfahlstück 10 (das obere, lose Pfahlstück) gegenüber dem anderen
Pfahlstück 10 (dem unteren, im Boden verankerten Pfahlstück) um die Achse der zentralen
Bohrungen 8 in jenem Drehsinn so verdreht, dass bei den einzelnen Hohlräumen 2 der
bewegten Scheibe 1 die schmälere Teilfläche 3.2 der Öffnung 3 dorthin verschoben wird,
wo vorher die Teilfläche 3.1 war. Damit gleiten die Köpfe aller Schrauben 15 in jeweils
jenen Bereich eines Hohlraums 2 an welchem sich die schmälere Teilfläche 3.2 der zugehörigen
Öffnung befindet.
[0027] Bei der in Fig. 1 und Fig. 2 skizzierten Form eines Befestigungsbeschlages halten
die beiden Scheiben 1 durch sechs Schlüssellochverbindungen, bei der jeweils eine
Öffnung 3 und eine Schraube 15 zusammenwirken aneinander. Dabei ragen drei Schrauben
15 von jeweils einer Gewindebohrung 5 an der unteren Scheibe 1 aus in jeweils eine
Öffnung 3 an der oberen Scheibe 1 und auch umgekehrt ragen drei Schrauben 15 von jeweils
einer Gewindebohrung 5 an der oberen Scheibe 1 aus in jeweils eine Öffnung 3 an der
unteren Scheibe 1.
[0028] Durch die Schlüssellochverbindungen sind die beiden Scheiben 1 gegen translatorische
Relativbewegungen zueinander in allen denkbaren Richtungen formschlüssig blockiert.
[0029] Gegen Drehbewegung relativ zueinander um die Achse der Scheiben 1 sind die beiden
Scheiben 1 in einer Richtung vorerst nur durch Reibung gehalten. Spätestens dann,
wenn am oberen Pfahlstück 10 etwas befestigt wird, was auch an anderen Pfählen befestigt
ist, - beispielsweise ein Pfosten welcher einen Steg oder eine Brücke trägt und der
dazu selbst von mehreren Pfählen getragen wird - ist auch diese Drehbewegung formschlüssig
blockiert.
[0030] Der erfindungsgemäße Beschlag ermöglicht eine optionale zweite Befestigungsart zwischen
zwei Pfahlstücken. Dazu wird wie beschrieben eine Scheibe 1 an einem Pfahlstück 10
(üblicherweise dem unteren starr im Boden verankerten Pfahlstück) mittels Schrauben
befestigt die durch die Bohrungen 6, 7 der Scheibe verlaufen und mit dem Material
des Pfahlstücks 10 in Gewindeeingriff sind. Das zweite Pfahlstück wird in Achsrichtung
mit einem Raster von Durchgangsbohrungen versehen, welche zueinander im gleichen Abstandsraster
angeordnet sind wie die Gewindebohrungen 5 zueinander. In die Gewindebohrungen 5 werden
Gewindestangen eingeschraubt, welche länger sind als die Durchgangsbohrungen am zweiten
Pfahlstück. Das zweite Pfahlstück wird so an das erste Pfahlstück herangesteckt, dass
die Gewindestangen durch die Durchgangsbohrungen im zweiten Pfahlstück hindurch verlaufen.
An den freien Enden der Gewindestangen werden Gewindemuttern aufgeschraubt und soweit
angezogen, dass sie das zweite Pfahlstück an das erste Pfahlstück andrücken.
[0031] Diese zweite Befestigungsart ist vor allem bei kurzen zweiten Pfahlstücken zu empfehlen
und wenn die an der freien Stirnseite dieses Pfahlstücks sichtbaren Enden der Gewindestangen
und die daran verankerten Gewindemuttern optisch nicht stören. An den Gewindestangen
können dann natürlich weitere Teile wie der Sockel eines Schildes, eine Lampe, ein
Verankerungsring für ein Tau oder ein Geländer etc. komfortabel verankert werden.
[0032] Vor allem aus Gründen der Verständlichkeit wird für die oben im Detail beschriebene
Verbindung zwischen zwei Teilen (Scheiben 1), wobei ein Teil eine Öffnung mit einer
kleineren und einem größeren Querschnittsflächenbereich (Teilflächen 3.2, 3.1) aufweist
und wobei vom zweiten Teil (Scheibe 1) aus ein Teil vorspringt der einen Bolzen und
einen demgegenüber verbreiterten Kopf aufweist (Schraube 15), in den nachfolgenden
Ansprüchen und in der nachfolgenden Zusammenfassung zusammenfassend der Begriff "Schlüssellochverbindung"
verwendet. Dabei wird auch der Begriff "Schließrichtung der Schlüssellochverbindung"
verwendet. Das ist jene Richtung, in welcher die schmälere Teilfläche 3.2 auf die
breitere Teilfläche 3.1 folgt, und in welche also der Bolzen zu bewegen ist um die
Verbindung zu fixieren. Es sei ausdrücklich erwähnt, dass mit dem Begriff "Schlüssellochverbindung"
allgemein Verbindungen gemeint sind die wie besprochen funktionieren, auch wenn die
Form der Öffnungsfläche nicht an die Form eines Schlüssellochs erinnern sollte.
1. Verbindungsbeschlag für die Längsverbindung zwischen Pfahlstücken (10) die aus Holz
bestehen, wobei der Beschlag zwei Scheiben (1) aufweist, die dazu vorgesehen sind
an jeweils einem Pfahlstück (10) an der dem anderen Pfahlstück zuzuwendenden Stirnseite
befestigt zu werden und miteinander verbunden zu werden, wobei an der Scheibe (1)
entlang einer Kreislinie in gleichem Winkelabstand zueinander mindestens drei zur
Herstellung einer Schlüssellochverbindung verwendbare Öffnungsflächen (3) angeordnet
sind, wobei jede Öffnungsfläche (3) eine Teilfläche (3.1) und eine Teilfläche (3.2)
aufweist, die entlang besagter Kreislinie bei allen Öffnungsflächen (3) im gleichen
Drehsinn hintereinander liegen und wobei in Radialrichtung bezüglich besagter Kreislinie
die Abmessung der Teilfläche (3.2) kleiner ist die Abmessung der Teilfläche (3.1),
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Scheiben (1) durch Schlüsselloch-Verbindungen verbunden sind, und dass
entlang besagter Kreislinie im gleichen Winkelabstand zueinander wie die Öffnungsflächen
(3) hintereinander liegen, Gewindebohrungen (5) hintereinander liegen.
2. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Scheiben (1) zueinander gleich sind.
3. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (1) Durchgangsbohrungen (6, 7) aufweist, welche die Scheibe (1) von einer
Stirnfläche zur anderen Stirnfläche durchdringen.
4. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Durchgangsbohrungen (6) zur Flächennormale der Scheibe (1) in einem
spitzen Winkel ausgerichtet sind und dass die Achsen unterschiedlicher Durchgangsbohrungen
(6) zueinander nicht parallel ausgerichtet sind.
5. Verbindungsbeschlag nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er dazu vorgesehen ist, ein vom Grunde eines Gewässers aus emporragende Pfahlstück
(10) eines Holzpfahles nach oben hin um ein weiteres Pfahlstück (10) zu verlängern.