[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil zum Einsatz in der Bautechnik und Gebäudetechnik
in Form einer Tür, eines Fensters, eines Paneels, eines Fassadenelements oder dergleichen,
mit einem inneren und einem äußeren Schalenteil, wobei das äußere Schalenteil schwimmend
und im Wesentlichen planparallel zum inneren Schalenteil angeordnet ist und wobei
mittels einer Rahmenkonstruktion beide über einen Dämmsteg miteinander verbunden und
zwischen sich mit einer Füllung versehen sind.
[0002] Derartige Bauteile sind aus der Praxis in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt
und auch bereits druckschriftlich beschrieben worden. Da diese Bauteile an ihren beiden
Oberflächen in der Regel unterschiedlichen Umgebungstemperaturen bzw. Witterungsbedingungen
ausgesetzt sind, treten aufgrund des unterschiedlichen Maßes an Wärmeausdehnung des
inneren bzw. des äußeren Schalenteils Spannungen innerhalb des Bauteils auf, die zu
dem sogenannten "Bimetall-Effekt" führen. Die Spannungen solcher Bauteile werden in
der Regel auch auf die angrenzenden Bereiche übertragen, die dort ebenfalls unerwünscht
sind und unter anderem zu Undichtigkeiten wegen der dann mangelhaften Anlagen von
Dichtungen führen können.
[0003] Bei beweglichen Bauteilen, also bei Türen und Fenstern, tritt zusätzlich der Nachteil
auf, dass aufgrund der verformungen diese Türen bzw. Fenster sich nicht mehr oder
nur schwer schließen lassen.
[0004] Um diese Effekte zu beseitigen oder zumindest deutlich zu reduzieren, sind bereits
unterschiedliche Vorschläge gemacht worden. Diese sind jedoch oftmals nicht ausreichend
wirkungsvoll und führen häufig zu einem erheblichen technischen Aufwand.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bauteil der eingangs genannten
Art so zu verbessern, dass die aufgrund der unterschiedlichen Temperatureinflüsse
an dem inneren und äußeren Schalenteil auftretenden Verformungen und daraus folgenden
Spannungen beseitigt werden.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass der Dämmsteg nur an einem
der beiden Schalenteile fest angeschlossen und an dem anderen der beiden Schalenteile
über ein Gleitprofil gehalten ist, wobei der Dämmsteg einstückig ausgebildet und mit
einer oder mit mehreren Aufnahmekammern für Beschlagteile, insbesondere das schloss,
die Eckwinkel, T-Verbinder und dergleichen versehen ist.
[0007] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im Wesentlichen darin, dass durch
das erfindungsgemäß vorgesehene Gleitprofil eine unterschiedliche Wärmeausdehnung
des inneren und äußeren Schalenteils möglich ist, ohne dass hierdurch Spannungen auftreten.
Zugleich ist durch die Verwendung des Dämmstegs weiterhin eine ausreichende Wärmedämmung
gegeben, wobei die Einstückigkeit des Dämmstegs darüber hinaus die Möglichkeit bietet,
die notwendigen Beschlagteile einfach und kostengünstig in dem Bauteil unterzubringen.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird also nicht nur ein einfacher und kostengünstiger
Aufbau erreicht, sondern darüber hinaus das Problem der aufgrund des Temperaturgradienten
auftretenden Spannungen beseitigt.
[0008] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Dämmsteg fest
an dem inneren Schalenteil angeschlossen und das Gleitprofil an dem äußeren Schalenteil
angeordnet ist. Da das äußere Schalenteil in der Regel größeren Temperaturschwankungen
ausgesetzt ist, kann dieses somit die auftretenden Ausdehnungen einfacher ausgleichen.
[0009] Weiter hat es sich im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft erwiesen, wenn das Gleitprofil
an der Rahmenkonstruktion umfangsseitig umlaufend verläuft und an den Ecken einen
Gehrungsstoß aufweist.
[0010] Das innere Schalenteil weist im Rahmen der Erfindung bevorzugt ein metallisches Aufbau-Profil
auf, das mit Aufnahmen für die anzurollenden Anschlussleisten des Dämmsteg versehen
ist. Das innere Schalenteil bildet auf diese Weise gemeinsam mit dem Dämmsteg eine
feste Einheit. Hierbei kann das Aufbau-Hohlprofil entweder einstückig mit dem inneren
Schalenteil ausgebildet oder aber als getrenntes Teil fest an diesem angeschlossen
sein.
[0011] Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn das äußere Schalenteil ein
Führungsprofil trägt, welches von dem Dämmsteg umgriffen und an diesem längsverschiebbar
geführt ist.
[0012] Hierzu ist es weiter vorteilhaft, wenn das Führungsprofil an seinen beiden Längsrändern
Profilvorsprünge aufweist, die mit seitlichem Spiel in Nuttaschen des Dämmsteg vorstehen.
[0013] Um trotz der schwimmenden Lagerung des äußeren Schalenteils eine ausreichende Abdichtung
zu erreichen, sieht die Erfindung vor, dass der Dämmsteg auf der dem äußeren Schalenteile
zugewandten Seite der Nuttasche gemeinsam mit dem Führungsprofil eine Aufnahmenut
für eine gegen das äußere Schalenteil andrückende Dichtungsleiste bildet.
[0014] Weiter besteht die Möglichkeit, dass das Führungsprofil unmittelbar an dem äußeren
Schalenteile angeschlossen oder auf eine am äußeren Schalenteil befestigte Halteschiene
aufgesetzt, insbesondere aufgeklipst ist, wobei die letztere Ausgestaltung eine vereinfachte
Montagemöglichkeit bietet.
[0015] Als vorteilhaft hat es sich schließlich noch erwiesen, wenn das Führungsprofil und
der Dämmsteg über einen Fixierstift miteinander verbunden sind, wobei der Fixierstift
bevorzugt auf etwa halber Höhe des Bauteils angeordnet ist. Auf diese Weise werden
einseitige Verschiebungen des äußeren Schalenteils gegenüber dem inneren Schalenteil
vermieden; die gegenseitige Befestigung etwa in der Mitte des Bauteils sorgt dafür,
dass die Längenänderungen des äußeren Schalenteil gegenüber dem inneren Schalenteile
am oberen und unteren Ende des Bauteils etwa den gleichen Betrag aufweisen.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch das nur teilweise wiedergegebene Bauteil,
- Fig. 2
- eine der Figur 1 entsprechende Darstellung, wobei die Füllung über eine Glasleiste
gehalten ist,
- Fig. 3
- eine nur teilweise dargestellte Alternative des Gleitprofils,
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform in der Fig. 3 entsprechender Darstellung.
[0017] Das in der Zeichnung dargestellte Bauteil ist vorgesehen zum Einsatz in der Bautechnik
und Gebäudetechnik und kann - wie in den Ausführungsbeispielen gezeigt - in Form einer
Tür oder eines Fensters ausgebildet sein; in gleicher Weise möglich ist jedoch auch
die Ausbildung als Paneel, als Fassadenelement oder ähnlichem. Das Bauteil weist im
Einzelnen ein inneres und ein äußeres Schalenteil 1, 2 auf, wobei das äußere Schalenteil
2 schwimmend und im Wesentlichen planparallel zum inneren Schalenteile 1 angeordnet
ist. Beide Schalenteile 1, 2 sind über einen Dämmsteg 3 miteinander verbunden und
sind zwischen sich mit einer Füllung 4 versehen. Im Ausführungsbeispiel nach Figur
1 befindet sich die Füllung 4 unmittelbar zwischen dem inneren und äußeren Schalenteil
1, 2; die Figur 2 zeigt eine Alternative, bei der die Füllung 4 auf der Seite des
inneren Schalenteil 1 durch eine Glasleiste 5 gehalten ist.
[0018] Im übrigen ist der Dämmsteg 3 nur an einem der beiden Schalenteile 1, 2 fest angeschlossen,
während er an dem anderen der beiden Schalenteile 1, 2 über ein Gleitprofil 6 gehalten
ist. Der Dämmsteg 3 ist dabei einstückig ausgebildet und mit einer oder mehreren Aufnahmekammern
7 für Beschlagteile 8, insbesondere also das Schloss, die Eckwickel, T-Verbinder und
dergleichen versehen.
[0019] Der Dämmsteg 3 ist fest an dem inneren Schalenteil 1 angeschlossen, während das Gleitprofil
6 an dem äußeren Schalenteil 2 angeordnet ist. Dadurch kann das äußere Schalenteil
2, das in der Regel stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt ist als das innere
Schalenteil 1, über das Gleitprofil 6 Längenänderungen ohne weiteres ausgleichen,
ohne dass es hierdurch zu Spannungen gegenüber dem Dämmsteg 3 bzw. dem inneren Schalenteil
1 kommt.
[0020] Das Gleitprofil 6 verläuft umfangsseitig umlaufend. Das innere Schalenteil 1 weist
zum Anschluss des Dämmstegs 3 ein bevorzugt metallisches Aufbauprofil 9 auf, das entweder
einstückig mit dem inneren Schalenteil 1 ausgebildet sein kann oder - als separates
Teil - fest an diesem angeschlossen ist, beispielsweise durch Verklebung. Dieses Aufbauprofil
9 ist mit Aufnahmen 10 für die Anschlussleisten 11 des Dämmsteg 3 versehen.
[0021] Das die Schwimmbewegung des äußeren Schalenteil 2 ermöglichende Gleitprofil 6 umfasst
im Wesentlichen ein am äußeren Schalenteil 2 angeschlossenes Führungsprofil 12, welches
von dem Dämmsteg 3 umgriffen und an diesem längsverschiebbar geführt ist. Dieses Führungsprofil
12 weist an seinen beiden Längsrändern Profilvorsprünge 13 auf, die mit seitlichem
Spiel in Nuttaschen 14 des Dämmstegs 3 vorstehen. Auf diese Weise können nicht nur
Längenänderungen in Längsrichtung, sondern auch im gewissen Umfang in Querrichtung
ausgeglichen werden.
[0022] Weiter bildet der Dämmsteg 3 auf der dem äußeren Schalenteil 2 zugewandten Seite
der Nuttasche 14 gemeinsam mit dem Führungsprofil 12 eine Aufnahmenut für eine Dichtungsleiste
15, die gegen das äußere Schalenteile 2 andrückt und somit für eine Abdichtung gegenüber
dem Dämmsteg 3 sorgt.
[0023] Das Führungsprofil 12 kann - wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt - unmittelbar
an dem äußeren Schalenteil 2 angeschlossen sein; es besteht jedoch ebenso die in den
Figuren 3 und 4 dargestellte Möglichkeit, dass das Führungsprofil 12 auf einer am
äußeren Schalenteil 2 befestigten Halteschiene 16 aufgesetzt, insbesondere aufgeklipst
ist.
[0024] Das Führungsprofil 12 ist vorteilhafter Weise an seinen Enden jeweils auf Gehrung
geschnitten.
[0025] Schließlich ist in den Ausführungsbeispielen noch ein das Führungsprofil 12 und den
Dämmsteg 3 miteinander verbindender Fixierstift 17 vorgesehen, der bevorzugt auf etwa
halber Höhe des Bauteils angeordnet ist.. Auf diese Weise wird nicht nur für eine
zusätzliche Verbindung zwischen dem inneren und dem äußeren Schalenteile 1, 2 gesorgt,
sondern auch sichergestellt, dass die Längenänderungen des äußeren Schalenteils 2
sich gleichmäßig zu beiden Hälften des Bauteils, also nach oben und nach unten, auswirken.
1. Bauteil zum Einsatz in der Bautechnik und Gebäudetechnik in Form einer Tür, eines
Fensters, eines Paneels, eines Fassadenelements oder dergleichen, mit einem inneren
und einem äußeren Schalenteil (1, 2), wobei das äußere Schalenteil (2) schwimmend
und im wesentlichen planparallel zum inneren Schalenteil (1) angeordnet ist und wobei
mittels einer Rahmenkonstruktion beide über einen Dämmsteg (3) miteinander verbunden
und zwischen sich mit einer Füllung (4) versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämmsteg (3) nur an einem der beiden Schalenteile (1, 2) fest angeschlossen und
an dem anderen der beiden Schalenteile (1, 2) über ein Gleitprofil (6) gehalten ist,
wobei der Dämmsteg (3) einstückig ausgebildet und mit einer oder mehreren Aufnahmekammern
(7) für Beschlagteile (8), insbesondere das Schloss, die Eckwinkel, T-Verbinder und
dergleichen versehen ist.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekenntzeichnet, dass der Dämmsteg (3) fest an dem
inneren Schalenteil (1) angeschlossen und das Gleitprofil (6) an dem äußeren Schalenteil
(2) angeordnet ist.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitprofil (6) umfangsseitig umlaufend verläuft.
4. Bauteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das inneren Schalenteil (1) ein bevorzugt metallisches Aufbauprofil (9) aufweist,
das mit Aufnahmen (10) für die anzurollenden Anschlußleisten (11) des Dämmstegs (3)
versehen ist.
5. Bauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbauprofil (9) einstückig mit dem inneren Schalenteil (1) ausgebildet oder
fest an diesem angeschlossen ist.
6. Bauteil nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Schalenteile (2) ein Führungsprofil (12) trägt, welches von dem Dämmsteg
(3) umgriffen und an diesem längsverschiebbar geführt ist.
7. Bauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (12) an seinen beiden Längsrändern Profilvorsprünge (13) aufweist,
die mit seitlichem Spiel in Nuttaschen (14) des Dämmstegs (3) vorstehen.
8. Bauteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (12) an seinen Enden jeweils einen Gehrungsschnitt aufweist.
9. Bauteil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämmsteg (3) auf der dem äußeren Schalenteil (2) zugewandten Seite der Nuttasche
gemeinsam mit dem Führungsprofil (12) eine Aufnahmenut für eine gegen das äußere Schalenteile
(2) andrückende Dichtungsleiste (15) bildet.
10. Bauteil nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (12) unmittelbar an dem äußeren Schalenteile (2) angeschlossen
oder auf eine am äußeren Schalenteil (2) befestigte Halteschiene (16) ausgesetzt,
insbesondere aufgeklipst ist.
11. Bauteil nach den Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsprofil (12) und der Dämmsteg (3) über einen Fixierstift (17) miteinander
verbunden sind, wobei der Fixierstift (17) bevorzugt auf etwa halber Höhe des Bauteils
angeordnet ist.