[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine
mit einer Turbinenschaufelwand, in der wenigstens ein Fluidkanal ausgebildet ist,
durch welchen ein Kühlfluid von einer Kaltseite zu einer von Heißgas überströmten
Oberfläche, d.h. der Heißgasseite der Turbinenschaufelwand strömen kann, und wobei
der wenigstens eine Fluidkanal an seinem zur Kaltseite weisenden Endbereich einen
Einström-Kanalabschnitt, an seinem zur Heißseite der Turbinenschaufelwand weisenden
Endbereich einen Ausström-Kanalabschnitt und zwischen dem Einström-Kanalab- schnitt
und dem Ausström-Kanalabschnitt einen zentralen Kanalabschnitt mit einem über die
Länge konstanten, kreisförmigen oder ovalen Querschnitt, der eine Längsachse des Fluidkanals
definiert, welche mit der von Heißgas überströmten Oberfläche der Turbinenschaufelwand
einen spitzen Winkel einschließt, besitzt.
[0002] Strömungsmaschinen, insbesondere Gasturbinen (im weiteren Sinn), weisen eine Gasturbine
(im engeren Sinn) auf, in der ein Heißgas, welches zuvor in einem Verdichter komprimiert
und in einer Brennkammer erhitzt wurde, zur Arbeitsgewinnung entspannt wird. Für hohe
Massenströme des Heißgases und damit hohe Leistungsbereiche sind Gasturbinen in Axialbauweise
ausgeführt, wobei die Gasturbine von mehreren in Durchströmungsrichtung hintereinander
liegenden Schaufelkränzen gebildet ist. Die Schaufelkränze weisen über ihren Umfang
angeordnete Laufschaufeln und Leitschaufeln auf, wobei die Laufschaufeln an einem
Rotor der Gasturbine und die Leitschaufeln an dem Gehäuse der Gasturbine befestigt
sind.
[0003] Der thermodynamische Wirkungsgrad von Gasturbinen ist umso höher, je höher die Eintrittstemperatur
des Heißgases in die Gasturbine ist. Der Höhe der Eintrittstemperatur sind jedoch
Grenzen durch die thermische Belastbarkeit der Turbinenschaufeln gesetzt. Dementsprechend
besteht eine Zielsetzung darin, Turbinenschaufeln zu schaffen, die auch bei hohen
thermischen Belastungen eine für den Betrieb der Gasturbine ausreichende mechanische
Festigkeit besitzen. Hierzu werden Turbinenschaufeln mit aufwendigen Beschichtungssystemen
versehen. Zur weiteren Erhöhung der zulässigen Turbineneintrittstemperatur werden
Turbinenschaufeln im Betrieb der Gasturbine gekühlt. Hierbei stellt die Filmkühlung
eine sehr wirksame und zuverlässige Methode zur Kühlung von hochbeanspruchten Turbinenschaufeln
dar. Dabei wird Kühlluft aus dem Verdichter abgezapft und in die mit internen Kühlfluidkanälen
versehenen Turbinenschaufeln geführt. Nach einer konvektiven Kühlung des Materials
von der Innenseite der Turbinenschaufeln her wird die Luft durch Fluidkanäle auf die
Außenoberfläche der Turbinenschaufel geleitet. Dort bildet sie einen Film, der entlang
der Außenoberfläche der Turbinenschaufel strömt und diese kühlt sowie gleichzeitig
vor der heißen Strömung schützt.
[0004] Eine ideale Filmkühlung könnte mit Hilfe einer Schlitzausblasung erreicht werden.
Da dies aus strukturmechanischer Hinsicht an Turbinenschaufeln nicht realisierbar
ist, werden in erster Linie aufgrund der Fertigbarkeit zylindrische Fluidkanäle oder
auch Fluidkanäle mit ovalem Querschnitt eingesetzt. Des Weiteren ist bekannt, in Annäherung
an das Prinzip der Schlitzkühlung den Querschnitt der Fluidkanäle an deren Auslass,
d.h. in deren Ausström-Kanalabschnitt diffusorartig aufzuweiten. Hierbei wird der
Austrittsquerschnitt um einen bestimmten Faktor vergrößert. Dies führt zu einer Auffächerung
des Kühlluftstrahls, die abhängig von der Strömungssituation mit einer Absenkung des
Strahlimpulses, niedrigeren Mischungsverlusten und größerer lateraler Abdeckung einhergeht.
Allgemein gilt, dass kontourierte Bohrungen zu einer Erhöhung der Effektivität im
Bereich der Fluidkanallängsachse und insgesamt zu einer besseren lateralen Abdeckung
führen.
[0005] Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Kühlluft in den Fluidkanälen bzw. Kühlkanälen
von deren Wandung ablöst. Wie in der Figur 5 dargestellt ist, findet eine derartige
Ablösung insbesondere im diffusorartig ausgebildeten Ausström-Kanalabschnitt des Fluidkanals
statt, und zwar an dessen in Bezug auf die Strömungsrichtung des Heißgases betrachtet
stromabwärtigen Wandbereich. Des Weiteren haben Untersuchungen gezeigt, dass es beim
Durchströmen der Fluidkanäle zu Wirbelbildungen kommt, wie sie in Figur 6 dargestellt
sind. Im Wesentlichen lassen sich vier verschiedene Wirbelstrukturen identifizieren.
[0006] Ringwirbel Ω1: Der Kühlluftstrahl wirkt wie ein geneigter Zylinder auf die Hauptströmung
und beschleunigt diese. Es bilden sich Druckdifferenzen zwischen der stromauf- und
stromabgewandten Seite sowie der Oberseite des Kühlluftstrahls, die zu einer Ausgleichsströmung
führen. Dadurch bilden sich Ringwirbel Ω1. Die Rotation der austretenden Grenzschicht
der Kühlluft unterstützt diesen Effekt.
[0007] Nierenwirbel Ω2: Die Nierenwirbel sind ein Ergebnis eines im Fluidkanal entstehenden
Wirbelpaars. Reibungskräfte in der freien Scherschicht zwischen dem austretenden KühlfluidStrahl
und der Hauptströmung verstärken die Rotation zusätzlich.
[0008] Hufeisenwirbel Ω3: Hufeisenwirbel Ω3 entstehen im Staubereich eines senkrecht in
einer Grenzschichtströmung stehenden Zylinders. In Wandnähe ist der Druck in der Grenzschicht
minimal. In der äußeren Schicht der Hauptströmungsgrenzschicht bildet sich dagegen
ein positiver Druckgradient. Die Grenzschicht löst sich ab und rollt sich entgegen
der Hauptströmung in Richtung des Druckminimums an der Wand ein. Der entstehende Wirbel
legt sich beidseitig um den Zylinder. Die Rotationsrichtung der Hufeisenwirbel Ω3
ist der der benachbarten Nierenwirbel Ω2 entgegengesetzt, und die Hufeisenwirbel Ω3
verlaufen bei Einzellochausblasung seitlich unterhalb des Kühlluftstrahls.
[0009] Instationäre Wirbel Ω4: Die instationären Wirbel sind vergleichbar mit Kármán-Wirbeln
im Nachlauf eines Zylinders. Ursache für die Wirbelbildung ist die Grenzschichtablösung
auf der Saugseite des Zylinders. Die instationären Wirbel Ω4 entstehen senkrecht auf
der gekühlten Oberfläche.
[0010] Trifft also Heißgas aus einer Brennkammer der Strömungsmaschine an der Außenoberfläche
der Turbinenschaufel auf einen Strahl des aus dem Fluidkanal ausgetretenen Kühlfluids,
so teilt sich die Strömung des Heißgases um den Kühlfluidstrahl auf, und es bildet
sich durch die Wirkung des Heißgases am Strahlrand ein Schornsteinwirbel mit zwei
Wirbelarmen Ω2 aus. Jeder der beiden Wirbelarme Ω2 ist von einem Wirbel gebildet,
wobei die Geschwindigkeitsvektoren des Heißgases an den beiden Innenseiten der Wirbelarme
von der Außenwand weg zeigen.
[0011] Um die Wirbelbildung zu beeinflussen, ist es bekannt, in den Fluidkanälen Turbulatoren
in der Form von Rippen oder Pins vorzusehen (siehe
WO 2013/089255 A1 und
US 2009/0304499 A1).
[0012] Die Bestrebungen gehen dahin, die Filmkühlleistung weiter zu erhöhen. Entsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine
zu schaffen, die effektiv mit einer Filmkühlung kühlbar ist.
[0013] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Turbinenschaufel der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass der Einström-Kanalabschnitt einen sich kontinuierlich in
Richtung des zentralen Kanalabschnitts verkleinernden Querschnitt aufweist.
[0014] Der Erfindung liegt damit die Überlegung zugrunde, den Fluidkanal an seinem einströmseitigen
Endbereich mit einem vergrößerten Strömungsquerschnitt zu versehen. Entsprechend besitzt
der Einström-Kanalabschnitt einen Einlass großer Querschnittsfläche, von welchem ausgehend
sich der Strömungsquerschnitt in dem Einström-Kanalabschnitt kontinuierlich verkleinert.
[0015] Es hat sich gezeigt, dass durch die erfindungsgemäß vorgenommene Änderung der Geometrie
die Strömung des Kühlfluids in dem Fluidkanal in der Weise beeinflusst werden kann,
dass einerseits sich das in Figur 6 gezeigte Wirbelpaar Ω2 genau anders herum dreht
und andererseits die Ablösung im Diffusor zur stromaufwärtigen Seite verlagert werden
kann, wie dies in der Figur 4 gezeigt ist. Beide Effekte haben einen positiven Einfluss
auf die Filmkühleffektivität und können insbesondere die laterale Ausdehnung des Kühlfluidstrahls
bewirken.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Einström-Kanalabschnitt
in den zentralen Kanalabschnitt stetig, d.h. ohne Kantenbildung übergeht. Ferner hat
sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die einlassseitige Kante des Fluidkanals im Übergangsbereich
zwischen der kaltgasseitigen Fläche, insbesondere der Innenfläche, der Turbinenschaufel,
zum Fluidkanal zumindest bereichsweise abgerundet ausgebildet ist. Insbesondere sollte
der Einlass des Einström-Kanalabschnitts an dem zur Heißgasseite gewandten Randbereich
des Fluidkanals abgerundet sein. Dabei kann der zur Heißgasseite gelegene Wandbereich
des Einström-Kanalabschnitts gradlinig verlaufen und insbesondere gradlinig in den
zentralen Kanalabschnitt übergehen.
[0017] Ebenso kann vorgesehen sein, dass der Einström-Kanalabschnitt an seiner zur Kaltgasseite
gewandten Seite eine gradlinig verlaufende Wandung besitzt, welche gegenüber der Längsachse
des Fluidkanals X geneigt ist, wobei der Neigungswinkel insbesondere 10-20°, bevorzugt
etwa 10° beträgt. Alternativ kann der Einström-Kanalabschnitt an seiner zur Kaltgasseite
gewandten Seite eine gekrümmte Wandung besitzen. Die gekrümmte Wandung kann beispielsweise
kreisbogenförmig ausgebildet sein.
[0018] Dem Einlass des Fluidkanals gegenüberliegend kann auf der Kaltgasseite im Innern
der Turbinenschaufel eine Prallwand ausgebildet sein, die einen Strömungskanal im
Inneren der Turbinenschaufel bildet.
[0019] Ebenso ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass in der Turbinenschaufel
ein Strömungskanal ausgebildet ist, der vom Kühlfluid durchströmt wird, und dass sich
der Fluidkanal an die stromabwärtige Stirnseite des Strömungskanals anschließt, so
dass Kühlfluid aus dem Strömungskanal in den Einström-Kanalabschnitt des Fluidkanals
gradlinig einströmt.
[0020] In an sich bekannter Weise kann der Ausström-Kanalabschnitt divergierend ausgebildet
sein. Dabei kann die Wand des Ausström-Kanalabschnitts an der zur Heißgasseite gewandten
Seite in der Richtung des Fluidkanals verlaufen und geradlinig in den zentralen Kanalabschnitt
übergehen. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der zur Heißgasseite
gewandte Wandbereich des Ausström-Kanal- abschnitts gegenüber der Längsachse des Fluidkanals
geneigt ist, so dass der spitze Winkel δ, den der Wandbereich mit der von Heißgas
überströmten Oberfläche der Turbinenschaufelwand einschließt, größer ist als der spitze
Winkel α, den die Längsachse des Fluidkanals mit der Oberfläche einschließt. Auf der
zur Kaltgasseite gewandten Seite verläuft die Wandung des Ausström-Kanalabschnitts
ebenso geradlinig und ist gegenüber der Längsachse des Fluidkanals geneigt, so dass
der spitze Winkel ε, den die Wandung mit der von Heißgas überströmten Oberfläche einschließt,
kleiner ist als der spitze Winkel α, den die Längsachse des Fluidkanals mit der Oberfläche
einschließt.
[0021] Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die nachfolgende
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels verwiesen. In Zeichnung zeigt
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Turbinenschaufelwand mit einem Fluidkanal, der
erfindungsgemäß ausgestaltet ist,
Figur 2 eine Schnittansicht durch eine Turbinenschaufelwandung mit einem weiteren
erfindungsgemäß ausgebildeten Fluidkanal,
Figur 3 eine Schnittansicht durch eine Turbinenschaufelwand mit einer dritten Ausführungsform
eines Fluidkanals gemäß der vorliegenden Erfindung,
Figur 4 eine schematische Darstellung, welche die Lage der Ablösung des Kühlfluids
im diffusorartig ausgebildeten Ausström-Kanalabschnitt bei der Ausgestaltung des Fluidkanals
gemäß den Figuren 1, 2 und 3 zeigt,
Figur 5 eine schematische Darstellung, welche das Ablöseverhalten des Kühlfluids bei
herkömmlichen Fluidkanälen mit einem diffusorartig ausgebildeten Ausström-Kanalab-
schnitt zeigt, und
Figur 6 eine schematische Darstellung, welche die Wirbelbildung in einer herkömmlichen
Filmkühlbohrung zeigt.
[0022] In der Figur 1 ist in einem Längsschnitt ein Ausschnitt einer Turbinenschaufelwand
1 dargestellt, in der ein Fluidkanal 2 ausgebildet ist, durch welchen ein Kühlfluid
wie beispielsweise Kühlluft von einer Kaltgasseite der Turbinenschaufel - hier der
Innenfläche der Turbinenschaufel - zu einer von Heißgas H überströmten Außenoberfläche
der Turbinenschaufelwand 2, welche eine Heißgasseite der Turbinenschaufel bildet,
strömen kann. Der Fluidkanal 2 weist an seinem zur Kaltgasseite weisenden Endbereich
einen Einström-Kanalabschnitt 2a mit einem Fluideinlass 3, an seinem zur Heißgasseite
der Turbinenschaufelwand 1 weisenden Endbereich einen sich diffusorartig erweiternden
Ausström-Kanalabschnitt 2b mit einem Fluidauslass 4 und zwischen dem Einström-Kanalabschnitt
2a und dem Ausström-Kanalabschnitt 2b einen zentralen Kanalabschnitt 2c, der eine
Längsachse X des Fluidkanals 2 definiert und über seine Länge einen konstanten kreisförmigen
Querschnitt besitzt, auf. Die Längsachse X des Fluidkanals 2 schließt mit der vom
Heißgas überströmten Oberfläche der Turbinenschaufelwand 1 einen spitzen Winkel α
ein, der zwischen der Längsachse X und der Oberfläche an der Anströmseite bzw. stromaufwärts
gelegenen Seite des Fluidkanals 2 gemessen wird. Dieser Flächenabschnitt ist als Referenzfläche
R in der Zeichnung dargestellt.
[0023] Bei herkömmlichen Fluidkanälen sind der Einström-Kanalabschnitt 2a und der zentrale
Kanalabschnitt 2c in der Regel als eine durchgehende Bohrung ausgebildet, wie dies
in der Figur 1 durch Strichlinien angedeutet ist. Erfindungsgemäß besitzt der Einström-Kanalabschnitt
2a einen gegenüber dem zentralen Kanalabschnitt 2c vergrößerten Querschnitt, welcher
kontinuierlich in Richtung des zentralen Kanalabschnitts 2c abnimmt und sich damit
trichterartig verjüngt.
[0024] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist diejenige Wandung, die zur Heißgasseite
des Fluidkanals F liegt, durchgehend geradlinig ausgebildet.
[0025] Demgegenüber ist die Wandung des Ausströmkanalabschnitts 2b auf der stromabwärts
gerichteten Seite zu der Längsachse X des Fluidkanals 2 unter Bildung der Diffusorkontur
geneigt.
[0026] Im Einström-Kanalabschnitt 2a ist die scharfkantige Ecke, die normalerweise zwischen
der Wandung an der stromabwärtigen Seite des Fluidkanals 2 und der Innenwand der Turbinenschaufelwand
1 gebildet wird, weggenommen, so dass der spitze Winkel β = α, den die Wandung des
Einström-Kanalabschnitts 2a an ihrer zur Heißgasseite gewandten Seite mit der Referenzfläche
R einschließt, kleiner ist als der Winkel γ, den die Wandung des Einström-Kanalabschnitts
2a an deren stromabwärts gelegenen Seite mit der Referenzfläche R einschließt. Dieser
Winkel γ ist bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ein stumpfer Winkel,
wobei die Wandung auf der stromabwärts liegenden Seite des Einström-Kanalabschnitts
2a zusätzlich in der Weise gekrümmt ist, dass der Winkel γ vom Einlass zum zentralen
Kanalabschnitt 2c kontinuierlich abnimmt. Die gekrümmte Wandung ist hier kreisbogenförmig
ausgebildet, wobei der Krümmungsradius ein Mehrfaches des Durchmessers des zentralen
Kanalabschnitts 2c beträgt. Dabei sind die Übergänge von der Wandung des Einström-Kanalabschnitts
2a zur kaltgasseitigen Innenfläche der Turbinenschaufelwand 1 und zum zentralen Kanalabschnitt
2c abgerundet, um stetige Übergänge zu schaffen.
[0027] In der Figur 2 ist in einem Längsschnitt ein Ausschnitt einer weiteren Turbinenschaufelwand
1 dargestellt, in der ein Fluidkanal 2 ausgebildet ist, durch welchen ein Kühlfluid
wie beispielsweise Kühlluft von einer kaltseitigen Innenfläche einer Turbinenschaufelwand
1 zu einer von Heißgas überströmten Außenoberfläche der Turbinenschaufelwand 2 strömen
kann. Der Fluidkanal 2 weist an seinem zur Innenfläche der Turbinenschaufelwand 1
weisenden Endbereich einen Einström-Kanalabschnitt 2a mit einem Fluideinlass 3, an
seinem zur Heißgasseite der Turbinenschaufelwand 1 weisenden Endbereich einen sich
diffusorartig erweiternden Ausström-Kanalabschnitt 2b mit einem Fluidauslass 4 und
zwischen dem Einström-Kanalabschnitt 2a und dem Ausström-Kanalabschnitt 2b einen zentralen
Kanalabschnitt 2c, der eine Längsachse X des Fluidkanals 2 definiert und über seine
Länge einen konstanten kreisförmigen Querschnitt besitzt, auf. Die Längsachse X des
Fluidkanals 2 schließt mit der Referenzfläche R an der vom Heißgas überströmten Außenoberfläche
der Turbinenschaufelwand 1 einen spitzen Winkel α ein, der zwischen der Längsachse
X und der Oberfläche an der Anströmseite bzw. stromaufwärts gelegenen Seite des Fluidkanals
2 gemessen wird. An ihrer stromaufwärts gelegenen Seite verläuft die Wandung des Fluidkanals
2 im Bereich des Einström-Kanalabschnitts 2a und des zentralen Kanalabschnitts 2c
durchgängig geradlinig in der Richtung der Längsachse X des Fluidkanals 2, während
sie im Ausström-Kanalabschnitt 2b gegenüber der Längsachse X geneigt ist, so dass
der spitze Winkel δ, den die Wandung hier mit der Referenzfläche R einschließt, um
etwa 10° größer ist als der spitze Winkel α, den die Längsachse X des Fluidkanals
mit der Referenzfläche R einschließt.
[0028] An ihrer zur Kaltgasseite gewandten Seite ist die Wandung des Fluidkanals 2 im Bereich
des Ausström-Kanalabschnitts 2b gegenüber der Wandung des zentralen Kanalabschnitts
2c geneigt, so dass der spitze Winkel ε, den die Wandung mit der Referenzfläche R
einschließt, kleiner ist als der spitze Winkel α, den die Längsachse X mit der Referenzfläche
R einschließt.
[0029] Im Einström-Kanalabschnitt 2a ist die Wandung des Fluidkanals 2 an ihrer zur Kaltgasseite
gewandten Seite geradlinig ausgebildet, jedoch ist der Neigungswinkel γ, den die Wandung
mit der Referenzfläche R einschließt, um etwa 10° größer ist als der Winkel α, den
die Längsachse X des Fluidkanals 2 mit der Referenzfläche R einschließt, so dass der
Einström-Kanalabschnitt 2a vom Einlass 3 zum zentralen Fluidkanalabschnitt 2c eine
sich kontinuierlich verkleinernde Querschnittsfläche aufweist.
[0030] In der Figur 3 ist schließlich eine dritte Ausführungsform eines Fluidkanals 2 in
einer Turbinenschaufelwand 1 dargestellt. Dieser umfasst einen Einström-Kanalabschnitt
2a mit einem Einlass 3 auf der Kaltseite der Turbinenschaufelwand 1, einen Ausström-Kanalabschnitt
2b mit einem Auslass 4 auf der Heißseite der Turbinenschaufelwand 1 und einen sich
zwischen dem Einström-Kanalabschnitt 2a und dem Ausström-Kanalabschnitt 2b befindlichen
zentralen Kanalabschnitt 2c mit einem über seine Länge konstanten, kreisförmigen Querschnitt.
Bei der hier dargestellten Ausführungsform ist die Turbinenschaufelwand 1 doppelwandig
ausgebildet, wobei in der Turbinenschaufelwand 1 ein Strömungskanal 6 gebildet wird,
der in Richtung des Pfeils K von einem Kühlfluid durchströmt wird. Die Anordnung ist
hier so getroffen, dass sich der Einlass 3 des Einström-Kanalabschnitts 2a an der
in der Strömungsrichtung K des Kühlfluids stromabwärts liegenden Stirnseite des Strömungskanals
6 befindet und somit das Kühlfluid geradlinig in den Fluidkanal 2 einströmt. Der Einström-Kanalabschnitt
2a des Fluidkanals 2 ist auch hier konvergierend mit einem sich kontinuierlich vom
Einlass 3 zum zentralen Kanalabschnitt 2 verkleinernden Querschnitt ausgebildet, wobei
die Wandung des Einström-Kanalabschnitts 2a und auch die Übergänge zwischen dem Einström-Kanalabschnitt
2a und dem Strömungskanal 6 sowie dem zentralen Kanalabschnitt 2c stetig verlaufen.
[0031] Wie im Fall des Ausführungsbeispiels gemäß der Figur 1 verläuft die Wandung des Fluidkanals
2 an ihrer zur Kaltgasseite gewandten Seite in dem zentralen Kanalabschnitt 2c und
dem Ausström-Kanalabschnitt 2b geradlinig in der Richtung der Längsachse X des Fluidkanals
2, während die Wandung des Ausström-Kanalabschnitts 2b auf der zur Kaltgasseite gewandten
Seite zwar geradlinig verläuft, aber gegenüber der Längsachse X unter Bildung der
diffusorartigen Erweiterung geneigt ist.
[0032] Wenn im Betrieb der Fluidkanal 2 von einem Kühlfluid wie beispielsweise Kühlluft
durchströmt wird, führt in allen drei Ausführungsbeispielen der gegenüber dem zentralen
Kanalabschnitt 2c vergrößerte Querschnitt des Fluidkanals 2 im Einström-Kanalabschnitt
2a zu einer Verzögerung des Kühlfluidstroms. Diese Verzögerung führt dazu, dass sich
der Kühlfluidstrom - wie in Figur 4 gezeigt - im diffusorartig erweiternden Ausström-Kanalabschnitt
2b von der Wandung des Fluidkanals 2 an deren stromaufwärts in Bezug auf die Heißgasströmung
H gelegenen Seite ablöst. Wie die Figur 4 erkennen lässt, legt sich hierdurch der
Kühlfluidstrom nach dem Verlassen des Fluidkanals 2 optimal an die äußere Oberfläche
der Turbinenschaufelwand 1 an, um diese vor dem überströmenden Heißgas zu schützen.
[0033] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Turbinenschaufel für eine Strömungsmaschine mit einer Turbinenschaufelwand (1), in
der wenigstens ein Fluidkanal (2) ausgebildet ist, durch welchen ein Kühlfluid von
einer Kaltgasseite zu einer im Betrieb von Heißgas überströmten Oberfläche, d.h. der
Heißgasseite der Turbinenschaufelwand (1) strömen kann, wobei der wenigstens eine
Fluidkanal (2) an seinem zur Kaltgasseite weisenden Endbereich einen Einström-Kanalabschnitt
(2a), an seinem zur Heißgasseite der Turbinenschaufelwand (1) weisenden Endbereich
einen Ausström-Kanalabschnitt (2b) und zwischen dem Einström-Kanalabschnitt (2a) und
dem Ausström-Kanalabschnitt (2b) einen zentralen Kanalabschnitt (2c) mit einem über
die Länge konstanten, kreisförmigen oder ovalen Querschnitt, der eine Längsachse (X)
des Fluidkanals (2) definiert, welche mit der von Heißgas überströmten Oberfläche
der Turbinenschaufelwand (1) einen spitzen Winkel (α) einschließt, besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Einström-Kanalabschnitt (2a) einen sich kontinuierlich in Richtung des zentralen
Kanalabschnitts (2c) verkleinernden Querschnitt aufweist.
2. Turbinenschaufel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, das
der Einström-Kanalabschnitt (2a) in den zentralen Kanalabschnitt (2c) stetig, d.h.
ohne Kantenbildung, übergeht.
3. Turbinenschaufel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlass (3) des Einström-Kanalab- schnitts (2a) am Übergangsbereich zu der kaltasseitigen
Fläche, insbesondere der Innenfläche der Turbinenschaufelwand (1) zumindest bereichsweise
abgerundet ist.
4. Turbinenschaufel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlass (3) des Einström-Kanalabschnitts (2a) an dem zur Heißgasseite gewandten
Randbereich des Fluidkanals (2) abgerundet ist.
5. Turbinenschaufel nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Heißgasseite gewandte Wandbereich des Einström-Kanalabschnitts (2a) gradlinig
verläuft und insbesondere gradlinig in den zentralen Kanalabschnitt (2c) übergeht.
6. Turbinenschaufel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einström-Kanalabschnitt (2a) an seiner zur Kaltgasseite gewandten Seite eine gradlinig
verlaufende Wandung besitzt, welche gegenüber der Längsachse (X) des Fluidkanals (2)
geneigt ist, wobei der Neigungswinkel insbesondere 10-20°, insbesondere etwa 10° beträgt.
7. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Einström-Kanalabschnitt (2a) an seiner zur Kaltgasseite gewandten Seite eine gekrümmte
Wandung besitzt.
8. Turbinenschaufel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gekrümmte Wandung kreisbogenförmig ausgebildet ist.
9. Turbinenschaufel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Turbinenschaufelwand (1) ein Strömungskanal (6) ausgebildet ist, der vom Kühlfluid
durchströmt wird, und dass sich der Fluidkanal (2) an die stromabwärtige Stirnseite
des Strömungskanals (6) anschließt, so dass Kühlfluid aus dem Strömungskanal (6) in
den Einström-Kanalabschnitt (2a) des Fluidkanals (2) zumindest im Wesentlichen gradlinig
einströmt.
10. Turbinenschaufel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ausström-Kanalabschnitt (2b) divergierend ausgebildet ist.
11. Turbinenschaufel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Heißgasseite gewandte Wandbereich des AusströmKanalabschnitts (2b) in der
Richtung der Längsachse (X) des Fluidkanals (2) verläuft und gradlinig in den zentralen
Kanalabschnitt (2c) übergeht.
12. Turbinenschaufel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Heißgasseite gewandte Wandbereich des AusströmKanalabschnitts (2b) gegenüber
der Längsachse (X) des Fluidkanals (2) geneigt ist, so dass der spitze Winkel (δ),
den der Wandbereich mit der von Heißgas überströmten Oberfläche der Turbinenschaufelwand
(1) einschließt, größer ist als der spitze Winkel (α), den die Längsachse (X) des
Fluidkanals (2) mit der Außenfläche einschließt.
13. Turbinenschaufel nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Kaltgasseite gewandte Wandbereich des AusströmKanalabschnitts (2b) gradlinig
verläuft und gegenüber der Längsachse (X) des Fluidkanals (2) geneigt ist.