[0001] Die Erfindung betrifft ein bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit mindestens einer ersten Lage und einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden
zweiten Lage, wobei das hier vorgeschlagene bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
zusätzlich eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht aufweist.
Das diesseits vorgeschlagene bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial berücksichtigt
in einem besonderen Maße umweltschonende Aspekte.
[0002] Wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien sind seit vielen Jahren bekannt und erfreuen
sich einer im Grundsatz ungebrochenen Beliebtheit, was unter anderem darauf zurückzuführen
ist, dass ihre Verwendung für den Ticket und/oder Kaufbeleg ausgebenden Geschäftsmann
mit großen Vorteilen verbunden ist. Weil bei den bekannten, dem wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsverfahren als üblicher Stand der Technik zuzurechnenden farbreaktiven
Aufzeichnungsmaterialien die farbbildenden Komponenten in dem Aufzeichnungsmaterial
selbst stecken, können die Toner- und Farbkartuschen-freien Thermodrucker, die in
ihrer Funktion von niemandem mehr regelmäßig kontrolliert werden müssen, in großer
Zahl aufgestellt werden. So hat sich diese innovative Technologie insbesondere im
öffentlichen Personenverkehr und im Einzelhandel weitgehend flächendeckend durchgesetzt.
[0003] In der zurückliegenden näheren Vergangenheit sind jedoch vermehrt Bedenken gegen
die Umweltverträglichkeit
- insbesondere von bestimmten (Farb-)Entwicklern, auch als Farbakzeptoren bezeichnet,
- teilweise auch von Farbstoffvorläufern, mit denen die (Farb-)Entwickler bei Wärmezufuhr
unter Ausbildung einer visuell erkennbaren Farbe reagieren,
aufgekommen, die zwar einerseits keineswegs naturwissenschaftlich begründet sind,
andererseits jedoch von der Industrie und insbesondere vom Handel nicht außer Acht
gelassen werden können. So stehen in letzter Zeit, zwar ungerechtfertigt aber dennoch,
bei den (Farb-)Entwicklern beispielsweise die gut bekannten und naturwissenschaftlich
hervorragend untersuchten Komponenten, bekannt als
□ Bisphenol-A, das ist 2,2 bis (4-hydroxyphenyl)-Propan, und
□ Bisphenol-S, das ist 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon,
verstärkt im Zentrum öffentlicher Kritik und werden deshalb mitunter ersetzt durch
▪ Pergafast® 201, das ist N-(p-toluensulphonyl)-N'-3-(p-toluensulphonyl-Oxy-phenyl)-harnstoff,
der Firma BASF Corporation, und
▪ D8, das ist 4-[(4-(1-methylethoxy)phenyl)sulfonyl]phenol,
[0004] In Berücksichtigung dieser in kürzester Zeit völlig veränderten Marktlage erkannte
die Erfinderschaft die Notwendigkeit für ein völlig neuartiges wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, das in einem besonderen Maße umweltschonende Aspekte berücksichtigt.
Als Lösung wird hiermit nun ein bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit mindestens einer ersten Lage und einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden
zweiten Lage vorgeschlagen, wobei
- die erste Lage zumindest zugewandt zur zweiten Lage eine intensive Färbung aufweist
und
- die zweite Lage Hohlkörperpigmente aufweist, die zur Ausbildung eines Schriftbildes
manipulierbar sind.
[0005] Als nächstliegender Stand der Technik betrachtet die Erfinderschaft die
EP 0 512 114 A1, die als Aufzeichnungsmaterial für Fahrtenschreiber einen mindestens 2-lagigen Bogen
vorschlägt mit einem farbigen Träger, auf den eine opake Schicht aus einer wässerigen
Suspension mit Polymer-Partikeln aufgetragen ist. Beispielhaft wird ein Bogen aus
einem Papier mit einer schwarzen Deckbeschichtung offenbart, wobei Papier einschließlich
Deckbeschichtung zusammen als farbiger Träger dienen und auf den eine opake Schicht
mit Hohlkörperpigmenten aufgestrichen ist. Bei Behandlung eines derartigen Bogens
beispielhaft mit einer Nadel wird die Hohlkörperpigment enthaltende Schicht aufgekratzt
und die darunter liegende schwarze Deckbeschichtung wird als Schriftbild sichtbar.
In diesem Fall ist also die Manipulation der Hohlkörperpigmente zur Ausbildung eines
Schriftbildes ihre Entfernung, was bei ihrer Einbindung in die Deckbeschichtung aufgrund
der geringen Verbundenheit innerhalb der sie aufweisenden Deckbeschichtung, sehr einfach
ist.
[0006] Gegenstand der internationalen Patentanmeldung
WO 2012 / 145 456 A1 ist ein identisch aufgebautes Aufzeichnungsmaterial, wobei hier jedoch die Manipulation
der Hohlkörperpigmente ihre Verschmelzung ist, welche durch die externe Zufuhr von
Druck oder Hitze erfolgt. Ausgenutzt wird dabei der bekannte Effekt, dass eine Schicht,
die Hohlkörperpigmente in größerer Menge enthält, ihre Opazität dort verliert, wo
die Hohlkörperpigmente durch den extern aufgebauten Druck oder durch die von außen
einwirkende Hitze, letztere beispielsweise erzeugt durch einen Thermodruckkopf, verschmolzen
werden.
[0007] Genau diese Eigenschaft der Hohlkörperpigmente enthaltende Schicht wird in der
EP 1 778 499 B1 offenbart und ausgenutzt, wobei diese Schrift ein in unterschiedlichen Ausführungsformen
ausgestaltetes Aufzeichnungsmaterial vorschlägt, das als Sicherheitsmerkmal eine Strahlungsschicht
mit lumineszierenden Bestandteilen aufweist, welche von einer Maskierungsschicht mit
verschmelzbaren Hohlkörperpigmenten abgedeckt ist. Funktion und Aufbau
- der Maskierungsschicht in diesem hervorragend bewährten Aufzeichnungsmaterial gemäß
der EP 1 778 499 B1,
- der Hohlkörperpigment enthaltende Schicht gemäß der WO 2012 / 145 456 A1,
- und der zweiten Lage in dem wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial gemäß vorliegendem
Vorschlag
können identisch sein. Somit wird klar, dass der Offenbarungsgehalt der zuvor diskutierten
WO 2012 / 145 456 A1 vollständig vorweggenommen wird durch die älteren und zuvor diskutierten Schriften
EP 0 512 114 A1 und
EP 1 778 499 B1.
[0008] Nach intensiven Untersuchungen an gattungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien,
wie sie im oberen Absatz [0004] beschrieben werden, mit mindestens einer ersten Lage
und einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden zweiten Lage, wobei
- die erste Lage zumindest zugewandt zur zweiten Lage eine intensive Färbung aufweist
und
- die zweite Lage Hohlkörperpigmente aufweist, die zur Ausbildung eines Schriftbildes
manipulierbar sind,
erkannte die Erfinderschaft, dass ein derartiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial
letztendlich zwei Nachteile aufweist. Zum einen reagiert ein derart aufgebautes Aufzeichnungsmaterial
zu empfindlich auf normale Alltaghandhabung, was bedeutet, dass das Aufzeichnungsmaterial
bei mechanischen Eingriffen - wie beispielsweise leichte abrasive Beanspruchung -,
durch Reibung, gegebenenfalls Falten, Kratzen oder dergleichen, sofort Verfärbungen
zeigt und dass die Lage mit den Hohlkörperpigmenten durch die genannten mechanischen
Eingriffe sehr rasch beschädigt wird, was zu Verfärbungen des Aufzeichnungsmaterials
führt. Dieser Nachteil wurde als primär im Sinne der vorliegenden Erfindung erkannt.
Zum anderen kann nach Zufuhr von ein Schriftbild erzeugender Hitze, letztere beispielsweise
abgegeben durch einen Thermodruckkopf, der optische Unterschied zwischen Schriftbild
und Hintergrundweiße, zu bemessen in der optischen Druckdichte vor und nach der Schriftbildausbildung,
aus Sicht der Erfinderschaft als sehr gering angesehen werden. Diesen Nachteil gilt
es sekundär zu lösen. Zur Lösung dieser aufgezeigten Problematiken wird diesseits
nun ein bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer
ersten Lage und einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden zweiten Lage
vorgeschlagen, wobei
□ die erste Lage zumindest zugewandt zur zweiten Lage eine intensive Färbung aufweist
und
□ die zweite Lage Hohlkörperpigmente aufweist, die zur Ausbildung eines Schriftbildes
durch lokal begrenzte Wärmebehandlung schmelzbar sind,
wobei das diesseits vorgeschlagene bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
dadurch gekennzeichnet ist, dass es eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende
Schutzschicht aufweist.
[0009] Die eingangs angeforderten umweltschonenden Aspekte des hier vorgeschlagenen bahnförmigen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials ergeben sich dabei aus dem gänzlichen Verzicht
auf Farbstoffvorläufern und mit denen reaktionsfähigen (Farb-)Entwicklern.
[0010] Um den besonderen Anforderungen an eine solche Schutzschicht im Sinne der vorliegenden
Erfindung in einem besonders hohen Maße gerecht zu werden, betrachtet es die Erfinderschaft
als besonders vorteilhaft, wenn eine solche Schutzschicht mindestens die folgenden
Bestandteile aufweist:
- mindestens ein anorganisches Pigment,
- mindestens ein Bindemittel,
- mindestens ein Wachs,
weshalb die oben genannten Bestandteile als bevorzugt gelten zum strukturellen Aufbau
einer Schutzschicht, wie sie im Rahmen der vorliegenden Erfindung kennzeichnungsgemäß
zum Einsatz kommt. Optional weist eine derartige Schutzschicht neben weiteren gegebenenfalls
notwendigen Hilfsmitteln dann in geringen Mengen auch
- optische Aufheller
und
- ganz besonders bevorzugt mindestens einen Vernetzer
auf.
[0011] Das mindestens eine anorganische Pigment der Schutzschicht ist bevorzugt ausgesucht
aus der Liste, umfassend:
■ natürliches oder gefälltes Kalziumkarbonat,
■ Kaolin,
■ Siliziumdioxid und Kieselsäure,
■ Aluminiumhydroxid,
■ Titanoxid,
■ alkalisch aufbereitetes Bentonit.
Auch Mischungen aus den genannten anorganischen Pigmenten gelten als bevorzugt.
[0012] Als Bindemittel bietet sich zunächst eine große Auswahl möglicher Vertreter an. So
ist das mindestens eine Bindemittel der Schutzschicht bevorzugt ausgesucht aus der
Liste, umfassend:
□ selbstvernetzende Bindemittel, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Styrol-Acrylsäureester-Copolymerisat,
ein Acrylamidgruppen enthaltendes Copolymerisat aus Styrol/Acrylsäureester sowie ganz
bevorzugt ein Copolymer auf Basis von Acrylnitril, Methacrylamid und Acrylester,
□ Polyvinylalkohol, bevorzugt modifiziert mit Carboxyl-, Diaceton- oder insbesondere
Silanolgruppen
sowie
□ Mischungen verschiedener Carboxyl-, Diaceton- oder Silanol-modifizierter Polyvinylalkohole
[0013] Das mindestens eine Wachs der Schutzschicht kann bevorzugt ausgesucht sein aus der
Liste, umfassend Paraffinwachs und Zinkstearat. Als Vernetzer bietet sich insbesondere
mindestens ein Vertreter an, ausgesucht aus der Liste, umfassend:
□ Borsäure,
□ Polyamine,
□ Epoxyharze,
□ Dialdehyde,
□ Formaldehydoligomere,
□ Adipinsäuredihydrazid
und Melaminformaldehyd
sowie speziell
▪ zyklische Harnstoffe,
▪ Methylolharnstoff,
▪ Amoniumzirkoniumkarbonat und
▪ besonders bevorzugt Polyaminepichlorhydrinharz.
Auch Mischungen verschiedener Vernetzer sind möglich.
[0014] In einer ersten Ausführungsvariante weist die Schutzschicht, wie sie vorstehend eingeführt
ist,
- als das mindestens eine Bindemittel bevorzugt ein oder mehrere wasserunlösliche, selbstvernetzende
Acrylpolymere,
- den mindestens einen Vernetzer und
- das mindestens eine Pigment auf,
wobei das Pigment der Schutzschicht gemäß erster Ausführungsvariante aus einem oder
mehreren anorganischen Pigmenten besteht und mindestens 80 Gew.-% aus einem hoch gereinigten
alkalisch aufbereiteten Bentonit gebildet sind. Das bevorzugte Bindemittel-/Pigmentverhältnis
innerhalb dieser ersten Schutzschichtvariante liegt in einem Bereich zwischen 7 :
1 und 9 : 1.
[0015] Als selbstvernetzendes Acrylpolymer innerhalb der Schutzschicht gemäß erster Ausführungsvariante
ist ein selbstvernetzendes Bindemittel zu verstehen, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
▪ ein Styrol-Acrylsäureester-Copolymerisat,
▪ ein Acrylamidgruppen enthaltendes Copolymerisat aus Styrol/Acrylsäureester,
sowie ganz bevorzugt
▪ ein Copolymer auf Basis von Acrylnitril, Methacrylamid und Acrylester.
[0016] Neben dem alkalisch aufbereiteten Bentonit kann als Pigment auch natürliches oder
gefälltes Kalziumkarbonat, Kaolin, Kieselsäure, Aluminiumhydroxid oder Titanoxid in
die Schutzschicht eingebunden sein. Hinsichtlich der Vernetzer sind insbesondere solche
bevorzugt, die ausgewählt sind aus der Gruppe umfassend
- zyklischen Harnstoff,
- Methylolharnstoff,
- Amoniumzirkoniumkarbonat und
- besonders bevorzugt Polyamidepichlorhydrinharz.
[0017] Durch die Wahl eines wasserunlöslichen, selbstvernetzenden Acrylpolymers als Bindemittel
und dessen Verhältnis einerseits zum Pigment in einem Bereich zwischen 7 : 1 und 9
: 1, andererseits und besonders bevorzugt zum Vernetzer größer als 5 : 1 wird schon
bei einer Schutzschicht mit relativ geringer flächenbezogener Masse eine hohe Kratzbeständigkeit
des hier vorgeschlagen Aufzeichnungsmaterials gegeben.
[0018] Die Schutzschicht selbst kann mittels üblicher Streichwerke aufgetragen sein, wofür
unter anderem eine Streichfarbe nutzbar ist, wie sie oben beschrieben ist und für
die eine flächenbezogene Masse in einem Bereich von 1,5 bis 4,5 g/m
2 bevorzugt ist, oder die Schutzschicht kann alternativ auch aufgedruckt sein. Verarbeitungstechnisch
und hinsichtlich ihrer technologischen Eigenschaften besonders geeignet sind solche
Schutzschichten, die mittels aktinischer Strahlung härtbar sind. Unter dem Begriff
"aktinische Strahlung" sind UV- oder ionisierende Strahlungen, wie Elektronenstrahlen,
zu verstehen.
[0019] Eine alternativ zur oben beschriebenen ersten Ausführungsvariante ganz besonders
bevorzugte zweite Ausführungsvariante für eine die zweite Lage ganz oder teilweise
abdeckenden Schutzschicht sieht als Bindemittel einen Polyvinylalkohol, als Wachs
ein Zinkstearat, als Pigment Aluminiumhydroxid oder alternativ auch Siliziumdioxid
sowie einen oder mehrere Vernetzer vor, wobei besonders bevorzugte Mengen für eine
solche Schutzschicht in der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben sind:
Tabelle 1:
| Produkt |
Gew.-% [atro] |
| Aluminiumhydroxid |
10 - 25 |
| Polyvinylalkohol |
55 - 70 |
| Zinkstearat |
7 - 9 |
| Vernetzer |
6 - 7 |
[0020] In einer dritten Ausführungsvariante für eine die zweite Lage ganz oder teilweise
abdeckenden Schutzschicht ist diese erhältlich aus einer Beschichtungsmasse umfassend
als Bindemittel mindestens einen Polyvinylalkohol und den mindestens einen Vernetzer.
Dabei ist es bevorzugt, wenn der Polyvinylalkohol der Schutzschicht gemäß dritter
Ausführungsvariante mit Carboxyl-, Diaceton- oder insbesondere Silanolgruppen modifiziert
ist. Auch Mischungen verschiedener Carboxyl-, Diaceton- oder Silanol-modifizierter
Polyvinylalkohole sind bevorzugt einsetzbar.
[0021] Der mindestens eine Vernetzer für die Schutzschicht gemäß dritter Ausführungsvariante
ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Borsäure, Polyaminen, Epoxyharzen,
Dialdehyden, Formaldehydoligomeren, Polyaminepichlorhydrinharz, Adipinsäuredihydrazid
und Melaminformaldehyd. Auch Mischungen verschiedener Vernetzer sind möglich.
[0022] Bevorzugt liegt in der Beschichtungsmasse zur Ausbildung der Schutzschicht gemäß
dritter Ausführungsvariante das Gewichtsverhältnis des modifizierten Polyvinylalkohols
zu dem Vernetzer in einem Bereich von 20 : 1 bis 5 : 1 und besonders bevorzugt in
einem Bereich von 12 : 1 bis 7 : 1. Besonders bevorzugt ist ein Verhältnis des modifizierten
Polyvinylalkohols zum Vernetzer im Bereich von 100 Gewichtsteilen zu 8 bis 11 Gewichtsteilen.
[0023] Das mindestens eine anorganische Pigment ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Siliziumdioxid Bentonit, Aluminiumhydroxid, Kalziumkarbonat, Kaolin
und Mischungen aus den genannten anorganischen Pigmenten.
[0024] Es ist bevorzugt, die Schutzschicht gemäß dieser dritten Ausführungsvariante mit
einer flächenbezogenen Masse in einem Bereich von 1,0 g/m
2 bis 6 g/m
2 und besonders bevorzugt von 1,2 g/m
2 bis 3,8 g/m
2 aufzutragen. Dabei wird die Schutzschicht bevorzugt einlagig ausgebildet, ohne diesbezüglich
eingeschränkt zu sein.
[0025] In einer besonderen Ausführungsform ist das erfindungsgemäße, eine Schutzschicht
aufweisende bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial als Etikett mit rückseitiger
(Selbst)Klebeschicht ausgerüstet. Der übliche Aufbau sieht dann ein bahnförmiges Substrat,
bevorzugt eine Papierbahn, vor, die eine Vorderseite und eine ihr gegenüberliegende
Rückseite aufweist. Rückseitig weist dann das bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial
die (Selbst)Klebeschicht auf. Vorderseitig sind auf das Substrat in dieser Reihenfolge
eine erste Lage, eine die erste Lage zumindest teilweise abdeckende zweite Lage sowie
eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht aufgetragen.
[0026] Je nach Bedarf kann die Klebeschicht mit einem Releasematerial wie beispielsweise
einem silikonhaltigen Releasepapier abgedeckt sein oder die äußere auf der zweiten
Lage ausgebildete Schutzschicht des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials wird
mit einer zusätzlichen Releaseschicht versehen, die bevorzugt mittels eines sogenannten
Fünf-Walzen-Auftragswerks aufgebracht ist. Die Releaseschicht weist dabei Trennmittel
bevorzugt auf Basis von Silikonöl auf. Durch die Ausführung der Releaseschicht mit
Silikonöl kann das vorgeschlagene Aufzeichnungsmaterial mit rückseitiger Selbstklebeschicht
ohne Releasepapier in einer Rolle aufgewickelt werden, so dass in der Rolle die Selbstklebeschicht
und die Releaseschicht in Kontakt kommen, ohne dass es zu einer dauerhaften Verklebung
kommt.
[0027] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Releaseschicht unter dem Einfluss
von energiereicher Strahlung, wie beispielsweise UV- oder Elektronenstrahlung, härt-
bzw. vernetzbar. Sofern die Releaseschicht mittels UV-Strahlen gehärtet werden soll,
müssen die zur Herstellung dieser Schicht verwendeten Monomere bzw. Prepolymere in
bekannter Weise Zusätze von Photoinitiatoren enthalten. Durch Elektronenstrahlhärtung
konnte eine über ihren Querschnitt besonders gleichmäßig ausgebildete, das bedeutet
ausgehärtete Releaseschicht erzielt werden.
[0028] Wie vorstehend bereits ausgeführt, kann nach Zufuhr von ein Schriftbild erzeugender
Hitze, letztere beispielsweise abgegeben durch einen Thermodruckkopf, der optische
Unterschied zwischen Schriftbild und Hintergrundweiße, zu bemessen in der optischen
Druckdichte vor und nach der Schriftbildausbildung, aus Sicht der Erfinderschaft als
zu gering angesehen werden. Zur Verbesserung dieses Kontrasts zwischen Schriftbild
und Hintergrundweiße weist die zweite Lage des hier vorgeschlagenen bahnförmigen wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials neben den Hohlkörperpigmenten bevorzugt auch
▪ mindestens eine Fettsäure
oder
▪ mindestens einen wärmeempfindlichen Sensibilisator
oder
▪ mindestens eine Fettsäure und mindestens einen wärmeempfindlichen Sensibilisator
auf.
[0029] Zur Ausbildung des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials wird
dessen erste Lage mit der zur zweiten Lage zugewandten intensiven Färbung zunächst
mit hoher Opazität, das heißt bevorzugt nahezu undurchsichtig abgedeckt durch die
zweite Lage mit den Hohlkörperpigmenten. Wegen der durch die Hohlkörperpigmente verursachten
Opazität der zweiten Lage lässt sich somit keinerlei oder nur wenig der Färbung der
ersten Lage feststellen. Durch lokal, bevorzugt scharf begrenzte, Wärmezufuhr in Form
eines beliebigen Musters, das bedeutet in Form eines wie auch immer gestalteten Schriftbildes
werden die Hohlkörperpigmente der zweiten Lage beispielsweise mittels des Druckkopfes
eines Thermodruckers geschmolzen, so wie es auch den Ausführungen in Absatz [0006]
zu entnehmen ist. Durch die Verschmelzung bzw. das Kollabieren der Hohlkörperpigmente
entsteht infolgedessen eine erhöhte Lichtdurchlässigkeit der zweiten Lage. Jedoch
verbleiben in der zweiten Lage noch unregelmäßige leere Zwischenräume zwischen den
geschmolzenen Hohlkörperpigmenten und nicht geschmolzenen Komponenten, die eine wenn
auch reduzierte Opazität dieser zweiten Lage aufrechterhalten. Durch die bevorzugte
zusätzliche Aufnahme von mindestens einer Fettsäure und/oder von mindestens einem
wärmeempfindlichen Sensibilisator in die zweite Lage wird der Effekt der Reduzierung
einer konfusen Lichtstreuung deutlich verbessert, weil die mindestens eine Fettsäure
und/oder der mindestens eine wärmeempfindliche Sensibilisator die nicht geschmolzenen
Komponenten der zweiten Lage umhüllen und die leeren Räume innerhalb der zweiten Lage
ausfüllen. Im Ergebnis kommt es zu einer signifikanten Steigerung innerhalb des optischen
Unterschieds zwischen dem durch extern zugeführter Hitze, beispielsweise eines Thermokopfes,
bewirktem Schriftbild und der Hintergrundweiße. Diese Steigerung innerhalb des optischen
Unterschieds zwischen Schriftbild und Hintergrundweiße fällt besonders intensiv aus,
wenn in die zweite Lage sowohl mindestens eine Fettsäure wie auch mindestens ein wärmeempfindlicher
Sensibilisator eingebunden sind, was als ganz besonders bevorzugt seitens der Erfinderschaft
angesehen wird.
[0030] Unter den zur Einbindung in die zweite Lage bevorzugt vorgesehenen Fettsäuren gelten
Fettsäureamide und hier insbesondere hydroxymethylierte Fettsäureamide als bevorzugt,
wobei Fettsäureamide und hydroxymethylierte Fettsäureamide im Rahmen einer bevorzugten
Ausführung der vorliegenden Erfindung auch in Kombination, insbesondere in einem auf
Gew.-% (atro) in der zweiten Lage bezogenen Mischungsverhältnis von 1:2 bis 2:1, innerhalb
der zweiten Lage eingesetzt werden können. Als Beispiele für im Sinne der Erfindung
als bevorzugt angesehene Fettsäuren gelten Stearinsäure und Palmitinsäure, die auch
insbesondere kombiniert innerhalb der zweiten Lage eingesetzt werden können. Als Beispiel
für die Fettsäureamide gilt bevorzugt Stearinsäureamid, als Beispiel für hydroxymethylierte
Fettsäureamide gilt bevorzugt Methylolstearinsäureamid. Auch dabei stellt die Kombination
von Stearinamid und Methylolstearinamid innerhalb der zweiten Lage eine bevorzugte
Ausführung zur Ausgestaltung der zweiten Lage dar.
[0031] Hinsichtlich der wärmeempfindlichen Sensibilisatoren gelten als bevorzugt solche,
ausgesucht aus der Liste:
- Benzyl-p-benzyloxy-benzoat,
- 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol,
- p-Benzylbiphenyl,
- 1,2-Di(phenoxy)-ethan, auch EGPE genannt,
- 1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan,
- 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol, auch bekannt als Tinuvin® der Firma CIBA Speciality Chemicals Inc.,
- Dibenzyloxalat,
- Benzylnaphthylether, auch BNE genannt,
- Dimethylterephthalat,
- Diphenylsulfon,
wobei Benzylnaphthylether und 1,2-Di(phenoxy)-ethan als ganz besonders bevorzugt gelten.
Im Sinne der Erfindung kann ein wärmeempfindlicher Sensibilisator, aber auch die Kombination
aus mindestens zwei verschiedenen wärmeempfindlichen Sensibilisatoren, ausgesucht
aus der obigen Liste, in die zweite Lage eingebunden sein.
[0032] In zahlreichen Untersuchungsreihen, die dieser Schrift zu Grunde liegen, erkannte
die Erfinderschaft schließlich, dass ein auf Gew.-% (atro) in der zweiten Lage bezogenes
Verhältnis von
- Fettsäuren zu wärmeempfindlichen Sensibilisatoren,
genauer von
- Fettsäureamiden und/oder hydroxymethylierten Fettsäureamiden zu wärmeempfindlichen
Sensibilisatoren,
noch genauer von
- Fettsäureamiden und/oder hydroxymethylierten Fettsäureamiden zu wärmeempfindlichen
Sensibilisatoren, bevorzugt ausgesucht aus der Liste umfassend Benzylnaphthylether
und insbesondere 1,2-Di(phenoxy)-ethan
in einem Bereich von
und noch besser von
besonders bevorzugt einzustellen ist.
[0033] Ferner erkannte die Erfinderschaft, dass ein auf Gew.-% (atro) in der zweiten Lage
bezogenes Verhältnis von der Gesamtmenge an Hohlkörperpigmenten zur Gesamtmenge aus
Fettsäuren und wärmeempfindlichen Sensibilisatoren, beide insbesondere ausgesucht
nach allen hier offenbarten bevorzugten Ausführungen,
in einem Bereich von
und noch besser von
besonders zufriedenstellende Ergebnisse hinsichtlich des optischen Unterschieds zwischen
Schriftbild und Hintergrundweiße, auch Kontrast genannt, gewährleistet, gegeben durch
die duale Fähigkeit der zweiten Lage zwischen Opazität und Transparenz.
[0034] Die Hohlkörperpigmente innerhalb der zweiten Lage weisen eine unter starker Wärmezufuhr
schmelzende Wandung aus Kunststoff, idealerweise aus thermoplastischem Harz auf. Dieser
thermoplastische Harz bzw. die Hohlkörperpigment-Außenwandung selbst weist bevorzugt
(Meth)Acrylnitril-Copolymer, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polystyrol, Styrolacrylat,
Styrol-(meth)Acrylat-Copolymer, Polyacrylnitril, Polyacrylsäureester oder auch die
Mischung aus mindestens zwei der genannten Komponenten auf. Genauso sind auch Pigmentmischungen
aus unterschiedlichen Hohlkörperpigmenten für die zweite Lage vorstellbar. Im Sinne
der vorliegenden Erfindung gelten auch insbesondere so genannte "Cup-shaped"-Pigmente
als Hohlkörperpigmente. Im Gegensatz zu den klassischen Hohlkörperpigmenten, bei denen
ein innerer Kern aus Gas, gewöhnlich aus Luft, vollständig umschlossen wird von einer
Hülle aus organischen, gewöhnlich thermoplastischen Bestandteilen, weisen die "Cup-shaped"-Pigmente
keine geschlossene Hülle auf und umgeben den inneren Kern nur in Form einer - möglichst
weit geschlossenen - Schale bzw. Tasse (= "cup").
[0035] Eine Glasübergangstemperatur für den thermoplastischen Harz der Hohlkörperpigment-Außenwandung
in einem Bereich von 35 °C bis kleiner oder gleich 200 °C und bevorzugt in einem Bereich
von 75 °C bis kleiner oder gleich 120 °C wurde als vorteilhaft erkannt, weil unterhalb
von Temperaturen von 35 °C die Wandung der Hohlkörperpigmente bei Zimmertemperatur
nicht mehr ausreichend stabil ist. Oberhalb von Temperaturen von 200 °C gibt es Handhabungsprobleme
hinsichtlich einer zu starken Aufheizung der Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials.
Der bevorzugte Temperaturbereich zwischen 75 °C bis kleiner oder gleich 120 °C liefert
die einfachsten Bedingungen hinsichtlich Verarbeitungsqualität und -geschwindigkeit
bei der Ausbildung der zweiten Lage und bei seiner Nutzung zur Schaffung eines Schriftbildes
durch Verschmelzung der Hohlkörperpigmente in Form dieses Schriftbildes, was im Sinne
der vorliegenden Erfindung nicht beschränkt zu verstehen ist auf die bloße Wiedergabe
von alphanumerischen Zeichen, sondern genauso von Markierungen jedweder Art, wie Zeichen,
Symbole oder einfarbiger bzw. Grauton-Bilder.
[0036] Geeignete Bindemittel zur Einbindung in die zweite Lage des diesseits vorgeschlagenen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials sind beispielsweise wasserlösliche Bindemittel
wie Stärke, Hydroxyethylzellulose, Methylzellulose, Carboxymethylzellulose, Gelatine,
Kasein, Polyvinylalkohole, modifizierte Polyvinylalkohole, Ethylen-Vinylalkohol-Coplymere,
Natriumpolyacrylate, Acrylamid-Acrylat-Copolymere, Acrylamid-Acrylat-Methacrylat-Terpolymere
sowie Alkalisalze von Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer oder Ethylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymer,
wobei die Bindemittel allein oder in Kombination untereinander eingesetzt werden können;
auch wasserunlösliche Latexbinder wie Styrol-Butadiene-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Copolymere
und Methyl-Acrylat-Butadien-Copolymere bieten sich als Bindemittel zur Einbindung
in die zweite Lage an. Im Sinne der vorliegenden Erfindung gilt Polyvinylalkohol als
besonders bevorzugtes Bindemittel, das, bezogen auf das Gesamtgewicht der zweiten
Lage, in einem Bereich von 12 bis 18 Gew.-% in die zweite Lage des diesseits vorgeschlagenen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials eingebunden ist.
[0037] Neben Hohlkörperpigmenten, Fettsäuren und wärmeempfindlichen Sensibilisatoren umfasst
die zweite Lage in der Regel Gleitmittel, das sind bevorzugt Wachse wie beispielsweise
und ganz besonders bevorzugt Zinkstearate und Paraffinwachse, sowie weitere Additive,
worunter unter anderem Netzmittel und Entschäumer zählen.
[0038] Als Grundfarbe für die zweite Lage des vorgeschlagenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
bietet sich insbesondere weiß an, da wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterialien insbesondere
in ihrer angedachten und bevorzugten Verwendung als Quittung und/oder Label und/oder
Fahrschein in weißer Erscheinungsform üblicherweise im Markt gewünscht sind. Auch
erscheinen die nicht verschmolzenen Hohlkörperpigmente, solange keine weiteren Färbungskomponenten
der zweiten Lage beigemischt sind, weiß. Das hier vorgeschlagene bahnförmige wärmeempfindliche
Aufzeichnungsmaterial ist jedoch ohne Einschränkung auch mit einer insbesondere hellen
Einfärbung der zweiten Lage einsetzbar und gilt infolgedessen als eine mögliche Form
des vorgeschlagenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials.
[0039] In einer ersten möglichen, besonders einfach und kostengünstig umzusetzenden Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die erste Lage ein in der Masse gefärbtes bahnförmiges
Substrat, wozu dem Substrat in bevorzugter Ausführung Rußbestandteile und/oder Farbstoffe
in solcher Menge beigefügt werden, dass das Substrat eine intensive Färbung aufweist.
Auch wenn nicht auf Papier als bahnförmiges Substrat der vorliegenden Erfindung beschränkt,
gilt grundsätzlich Papier insbesondere in einem Bereich für die flächenbezogene Masse
zwischen 35 und 180 g/m
2 als bevorzugtes Substrat im Sinne der vorliegenden Erfindung.
[0040] In einer zweiten möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in all seinen
in dieser Schrift beschriebenen Ausführungsformen - unter anderem hinsichtlich der
Ausgestaltung von Schutzschicht, erster Lage und zweiter Lage sowie hinsichtlich aller
verwendeten Komponenten und Komponentenkombinationen - wird ein bahnförmiges wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial mit
- mindestens einer ersten Lage,
- einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden zweiten Lage
- und mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckenden Schutzschicht
vorgeschlagen, wobei dieses bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial dadurch
gekennzeichnet ist, dass es
□ ein bahnförmiges Substrat, hier besonders bevorzugt Papier,
□ mindestens eine gefärbte Zwischenschicht als erste Lage,
□ eine die gefärbte Zwischenschicht als erste Lage zumindest teilweise abdeckende
zweite Lage
□ und mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht
umfasst, wobei die zweite Lage Hohlkörperpigmente umfasst, die zur Ausbildung eines
Schriftbildes durch lokal begrenzte Wärmebehandlung schmelzbar sind.
[0041] Weist das hier vorgeschlagene wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial gemäß zweiter
möglicher Ausführungsform, wie vorstehend beschrieben, eine gefärbte Zwischenschicht
auf, ist es möglich, aber nunmehr nicht mehr nötig, dass das die Zwischenschicht als
erste Lage tragende Substrat eine Färbung aufweist. Die gefärbte Zwischenschicht als
erste Lage kann drucktechnisch auf ein als Basisträger fungierendes Substrat beispielsweise
in Form von Papier oder Folie aufgetragen sein. Bevorzugt ist diese gefärbte Zwischenschicht
jedoch auf ein Substrat aufgestrichen, wobei es dann als besonders bevorzugt gilt,
wenn die gefärbte Zwischenschicht mit egalisierenden Beschichtungsvorrichtungen aufgetragen
ist, wie sie beispielsweise Walzenstreichwerke, Streichmesser- oder (Roll-) Rakelstreichwerke
darstellen. Dann kann die gefärbte Zwischenschicht einen positiven Beitrag zur Egalisierung
der Substratoberfläche leisten, womit sich einerseits die Menge an notwendigerweise
aufzubringender Beschichtungsmasse zur Ausbildung der zweiten Lage reduziert und womit
andererseits die Funktion der zweiten Lage unterstützt wird. Für die flächenbezogene
Masse der gefärbten Zwischenschicht als erste Lage innerhalb des erfindungsgemäßen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials hat sich ein recht weiter Bereich zwischen
2 und 10 g/m
2 und bevorzugt zwischen 2 und 7 g/m
2 bewährt, insbesondere bei Auftrag mit einem Streichmesser ganz besonders bevorzugt
zwischen 2 und 4 g/m
2, während bei drucktechnischem Auftrag der gefärbten Zwischenschicht als erste Lage
auch Werte deutlich unter 2 g/m
2 dann mit Schichtdicken bevorzugt zwischen 0,5 µm und 1,5 µm möglich sind. Für die
Glätte (nach Bekk) der ersten Lage hat sich ein Bereich von 200 sec bis 500 sec als
geeignet erwiesen, weshalb ein derartiger Bereich als bevorzugt im Sinne der vorliegenden
Erfindung gilt. Insbesondere die besonders bevorzugten höheren Werte zwischen 300
sec und 500 sec werden erreicht durch Glättung des Substrats mit aufgebrachter erster
Lage beispielsweise mittels eines Zwei-, Drei- oder Mehrwalzenglättwerks oder gar
mittels eines Kalanders.
[0042] Gleichgültig, ob die gefärbte Zwischenschicht als erste Lage aufgedruckt oder bevorzugt
aufgestrichen ist, in beiden Fällen gilt es als bevorzugt, wenn in die gefärbte Zwischenschicht
anorganische ölabsorbierende Weißpigmente, bevorzugt in einem Bereich von 20 bis 45
Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zwischenschicht, eingebunden sind, welche
für das äußere Erscheinungsbild und zur Verbesserung der späteren Bedruckbarkeit von
großer Relevanz sind. Als anorganische Weißpigmente der Zwischenschicht haben sich
bevorzugt solche bewährt, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend natürliches wie kalziniertes
Kaolin, Siliziumoxid, Bentonit, Kalziumkarbonat sowie Aluminiumhydroxid und hier besonders
Böhmit. Auch Mischungen aus mehreren verschiedenartigen anorganischen Weißpigmenten
sind vorstellbar.
[0043] Die als D50-Wert bestimmte Teilchengröße der in der gefärbten Zwischenschicht vorliegenden
anorganischen Weißpigmente liegen bevorzugt in einem Bereich von kleiner 2 µm. Als
vorteilhaft haben sich Pigmente erwiesen, bei denen eine Teilchengrößenverteilung
von 34 bis 40 Gew.-% kleiner 1 µm und 57 bis 63 Gew.-% kleiner 2 µm, jeweils bezogen
auf die Gesamtmenge an Weißpigmenten in der Zwischenschicht, vorliegt.
[0044] Zur Erzielung einer intensiven Färbung der Zwischenschicht als erste Lage weist diese
bevorzugt Rußbestandteile und/oder Farbstoffe in entsprechender Menge, im Fall von
Rußpigmenten bevorzugt in einem Bereich von 30 bis 40 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zwischenschicht, auf. Als vorteilhaft haben sich dabei Rußpigmente mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 50 nm erwiesen.
[0045] Neben den anorganischen Weißpigmenten und den Rußpigmenten enthält die als erste
Lage gefärbte und zudem pigmentierte Zwischenschicht mindestens ein Bindemittel bevorzugt
auf Basis eines synthetischen Polymers, wobei beispielsweise Styrol-Butadien-Latex
besonders gute Ergebnisse liefert. Die Verwendung eines synthetischen Bindermittels
unter Beimischung mindestens eines natürlichen Polymers stellt eine besonders geeignete
Ausführungsform dar. Ebenfalls ganz besonders bevorzugt als Bindemittel ist hochverseifter
Polyvinylalkohol. Im Rahmen von Versuchen wurde ferner festgestellt, dass mit einem
Verhältnis
Bindemittel: Gesamtmenge aus Weißpigmenten und Rußpigmenten
innerhalb der pigmentierten Zwischenschicht zwischen 1:3 und 1:4 eine besonders geeignete
Ausführungsform vorliegt.
[0046] In einer dritten möglichen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in all seinen
in dieser Schrift beschriebenen Ausführungsformen - unter anderem hinsichtlich der
Ausgestaltung von Schutzschicht, erster Lage und zweiter Lage sowie hinsichtlich aller
verwendeten Komponenten und Komponentenkombinationen - wird ein bahnförmiges wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial mit
- mindestens einer ersten Lage,
- einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden zweiten Lage
- und mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckenden Schutzschicht
vorgeschlagen, wobei dieses bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial dadurch
gekennzeichnet ist, dass es
□ ein bahnförmiges Substrat, hier besonders bevorzugt Papier,
□ eine erste Zwischenschicht mit zur zweiten Zwischenschicht eingeebneter Oberfläche,
□ eine zweite Zwischenschicht mit intensiver Färbung als erste Lage,
□ eine die gefärbte Zwischenschicht als erste Lage zumindest teilweise abdeckende
zweite Lage
□ und mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht
umfasst, wobei die zweite Lage Hohlkörperpigmente umfasst, die zur Ausbildung eines
Schriftbildes durch lokal begrenzte Wärmebehandlung schmelzbar sind.
[0047] In dieser zuletzt offenbarten dritten Ausführungsform ist es die Aufgabe der ersten
Zwischenschicht, für die anschließend aufzutragende zweite Zwischenschicht eine besonders
ebene Oberfläche zu gewährleisten, damit die flächenbezogene Masse der zweiten Zwischenschicht
besonders niedrig, bevorzugt in einem Bereich zwischen 1 und 8 g/m
2 und noch besser zwischen 1 und 5 g/m
2, insbesondere bei Auftrag mit einem Streichmesser ganz besonders bevorzugt zwischen
1,5 und 3,0 g/m
2, gewählt werden kann. Auf diese Weise kann die Menge an Rußpigmenten, die innerhalb
des Recyclings zu Schwierigkeiten führen kann, reduziert werden. Während Aufbau und
Inhaltstoffe der zweiten Zwischenschicht gemäß dritter Ausführungsform des hier vorgeschlagenen
Aufzeichnungsmaterials identisch gewählt werden können zu Aufbau und Inhaltstoffen
der Zwischenschicht gemäß zweiter Ausführungsform, weist die erste Zwischenschicht
gemäß dritter Ausführungsform hauptsächlich Weißpigmente, wie offenbart in Absatz
[0042], Bindemittel und die sonst auch üblichen Additive auf. Entscheidend ist ihr
Auftrag mit einer egalisierenden Beschichtungsvorrichtung, wie beispielsweise mit
einem Streichmesser- oder (Roll-) Rakelstreichwerk mit anschließender Behandlung mittels
Glättwerk und/oder Kalander.
[0048] Figur 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen bahnförmigen wärmeempfindlichen
Aufzeichnungsmaterials hier unter Weglassung der erfindungskennzeichnenden Schutzschicht
(40) mit einer eine intensive Färbung - hier einheitlich schwarz, beispielsweise Rußfarben
dargestellt - aufweisenden ersten Lage (1) und einer die erste Lage (1) abdeckenden
zweiten Lage (2). In der Figur sind die Bereiche (2-1) der zweiten Lage (2), bei denen
die Hohlkörperpigmente durch Wärmebehandlung verschmolzen sind und weshalb die zweite
Lage (2) an diesen Bereichen (2-1) durchscheinend ist, schraffiert dargestellt, während
die Bereiche (2-2) der zweiten Lage (2) mit nicht verschmolzenen Hohlkörperpigmenten
einheitlich weiß - eine undurchsichtige Bedeckung kennzeichnend - dargestellt sind.
In den folgenden Figuren wird auf eine unterschiedliche Darstellung von durchscheinenden
und undurchsichtigen Bereichen der zweiten Lage (2) verzichtet.
[0049] In einer ersten, sehr einfachen Ausführungsform der Erfindung ist die erste Lage
ein in der Masse gefärbtes bahnförmiges Substrat (11). Auf das Substrat (11) ist dann
die zweite Lage (2) aufgetragen, für die grundsätzlich ein Bereich hinsichtlich der
flächenbezogenen Masse zwischen 2 und 10 g/m
2 als bevorzugt gilt, als ganz besonders bevorzugt ist ein Bereich zwischen 4 und 8
g/m
2 zu betrachten. In verschiedenen Untersuchungsreihen wurde erkannt, dass bei einer
flächenbezogenen Masse der zweiten Lage von unter 2 g/m
2 die Abdeckung der ersten Lage oft nicht mehr ausreichend zu gewährleisten ist, während
eine Ausbildung der zweiten Lage mit einer flächenbezogenen Masse von weit mehr als
10 g/m
2 aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist.
[0050] Figur 2 zeigt insofern ein erfindungsgemäßes bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial,
wobei das Aufzeichnungsmaterial in einer seiner einfachsten Ausführungsformen gestaltet
ist. Auf ein als erste Lage ausgebildetes Substrat (11) hier beispielsweise mit Rußbestandteilen
zur Färbung des Substrats in der Masse ist die zweite Lage (2) aufgetragen, deren
Hohlkörperpigmente mittels Druckkopf eines Thermodruckers in Form eines Schriftbildes
verschmolzen sind. Die zweite Lage (2) deckt das unter ihr gelegene Substrat (11)
vollständig ab. Die zweite Lage (2) ist wiederum bedeckt durch eine Schutzschicht
(40).
[0051] Sollen in das Substrat gewöhnlich aus produktionstechnischen Überlegungen keine färbenden
Bestandteile eingearbeitet sein, gilt es - wie in der Beschreibung weiter vorne ausführlich
erläutert - als bevorzugt, auf das dann auch ungefärbt ausführbare bahnförmige Substrat
eine pigmentierte Zwischenschicht als erste Lage auszubilden.
Figur 3 zeigt eine solche Ausführungsform des vorgeschlagenen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials,
wobei das Aufzeichnungsmaterial in diesem Fall ein Polyolefin beschichtetes Papier
als Substrat (10) aufweist, auf das als erste Lage eine pigmentierte Zwischenschicht
(21) aufgetragen ist. Diese erste Lage wird vollflächig abgedeckt durch die zweite
Lage (2), deren Hohlraumpigmente in Form eines Schriftbildes teilweise verschmolzen
sind. Die zweite Lage (2) ist wiederum bedeckt durch eine Schutzschicht (40).
[0052] Die in Beschreibung und Patentansprüchen gemachten Angaben zur flächenbezogenen Masse,
zu Gew.-% (Gewichts-%) und zu Gew.-Teilen (Gewichts-Teilen) beziehen sich jeweils
auf das "atro"-Gewicht, d.h. absolut trockene Gewichtsteile. In den Ausführungen zu
den Hohlkörperpigmenten der zweiten Lage sind die diesbezüglichen Zahlenangaben berechnet
aus dem "lutro"-Gewicht, d.h. lufttrockene Gewichtsteile, abzüglich des Gewichtsanteils
von Wasser im Inneren der Pigmente in ihrer Lieferform.
[0053] Die Erfindung soll anhand des folgenden Beispiels weiter verdeutlicht werden.
Beispiel:
[0054] Auf einer Langsieb-Papiermaschine wird als Substrat eine Papierbahn aus gebleichten
und gemahlenen Laub- und Nadelholzzellstoffen mit einer flächenbezogenen Masse von
67 g/m
2 unter Zusatz üblicher Zuschlagstoffe in üblichen Mengen hergestellt. Auf die eine
Seite des Substrates wird mit einem Streichmesser eine
- zu 36,4 Gew.-% Aluminiumhydroxid als Weißpigment,
- zu 36,4 Gew.-% Rußpigment,
- und zu 20,3 Gew.-% hochverseifter Polyvinylalkohol als Bindemittel
aufweisende Zwischenschicht von 3 g/m
2 als erste Lage aufgebracht und getrocknet.
[0055] Auf die Zwischenschicht wird eine zweite Lage unter Nutzung eines Rollrakelstreichwerks
aufgetragen und getrocknet mit
- 15,3 Gew.-% (atro) hochverseifter Polyvinylalkohol als Bindemittel,
- 19,8 Gew.-% Hohlkörperpigmente,
- 29,8 Gew.% Stearinsäureamid als Fettsäure,
- 29,8 Gew.-% 1,2-Di(phenoxy)-ethan als wärmeempfindlichen Sensibilisator und
- zusammen 4,4 Gew.-% Zinkstearate und Paraffinwachse als Gleitmittel.
Dabei beziehen sich die Prozentangaben auf das Gesamtgewicht (atro) der fertig ausgebildeten
zweiten Lage, deren flächenbezogene Masse 5,5 g/m
2 beträgt.
[0056] Für die Herstellung der Schutzschicht wird eine Beschichtungsmasse umfassend
- Kaolin als anorganisches Pigment (40 Gewichtsteile),
- ein Diaceton-modifizierter Polyvinylalkohol als Bindemittel (100 Gewichtsteile),
- Zinkstearat als Wachs (26,5 Gewichtsteile)
- und Adipinsäuredihydrazid als Vernetzer (10 Gewichtsteile)
verwendet, welche unter Nutzung eines Rollrakelstreichwerks aufgetragen und getrocknet
wird zur Fertigstellung der Schutzschicht mit einer flächenbezogenen Masse von 3,5
g/m
2.
[0057] Das so fertig gestellte wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial wird einem Thermodrucker
zugeführt. Die Hohlkörperpigmente der zweiten Lage werden zusammen mit dem Stearinsäureamid
und dem wärmeempfindlichen Sensibilisator gemäß eines vorbestimmten Karomusters durch
den Druckkopf des Thermodruckers zum Schmelzen gebracht, so dass Bereiche in der zweiten
Lage mit verschmolzenen Komponenten und ausgefüllten Zwischenbereichen und Bereiche
mit unverschmolzenen Komponenten und unausgefüllten Zwischenbereichen entstehen. Das
so hergestellte Aufzeichnungsmaterial weist somit ein sehr gut erkennbares, scharfkantiges
Schriftbild auf mit geschwärzten Bereichen dort, wo die Hohlkörperpigmente in der
zweiten Lage durch die Wärmezufuhr des Druckkopfes des Thermodruckers miteinander
verschmolzen sind. Die geschwärzten Bereiche entstammen der einheitlichen Färbung
der Zwischenschicht, deren Färbung durch die transparenten Bereiche der zweiten Lage
mit den dort verschmolzenen Hohlkörperpigmenten zu erkennen sind.
[0058] Proben des so hergestellten erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
werden nunmehr einer weiteren messtechnischen Untersuchung zugeführt. Zu diesem Zweck
wird die Weiße des erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterials bei
Verwendung von Licht einmal mit, einmal ohne UV-Anteil bestimmt, wobei die Messungen
durchgeführt werden entsprechend den Vorgaben der ISO 2469 / ISO 2470 mit der Maßgabe,
dass bei den hier vorgenommenen Messungen D65-Licht verwendet wird bei einem Betrachtungswinkel
von 8°. Die Weißemessungen erfolgen dabei unter Verwendung eines Gerätes der Type
Elrepho 3000 (Lichtart D 65/10). Die ermittelten Werte liegen bei 56 % (mit UV-Anteil)
bzw. bei 52 % (ohne UV), was weitestgehend zwar einem grauen Papier entspricht, angesichts
dieser Beschichtungs- und Funktionstechnologie aber diesseits als akzeptabel und verkaufsfähig
angesehen wird.
[0059] Zur messtechnischen Erfassung des optischen Unterschieds zwischen Schriftbild und
Hintergrundweiße wird die jeweilige optischen Druckdichte vor und nach der Ausbildung
eines schwarz/weiß kariert-gestalteten Thermoprobeausdrucks mit einem Gerät der Type
Atlantek 400 der Firma Printrex (USA) ermittelt, wobei ein Thermokopf mit Auflösung
von 300 dpi und einer Energie pro Flächeneinheit von 16 mJ/mm
2 zum Einsatz kommt. Für jede Einzelbestimmung wird der jeweils nicht bedruckte bzw.
wird der jeweils Thermo-bedruckte Bereich an drei Stellen mit dem Densitometer Gretag
MacBeth TYPE D19C NB/U gemessen (Firma Gretag MacBeth, 8105 Regensdorf, Schweiz).
Für die unbedruckten Bereiche ergibt sich eine mittlere optische Dichte von 0,33 ODU
(Optical Density Units), für die Thermo-bedruckten Bereiche eine mittlere optische
Dichte von 1,22 ODU. Mit einer Differenz von 0,89 ODU als Kontrast zwischen bedruckten
und unbedruckten Bereichen beweist die vorliegende Erfindung, dass ein ausgebildetes
Schriftbild gut zu erkennen ist, was den Wert der vorliegenden Erfindung unterstreicht.
Begriffsliste:
[0060]
- (1)
- erste Lage, aufweisend eine intensive Färbung
- (2)
- zweite Lage
- (2-1)
- durchscheinende Bereiche der zweiten Lage
- (2-2)
- undurchsichtige Bereiche der zweiten Lage
- (10)
- Substrat
- (11)
- Substrat als erste Lage
- (21)
- Zwischenschicht als erste Lage
- (40)
- Schutzschicht
1. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer ersten
Lage und einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden zweiten Lage, wobei,
□ die erste Lage zumindest zugewandt zur zweiten Lage eine intensive Färbung aufweist
und
□ die zweite Lage Hohlkörperpigmente aufweist, die zur Ausbildung eines Schriftbildes
durch lokal begrenzte Wärmebehandlung schmelzbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende
Schutzschicht aufweist.
2. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 mit
- mindestens einer ersten Lage,
- einer die erste Lage zumindest teilweise abdeckenden zweiten Lage
- und mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckenden Schutzschicht
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial
□ ein bahnförmiges Substrat,
□ mindestens eine gefärbte Zwischenschicht als erste Lage,
□ eine die gefärbte Zwischenschicht als erste Lage zumindest teilweise abdeckende
zweite Lage
□ und mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht
umfasst, wobei die zweite Lage Hohlkörperpigmente umfasst, die zur Ausbildung eines
Schriftbildes durch lokal begrenzte Wärmebehandlung schmelzbar sind.
3. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht anorganische Pigmente enthält, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend
natürliches wie kalziniertes Kaolin, Siliziumoxid, Bentonit, Kalziumkarbonat, Aluminiumoxid
und Böhmit.
4. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkörperpigmente der zweiten Lage durch lokal begrenzte Wärmebehandlung in
Form eines Schriftbildes verschmolzen sind.
5. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht
als Bestandteile mindestens aufweist:
- mindestens ein anorganisches Pigment,
- mindestens ein Bindemittel,
- mindestens ein Wachs.
6. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine die zweite Lage zumindest teilweise abdeckende Schutzschicht
zusätzlich mindestens aufweist:
- optische Aufheller,
- mindestens einen Vernetzer.
7. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 5 und
6,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Bindemittel der Schutzschicht ausgesucht ist aus der Liste, umfassend:
□ Polyvinylalkohol,
□ mit Carboxyl-, Diaceton- oder Silanolgruppen modifizierter Polyvinylalkohol,
□ Mischungen verschiedener Carboxyl-, Diaceton- oder Silanol-modifizierter Polyvinylalkohole.
8. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 5 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Wachs ein Zinkstearat ist.
9. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 6 bis
8,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vernetzer der Schutzschicht ausgesucht ist aus der Liste, umfassend:
▪ zyklische Harnstoffe,
▪ Methylolharnstoff,
▪ Amoniumzirkoniumkarbonat,
▪ Polyaminepichlorhydrinharz.
10. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis
9,
dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial in seiner zweiten Lage neben
den Hohlkörperpigmenten auch
▪ mindestens eine Fettsäure
oder
▪ mindestens einen wärmeempfindlichen Sensibilisator
oder
▪ mindestens eine Fettsäure und mindestens einen wärmeempfindlichen Sensibilisator
aufweist.
11. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die wärmeempfindlichen Sensibilisatoren ausgesucht sind aus der Liste, umfassend:
Benzyl-p-benzyloxy-benzoat, 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol, p-Benzylbiphenyl, 1,2-Di(phenoxy)-ethan,
1,2-Di(m-methylphenoxy)ethan, 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-p-cresol, Dibenzyloxalat, Benzylnaphthylether,
Dimethylterephthalat, Diphenylsulfon.
12. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 10
und 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lage als Fettsäuren aufweist mindestens eine Komponente, ausgesucht aus:
- Fettsäureamide,
- hydroxymethylierte Fettsäureamide.
13. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 10
bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf Gew.-% (atro) in der zweiten Lage bezogenes Verhältnis von Fettsäureamiden
und/oder hydroxymethylierten Fettsäureamiden zu wärmeempfindliche Sensibilisatoren,
bevorzugt ausgesucht aus der Liste umfassend Benzylnaphthylether und 1,2-Di(phenoxy)-ethan
in einem Bereich von 1 : 2 bis 2 : 1 liegt.
14. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf Gew.-% (atro) in der zweiten Lage bezogenes Verhältnis von der Gesamtmenge
an Hohlkörperpigmenten zur Gesamtmenge aus Fettsäuren und wärmeempfindlichen Sensibilisatoren
in einem Bereich von 1,0 : 2,5 bis 1 : 4,5 liegt.
15. Bahnförmiges wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufzeichnungsmaterial als Etikett eine rückseitige (Selbst)Klebeschicht ausweist.