[0001] Die gegenständliche Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Reinigungsmittel mit
antistatischer Wirkung und versiegelnden Eigenschaften und ein Verfahren zur Herstellung
und Anwendung desselben.
[0002] Die Reinigung von Oberflächen mit diversen Allzweck- bzw. Spezialreinigungsmitteln
kann zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen, welches auf eine unzureichende Reinigungsleistung
besagter Mittel zurückzuführen ist. Des Weiteren kann die Anwendung zahlreicher Reinigungsmittel
in einer Ermattung des zu reinigenden Materials, erkennbar an dem Verlust des Oberflächenglanzes
und/oder der ursprünglichen Farbe, resultieren. Zusätzlich ist oft nach einer erfolgten
Reinigung eine Versiegelung und Politur einer Oberfläche erwünscht, um die Rate einer
abermaligen Schmutzabscheidung zu reduzieren. Dieser zweistufige Vorgang aus Reinigung
und Politur kann sich in der Praxis als zeitraubend und arbeitsintensiv erweisen.
[0003] Aus der Literatur sind bereits unterschiedliche Reinigungsmittel bekannt, welche
neben ihrem Reinigungsvermögen auch einen polierenden und versiegelnden Effekt aufweisen.
[0004] So ist in
WO 96/26260 ein Reinigungsmittel offenbart, welches kationische Tenside zur Reinigung verwendet.
Von diesen Tensiden wird angenommen, dass sie sich anschließend auf der gereinigten
Oberfläche abscheiden und demgemäß eine Versiegelung bewirken. Weiters wurde eine
Kombination von grenzflächenaktiven Stoffen mit kationischen Polymeren, wie z.B. Poly[beta(methyldiethyl-ammonium)ethyl-methacrylat],
offenbart (
EP 0467472 A2). In dieser Veröffentlichung wird dem genannten Polymer die Fähigkeit zugeschrieben,
auf der gereinigten Oberfläche eine Verschmutzung verhindernde, hydrophile Schicht
auszubilden, von welcher eine Entfernung von anschließend abgeschiedenem Schmutz leichter
vonstattengeht als in Abwesenheit der Polymerschicht.
EP 0379256 A2 beschreibt eine ähnliche Zusammensetzung wie
EP 0467472 A2 mit einem zusätzlichen quaternisierten antistatischen Polymer, welches als Schmutz
verhinderndes Mittel fungiert. Ergänzend wurde gezeigt, dass Polyacrylharze, sowie
Polymere aus Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon, und Methylhydroxypropylcellulose
eine positive Wirkung auf die Ausbildung eines Politurfilms haben können (
US 4,606,842 und
US 4,690,779). Aus den oben angeführten Dokumenten wird ersichtlich, dass eine Vielzahl von unterschiedlichen
Substanzzusammensetzungen existieren, die als Reinigungs- und gleichzeitig auch als
Versiegelungs- und Politurmittel dienen können.
[0005] Des Weiteren wurde in
DE 20217859 U1 eine wässrige Zusammensetzung mit den Hauptbestandteilen Kreide und Schmierseife
offenbart, welche als Reinigungs-, Polier-, und Pflegemittel dienen kann. Das darin
beschriebene Reinigungsmittel basiert auf CaCO
3 (bezeichnet als Kalk oder Kreide). Das Mittel umfasst dabei 20-40 Gew.-% Kreide (CaCO
3), 3-7 Gew.-% reine Schmierseife, 0,08-0,12 Gew.-% ätherisches Teebaumöl, 0,03-0,07
Gew.-% ätherisches Zitronenöl, 53-77(ad 100) Gew.-% Wasser. Durch den hohen Kreideanteil
in der Offenbarung
DE 20217859 U1 können sich Kreidereste während der Reinigung ablagern, welche anschließend in einem
zusätzlichen Schritt wieder entfernt werden müssen.
[0006] Die gegenständliche Erfindung hat daher zum Ziel ein verbessertes Reinigungsmittel
bereit zu stellen, welches keine Rückstände bildet. Überraschenderweise wurde eine
Zusammensetzung gefunden, welche neben der Reinigung gleichzeitig Farben wieder auffrischt,
Materialien ihren Glanz zurückgibt, selbige Materialien versiegelt und eine antistatische
Wirkung aufweist.
[0007] Die vorliegende Erfindung offenbart eine flüssige Zusammensetzung zur Reinigung von
Oberflächen, welche (a) mindestens 0,01 µg/l eines oder mehrerer Terpene mit 1-4 Terpeneinheiten
und (b) mindestens 0,01 µg/l 2,6-di-tert-butylphenol (auch bezeichnet als Phenol,
2,6-bis-(1,1-dimethylethyl)-) und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,4-di-tert-butylphenol
(auch bezeichnet als Phenol, 2,4-bis-(1,1-dimethylethyl)-) und/oder mindestens 0,01
µg/l 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon (auch bezeichnet als 2,6-di-tert-butyl-2,5-Cyclohexadien-1,4-dion)
und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,4-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon (auch bezeichnet als 2,4-di-tert-butyl-2,5-Cyclohexadien-1,4-dion)
und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion (auch bezeichnet als 1,4-benzochinon)
umfasst.
[0008] Weiters betrifft die vorliegende Erfindung eine flüssige Zusammensetzung zur Reinigung
von Oberflächen, deren Inhaltstoffe, umfassend (a) ein oder mehrere Terpene mit 1-4
Terpeneinheiten und (b) 2,6-di-tert-butylphenol und/oder 2,4-di-tert-butylphenol und/oder
2,6-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,4-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion, in Lösung in Wasser vorliegen.
[0009] In der erfindungsgemäßen flüssigen Zubereitung kann dabei eine gelöste Kalkkonzentration
von 0-600 mg/l HCO
3- und/oder 10-400 mg/l Calcium variiert werden. Bevorzugt kann die gelöste Kalkkonzentration
von 0-500 mg/l HCO
3- und/oder 10-300 mg/l Calcium variiert werden, bevorzugter kann die gelöste Kalkkonzentration
von 0-400 mg/l HCO
3- und/oder 10-200 mg/l Calcium variiert werden, noch bevorzugter kann die gelöste Kalkkonzentration
von 0-300 mg/l HCO
3- und/oder 10-150 mg/l Calcium variiert werden. Die am meisten bevorzugte gelöste Kalkkonzentration
der erfindungsgemäßen wässrigen Zusammensetzung beläuft sich auf 0-200 mg/l HCO
3- und/oder 0-100 mg/l Calcium.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die HCO
3- Konzentration unter 100 mg/l und/oder die Calciumkonzentration unter 40 mg/l liegen.
[0010] In einer Ausführungsform umfasst die flüssige Zusammensetzung zudem ein oder mehrere
Terpene mit 1-4 Terpeneinheiten. In bevorzugter Ausführungsform liegt das Terpen als
Diterpen, Triterpen (Squalen), Tetraterpen, oder Mischungen hiervon vor. Das Terpen
oder die Terpene liegt/liegen jeweils in einer Konzentration von mindestens 0,01 µg/l
vor, bevorzugt in einer Konzentration von 0,01 bis hin zur Löslichkeitsgrenze, bevorzugter
in einer Konzentration von 0,01 bis 1000 µg/l, bevorzugter in einer Konzentration
von 0,01 bis 100 µg/l, noch bevorzugter in einer Konzentration von 0,01 bis 50 µg/l,
am meisten bevorzugt in einer Konzentration von 0,01 bis 10 µg/l. In einer Ausführungsform
kann die flüssige Zusammensetzung Fettsäuren umfassen, welche gesättigt und/oder ungesättigt,
mit einer Länge von 10 bis 30 Kohlenstoffatomen, vorliegen können. Die Fettsäuren
liegen jeweils in einer Konzentration von mindestens 0,01 µg/l vor, bevorzugt in einer
Konzentration von 0,01 bis hin zur Löslichkeitsgrenze, bevorzugter in einer Konzentration
von 0,01 bis 1000 µg/l, bevorzugter in einer Konzentration von 0,01 bis 100 µg/l,
noch bevorzugter in einer Konzentration von 0,01 bis 50 µg/l, am meisten bevorzugt
in einer Konzentration von 0,01 bis 10 µg/l.
[0011] Weiters kann die flüssige Zusammensetzung in unterschiedlichen Ausführungsformen
die Stoffe 2,6-di-tert-butylphenol und/oder 2,4-di-tert-butylphenol und/oder 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon
und/oder 2,4-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion in unterschiedlicher Zusammensetzung
umfassen, wobei die Stoffe jeweils in einer Konzentration von mindestens 0,01 µg/l
vorliegen, bevorzugt in einer Konzentration von 0,01 bis hin zur Löslichkeitsgrenze,
bevorzugter in einer Konzentration von 0,01 bis 1000 µg/l, bevorzugter in einer Konzentration
von 0,01 bis 100 µg/l, noch bevorzugter in einer Konzentration von 0,01 bis 50 µg/l,
am meisten bevorzugt in einer Konzentration von 0,01 bis 10 µg/l.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind in der flüssigen Zusammensetzung
die Stoffe 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon, 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion und Squalen
enthalten.
[0013] Dem Reinigungsmittels können duftverleihende Stoffe zugesetzt sein. Diese Stoffe
können in Form von ätherischen Ölen, umfassend Nelkenöl, Zimtöl, Piment- und Pimentblätteröl,
Bayöl, Angelikaöl, Kamillenöl, Kampferöl, Kieferöl, Rosenöl, Rosenholzöl, Salbeiöl,
Bergamottöl, Birkenöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Geranienöl, Jasminöl, Lavendelöl,
Lemongrassöl, Melissenöl, Minzöl, Orangenöl, Vanilleöl, Zederöl, und Zitronenöl vorliegen.
In einer weiteren Ausführungsform können die Duftstoffe in Form von einzelnen Komponenten
der ätherischen Ölen zugesetzt sein, wie z. B. Geraniol, Zimtaldehyd, Hexylzimtaldehyd,
Citronellal, Linalool, Limonen, Camphen, Pinen, Phellandren, Terpinen, Myrcen, Menthol,
Sabinol, Borneol, Neral, Carvon, Menthon, Campher, Fenchon, Cineol, Linalylacetat,
Geranylacetat, Farnesol, Farnesen, Bisabolol, Caryophyllen, Chamazulen, Carveol, Carvacrol,
Thymol, Apiol, Anethol, Dillapiol und Estragol. In den oben genannten Stoffen sind
jeweils die Enantiomere sowie, falls chemisch vorhanden, die α-und β-Formen mit eingeschlossen.
[0014] Die oben genannten Stoffe liegen in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gelöst
in Lösungsmittel vor. Der Hauptbestandteil an Lösungsmittel ist Wasser von mindestens
60%, bevorzugt von mindestens 70%, bevorzugter von mindestens 80%, noch bevorzugter
von mindestens 90% Mengenanteil. Dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können weitere
Lösungsmittel zugesetzt sein. Diese können Alkohole, wie z.B. Ethanol, 2-Propanol,
und Ethan-1,2-diol, in einer Menge von 0-40%, bevorzugt in einer Menge von 0-30%,
bevorzugter in einer Menge von 0-20%, noch bevorzugter in einer Menge von 0-10%, umfassen.
Vorzugsweise ist Wasser das einzige flüssige Lösungsmittel. Bei allen Variationen
ist zu beachten, dass die Gesamtmenge an Lösungsmittel des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
100% ergeben muss. Die Prozentangaben verstehen sich als Volumenprozent. Kennzeichnend
für die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist dabei, dass die im Reinigungsmittel enthaltenen
Stoffe in dem Lösungsmittel bzw. in dem Lösungsmittelgemisch gelöst vorliegen.
[0015] Wie aus den Beispielen ersichtlich werden wird, besitzt das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
mit oben beschriebener wässriger Zusammensetzung eine extrem gute Reinigungskraft
von unterschiedlichen Materialien wie z.B. Leder, Kunstleder, Lacke, Edelstahl, Chrom
und andere Metalle, Gummi und Kunststoffe aller Art, Hölzer aller Art sowie Holzverbundwerkstoffe,
Böden aus Laminat oder Parkett, Keramik und Fliesen, Beton, Naturstein und Ziegel.
Weiters ist kennzeichnend, dass das Reinigungsmittel keinerlei Rückstände des Mittels
bildet. Das Reinigungsmittel ist zudem in der Lage, die Farben der zu reinigenden
Oberfläche zu intensivieren, derselben einen Glanz zu verleihen, der Oberfläche einen
antistatischen Effekt zu verleihen, sowie eine Versiegelung zu bewirken.
[0016] Die vorliegende Erfindung betrifft weiters Herstellungsverfahren zur Produktion des
offenbarten Reinigungsmittels. Ein Herstellungsverfahren umfasst das Einbringen von
Kalk-haltigem Leitungswasser unter Anwesenheit von Luft oder CO
2 in Kunststoff-Schläuche und/oder -Behälter und/oder Metallrohre, die innen mit Kunststoff
beschichtet sind, wobei der Kunststoff aus PVC, PE, PP, und/oder PS bestehen kann
und übliche Weichmacher (z.B. ausgewählt aus der Gruppe der Phthalsäureester, der
(C10-C21)Alkansulfonsäurephenylester), der Citronensäureester, und/oder der Adipinsäureester)
sowie Polymeradditive (z.B. Butylhydroxytoluol, Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit,
Pentaerythritol-tetrakis(3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat), oder Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat)
enthalten kann. Im Laufe des Herstellungsverfahrens können die genannten Kunststoff-Schläuche
und/oder -Behälter und/oder Metallrohre, die innen mit Kunststoff beschichtet sind,
UV Strahlung und/oder einer zusätzlichen Wärmequelle ausgesetzt sein. Des Weiteren
können die Kunststoff-Schläuche und/oder -Behälter und/oder Metallrohre, die innen
mit Kunststoff beschichtet sind, bzw. die darin enthaltene flüssige Zusammensetzung
einer erhöhten Temperatur von mindestens 20°C, mindestens 30°C, mindestens 40 °C,
bevorzugterweise von mindestens 50 °C, noch bevorzugterweise von mindestens 60 °C
ausgesetzt sein. Das Leitungswasser verbleibt hierbei für mindestens 30 min, bevorzugter
für mindestens 1 h, bevorzugter für mindestens 2 h, bevorzugter für mindestens 4 h,
noch bevorzugter für mindestens 8 h, noch bevorzugter für mindestens 12 h, am meisten
bevorzugt für mindestens 24 h in den Kunststoff-Schläuchen und/oder -Behältern und/oder
Metallrohren, die innen mit Kunststoff beschichtet sind. Die flüssige Zusammensetzung
kann anschließend in Kunststoffgefäßen und/oder Metallgefäßen unter Luft oder CO
2 Anwesenheit für mindestens 12 h, bevorzugt für mindestens 24 h, bevorzugter für mindestens
72 h, bevorzugter für mindestens 7 Tage, bevorzugter für mindestens 10 Tage, bevorzugter
für mindestens 20 Tage, noch bevorzugter für mindestens 30 Tage, am meisten bevorzugt
für mindestens 40 Tage gelagert werden. Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
kann in den Kunststoff-Schläuchen und/oder -Behältern und/oder Metallrohren, die innen
mit Kunststoff beschichtet sind, ein Druck von mindestens 0 bar, bevorzugt von mindestens
1 bar, bevorzugt von mindestens 2 bar, bevorzugter von mindestens 4 bar, noch bevorzugter
von mindestens 6 bar herrschen. In einer Ausführungsform des Herstellungsverfahrens
wird das Kalk-haltige Leitungswasser weiters mit CO
2 angereichert.
Durch die oben genannten vorliegenden Bedingungen werden aus den Kunststoff-Schläuchen
und/oder -Behältern und/oder Metallrohren, die innen mit Kunststoff beschichtet sind,
Abbauprodukte der Polymeradditive, ausgewählt aus der Liste umfassend 2,6-di-tert-butylphenol,
2,5-Cyclohexadien-1,4-dion, 2,4-di-tert-butylphenol, 2,4-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon, und/oder 2,6-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon herausgelöst.
[0017] Des Weiteren können die Benzochinon-Derivate durch Oxidationsreaktionen oder sonstige
chemische Reaktionen aus ihren Phenol-Analoga entstehen. Aus den Kunststoff-Schläuchen
und/oder -Behältern und/oder Metallrohren, die innen mit Kunststoff beschichtet sind,
können zudem Weichmacher und/oder Polymeradditive und deren Abbauprodukte herausgelöst
werden.
[0018] In einem alternativen Herstellungsverfahren können ein oder mehrere Terpene, und
einer der Stoffe oder die Stoffe 2,6-di-tert-butylphenol und/oder 2,4-di-tert-butylphenol
und/oder 2,6-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,4-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion
dem Leitungswasser beigemengt werden. Anschließend kann die flüssige Zusammensetzung
unter Luft oder CO
2 Anwesenheit für mindestens 12 h, bevorzugt für mindestens 24 h, bevorzugter für mindestens
72 h, bevorzugter für mindestens 7 Tage, bevorzugter für mindestens 10 Tage, bevorzugter
für mindestens 20 Tage, noch bevorzugter für mindestens 30 Tage, am meisten bevorzugt
für mindestens 40 Tage in Kunststoffgefäßen und/oder Metallgefäßen gelagert werden
um das erfindungsgemäße Reinigungsmittel zu erhalten.
[0019] Nach der Lagerung der flüssigen Zusammensetzung in Kunststoffgefäßen und/oder Metallgefäßen
können die in der flüssigen Zusammensetzung enthaltenen Stoffe in ihrer Konzentration
durch zumindest teilweises Entfernen des Lösungsmittels erhöht werden. Vorzugsweise
wird die Konzentration der enthaltenen Stoffe dabei durch Destillation erhöht. Vorzugsweise
wird dafür die flüssige Zusammensetzung in eine Destillationsvorrichtung eingebracht.
Anschließend wird die in der Destillationsvorrichtung befindliche flüssige Zusammensetzung
auf 40 °C, bevorzugt 50 °C, bevorzugter 60 °C, bevorzugter 70 °C, bevorzugter 80 °C,
bevorzugter 90 °C, noch bevorzugter 100 °C, am meisten bevorzugt 110 °C erhitzt. Die
Destillation kann dabei unter Normaldruck (ca. 1000 hPa) und/oder vermindertem Druck
durchgeführt werden. Der Druck in der Destillationsvorrichtung kann dabei auf einen
Druck von unter 800 hPa, bevorzugt unter 600 hPa, bevorzugter unter 400 hPa, noch
bevorzugter unter 200 hPa, am meisten bevorzugt unter 100 hPa, erniedrigt werden.
Die Destillation kann dabei so lange dauern, bis das Volumen der flüssigen Zusammensetzung
auf zwei Drittel, bevorzugt auf die Hälfte, bevorzugter auf ein Drittel, bevorzugter
auf ein Viertel, noch bevorzugter auf ein Achtel eingeengt wurde. Am meisten bevorzugt
dauert die Destillation bis zum Verlust der gesamten Flüssigkeit.
[0020] Die vorliegende Erfindung wird weiters durch die folgenden Beispiele illustriert,
ohne auf diese Ausführungsformen und Anwendungsformen der Erfindung eingeschränkt
zu sein.
Beispiele
Beispiel 1: Anwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels zur Reinigung von Kunststoffoberflächen
[0021] Die Reinigungskraft von Kunststoffoberflächen des erfindungsgemäßen Mittels wurde
am Beispiel von Polyurethan und Ethylenvinylacetat im Vergleich zu reinem Leitungswasser
getestet.
[0022] Die durch Staub, Regenwasser und Erdreich verschmutzten Kunststoffoberflächen wurden
entweder mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel oder mit reinem Leitungswasser
abgespritzt. Nach Trocknung durch Verdunstung ohne weitere Bearbeitung wurden die
behandelten Oberflächen visuell verglichen. Bei der mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
bearbeiteten Oberfläche wurde eine gründlich gereinigte Fläche in kompletter Abwesenheit
von Schmutzrückständen, Schlieren, Kalkflecken und Rückstände des Reinigungsmittels
festgestellt. Weiters erschienen die Farben des Kunststoffs von intensiverer Strahlkraft.
Die Oberflächen waren zudem von einer Glanzschicht überzogen. Im Kontrollexperiment
mit reinem Leitungswasser als Reinigungsmittel konnte nur eine partielle Entfernung
des Schmutzes erzielt werden. Zahlreiche Kalkflecken waren klar erkennbar und die
Oberfläche war von mattem Erscheinungsbild. Eine nachträgliche Behandlung dieser unzureichend
gereinigten Oberfläche mit dem erfindungsgemäßen Mittel konnte alle Kalkflecken entfernen
und führte zu selbigem Ergebnis wie oben beschrieben.
Beispiel 2: Reinigung von Glasoberflächen zur Feststellung des antistatischen Effekts
[0023] Um den Reinigungs- und antistatischen Effekt des erfindungsgemäßen Mittels zu überprüfen,
wurden durch Staub und Regenwasser verschmutzte Glasoberflächen mit dem erfindungsgemäßen
Mittel sowieso als Kontrollexperiment mit Wasser behandelt. Nach Aufbringen des erfindungsgemäßen
Mittels bzw. von Wasser auf ein Baumwolltuch wurden die Glasflächen mit selbigem abgewischt.
Nach Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels war die Glasoberfläche komplett frei
von Schmutz, Schlieren und Kalkablagerungen. Auf der mit Wasser behandelten Glasoberfläche
waren eindeutig Schmutzschlieren sowie Kalkflecken erkennbar.
Im Vergleich zur mit Wasser behandelten Oberfläche wurde auf der mit dem Reinigungsmittel
behandelten Glasfläche eine stark reduzierte nachfolgende Anlagerung von Staubpartikeln
festgestellt, was die antistatische Wirkung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
belegt.
Beispiel 3: Reinigung von lackierten Oberflächen am Beispiel einer Alu Fensterbank
[0024] Eine stark mit Regenwasser und Insekten verschmutzte Alu Fensterbank wurde mit dem
auf ein Reinigungstuch aufgebrachten erfindungsgemäßen Reinigungsmittel abgewischt.
Im Zuge der Reinigung konnten alle visuell erkennbaren Schmutzpartikel entfernt werden.
Weiters wurde durch die Reinigung die Farbe der Lackoberfläche aufgefrischt und der
Oberfläche Glanz verliehen, ähnlich einer Politur mit handelsüblichen Politurmitteln.
Nach der Reinigung wurde eine verlangsamte neuerliche Ablagerung von Schmutz festgestellt.
Diese Beobachtung deutet auf einen versiegelnden Effekt des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
hin.
Beispiel 4: Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
Ca. 10 1 Kalk-haltiges Leitungswasser
[0025] (Trinkwasserversorgungsanlage A-8362 Söchau Herkunft: Hochbehälter, A-8333 Breitenfeld
an der Rittschein) mit einer Gesamthärte von 11,7 °dH und einer HCO
3- Konzentration von 275 mg/l sowie einer Calcium Konzentration von 57 mg/l wurde in
einen Kunststoff-Schlauch aus PVC Material mit Polymeradditiven und Weichmachern eingebracht.
Bei einem Druck von ca. 2,2 bar wurde der Kunststoff-Schlauch unter Sonneneinstrahlung
und mit einer anderen Wärmequelle zeitweilig auf ca. 60 °C erhitzt. Das Wasser wurde
für 1 Stunde in dem Kunststoff-Schlauch bei variabler Sonneneinstrahlung bzw. Tageslichteinwirkung
belassen. Beim anschließenden Evakuieren der Schläuche wurde das hergestellte Reinigungsmittel
in einem geeigneten KunststoffBehälter aufgefangen und für 2 Wochen unter Luft oder
CO
2 Anwesenheit gelagert. Durch eine anschließende qualitative sowie quantitative Bestimmung
mittels GC-MS und LC-MS-MS konnten die Stoffe 2,6-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon und 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion in einer Konzentration von 0,8
µg/l nachgewiesen werden. Weiters konnten Squalen in einer Konzentration von mindestens
1 µg/l nachgewiesen werden.
Selbiges Verfahren wurde mit Kunststoffbehältern sowie mit Metallrohren, die innen
mit Kunststoff beschichtet sind, anstelle des Kunststoff-Schlauchs wiederholt. Auch
in diesen Verfahren konnten die Stoffe 2,6-di-
tert-butyl-1,4-benzochinon, 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion und Squalen nachgewiesen werden.
1. Flüssige Zusammensetzung geeignet zur Reinigung von Oberflächen umfassend (a) mindestens
0,01 µg/l eines oder mehrerer Terpenes mit 1-4 Terpeneinheiten und (b) mindestens
0,01 µg/l 2,6-di-tert-butylphenol und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,4-di-tert-butylphenol
und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,4-di-tert-butyl-1,4-benzochinon
und/oder mindestens 0,01 µg/l 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion.
2. Flüssige Zusammensetzung geeignet zur Reinigung von Oberflächen, gekennzeichnet dadurch, dass die Zusammensetzung (a) ein oder mehrere Terpene mit 1 bis 4 Terpeneinheiten und
(b) 2,6-di-tert-butylphenol und/oder 2,4-di-tert-butylphenol und/oder 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon
und/oder 2,4-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion in Lösung in Wasser umfasst.
3. Flüssige Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, dass die Zusammensetzung Calcium in einer Konzentration von 10-400 mg/l umfasst.
4. Flüssige Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dass die Zusammensetzung gelösten Kalk in einer Konzentration von 0-600 mg/l HCO3- und 10-400 mg/l Calcium umfasst.
5. Flüssige Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass die Zusammensetzung eine gelöste Kalkkonzentration mit unter 40 mg/l Calcium umfasst.
6. Flüssige Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, dass die Zusammensetzung 0,01-10 µg/l Fettsäuren, gesättigt und/oder ungesättigt, mit
einer Länge von 10 bis 30 Kohlenstoffatomen umfasst.
7. Flüssige Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, dass ein Terpen in Form von Squalen vorliegt.
8. Flüssige Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, dass ein oder mehrere Terpene und/oder 2,6-di-tert-butylphenol und/oder 2,4-di-tert-butylphenol
und/oder 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,4-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion jeweils in einer Konzentration
von 0,1-100 µg/l vorliegen.
9. Flüssige Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet dadurch, dass die Stoffe 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon, 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion und Squalen
gelöst in Wasser enthalten sind.
10. Verfahren zur Herstellung der flüssigen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die herzustellende Menge an Reiniger in Form von Kalk-haltigem Leitungswasser in
Kunststoff-Schläuche und/oder - Behälter und/oder Metallrohre, die innen mit Kunststoff
beschichtet sind, unter Anwesenheit von Luft oder CO2 eingebracht und auf mindestens 20 °C erhitzt wird, wobei das Leitungswasser für mindestens
30 min in den Kunststoff-Schläuchen und/oder -Behältern und/oder Metallrohren, die
innen mit Kunststoff beschichtet sind, belassen wird und die flüssige Zusammensetzung
anschließend in Kunststoffgefäßen und/oder Metallgefäßen unter Luft oder CO2 Anwesenheit für mindestens 24 h, bevorzugt mindestens 72 h, bevorzugter mindestens
7 Tage, bevorzugter mindestens 10 Tage, bevorzugter mindestens 20 Tage, bevorzugter
mindestens 30 Tage, am meisten bevorzugt mindestens 40 Tage gelagert wird.
11. Verfahren zur Herstellung der flüssigen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Terpene und die Stoffe 2,6-di-tert-butylphenol und/oder 2,4-di-tert-butylphenol
und/oder 2,6-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,4-di-tert-butyl-1,4-benzochinon und/oder 2,5-Cyclohexadien-1,4-dion
dem Leitungswasser beigemengt werden und die flüssige Zusammensetzung unter Luft oder
CO2 Anwesenheit für mindestens 24 h, bevorzugt mindestens 72 h, bevorzugter mindestens
7 Tage, bevorzugter mindestens 10 Tage, bevorzugter mindestens 20 Tage, bevorzugter
mindestens 30 Tage, am meisten bevorzugt mindestens 40 Tage in Kunststoffgefäßen und/oder
Metallgefäßen gelagert wird.
12. Verfahren zur Herstellung der flüssigen Zusammensetzung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff-Schläuche und/oder -Behälter und/oder Metallrohre, die innen mit Kunststoff
beschichtet sind, zeitweilig einer Temperatur von mindestens 40 °C, bevorzugt von
mindestens 50 °C, bevorzugter von mindestens 60 °C, und/oder UV Strahlung und/oder
einer zusätzlichen Wärmequelle ausgesetzt sind und/oder in den Kunststoff-Schläuchen
und/oder -Behältern und/oder Metallrohren, die innen mit Kunststoff beschichtet sind,
ein Druck von mindestens 2 bar, bevorzugter von mindestens 4 bar, noch bevorzugter
von mindestens 6 bar herrscht.
13. Verfahren wie in den Ansprüchen 10 bis 12 beansprucht, wobei besagter Kunststoff PVC,
PE, PP, und/oder PS entspricht.
14. Verfahren zur Herstellung der flüssigen Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die nach der Lagerung in der flüssigen Zusammensetzung enthaltenen Stoffe durch zumindest
teilweises Entfernen des Lösungsmittels, vorzugsweise durch Destillation, aufkonzentriert
werden.
15. Verfahren zur Reinigung von Oberflächen, vorzugsweise einer Kunststoff-, Glas-, Holz-,
Leder- oder Metalloberfläche, umfassend die Kontaktierung der Oberfläche mit einer
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, vorzugsweise dem Polieren der Oberfläche
mit der Zusammensetzung.