[0001] Die nachfolgende Erfindung bezieht sich auf einen Arbeitswagen, eine Gleisbaumaschine
und auf ein Einstellverfahren für die Lage eines Übergabeförderbands eines Arbeitswagens.
[0002] Im Bereich des Gleisbaus werden hoch integrierte und hoch automatisierte Gleisbaumaschinen
eingesetzt. Die beispielsweise bei der Sanierung einer Bahnstrecke von einer solchen
Maschine zu erfüllenden Aufgaben reichen vom Ausbau des Bettungsmaterials und der
Schwellen, bis hin zu einer Reinigung des Bettungsmaterials, Zuführung von neuem Gleisbaumaterial
usw. Solche Gleisbaumaschinen haben daher einen kontinuierlichen Materialfluss, sowohl
in Arbeitsrichtung als auch entgegengesetzt, da zur gleichen Zeit altes Gleisbaumaterial
von der Ausbaustelle ab- und neues bzw. aufbereitetes Gleisbaumaterial der Arbeitsstelle
zugeführt werden muss.
[0003] Hierbei kommen so genannte Materialförder-Silowägen zum Einsatz. Typische Materialförder-Silowägen
haben Bodenförderbänder, die das Gleisbaumaterial innerhalb des Wagens transportieren
und Übergabeförderbänder, die das Gleisbaumaterial von Wagen zu Wagen übergeben. Darüber
hinaus gibt es Bypassförderbänder, die Gleisbaumaterial über die Speicherkästen hinweg
transportieren und ebenfalls zu den jeweils benachbarten Wägen übergeben.
[0004] Bei Gleisstrecken ist die Gradiente und die Seitenlage (Neigung) des Gleises stets
schwankend. Durch diese Schwankungen, wie etwa Überhöhungen, Kurven sowie Kuppen oder
Wannen (Konkav- oder Konvexlagen des Schienenstrangs) kommt es innerhalb der Gleisbaumaschine
zu Höhen oder Seitenverschiebungen, die insbesondere die Materialaufgabe durch die
Übergabeförderbänder beeinflussen.
[0005] Die Übergabeförderbänder haben meist eine "Grundeinstellung" im Bezug zum benachbarten
Arbeitswagen, sodass bei ideal ebener Geradeausfahrt eine optimale Übergabesituation
vorliegt. Die Übergabeförderbänder erstrecken sich aber meist ein gutes Stück weit
über die Drehgestelle hinaus, was dazu führt, dass bei Kurvenfahrt oder beim Überfahren
von Kuppen oder Wannen, keine genaue Übergabe mehr möglich ist, da die Enden der Förderbänder
ausscheren. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Übergabeförderbänder dabei
sogar kollidieren oder Gleisbaumaterial neben dem benachbarten Wagen abgeworfen werden.
[0006] Ein Nachjustieren der Lage der Übergabeförderbänder während des Betriebs der Gleisbaumaschine
wäre prinzipiell möglich ist aber unwirtschaftlich und wird daher nicht praktiziert,
da prinzipiell jedem Arbeitswagen ein Arbeiter zum Nachjustieren zugewiesen werden
müsste.
[0007] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zu Grunde, einen verbesserten Arbeitswagen zu schaffen, der auf unterschiedlichen
Streckenprofilen stets eine optimale Übergabe von Gleisbaumaterial an den benachbarten
Arbeitswagen ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Arbeitswagen mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst.
[0009] Darüber hinaus ergibt sich die Aufgabe, eine Gleisbaumaschine zu schaffen, die auch
bei Durchbunkerung bzw. Durchförderung von Gleisbaumaterial über den Wagenverbund
hinweg einen geringen Materialverlust hat und wirtschaftlicher als bekannte Gleisbaumaschinen
betrieben werden kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Gleisbaumaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 10
gelöst.
[0011] Schließlich ergibt sich noch die Aufgabe, ein Einstellverfahren für die Lage eines
Übergabeförderbands eines Arbeitswagens zu schaffen, mit dem ohne zusätzlichen Personalaufwand
in jedem Betriebszustand eine optimale Übergabe an den Nachbarwagen erreicht werden
kann.
[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Einstellverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12
gelöst.
[0013] Bevorzugte Weiterbildungen werden jeweils durch die Unteransprüche beschrieben.
[0014] Der erfindungsgemäße Arbeitswagen für eine Gleisbaumaschine weist einen oder mehrere
Übergabefördereinrichtung/en auf. Die Übergabefördereinrichtung/en sind jeweils mit
einer Stellvorrichtung gekoppelt, die zur Verstellung der Lage eines oder mehrerer
Freiheitsgrade der Übergabefördereinrichtung/en vorgesehen sind. Der Arbeitswagen
hat ferner eine oder mehrere Messvorrichtung/en, die jeweils mit einer Regelungs-
oder Steuerungsvorrichtung kommunikativ verbunden sind. Die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung
ist ihrerseits operativ (also zur Bewirkung eines Vorgangs) mit einer oder mehreren
Stellvorrichtung/en gekoppelt. Die Messvorrichtung/en ist/sind dazu ausgebildet, wenigstens
einen gleisbezogenen Ausrichtungsparameter des Arbeitswagens zeitlich und räumlich
zu erfassen und an die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung zu übermitteln. Es ist
erfindungsgemäß vorgesehen, die Lage der Übergabefördereinrichtung/en durch die Regelungs-
oder Steuerungsvorrichtung in Abhängigkeit des Ausrichtungsparameters einzustellen.
[0015] Bei dem Arbeitswagen kann es sich beispielsweise um einen Materialförder-Silowagen,
einen reinen Materialförderwagen, einen reinen Silowagen, einen Aushubwagen, einen
Einbauwagen, etwa für Gleisbaumaterial wie Unterbaumaterial und/oder Deckschichten,
für Schwellen und/oder Gleise, einen Fräswagen, einen integrierten Kabelkanalverlegewagen,
einen Gleismaterialreinigungswagen, einen Fraktionierwagen, einen Aufgabewagen und/oder
andere dem Fachmann bekannte Arbeitswägen für Gleisbearbeitungsmaschinen handeln.
Die vorgenannte Aufzählung ist hierbei lediglich beispielhaft aufzufassen; das erfindungsgemäße
Prinzip der automatisiert verstellbaren Übergabefördereinrichtung lässt sich grundsätzlich
auf sämtliche dem Fachmann bekannten Arbeitswägen von Gleisbearbeitungsmaschinen übertragen,
da im Grunde alle Wägen am Materialfluss beteiligt sind.
[0016] "Gleisbezogen" soll hierin bedeuten, dass ein konkreter Bezug des Ausrichtungsparameters
zum Verlauf einer vom Arbeitswagen befahrenen Gleisstrecke besteht. Hierunter kann
beispielsweise eine Gleisneigung, Gleissteigung, aber auch der Verlauf des Gleises
in der Ebene verstanden werden. Gleisbezogen bedeutet nicht, dass nur relative Abweichungen
zum Gleis erfasst werden, vielmehr sollen insbesondere Abweichungen bezüglich der
Horizontalebene mit erfasst werden.
[0017] Die Arbeitswägen sind dazu vorgesehen, verschiedene Aufgaben auszuführen (siehe oben);
hierbei wird beispielsweise neues Gleisbaumaterial zu einer Einbaustelle transportiert
und/oder altes Gleisbaumaterial von der Ausbaustelle wegtransportiert und zu einem
Reinigungswagen transportiert oder zu einem Endlagersilowagen transportiert, das heißt,
über die Übergabeförderbänder wird beliebiges Gleisbaumaterial transportiert, wobei
es sich bei Gleisbaumaterial geeigneter Weise um Schotter, Kies oder Splitt in beliebigen
Körnungen handeln kann.
[0018] Durch automatische Einstellung der Übergabefördereinrichtung des Arbeitswagens in
Abhängigkeit des gleisbezogenen Ausrichtungsparameters wird erstmalig die Möglichkeit
geschaffen, unabhängig vom befahrenen Streckenprofil, das heißt, unabhängig von Steigungen,
überhöhten Kurven und/oder Gleisböden, stets eine ideale Übergabesituation an den
Übergabefördereinrichtungen sicher zu stellen. Hierzu ist kein zusätzlicher personeller
Aufwand nötig, da die Einstellung der Lage der Übergabefördereinrichtung erfindungsgemäß
nicht händisch, sondern durch operative Kopplung der Stellvorrichtung mit der Regelungs-
oder Steuerungsvorrichtung erfolgt. Darüber hinaus ist auch das Prozedere beim Zusammenstellen
einer aus mehreren derartigen Arbeitswägen bestehenden Gleisbaumaschine deutlich vereinfacht,
da das sonst übliche händische Anpassen der Übergabefördereinrichtung auf ideale Geradeausfahrt
ebenfalls entfallen kann. Hierdurch können die Betriebskosten gesenkt werden, wobei
zur Kostensenkung nicht nur die eben beschriebene Personaleinsparung beiträgt, sondern
auch eine höhere Recyclingquote von ausgebautem Gleisbaumaterial, da durch die stets
ideale Übergabe weniger Gleisbaumaterial verloren geht.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform kann es sich bei der Übergabefördereinrichtung
beispielsweise um ein Übergabeförderband handeln. Das Übergabeförderband kann dabei
beispielsweise in einem Dachbereich und/oder in einem Bodenbereich des Arbeitswagens
angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich können zwei oder mehr Übergabefördereinrichtungen
paarweise nebeneinander vorliegen. Ferner ist es möglich, dass ein durchgängiges Bypassförderband
im Dachbereich und/oder im Bodenbereich vorgesehen ist. Hierbei kann dem Bypassförderband
zumindest an einem Ende, das heißt, Aufgabe- oder Abgabeende, eine ihm zugeordnete
Übergabefördereinrichtung angeordnet sein. Über die Bypassförderbänder wird grundsätzlich
ermöglicht, Gleisbaumaterial von einer Aufgabestelle zu einer Abladestelle zu transportieren
ohne den "Umweg" über die Speicherräume der Arbeitswege zu nehmen ("Durchbunkern").
[0020] In einer noch weiteren Ausführungsform können die vorbestimmten Kriterien zur Einstellung
der Lage der Übergabefördereinrichtung in der Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung
hinterlegt sein. Die vorbestimmten Kriterien schließen bevorzugter Weise eine Soll-Lage
eines Abwurfpunktes der Übergabefördereinrichtung ein.
[0021] In die vorbestimmten Kriterien können dabei auch dynamische Betriebsparameter der
Übergabefördereinrichtung mit einbezogen werden, beispielsweise die momentane Fördergeschwindigkeit
und/oder Informationen zur Dichte des geförderten Gleisbaumaterials.
[0022] Die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung kann grundsätzlich beliebig ausgestaltet
sein, so kann es sich um eine rein mechanische Vorrichtung, eine elektromechanische,
eine pneumatische, hydraulische, oder aber eine elektrische/elektronische Vorrichtung,
die über übliche Sensoren, Aktoren und Abtastvorrichtungen verfügt, handeln.
[0023] Des Weiteren kann die Messvorrichtung einen oder mehrere Neigungssensor/en aufweisen,
wobei der oder die Neigungssensor/en beispielsweise die Gleissteigung und/oder die
Gleisneigung erfassen können. Alternativ oder zusätzlich kann ein Lagesensor vorgesehen
sein, der beispielsweise einen befahrenen Gleisbogenradius erfasst. Darüber hinaus
kann wenigstens ein Sensor am Arbeitswagen vorgesehen sein, der ein oder mehrere Fahrwerksparametern
des Arbeitswagens erfasst, wobei Fahrwerksparametern etwa um eine Winkelstellung des
oder der Drehgestelle handeln kann und/oder um einen Achsversatz des Arbeitswagens.
Neigungssensoren sind dem Fachmann bekannt und auf dem Markt verfügbar, wobei hierfür
auch die Bezeichnung "elektronische Wasserwaage" üblich ist. Es können auch so genannten
Wägesensoren oder Wägezellen eingesetzt werden, die zur Ermittlung einer horizontalen
bzw. vertikalen Abweichung geeignet sind und daraus räumliche Achslagen bestimmen
könne. Bei einem Lagesensor kann es sich beispielsweise um eine satellitengestützte
Vorrichtung handeln oder eine Vorrichtung, die eine relative Lage des Arbeitswagens
bezüglich Gleisstrecken externer Referenzpunkte bestimmt. Vorgenannte Aufzählung ist
nur beispielhaft aufzufassen, nicht als Beschränkung.
[0024] Unter Gleissteigung wird hierin die Neigung des Arbeitswagens beziehungsweise der
Gleisstrecke gegenüber der Horizontalebene in Gleisquerrichtung bezeichnet; unter
Gleisneigung wird hingegen die Neigung des Arbeitswagens beziehungsweise der Gleisstrecke
gegenüber der Horizontalebene in Gleislängsrichtung verstanden.
[0025] Die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung kann darüber hinaus eine Datenverarbeitungsvorrichtung
aufweisen, in der ein Computerprogramm ausgeführt wird, das zur Ausführung eines Algorithmus
zur Bestimmung der Lage der Übergabefördereinrichtung vorgesehen ist.
[0026] Unter Datenverarbeitungsvorrichtung wird hierin eine Vorrichtung verstanden, die
eine bestimmte Anzahl von Eingängen zur Anbindung an die Messvorrichtung(en), eine
bestimmte Anzahl von Ausgängen zur Steuerung der Stellvorrichtungen oder zur Weitergabe
von Stellsignalen oder Eingangsgrößen der Messvorrichtungen und ein Rechenwerk hat;
beispielsweise ein PC oder eine speicherprogrammierbare Steuerung. Es ist dem Fachmann
bekannt, über analytische Herleitungen, Reglersimulation o. ä. die vorgegebenen Kriterien
zur Verarbeitung der Messwerte herzuleiten. Der Einsatz einer Datenverarbeitungsvorrichtung
hat den Vorteil, dass mit überschaubaren Kosten eine vergleichsweise hohe Abtastrate
der Messvorrichtung erreicht werden kann, beispielsweise mehrere Kilohertz, darüber
hinaus ist eine Anpassung des Verhaltens der Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung
einfach, da hierzu lediglich der Programmcode angepasst werden muss.
[0027] In einer noch weiteren Ausführungsform kann der Arbeitswagen eine oder mehrere weitere
Messvorrichtung/en haben, die dazu vorgesehen ist/sind, eine Ist-Position des Übergabeförderbands
zu erfassen. Auch die weitere Messvorrichtung ist kommunikativ mit der Regelungsvorrichtung
verbunden, um die erfasste Ist-Position als Rückführung zur Verfügung zu stellen.
Hierdurch wird eine Regelung der Lage der Übergabefördervorrichtung ermöglicht, die
in der Lage ist, beliebige Abweichungen der Stellstrecke auszugleichen.
[0028] Bei dem Freiheitsgrad der Übergabefördervorrichtung kann es sich insbesondere um
eine Neigung der Übergabefördervorrichtung handeln, eine längsaxiale Position, eine
Querposition, eine Längen- und/oder eine Höhenposition. Längs und quer sind hierin
jeweils in Bezug auf die Gleislängsrichtung aufzufassen. Die Länge der Übergabefördervorrichtung
kann insbesondere bei teleskopierbaren Förderbändern eingestellt werden. Für eine
Veränderung der Lage der Übergabefördervorrichtung in Querrichtung kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass die Übergabefördervorrichtung als Ganzes verschoben wird, das
gleiche gilt für die Längsrichtung. Zur Einstellung der Neigung der Übergabefördervorrichtung
wird geeigneter Weise an deren Aufgabepunkt ein Gelenk angebracht sein.
[0029] Die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung sowie alternativ oder zusätzlich die Messvorrichtung
bzw. Messvorrichtungen können in einem Gehäuse angeordnet sein. Bevorzugt kommt hierbei
ein gemeinsames Gehäuse zum Einsatz, das wasser- und staubdicht verschlossen sein
kann und beispielsweise mit einem Rahmen des Arbeitswagens verbunden ist Es kann jedoch
auch mehr als ein Gehäuse vorgesehen sein, das an mehr als einer Stelle des Arbeitswagens
mit dem Rahmen verbunden ist, beispielsweise im Bereich der beiden Drehgestelle,
[0030] Bei der Stellvorrichtung kann es sich insbesondere um einen Stellzylinder handeln,
der etwa hydraulisch, elektrisch oder pneumatisch angetrieben sein kann. Der Stellzylinder
ist an einem Ende mit einem Rahmen des Arbeitswagens verbunden und mit seinem anderen
Ende zur Ausübung einer Stellkraft mit der Übergabefördereinrichtung verbunden. Alternativ
kann ein Auflagerpunkt für die Übergabevorrichtung als Zwangsführungspunkt mit dem
Stellzylinder verbunden sein um eine Entkopplung der Übergabevorrichtung vom Wagenkasten
zu erreichen. Über den Stellzylinder kann der Freiheitsgrad und damit die Relativbewegung
zum Wagenkasten der Übergabefördereinrichtung zielgerichtet eingestellt werden.
[0031] Die erfindungsgemäße Gleisbaumaschine weist einen Wagenverbund aus zwei oder mehr
Arbeitswagen auf, zwischen denen Gleisbaumaterial übertragen wird, wobei hierfür jeweils
eine Übergabefördereinrichtung zuständig ist. Bei zumindest einem der Arbeitswägen
des Wagenverbunds handelt es sich dabei um einen erfindungsgemäßen Wagen, wobei selbstverständlich
daneben andere nicht erfindungsgemäße Arbeitswägen eingesetzt werden können. Bei den
vorbestimmten Kriterien, die zur Einstellung der Lage der Übergabefördereinrichtung
eingesetzt werden, handelt es sich um eine Soll-Lage eines Abwurfpunktes der Übergabefördereinrichtung,
wobei der Abwurfpunkt auf dem benachbarten Arbeitswagen liegt. Die Soll-Lage des Abwurfpunktes
wird dabei insbesondere so eingestellt, dass dieser stets genau zentrisch zu dem benachbarten
Arbeitswagen liegt. Hierdurch kann bei einem beliebigen Streckenprofil stets eine
optimale Einbunkerung beziehungsweise Übergabe von Gleisbaumaterial erreicht werden,
ohne dass die Gefahr besteht, exzentrisch Einzubunkern oder Material verloren geht.
[0032] Ferner kann die Gleisbaumaschine zwei oder mehr erfindungsgemäße Arbeitswagen aufweisen.
Die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtungen von zwei benachbarten Arbeitswagen können
zum Austausch des gleisbezogenen Ausrichtungsparameters, der durch die dem jeweils
anderen Arbeitswagen zugeordneten Messvorrichtung erfasst wird, kommunikativ verbunden
sein. Hierdurch kann eine optimale Anpassung der einzelnen Arbeitswagen aufeinander
erreicht werden, da bei der Bestimmung der Lage der Übergabefördereinrichtung nicht
nur die Messwerte der "eigenen Messvorrichtung" berücksichtigt werden, sondern auch
die Messwerte der Messvorrichtung des benachbarten Wagens. Geeigneter Weise wird die
Bestimmung der Soll-Lage der Übergabefördereinrichtung in der Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung
des Wagens, von dem abgefördert wird, durchgeführt. Bei einem Wagenverbund ist jeder
abfördernde Wagen gleichzeitig Gleisbaumaterial annehmender Wagen, sodass in jedem
Arbeitswagen sowohl Stellwerte für die Lage der "eigenen" Übergabefördervorrichtung
unter Berücksichtigung der Messwerte des benachbarten Wagens bestimmt werden, als
auch die Messwerte der "eigenen" Messvorrichtung an den benachbarten Wagen weitergegeben
werden.
[0033] Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Einstellverfahrens für die Lage
des Übergabeförderbands eines Arbeitswagens einer Gleisbaumaschine umfasst in einer
ersten Ausführungsform die folgenden Schritte:
- a) Mittels der Messvorrichtung Erfassen zumindest eines gleisbezogenen Ausrichtungsparameters
des Arbeitswagens und zur Verfügung Stellen des Ausrichtungsparameters der Steuerungs-
oder Regelungsvorrichtung,
- b) Verarbeiten des gleisbezogenen Ausrichtungsparameters des Arbeitswagens durch die
Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung, daraus Bestimmen eines Stellwerts und zur Verfügung
Stellen des Stellwerts der Stellvorrichtung,
- c) Bewirken einer Lageänderung des Übergabeförderbands durch die Stellvorrichtung
und dadurch Einstellen der Lage der Übergabefördereinrichtung.
[0034] Diese Ausführungsform des Verfahrens betrifft eine Gleisbaumaschine, bei der der
benachbarte Arbeitswagen ein nicht-erfindungsgemäßer Arbeitswagen ist, das heißt,
ein Arbeitswagen ohne Messwerterfassungsvorrichtung, Stellvorrichtung etc.
[0035] Schließlich kann gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens vorgesehen sein,
dass die Steuerungs- oder Regelungsvorrichlungen von zwei benachbarten Arbeitswagen
kommunikativ verbunden sind. Dabei wird nach oder während des Schritts a) zumindest
ein gleisbezogener Ausrichtungsparameter des benachbarten Arbeitswagens mittels der
Messvorrichtung des benachbarten Arbeitswagens erfasst und der Mess- und Regelungsvorrichtung
des Arbeitswagens zur Verfügung gestellt. Im Schritt b) wird dann der gleisbezogene
Ausrichtungsparameter des benachbarten Arbeitswagens mitverarbeitet. Unter einem benachbarten
Arbeitswagen wird hierin insbesondere der Arbeitswagen verstanden, auf den das Gleisbaumaterial
aufgegeben wird. Der andere Arbeitswagen ist dabei der, der das Gleisbaumaterial weitergibt
und die einzustellende Übergabefördereinrichtung hat.
[0036] Diese und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung unter Bezug
auf die begleitende Figur dargelegt. Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung
dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands.
Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind,
können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich schematische
Darstellungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigen:
- Fig.1a-c
- Projektionsansichten eines Teils einer Gleisbaumaschine (Stand der Technik) auf geradem
und ebenen Gleisabschnitt,
- Fig. 2a-c
- Projektionsansichten eines Teils einer Gleisbaumaschine (Stand der Technik) auf gebogenem
und ebenen Gleisabschnitt,
- Fig. 3a,b
- Projektionsansichten eines Teils einer Gleisbaumaschine auf gebogenem und ebenen Gleisabschnitt,
- Fig. 4a,b
- Vorderansichten eines Arbeitswagens,
- Fig. 5a-c
- Projektionsansichten eines Teils einer Gleisbaumaschine auf geradem und ebenem Gleisabschnitt,
- Fig. 6a-c
- Projektionsansichten eines Teils einer Gleisbaumaschine (Stand der Technik) auf geradem
und kuppenartigem Gleisabschnitt,
- Fig. 7a,b
- Projektionsansichten eines Teils einer Gleisbaumaschine auf geradem und kuppenartigem
Gleisabschnitt,
- Fig. 8a-d
- Projektionsansichten und Details eines Teils einer Gleisbaumaschine auf geradem und
kuppenartigem Gleisabschnitt.
[0037] In
Fig.1a bis
Fig.1c ist ein Ausschnitt einer Gleisbaumaschine 1 nach dem Stand der Technik gezeigt, wobei
nur zwei Arbeitswägen, 2,2' dargestellt sind, nämlich zwei Materialförder-Silowägen
(MFS-Wagen), Die Arbeitswagen 2 haben jeweils zwei Drehgestelle 21, mit denen das
Fahrwerk verbunden ist. Im Inneren der Arbeitswagen 2,2' befindet sich ein Speicherkasten
22. Da in den Gleisbaumaschinen 1 stets ein kontinuierlicher Materialfluss stattfindet,
haben die MFS-Wagen 2,2' jeweils an ihrem in der Figur linken Ende eine Übergabefördereinrichtung
3, die in der figurativ gezeigten Ausführungsform ein Übergabeförderband 3 ist, das
im Bodenbereich angeordnet ist, wobei ein waagrechter Förderbandabschnitt 32 vorgesehen
ist, um das Gleisbaumaterial auf den geneigtem Abschnitt des Übergabeförderbands 3
zu fördern. Das Übergabeförderband 3 ist hierbei um einen Anlenkpunkt 31 schwenkbar,
um eine Verstellung des Abwurfpunktes zu ermöglichen.
[0038] Die Übergabeförderbänder 3 sind im Bezug auf einen Rahmen des Arbeitswagens 2 bzw.
den Speicherkasten 10 zentrisch angeordnet, sodass eine Übergabe des Gleisbaumaterials
an den benachbarten MFS-Wagen 2 genau mittig erfolgen kann, um eine homogene Gewichtsverteilung
und Speicherraumausnutzung zu ermöglichen.
[0039] Befährt die Gleisbaumaschine 1 nun eine nicht gerade Strecke, sondern einen Gleisbogen,
so kann das Gleisbaumaterial nicht mehr genau zentrisch auf den benachbarten Arbeitswagen
2' abgeladen werden, dies ist in den
Fig. 2a bis
Fig. 2c gezeigt. Da das Übergabeförderband 3 deutlich überdas Drehgestell 21 hinaus ragt,
ergibt sich bei Bogenfahrt eine Ausscherung aus der Längsmittelebene (normal auf den
Gleisen stehende Ebene, die durch die Mitte des Arbeitswagens 2,2' verläuft) was in
Fig. 2c durch den Abstand d symbolisiert wird; die Folge ist, dass das Abladen des Förderguts
exzentrisch erfolgt, mit Nachteilen hinsichtlich nicht optimaler Gewichtsverteilung;
daneben kann auch Gleisbaumaterial verloren gehen, da nicht das komplette Fördergut
den Speicherkasten 22 des Arbeitswagens 2' trifft.
[0040] Hier setzt die Erfindung an: Um auch bei Fahrten auf gebogenen Gleisabschnitten ein
zentrisches Abwerfen des Gleisbaumaterials auf dem benachbarten Arbeitswagen 2 zu
ermöglichen ist das Übergabeförderband 3 nicht zentrisch fixiert, sondern kann quer
zur Gleislängsrichtung verschoben werden; dies ist in der Draufsicht der
Fig. 3a gezeigt, wobei das Übergabeförderband 3 des rechten Arbeitswagens 2 in einer in der
Figur nach unten weisenden Richtung (Pfeil) verschoben wurde. In dieser Position wird
das Gleisbaumaterial auch bei Bogenfahrt auf den optimal zentrischem Abwurfpunkt der
Geradeausfahrt abgeworfen. Zur Verdeutlichung wird auf die Vorderansicht der
Fig. 2c verwiesen, die den exzentrischen Zustand des Übergabeförderbands 3 zeigt; der korrigierte
zentrische Zustand ist in der Vorderansicht der
Fig. 3b dargestellt. Der Versatz d wurde durch die Verschiebung um den gleichen Betrag eliminiert.
[0041] Um bei einer Gleisbaumaschine 1 eine möglichst schnelle und kostengünstige Anpassung
der Abwurfpositionen aller Übergabeförderbänder 2 zu erreichen, die auch mit einem
geringen personellen Aufwand zu bewerkstelligen ist, schlägt die Erfindung vor, an
jedem der Arbeitswägen 2 eine Messvorrichtung einzusetzen. Die Messvorrichtungen erfassen
zu jedem Zeitpunkt Parameter über die räumliche gleisbezogene Ausrichtung des jeweiligen
Arbeitswagens 2. Dies kann beispielsweise zur Erkennung von Kurven oder Gleisbögen
durch eine Messung der Einlenkung der Drehgestelle 21 geschehen; zur Erkennung von
Schräglagen bzw. Steigungen können Neigungssensoren verwendet werden. Die Messwerte
dieser Messvorrichtungen werden einer Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung zur Verfügung
gestellt, die anhand vorbestimmter Kriterien automatisch stets die optimale Auslenkung
des Übergabeförderbands bestimmt. Hierdurch wird der Verlust an Gleisbaumaterial erheblich
reduziert. Wird durch die Übergabeförderbänder 3 beispielsweise wieder aufzuarbeitelendes
Gleisbaumaterial transportiert, so ist der Verlust durch neues Gleisbaumaterial auszugleichen;
mit der vorliegenden Erfindung wird der Aufarbeitungsgrad maximiert, was letztlich
die Kosten einer Gleissanierung reduziert.
[0042] Eine konkrete Übergabesituation wird jedoch nicht nur durch die Ausrichtungsparameter
des einen Arbeitswagens 2 charakterisiert, sondern auch von der relativen Ausrichtung
zum benachbarten Arbeitswagen 2' (der Wagen, auf den das Gleisbaumaterial aufgegeben
wird). Bei der Bestimmung der optimalen (Soll-) Auslenkung des Übergabeförderbands
3 ist daher vorgesehen, auch die Ausrichtungsparameter des benachbarten Arbeitswagens
2' mit einzubeziehen; so kann beispielsweise der in der Figur rechte Arbeitswagen
2 sich noch auf einem Kurvenstück befinden, der in der Figur linke Arbeitswagen 2'
aber schon auf einen geraden Gleisstück; in diesem Fall wäre die Soll-Auslenkung des
Übergabeförderbands 3 eine andere als wenn beide Arbeitswägen 2 sich in einer Kurve
befinden; gleiches gilt für "S-Kurven" o. ä. Vorteilhaft kann dann vorgesehen sein,
dass der benachbarte Arbeitswagen 2' die von seinen Messvorrichtungen erfassten Messwerte
dem Arbeitswagen 2 ("aufgebender Arbeitswagen") zur Verfügung stellt, wobei sowohl
die Messdaten des benachbarten Arbeitswagens 2' als auch die Messdaten des Arbeitswagens
2 ("empfangender Arbeitswagen") von der Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung des
aufgebenden Arbeitswagens 2 verarbeitet werden.
[0043] Alternativ kann bei einer Gleisbaumaschine 1 auch eine zentrale Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung
vorgesehen sein, der die Messdaten aller Messvorrichtungen aller Arbeitswägen 2 des
Wagenverbundes zugeführt und von dieser verarbeitet werden.
[0044] Zur Einstellung der Querverschiebung des Übergabeförderbands 3 ist erfindungsgemäß
eine Stellvorrichtung 4 vorgesehen, was in den
Fig. 4a und
4b gezeigt ist.
Bei der Stellvorrichtung 4 handelt es sich um einen Stellzylinder, der zur Ausübung
einer Stellkraft mit dem Übergabeförderband 3 verbunden ist und der sich am Rahmen
des Arbeitswagens 2 abstützt. Die
Fig. 4a,b zeigen sowohl den ausgelenkten (exzentrischen) Zustand als auch den Zustand nach
Korrektur. Die Schnitte verweiseun dabei auf die
Fig. 2b bzw.
Fig. 3a.
[0045] Die Erfindung erfasst jedoch nicht nur auf die automatisierte (Quer-)Korrektur der
Lage der Übergabeförderbänder 3 bei Kurvenfahrt, sondern ist auch optional anwendbar,
bei Bergauf-, Bergab-, Kuppen- und Wannenfahrten, ergo zur Höhenkorrektur.
[0046] Der in den
Fig. 5a bis
Fig. 5c gezeigte Wagenverbund aus zwei Arbeitswagen 2,2' hat neben dem im Bodenbereich angeordneten
Übergabeförderband 3 im Dachbereich ein durchgehendes Bypassförderband 52, das beidenends
mit einem zugeordneten Übergabeförderband 51 bzw. 51' ausgerüstet ist. Bei ideal ebener
Geradeausfahrt besteht zwischen den benachbarten Übergabeförderbändern 61 bzw. 51'
ein definierter Übergabespalt d (siehe
Fig. 5c).
[0047] Befährt der Wagenverbund nun eine Gleiskuppe, besteht die Gefahr, dass die beiden
zueinender weisenden Übergabeförderbänder 51,51' kollidieren; siehe hierzu
Fig, 6a bis
Fig. 6c, wobei in
Fig. 6c gut zu erkennen ist, dass eine Kollision droht, da der Übeltgabespalt nicht mehr
vorhanden ist und die Übergabeförderbänder 51,51' einander berühren.
[0048] Um dies zu verhindern ist erfindungsgemäß eine Stellvorrichtung 4 vorgesehen, die
in Höhenrichtung auf die Übergabeförderbänder 51,51' einwirkt, sodass auch bei Kuppenfahrt
der optimale Übergabespalt d erhalten bleibt. Siehe hierzu die
Fig. 7a und
Fig. 7b. Eine Korrektur der Höhenrichtung ist aber auch für den Fall einer Wannendurchfahrt
vorgesehen, bei der der Übergabespalt d tendenziell zu groß wird, was wiederum mit
einem Verlust an Fördergut verbunden ist; d. h., erfindungsgemäß wird jede höhenmäßige
Abweichung vom idealen Übergabespalt entsprechend der Abtastrate der Steuerungs- oder
Regelungsvorrichtung automatisch korrigiert.
[0049] Eine mögliche Ausführungsform der Stellvorrichtung zur Anpassung der Höhenposition
der Übergabeförderbänder 51,51' ist in den
Fig. 8a bis
Fig. 8d dargestellt. Hierbei entsprechen die
Fig. 8a und Fig.
8b den
Fig. 6a und
Fig. 7a, wobei darin jedoch auf die Details C und D verwiesen wird. Fig. 8c zeigt dabei den
Zustand bei drohender Kollision der Übergabeförderbänder 51,51' (kein Übergabespalt),
während
Fig. 8d den Zustand mit ausgeregelten Übergabespalt d zeigt; die Verfahrrichtung des Stellzylinders
4 ist durch einen Pfeil angedeutet.
1. Arbeitswagen (2,2') für eine Gleisbaumaschine (1),
der zumindest eine Übergabefördereinrichtung (3,5) aufweist, die mit einer Stellvorrichtung
(4) zur Verstellung der Lage zumindest eines Freiheitsgrades der Übergabefördereinrichtung
(3,5) gekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitswagen (2,2') zumindest
- eine Messvorrichtung und eine mit dieser kommunikativ verbundene Regelungs- oder
Steuerungsvorrichtung aufweist, die operativ mit der zumindest einen Stellvorrichtung
gekoppelt ist,
- wobei die Messvorrichtung dazu ausgebildet ist, zumindest einen gleisbezogenen Ausrichtungsparameter
des Arbeitswagens (2) zeitlich und räumlich zu erfassen und an die Regelungs- oder
Steuerungsvorrichtung zu übermitteln,
- wobei die Lage der Übergabefördereinrichtung (3,5) von der Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung
in Abhängigkeit des Ausrichtungsparameters einstellbar ist.
2. Arbeitswagen (2,2') nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Übergabefördereinrichtung (3,5) ein Übergabeförderband (3,51,51') ist und/oder
im Dachbereich und/oder Im Bodenbereich des Arbeitswagens (2) angeordnet ist und/oder
- zumindest zwei Übergabefördereinrichtungen (3,51,51') paarweise nebeneinander angeordnet
sind und/oder
- zumindest ein durchgängiges Bypassföderband (52) im Dachbereich und/oder im Bodenbereich
vorgesehen ist, das zumindest einenends eine zugeordnete Übergabefördereinrichtung
(51,51') aufweist.
3. Arbeitswagen (2,2') nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung vorbestimmte Kriterien zur Einstellung
der Lage der Übergabefördereinrichtung (3,5) hinterlegt sind, die bevorzugt eine Soll-Lage
eines Abwurfpunktes der Übergabefördereinrichtung (3,5) umfassen.
4. Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung
- zumindest einen Neigungssensor aufweist, der bevorzugt zur Erfassung einer Gleissteigung
und/oder einer Gleisneigung, ausgebildet ist, und/oder
- einen Lagesensor aufweist, der bevorzugt zur Erfassung eines Gleisbogenradius' ausgebildet
ist, und/oder
- einen Sensor zur Erfassung zumindest eines Fahrwerksparameters des Arbeitswagens,
bevorzugt einer Winkelstellung zumindest eines Drehgestells (21) und/oder einen Achsversatz
des Arbeitswagens (2), ausgebildet ist.
5. Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung zumindest eine Datenverarbeitungsvorrichtung
aufweist, in der ein Computerprogramm ausführbar ist, das zur Ausführung eines Algorithmus
zur Bestimmung der Lage der Übergabefördereinrichtung (3,5) ausgebildet ist.
6. Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Arbeitswagen (2,2') zumindest eine weitere Messvorrichtung aufweist, die dazu
ausgebildet ist, eine Ist-Position des Übergabeförderbands (3,5) zu erfassen, wobei
die weitere Messvorrichtung zur Rückführung kommunikativ mit der Regelungsvorrichtung
verbunden ist.
7. Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zumindest eine Freiheitsgrad der Übergabevorrichtung (3,5) eine Neigung, eine
längsaxiale Position, eine Querposition, einer Länge und/oder eine Höhenposition ist.
8. Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtung und/oder die Messvorrichtung in einem Gehäuse
angeordnet ist/sind, bevorzugt in einem gemeinsamen Gehäuse, das besonders bevorzugt
wasser- und staubdicht ist und am meisten bevorzugt mit einem Rahmen des Arbeitswagens
(2,2') verbunden ist.
9. Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (4) ein Stellzylinder (4) ist, bevorzugt ein hydraulischer, elektrischer
oder pneumatischer Stellzylinder (4), der einenends mit dem Rahmen des Arbeitswagens
(2,2') verbunden ist und anderenends auf die Übergabefördereinrichtung (3,5) einwirkt.
10. Gleisbaumaschine (1),
die einen Wagenverbund aus zumindest zwei Arbeitswagen aufweist, der dazu ausgebildet
ist, Gleisbaumaterial zwischen den Arbeitswagen durch jeweils zumindest eine Übergabefördereineichtung
(3,5) zu übertragen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Arbeitswagen ein Arbeitswagen (2,2') nach zumindest einem der Ansprüche
1 bis 9 ist, wobei die vorbestimmten Kriterien zur Einstellung der Lage der Übergabefördereinrichtung
(3,5) eine Soll-Lage eines Abwurfpunktes der Übergabefördereinrichtung (3,5) auf einem
benachbarten Arbeitswagen (2') umfassen.
11. Gleisbaumaschine (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zwei oder mehr Arbeitswagen (2,2') nach den Ansprüchen 1 bis 9 sind,
- wobei die Regelungs- oder Steuerungsvorrichtungen zumindest zweier benachbarter
Arbeitswagen (2,2') zum Austausch des gleisbezogenen Ausrichtungsparameters, der durch
die dem jeweils anderen Arbeitswagen (2,2') zugeordnete Messvorrichtung erfasst wird,
kommunikativ verbunden sind.
12. Einstellverfahren für die Lage des Übergabeförderbands (3,5) eines Arbeitswagens (2)
einer Gleisbaumaschine (1) nach Anspruch 10 oder 11, umfassend die Schritte:
a) Mittels der Messvorrichtung Erfassen zumindest eines gleisbezogenen Ausrichtungsparameters
des Arbeitswagens (2) und zur Verfügung Stellen des Ausrichtungsparameters der Steuerungs-
oder Regelungsvorrichtung,
b) Verarbeiten des gleisbezogenen Ausrichtungsparameters des Arbeitswagens (2) durch
die Steuerungs- oder Regelungsvorrichtung, daraus Bestimmen eines Stellwerts und zur
Verfügung stellen des Stellwerts der Stellvorrichtung,
c) Bewirken einer Lageänderung des Übergabeförderbands (3,5) durch die Stellvorrichtung
und dadurch Einstellen der Lage der Übergabefördereinrichtung (3,6).
13. Einstellverfahren nach Anspruch 12,
wobei die Steuerungs- oder Regelungsvorrichtungen zumindest zweier benachbarter Arbeitswagen
(2,2') kommunikativ verbunden sind, und wobei nach oder während Schritt a) mittels
der Messvorrichtung des benachbarten Arbeitswagens (2') Erfassen zumindest eines gleisbezogenen
Ausrichtungsparameters des benachbarten Arbeitswagens (2') und zur Verfügung Stellen
des gleisbezogenen Ausrichtungsparameters der Mess- oder Regelungsvorrichtung des
Arbeitswagens (2) erfolgt und
im Schritt b) Mitverarbeiten der gleisbezogenen Ausrichtungsparameters des benachbarten
Arbeitswagens (2') erfolgt.