TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Schutzeinrichtungen im
Gebirge oder in anderen Hanglagen. Sie betrifft eine insbesondere gegen Steinschlag
und Geröllabgänge oder Schnee wirksame Hangschutzanlage.
STAND DER TECHNIK
[0002] In gebirgigen, felsigen Gegenden finden sich häufig mehr oder weniger steile Hanglagen,
über die loses Geröll oder einzelne Steinbrocken hangabwärts rollen und in tiefer
liegenden Abschnitten an Wegen, Strassen, Häusern oder anderen Überbauungen Schäden
anrichten und Menschenleben gefährden können. Dies ist insbesondere dort der Fall,
wo natürliche Hindernisse wie Bäume oder Wald fehlen oder nicht im erforderlichen
Mass vorhanden sind. An derartigen Stellen werden gezielt Schutzmassnahmen ergriffen,
zu denen insbesondere Fang- oder Schutznetze zählen.
[0003] Die Druckschrift
DE 20 2013 103 524 U1 offenbart beispielsweise ein Steinschlag-Fangnetz mit mindestens zwei Pfosten, die
jeweils einen in oder auf dem Boden verankerbaren Träger enthalten, wobei der Träger
einen sich im Belastungsfall gezielt plastisch verformbaren Abschnitt aufweist, der
die Funktion eines Energieabsorptions- bzw. Bremselementsystems hat. Ein solcher Pfosten
weist mindestens ein an dem unteren Abschnitt des Trägers angebrachtes Versteifungsblech
auf, das senkrecht zu den Flanschen des Trägers ausgerichtet ist.
[0004] Die Druckschrift
EP 1 398 417 A1 beschreibt ein Netzelement zum Abbremsen bewegter Massen oder zur Sicherung gegen
Materialverschiebungen, welches ein Netz umfasst, wobei das Netz mindestens zwei Lagen
aufweist zur Erhöhung der Bruchkraft des Netzelementes. Das Netz ist ein Drahtgeflecht
oder ein Ringnetz. Das Netz ist im Wesentlichen aus Stahldraht und/oder Eisendraht
gebildet, wobei der Stahl- bzw. Eisendraht vorzugsweise verzinkt oder beschichtet
ist. Das Netzelement umfasst Trägerelemente, um welche das Netz zur Bildung der Lagen
gewickelt ist. Die Trägerelemente sind im Wesentlichen Rohrstücke, um zur Montage
des Netzelementes ein Tragseil hindurchführen zu können.
[0005] Die Druckschrift
EP 1 870 522 B1 zeigt schematisch ein Auffangnetz, das insbesondere für Steinschlag- und Schneeverbauungen
verwendet wird, und zu diesem Zwecke beispielsweise an einem Abhang installiert ist.
Mit ihm wird erreicht, dass herunterfallende Steine, Gehölz, Murgang, Geschiebe oder
ähnliches bzw. Schneelawinen sicher aufgefangen werden. Dieses Auffangnetz besteht
beispielsweise aus herkömmlichen ineinander gewundenen Ringelementen. Es ist hierbei
über Tragseile von entsprechenden im Boden verankerten Stützen gehalten, welche ihrerseits
von Rückhalteseilen gesichert sind. Die Rückhalteseile sind zur Dämpfung beim Hineinfallen
eines Felsbrockens oder dergleichen jeweils mit einer speziellen Vorrichtung bestückt.
Es können aber auch mehrere solcher Vorrichtungen pro Rückhalteseil vorgesehen sein.
[0006] Die Druckschrift
WO 2009/052950 A1 offenbart eine Verbauung mit einem Auffangnetz, welches an seinen zwei Längsseiten
an Tragseilen aufgespannt ist, und mit Stützen, an welchen die Tragseile gehalten
sind und welche über Rückhalteseile an Verankerungen verankert sind. Die Tragseile
sind über Bremsvorrichtungen an den Verankerungen befestigt.
[0007] Die Druckschrift
FR 2669047 A1 schliesslich offenbart eine dynamische Schutzbarriere, die von einem Mesh-Netzwerk
gebildet und an einer oberen Kante an einem oberen Kabel aufgehängt und an einem unteren
Rand von einem unteren Kabel gehalten wird. Das Mesh-Netzwerk wird aus einem im Zickzack
zwischen dem unteren Kabel und oberen Kabel hin und her geführten Kabel.
[0008] Trotz der bereits bestehenden Lösungen besteht der Wunsch, spezielle "Netze für Naturgefahren"
zu entwickeln, weil die auf dem Markt verfügbaren und bisher untersuchten Zaunanlagen
und -systeme sich als technisch sehr aufwändig und komplex erweisen. Massiver Materialeinsatz
bei den bekannten Systemen verursachen aufwändige und kostenintensive Montagearbeiten.
Zudem halten sich die Monteure aufgrund der aufwändigen Montagearbeiten lange Zeit
im Gefahrenbereich auf und sind somit auch lange an Leib und Leben gefährdet. Daneben
wird durch den massigen Materialeinsatz das Landschaftsbild in Mitleidenschaft gezogen.
[0009] Anstelle von komplexen und materialaufwändigen Zaunkonstruktionen mit hohem Montageaufwand
sollten daher schlanke, modulartige, einbaufertige Produkte mit einer hohen Funktionalität
bereitgestellt werden, gemäss dem Motto "Struktur statt Masse". Ebenso sollten Montage-
und Wartungsfreundlichkeit den Anwendern einen Mehrwert bringen. Ein optimiertes Design
sollte die Netze diskret ins Landschaftsbild einfügen lassen.
[0010] Die Vorteile einer solchen Lösung lägen auf der Hand; eine werkseitige Vorfertigung
erlaubte ein hohes Mass an Qualität, Flexibilität, Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit.
Die Montagezeiten "am Hang" könnten deutlich verringert werden. Im Gegensatz zu den
bisher verfügbaren Systemen sollten ein Lastnetz und ein Auflegenetz in eine Netzlage
integriert sein. Dadurch könnte der Materialeinsatz verringert werden. Mit einer solchen
Netzstruktur sollten sowohl kleine Erosionen wie auch grosse Steine sicher aufgefangen
werden können. Wenn dazu in das Netz viele kleine "Bremsen" eingebaut würden, könnten
mit ein und demselben System verschiedene Ereignisse und unterschiedlichste Energieeinträge
sicher aufgefangen werden. In Kombination mit entsprechenden Rand- und Abspannseilen
sollte eine solche neuartige Netzstruktur zirka 60% der ankommenden Energien vernichten.
[0011] Da die Langlebigkeit sehr wichtig ist, sollten die Seile für die Netzherstellung,
die Randeinfassung sowie für die Halteseile aus Edelstahl sein. Die Lebensdauer ohne
Einschlag resp. Beschädigung der Systeme sollte bei einer sachgerechten Anwendung
mindestens 30 Jahre betragen. Nach dieser Zeit sollten die Systeme immer noch in einem
sicheren Zustand sein.
[0012] Ein ästhetisches Design mit einer hohen Transparenz würde sowohl die Sichtbarkeit
im Gelände wie auch das Eigengewicht reduzieren. So könnten die Bauteile in das meist
schwer zugängliche Gelände geflogen werden. Defekte Bauteile liessen sich austauschen,
was sowohl ökologische wie auch ökonomische Vorteile brächte. Als Rohstoff für die
Struktur sollte Aluminium eingesetzt werden. Die Bauteile würden optimiert, damit
Produktion und Lagerhaltung schlank gehalten werden können.
[0013] Die verbleibende Restenergie, welche durch ein solches Netz nicht aufgefangen würde,
würde sowohl durch die druckbelastete Struktur wie auch durch in der Länge verstellbaren
Seilbremsen vernichtet.
[0014] Durch ein geschicktes Kräftemanagement würden die Anschlag- bzw. die Befestigungspunkte
verringert. Dadurch würden sich auch die Montagearbeiten erleichtern und der Aufwand
für die Installationen verringern. Die Gefahren bei der Montage würden erheblich reduziert
und die Kosten minimiert.
[0015] Ein solches System sollte für unterschiedliche Energieklassen sowohl nach ETAG 27
(European Technical Approvement Guidelines 27) wie auch den Vorschriften des BUWAL
(eidg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft) zugelassen werden können.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0016] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Hangschutzanlage bereitzustellen, welche
die Nachteile bekannter Anlagen vermeidet oder zumindest verringert und sich durch
die oben genannten Eigenschaften und Vorteile auszeichnet.
[0017] Diese und andere Aufgaben werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0018] Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0019] Die Hangschutzanlage gemäss der Erfindung ist gekennzeichnet durch wenigstens eine
Netzaufspanneinheit, welche einen ersten und zweiten Pfosten, ein Netz sowie Verankerungsmittel
umfasst, wobei die beiden Pfosten in einem Abstand voneinander angeordnet sind, das
Netz zwischen den beiden Pfosten aufgespannt ist und die beiden Pfosten mit Hilfe
der Verankerungsmittel hangaufwärts an einem gemeinsamen Punkt im Boden verankert
sind.
[0020] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemässen Hangschutzanlage ist dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Pfosten jeweils als Rohre ausgebildet sind.
[0021] Insbesondere bestehen die Rohre aus einem Stahl. Wenn das Gewicht der Anlage noch
stärker beschränkt werden soll, um z.B. die Anlage besser mit einem Huschrauber in
höher gelegene Gebiete transportieren zu können, können anstelle der Stahlrohre auch
Rohre aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung eingesetzt werden.
[0022] Insbesondere sind die Rohre jeweils aus einem Vertikalrohr und einem am unteren Ende
des Vertikalrohrs anschliessenden, aufwärts gekrümmten Bogenstück zusammengesetzt.
[0023] Darüber hinaus können die Vertikalrohre jeweils hangaufwärts gekrümmt sein.
[0024] Insbesondere sind die Rohre spiegelsymmetrisch zu einer vertikalen Mittelebene ausgebildet
und angeordnet.
[0025] Eine andere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Hangschutzanlage ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Verankerungsmittel eine hangaufwärts der beiden Pfosten und in einer zwischen
den beiden Pfosten hindurchgehenden vertikalen Mittelebene angeordnete und im Boden
verankerte Verankerungseinheit umfassen, in die auf die beiden Pfosten einwirkende,
hangabwärts gerichtete Kräfte durch von den beiden Pfosten zur Verankerungseinheit
geführte Verbindungselemente eingeleitet werden.
[0026] Insbesondere umfassen die Verbindungselemente jeweils von einer mittleren Höhe der
Vertikalrohre zur Verankerungseinheit geführte Diagonalseile sowie jeweils vom unteren
Ende der Vertikalrohre zur Verankerungseinheit geführte Horizontalrohre.
[0027] Darüber hinaus können die beiden Bogenstücke jeweils mit ihrem freien Ende an dem
zugehörigen Horizontalrohr befestigt sein.
[0028] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Hangschutzanlage ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Verankerungsmittel zusätzlich von den Pfosten jeweils seitlich nach aussen
abgehende und im Boden verankerte Abspannseile umfassen.
[0029] Eine wieder andere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Hangschutzanlage ist dadurch
gekennzeichnet, dass das Netz als Ringnetz aus einer Vielzahl von gleichartigen Netzringen
aufgebaut ist, die jeweils in parallelen Reihen angeordnet sind, wobei die Netzringe
jeder Reihe durch fortlaufende Schlaufenbildung eines Seiles erzeugt sind, das an
den beiden gegenüberliegenden Enden jeweils in einem aus dem Netz seitlich herausragenden
Seilabschnitt mit einem am freien Ende ausgebildeten Auge endet und Teil einer Seitenbefestigung
ist, und dass die Netzringe benachbarter Reihen ineinandergreifen.
[0030] Insbesondere ist das Netz an den Pfosten verankert, indem die Seilabschnitte der
Seitenbefestigungen jeweils unter Bildung eines Auges um die Pfosten herumgeführt
sind.
[0031] Vorzugsweise umfasst die Verankerungseinheit eine in der vertikalen Mittelebene liegende
Mittelplatte, welche zwischen den parallel auslaufenden Enden der Horizontalrohre
angeordnet und mit diesen verbunden ist, wobei die Mittelplatte auf einen aufwärts
gekrümmten Bodenrohrbogen aufgesetzt ist, und wobei am hangabwärts liegenden Ende
der Mittelplatte eine liegende Anschlussplatte für die Befestigung der Diagonalseile
angebracht ist.
[0032] Eine andere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Hangschutzanlage ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Pfosten, die Verankerungsmittel und das Netz miteinander lösbar verbunden
sind.
[0033] Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemässen Hangschutzanlage ist dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Netzaufspanneinheiten im Abstand nebeneinander angeordnet sind, und dass
zwischen den benachbarten Pfosten zweier benachbarter Netzaufspanneinheiten ein zusätzliches
Netz gespannt ist.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0034] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- in perspektivischer Ansicht eine Hangschutzanlage gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei zwei Netzaufspanneinheiten im Anstand nebeneinander angeordnet
sind und zwischen sich ein weiteres Netz aufspannen;
- Fig. 2
- die Hangschutzanlage aus Fig. 1 in der Richtung hangabwärts gesehen;
- Fig. 3
- in perspektivischer Ansicht eine einzelne Netzaufspanneinheit der in Fig. 1 gezeigten
Art;
- Fig. 4
- die Netzaufspanneinheit aus Fig. 3 in der Richtung hangabwärts gesehen;
- Fig. 5
- die Netzaufspanneinheit aus Fig. 3 in der Draufsicht von oben;
- Fig. 6
- die Netzaufspanneinheit aus Fig. 3 in der Seitenansicht;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht der Verankerungseinheit;
- Fig. 8
- die Verankerungseinheit aus Fig. 7 in der Seitenansicht;
- Fig. 9
- die Verankerungseinheit aus Fig. 7 in der in der Richtung hangaufwärts gesehen;
- Fig. 10
- die Verankerungseinheit aus Fig. 7 in der Draufsicht von oben;
- Fig. 11
- ein zum Aufspannen bereites Netz für die Netzaufspanneinheit aus Fig. 3;
- Fig. 12
- eine Ringreihe des Netzes aus Fig. 11; und
- Fig. 13
- die Befestigung des Netzes aus Fig. 11 an den Pfosten der Netzaufspanneinheit aus
Fig. 3.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0035] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Hangschutzanlage 10 gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, wobei zwei Netzaufspanneinheiten 11a und 11 b im Anstand nebeneinander
angeordnet sind und zwischen sich ein weiteres Netz 12b aufspannen. Der eingezeichnete
Blockpfeil gibt dabei die Richtung hangabwärts an. In Fig. 2 ist dieselbe Hangschutzanlage
10 in der Richtung hangabwärts gesehen wiedergegeben. Die beiden Netzaufspanneinheiten
11a und 11 b spannen für sich genommen jeweils ein Netz 12a und 12c auf. Die ganze
Hangschutzanlage 10 ist an der linken und rechten Seite zusätzlich durch seitlich
abgespannte obere und mittlere Abspannseile 13a, 13b und 14a, 14b stabilisiert.
[0036] Eine einzelne Netzaufspanneinheit 11 ist in verschiedenen Ansichten in den Figuren
3 bis 6 dargestellt. Die Netzaufspanneinheit 11 weist einen linken und rechten Pfosten
15a, 16a und 15b, 16b auf, die jeweils als Rohre ausgebildet sind und aus einem Stahl
(oder Aluminium) bestehen. Bei einer Breite des zwischen den Pfosten gespannten Netzes
12 von etwa 5m (Abstand A in Fig. 13) eignen sich als Rohre für die Pfosten z.B. Stahlrohre
mit den Abmessungen 140x8mm oder Aluminiumrohre mit ähnlichen Abmessungen.
[0037] Die Pfosten 1 5a, 16a bzw. 1 5b, 16b sind jeweils aus einem Vertikalrohr 1 5a bzw.
1 5b und einem am unteren Ende des Vertikalrohrs 1 5a bzw. 1 5b anschliessenden, aufwärts
gekrümmten Bogenstück 1 6a bzw. 1 6b gleichen Durchmessers und gleicher Wandstärke
zusammengesetzt. Die Vertikalrohre 1 5a bzw. 1 5b selbst weisen eine hangaufwärts
gerichtete Krümmung mit einem vergleichsweise grossen Krümmungsradius von mehr als
5m auf.
[0038] Das Netz 12 ist zwischen den beiden Pfosten 15a, 16a und 1 5b, 16b aufgespannt. Die
beiden Pfosten selbst sind mit Hilfe verschiedener Verankerungsmittel hangaufwärts
an über eine Verankerungseinheit 24 einem gemeinsamen Punkt im Boden verankert. Dabei
sind die Rohre 1 5a, 16a und 1 5b, 1 6b der Pfosten spiegelsymmetrisch zu einer durch
die Verankerungseinheit 24 gehenden vertikalen Mittelebene ausgebildet und angeordnet.
[0039] In die hangaufwärts angeordnete und mittels eines nach hinten abgehenden Verankerungsseils
(39a und 39b in Fig. 1) im Boden verankerte Verankerungseinheit 24 werden die auf
die beiden Pfosten 1 5a, 16a und 1 5b, 16b einwirkende, hangabwärts gerichtete Kräfte
durch von den beiden Pfosten zur Verankerungseinheit 24 geführte Verbindungselemente
eingeleitet. Die Verbindungselemente umfassen jeweils von einer mittleren Höhe der
Vertikalrohre 1 5a bzw. 1 5b zur Verankerungseinheit 24 geführte Diagonalseile 23a
bzw. 23b sowie jeweils vom unteren Ende der Vertikalrohre 1 5a bzw. 1 5b zur Verankerungseinheit
24 geführte Horizontalrohre 18a bzw. 18b. Die beiden Bogenstücke 1 6a und 16b sind
jeweils mit dem einen Ende mit dem zugehörigen Vertikalrohr 1 5a bzw. 1 5b fest verbunden
und liegen auf dem Boden auf. Mit ihrem freien Ende sind sie an dem zugehörigen Horizontalrohr
18a bzw. 18b befestigt. Zusätzlich sind von den Pfosten 15a, 16a bzw. 15b, 16b jeweils
seitlich nach aussen abgehende und im Boden verankerte Abspannseile 13a 14a bzw. 13b,
14b vorgesehen.
[0040] Für die Verbindung der Pfosten mit den Verankerungsmitteln sind an verschiedenen
Stellen der Pfosten auf zwei gegenüberliegenden Seiten von den Rohren abstehende Anschlussplatten
19a,b, 20a,b, 21 a,b und 22a,b vorgesehen, die beispielsweise aus einem Stahl bestehen
und eine Dicke von 30mm aufweisen. An den oberen Anschlussplatten 19a,b greifen nach
aussen abgehend die oberen Abspannseile 13a und 13b an, während zwischen den Pfosten
und den Anschlussplatten 19a,b ein Seil zum Tragen des Netzes 12 gespannt ist.
[0041] An den mittleren Anschlussplatten 20a,b greifen nach aussen abgehend die mittleren
Abspannseile 14a und 14b an, während von diesen Anschlussplatten 20a,b zur Verankerungseinheit
24 jeweils ein Paar parallele Diagonalseile 23a und 23b gespannt ist. Die am unteren
Ende der Vertikalrohre 15a und 15b angebrachten Anschlussplatten 21a und 21 b dienen
der Verbindung mit den Horizontalrohren 18a und 18b.
[0042] An den Bogenstücken 16a und 16b sind weitere Anschlussplatten 22a und 22b vorgesehen,
zwischen denen ein weiteres Seil zum Halten des Netzes 12 gespannt ist. An den freien
Enden der Bogenstücke 16a und 16b ist jeweils eine Doppelplatte 38a bzw. 38b angebracht,
die zwischen sich eine Anschlussplatte 17a bzw. 17b aufnimmt, welche die Verbindung
zum Horizontalrohr 18a bzw. 18b herstellt. Eine ähnliche Verbindung besteht zwischen
den pfostenseitigen Enden der Horizontalrohre 18a und 18b und den Pfosten 15a, 16a
und 15b, 16b, wo jeweils eine Doppelplatte 37a bzw. 37b die Anschlussplatte 21 a bzw.
21 b aufnimmt.
[0043] Die Pfosten 15a, 16a bzw. 15b, 16b, die beschriebenen Verankerungsmittel 13a,b, 14a,b
18a,b 23a,b und 24 sowie das (in den Figuren nur angedeutete) Netz 12 sind miteinander
lösbar verbunden, so dass die gesamte Netzaufspanneinheit 11 in Einzelteile zerlegt
leicht an den (meist unzugänglichen) Aufstellungsort gebracht und dort schnell und
sicher aufgebaut und installiert werden kann.
[0044] Die in den Figuren 7 bis 10 wiedergegebene Verankerungseinheit 24 umfasst eine in
der vertikalen Mittelebene liegende, mit Bohrungen 29 versehene Mittelplatte 25, z.B.
aus 30mm dickem Stahl, die zwischen den parallel auslaufenden Enden der Horizontalrohre
18a und 18b angeordnet und mit diesen durch eine Verschraubung mit an den Rohren angeschweissten
Platten verbunden ist. Die Mittelplatte 25 ist auf einen aufwärts gekrümmten Bodenrohrbogen
26 aufgesetzt und mit diesem verschweisst. Die Verankerungseinheit 24 sitzt mit dem
Bodenrohrbogen 26 auf dem Boden auf. Am hangabwärts liegenden Ende der Mittelplatte
25 ist eine liegende Anschlussplatte 27 mit entsprechenden Bohrungen 30 für die Befestigung
der Diagonalseile 23a und 23b angebracht bzw. angeschweisst. Mit der Mittelplatte
25 verschweisst ist weiterhin eine Reihe von horizontalen, seitlich herausstehenden
Bolzen 28, die der Verankerung und als Seilbremse dienen, wenn ein Seil, insbesondere
das Verankerungsseil 39a,b, in der in Fig. 8 gestrichelt angedeuteten Weise um die
Bolzen herumgeführt wird.
[0045] Die Netze 12 bzw. 1 2a-c selbst sind gemäss Fig. 11 und 12 als Ringnetze aus einer
Vielzahl von gleichartigen Netzringen 31 aufgebaut, die jeweils in parallelen Reihen
R angeordnet sind. Die Netzringe 31 jeder Reihe R des Netzes 12 bzw. 12a-c sind dabei
durch fortlaufende Schlaufenbildung eines Seiles erzeugt, das an den beiden gegenüberliegenden
Enden jeweils in einem aus dem Netz 12 bzw. 1 2a-c seitlich herausragenden Seilabschnitt
33a bzw. 33b mit einem am freien Ende ausgebildeten Auge 34a bzw., 34b endet. Die
Netzringe 31 benachbarter Reihen R greifen ineinander. Die Netzringe 31 haben beispielsweise
einen Ringradius von 60mm und werden durch Edelstahl-Seile von 4mm Durchmesser gebildet
und mittels Klemmhülsen 31a,b fixiert, die innerhalb des Netzes eine Bremswirkung
erzielen. Das in Fig. 11 beispielhaft dargestellte Netz 12 hat 40 Reihen R mit je
55 Netzringen.
[0046] Die Seilabschnitte 33a bzw. 33b mit dem am freien Ende ausgebildeten Auge 34a bzw.,
34b sind Teil einer Seitenbefestigung 32a bzw. 32b. Sie werden um die Vertikalrohre
1 5a und 15b gelegt und mittels eines Karabinerhakens 36a bzw. 36b werden die am Ende
angeordneten Augen 34a,b mit zusätzlich am Netz ausgebildeten Augen 35a bzw. 35b verbunden
(siehe Fig. 13).
Bezugszeichenliste
[0047]
- 10
- Hangschutzanlage
- 11
- Netzaufspanneinheit
- 11a,b
- Netzaufspanneinheit
- 12
- Netz
- 12a-c
- Netz
- 13a,b
- oberes Abspannseil
- 14a,b
- mittleres Abspannseil
- 15a,b
- Vertikalrohr
- 16a,b
- Bogenstück
- 17a,b
- Anschlussplatte (Bogenstück)
- 18a,b
- Horizontalrohr
- 19a,b
- Anschlussplatte (oberes Randseil)
- 20a,b
- Anschlussplatte (Diagonalseil)
- 21a,b
- Anschlussplatte (Horizontalrohr)
- 22a,b
- Anschlussplatte (unteres Randseil)
- 23a,b
- Diagonalseil
- 24
- Verankerungseinheit
- 25
- Mittelplatte
- 26
- Bodenrohrbogen
- 27
- Anschlussplatte (Diagonalseil)
- 28
- Bolzen
- 29,30
- Bohrung
- 31
- Netzring
- 31 a,b
- Klemmhülse
- 32a,b
- Seitenbefestigung (Netz)
- 33a,b
- Seilabschnitt
- 34a,b
- Auge
- 35a,b
- Auge
- 36a,b
- Karabinerhaken
- 37a,b
- Doppelplatte (Horizontalrohr)
- 38a,b
- Doppelplatte (Bogenstück)
- 39a,b
- Verankerungsseil
- A
- Abstand
- R
- Reihe (Netz)
1. Hangschutzanlage (10), gekennzeichnet durch wenigstens eine Netzaufspanneinheit (11; 11 a,b), welche einen ersten und zweiten
Pfosten (1 5a, 16a; 1 5b, 16b), ein Netz (12; 12a, 12c) sowie Verankerungsmittel (13a,b;
14a,b; 18a,b; 23a,b; 24) umfasst, wobei die beiden Pfosten (15a, 16a; 15b, 1 6b) in
einem Abstand (A) voneinander angeordnet sind, das Netz (12; 1 2a, 1 2c) zwischen
den beiden Pfosten (15a, 1 6a; 1 5b, 1 6b) aufgespannt ist und die beiden Pfosten
(15a, 1 6a; 1 5b, 16b) mit Hilfe der Verankerungsmittel (13a,b; 14a,b; 18a,b; 23a,b;
24) hangaufwärts an einem gemeinsamen Punkt im Boden verankert sind.
2. Hangschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Pfosten (15a, 1 6a; 1 5b, 16b) jeweils als Rohre ausgebildet sind.
3. Hangschutzanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (15a, 16a; 1 5b, 16b) aus einem Stahl bestehen.
4. Hangschutzanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (15a, 1 6a; 1 5b, 1 6b) jeweils aus einem Vertikalrohr (15a, 1 5b) und
einem am unteren Ende des Vertikalrohrs (15a, 15b) anschliessenden, aufwärts gekrümmten
Bogenstück (16a, 16b) zusammengesetzt sind.
5. Hangschutzanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalrohre (1 5a, 1 5b) jeweils hangaufwärts gekrümmt sind.
6. Hangschutzanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (15a, 16a; 15b, 16b) spiegelsymmetrisch zu einer vertikalen Mittelebene
ausgebildet und angeordnet sind.
7. Hangschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsmittel (13a,b; 14a,b; 18a,b; 23a,b; 24) eine hangaufwärts der beiden
Pfosten (15a, 16a; 15b, 16b) und in einer zwischen den beiden Pfosten (15a, 16a; 15b,
16b) hindurchgehenden vertikalen Mittelebene angeordnete und im Boden verankerte Verankerungseinheit
(24) umfassen, in die auf die beiden Pfosten (15a, 1 6a; 1 5b, 1 6b) einwirkende,
hangabwärts gerichtete Kräfte durch von den beiden Pfosten (15a, 16a; 15b, 16b) zur
Verankerungseinheit (24) geführte Verbindungselemente (18a,b; 23a,b) eingeleitet werden.
8. Hangschutzanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (18a,b; 23a,b) jeweils von einer mittleren Höhe (20a, 20b)
der Vertikalrohre (15a, 15b) zur Verankerungseinheit (24) geführte Diagonalseile (23a,
23b) sowie jeweils vom unteren Ende (21a, 21b) der Vertikalrohre (15a, 1 5b) zur Verankerungseinheit
(24) geführte Horizontalrohre (18a, 18b) umfassen.
9. Hangschutzanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bogenstücke (16a, 16b) jeweils mit ihrem freien Ende an dem zugehörigen
Horizontalrohr (18a, 18b) befestigt sind.
10. Hangschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungsmittel (13a,b; 14a,b; 18a,b; 23a,b; 24) zusätzlich von den Pfosten
(15a, 16a; 15b, 16b) jeweils seitlich nach aussen abgehende und im Boden verankerte
Abspannseile (13a,b; 14a,b) umfassen.
11. Hangschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Netz (12; 1 2a, 1 2b) als Ringnetz aus einer Vielzahl von gleichartigen Netzringen
(31) aufgebaut ist, die jeweils in parallelen Reihen (R) angeordnet sind, wobei die
Netzringe (31) jeder Reihe (R) durch fortlaufende Schlaufenbildung eines Seiles erzeugt
sind, das an den beiden gegenüberliegenden Enden jeweils in einem aus dem Netz (12;
12a, 12b) seitlich herausragenden Seilabschnitt (33a, 33b) mit einem am freien Ende
ausgebildeten Auge (34a, 34b) endet und Teil einer Seitenbefestigung (32a, 32b) ist,
und dass die Netzringe (31) benachbarter Reihen (R) ineinandergreifen.
12. Hangschutzanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Netz (12; 12a, 12b) an den Pfosten (15a, 16a; 15b, 16b) verankert ist, indem
die Seilabschnitte (33a, 33b) der Seitenbefestigungen (32a, 32b) jeweils unter Bildung
eines Auges um die Pfosten (15a, 16a; 1 5b, 1 6b) herumgeführt sind.
13. Hangschutzanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verankerungseinheit (24) eine in der vertikalen Mittelebene liegende Mittelplatte
(25) umfasst, welche zwischen den parallel auslaufenden Enden der Horizontalrohre
(18a, 18b) angeordnet und mit diesen verbunden ist, dass die Mittelplatte (25) auf
einen aufwärts gekrümmten Bodenrohrbogen (26) aufgesetzt ist, und dass am hangabwärts
liegenden Ende der Mittelplatte (25) eine liegende Anschlussplatte (27) für die Befestigung
der Diagonalseile (23a, 23b) angebracht ist.
14. Hangschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfosten (15a, 16a; 15b, 16b), die Verankerungsmittel (13a,b; 14a,b; 18a,b; 23a,b;
24) und das Netz (12; 12a, 12b) miteinander lösbar verbunden sind.
15. Hangschutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Netzaufspanneinheiten (11 a, 11 b) im Abstand nebeneinander angeordnet sind,
und dass zwischen den benachbarten Pfosten zweier benachbarter Netzaufspanneinheiten
(11 a, 11 b) ein zusätzliches Netz (12b) gespannt ist.