[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung, welche Stellventile in
Spülstrecken eines Trink- und/oder Brauchwassersystems steuert, so dass eine Spülung
des Trink- und/oder Brauchwassersystems durchgeführt wird. Desweiteren betrifft die
Erfindung ein Trink- und/oder Brauchwassersystem mit einer solchen Steuervorrichtung.
[0002] Solche Steuervorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die
EP 1 887 150 A2 beschreibt beispielsweise eine zentrale Steuervorrichtung, welche eine bedarfsorientierte
Spülung einzelner oder aller Stränge durch gezielte Ansteuerung von Stellventilen
durchführt. Beim Spülen der Spülstrecken kann es dabei jedoch vorkommen, dass Vorgaben
für den Schallschutz nicht eingehalten werden können. Bei Trink- und/oder Brauchwassersystemen
kann es aus Gründen des Schallschutzes notwendig sein, den Volumenstrom in den Spülstrecken
zu begrenzen, wodurch der Vorgang des Spülens verlängert wird.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Steuervorrichtung
für das Spülen eines Trink- bzw. Brauchwassersystems, die eine effektive jedoch möglichst
geräuscharme Durchspülung des Systems erlaubt, und ein entsprechendes Trink- bzw.
Brauchwassersystem anzugeben.
[0004] Gemäß ihrem ersten Aspekt schlägt die vorliegende Erfindung eine Steuervorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor.
[0005] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird gelöst durch eine Steuervorrichtung
nach dem Anspruch 1. Diese Steuervorrichtung ist derart vorbereitet, dass sie einen
Gesamtvolumenstrom aller Spülstrecken ermittelt und mit einem in der Steuervorrichtung
hinterlegten maximalen Spülstrom vergleicht und bei Überschreiten des hinterlegten
maximalen Volumenstroms die Stellventile so ansteuert, dass der Gesamtvolumenstrom
unterhalb des hinterlegten maximalen Volumenstromes liegt. Dadurch kann einerseits
gewährleistet werden, dass der aus Gründen des Schallschutzes einzuhaltende maximale
Volumenstrom nicht überschritten wird, andererseits die zu spülenden Spülstrecken
jedoch mit dem aus Gründen des Schallschutzes noch maximal zu tolerierenden Volumenstrom
gespült werden können. Es ist somit nicht notwendig, den Volumenstrom sämtlicher Spülstrecken
durch Drosseln oder dergleichen statisch, d.h. starr auf einen aus Schallschutzgründen
vorgegebenen Maximalwert festzulegen. Vielmehr erlaubt es die erfindungsgemäße Steuervorrichtung,
den jeweils in der bzw. den Spülstrecken wirkenden Volumenstrom so anzupassen, dass
dem gewünschten Schallschutz hinreichend Genüge getan wird, ohne dass mit allzu geringen
Volumenströmen je Spülstrecke gespült wird. Solche geringen Volumenströme bringen
das Risiko einer unzureichenden Durchspülung mit sich. Je höher die Strömungsgeschwindigkeit
in einer Spülstrecke, desto besser das Spülergebnis. Des Weiteren bringt ein relativ
geringer Volumenstrom beim Spülen eine relativ lange Spülzeit mit sich, so dass zwar
der absolute Schallpegel gering gehalten wird, dafür aber die Schallbelastung zeitlich
ausgedehnt wird. Eine Optimierung des Spülvolumens durch die erfindungsgemäße Steuervorrichtung
schafft auch insofern Abhilfe und erlaubt eine zügige Durchspülung der einzelnen bzw.
mehrerer Spülstrecken.
[0006] Die Steuervorrichtung steuert Stellventile, welche Spülstrecken eines Trink- und/oder
Brauchwassersystems zugeordnet sind, so dass eine Durchspülung durchgeführt wird.
Ein solches Trink- und/oder Brauchwassersystem ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 017 807 B4 bekannt, deren Offenbarungsgehalt ebenfalls insoweit in die vorliegende Anmeldung
aufgenommen wird, insbesondere soweit diese das Trink- bzw. Brauchwassersystem als
solches beschreibt. Diese Gebrauchsmusterschrift offenbart unterschiedliche Möglichkeiten,
wie Stellventile in einem solchen System angeordnet werden können. Die den jeweiligen
Ventilen jeweils vorgelagerten Streckenabschnitte des Rohrleitungssystems können dabei
Spülstrecken im Sinne der vorliegenden Erfindung sein. Dabei stellt die vorliegende
Erfindung insbesondere auf solche Trink- bzw. Brauchwassersysteme ab, die mehrere
Spülstrecken und mehrere diesen nachgelagerte Stellventile umfasst, die beispielsweise
insgesamt in einen Abwasserstrang münden, auf dessen Schallschutz es ankommen mag
und der dementsprechend nur mit einem bestimmten maximalen Volumen durchströmt werden
sollte. Die parallelen Spülstrecken können dabei jeweils für sich Rohrleitungsabschnitte
eines Kalt- oder eines Warmwassersystems sein. Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung
kann ferner auch Stellventile ansteuern, die teilweise dem Warmwasser- und teilweise
dem Kaltwassersystem zugeordnet sind. Das besagte Trink- und/oder Brauchwassersystem
hat dabei vorzugsweise Stockwerks- und/oder Steigrohrstränge und zumindest eine Ringleitung,
die an den Stockwerks- und/oder den Steigrohrstrang angeschlossen ist, so dass eine
Durchspülung des Stranges beispielsweise durch Wasserentnahme an einem Verbraucher
oder aber durch Öffnen des Stellventils am Ende des Strangs auch zu einer Strömung
in der Ringleitung führt.
[0007] Der in der Steuervorrichtung hinterlegte maximale Volumenstrom ist entweder werkseitig
voreingestellt oder kann manuell an der Steuervorrichtung einstellbar sein. Die Höhe
des hinterlegten maximalen Volumenstroms ist üblicherweise abhängig von dem unter
Schallschutzgesichtspunkten zulässigen Volumenstrom. Dabei kann es sich um den Volumenstrom
innerhalb einer einzelnen Spülstrecke handeln. Ebenso gut kann der sich durch Zusammenfügen
von Volumenströmen unterschiedlicher Spülstrecken ergebende summierte Volumenstrom
als Zielgröße für den hinterlegten maximalen Volumenstrom angenommen werden. Die Steuervorrichtung
ermittelt den Gesamtvolumenstrom, indem beispielsweise Messwerte der Spülstrecken
oder voreingestellte Volumenwerte für die Spülstrecken verarbeitet werden. Durch Vergleich
des Gesamtvolumenstroms aller Spülstrecken mit dem hinterlegten Maximalvolumenstroms
entscheidet die Steuervorrichtung, ob Stellventile, welche den Spülstrecken zugeordnet
sind, zur Reduzierung des Gesamtvolumenstroms geschlossen werden müssen.
[0008] Vorzugsweise umfasst die Steuervorrichtung einen Zeitsteuerungsmodus, der die Stellventile
zeitabhängig steuert, insbesondere in Abhängigkeit von der Tageszeit stellt, so dass
ein Spülen insbesondere während der nächtlichen Ruhezeiten vollständig unterbleibt.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Steuervorrichtung
derart ausgebildet, dass der Gesamtvolumenstrom aufgrund eines Messsignals eines Volumenstromsensors
ermittelbar ist. Unter "Volumenstromsensor" ist dabei jede aus dem Stand der Technik
bekannte Einrichtung zu verstehen, welche geeignet ist, einen Volumenstrom zu messen
und den Messwert als Messsignal an die Steuervorrichtung zu übermitteln. Übermittelt
werden die Messsignale vorzugsweise mittels elektrischer Leitungen, aber auch eine
Übermittlung mittels einer Funkverbindung ist denkbar. Die Anzahl der Volumenstromsensoren
ist dabei nicht auf einen einzigen Volumenstromsensor begrenzt, so dass auch mehrere
Volumenstromsensoren gleichzeitig verwendet werden können. Diese mehreren Volumenstromsensoren
sind üblicherweise jeweils für sich einer einzigen Spülstrecke zugeordnet. Mitunter
ist ein Sensor auch einem Spülwasserabgang zugeordnet, worauf nachstehend noch eingegangen
werden wird.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
Steuervorrichtung derart ausgebildet, dass der Gesamtvolumenstrom durch Addition von
gemessenen Teilvolumenstromwerten von allen zu den Spülstrecken vorgesehenen Volumenstromsensoren
ermittelbar ist. Bei dieser bevorzugten Ausgestaltung werden die zur Beurteilung von
der Steuervorrichtung angezogenen Teilvolumenstromwerte sämtlicher Spülstrecken üblicherweise
durch Messen, d.h. durch die Volumenstromsensoren ermittelt.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ermittelt die Steuervorrichtung
den Gesamtvolumenstrom aufgrund eines Messsignals eines Volumenstromsensors, der einem
Spülwasserabgang zugeordnet ist. Der Spülwasserabgang ist dabei mehreren Spülstrecken
nachgeordnet und mit diesen über die Stellventile verbindbar. Vorzugsweise kann sich
der Gesamtvolumenstrom auch aus Volumenströmen von mehreren Spülwasserabgängen zusammensetzen,
welche durch mehrere Volumenstromsensoren ermittelt werden. In diesem Fall ermittelt
die Steuervorrichtung den gesamten Volumenstrom durch Addition von den gemessenen
Teilvolumenströmen der Spülwasserabgänge. Die Spülwasserabgänge sind dabei bevorzugt
mit dem öffentlichen Abwasserentsorgungsnetz verbunden.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weisen die Spülstrecken
Volumenstrombegrenzer auf, durch die ein Teilvolumenstrom in der jeweiligen Spülstrecke
vorbestimmt ist. Die sich durch die Volumenstrombegrenzer ergebenden Teilvolumenstromwerte
zu jeder einzelnen Spülstrecke sind in der Steuervorrichtung hinterlegt, so dass durch
diese der Gesamtvolumenstrom durch Addition der Teilvolumenstromwerte der Spülstrecken
ermittelbar ist. Unter "Volumenstrombegrenzern" werden jegliche Einrichtungen verstanden,
mit welchen der Volumenstrom in der Spülstrecke auf einen maximal möglichen Volumenstrom
einstellbar ist. Diese bevorzugte Weiterbildung kann auch mit der Weiterbildung kombiniert
werden, bei welcher der Gesamtvolumenstrom durch Addition von gemessenen Teilvolumenstromwerten
von allen zu den Spülstrecken vorgesehenen Volumenstromsensoren ermittelbar ist. So
kann der Gesamtvolumenstrom teilweise unter Berücksichtigung von hinterlegten vorbestimmten
Teilvolumenstromwerten und teilweise aufgrund von tatsächlich gemessenen Volumenstromwerten
bestimmt werden.
[0013] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt der hinterlegte maximale Volumenstrom
15 l/min. Die Versuche haben ergeben, dass bei einem solchen Volumenstrom dem gewünschten
Schallschutz hinreichend Rechnung getragen wird. So steuert die Steuervorrichtung
die Stellventile bevorzugt derart, dass der maximale Volumenstrom nicht überschritten
wird. Es werden aber möglichst verschiedene Spülstrecken so zeitgleich gespült, dass
der sich ergebende Gesamtvolumenstrom bei 15 l/min oder nur 10 bis 20 % unter diesem
Wert liegt.
[0014] Die vorliegende Erfindung gibt darüber hinaus ein Trink- und/oder Brauchwassersystem
an, welches die erfindungsgemäße Steuervorrichtung umfasst.
[0015] Mit ihrem nebengeordneten Aspekt gibt die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren
zum Spülen eines Trink- und/oder Brauchwassersystems an. Gemäß der in Anspruch 11
definierten Lösung wird beim Spülen das in den Spülstrecken auszutauschende Wasser
in an sich bekannter Weise abgeleitet. Als Spülstrecke wird dabei üblicherweise die
einem Spülventil vorgelagerte Leitung verstanden. Dabei geht die Erfindung - wie auch
mit ihrem vorrichtungsmäßigen Aspekt - davon aus, dass mehrere solcher Spülstrecken,
d.h. Leitungsabschnitte mit Spülventilen vorgesehen sind. Das Ableiten des darin enthaltenen
und durch das Spülen auszutauschenden Wassers erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
so, dass der maximale Volumenstrom des abgeleiteten Wassers verschiedener Spülstrecken
einen hinterlegten maximalen Volumenstrom nicht erreicht. Dieser hinterlegte maximale
Volumenstrom ist dabei beispielsweise derjenige Volumenstromwert, bei dem gerade noch
keine übermäßige Geräuschentwicklung in der Leitung für das Ableiten des auszutauschenden
Wassers entsteht. Dabei wird im Rahmen des Spülens der tatsächliche Volumenstrom des
abgeleiteten Wassers bevorzugt nahe zu dem hinterlegten maximalen Volumenstrom eingestellt,
um ein möglichst rasches und effektives Spülen zu bewirken. So werden bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens regelmäßig zumindest zwei Spülstrecken parallel gespült
und das Wasser der beiden Spülstrecken in der einzigen Leitung zum Ableiten des auszutauschenden
Wassers abgeführt. Das auszutauschende Wasser kann dabei auch hinter dem Spülventil
zunächst in einzelnen Leitungen geführt und erst weiter stromab in einer gemeinschaftlichen
Wasserleitung zum Ableiten des auszutauschenden Wassers zusammengeführt werden. Für
diese gemeinschaftliche Abwasserleitung ist der tatsächliche und mit dem hinterlegten
maximalen Volumenstrom zu ermittelnde maximale Volumenstrom relevant.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels und
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Endbereich zweier Spülstrecken 2, an deren jeweiligen Enden ein
Stellventil 4 vorgesehen ist. Obwohl das erste Ausführungsbeispiel lediglich zwei
Spülstrecken 2 zeigt, ist die Erfindung nicht auf zwei Spülstrecken 2 beschränkt,
so dass auch mehr als zwei Spülstrecken 2 verwendet werden können. Die Enden der Spülstrecken
2 sind dabei derart angeordnet, dass sie mit einem Spülwasserabgang 6 kommunizieren,
welcher an das öffentliche Abwasserentsorgungsnetz angeschlossen ist. Wasser kann
somit über den Spülwasserabgang 6 aus den Spülstrecken 2 abgelassen werden. Jeder
Spülstrecke 2 ist ein Volumenstromsensor 8 zugeordnet, mit welchem ein Volumenstrom
innerhalb der jeweiligen Spülstrecke 2 gemessen werden kann. Der so gemessene Volumenstrom
jeder Spülstrecke 2 wird als Messsignal an eine Steuervorrichtung 10 übermittelt.
Aus sämtlichen übermittelten Volumenstromwerten ermittelt die Steuervorrichtung 10
durch Addition einen Gesamtvolumenstrom aller Spülstrecken 2. Der Gesamtvolumenstrom
aller Spülstrecken 2 wird anschließend mit einem in der Steuervorrichtung 10 hinterlegten
maximalen Volumenstrom verglichen. Der hinterlegte maximale Volumenstrom kann dabei
entweder manuell oder werkseitig in der Steuervorrichtung 10 hinterlegt werden. Für
den Fall, dass der Gesamtvolumenstrom aller Spülstrecken 2 den hinterlegten maximalen
Volumenstrom übersteigt, steuert und schließt die Steuervorrichtung 10 bestimmte Stellventile
4, so dass der Gesamtvolumenstrom den hinterlegten maximalen Volumenstrom gerade nicht
übersteigt. Anderenfalls werden alle Spülstrecken 2 gleichzeitig gespült. Die durch
Schließen der Stellventile 4 nicht gespülten Spülstrecken 2 werden anschließend gespült.
Dazu steuert die Steuervorrichtung 10 die Stellventile 4 derart an, dass die Stellventile
4 der gespülten Spülstrecken 2 zugefahren und die Stellventile 4 der noch nicht gespülten
Spülstrecken 2 aufgefahren werden. Auch hierbei überprüft die Steuervorrichtung 10,
ob durch Spülung der restlichen Spülstrecken 2 der hinterlegte maximale Volumenstrom
nicht überschritten wird.
[0018] In Fig. 2 wird ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt, welches im Wesentlichen
dem ersten Ausführungsbeispiel entspricht, bei welchem aber der Volumenstromsensor
8 nicht den Spülstrecken 2, sondern dem Spülwasserabgang 6 zugeordnet ist, wodurch
der Investitionsaufwand zur Herstellung dieses Ausführungsbeispiels verringert ist.
Es werden weniger Volumenstromsensoren, nämlich lediglich ein einziger für das in
Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel benötigt. Aufgrund des Messsignals des Volumenstromsensors
8 im Spülwasserabgang 6 schließt die Steuervorrichtung 10 so viele Stellventile 4,
so dass der am Spülwasserabgang 6 gemessene Gesamtvolumenstrom unterhalb des hinterlegten
maximalen Volumenstroms liegt. Wie auch beim ersten Ausführungsbeispiel schließt die
Steuervorrichtung 10 anschließend die den bereits gespülten Spülstrecken 2 zugeordneten
Stellventile 4 und öffnet die Stellventile 4 der Spülstrecken 2, welche ggf. noch
nicht gespült wurden.
[0019] Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, welches im Wesentlichen dem ersten
Ausführungsbeispiel entspricht, welches jedoch ohne jeglichen Volumenstromsensor auskommt.
Statt dessen sind den einzelnen Spülstrecken 2 zwei Volumenstrombegrenzer 12 zugeordnet.
Jeder dieser Volumenstrombegrenzer 12 begrenzt den maximal möglichen Volumenstrom
in einer Spülstrecke 2, so dass zu jeder Spülstrecke 2 ein fester Volumenstromwert
vorgegeben und in der Steuervorrichtung 10 hinterlegt ist. Aufgrund dieser eingegebenen
Werte, korrespondierend mit den jeweiligen Volumenströmen in den Spülstrecken 2, ermittelt
die Steuervorrichtung 10, ob der daraus resultierende Gesamtvolumenstrom den hinterlegten
maximalen Volumenstrom überschreitet. Dabei ist in der Steuervorrichtung ein Spülprogramm
hinterlegt, welches dafür Sorge trägt, dass sämtliche Spülstrecken 2 durchspült werden.
Durch Vergleich der einzelnen Volumenstromwerte und Addition ausgewählter Volumenstromwerte
ermittelt die Steuervorrichtung, welche Stellventile 4 zu welchen Spülstrecken 2 zeitgleich
geöffnet werden können, ohne dass der hinterlegte maximale Volumenstrom überschritten
wird. Die dabei durch die Steuervorrichtung festgelegte Betätigung der einzelnen Stellventile
wird danach durchgeführt, vorzugsweise um mehrere Spülstrecken 2 gebündelt zeitgleich
zu spülen und danach ein anderes Bündel voneinander zugeordneten Spülstrecken 2 zu
durchspülen.
[0020] Die zuvor beschriebene Erfindung ist nicht auf die drei Ausführungsbeispiele beschränkt.
So sind auch Ausführungsbeispiele denkbar, bei welchen die Spülstrecken 2 mit Volumenstromsensoren
8 mit Spülstrecken 2 mit Volumenstrombegrenzern 12 kombiniert werden können. Bei einem
solchen Ausführungsbeispiel ermittelt die Steuervorrichtung 10 den Gesamtvolumenstrom
aufgrund von gemessenen Volumenstromwerten und hinterlegten Volumenstromwerten der
Volumenstrombegrenzer 12. Aufgrund des so ermittelten Gesamtvolumenstroms steuert
die Steuervorrichtung 10 die Stellventile 4 in einer Weise wie bereits zu den Ausführungsbeispielen
1 und 2 beschrieben.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 2
- Spülstrecke
- 4
- Stellventil
- 6
- Spülwasserabgang
- 8
- Volumenstromsensor
- 10
- Steuervorrichtung
- 12
- Volumenstrombegrenzer
1. Steuervorrichtung (10) welche steuerungsmäßig mit Stellventilen (4), welche Spülstrecken
(2) eines Trink- und/oder Brauchwassersystems zugeordnet sind, verbunden ist, wobei
die Steuervorrichtung (10) derart vorbereitet ist, dass sie einen Gesamtvolumenstrom
aller Spülstrecken (2) ermittelt und mit einem in der Steuervorrichtung (10) hinterlegten
maximalen Volumenstrom vergleicht und bei Überschreiten des hinterlegten maximalen
Volumenstromes die Stellventile (4) so ansteuert, dass der Gesamtvolumenstrom unterhalb
des hinterlegten maximalen Volumenstromes liegt.
2. Steuervorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass durch diese der Gesamtvolumenstrom
aufgrund eines Messsignals eines Volumenstromsensors (8) ermittelbar ist.
3. Steuervorrichtung (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass der Gesamtvolumenstrom durch
Addition von gemessenen Teilvolumenstromwerten von allen zu den Spülstrecken (2) vorgesehenen
Volumenstromsensoren (8) ermittelbar ist.
4. Steuervorrichtung (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass der Gesamtvolumenstrom aufgrund
eines Messsignals eines Volumenstromsensors (8) ermittelbar ist, der einem Spülwasserabgang
(6) zugeordnet ist, der mehreren Spülstrecken (2) nachgeordnet vorgesehen und mit
diesen über die Stellventile (4) verbindbar ist.
5. Steuervorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spülstrecken (2) jeweils Volumenstrombegrenzer (12) aufweisen, durch die ein
Teilvolumenstrom in der jeweilige Spülstrecke (2) vorbestimmt ist, dass in der Steuervorrichtung
(10) vorbestimmte Teilvolumenstromwerte zu einzelnen Spülstrecken (2) hinterlegt sind
und dass der Gesamtvolumenstrom durch Addition der Teilvolumenstromwerte der Spülstrecken
(2) ermittelbar ist.
6. Steuervorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der hinterlegte maximale Volumenstrom 15l/min ist.
7. Trink- und/oder Brauchwassersystem mit Spülstrecken (2), an deren Ende jeweils ein
Stellventil (4) vorgesehen ist, so dass die Spülstrecken (2) mit einem Spülwasserabgang
(6) verbindbar sind, und mit einer Steuervorrichtung (10) nach den Ansprüchen 1 bis
6, welche steuerungsmäßig mit den Stellventilen (4) verbunden ist.
8. Trink- und/oder Brauchwassersystem nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Volumenstromsensor (8), welcher dem Spülwasserabgang (6) zugeordnet ist.
9. Trink- und/oder Brauchwassersystem nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch Volumenstromsensoren (8), welche den Spülstrecken (2) zugeordnet sind.
10. Trink- und/oder Brauchwassersystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch Volumenstrombegrenzer (12), welche den Spülstrecken (2) zugeordnet sind.
11. Verfahren zum Spülen eines Trink- und/oder Brauchwassersystems mit mehreren Spülstrecken
(2), in denen auszutauschendes Wasser enthalten ist, wobei das Ableiten des auszutauschenden
Wassers in Spülstrecken (2) so gesteuert wird, dass der maximale Volumenstrom des
abgeleiteten Wassers verschiedener Spülstrecken (2) einen hinterlegten maximalen Volumenstrom
nicht erreicht.