[0001] Die Erfindung betrifft ein Rolltor mit einem flexiblen Torbehang nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1, zum Verschließen einer Wandöffnung eines Gebäudes oder dergleichen
Öffnung eines Gehäuses.
[0002] Rolltore mit einem flexiblen Torbehang zum Verschließen einer Wandöffnung eines Gebäudes
oder dergleichen Öffnung eines Gehäuses sind in vielen Ausführungen bekannt.
[0003] Bei diesen Rolltoren ist der Torbehang zwischen einer Position "Offen" und einer
Position "Geschlossen" mit jedem seiner beiden Randstreifen in je einer in den Torsäulen
des Rolltores angeordneten Führung gehalten und geführt. Die Position "Offen" ist
in der Regel die obere Position.
[0004] Die Torsäulen - die oft auch Schienenkästen genannt werden - eines solchen Rolltores
sind mit einem Abstand zueinander und in der Regel auch zueinander parallel angeordnet.
Jede Führung besitzt einen Schlitz zum Führen des betreffenden Randstreifens des Torbehanges.
Der Schlitz jeder Führung ist in der betreffenden Torsäule so angeordnet, dass beide
führenden Schlitze miteinander fluchten und zwischen ihnen eine Führungsebene gebildet
ist.
[0005] Bei vielen der bekannten Rolltore ist an der unteren, horizontalen Kante des Torbehanges
eine Abschlussleiste befestigt. Vorzugsweise ist unterhalb der Abschlussleiste und
über deren gesamte Breite noch ein Dichtelement vorgesehen, welches in der Position
Tor "Geschlossen" an der betreffenden Laibung der Wandöffnung, in der Regel der Boden,
anliegt. Diese Abschlussleiste selbst ragt nicht in die Schlitze der Führungen hinein.
An beiden seitlichen, einander gegenüberliegenden Enden der Abschlussleiste ist jeweils
ein Führungselement vorgesehen, welches in den betreffenden Schlitz hineinragt, so
dass während der Bewegung des Torbehanges auch diese Abschlussleiste in den Führungen
geführt ist und auch in einer Ruheposition des Torbehanges, z.B. in der Position "Geschlossen",
die Abschlussleiste in der Führungsebene gehalten ist.
[0006] Damit der Torbehang während des Vorganges "Öffnen" und des Vorganges "Schließen"
als auch in jeder seiner Ruhepositionen stets einen straffen Zustand hat, greift zum
Beispiel an der Abschlussleiste eine Spannkraft an; vorzugsweise an beiden seitlichen
Enden der Abschlussleiste. Es sind auch Ausführungen bekannt, bei denen die Abschlussleiste
zugleich die Spannkraft ist.
[0007] Damit der Torbehang und seine Abschlussleiste durch eine auf sie einwirkende Querkraft,
welche z.B. bei einer Crash-Situation gegeben ist, nicht beschädigt werden, sind bei
einem Rolltor mit einem flexiblen Behang nach der
DE 295 01 048 U1 die Führungselemente der Abschlussleiste an der Abschlussleiste schwenkbar angeordnet
oder bestehen aus einem biegbaren Material, wie zum Beispiel bei einem Rolltor mit
einem flexiblen Torblatt gemäß der
DE 40 07 280 A1, so dass bei Überschreiten eines festgelegten Grenzwertes für die Querkraft die geführten
Abschnitte der Führungselemente aus den Führungen herausgelenkt werden. Eine reparaturintensive
Beschädigung (Zeit und/oder Kosten) kann somit vermieden werden.
[0008] Die Festlegung dieses Grenzwertes ist jedoch problematisch, insbesondere in erheblichem
Maße vom Verwendungszweck des Rolltores abhängig. Insbesondere wenn die Rolltoren
als so genanntes Außen-Tor verwendet werden, muss dieser Grenzwert relativ hoch sein,
damit eine auf den Torbehang einwirkende Windlast - Querkraft - die Führungselemente
nicht zu zeitig aus den Führungen heraustreten lässt. Auch beim Einsatz des Rolltores
zum Verschließen einer Wandöffnung zwischen zwei Räumen mit unterschiedlichem Raumdruck
wirkt eine nicht unbedeutende Windlast auf den Torbehang. Andererseits muss der Grenzwert
bezüglich der Freigabe der geführten Abschnitte des Torbehanges und seiner Ergänzungsteile
aber niedrig sein, damit in einer Crash-Situation die Führungselemente noch vor einer
Deformation der Abschlussleiste oder des Torbehanges selbst aus den Führungen heraustreten
können.
[0009] Für die Herstellung eines Rolltores bedeutet dies jedoch, dass für die vielen speziellen
Anwendungsfälle eines Rolltores eine entsprechende Anzahl von Abschlussleiste mit
unterschiedlichen Grenzwerten für das Ausschwenken der Führungselemente vorgehalten
werden müssen. Dies wirkt negativ auf die Herstellungskosten und somit negativ auf
die Preiskalkulation beim Hersteller und negativ bezüglich den Investitionskosten
beim Anwender.
[0010] Jedes Heraustreten der Führungselemente der Abschlussleiste bzw. von Abschnitten
der Randstreifen des Torbehanges aus den Führungen ist wenigstens eine zeitbezogene
Störung im Arbeitsprozess, ein weiterer Nachteil. Der Torbehang und die Abschlussleiste
müssen - im günstigsten Fall - nur wieder in ihre Sollposition gebracht werden und
- im ungünstigsten Fall - repariert bzw. ausgetauscht werden.
[0011] Sofern diese Rolltore in automatisierten Fertigungsabläufen eingebunden sind, z.B.
in solche, in denen Waren mit fahrerlosen Transportern bewegt werden, ist die Ausfallzeit
nicht unerheblich, da durchaus eine zeitweilige Stilllegung von Fertigungsabschnitten
nötig ist.
[0012] Daher besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Rolltor mit einem
flexiblen Torbehang mit einfachen Mitteln, kostengünstig und mit geringem technischen
Aufwand so weiter zu entwickeln, dass in einer Crashsituation die den Torbehang in
den Führungsschienen führenden Teile schnell auslenkbar sind und zugleich, besser
als bei bekannten Rolltoren, eine hohe Windlast aufgenommen bzw. ausgeglichen werden
kann, bevor die betreffenden führenden Teile aus der bzw. den Führungsschienen ausgelenkt
werden; zudem soll eine Nachrüstung vorhandener Rolltore ohne großen Aufwand möglich
sein.
[0013] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Rolltor mit einem flexiblen Torbehang mit den Merkmalen
nach Anspruch 1. Die Ansprüche 2 bis 10 offenbaren Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Rolltores.
[0014] Das Rolltor besteht zunächst aus den Grundelementen: zwei Torsäulen, einen Torbehang
aus flexiblem Material, einer drehbar gelagerten, antreibbaren Wickelwelle zur Aufnahme
und Bewegung des Torbehanges zwischen einer ersten Endposition "Tor offen" und einer
zweiten Endposition "Tor geschlossen", einem Antrieb für die Wickelwelle und einer
Steuerungseinheit. Die zwei zueinander beanstandet angeordnete Torsäulen weisen im
Wesentlichen vertikal gerichtete Führungsschienen zur Führung des Torbehanges auf
sowie Steuereinheiten zur Erfassung der unteren und oberen Endlage des Torbehanges
zwecks Abschaltung oder Umschaltungdes Antriebs, auch vor Erreichen der jeweiligen
Endlage, sowie Mittel zur Erzeugung einer Behangspannung, die wenigstens bei den Bewegungen
"Öffnen" und "Schließen" an dem unteren Abschnitt angreift.
[0015] Bei dem neuen erfindungsgemäßen Rolltor ist an dem in den Führungsschienen der Torsäulen
geführten Torbehang in dessen unteren Bereich, vorzugsweise an dessen unteren Flächenkante,
eine Abschlussleiste angeordnet, in der zudem an deren gegenüber liegenden Stirnseiten
je eine neuartige Ausklinkeinheit angeordnet ist, wobei die Ausklinkeinheiten in die
jeweiligen Führungsschienen der Torsäulen des Rolltores eingreifen.
[0016] Es ist vorgesehen, dass die Ausklinkeinheiten mehrteilig sind, vorzugsweise jeweils
aus wenigstens zwei kraft- und formschlüssig aneinander gehaltenen Teilen bestehen.
Vorteilhaft bestehen die Ausklinkeinheiten jeweils aus einem Führungsteil und einem
keilförmig ausgebildeten geführten Teil, ihren Grundelementen, wobei zur Halterung
des geführten Teiles im Führungsteil das Führungsteil und das geführte Teil je wenigstens
eine Öffnung aufweist, durch die ein kraftspeicherndes, vorzugsweise federndes Element
geführt ist, dessen Ende / Enden mittels eines Klemmelementes an einer hinteren Stirnseite
des Führungsteiles befestigt sind. Das Führungsteil besitzt dazu an seiner vorderen
Stirnseite eine keilförmige Ausnehmung, in die - in der Montage-Endlage - ein Keil
des geführten Teils formschlüssig und kraftschlüssig eingreift. Die Grundelemente
sind also vorzugsweise aneinander verschiebbar, sodass sie relativ zueinander bewegbar
sind.
[0017] Durch die Ausbildung der im unteren Bereich des Torbehanges, vorzugsweise an dessen
unteren Kante vorgesehenen Abschlussleiste mit an deren Stirnseiten angeordneten neuartigen
Ausklinkeinheiten mit relativ zueinander bewegbaren, vorzugsweise verschiebbaren Grundelementen
(der Keilnut in dem Führungsteil und dem Keil an dem geführten Teil) kann die notwendige
Vorspannkraft für den Ausklinkmechanismus der Ausklinkeinheiten in zwei Grundkräfte
aufgeteilt werden, in die mittels Federelementen erzeugte Zugkraft für die Haltekraft
am Führungsteil und die Reibkraft zwischen den aneinander anliegenden Flächenteilen
des Führungsteils und des geführten Teils. Durch diese neuartige Konstruktion ist
eine feinfühligere Einstellung und Wirkung des Ausklinkmechanismus gegeben. Insbesondere
durch aneinander gleitenden Flächen des Führungsteils und des geführten Teils. Durch
eine geeignete Auswahl des Materials des Führungsteils und/oder des geführten Teils
kann dieser Effekt positiv beeinflusst werden.
[0018] Ein wesentlicher Vorteil hiervon ist, dass die Abschlussleiste des Torbehanges, d.h.
speziell der bewegbare Teil der Ausklinkeinheit, bei Überschreiten eines wahlweise
einstellbaren Grenzwertes schneller als bei bekannten Lösungen aus der Führungsschiene
gezogen wird.
[0019] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass durch die relativ zueinander bewegbaren
Grundelemente der neuen Ausklinkeinheit die auf den Torbehang wirkende Windlast (Querkraft
auf den Torbehang) nicht vollends auf den Kontaktbereich zwischen der Führungsschiene
und dem betreffenden Abschnitt des geführten Teils übertragen wird, sodass bei der
Bewegung "Schließen" des Torbehanges die Gefahr des Stoppens der Abschlussleiste wegen
zu hoher Windlast ausgeschlossen bzw. zumindest stark minimiert ist.
[0020] Durch die relativ zueinander bewegbaren Grundelemente der neuen Ausklinkeinheit ergibt
sich ein weiterer Vorteil darin, dass starke betragsmäßige Schwankungen der Windlast
durch diese bewegbaren Grundelemente aufgenommen/abgefangen werden, sodass der in
der Führungsschiene geführte Abschnitt des geführten Teiles ruhiger läuft/weniger
flattert, was positiv auf die Lebensdauer dieses Bauteiles wirkt.
[0021] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausklinkeinheit besteht auch darin, dass
diese als modulare Baugruppe hergestellt werden kann, was positiv auf die Herstellungskosten
eines Rolltores wirkt, weil der sogenannte Wiederholteilgrad erhöht werden kann.
[0022] Weiterhin ist das neue Rolltor schneller und besser an individuelle Ansprüche der
Anwender anpassbar.
[0023] Eine vorteilhafte Ausführungsform wird darin gesehen, dass die im Führungsteil vorgesehene
wenigstens eine Öffnung und die im geführten Teil vorgesehene wenigstens eine Öffnung
jeweils parallel im Abstand zueinander angeordnet sind.
[0024] Bevorzugt ist vorgesehen, dass im Führungsteil zwischen parallel und im Abstand zueinander
angeordneten Öffnungen eine weitere, quasi zentrische Öffnung zur Aufnahme eines Sensors
und im geführten Teil zwischen den Öffnungen jeweils eine zentrische Öffnung zur Aufnahme
eines Magneten vorgesehen ist, wobei zur Abstandsbestimmung der Sensor und der Magnet
einander in einer Ebene gegenüber liegend angeordnet sind.
[0025] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das geführte Teil einen halsförmigen bzw.
zapfenförmigen Ansatz aufweist, der in die Führungsschiene hineinragt und in den Schlitz
der Führungsschiene geführt wird. Die Führungsschiene ist vorteilhaft an ihren Enden
mit federnd bzw. elastisch ausgebildeten Leisten ausgebildet.
[0026] Eine bevorzugte Ausführungsform wird darin gesehen, dass das durch die Öffnungen
des geführten Teils und die Öffnungen des Führungsteiles führende kraftspeichernde,
federnde Element als Gummikordel ausgebildet ist und dass die Öffnungen im Führungsteil
und die Öffnungen im geführten Teil als Bohrungen ausgeführt sind.
[0027] Eine bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, dass beim Auftreten einer Querkraft
auf den Torbehang und Überschreiten eines Grenzwertes der Vorspannkraft, welche vorzugsweise
einstellbar ist, der halsförmige bzw. zapfenförmige Ansatz des geführten Teils aus
der keilförmigen Ausnehmung des Führungsteiles schnell heraus schwenkt, schneller
als bei bekannten Vorrichtungen.
[0028] Eine vorteilhafte Weiterbildung wird darin gesehen, dass die Kraft zum Ausschwenken
des geführten Teiles aus dem Führungsteil vom Keilwinkel der keilförmigen Ausnehmung
und der Zugkraft des kraftspeichernden, vorzugsweise federnden Elementes abhängt.
[0029] Eine vorteilhafte Weiterbildung wird darin gesehen, dass wenigstens eine der aneinander
anliegenden und aneinander gleitenden Flächen der Ausklinkeinheit nach außen gekrümmt
ist. Speziell ist die betreffende Fläche konvex; vorzugsweise hat die gekrümmte Fläche
am Anfang und am Ende ihrer Bogenlänge einen anderen Radius. Hierdurch wird erreicht,
dass - virtuell gesehen - die Schwenkachse bezüglich dem Ausschwenken des geführten
Teiles in den Bereich der relativen Bewegung beider Teile zueinander hineingelegt
ist. Bei Erreichen des Grenzwertes der Vorspannkraft, also dem Zeitpunkt des Ausschwenkens
des geführten Teiles aus der Führungsschiene, wird das schnelle Ausschwenken nochmals
unterstützt. Zudem kann durch diese konstruktionsmäßige Ausführung der Spalt zwischen
der betreffenden Stirnseite der Abschlussleiste und der Stirnseite der betreffenden
Führung/ Torsäule verringert werden.
[0030] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines, nicht einschränkenden, schematisch in
Zeichnungen dargestellten, Ausführungsbeispiels näher und in weiteren Details erläutert.
Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Gesamtansicht eines Rolltores;
- Fig. 2
- eine Abschlussleiste des Torbehanges des Rolltores mit eingebauter Ausklinkeinheit
im Schnitt, in Draufsicht;
- Fig. 3
- ein Führungsteil der Ausklinkeinheit in isometrischer Darstellung;
- Fig. 4
- ein geführtes Teil der Ausklinkeinheit in isometrischer Darstellung;
- Fig. 5 bis 12
- die Wirkungsweise der Ausklinkeinheit bei Einwirkung einer Querkraft auf den Torbehang
in mehreren Stufen/Positionen.
[0031] Zunächst wird der Beschreibung vorausgeschickt, dass Begriffe wie "links", "rechts",
"oben" oder "unten" sich lediglich auf die Darstellung in den Figuren beziehen, aber
von der tatsächlichen Anordnung in der Praxis abweichen können. Weiterhin wird darauf
hingewiesen, dass die Figuren keine reinen technischen Zeichnungen sind, weshalb teilweise
Schraffuren und Abbruchlinien fehlen. Auch können die relativen Dimensionen von der
Wirklichkeit abweichen. In der Beschreibung nicht erwähnte Bezugszeichen ergeben sich
aus der Bezugszeichenliste. Die Bezugszeichen haben in allen Figuren die gleiche Bedeutung.
[0032] Figur 1 zeigt eine schematische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Rolltores 33
mit seinen Grundelementen, einem Torbehang 1 aus flexiblem Material, der mittels einer
Wickelwelle 2, die durch eine Antriebseinheit 3 angetrieben wird, aufgewickelt wird.
Zueinander beabstandete, im Bereich der Laibungen einer Wandöffnung 35 einer Wand
34 angeordnete Torsäulen 4 und 5 des Rolltores weisen vertikal gerichtete Führungsschienen
6, 7 zur Führung des Torbehanges 1 auf. Der Torbehang 1 weist weiterhin in einem unteren
Bereich 8 eine Abschlussleiste 9 auf, an deren Stirnseiten 10, 11 je eine entsprechende
Ausklinkeinheit 12, 13 gemäß der Erfindung angeordnet ist, die in die entsprechenden
Führungsschienen 6, 7 der Torsäulen 4, 5 eingreifen. Mit dem Bezugszeichen 36 ist
der Boden bezüglich der Wandöffnung 35 bezeichnet. Der linke Randstreifen 38 des Torbehanges
1 wird in der linken Führungsschiene 6 und der rechte Randstreifen 39 des Torbehanges
1 wird in der rechten Führungsschiene 7 ebenfalls geführt.
[0033] Folgend werden die neuen Merkmale des Rolltores 33 anhand der rechten Seite des Rolltores
33 erläutert. Die linke Seite des Rolltores 33 ist mit gleichen Baugruppen und Teilen,
insbesondere mit den erfindungswesentlichen Merkmalen ausgestattet.
[0034] In Figur 2 ist eine der in der Abschlussleiste 9 angeordneten Ausklinkeinheiten,
hier die der rechten Führungsschiene 7 zugeordnete Ausklinkeinheit 13, dargestellt.
Die an der gegenüber liegenden Sternseite 10 in der Abschlussleiste 9 angeordnete
Ausklinkeinheit 12 ist konstruktionsmäßig gleich der Ausklinkeinheit 13 ausgeführt;
ihre Flächen, Kanten und Öffnungen sind spiegelbildlich.
[0035] Die Ausklinkeinheit 13 besteht aus einem Führungsteil 14, welches mit seinem Korpus
45 in einem Innenraum 40 der Abschlussleiste 9 angeordnet ist. In dem Führungsteil
14 sind, hier vorzugsweise, zwei parallel und im Abstand zueinander angeordnete Bohrungen
15, 16 vorgesehen (siehe Figur 3), in denen ein kraftspeicherndes, hier vorzugsweise
federndes Element in Form einer Gummikordel 17 angeordnet ist. An einer vorderen Stirnseite
18 des Führungsteiles 14 ist eine keilförmige Ausnehmung 19 vorgesehen, durch welche
[0036] Innenflächen 41 und 42 gebildet sind. In diese keilförmige Ausnehmung 19 greift ein
Keil 20, eines geführten Teiles 21 ein, mit seinen Außenflächen 43 und 44. Hiermit
wird der Formschluss zwischen den beiden relativ zueinander bewegbaren Teilen 14 und
21 der Ausklinkeinheiten 12; 13 hergestellt.
[0037] In dem geführten Teil 21 (siehe Figur 4) sind ebenfalls zwei parallel im Abstand
zueinander angeordnete Bohrungen 22, 23 vorgesehen, durch die das als Gummikordel
17 ausgebildete Federelement geführt ist. Enden 24 der Gummikordel 17 sind mittels
eines Klemmelementes 25 an einer hinteren Stirnseite 26 des Führungsteiles 14 befestigt
und das geführte Teil 21 wird damit am Führungsteil 14 kraftschlüssig gehalten.
[0038] In dem geführten Teil 21 ist in einer vorzugsweise zentrisch angeordneten Bohrung
27 ein Magnet 28 und in dem Führungsteil 14 in einer ebenfalls vorzugsweise zentrisch
angeordneten Bohrung 29 gegenüberliegend ein Sensor 30 zur Abstandsbestimmung angeordnet.
Wird ein vorgegebener Abstand zwischen dem Sensor 30 und dem Magneten 28 beim Herausgleiten
des geführten Teils 21 überschritten, gibt der Sensor 30 ein Signal an die Antriebseinheit
3 in Verbindung mit einer Steuerungseinheit weiter, um das Rolltor sofort zu öffnen
oder den Schließvorgang zu unterbrechen.
[0039] Das geführte Teil 21 weist einen Ansatz 31 auf, der in die Führungsschiene 7 der
Torsäule 5 hineinragt. Die Führungsschiene 7 ist zum Schutz des Torbehanges 1, insbesondere
seines rechten Randstreifens 39 mit elastischen, vorzugsweise mit Gummileisten 32
versehen, zwischen denen ein Führungsschlitz 47 gebildet ist.
[0040] Die Figuren 5 bis 11 zeigen die Wirkungsweise der Ausklinkeinheit 13. Wirkt eine
Kraft, insbesondere eine Querkraft "F" auf den Torbehang 1 so legt sich der Ansatz
31 des geführten Teiles 21 an eine der Gummileisten 32 an, siehe Figur 5. Wird der
Betrag der Querkraft "F" größer bewegt sich das geführte Teil 21 relativ zum Führungsteil
14 und das geführte Teil 21 kippt, anfangs teilweise und dann vollständig aus der
keilförmigen ausgebildeten Ausnehmung 19 des Führungsteiles 14 heraus, das federnde
Element 17 dehnt sich dabei aus, siehe die Figuren 6 bis 10.
[0041] In der Figur 11 ist der Torbehang mitsamt Abschlussleiste 9 außerhalb der Führungsschienen
6 und 7. Zum Einfädeln wird der Torbehang - in der Regel - in eine Position oberhalb
seiner oberen Endlage bewegt, so dass bei der darauf folgenden Bewegung "Schließen"
die Führungselemente der Abschlussleiste 9 und die Randstreifen 38 und 39 des Torbehangs
1wieder in die Führungsschlitze der Führungsschienen 6 bzw. 7 einfahren.
[0042] Sofern am Rolltor 33 eine entsprechende Behangspannung und entsprechende Elemente
an den Führungsschienen, z.B. abschnittsweise angeordnete Aussparungen, vorgesehen
sind, kann das Einfädeln bereits während der nach einem Crash oder unmittelbar während
des Crash erfolgten Bewegung "Öffnen" erfolgen. Die neuartige Ausklinkeinheit ist
für einen solchen Einsatz bestens geeignet.
[0043] Die notwendige Kraft zum Ausklinken des geführten Teiles 21, also der Grenzwert der
einstellbaren Vorspannkraft, welche sich aus dem Kraftspeicher, dem federnden Element
17, und der Reibkraft zwischen der Innenfläche 42 und der Außenfläche 44 zusammensetzt,
kann durch die Wahl des Winkels des Keils 20 und durch den gewählten Betrag der Zugkraft
der Gummikordel 17 gestaltet werden.
[0044] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das Ausführungsbeispiel, sondern ist in den
angewandten Vorrichtungen variabel. Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten
sowie die aus den Zeichnungen entnehmbaren Merkmale sind weitere Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und in den Ansprüchen erwähnt
sind.
[0045] Ein weiteres, in den Figuren nicht dargestelltes Ausführungsbeispiel ist die Verwendung
der neuartigen Ausklinkeinheit an einem Rolltor mit einem horizontal bewegten Torbehang.
Weiterhin muss das neue Rolltor nicht zwangsläufig an einer Wandöffnung verwendet
werden, welche bis auf den Boden hinunter reicht. Das Rolltor ist auch eine Wandöffnungen
in Form eines Fensters einsetzbar.
[0046] Die in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel genannte Schalteinheit, der Sensor und
das Magnet, welche in Art eines Reedkontakt-Schalters, wirken, sind nicht einschränkend
genannt. Zur Erzeugung des notwendigen Schaltsignales für die Antriebseinheit, wenn
sich die besagten Teile der Ausklinkeinheit über den vorgegebenen Abstand hinaus voneinander
weg bewegen, kann auch jede andere bekannte Schalteinheit eingesetzt werden, z.B.
Tastschalter deren Tastelement in die Innenflächen 42 und 41 des Führungsteiles 14
teilweise hineinragen oder Induktionsschalter und viele andere mehr.
Bezugsziffernverzeichnis:
[0047]
- 1
- Torbehang
- 2
- Wickelwelle
- 3
- Antriebseinheit
- 4
- Torsäule (links)
- 5
- Torsäule (rechts)
- 6
- Führungsschiene (links)
- 7
- Führungsschiene (rechts)
- 8
- unterer Bereich des Torbehanges
- 9
- Abschlussleiste
- 10
- Stirnseite der Abschlussleiste (Pos. 9)
- 11
- Stirnseite der Abschlussleiste (Pos. 9)
- 12
- Ausklinkeinheit (links)
- 13
- Ausklinkeinheit (rechts)
- 14
- Führungsteil
- 15
- Bohrung in Führungsteil (unten)
- 16
- Bohrung in Führungsteil (oben)
- 17
- Gummikordel
- 18
- vordere Stirnseite des Führungsteiles
- 19
- keilförmige Ausnehmung des Führungsteiles
- 20
- Keil (an Pos. 21)
- 21
- geführtes Teil
- 22
- Bohrung im geführten Teil (oben)
- 23
- Bohrung im geführten Teil (unten)
- 24
- Ende der Gummikordel (von Pos. 17)
- 25
- Klemmelement
- 26
- hintere Seite des Führungsteiles (von Pos. 14)
- 27
- zentrische Bohrung im geführten Teil (Pos. 21)
- 28
- Magnet
- 29
- zentrische Bohrung im Führungsteil (Pos. 14)
- 30
- Sensor
- 31
- Ansatz des geführten Teils (an Pos. 21)
- 32
- Gummileiste/Kunststoffleiste (an Pos. 6 und 7)
- 33
- Rolltor
- 34
- Wand
- 35
- Wandöffnung
- 36
- Boden
- 37
- Signalleitung
- 38
- linker Randstreifen (von Pos. 1)
- 39
- rechter Randstreifen (von Pos. 1)
- 40
- Innenraum (von Pos. 9)
- 41
- Innenfläche (von Pos. 19)
- 42
- Innenfläche (von Pos. 19)
- 43
- Außenfläche (an Pos. 20)
- 44
- Außenfläche (an Pos. 20)
- 45
- Korpus (von Pos. 14)
- 46
- Ausnehmung (in Pos.31)
- 47
- Führungsschlitz (von Pos.7)
- F
- Querkraft (Windlast; äußere Krafteinwirkung bei Crash)
1. Rolltor, umfassend einen Torbehang (1) aus flexiblem Material, eine drehbar gelagerte,
antreibbare Wickelwelle (2), zur Aufnahme und Bewegung des Torbehanges (1),
Torsäulen (4, 5), die Führungsschienen (6, 7) zur Führung des Torbehanges (1) aufweisen,
Mittel zur Erfassung der unteren und oberen Endlage des Torbehanges (1) zwecks Abschaltung
einer die Wickelwelle (2) drehenden Antriebseinheit (3) sowie
Mittel zur Erzeugung einer Behangspannung, die wenigstens bei der Bewegung "Öffnen"
und der Bewegung "Schließen" an dem unteren Abschnitt des Torbehanges (1) angreift,
wobei der in den Führungsschienen (6, 7) der Torsäulen (4, 5) geführte Torbehang (1)
in seinem unteren Bereich (8) eine Abschlussleiste (9) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an den gegenüber liegenden Stirnseiten (10, 11) der Abschlussleiste (9) je eine Ausklinkeinheit
(12, 13) angeordnet ist, wobei jede Ausklinkeinheit (12, 13) in die entsprechende
Führungsschiene (6, 7) der Torsäulen (4, 5) eingreift, wobei jede Ausklinkeinheit
(12, 13) mehrteilig ist und wenigstens zwei Teile jeder Ausklinkeinheit kraft- und
formschlüssig aneinander gehalten sind.
2. Rolltor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausklinkeinheiten (12, 13) jeweils aus einem Führungsteil (14) und einem geführten
keilförmig ausgebildeten Teil (21) bestehen, wobei zur Halterung des geführten Teiles
(21) im Führungsteil (14) das Führungsteil (14) Öffnungen (15, 16) und das geführte
Teil (21) Öffnungen (22, 23) aufweisen, durch die ein kraftspeicherndes Element (17)
geführt ist, dessen Enden (24) mittel eines Klemmelementes (25) an einer hinteren
Stirnseite (26) des Führungsteiles festgelegt sind.
3. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Führungsteil (14) an seiner vorderen Stirnseite (18) eine keilförmige Ausnehmung
(19) aufweist, in die das geführte Teil (21) mit seinem Keil (20) eingreift.
4. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die im Führungsteil (14) vorgesehenen Öffnungen (15, 16) und die im geführten Teil
(21) vorgesehenen Öffnungen (22, 23) jeweils parallel im Abstand zueinander angeordnet
sind.
5. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Führungsteil (14) zwischen den Öffnungen (15, 16) eine weitere, vorzugsweise zentrische
Öffnung (29) zur Aufnahme eines Sensors (30) und im geführten Teil (21) zwischen den
Öffnungen (22, 23) jeweils eine zentrische Öffnung (27) zur Aufnahme eines Magneten
(28) vorgesehen ist, wobei zur Abstandsbestimmung der Sensor (30) und der Magnet (28)
einander in einer Ebene gegenüber liegend angeordnet sind.
6. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das geführte Teil (21) einen halsförmigen Ansatz (31) aufweist, der in die Führungsschiene
(7) hineinragt, wobei die Führungsschiene (7) endseitig mit federnd ausgebildeten
Leisten (32) ausgebildet ist.
7. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das durch die Öffnungen (22, 23) des geführten Teils (21) und die Öffnungen (15, 16)
des Führungsteiles (14) führende kraftspeichernde Element (17) als federnde Gummikordel
ausgebildet ist.
8. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnungen (15, 16) im Führungsteil (14) und die Öffnungen (22, 23) im geführten
Teil (21) als Bohrungen ausgebildet sind.
9. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Auftreten einer Kraft auf den Torbehang (1) ein halsförmigen Ansatz (31) des
geführten Teils (21) aus der keilförmigen Ausnehmung (19) des Führungsteiles (14)
heraus schwenkt.
10. Rolltor nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraft zum Ausschwenken des Führungsteiles (14) vom Keilwinkel der keilförmigen
Ausnehmung (19) und der Zugkraft des federnden Elementes (17) abhängt.
11. Ausklinkeinheit für ein Rolltor, welches umfasst einen Torbehang (1) aus flexiblem
Material, eine drehbar gelagerte, antreibbare Wickelwelle (2), zur Aufnahme und Bewegung
des Torbehanges (1), Torsäulen (4, 5), die Führungsschienen (6, 7) zur Führung des
Torbehanges (1) aufweisen,
Mittel zur Erfassung der unteren und oberen Endlage des Torbehanges (1) zwecks Abschaltung
einer die Wickelwelle (2) drehenden Antriebseinheit (3) sowie
Mittel zur Erzeugung einer Behangspannung, die wenigstens bei der Bewegung "Öffnen"
und der Bewegung "Schließen" an dem unteren Abschnitt des Torbehanges (1) angreift,
bei dem der in den Führungsschienen (6, 7) der Torsäulen (4, 5) geführte Torbehang
(1) in seinem unteren Bereich (8) eine Abschlussleiste (9) aufweist, an deren gegenüber
liegenden Stirnseiten (10, 11) jeweils die Ausklinkeinheit (12, 13) angeordnet ist,
wobei die Ausklinkeinheit (12, 13) in die entsprechende Führungsschiene (6, 7) der
Torsäulen (4, 5) eingreift,
dadurch gekennzeichnet, dass
das die Ausklinkeinheit (12, 13) mehrteilig ist und wenigstens zwei Teile/Grundelemente
besitzt, welche kraft- und formschlüssig aneinander gehalten sind derart, dass die
Grundelemente relativ zueinander bewegbar, vorzugsweise verschiebbar sind.