[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Gasturbine, mit
welchem Druckpulsationen in der Brennkammer der Gasturbine reduziert werden können.
Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Brenner, welcher zur Durchführung des Verfahrens
besonders geeignet ist.
[0002] Bei dem gattungsgemäßen Verfahren wird mindestens ein Brenner der Gasturbine entsprechend
betrieben. Ein zur Durchführung des Verfahrens geeigneter Brenner umfasst eine Primärbrennstoffpassage
mit einem zur Verbrennungszone weisenden Passagenaustritt und eine zur Primärbrennstoffpassage
benachbart angeordnete Luftpassage mit einem zur Verbrennungszone weisenden Luftpassagenaustritt.
In mindestens einem ersten Betriebszustand der Gasturbine wird ein mit Brennstoff
vermischter oder reiner Verdichterluftstrom aus der Luftpassage strömend benachbart
zu einem aus der Primärbrennstoffpassgage strömenden Primärbrennstoffstrom in die
Verbrennungszone eingeleitet. Die beiden Passagenaustritte können beispielsweise konzentrisch
zueinander angeordnet sein.
[0003] Ein gattungsgemäßer Brenner ist beispielsweise in der
WO 2011 157458 A1 offenbart. Der Offenbarungsgehalt der Patentschrift sei in die vorliegende Patentanmeldung
mit aufgenommen.
[0004] Der in der
WO 2011157458 A1 offenbarte Brenner weist eine zentrale Brennerache und eine zentrale Sekundärbrennstoffzuführeinheit
auf. Konzentrisch um die Sekundärbrennstoffzuführeinheit ist eine Primärbrennstoffzuführeinheit
angeordnet mit einer Primärbrennstoffpassage.
Um die Primärbrennstoffzuführeinheit herum verläuft konzentrisch eine Ringraumpassage
zur Zufuhr von Verdichterluft. Die Luftpassage weist einen in die Verbrennungszone
weisenden Luftpassagenaustritt auf.
[0005] Die Primärbrennstoffzuführeinheit des Brenners des Standes der Technik ist zur Beaufschlagung
mit Synthesegas ausgebildet. Bevorzugt gilt dies auch für den Brenner der vorliegenden
Erfindung. Aufgrund des geringeren Heizwertes des Synthesegases sind derartige Passagen
für besonders hohe Volumenströme ausgelegt. Die Primärbrennstoffzuführeinheit umfasst
eine Primärmischröhre und eine sich stromab anschließende Brennstoffdüse. Zur Ausbildung
der Brennstoffpassage ist die Primärmischröhre und die äußere Wand der Brennstoffdüse
von der Sekundärbrennstoffzuführeinheit beabstandet angeordnet. Die Passage ist somit
ringraumförmig. Die Brennstoffdüse umfasst einen zur Primärmischröhre weisenden Brennstoffdüseneintritt
und einen in die Verbrennungszone weisenden Brennstoffdüsenaustritt. Stromab des Brennstoffdüseneingangs
und entlang eines ersten Passagenabschnitts ist die Höhe der Primärbrennstoffpassage
im Wesentlichen konstant. An diesen ersten Passagenabschnitt grenzt ein sich bis zum
Brennstoffdüsenaustritt erstreckender zweiter Passagenabschnitt an. Die Primärmischröhre
und die Brennstoffdüse könnten auch einstückig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist
die Brennstoffdüse aber als ein austauschbares Bauteil in dem Brenner angeordnet.
[0006] Der in der
WO 2011157458 A1 offenbarte Brenner weist zur Reduzierung von Druckpulsationen Drallschaufeln in der
Primärbrennstoffpassage mit einer für diesen Zweck speziell ausgestalteten Einlauflänge
zum Brennstoffdüseneintritt auf.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Brenner anzugeben,
der im Betrieb der Gasturbine zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist und derart
betreibbar ist, dass mindestens in einem ersten Betriebszustand der Gasturbine Druckpulsationen
der Gasturbine besonders effektiv vermieden oder zumindest reduziert sind.
[0008] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine
anzugeben, mit welchem ein gattungsgemäßer Brenner in mindestens einem ersten Betriebszustand
der Gasturbine derart betrieben wird, dass Druckpulsationen der Gasturbine besonders
effektiv vermieden oder zumindest reduziert werden.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Brenner der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass das Verhältnis der Querschnittsfläche der Primärbrennstoffpassage am
Brennstoffdüsenaustritt geteilt durch die Querschnittsfläche zu Beginn des zweiten
Passagenabschnitts 0.7 bis 0.9 beträgt.
[0010] Anders als bei dem Brenner im Stand der Technik (bei welchem zur Erreichung einer
höheren akustischen Stabilität in der Verbrennungszone auf den Drallerzeuger abgestellt
wird), wird bei der vorliegenden Erfindung zur Reduzierung der Druckpulsationen vorrangig
auf das Einstellen einer günstigen Relativgeschwindigkeit zwischen den Strömen der
Luftpassage und der Primärbrennstoffpassage nach Austritt aus dem Brennerausgang abgestellt.
[0011] Der erfindungsgemäße Brenner ermöglicht es aufgrund der geringen Querschnittsverringerung
im Bereich der Brennstoffdüse den Brenner bei gleichem Lastbereich und gleichem Versorgungsdruck
auf wesentlich geringerem Geschwindigkeitsniveau in der Primärbrennstoffpassage, die
bevorzugt als Synthesegaspassage ausgebildet ist, zu betreiben als bei dem genannten
Brenner des Standes der Technik.
Dadurch verschieben sich im gesamten Lastbereich bzw. Betriebsbereichs des Brenners
die in der Scherströmung zwischen den beiden Fluidströmen (also dem aus der Luftpassage
austretendem Fluidstrom und dem aus der Primärbrennstoffpassage austretendem Fluidstrom)
angeregten Frequenzen der in der Scherströmung auftretenden Instabilitäten zu kleineren
Werten. Bei diesen Instabilitäten handelt es sich um Druckschwankungen, insbesondere
um auftretende Wirbelstraßen. Die in einer Scherströmung auftretenden Instabilitäten
können beispielsweise auf sogenannte Kelvin-Helmholtz-Instabilitäten zurückzuführen
sein. Im Allgemeinen wird bei einem vorgegebenen Betriebszustand des Brenners und
damit einer vorgegebenen Relativgeschwindigkeit in der besagten Scherströmung eine
Instabilität im Wesentlichen einer Frequenz angeregt. Die Relativgeschwindigkeiten
und proportional hierzu die angeregten Frequenzen liegen bei dem beanspruchten Intervall
um mindestens einen Faktor 1.5 bis 2 unter den Frequenzen des Brenners des Standes
der Technik. Damit eignet sich der erfindungsgemäße Brenner zur Durchführung des beanspruchten
Verfahrens, beispielsweise Brenner einer Gasturbine der Leistungsklasse des Gasturbinentyps
SGTx-2000E LC(Produktbezeichnung der Anmelderin).
[0012] Das angegebene Intervall ermöglicht es insbesondere, relevante Bereiche an Brennstoffsplit,
Geschwindigkeit und Drallzahl zu erzielen.
[0013] Vorzugsweise kann sich die Querschnittsfläche der Primärbrennstoffpassage entlang
des zweiten Passagenabschnitts im Wesentlichen stetig/kontinuierlich verringern.
[0014] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass das Verhältnis der Querschnittsflächen
0.8 bis 0.9 beträgt.
[0015] Dies ermöglicht in mindestens einem Betriebsbereich des Brenners besonders vorteilhafte
Relativgeschwindigkeiten zwischen den beiden Passagen, vorzugsweise bei einem Einsatz
des Brenners in einer Gasturbine des Typs SGTx-2000E LC.
[0016] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass die zur Sekundärbrennstoffzuführungseinheit
weisende Innenseite der äußeren Wand der Brennstoffdüse entlang des ersten Passagenabschnitts
im Wesentlichen zylindermantelförmig ausgebildet ist.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass die äußere
Wand der Brennstoffdüse entlang des zweiten Passagenabschnitts in Strömungsrichtung
konisch zulaufend ausgebildet ist.
[0018] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass das Verhältnis der Höhe der Primärbrennstoffpassage
am Brennstoffdüsenaustritt geteilt durch den Radius des Brennstoffdüsenausgangs 0.125
bis 0.16, insbesondere 0.149 bis 0.151 beträgt.
[0019] Dies ermöglicht in mindestens einem Betriebsbereich besonders vorteilhafte Relativgeschwindigkeiten.
[0020] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass der Radius des Brennstoffdüsenaustritts
geteilt durch den Radius des Luftpassagenaustritts 0.5 bis 0.6, insbesondere 0.54
bis 0.56, beträgt.
[0021] Dies ermöglicht in mindestens einem Betriebsbereich besonders vorteilhafte Relativgeschwindigkeiten.
[0022] Zur weiteren Reduzierung von Druckpulsationen kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung in der Brennstoffdüse stromauf des zweiten Passagenabschnitts ein Drallerzeuger
angeordnet sein. Zur Erzeugung eines Dralls in der Primärbrennstoffpassage kann der
Drallerzeuger beispielsweise eine Anzahl von umlaufend in der Brennstoffdüse angeordneten
Drallschaufeln umfassen . Die Erfindung ist allerdings nicht auf diesen Typ Drallerzeuger
beschränkt. Der Drallerzeuger kann beispielsweise auch aus mit Fluid beaufschlagbaren,
umlaufend an der äußeren Wand der Brennstoffdüse angeordneten Luftdüsen bestehen,
die zur Beaufschlagung der Passagenströmung mit einem Drall beispielsweise Luft mit
einer in Umfangsrichtung der Primärbrennstoffpassage gerichteten Komponente eindüsen.
Bei dem Drallerzeuger könnte es sich beispielsweise auch um eine quer zur Passage
angeordnete Scheibe handeln, die von einer Vielzahl durch die Scheibe verlaufenden
Bohrungen durchsetzt ist. Die Bohrungen sind dabei entsprechend des gewünschten Dralls
angestellt. Im Rahmen dieser Erfindung sei der Drall in der Primärbrennstoffpassage
definiert als das Verhältnis von Drehimpuls zu dem Produkt aus dem Düsenaustrittsradius
und dem Axialimpuls der in der Passage strömenden Primärbrennstoffströmung, wobei
Drehimpuls und Axialimpuls am Düsenaustritt betrachtet werden.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Drallerzeuger derart
gewählt sein, dass in mindestens einem ersten Betriebszustand des Brenners, ein Drall
von 1.6 bis 2.2, insbesondere von 1.7 bis 2.0, in der Primärbrennstoffpassage bewirkbar
ist.
[0024] Das beanspruchte Intervall hat sich insbesondere bei dem erfindungsgemäß niedrigeren
Geschwindigkeitsniveau in der Primärbrennstoffpassage als stabilisierend für die Verbrennung
erwiesen. Sofern ein Drallerzeuger mit Drallschaufeln ausgebildet ist, sind die Drallschaufeln
derart ausgebildet und mit einem Schaufelwinkel angeordnet, dass der beanspruchte
Bereich des Dralls bewirkbar ist.
[0025] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass der Drallerzeuger eine umlaufend
in der Brennstoffdüse angeordnete Anzahl von Drallschaufeln umfasst, die jeweils eine
Anströmkante aufweisen, wobei die Einlauflänge zwischen dem Brennstoffdüseneintritt
und der Anströmkante geteilt durch die Höhe im Bereich des Drallerzeugers der Primärbrennstoffpassage
0.95 bis 0.5, insbesondere 0.6 bis 0.7, beträgt.
[0026] Das beanspruchte Intervall hat sich insbesondere bei dem erfindungsgemäß niedrigeren
Geschwindigkeitsniveau in der Primärbrennstoffpassage als stabilisierend für die Verbrennung
erwiesen.
[0027] Zur weiteren Stabilisierung der Verbrennung kann eine vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung vorsehen, dass die äußere Wand der Brennstoffdüse eine Anzahl von Eindüsöffnungen
umfasst, welche die Primärbrennstoffpassage fluidisch mit der Luftpassage verbinden,
wobei die Summe der Querschnittsflächen der Eindüsöffnungen und deren Anordnung in
der Primärbrennstoffpassage derart gewählt sind, dass für mindestens einen ersten
Betriebszustand des Brenners ein Primärbrennstoffsplit in die Luftpassage von 10%
- 30 %, insbesondere 15% bis 20%, bewirkbar ist.
[0028] Das beanspruchte Intervall des Brennstoffsplits gewährleistet beim Betrieb des Brenners
eine Verbreiterung des Zeitverzugsprofils des Primärbrennstoffstromes, welche sich
als vorteilhaft bzw. als besonders vorteilhaft zur zusätzlichen Reduzierung von Druckpulsationen
erwiesen hat. Hierbei kann bevorzugt der über die Eindüsöffnungen in die Luftpassage
eingebrachte Brennstoff über die Breite der Scherströmung hinaus in die Luftpassage
eingedüst werden. Dies ergibt eine vorteilhafte Verbreiterung des Zeitverzugsprofils
des über die beiden Ausgänge in die Brennkammer eingeleiteten Primärbrennstoffstromes.
[0029] Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Eindüsöffnungen im stromab gelegenen
Endbereich des ersten Passagenabschnitts angeordnet sind.
[0030] Es kann auch als vorteilhaft betrachtet werden, dass die Eindüsöffnungen stromab
eines in der Luftpassage angeordneten Drallerzeugers angeordnet sind.
[0031] Für eine besonders vorteilhafte Eindüsung können die Eindüsöffnungen eine schlitzförmige
Querschnittsfläche aufweisen, wobei die Längsachsen der Schlitze angewinkelt zu einer
Hauptströmungsrichtung in der Luftpassage verlaufen.
[0032] Dies ermöglicht eine vorteilhafte Eindüstiefe des abgezweigten Brennstoffs in die
Luftpassage. Insbesondere können Länge zu Breite der Querschnittsfläche der Schlitze
3-7, besonders bevorzugt 4-5 betragen.
[0033] Diese Ausgestaltung der Schlitze ermöglicht eine vorteilhafte Eindüsung des Brennstoffs
bei vertretbaren Herstellungskosten der Brennstoffdüse.
[0034] Die Eindüsöffnungen können in einer oder mehreren umlaufenden Reihen angeordnet sein.
[0035] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, wenn der Brennstoffdüseneingang aufgeweitet
ist.
[0036] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine
anzugeben, mit welchem mindestens ein Brenner der Gasturbine in mindestens einem ersten
Betriebszustand der Gasturbine derart betrieben wird, dass Druckpulsationen der Gasturbine
besonders effektiv vermieden oder zumindest reduziert werden.
[0037] Die Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst zum Betrieb einer Gasturbine mit mindestens
einem Brenner, wobei der Brenner eine Primärbrennstoffpassage mit einem zur Verbrennungszone
weisenden Passagenaustritt und eine - insbesondere konzentrisch zur Primärbrennstoffpassage
angeordnete - Luftpassage mit einem zur Verbrennungszone weisenden Luftpassagenaustritt
aufweist.
[0038] Bei dem Verfahren wird in mindestens einem ersten Betriebszustand ein mit Brennstoff
vermischter oder reiner Verdichterluftstrom aus der Luftpassage strömend und benachbart
zu einem aus der Primärbrennstoffpassgage strömenden Primärbrennstoffstrom in die
Verbrennungszone eingeleitet.
[0039] Zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Druckpulsationen wird erfindungsgemäß der Brenner
in mindestens dem ersten Betriebszustand mit einer mittleren Luftgeschwindigkeit in
der Luftpassage und einer mittleren Primärbrennstoffgeschwindigkeit in der Primärbrennstoffpassage
derart betrieben, dass aufgrund einer Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Strömen
in der Scherschicht eine Instabilität einer im Wesentlichen ersten Frequenz angeregt
wird, wobei die Relativgeschwindigkeit derart gewählt ist, dass die erste Frequenz
ungeeignet ist mittels einer Wechselwirkung mit der Flamme eine Druckpulsation in
der Brennkammer anzufachen.
[0040] Insbesondere kann gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren bei Kenntnis des zu betreibenden
Gasturbinentyps und der anregbaren Eigenmoden der Brennkammer der Gasturbine ein erster
Betriebszustand und eine erste Frequenz derart gewählt werden, dass auch beim Durchfahren
eines den ersten Betriebszustand umfassenden Betriebsintervalls die durchfahrenden
Frequenzen der Instabilität in der Scherströmung soweit von den anregbaren Eigenmoden
der Brennkammer entfernt sind, dass auch in dem breiteren Betriebsintervall eine Wechselwirkung
mit der Flamme nicht gegeben oder zumindest reduziert ist. Im Rahmen dieser Erfindung
kann die Scherströmung auch mit Scherschicht bezeichnet werden. Bei den angeregten
Instabilitäten in der Scherschicht handelt es sich um Druckschwankungen, insbesondere
um auftretende Wirbelstraßen. Die in einer Scherströmung auftretenden Instabilitäten
können beispielsweise auf sogenannte Kelvin-Helmholtz-Instabilitäten zurückzuführen
sein. Im Allgemeinen wird bei einem vorgegebenen Betriebszustand des Brenners und
damit einer vorgegebenen Relativgeschwindigkeit in der besagten Scherströmung eine
Instabilität im Wesentlichen einer Frequenz angeregt. Bevorzugt kann der erste Betriebszustand
in einem Lastbereich der Gasturbine von 50 - 100% liegen.
[0041] Das Verfahren lässt sich durch geeignete Wahl der ersten Frequenz und des ersten
Betriebszustandes und bei Kenntnis der anregbaren Eigenmoden der Brennkammer auf beliebige
Gasturbinentypen mit entsprechenden Brennern gemäß Anspruch 17 anwenden.
[0042] Der in Anspruch 1 angegebene Brenner ist lediglich ein Ausführungsbeispiel eines
Brenners, mit welchem das erfindungsgemäße Verfahren, insbesondere bei einem Einsatz
des Brenners in einer Gasturbine des Typs SGTx-2000E LC, durchgeführt werden kann.
Von der Erfindung umfasst ist auch die Durchführung des Verfahrens zum Betrieb von
anderen Gasturbinentypen, sofern mindestens ein Brenner der Gasturbine entsprechende
Passagen wie in Anspruch 17 beansprucht umfasst.
[0043] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass die Gasturbine mindestens in
dem ersten Betriebszustand mit einer Relativgeschwindigkeit von 50 bis 100 m/s, insbesondere
von 60 bis 80 m/s zwischen den beiden Passagen des Brenners betrieben wird.
[0044] Diese Relativgeschwindigkeiten haben sich insbesondere zur Vermeidung von Druckpulsationen
bei Gasturbinen der Leistungsklasse des Typs SGTx-2000E LC für den Betrieb mit Synthesegas
für mindestens einen Betriebszustand als vorteilhaft erwiesen.
[0045] Es kann auch als vorteilhaft angesehen werden, dass die mittlere Geschwindigkeit
in der Primärbrennstoffpassage zumindest in dem ersten Betriebszustand 120 bis 180
m/s, insbesondere 140 bis 160 m/s beträgt.
[0046] Diese Geschwindigkeiten haben sich insbesondere zur Vermeidung von Druckpulsationen
bei Gasturbinen der Leistungsklasse des Typs SGTx-2000E im Betrieb mit Synthesegas
für mindestens einen Betriebszustand als vorteilhaft erwiesen. Die Geschwindigkeit
der Verdichterluft in der Luftpassage ist in weiten Bereichen im Wesentlichen unabhängig
vom Lastbereich der Gasturbine.
[0047] Zur Reduzierung von Druckpulsationen, insbesondere im ersten Betriebszustand, kann
es auch als vorteilhaft angesehen werden, dass dem Primärbrennstoffstrom in der Primärbrennstoffpassage
mittels eines Drallerzeugers ein Drall von 1.6 bis 2.2, insbesondere von 1.7 bis 2.0
aufgeprägt wird.
[0048] Im Rahmen dieser Erfindung sei der Drall in der Primärbrennstoffpassage definiert
als das Verhältnis von Drehimpuls zu dem Produkt aus dem Düsenaustrittsradius und
dem Axialimpuls der in der Passage strömenden Primärbrennstoffströmung, wobei Drehimpuls
und Axialimpuls am Düsenaustritt betrachtet werden.
[0049] Zur Reduzierung von Druckpulsationen, insbesondere im ersten Betriebszustand, kann
es auch als vorteilhaft angesehen werden, dass ein Anteil von 10 bis 30 %, insbesondere
von 15 bis 25 %, des Primärbrennstoffstroms aus der Primärbrennstoffpassage über Eindüsöffnungen
in die Luftpassage abgezweigt und über den Luftpassagenaustritt in die Verbrennungszone
eingeleitet wird.
[0050] Das beanspruchte Intervall des Brennstoffsplits gewährleistet beim Betrieb des Brenners
eine Verbreiterung des Zeitverzugsprofils des Primärbrennstoffstromes, welche sich
als vorteilhaft bzw. als besonders vorteilhaft zur zusätzlichen Reduzierung von Druckpulsationen
erwiesen hat. Insbesondere kann der in die Luftpassage abgezweigte Brennstoff im Wesentlichen
tiefer in die Luftpassage eingedüst werden, als die Scherschicht dick ist. Dies ermöglicht
eine besonders vorteilhafte Verbreiterung des Verzugszeitenprofils. Bei der Strömung
in der Luftpassage handelt es sich bevorzugt stromauf der Eindüsöffnungen um einen
reinen Verdichterluftstrom ohne weitere Brennstoffbeimengungen. Mit anderen Worten
kann die Luftpassage bis auf die Eindüsöffnungen keine weiteren in die Luftpassage
mündenden Brennstoffdüsen umfassen.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der
Beschreibung von Ausführungsbeispielsen der Erfindung unter Bezug auf die Figur der
Zeichnung, wobei gleiche Bezugszeichen auf gleich wirkende Bauteile verweisen.
[0051] Dabei zeigt die
- Fig. 1
- schematisch eine Gasturbine des Standes der Technik,
- Fig. 2
- schematisch einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Brenners gemäß einem Ausführungsbeispiel
im Längsschnitt, und
- Fig.3
- schematisch die von dem in Figur 2 dargestellten Brenner umfasste Brennstoffdüse in
einer perspektivischen Ansicht, und
- Fig.4
- ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0052] Die Figur 1 zeigt eine Schnittansicht einer Gasturbine 1 nach dem Stand der Technik
in schematisch vereinfachter Darstellung. Die Gasturbine 1 weist in ihrem Inneren
einen um eine Rotationsachse 2 drehgelagerten Rotor 3 mit einer Welle 4 auf, der auch
als Turbinenläufer bezeichnet wird. Entlang des Rotors 3 folgen aufeinander ein Ansauggehäuse
6, ein Verdichter 8, ein Verbrennungssystem 9 mit mindestens einer Brennkammer 10,
die jeweils eine Brenneranordnung mit Brennern 11, ein Brennstoffversorgungssystem
für die Brenner (nicht dargestellt) und ein Gehäuse 12 umfasst, eine Turbine 14 und
ein Abgasgehäuse 15.
[0053] Eine erfindungsgemäße Gasturbine kann beispielsweise eine Ringbrennkammern umfassen
oder eine oder mehrere Rohrbrennkammern aufweisen. Die mehreren Rohrbrennkammern können
beispielsweise ringförmig angeordnet sein.
[0054] Das Verbrennungssystem 9 kommuniziert mit einem beispielsweise ringförmigen Heißgaskanal.
Dort bilden mehrere hintereinander geschaltete Turbinenstufen die Turbine 14. Jede
Turbinenstufe ist aus Schaufelringen gebildet. In Strömungsrichtung eines Arbeitsmediums
gesehen folgt im Heißkanal einer aus Leitschaufeln 17 gebildeten Reihe eine aus Laufschaufeln
18 gebildete Reihe. Die Leitschaufeln 17 sind dabei an einem Innengehäuse eines Stators
19 befestigt, wohingegen die Laufschaufeln 18 einer Reihe beispielsweise mittels einer
Turbinenscheibe am Rotor 3 angebracht sind. An dem Rotor 3 angekoppelt ist beispielsweise
ein Generator (nicht dargestellt).
[0055] Während des Betriebes der Gasturbine wird vom Verdichter 8 durch das Ansauggehäuse
6 Luft angesaugt und verdichtet. Die am turbinenseitigen Ende des Verdichters 8 bereitgestellte
Verdichterluft L" wird entlang eines Brennerplenums 7 zu dem Verbrennungssystem 9
geführt und dort im Bereich der Brenneranordnung in die Brenner 11 geleitet und in
diesen mit Brennstoff vermischt und/oder im Austrittsbereich des Brenners 11 mit Brennstoff
angereichert. Brennstoffzuführsysteme versorgen die Brenner hierbei mit Brennstoff.
Das Gemisch bzw. die Verdichterluft und der Brennstoff werden von den Brennern in
die Brennkammer eingeleitet und verbrennen unter Bildung eines heißen Arbeitsgasstromes
in einer Verbrennungszone der Brennkammer. Von dort strömt der Arbeitsgasstrom entlang
des Heißgaskanals an den Leitschaufeln 17 und den Laufschaufeln 18 vorbei. An den
Laufschaufeln 18 entspannt sich der Arbeitsgasstrom impulsübertragend, so dass die
Laufschaufeln 18 den Rotor 3 antreiben und dieser den an ihn angekoppelten Generator
(nicht dargestellt).
[0056] Die Figur 2 zeigt eine Hälfte eines rotationssymmetrischen Brenners gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einem Längsschnitt.
[0057] Der Brenner 24 ist rotationssymmetrisch um eine zentrale Brennerachse 26 angeordnet.
Der Brenner 24 umfasst eine zentrale Sekundärbrennstoffzuführeinheit 28,
eine konzentrisch um die Sekundärbrennstoffzuführeinheit 28 angeordneten Primärbrennstoffzuführeinheit
30 und eine konzentrisch um die Primärbrennstoffzuführeinheit 30 angeordnete ringraumförmige
Luftpassage 32 mit einem in die Verbrennungszone 34 weisenden Luftpassagenaustritt
36.
[0058] Die Primärbrennstoffzuführeinheit 30 umfasst eine Primärmischröhre 38 und eine sich
stromab anschließende Brennstoffdüse 40. Die Primärmischröhre 38 und eine äußere Wand
42 der Brennstoffdüse 40 sind von der Sekundärbrennstoffzuführeinheit 28 beabstandet
angeordnet, so dass eine ringraumförmige Primärbrennstoffpassage 44 ausgebildet ist,
wobei die Brennstoffdüse 40 einen zur Primärmischröhre 38 weisenden Brennstoffdüseneintritt
46 und einen in die Verbrennungszone weisenden Brennstoffdüsenaustritt 48 umfasst.
[0059] Die Höhe h der Primärbrennstoffpassage 44 ist stromab des Brennstoffdüseneingangs
46 und entlang eines ersten Passagenabschnitts 44a im Wesentlichen konstant. An den
ersten Passagenabschnitt 44a grenzt ein sich bis zum Brennstoffdüsenaustritt 48 erstreckender
zweiter Passagenabschnitt 44b an.
[0060] Das Verhältnis der Querschnittsfläche 50 der Primärbrennstoffpassage 44 am Brennstoffdüsenaustritt
48 geteilt durch die Querschnittsfläche 52 zu Beginn des zweiten Passagenabschnitts
beträgt 0.7 bis 0.9. Besonders bevorzugt kann das Verhältnis der Querschnittsflächen
0.8 bis 0.9 betragen.
Die Zeichnung ist allerdings schematisch zu verstehen.
[0061] Die zur Sekundärbrennstoffzuführungseinheit 28 weisende Innenseite 54 der äußeren
Wand 42 der Brennstoffdüse 40 entlang des ersten Passagenabschnitts 44a ist im Wesentlichen
zylindermantelförmig ausgebildet. Die äußere Wand 42 der Brennstoffdüse 40 ist entlang
des zweiten Passagenabschnitts 44b in Strömungsrichtung konisch zulaufend ausgebildet.
[0062] Das Verhältnis der Höhe h
a der Primärbrennstoffpassage 44 am Brennstoffdüsenaustritt 48 geteilt durch den Radius
des Brennstoffdüsenausgangs R
a beträgt bevorzugt 0.125 bis 0.16, insbesondere 0.149 bis 0.151.
[0063] Das Verhältnis des Radius des Brennstoffdüsenaustritts R
a zum Radius des Luftpassagenaustritts R
L beträgt bevorzugt 0.5 bis 0.6, insbesondere 0.54 bis 0.56.
[0064] In der Brennstoffdüse 40 ist stromauf des zweiten Passagenabschnitts 44b und in der
Luftpassage 32 ein Drallerzeuger mit einer umlaufend angeordneten Anzahl von Drallschaufeln
angeordnet. Die Drallschaufeln in der Brennstoffdüse sind an der Innenseite 54 befestigt
und mit 56 bezeichnet. Die Drallschaufeln in der Lufpassage 32 sind mit 58 bezeichnet.
Die Drallschaufeln weisen zum Aufprägen eines Dralls auf die vorbeiströmende Strömung
einen Schaufelwinkel auf. Je nach Schaufelwinkel lässt sich ein stärkerer oder weniger
starker Drall einstellen. Dem Fachmann ist es bekannt, wie er die Schaufeln in der
Passage anordnen muss, um in der Passage einen gewünschten Drall zu erzeugen. Bevorzugt
weisen die Drallschaufeln 56 einen Schaufelwinkel auf, der in mindestens einem ersten
Betriebszustand des Brenners einen Drall von 1.6 bis 2.2, insbesondere von 1.7 bis
2.0 bewirkt. Der Drall in der Primärbrennstoffpassage ist dabei definiert als das
Verhältnis von Drehimpuls zu dem Produkt aus dem Düsenaustrittsradius und dem Axialimpuls
der in der Passage strömenden Primärbrennstoffströmung, wobei Drehimpuls und Axialimpuls
am Düsenaustritt betrachtet werden.
Der Drallerzeuger könnte erfindungsgemäß auch anstelle von Drallschaufeln andere Mittel
umfassen, die sich für ein Aufprägen eines Dralls auf die Strömung eignen. Mögliche
alternative Ausbildungen von Drallerzeugern sind beispielsweise weiter oben beschrieben.
Die in der Brennstoffdüse angeordneten Drallschaufeln 56 weisen eine Anströmkante
62 auf. Die Einlauflänge zwischen dem Brennstoffdüseneintritt 46 und der Anströmkante
62 ist mit S bezeichnet. Das Verhältnis S durch die Höhe h der Passage im Bereich
des Drallerzeugers beträgt vorzugsweise 0.95 bis 0.5, insbesondere 0.6 bis 0.7.
[0065] Die äußere Wand 42 der Brennstoffdüse umfasst eine Anzahl von Eindüsöffnungen 64,
welche die Primärbrennstoffpassage 44 fluidisch mit der Luftpassage 32 verbinden,
wobei die Summe der Querschnittsflächen 66 der Eindüsöffnungen 64 und deren Anordnung
in der Primärbrennstoffpassage 44 derart gewählt sind, dass für mindestens einen ersten
Betriebszustand des Brenners ein Primärbrennstoffsplit in die Luftpassage von 10%
- 30 %, insbesondere 15% bis 20%, bewirkbar ist. Die Eindüsöffnungen 64 sind im stromab
gelegenen Endbereich des ersten Passagenabschnitts 44a angeordnet. Die Eindüsöffnungen
64 sind auch stromab des in der Luftpassage angeordneten Drallerzeugers mit Drallschaufeln
58 angeordnet. Die Eindüsöffnungen können insbesondere derart ausgebildet und angeordnet
sein, dass der abgezweigte Brennstoff in dem mindestens ersten Betriebszustand über
die Dicke der Scherschicht hinaus in die Luftpassage gedrückt wird, so dass sich eine
besonders vorteilhafte Verbreiterung des Verzugszeitenprofils des aus den beiden Ausgängen
strömenden Primärbrennstoffstromes ergibt.
[0066] Die Figur 3 zeigt die von dem in Figur 2 dargestellten Brenner 24 umfasste Brennstoffdüse
40 in einer perspektivischen Ansicht. Die Brennstoffdüse 40 ist ein austauschbares
Bauteil des Brenners 24. Die Brennstoffdüse umfasst die äußere Wand 42, welche vom
Brennstoffdüseneingang 46 ausgehend einen zunächst im Wesentlichen zylindermantelförmigen
Verlauf aufweist mit an der Innenseite 54 angeordneten Drallschaufeln 56. Die Eindüsöffnungen
64 verlaufen durch die Wand 42 hindurch. An den zylindrisch ausgebildeten Bereich
der Wand 42 schließt sich ein bis zu dem Düsenaustritt 48 sich erstreckender, konisch
zulaufender Bereich der Wand 42 an.
[0067] Die Figur 4 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Für den zu
betreibenden Gasturbinentyp wird vor Durchführung des Verfahrens zunächst (Schritt
S1) für mindestens einen ersten Betriebszustand der Gasturbine eine erste Frequenz
bestimmt, welche ungeeignet ist mittels einer Wechselwirkung mit der Flamme eine Druckpulsation
in der Brennkammer anzufachen. Bei der Auswahl der ersten Frequenz kann berücksichtigt
werden, dass (Schritt S2 optional) zusätzlich ein möglichst großer Betriebsbereich
um den ersten Betriebszustand herum einen Instabilitätsfrequenzbereich abdeckt, der
ebenfalls ungeeignet ist eine Wechselwirkung mit der Flamme in den jeweiligen Betriebszuständen
anzuregen. Bevorzugt überdeckt der Betriebsbereich im Wesentlichen den gesamten Betriebsbereich
der Gasturbine. Bei der Wahl der ersten Frequenz wird auch berücksichtigt, ob (Schritt
S3) ein Brenner zur Bereitstellung der für den ersten Betriebszustand notwendigen
Durchflussmengen in der Luftpassage bzw. der Primärbrennstoffpassage bei zugehöriger
Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden benachbarten Strömen herstellbar bzw. auswählbar
ist. Anschließend wird das Verfahren beim Betrieb der Gasturbine mit dem Brenner durchgeführt,
indem (Verfahrensschritt M1) der Brenner im ersten Betriebszustand mit der entsprechenden
Relativgeschwindigkeit betrieben wird und (Verfahrensschritt M2) in der Scherschicht
die zur Anfachung der Druckpulsationen ungeeignete erste Frequenz der Instabilität
in der Scherzone erzeugt wird. Diese Instabilitäten entstehen bei entsprechendem Geschwindigkeitsniveau
zwangsläufig, so dass das Verfahren darin besteht, für mindestens einen ersten Betriebszustand
den Brenner mit einer derartigen Relativgeschwindigkeit zu betreiben, dass die Frequenz
der angeregten Instabilität in der Scherzone ungeeignet ist mit der Flamme zu wechselwirken.
Hierzu muss die Frequenz nur ausreichend weit weg von einer anregbaren Eigenmode der
Brennkammer liegen. Diese Abstände sind dem Fachmann bekannt bzw. können in einfacher
Art und Weise bestimmt werden. Die Anregung der Instabilität kann beispielsweise auf
der Anregung einer Kelvin-Helmholtz-Instabilität beruhen. Der Brenner kann bevorzugt
in dem ersten Betriebszustand mit Synthesegas betrieben werden mit einer Relativgeschwindigkeit
von 50 bis 100 m/s, insbesondere mit einer Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden
Passagen von 60 bis 80 m/s.
1. Brenner (24) für eine Gasturbine (1), mit
- einer zentralen Brennerachse (26),
- einer zentralen Sekundärbrennstoffzuführeinheit (28),
- einer konzentrisch um die Sekundärbrennstoffzuführeinheit angeordneten Primärbrennstoffzuführeinheit
(30), und
- einer konzentrisch um die Primärbrennstoffzuführeinheit angeordneten ringraumförmigen
Luftpassage (32)mit einem in die Verbrennungszone weisenden Luftpassagenaustritt (36),
- wobei die Primärbrennstoffzuführeinheit eine Primärmischröhre (38)und eine sich
stromab anschließende Brennstoffdüse (40) umfasst, wobei die Primärmischröhre und
eine äußere Wand (42) der Brennstoffdüse (40) von der Sekundärbrennstoffzuführeinheit
(28) beabstandet angeordnet sind, so dass eine ringraumförmige Primärbrennstoffpassage
(44) ausgebildet ist, wobei die Brennstoffdüse einen zur Primärmischröhre weisenden
Brennstoffdüseneintritt und einen in die Verbrennungszone weisenden Brennstoffdüsenaustritt
(48) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass ein sich vom Brennstoffdüsenaustritt stromauf erstreckender zweiter Passagenabschnitt
(44a) eine sich in Strömungsrichtung verringernde Querschnittsfläche aufweist, wobei
die Querschnittsfläche der Primärbrennstoffpassage am Brennstoffdüsenaustritt geteilt
durch die Querschnittsfläche zu Beginn des zweiten Passagenabschnitts 0.7 bis 0.9
beträgt.
2. Brenner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Querschnittsflächen 0.8 bis 0.9 beträgt.
3. Brenner nach einem der Ansprüche 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass stromab des Brennstoffdüseneingangs entlang eines sich bis zum zweiten Passagenabschnitt
erstreckenden ersten Passagenabschnitts (44b) die Höhe (h) der Primärbrennstoffpassage
im Wesentlichen konstant ist.
4. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Wand (42) der Brennstoffdüse entlang des zweiten Passagenabschnitts (44a)
in Strömungsrichtung konisch zulaufend ausgebildet ist.
5. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe (ha) der Primärbrennstoffpassage am Brennstoffdüsenaustritt geteilt durch den Radius
des Brennstoffdüsenaustritts (Ra) 0.125 bis 0.16, insbesondere 0.149 bis 0.151 beträgt.
6. Brenner (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet, dass das der Radius des Brennstoffdüsenaustritts (Ra) geteilt durch den Radius des Luftpassagenaustritts (RL) 0.5 bis 0.6, insbesondere 0.54 bis 0.56, beträgt.
7. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet, dass in der Brennstoffdüse (40) stromauf des zweiten Passagenabschnitts ein Drallerzeuger
angeordnet ist.
8. Brenner nach dem vorherigen Anspruch 7
dadurch gekennzeichnet, dass der Drallerzeuger derart ausgebildet ist, dass in mindestens einem ersten Betriebszustand
des Brenners ein Drall von 1.6 bis 2.2, insbesondere von 1.7 bis 2.0, in der Primärbrennstoffpassage
bewirkbar ist.
9. Brenner nach einem der Ansprüche 7 oder 8
dadurch gekennzeichnet, dass der Drallerzeuger eine Anzahl umlaufend an der Brennstoffdüse angeordnete Drallschaufeln
umfasst, welche jeweils eine Anströmkante (62) aufweisen, und die Einlauflänge (S)
zwischen dem Brennstoffdüseneintritt und der Anströmkante geteilt durch die Höhe (h)
im Bereich des Drallerzeugers der Primärbrennstoffpassage 0.95 bis 0.5, insbesondere
0.6 bis 0.7, beträgt.
10. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9
dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Wand der Brennstoffdüse eine Anzahl von Eindüsöffnungen (64) umfasst,
welche die Primärbrennstoffpassage fluidisch mit der Luftpassage (32) verbinden, wobei
die Summe der Querschnittsflächen der Eindüsöffnungen und deren Anordnung in der Primärbrennstoffpassage
derart gewählt sind, dass für mindestens einen ersten Betriebszustand des Brenners
ein Primärbrennstoffsplit in die Luftpassage von 10% - 30 %, insbesondere 15% bis
20%, bewirkbar ist.
11. Brenner nach dem vorhergehenden Anspruch 10
dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsöffnungen (64) im stromab gelegenen Endbereich des ersten Passagenabschnitts
angeordnet sind.
12. Brenner nach einem der Ansprüche 10 oder 11
dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsöffnungen (64) stromab eines in der Luftpassage angeordneten Drallerzeugers
angeordnet sind.
13. Brenner nach einem der Ansprüche 10 bis 12
dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsöffnungen (64) eine schlitzförmige Querschnittsfläche aufweisen, wobei
die Längsachsen der Schlitze angewinkelt zu einer Hauptströmungsrichtung in der Luftpassage
verlaufen.
14. Brenner nach einem der Ansprüche 10 bis 13
dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsöffnungen in einer oder mehreren umlaufenden Reihen angeordnet sind.
15. Brennkammer für eine Gasturbine mit mindestens einem Brenner,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Brenner gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist.
16. Gasturbine mit mindestens einer Brennkammer,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer gemäß Anspruch 15 ausgebildet ist.
17. Verfahren zum Betrieb einer Gasturbine mit mindestens einem Brenner (24), wobei der
Brenner eine Primärbrennstoffpassage (44) mit einem zur Verbrennungszone weisenden
Passagenaustritt und eine Luftpassage (32) mit einem zur Verbrennungszone weisenden
Luftpassagenaustritt (36) aufweist, wobei in mindestens einem ersten Betriebszustand
ein mit Brennstoff vermischter oder reiner Verdichterluftstrom aus der Luftpassage
strömend benachbart zu einem aus der Primärbrennstoffpassgage strömenden Primärbrennstoffstrom
in die Verbrennungszone (34) eingeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens dem ersten Betriebszustand der Brenner mit einer mittleren Luftgeschwindigkeit
in der Luftpassage (32) und einer mittleren Primärbrennstoffgeschwindigkeit in der
Primärbrennstoffpassage (44) derart betrieben wird, dass aufgrund einer Relativgeschwindigkeit
zwischen den beiden Strömen in der Scherströmung eine Instabilität einer im Wesentlichen
ersten Frequenz angeregt wird, wobei die Relativgeschwindigkeit derart gewählt ist,
dass die erste Frequenz ungeeignet ist mittels einer Wechselwirkung mit der Flamme
eine Druckpulsation in der Brennkammer anzufachen.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Betriebszustand in einem Lastbereich der Gasturbine von 50 - 100% liegt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 18
dadurch gekennzeichnet, dass die Gasturbine (1) in dem mindestens ersten Betriebszustand mit einer Relativgeschwindigkeit
von 50 bis 100 m/s, insbesondere von 60 bis 80 m/s zwischen den beiden Passagen des
Brenners (24) betrieben wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19
dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Geschwindigkeit in der Primärbrennstoffpassage hierbei 120 bis 180 m/s,
insbesondere 140 bis 160 m/s beträgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20
dadurch gekennzeichnet, dass zur Reduzierung von Druckpulsationen, insbesondere in dem ersten Betriebszustand,
dem Primärbrennstoffstrom in der Primärbrennstoffpassage mittels eines Drallerzeugers
ein Drall von 1.6 bis 2.2, insbesondere von 1.7 bis 2.0 aufgeprägt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21
dadurch gekennzeichnet, dass zur Reduzierung von Druckpulsationen, insbesondere in dem ersten Betriebszustand,
ein Anteil von 10 bis 30 %, insbesondere von 15 bis 25 %, des Primärbrennstoffstroms
aus der Primärbrennstoffpassage über Eindüsöffnungen (64) in die Luftpassage (32)
abgezweigt und über den Luftpassagenaustritt in die Verbrennungszone eingeleitet wird.
23. Brennstoffdüse (40) für einen Brenner (24) einer Gasturbine (1),
dadurch gekennzeichnet, dass sie als Bestandteil des Brenners (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 verwendbar
ist.