[0001] Die Erfindung betrifft eine Ansetzmaschine und ein Verfahren zum Herstellen eines
stabförmigen Artikels der Tabak verarbeitenden Industrie.
[0002] Eine bewährte Filteransetzmaschine der Anmelderin ist beispielsweise aus der
DE 40 08 475 A1 bekannt und wird unter dem Namen "MAX" vertrieben. Herkömmliche Filteransetzmaschinen
sind zur Verarbeitung doppeltlanger Tabakartikel eingerichtet. In einem Umhüllungsbereich
wird ein doppeltlanger Filterstab symmetrisch in der Maschinenmitte angeordnet. Seitlich
außen von dem doppeltlangen Filterstab wird jeweils ein Tabakstock angeordnet. Das
Belagpapier wird mittig in den Umhüllungsbereich zugeführt und mittels einer Rollwalze
um den Filterstab und die Tabakstöcke gehüllt, um diese mit dem Filterstab zu verbinden.
Die auf diese Weise erzeugte Doppelzigarette wird in der Mitte zerschnitten, um zwei
einzelne Filterzigaretten zu erzeugen.
[0003] Von den Konsumenten werden vermehrt stabförmige Tabakartikel mit deutlich von herkömmlichen
Zigaretten abweichenden Abmaßen und innerem Aufbau nachgefragt. Beispielsweise sind
sogenannte Heat-Not-Burn-Artikel bekannt, bei denen ein gegenüber dem Filter relativ
kurzes Tabakdepot erwärmt statt verbrannt wird, und das sich durch die Erwärmung bildende
Aerosol anschließend einen relativ langen und/oder komplexen Filter durchströmt. Aufgrund
der Maschinenkonfiguration aktueller Zigarettenherstellungsmaschinen lassen sich derartige
Produkte nicht auf Standard-Maschinen herstellen. Insbesondere liegen die Filterlänge
und die Belagpapierbreite deutlich oberhalb der maximal verarbeitbaren Abmessungen,
die Tabakstocklänge dementsprechend deutlich unterhalb des verarbeitbaren Mindeststabmaßes.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine konstruktiv bewährte Ansetzmaschine
und ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen, die eine Produktion von stabförmigen
Tabakartikeln mit deutlich von der herkömmlichen Geometrie abweichender Geometrie
ermöglichen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Durch
den Versatz der Umhüllungsstreifen-Mittellinie relativ zu einer Maschinenmittellinie
um einen positiven Betrag Δx kann ein Umhüllungsstreifen, der nach herkömmlichen Maßstäben
doppeltbreit ist, erfindungsgemäß als einfachbreiter Umhüllungsstreifen zur Herstellung
eines einfachlangen Tabakartikels mit einem relativ langen Filterstab verwendet werden.
Die Maschinenmittellinie liegt dabei in der Mittelebene bzw. Symmetrieebene der rotierenden
Walzen, genauer der am Außenumfang der Walzen vorgesehenen Mulden zur Förderung von
stabförmigen Artikeln bzw. Artikelkomponenten, und bezeichnet daher die Mittellinie
des Produktlaufs durch die Ansetzmaschine, wenn die Ansetzmaschine über die gesamte
Walzenbreite bestückt wäre.
[0006] Die ersten und zweiten stabförmigen Teile sind insbesondere Filterstäbe und Tabakstöcke.
Vorteilhaft ist der Versatz Δx zwischen der Umhüllungsstreifen-Mittellinie und der
Maschinenmittellinie größer als die halbe Breite des Umhüllungsstreifens und/oder
größer als die halbe Länge eines Filterstabs und/oder größer als die Länge eines Tabakstocks.
[0007] Zu beiden Seiten der Maschinenmittellinie bzw. Maschinenmitte liegt jeweils eine
Produktionsbahn, kurz als Bahn bezeichnet. Im Unterschied zum Stand der Technik ist
die erfindungsgemäße Ansetzmaschine im Betrieb vorteilhaft nur auf einer Bahn ausgehend
von der Maschinenmitte mit stabförmigen Artikeln bzw. Artikelkomponenten bestückt,
während die andere Bahn unbestückt bleibt. Die Artikel werden also im Prozessraum
bzw. in der Prozessebene einbahnig verarbeitet, während die zweite Bahn auf der anderen
Seite der Maschinenmitte artikelfrei bleibt. Vorzugsweise ist die Umhüllungsstreifen-Mittellinie
gegenüber der Maschinenmittellinie zu einer Bedienseite der Ansetzmaschine hin versetzt
angeordnet. Die Verarbeitung in der Ansetzmaschine ist dann für den Bediener besser
einsehbar, was die Bedienung erleichtert.
[0008] Vorzugsweise ist das freie Ende eines der stabförmigen Teile im Umhüllungsbereich
in der Maschinenmittellinie angeordnet. Im Umhüllungsbereich sind ausgehend von der
Maschinenmittellinie zu einer Seite hin vorzugsweise innen eines der stabförmigen
Teile und außen daran angesetzt eines der anderen stabförmigen Teile angeordnet. Vorteilhaft
sind dabei bezogen auf die Maschinenmittelinie innen die Tabakstöcke und außen die
Filterstäbe angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform können innen die Filterstäbe
und außen die Tabakstöcke angeordnet sein.
[0009] Vorteilhaft erfolgt die Übergabe stabförmiger Artikel von der vorgeordneten Maschine
an die Ansetzmaschine vollständig queraxial. Eine derartige bevorzugte Übergabe wird
auch als "direct link" bezeichnet. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird dies
dadurch realisiert, dass zwischen der Ansetzmaschine und der vorgeordneten Maschine
ein stabförmige Artikel queraxial förderndes Adaptermodul angeordnet ist. Die vorgeordnete
Maschine kann vorteilhaft mindestens ein Zuführmodul mit einem Vorratsbehälter zum
Zuführen einer stabförmigen Komponente umfassen. Des Weiteren kann die vorgeordnete
Maschine eine Gruppenbildevorrichtung zum Zusammenstellen von Gruppen von Filtersegmenten
zur Herstellung von Multisegmentfilterstäben umfassen. Diese vorgeordneten Module
bzw. Gruppenbildevorrichtungen werden von der Anmelderin unter dem Namen "MERLIN"
vertrieben.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines stabförmigen Tabakartikels;
- Fig. 2a
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Maschinenanordnung in einer
ersten Ausführungsform;
- Fig. 2b
- eine schematische Draufsicht auf den Produktionslauf in der Maschinenanordnung gemäß
Fig. 2a von oben;
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Produktionsanlage;
- Fig. 4a
- eine schematische Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäße
Produktionsanlage; und
- Fig. 4b
- eine schematische Draufsicht auf den Produktionslauf in der Produktionsanlage gemäß
Fig. 4a von oben.
[0011] Fig. 1 zeigt schematisch einen stabförmigen Tabakartikel 10 mit von einer üblichen
Filterzigarette erheblich abweichendem Aufbau. Der Tabakartikel 10 weist einen relativ
kurzen Tabakstock 11 der Länge LT und einen relativ langen Filterstab 12 der Länge
LF, der hier aus zwei Segmenten 13, 14 besteht, jedoch auch aus mehr als zwei Segmenten,
insbesondere beispielsweise aus drei Segmenten (siehe unten), bestehen kann. Die Länge
LF des Filterstabs 12 ist insbesondere größer als die Länge LT des Tabakstocks 11.
Der Filterstab 12 ist mittels eines relativ breiten Belagpapierblättchens 15 der Breite
BU > LT an dem Tabakstock 11 befestigt. Die Gesamtlänge L = LT + LF kann der Länge
einer konventionellen Filterzigarette entsprechen. Die Breite BP des Belagpapierstreifens
29 gestattet nicht die herkömmliche Verarbeitung eines doppeltlangen stabförmigen
Artikels mit mittig angeordnetem, doppeltbreitem Belagpapier 15 in einer herkömmlichen
Filteransetzmaschine.
[0012] Die Fig. 2a und Fig. 2b zeigen eine erfindungsgemäße Maschinenanordnung 20 zur Herstellung
von stabförmigen Tabakartikeln 10 mit einer überwiegend herkömmlichen Filteransetzmaschine
21, d.h. vorteilhaft ohne die Notwendigkeit einer kompletten Neuentwicklung einer
Filteransetzmaschine. In der Ausführungsform gemäß den Fig. 2a und Fig. 2b werden
die Tabakstöcke 11 beispielsweise über ein in Fig. 2a nur angedeutetes Magazin 22,
das zur Bevorratung einer großen Menge von Tabakstöcken 11 eingerichtet ist, beispielsweise
in mehrfacher, hier dreifacher Gebrauchslänge 11a von oben in die Filteransetzmaschine
21 queraxial zugeführt, und mittels angetriebener Trommeln 23 in einfachlange Tabakstöcke
11 zerschnitten (siehe Fig. 2b) und queraxial in einen Umhüllungsbereich 24 gefördert.
Der überwiegend vertikale Trommellauf 23 entspricht dem üblichen Filterlauf im Falle
herkömmlich produzierter Filterzigaretten, wird in dieser Ausführungsform der Erfindung
jedoch umgekehrt zum Zuführen der Tabakstöcke 11 verwendet. Das Magazin 22 kann entbehrlich
sein, wenn die Tabakstöcke 11 direkt und geordnet bzw. getaktet in den Trommellauf
23 eingegeben werden.
[0013] Die Filterstäbe 12 werden über angetriebene Trommeln 25, die einen überwiegend horizontalen
Trommellauf bilden, von einer vorgeordneten Maschine 26 in den Umhüllungsbereich 24
queraxial gefördert und verarbeitet. Der Trommellauf 25 entspricht dem üblichen Trommellauf
für die Tabakstockzufuhr im Falle herkömmlich produzierter Filterzigaretten, wird
in dieser Ausführungsform der Erfindung jedoch umgekehrt zum Zuführen der Filterstäbe
12 verwendet.
[0014] Ein Belagpapierstreifen 29 wird von einer Bobine 30 abgezogen, beleimt, auf einer
Belagwalze 31 von einer Messertrommel 32 in aufeinanderfolgende Belagblättchen 15
(siehe Fig. 3) zerschnitten, nacheinander auf einer Übergabetrommel 34 an aufeinanderfolgende
Filterstab-Tabakstöcke-Einheiten angeheftet und auf einer Rolltrommel 35 mittels einer
Rollhand 36 um die Filterstab-Tabakstöcke-Einheiten herumgerollt, wodurch der Filterstab
12 mit dem Tabakstock 11 verbunden wird.
[0015] Die fertigen stabförmigen Artikel 10 werden mittels einer Ausgabeeinrichtung 39 aus
der Ansetzmaschine 21 ausgegeben. Die Ansetzmaschine 21 ist daher wie üblich die letzte
Maschine in der Fertigungslinie zur Herstellung der stabförmigen Artikel 10. Der Trommellauf
49 von dem Umhüllungsbereich 24 zu der Ausgabeeinrichtung 39 kann vorteilhaft konventionell
sein und muss daher nicht neu konstruiert werden.
[0016] Die vorgeordnete Maschine 26, in dieser Ausführungsform beispielsweise eine Filterherstellmaschine,
ist vorteilhaft über eine Direktverbindung (Direct Link) mit der Ansetzmaschine 21
verbunden, d.h. die Einstoßtrommel 27 übergibt die Filterstäbe 12 unmittelbar an eine
Übernahmetrommel 28 der Ansetzmaschine 21. Direktverbindung bzw. Direct Link kann
beinhalten, dass die Übergabe geordnet bzw. getaktet und/oder ausschließlich queraxial
ohne Längsaxialförderung erfolgt, wobei vorteilhaft jeder Filterstab 12 einzeln übergeben
wird.
[0017] Fig. 2b zeigt eine schematische Draufsicht auf den Verlauf der Tabakstöcke 11 und
Filterstäbe 12 in der Maschinenanordnung 20 gemäß Fig. 2a von oben. Dabei entsprechen
sich die Axialpositionen in den Fig. 2a und Fig. 2b (vergleiche Fig. 4a, Fig. 4b).
Wie aus Fig. 2b ersichtlich ist, sind die Tabakstöcke 11 im Umhüllungsbereich 24 nicht
symmetrisch zur Maschinenmitte MM, sondern vorteilhaft derart versetzt zur Maschinenmitte
MM angeordnet, dass das freie Ende der Tabakstöcke 11 die Maschinenmitte MM einseitig
berührt. Ebenso werden die Filterstäbe 12 außermittig in den Umhüllungsbereich 24
zugeführt und an die Tabakstöcke 11 an deren von der Maschinenmitte MM abgewandten
Seite angesetzt.
[0018] Erfindungsgemäß ist das Belagpapier 29, 15 in dem Umhüllungsbereich 24 so angeordnet,
dass die Mitte MU des Belagpapierlaufs 29, 15 gegenüber der Maschinenmitte MM um einen
positiven Betrag Δx versetzt ist. Dadurch wird erfindungsgemäß erreicht, dass mit
einem konventionellen Belagpapier 29, dessen Breite auf konventionelle doppeltlange
Filterzigaretten ausgelegt ist (Umhüllung eines konventionellen Doppelfilters), einfachlange
Artikel 15 beispielsweise gemäß Fig. 1 mit einem wesentlich breiteren Belagpapier
umhüllt werden können, als es mit einer konventionellen Filteransetzmaschine ohne
die Erfindung möglich ist. Die sich an die Umhüllung anschließenden Funktionen der
Ansetzmaschine 21 sind im Wesentlichen identisch zu den Funktionen einer herkömmlichen
Filteransetzmaschine.
[0019] Der Betrag Δx ist vorteilhaft größer als die Länge LT der Tabakstöcke 11, größer
als die halbe Breite (0,5 BU) des Belagpapierstreifens 29 bzw. des Belagpapierblättchens
15 und/oder größer als die halbe Länge (0,5 LF) des Filterstabs 12. Des Weiteren ist
die Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU gegenüber der Maschinenmittellinie MM vorteilhaft
nach vorne, d.h. zu der Bedienseite der Ansetzmaschine 21 hin (nach unten in Fig.
2b) versetzt angeordnet, so dass die Verarbeitung in der Ansetzmaschine 21 für den
Bediener besser einsehbar ist. Aus Fig. 2b ist ebenfalls ersichtlich, dass in der
Ansetzmaschine 21 eine Verarbeitung nur auf einer Bahn (von der Maschinenmitte ausgehend
auf der unteren Seite in Fig. 2b) erfolgt, d.h. dass die Ansetzmaschine 21 nur auf
einer Bahn bestückt ist und somit einbahnig betrieben wird, während die Ansetzmaschine
21 auf der anderen Bahn unbestückt ist und hier somit keine Verarbeitung erfolgt.
Demnach werden in der Ansetzmaschine 21 nur einfachlange stabförmige Artikel 10 und
insbesondere keine doppeltlangen stabförmigen Artikel verarbeitet.
[0020] Fig. 3 zeigt exemplarisch eine Produktionsanlage 40 mit überwiegend vorhandenen Maschinen,
in die eine erfindungsgemäße Maschinenanordnung 20 gemäß Fig. 2a integriert ist. Die
Ansetzmaschine 21 ist hier insbesondere eine MAX M-Serie der Anmelderin, beispielsweise
eine MAX M5, mit umfassenden Prüfmöglichkeiten und großer baulicher Flexibilität.
Die Produktionsanlage 40 umfasst eine Maschine 41, beispielsweise eine AF-KDF der
Anmelderin, zum Herstellen mehrfachlanger Stäbe 14a für Segmente 14 der Filterstäbe
12. Die mehrfachlangen Stäbe 14a werden an ein Zuführmodul 43a, beispielsweise ein
MERLIN-Softmodul der Anmelderin, und von dort an die Filterherstellmaschine 26, beispielsweise
eine KDF der Anmelderin, zum Herstellen der Filterstäbe 12 übergeben. Die Produktionsanlage
40 umfasst optional eine Maschine 42, beispielsweise eine KDF mit Tubeformeinheit
der Anmelderin zum Herstellen eines mehrfachlangen Stabs 13a für Segmente 13 der Filterstäbe
12. Die mehrfachlangen Stäbe 14a werden an ein optionales Zuführmodul 43b, beispielsweise
ein MERLIN-Softmodul der Anmelderin, und von dort ebenfalls an die Filterherstellmaschine
26 übergeben. Die Zuführmodule 43a, 43b umfassen jeweils einen Vorratsbehälter 48
(siehe Fig. 4a) für die Stäbe 13a bzw. 14a. Die Zuführmodule 43a, 43b bilden somit
eine Gruppenbildevorrichtung 43 zum Zusammenstellen von Gruppen von Filtersegmenten
13, 14 zur Herstellung von Multisegmentfilterstäben 12 in der Filterstabherstellmaschine
26.
[0021] Die Produktionsanlage 40 umfasst des Weiteren eine Maschine 44 zum Herstellen von
mehrfachlangen Tabakstöcken 11a mit einem Verteiler 45, einer Strangeinheit 46 und
einer Übergabeeinheit 47 zum Übergeben der mehrfachlangen Tabakstöcken 11a an die
Ansetzmaschine 21.
[0022] Vorteil einer Produktionsanlage 40 wie in Fig. 3 gezeigt ist, dass mit überschaubarme
Entwicklungsaufwand und -risiko neuartige, außerhalb herkömmlicher Geometriespezifikationen
liegende Tabakprodukte hergestellt werden können, ohne auf die Funktionen und den
Qualitätsstandard konventioneller Zigarettenproduktionsanlagen verzichten zu müssen.
[0023] Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ansetzmaschine 21 und Produktionsanlage
40 ist in den Fig. 4a, Fig. 4b gezeigt. Die Ansetzmaschine 21 unterscheidet sich von
der Ausführungsform gemäß Fig. 2a dahingehend, dass hier die Tabakstöcke 11 gemeinsam
mit Filterstäben 12 über denselben Trommellauf 25 von der gleichen vorgeordneten Maschine
26 in den Umhüllungsbereich 24 zugeführt werden. Der Vorratsbehälter 22 und der von
dem Vorratsbehälter 22 in den Umhüllungsbereich führende Trommellauf 23 können in
dieser bevorzugten Ausführungsform entbehrlich sein.
[0024] Die Produktionsanlage 40 ist im vorliegenden Fall zur Herstellung eines stabförmigen
Artikels 10 eingerichtet, dessen Filterstab 12 aus drei Filtersegmenten 50, 51, 52
aufgebaut ist. Die mittleren Filtersegmente 50 werden beispielsweise in Dreierreihen
von einer Fördervorrichtung 53 angefördert und in einer Vereinzelungseinrichtung 54
einzeln und mit einem positiven Versatz Δx2 relativ zur Maschinenmitte MM in die Maschine
26 und von dort in den Umhüllungsbereich 24 der Ansetzmaschine 21 zugefördert. Die
Tabakstock-fernen Filtersegmente 51 werden als mehrfachlange, beispielsweise dreifachlange
Stäbe 51a von einer Zuführeinrichtung 55 aus einem Vorratsbehälter 56 zugeführt, in
einzelne Filtersegmente 51 zerschnitten und mit einem positiven Versatz Δx3 relativ
zur Maschinenmitte MM in den Umhüllungsbereich 24 der Ansetzmaschine 21 zugefördert.
Die Tabakstock-nahen Filtersegmente 52 werden als mehrfachlange, beispielsweise vierfachlange
Stäbe 52a von einer Zuführeinrichtung 57 aus einem Vorratsbehälter 58 zugeführt, in
einzelne Filtersegmente 52 zerschnitten und mit einem positiven Versatz Δx1 relativ
zur Maschinenmitte MM in den Umhüllungsbereich 24 der Ansetzmaschine 21 zugefördert.
Die Tabakstöcke 11 werden als mehrfachlange, beispielsweise vierfachlange Stöcke 11a
von einer Zuführeinrichtung 59 aus einem Vorratsbehälter 60 zugeführt, in einfachlange
Tabakstöcke 11 zerschnitten und mit einem positiven Versatz ΔxT relativ zur Maschinenmitte
MM in den Umhüllungsbereich 24 der Ansetzmaschine 21 zugefördert. Die Zuführeinrichtungen
55, 57, 59 sind beispielsweise MERLIN Softmodule der Anmelderin. Alle Versatze Δx1,
Δx2, Δx3, ΔxT sind ausgehend von der Maschinenmitte MM zu derselben Seite bzw. Bahn
hin ausgerichtet wie der Versatz Δx1 des Belagpapiers 15, 29. Der Versatz ΔxT ist
so bemessen, dass das freie Ende des Tabakstocks 11 in der Maschinenmitte MM liegt.
Die Versatze Δx1, Δx2, Δx3 und Δx sind jeweils größer als ΔxT. Die Zuführmodule 55,
57, 59 bilden eine Gruppenbildevorrichtung 43 zum Zusammenstellen von Gruppen von
Filtersegmenten 50, 51, 52 und zur Herstellung von Multisegmentfilterstäben 12.
[0025] Der Trommellauf 25 von der vorgeordneten Maschine 26 (hier Gruppenbildevorrichtung
43) zu der Ansetzmaschine 21 ist vorteilhaft in einem Adaptermodul 61 angeordnet,
in dem vorteilhaft eine ausschließlich queraxiale Förderung der Tabakstöcke 11 und
der Filterstäbe 12 erfolgt.
1. Ansetzmaschine (21) zum Herstellen eines stabförmigen Artikels (10) der Tabak verarbeitenden
Industrie, umfassend rotierende Trommeln zur queraxialen Förderung von ersten stabförmigen
Teilen (12) und zweiten stabförmigen Teilen (11) durch einen Umhüllungsbereich (24),
und eine Zuführeinrichtung (30-34) zum Zuführen eines Umhüllungsstreifens (29) in
den Umhüllungsbereich (24) entlang einer Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU zum Umhüllen
der ersten und zweiten stabförmigen Teile, um diese miteinander zu verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU relativ zu einer Maschinenmittellinie MM um
einen positiven Betrag Δx versetzt angeordnet ist.
2. Ansetzmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz Δx zwischen der Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU und der Maschinenmittellinie
MM größer ist als die halbe Breite BU des Umhüllungsstreifens (29).
3. Ansetzmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz Δx zwischen der Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU und der Maschinenmittellinie
MM größer ist als die halbe Länge LF eines Filterstabs.
4. Ansetzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz Δx zwischen der Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU und der Maschinenmittellinie
MM größer ist als die Länge LT eines Tabakstocks.
5. Ansetzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllungsstreifen-Mittellinie MU gegenüber der Maschinenmittellinie MM zu einer
Bedienseite der Ansetzmaschine (21) hin versetzt angeordnet ist.
6. Ansetzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende eines der stabförmigen Teile (11) im Umhüllungsbereich (24) in der
Maschinenmittellinie MM angeordnet ist.
7. Ansetzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Umhüllungsbereich (24) ausgehend von der Maschinenmittellinie MM zu einer Seite
hin innen eines der stabförmigen Teile (11) und außen daran angesetzt eines der anderen
stabförmigen Teile (12) angeordnet ist.
8. Ansetzmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansetzmaschine (21) im Betrieb nur auf einer Bahn mit Artikelkomponenten bestückt
ist, während die andere Bahn unbestückt ist.
9. Maschinenanordnung (40) der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend eine Ansetzmaschine
(21) nach einem der vorangehenden Ansprüche und mindestens eine vorgeordnete Maschine
(26), dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabe stabförmiger Teile (11, 12) von der vorgeordneten Maschine (26) an die
Ansetzmaschine (21) vollständig queraxial erfolgt.
10. Maschinenanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Ansetzmaschine (21) und der vorgeordneten Maschine (26) ein stabförmige
Teile (11, 12) queraxial förderndes Adaptermodul (61) angeordnet ist.
11. Maschinenanordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgeordnete Maschine (26) mindestens ein Zuführmodul (55, 57, 59) mit einem
Vorratsbehälter (56, 58, 60) zum Zuführen einer stabförmigen Komponente (11a, 51a,
52a) umfasst.
12. Maschinenanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgeordnete Maschine (26) eine Gruppenbildevorrichtung (43) zum Zusammenstellen
von Gruppen von Filtersegmenten (13, 14; 50, 51, 52) zur Herstellung von Multisegmentfilterstäben
(12) umfasst.
13. Verfahren zum Herstellen eines stabförmigen Artikels (10) der Tabak verarbeitenden
Industrie, umfassend queraxiale Förderung von ersten stabförmigen Teilen (12) und
zweiten stabförmigen Teilen (11) durch einen Umhüllungsbereich (24), und Zuführen
eines Umhüllungsstreifens (29) in den Umhüllungsbereich (24) entlang einer Umhüllungsstreifen-Mittellinie
MU zum Umhüllen der ersten und zweiten stabförmigen Teile, um diese miteinander zu
verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass der Umhüllungsstreifen (29) mit einem positiven Versatz Δx der Umhüllungsstreifen-Mittellinie
MU relativ zu einer Maschinenmittellinie MM in den Umhüllungsbereich (24) zugeführt
wird.