[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Koffer.
[0002] Es gibt zahlreiche Koffer 10, die mit Rollen 13 und einer Griffstange 11 ausgestattet
sind, damit man den Koffer 10 hinter sich her ziehen kann. In Fig. 1A ist ein solcher
Koffer 10 (der hier als Rollkoffer 10 bezeichnet wird) in einer schematischen Seitenansicht
gezeigt. Wenn man einen solchen Rollkoffer 10 eine Treppe 1 hinauf oder herunter bewegen
möchte, zeigt sich eine grundlegende Schwäche eines solchen Rollkoffers 10. Eine entsprechende
Situation ist in Fig. 1B gezeigt. Vor allem bei schweren Koffern, grenzen viele Personen
an körperliche Grenzen. Einerseits laufen die Rollen 13 eines Rollkoffers 10 häufig
nicht ausreichend gut auf dem Bodenbelag der Treppe 1 und andererseits schleift der
Rollkoffer 10 mit seiner zur Treppe 1 gewandten Kofferrückwand entlang der Kanten
der einzelnen Treppenstufen.
[0003] Es gibt Rollkoffer 10, die im Bereich der Kofferrückwand Gleitprofile aufweisen,
damit man für das Hoch- oder Herunterschleifen des Rollkoffers 10 entlang der Kanten
von Treppenstufen weniger Kraft aufwenden muss. Aber auch diese Lösung schafft keine
wirkliche Erleichterung.
[0004] Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Rollkoffer bereit zu stellen, der relativ
einfach eine Stufe oder Treppe herauf oder herunter bewegt werden kann. Einerseits
soll der erforderliche Kraftaufwand möglichst reduziert werden. Andererseits soll
ein sicheres Handhaben ermöglicht und ein Abrutschen des Rollkoffers möglichst verhindert
werden.
[0005] Gemäss Erfindung wird ein Koffer bereitgestellt, der spezielle Merkmale aufweist,
die eine bessere Treppengängigkeit ermöglichen.
[0006] Ein Koffer der Erfindung weist einen Kofferbereich zum Aufnehmen und Transportieren
von Objekten auf. Ausserdem weist der Koffer Transportmittel auf, die im Bereich einer
Unterseite und/oder Rückseite des Koffers angeordnet sind. Weiterhin ist an dem Koffer
eine Griffanordnung angebracht, die in einer Grundstellung ein Manövrieren des Koffers
entlang einer im Wesentlichen horizontalen Oberfläche ermöglicht und die in einer
Sonderstellung ein Manövrieren des Koffers (z.B. mit den Transportmitteln gleitend
oder rollend) entlang einer Treppe ermöglicht. Diese Griffanordnung ist so angelegt,
dass sie durch eine Schwenkbewegung aus der Grundstellung mindestens in eine Sonderstellung
überführbar ist.
[0007] Vorzugsweise kommen bei Koffern der Erfindung Transportmittel wie Rollen, Walzen,
Kufen, Gleitschienen, Laufbänder oder Kombinationen der genannten Mittel zum Einsatz.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben. Es ist zu beachten, dass die Zeichnungen
nicht massstäblich sind.
- Fig. 1A
- zeigt eine schematische Seitenansicht eines vorbekannten Rollkoffers mit ausgezogener
Griffstange in einer Vertikalstellung;
- Fig. 1B
- zeigt eine schematische Seitenansicht des Rollkoffers nach Fig. 1A in einer Schrägstellung
beim Hochziehen entlang einer Treppe;
- Fig. 2A
- zeigt eine schematische Seitenansicht eines Koffers der Erfindung mit ausgezogener
Griffstange in einer Grundstellung (z.B. zum Ziehen oder Stossen);
- Fig. 2B
- zeigt eine schematische Seitenansicht des Koffers nach Fig. 2A beim Hochziehen entlang
einer Treppe, wobei sich die Griffanordnung in einer entsprechenden (ersten) Sonderstellung
befindet;
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Seitenansicht einer optionalen Anordnung mit umlaufendem Rollband,
die an einem Koffer der Erfindung zum Einsatz kommen kann,
- Fig. 4A
- zeigt eine schematische Seitenansicht eines weiteren Koffers der Erfindung mit zusammengeschobener
Griffstange;
- Fig. 4B
- zeigt eine schematische Seitenansicht des Koffers der Fig. 4A mit ausgezogener Griffstange
(entspricht der Grundstellung);
- Fig. 4C
- zeigt eine schematische Vorderansicht des Koffers der Fig. 4A mit teilweise ausgezogener
Griffstange;
- Fig. 5A
- zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Koffers der Erfindung mit ausgezogener
Griffstange (entspricht einer Sonderstellung);
- Fig. 5B
- zeigt eine schematische Seitenansicht des Koffers der Fig. 5A mit ausgezogener Griffstange
(entspricht der Sonderstellung);
- Fig. 6
- zeigt eine schematische Explosionsansicht einiger Teile eines weiteren Koffers der
Erfindung.
[0010] Im Folgenden werden Orts- und Richtungsangaben verwendet, um die Erfindung besser
beschreiben zu können. Diese Angaben sollen nicht als Einschränkung verstanden werden.
[0011] Anhand der Figuren 2A und 2B wird ein erster Koffer 100 der Erfindung beschrieben.
Der Koffer 100 weist einen Kofferbereich 14 auf, der zum Aufnehmen und Transportieren
von Objekten (z.B. Kleidungsstücken) ausgelegt ist. Der Koffer 100 kann bei allen
Ausführungsformen in der üblichen Art und Weise mit Rollen 13.1 (hier allgemein als
Transportmittel 13 bezeichnet) ausgestattet sein, die es ermöglichen den Koffer 100
zu ziehen oder zu schieben. Die Rollen 13.1 können z.B. mittels einer Rollenlagerung
13.3 am Koffer 100 befestigt sein. Die Rollen 13.1, falls vorhanden, sitzen vorzugsweise
bei allen Ausführungsformen im Bereich einer Unterseite U des Kofferbereichs 14.
[0012] Gemäss Erfindung können statt der erwähnten Rollen 13.1 auch andere Transportmittel
13 am Koffer 100 angeordnet sein, die im Bereich der Unterseite U und/oder Rückseite
101 des Kofferbereichs 14 sitzen. Als Transportmittel 13 können Rollen 13.1, Walzen,
Kufen, Gleitschienen 13.2, Laufbänder 20 oder Kombinationen der genannten Mittel dienen.
Bei den stabilen und nahezu unverwüstlichen Kunststoffmaterialien (z.B. harzverstärktes
Kohle-Kevlar oder Glasfasern), die heute auch im Kofferbau Einzug gehalten haben,
ist es auch möglich die Kofferoberfläche als Gleit- oder Rutschkörper zu verwenden.
Um ein Verkratzen des eigentlichen Koffers 100 zu verhindern, kann optional z.B. die
Rückseite 101 und/oder die Unterseite U mit einer Schutzfolie versehen sein, die z.B.
ablösbar und durch eine neue Folie ersetzbar ist.
[0013] Falls keine Rollen 13.1 als Transportmittel 13 dienen, können im Bereich einer Kofferrückwand
101 z.B. Kufen oder Gleitschienen 13.2 (siehe z.B. Fig. 2A und 2B), wie bekannt eingesetzt
werden oder es kann ein Laufband 20 am Koffer 100 angeordnet sein, wie z.B. in Fig.
3 gezeigt. Das Laufband 20 kann z.B. ein Endlosband und eine Rolllagerung mit Rollen
21 umfassen, wobei das Endlosband mittels der Rolllagerung abrollbar an dem Koffer
100 (vorzugsweise an einem Rahmenelement des Koffers 100) befestigt ist.
[0014] Bei der in den Figuren 2A und 2B gezeigten Ausführungsform umfasst der Koffer 100
eine Griffanordnung 200, die in einer Grundstellung (Fig. 2A) ein Manövrieren des
Koffers 100 entlang einer Oberfläche (z.B. ein im Wesentlichen horizontaler Boden
2) ermöglicht. In einer (ersten) Sonderstellung (Fig. 2B) ermöglicht die Griffanordnung
200 ein Manövrieren des Koffers 100 entlang einer Treppe 1 (oder auch einer schrägen
Oberfläche, z.B. eine Rampe). In der Sonderstellung kann der Koffer 100 beispielswiese
mit den Transportmitteln 13 gleitend oder rollend entlang der Kanten K1 der Treppe
1 bewegt werden. In der Sonderstellung können aber auch andere Transportmittel 13
zum Einsatz kommen, die in der Normalstellung beim Manövrieren des Koffers 100 entlang
eines horizontalen Bodens 2 nicht gebraucht werden.
[0015] Da der Koffer 100 der Erfindung sowohl entlang einer Oberfläche 2 als auch entlang
z.B. einer Treppe 1 manövrierbar sein soll, ist die Griffanordnung 200 so ausgelegt,
dass sie durch eine Schwenkbewegung aus der Grundstellung mindestens in eine Sonderstellung
überführbar ist.
[0016] Um das Überführen der Griffanordnung 200 aus der Grundstellung in die mindestens
eine Sonderstellung zu ermöglichen und um den Koffer 100 in beiden Stellungen ziehen
zu können, muss die Griffanordnung 200 so mit dem Koffer 100 verbunden sein, dass
sie einerseits in der Lage ist Zugkräfte ZK1 auf den Koffer 100 zu übertragen, während
sich die Griffanordnung 200 in der Grundstellung befindet. Andererseits müssen auch
Zugkräfte ZK2 auf den Koffer 100 übertragen werden können, falls sich die Griffanordnung
200 in der Sonderstellung befindet.
[0017] Wie anhand der schematischen Figuren 2A und 2B zu erkennen ist, kann zwischen der
Hauptachse des Koffers 100 (diese Hauptachse T verläuft z.B. parallel zur Rückseite
101 des Koffers 100) und dem Boden 2 ein Winkel WG definiert werden. Dieser Winkel
WG beträgt typischerweise zwischen 30 und 70 Grad (je nach Grösse der Person, die
den Koffer 100 zieht, der Grösse des Koffers 100, der Position und Grösse der Transportmittel
13 und der Länge der Griffanordnung 200).
[0018] Beim Manövrieren des Koffers 100 entlang einer Treppe 1 (siehe Fig. 2B) muss die
Hauptachse T des Koffers 100 im Wesentlichen tangential zu den Horizontalkanten der
Treppenstufen verlaufen, wie in Fig. 2B angedeutet. So kann der Koffer 100 mit seiner
optionalen Kufe(n) oder Gleitschiene(n) 13.2 entlang der Treppe 1 nach oben gezogen
werden. Um das Manövrieren des Koffers 100 in dieser flachen Stellung zu ermöglichen,
wird die Griffanordnung 200 in die Sonderstellung überführt. In dieser Sonderstellung
kann die Person, die den Koffer 100 zieht, weiterhin aufrecht gehen und in gewohnter
Art und Weise z.B. an einem oberen Griffholm der Griffanordnung 200 ziehen. Die entsprechende
Zugkraft ZK2 ist in Fig. 2B durch einen Blockpfeil angedeutet. Der Winkel WS in der
gezeigten Sonderstellung beträgt typischerweise zwischen 20 und 35 Grad (je nach Grösse
der Person, die den Koffer 100 zieht, der Treppensteigung, der Grösse des Koffers
100, der Position und Grösse der Transportmittel 13 und der Länge der Griffanordnung
200).
[0019] Die meisten Ausführungsformen zeichnen sich dadurch aus, dass der Winkel WS in der
Sonderstellung kleiner ist als der Winkel WG in der Grundstellung.
[0020] In Fig. 3 sind in rein schematischer Form Transportmittel 13 gezeigt, die einerseits
konventionelle Rollen 13.1 und andererseits ein Laufband 20 umfasst, das z.B. um zwei
Rollen 21 geführt ist. Das Laufband 20 kann z.B. an dem Koffer 100 (vorzugsweise an
einem Rahmenelement des Koffers 100) befestigt sein, wobei der Koffer 100 nicht in
Fig. 3 gezeigt ist.
[0021] Anhand der Figuren 4A, 4B und 4C wird ein weiterer Koffer 100 der Erfindung erläutert.
Die Transportmittel 13 sind hier bewusst nicht gezeigt. In Fig. 4A ist die Seitenansicht
einer Ausführungsform gezeigt, deren Griffanordnung 200 teleskopartig zusammengeschoben
wurde. Die Griffanordnung 200 ist über ein Gelenkelement 201 drehbar und einrastbar
mit dem Kofferbereich 14 verbunden.
[0022] Durch das Betätigen eines Auslösers kann die Griffanordnung 200 ausgezogen werden,
wie in Fig. 4B gezeigt. Zu diesem Zweck kann die Griffanordnung 200 z.B. auf jeder
Kofferlängsseite einen ersten unteren Holm 202.1, einen zweiten mittleren Holm 202.2
und einen oberen Holm 202.3 umfassen. Diese Holme 202.1, 202.2, 202.3 können bei einer
Teleskopanordnung ineinander geschoben werden, wobei der mittlere Holm 202.2 den oberen
Holm 202.3 und der unteren Holm 202.1 den mittleren Holm 202.2 samt den oberen Holm
202.3 aufnehmen.
[0023] Alle Ausführungsformen der Erfindung können eine solche Teleskopanordnung als Griffanordnung
200 umfassen.
[0024] Alle Ausführungsformen der Erfindung können eine Teleskopanordnung mit mehr als drei
Holmen pro Seite umfassen. Dies ist wichtig, um für einen ausreichenden Sicherheitsabstand
zwischen dem gezogenen Koffer 100 und den Füssen einer Person zu sorgen.
[0025] Alle Ausführungsformen der Erfindung können eine Griffanordnung 200 umfassen, die
einen oberen Querholm/Griffholm 203 aufweist.
[0026] Fig. 4C zeigt den Koffer 100 in einer Vorderansicht. Im gezeigten Zustand ist die
Griffanordnung 200 nur zum Teil ausgezogen (die Holme 202.2 sitzen noch im Inneren
der Holme 202.1). In Fig. 4C ist der Querholm/Griffholm 203 gut zu erkennen. Ausserdem
ist der Verlauf der Schwenkachse R gezeigt.
[0027] In den Figuren 5A und 5B ist ein weiterer Koffer 100 in einer Sonderstellung gezeigt.
Fig. 5A zeigt eine perspektivische Ansicht des Koffers 100. Fig. 5B zeigt eine korrespondierende
Seitenansicht des Koffers 100. In diesen Figuren ist zu erkennen, dass die Griffanordnung
200 in der Sonderstellung eine andere Winkelposition relativ zum Kofferbereich 14
einnimmt. Das Prinzip wurde bereits anhand der Figuren 2A und 2B beschrieben. Die
beiden Gelenkelemente 201 sind vorzugsweise durch eine (Quer-)Achse miteinander verbunden,
die in den Figuren nicht gezeigt ist, da sie im Inneren des Koffers 100 liegt. Die
erwähnte (Quer-)Achse würde in Fig. 4C mit der Achse R zusammenfallen.
[0028] Alle Ausführungsformen der Erfindung können eine (Quer-)Achse umfassen, die vorzugsweise
innenliegend (d.h. im Inneren des Kofferbereichs 14) verläuft. Falls eine solche (Quer-)Achse
vorhanden ist, so sind die beiden Gelenkelemente 201 koaxial zueinander angeordnet,
wie gezeigt. Die (Quer-) Achse ist vorzugsweise als Starrachse ausgelegt. Die zuvor
erwähnte Schwenkachse R fällt mit der optionalen (Quer-)Achse zusammen. Eine solche
(Quer-)Achse gibt dem gesamten Koffer 100 mehr Stabilität und sie verhindert ein Verkanten
der seitlichen Holme 202.1, 202.2., 202.3.
[0029] Alle Ausführungsform der Erfindung können aber auch zwei unabhängige Achsen oder
Achsstümpfe aufweisen, die jeweils drehend am Kaffer (z.B. an einer Hartschale des
Koffers 100) gelagert sein können).
[0030] Insgesamt sind Ausführungsformen bevorzugt, bei denen die Griffanordnung 200 mit
den seitlichen Holmen 202.1, 202.2., 202.3, dem Querholm/Griffholm 203 und der optionalen
(Quer-)Achse zusammen einen geschlossenen Rahmen bilden, der eine rechteckige Grundform
hat.
[0031] Die Griffanordnung 200 kann vorzugsweise (innenliegende) Führungsschuhe umfassen,
die ein sauberes Ineinanderschieben der seitlichen Holme 202.1, 202.2., 202.3 ermöglichen.
[0032] Fig. 6 zeigt anhand einer schematischen Explosionszeichnung die Elemente einer erfindungsgemässen
Griffanordnung 200, wobei hier nur die Elemente einer Seite eines Koffers 100 gezeigt
sind. Die Griffanordnung 200 umfasst eine Platte 206, die koaxial zur Achse R an einer
Seitenwand des Kofferbereichs 14 befestigt ist (z.B. mit Schrauben oder Nieten). An
der Platte 206 ist ein kleiner Wellenstumpf 207 befestigt. Auf diesen Wellenstumpf
207 kann eine Lagerhülse 208 aufgesetzt werden. Dann folgt eine Abdeckung 210 mit
einer Axialbohrung 209 zum Durchstecken einer Welle oder Schraube. Die Abdeckung 210
umfasst hier eine Aufnahmeöffnung 211, die zum Aufnehmen einer Auslösemechanik 212
ausgelegt ist. Diese Auslösemechanik 212 kann z.B. im Inneren des unteren Holms 202.1
sitzen. Durch das Innere des Holms 202.1 können Betätigungselemente 213 (z.B. Zugseile
oder Stäbe) verlaufen, wie in Fig. 6 angedeutet.
[0033] Die Griffanordnung 200 kann bei allen Ausführungsformen der Erfindung durch ein Bewegen
des/der Betätigungselemente 213 über die Auslösemechanik 212 auf die Platte 206 einwirken.
Z.B. kann durch ein Anheben der Auslösemechanik 212 eine Entriegelung erfolgen. Nach
dem Entriegeln lässt sich die gesamte Griffanordnung 200 samt der Auslösemechanik
212 und der Abdeckung 210 um die Achse R drehen, bis sie in einer anderen Winkelstellung
erneut einrastet. Um das Verriegeln (Einrasten) in verschiedenen Winkelstellungen
(vorzugsweise gibt es eine Grundstellung und mindestens eine Sonderstellung) zu ermöglichen,
sind vorzugsweise bei allen Ausführungsformen an der Platte 206 und/oder der Abdeckung
210 korrespondierende Elemente angeordnet, die ineinander greifen.
[0034] Die Elemente/Teile 212, 213 sind Bestandteil einer Betätigungsmechanik.
[0035] Vorzugsweise ist bei allen Ausführungsformen der Erfindung an der Platte 206 eine
Rastanordnung und/oder eine Kulissenführung vorgesehen. Die Rastanordnung ist vorzugsweise
so ausgelegt, dass sie mindestens zwei Rast- oder Winkelstellungen der Griffanordnung
200 relativ zum Kofferbereich 14 vorgibt. Die Kulissenführung ist vorzugsweise so
ausgelegt, dass sie die Drehoder Schwenkbewegung der Griffanordnung 200 relativ zum
Kofferbereich 14 führt. Die Kulissenführung, falls vorhanden, umfasst vorzugsweise
eine bogenförmige Spur zum Führen der Schwenkbewegung der Griffanordnung 200.
[0036] Die Griffanordnung 200 kann bei allen Ausführungsformen der Erfindung mit einem Hebel
oder Knopf versehen sein, der das Entriegeln vor dem Schwenken aus der Grundstellung
in die Sonderstellung ermöglicht. Vorzugsweise sitzt der Hebel oder Knopf am Querholm/Griffholm
203.
[0037] In einer anderen Ausführungsform wird das Entriegeln ausgeführt, indem man manuell
z.B. die Abdeckung 210 parallel zur Achse R vom Koffer 100 weg zieht. Diese Verschiebung
der Abdeckung 210 entriegelt die Griffanordnung 200. Dann kann die Griffanordnung
200 relativ zum Koffer 100 geschwenkt werden. Beim Erreichen einer gewünschten Winkelstellung
(Sonderstellung genannt), kann durch ein Drücken der Abdeckung 210 parallel zur Achse
R in Richtung des Koffers 100 ein erneutes Verriegeln vorgenommen werden. Vorzugsweise
ist die Abdeckung 210 federgelagert, damit sie beim Erreichen einer vorgegebenen Winkelstellung
selbsttätig einrastet.
[0038] In einer anderen Ausführungsform wird das Entriegeln ausgeführt, indem man manuell
z.B. an der Abdeckung 210 einen Hebel umlegt oder einen federgelagerten Knopf hineindrückt.
Bezugszeichen
| Treppe |
1 |
| Boden |
2 |
| |
|
| Koffer |
10 |
| Griffstange |
11 |
| Rahmen |
12 |
| Transportmittel |
13 |
| Rollen |
13.1 |
| Kufe(n) |
13.2 |
| Rollenaufhängung |
13.3 |
| Kofferbereich |
14 |
| Griffholm |
15 |
| |
|
| Laufband |
20 |
| Rollen |
21 |
| |
|
| Koffer |
100 |
| Kofferrückwand |
101 |
| Winkelverlängerung |
102 |
| Zugband |
103 |
| |
|
| Griffanordnung |
200 |
| Gelenkelement |
201 |
| Holme |
202.1, 202.2, 202.3 |
| Querholm/Griffholm |
203 |
| Platte |
206 |
| Wellenstumpf |
207 |
| Lagerhülse |
208 |
| Axialbohrung |
209 |
| Abdeckung |
210 |
| Aufnahmeöffnung |
211 |
| Auslösemechanik |
212 |
| |
|
| Kante |
K1 |
| Schwenkachse |
R |
| Hauptachse |
T |
| Grundwinkel |
WG |
| Winkel der Sonderstellung |
WS |
| Zugkräfte |
ZK1, ZK2 |
1. Koffer (100) mit einem Kofferbereich (14) zum Aufnehmen und Transportieren von Objekten
und mit Transportmitteln (13), die im Bereich einer Unterseite (U) und/oder Rückseite
des Kofferbereichs (14) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Koffer (100) eine Griffanordnung (200) angebracht ist, die in einer Grundstellung
ein Manövrieren des Koffers (100) entlang einer im Wesentlichen horizontalen Oberfläche
ermöglicht und die in einer Sonderstellung ein Manövrieren des Koffers (100) gleitend
oder rollend entlang einer Treppe oder schrägen Oberfläche ermöglicht, wobei die Griffanordnung
(200) durch eine Schwenkbewegung aus der Grundstellung in die Sonderstellung überführbar
ist.
2. Koffer gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Griffanordnung (200) mindestens einen ersten Seitenholm (202.1, 202.2, 202.3) und
einen zweiten Seitenholm (202.1, 202.2, 202.3) umfasst, wobei diese Seitenholme (202.1,
202.2, 202.3) parallel zu einander verlaufen, und wobei der erste Seitenholm (202.1,
202.2, 202.3) mittels eines ersten Gelenkelements (201) drehbar an einer Seite des
Kofferbereichs (14) und der zweite Seitenholm (202.1, 202.2, 202.3) mittels eines
zweiten Gelenkelements (201) drehbar an einer gegenüberliegenden Seite des Kofferbereichs
(14) befestigt sind.
3. Koffer gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkelemente (201) mindestens zwei Raststellungen oder Winkelstellungen der
Griffanordnung (200) relativ zu dem Kofferbereich (14) vorgeben.
4. Koffer gemäss Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkelemente (201) je eine Grundplatte (206), die an dem Kofferbereich (14)
befestigt sind, und eine Abdeckung (210) umfassen, wobei die Abdeckung (210) mit der
Griffanordnung (200) verbunden ist und wobei die Abdeckung (210) samt der Griffanordnung
(200) relativ zu der Grundplatte (206) um eine Achse (R) drehbar ist.
5. Koffer gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffanordnung (200) eine Betätigungsmechanik (212, 213) umfasst, die es ermöglicht
durch manuelle Betätigung eine Entriegelung vorzunehmen, bevor die Griffanordnung
(200) durch die Schwenkbewegung aus der Grundstellung in die Sonderstellung überführbar
ist.
6. Koffer gemäss Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkelemente (201) koaxial zu einer Drehachse (R) angeordnet sind, wobei die
Achse vorzugsweise als Starrachse ausgelegt ist.
7. Koffer gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffanordnung (200) mehrere Seitenholme (202.1, 202.2, 202.3) umfasst, die teleskopartig
ineinander schiebbar sind.
8. Koffer gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffanordnung (200) einen Knopf oder Betätigungshebel umfasst, der zur Entriegelung
ausgelegt ist, bevor die Griffanordnung (200) durch die Schwenkbewegung aus der Grundstellung
in die Sonderstellung überführbar ist.
9. Koffer gemäss einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenkelement (201) zum Entriegeln bewegbar ist.
10. Koffer gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er im Bereich einer Rückseite des Kofferbereichs (14) mit Gleit-, Roll- oder anderen
Transportmitteln (13) versehen ist, die ein Rutschen, Ziehen, Gleiten oder Rollen
entlang einer Treppe (1) ermöglichen.
11. Koffer gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass er im Bereich einer Unterseite (U) des Kofferbereichs (14) mit Gleit-, Roll- oder
anderen Transportmitteln (13) versehen ist, die ein Rutschen, Ziehen, Gleiten oder
Rollen entlang einer im Wesentlichen horizontalen Oberfläche (2) ermöglichen.