[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsanordnung für ein Schienenfahrzeug,
insbesondere für eine Straßenbahn, U-Bahn, Stadtbahn oder ein Schienenzugfahrzeug,
ferner ein die Kupplungsanordnung aufweisendes Schienenfahrzeug sowie ein Verfahren
zum Koppeln des Schienenfahrzeuges mit einem zweiten Schienenfahrzeug.
[0002] Zum Verbinden von Schienenfahrzeugen ist beispielsweise aus
DE 43 12 405 A1 eine Mittelpufferkupplung bekannt, die eine Zug- und Druckstange mit einem daran
angeordneten Kupplungskopf aufweist. Die Zug- und Druckstange ist mit einer auf Zug
und Druck wirkenden Puffervorrichtung verbunden, welche mittels eines Drehgelenks
schwenkbar in horizontaler Richtung am Gestell des Schienenfahrzeugs befestigt ist.
Zum Schutz gegen seitliche Stöße über die gesamte Fahrzeugfrontbreite ist ferner eine
Schutzvorrichtung vorgesehen, die an der Mittelpufferkupplung angeordnet und mit dieser
verschwenkbar ist. Diese Schutzvorrichtung weist beidseits des Kupplungskopfes angeordnete
Schutzbügel auf, welche über Abstützstangen mit dem Gestell verbunden sind.
[0003] Auch in
EP 0 826 570 A2 ist ein Schienenfahrzeug mit einer Mittelpufferkupplung angegeben. An der Stirnseite
des Fahrzeuges befindet sich eine horizontal verschwenkbare Abdeckung, die eine Durchtrittsöffnung
für die Mittelpufferkupplung abdeckt. Die Abdeckung weist zwei beiderseits am Kupplungskopf
befestigte Abdeckelemente auf, die jeweils mit einer Abstützstange am Untergestell
des Fahrzeuges befestigt und zusammen mit der in einem Lager angelenkten Mittelpufferkupplung
horizontal schwenkbar am Untergestell gehalten sind.
[0004] EP 2 177 416 A1 offenbart ferner ein Schienenfahrzeug mit einer Mittelpufferkupplung. Die Kupplung
weist einen Kupplungskopf und eine Kupplungsstange auf, die den Kupplungskopf mit
dem Fahrzeuggehäuse gelenkig verbindet.
[0005] Im Allgemeinen weisen Schienenfahrzeuge, insbesondere Straßenbahnfahrzeuge, stirnseitig
Stoßbügel auf, die Stoßkräfte aufnehmen und in das Untergestell des Fahrzeuges weiterleiten,
wenn das Fahrzeug an dem den Stoßbügel aufweisenden Fahrzeugende nicht mit einem anderen
Fahrzeug gekoppelt ist. Wenn die Kupplungsstange aus einer Betriebsposition in eine
Parkposition verschwenkt werden soll, muss der Stoßbügel hochgeklappt werden. Hierzu
dienen häufig spezielle Vorrichtungen. Der Stoßbügel ist im Allgemeinen sehr schwer,
sodass das Überführen der Kupplungsstange von der Park- in die Betriebsposition und
umgekehrt beschwerlich ist. Darüber hinaus müssen hierbei auch bestimmte Handhabungen
in einem Bereich unterhalb der Fahrerkabine des Schienenfahrzeuges vorgenommen werden,
was aufwändig und mühevoll ist. Beispielsweise ist es notwendig, die Kupplungsstange
durch Verschwenken eines vorderen gegenüber einem hinteren Stangensegment zu verkürzen,
damit die Stange unterhalb des Kabinenbereiches verstaut werden kann.
[0006] Von daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Mittel zu finden,
die eine einfache und schnelle Umrüstung des Schienenfahrzeuges von dem Traktionsbetrieb
in einen Einzelfahrzeugbetrieb oder umgekehrt erlauben, wobei die Kupplungsanordnung
leicht von einer Betriebs- in eine Parkposition und umgekehrt überführbar sein soll.
Außerdem ist es wünschenswert, dass die Kosten der Herstellung und Unterhaltung der
Kupplungsanordnung gegenüber herkömmlichen Kupplungsanordnungen deutlich gesenkt werden
können.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden diese und andere Aufgaben
durch eine Kupplungsanordnung für ein Schienenfahrzeug gelöst, die zum Koppeln des
Schienenfahrzeuges mit einem zweiten Schienenfahrzeug geeignet ist. Die erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung ist an einer stirnseitig an dem Schienenfahrzeug angeordneten Tragkonstruktion
befestigt und weist eine Kupplungsstange mit einem Kupplungskopf zum mechanischen
Verbinden der Schienenfahrzeuge auf. Die Kupplungsstange weist ferner eine Schlittenführungsvorrichtung,
umfassend eine gekrümmte Führung und Halterung für einen von der Kupplungsstange umfassten
Schlitten auf, über die die Kupplungsstange an der Tragkonstruktion befestigt ist.
Die Kupplungsstange ist an der Schlittenführungsvorrichtung entlang einer gekrümmten
Trajektorie verfahrbar. Da die Kupplungsstange in Betriebsposition mit dem Schlitten
starr verriegelt ist, wird ermöglicht, dass die Kupplungsstange eine horizontale gekrümmte
Bahnbewegung gegenüber der Tragkonstruktion ausführen kann.
[0008] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden diese und andere Aufgaben
auch durch ein Schienenfahrzeug gelöst, das mindestens eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung
aufweist.
[0009] Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden diese und andere Aufgaben
auch durch ein Verfahren zum Koppeln eines Schienenfahrzeuges mit einem zweiten
[0010] Schienenfahrzeug gelöst, wobei das Schienenfahrzeug eine erfindungsgemäße Kupplungsanordnung
aufweist. Die Kupplungsanordnung weist eine an einer Schlittenführungsvorrichtung
verfahrbar befestigte Kupplungsstange und mindestens ein Verriegelungselement zur
Verhinderung der Verdrehung der Kupplungsstange gegenüber der Schlittenführungsvorrichtung
auf. Die Kupplungsanordnung weist ferner eine Schlittenführungsvorrichtung, umfassend
eine gekrümmte Führung und Halterung für einen von der Kupplungsstange umfassten Schlitten,
auf, über die die Kupplungsstange an der Tragkonstruktion befestigt ist, wobei die
Kupplungsstange entlang einer gekrümmten Trajektorie an der Schlittenführungsvorrichtung
verfahrbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst folgende Verfahrensschritte:
- (a) Demontieren des mindestens einen Verriegelungselements von der Kupplungsanordnung;
- (b) horizontales Verschwenken der Kupplungsstange von einer Parkposition, in der die
Kupplungsstange im Bereich der Schlittenführungsvorrichtung angeordnet ist, in eine
Betriebsposition, in der die Kupplungsstange mit dem weiteren Schienenfahrzeug verbindbar
ist;
- (c) vorzugsweise Montieren eines Verschwenk-Verriegelungselements an der Kupplungsanordnung
zwischen Kupplungsstange und Schlitten;
- (d) Verbinden des Schienenfahrzeuges mit dem zweiten Schienenfahrzeug mittels der
Kupplungsstange; und
- (e) Montieren des mindestens einen Verriegelungselements an der Kupplungsanordnung.
[0011] Da die Kupplungsstange der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung an der Schlittenführungsvorrichtung
und nicht an einem Drehgelenk an der Tragkonstruktion des Schienenfahrzeuges befestigt
ist, kann sie deutlich einfacher aufgebaut und kürzer sein als herkömmliche Kupplungsstangen,
sodass sie in der Parkposition ohne weiteres unterhalb des Kabinenbereiches des Schienenfahrzeuges
untergebracht werden kann, ohne dass sie wie im Falle einer herkömmlichen Kupplungsstange
in sich zusammengefaltet werden müsste. Dadurch ist die Handhabung wesentlich einfacher
als bei den bisher verwendeten Kupplungsstangen. Insbesondere ist es nicht mehr erforderlich,
Bedienungsmaßnahmen unterhalb des Kabinenbereiches vorzunehmen, was die Handhabung
weiter vereinfacht. Außerdem ist das Gewicht der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
auch wesentlich geringer als das der bisher verwendeten Anordnungen. Darüber hinaus
entfällt im Falle der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung die Notwendigkeit, einen
Aufprallschutz, beispielsweise einen Stoßbügel, anheben zu müssen, um die Kupplungsanordnung
von der Park- in die Betriebsposition oder umgekehrt zu überführen. Denn die Schlittenführungsvorrichtung
kann als Stoßbügel für das Schienenfahrzeug ausgebildet werden. Daher kann auf eine
bei herkömmlichen Kupplungsanordnungen verwendete Vorrichtung zum Anheben des Aufprallschutzes
verzichtet werden. Auch dies führt zu einer vereinfachten Konstruktion des Schienenfahrzeuges
und erspart außerdem Gewicht. Durch den einfacheren Aufbau wird auch Platz unterhalb
der Fahrerkabine eingespart.
[0012] Die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung dient zum Koppeln eines Schienenfahrzeuges
mit einem zweiten Schienenfahrzeug, wobei letzteres beispielsweise dafür eingesetzt
wird, um das Schienenfahrzeug bergen zu können. Zu diesem Zweck dienen spezielle Schienenfahrzeuge,
die ein havariertes Schienenfahrzeug im Zug- oder Schubbetrieb abschleppen. Die erfindungsgemäße
Kupplungsanordnung kann aber auch für einen regulären Multifahrzeugbetrieb eingesetzt
werden, bei dem mehrere Schienenfahrzeuge zu einem Fahrzeugzug zusammengekoppelt sind.
[0013] Die Kupplungsanordnung kann insbesondere eine konvex gekrümmte Führung und Halterung
aufweisen. Die Schlittenführungsvorrichtung kann vorzugsweise direkt an der Tragkonstruktion
befestigt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
die Führung und Halterung entlang eines horizontal verlaufenden Kreissegments verlaufend
ausgebildet. Durch diese Ausbildung wird eine Kinematik der Kupplungsanordnung geschaffen,
die der der herkömmlichen Kupplungsanordnungen entspricht. Diese Ausbildung führt
nämlich zu einer Bewegungsbahn der Kupplungsstange bzw. des Kupplungskopfes, die zu
derjenigen einer Kupplungsstange bzw. eines Kupplungskopfes in herkömmlichen Kupplungsanordnungen
identisch ist. Denn die Kupplungsstangen von herkömmlichen Kupplungsanordnungen sind
stets um eine senkrechte Drehachse und damit in einer horizontalen Ebene verschwenkbar.
Diese Bewegungsform wird auch durch die erfindungsgemäße Anordnung erreicht, indem
die Kupplungsstange entlang der kreissegmentförmigen Führung und Halterung auf der
gekrümmten Trajektorie in einer horizontalen Ebene verfahrbar ist. Demnach besteht
ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung insbesondere darin, dass ausschließlich
radiale Kräfte über die Kupplungsstange auf die Tragkonstruktion übertragen werden,
nicht aber auch tangentiale Kräfte. Denn die Kupplungsstange ist idealerweise stets
auf einen virtuellen Drehpunkt ausgerichtet, an dem die Kupplungsstange einer herkömmlichen
Kupplungsanordnung drehbar befestigt wäre.
[0014] Die Kupplungsstange ist an der Schlittenführungsvorrichtung vorzugsweise derart befestigt,
dass sie stets in einem rechten Winkel zu einer Tangente an der Stelle an der Schlittenführungsvorrichtung
ausgerichtet ist, an der die Kupplungsstange an der Schlittenführungsvorrichtung gehalten
wird. Alternativ kann dieser Winkel auch variabel sein und sich in Abhängigkeit von
der Stellung der beiden miteinander verbundenen Schienenfahrzeuge aufgrund der wirkenden
Schub- oder Zugkräfte einstellen. Vorzugsweise ist die Kupplungsstange an der Schlittenführungsvorrichtung
derart befestigt, dass sie zum Zwecke der Überführung von einer Betriebs- in eine
Parkposition und umgekehrt um eine (gedachte) vertikale Schwenkachse verschwenkbar
ist, nicht jedoch während der Verwendung der Kupplungsanordnung im Traktionsbetrieb.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Führung und
Halterung der Schlittenführungsvorrichtung entlang einer kreisförmigen Bahn gekrümmt
ausgebildet.
[0015] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
die Schlittenführungsvorrichtung durch parallel zueinander verlaufende und voneinander
beabstandete Schlittenführungselemente, insbesondere Schlittenführungsschienen, gebildet.
Die Schlittenführungselemente dienen zur Halterung und Führung der Kupplungsstange
bzw. des Schlittens bei deren/dessen Bewegung entlang der Schlittenführungsvorrichtung
bzw. relativ zu der Tragkonstruktion des Schienenfahrzeuges. Die Schlittenführungsschienen
bilden die Führung und Halterung für den Schlitten. Die Ausbildung der Schlittenführungsvorrichtung
in Form von zwei parallel verlaufenden und voneinander beabstandeten Schlittenführungsschienen
erlaubt es, die Kupplungsstange vermittels des Schlittens zwischen den beiden Schienen
anzuordnen, sodass sie die Stange halten und führen können. Diese Konstruktion ist
sehr stabil und erlaubt es, große Kräfte von der Kupplungsstange in die Tragkonstruktion
überzuleiten. Ganz besonders bevorzugt können zumindest zwei Schlittenführungsschienen
übereinander angeordnet sein. Die Schienen können beliebige Querschnitte aufweisen,
beispielsweise einen runden, insbesondere kreisförmigen Querschnitt oder ein T-, L-,
U- oder I-Profil oder ein anderes, insbesondere auch komplexeres Profil. Ferner können
die Schienen auch einen quadratischen oder rechteckigen oder noch anderen Querschnitt
aufweisen. Der Querschnitt muss auch nicht zwangsläufig über deren gesamte Länge konstant
sein. Die Schienen können aus Vollmaterial oder durch Hohlmaterial gebildet sein,
beispielsweise durch Rohre. Die Schlittenführungsvorrichtung kann durch zwei, drei,
vier oder noch mehr Schlittenführungsschienen gebildet sein. Beispielsweise können
jeweils zwei Schienen unter Bildung eines Schienenpaares übereinander und zwei Schienenpaare
parallel verlaufend und zueinander beabstandet neben- oder hintereinander abgeordnet
sein.
[0016] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
der Schlitten zwischen den Schlittenführungsschienen verfahrbar gehalten.
[0017] Ferner weist die Kupplungsstange in noch einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine Zug- und Druckstange auf, die mit dem Schlitten verbunden ist. Die
Zug- und Druckstange weist den Kupplungskopf zur Verbindung des Schienenfahrzeuges
mit einem zweiten Schienenfahrzeug auf und ist hierzu mit diesem verbunden. Der Schlitten
befindet sich an einem ersten Ende der Zug- und Druckstange und der Kupplungskopf
an einem zweiten, dem ersten Ende entgegengesetzten Ende. Der Schlitten ist dazu ausgebildet,
an der Schlittenführungsvorrichtung gehalten und an dieser verfahrbar geführt zu werden.
[0018] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann
die Zug- und Druckstange mit dem Schlitten um eine vertikale Achse drehbar verbunden
sein. Diese Drehgelenkverbindung kann auf unterschiedliche Art und Weise realisiert
sein: Beispielsweise kann die Zug- und Druckstange an dem Ende, an dem die Stange
mit dem Schlitten verbunden ist, mindestens einen senkrecht verlaufenden Drehzapfen
aufweisen, der/die beidseitig, oben und unten, in dem Schlitten gelagert ist/sind.
[0019] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann
der Schlitten U-förmig ausgebildet sein, insbesondere in Form eines liegenden U. Die
Zug- und Druckstange kann in diesem Falle zwischen den beiden (freien) (Längs-)Schenkeln
des U angeordnet und dort vorzugsweise drehbar befestigt sein. Beispielsweise können
die Schenkel übereinander angeordnet sein, und die obere und die untere Außenfläche
des U können an den Schlittenführungsschienen an deren nach innen weisenden Seiten
geführt sein. Vorzugsweise ist der Schlitten zwischen den Schlittenführungsschienen
geführt. Hierzu können die Längsschenkel beispielsweise an den nach außen weisenden
Seiten Gleitflächen und/oder Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente zur Anlage
an den Schlittenführungsschienen bzw. zum Eingriff in die Führungen und Halterungen
aufweisen.
[0020] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann
der Schlitten in Form eines Gleitelements ausgebildet sein. Das Gleitelement kann
vorzugsweise Gleitflächen und/oder Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente an
den den Schlittenführungsschienen bzw. den Führungen und Halterungen zugewandten Außenseiten
und/oder Innenseiten des Schlittens aufweisen. Die Gleitflächen und/oder Rollen- und/oder
Rad- und/oder Kugelelemente sind an dem Schlitten derart angeordnet, dass sie an den
Schlittenführungsschienen anliegen oder teilweise zumindest mit geringem Abstand zu
diesen geführt werden oder dass Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente und/oder
Gleitstifte in Führungen und Halterungen in der Schlittenführungsvorrichtung eingreifen
und darin zwangsgeführt werden. Falls die Schlittenführungsvorrichtung durch zwei
übereinander angeordnete Schlittenführungsschienen gebildet ist, können sich die Gleitflächen
und/oder Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente vorzugsweise an der Ober- und
der Unterseite des Schlittens befinden, wobei der Schlitten die Schlittenführungsschienen
zusätzlich zumindest teilweise umgreifen kann. Insbesondere können die Rollen- und/oder
Rad- und/oder Kugelelemente seitlich, d.h. an einer Vorder- und/oder Rückseite an
der Schlittenführungsvorrichtung angeordnet sein und an diesen Seiten abrollen. Falls
die Schlittenführungsvorrichtung durch zwei nebeneinander angeordnete Schlittenführungsschienen
gebildet ist, können sich die Gleitflächen und/oder Rollen- und/oder Rad- und/oder
Kugelelemente an zwei einander gegenüberliegenden und bevorzugt außenliegenden Seitenflächen
des Schlittens befinden, wobei auch in diesem Falle die Schlittenführungsschienen
bevorzugt zusätzlich an deren Ober- und Unterseite zumindest teilweise umgriffen werden.
Entsprechende Ausgestaltungen sind auch bei anderen Anordnungen von mehreren Schlittenführungsschienen
denkbar. Vorzugsweise ist der Schlitten exakt zwischen den Schlittenführungsschienen
eingepasst und zwischen diesen geführt, sodass der Abstand zwischen den Schlittenführungsschienen
und deren Profile die Gestalt und Größe des Schlittens vorgibt, sodass die Gleitflächen
und/oder Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente an den Schlittenführungsschienen
anliegen.
[0021] Die Form der Gleitflächen und/oder die Anordnung der Rollen- und/oder Rad- und/oder
Kugelelemente des Schlittens, über die der Schlitten mit den Schlittenführungsschienen
in Kontakt steht, sind an die Form und Anordnung der Schlittenführungsschienen angepasst,
sodass sie an diesen vorzugsweise anliegen oder zumindest annähernd anliegen und diese
gegebenenfalls teilweise umgreifen. Soweit die Gleitflächen und/oder Rollen- und/oder
Rad- und/oder Kugelelemente nicht exakt an den Schlittenführungsschienen anliegen,
handelt es sich um vorgegebene Abweichungen zwischen der Gestalt der Gleitflächen
bzw. der Anordnung der Rollenelemente einerseits und der Gestalt und Anordnung der
Außenflächen der Schlittenführungsschienen andererseits (Spiel), um eine vorgegebene
Bewegungsfreiheit des Schlittens gegenüber den Schlittenführungsschienen zu erreichen.
Diese Abweichungen bemessen sich nach dem vorbestimmten Umfang dieser Bewegungsfreiheit
(siehe weiter unten).
[0022] Gemäß einer ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung weist der Schlitten
Führungshohlkehlen, vorzugsweise mit Gleitflächen, auf, mit denen der Schlitten zwischen
den Schlittenführungselementen, insbesondere Schlittenführungsschienen, formschlüssig
verfahrbar geführt und gehalten wird, indem die Schlittenführungsschienen in die Führungshohlkehlen
eingreifen. Diese Führungshohlkehlen können die Schlittenführungsschienen im Schlittenbereich
beispielsweise um maximal die Hälfte ihrer Außenfläche oder um maximal ein Drittel
ihrer Außenfläche sowie minimal in einem Umfange umfassen, dass der Schlitten zwischen
den Schlittenführungsschienen auch unter Zug- und Drucklast noch sicher geführt wird.
Vorzugsweise umgreifen die Führungshohlkehlen die Schlittenführungsschienen um mindestens
20%, vorzugsweise um mindestens 40%, der Außenfläche der Schienen, wobei der Umgriff
bis zu 100%, weiter bevorzugt bis zu 60% betragen kann. Ganz besonders bevorzugt umgreifen
die Führungshohlkehlen die Schlittenführungsschienen um ungefähr 50%. Entsprechendes
gilt für andere Formen der Führungshohlkehlen. Die Führungshohlkehlen sind im Falle
von übereinander angeordneten Schlittenführungsschienen an der Ober- und der Unterseite
des Schlittens angeordnet.
[0023] Gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung weist der Schlitten
Rollen-, Rad- und/oder Kugelelemente anstelle von oder zusätzlich zu den Führungshohlkehlen
auf, wobei die Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente an den Seitenflächen der
Schlittenführungselemente, insbesondere Schlittenführungsschienen, abrollen und diese
Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente zueinander beabstandet sind, sodass die
Schlittenführungsschienen dazwischen translatorisch verfahrbar angeordnet werden können.
Vorzugsweise kann der Schlitten mittels Führungsrollen zwischen den Schlittenführungsschienen
verfahrbar geführt und gehalten sein. Insbesondere können die Schlittenführungsschienen
von dem Schlitten und den von diesem gehaltenen Führungsrollen zumindest teilweise
umgriffen werden. Indem der Schlitten zwischen zwei parallel verlaufenden Schlittenführungsschienen
angeordnet ist, wird er mittels der Rollen-, Rad- und/oder Kugelelemente formschlüssig
zwischen den Schienen gehalten. Die Schlittenführungsvorrichtung kann auch in diesem
Falle durch zwei oder mehr Schienen gebildet sein, die parallel zueinander und voneinander
beabstandet, vorzugsweise übereinander angeordnet sind.
[0024] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gemäß den vorstehenden Ausführungsvarianten
der vorliegenden Erfindung weisen die Schlittenführungsschienen einen kreisförmigen
Querschnitt auf. Desgleichen können die Führungshohlkehlen Kreisabschnitte im Querschnitt
bilden. Der Durchmesser des kreisförmigen Querschnittes der Schlittenführungsschienen
kann beispielsweise geringfügig kleiner sein als der Durchmesser eines Kreisabschnittes
der Führungshohlkehlen, sodass der Schlitten und damit die Kupplungsstange über einen
vorgegebenen Winkelbereich vertikal verschwenkbar sind, selbst wenn die Schlittenführungsschienen
starr miteinander verbunden sind. Dadurch weicht die Querschnittskontur der Führungshohlkehlen
von derjenigen der Schlittenführungsschienen ab. Die Abweichung des Durchmessers eines
kreisförmigen Querschnittes der Schlittenführungsschienen von dem des Kreisabschnittes
des Querschnittes der Führungshohlkehlen kann beispielsweise in einem Bereich von
0,25 bis 20 %, bezogen auf den Querschnitt der Schlittenführungsschienen, bevorzugt
von 0,5 bis 10 %, noch weiter bevorzugt von 1 bis 7,5 % und am meisten bevorzugt von
1 bis 5 %, betragen. Diese Abweichung der Durchmesser der Schlittenführungsschienen
und der Kreisabschnitte der Führungshohlkehlen erlaubt es dem Schlitten, eine Kippbewegung
auszuführen, wodurch die mit dem Schlitten verbundene Zug- und Druckstange (= Kupplungsstange)
um einen vorgegebenen Winkelbetrag in senkrechter Richtung ausgelenkt werden kann.
Je größer die Abweichung der kreisförmigen Querschnitte voneinander ist, desto größer
ist der Winkelbetrag der Kippbewegung. Aufgrund der Abweichungen der Gestalt der Gleitflächen
bzw. Anordnung der Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente zu der Gestalt und
Anordnung der Schlittenführungsschienen ergeben sich im Betrieb gegebenenfalls nur
wenige Kontaktstellen zwischen dem Schlitten und den Schlittenführungsschienen. Beispielsweise
kann es ausreichen, wenn sich lediglich drei derartige Kontaktstellen ausbilden.
[0025] Entsprechende Abweichungen der Gestalt der Gleitflächen bzw. Anordnung der Rollen-
und/oder Rad- und/oder Kugelelemente zu der Gestalt und Anordnung der Schlittenführungsschienen
sind natürlich auch bei anderen geometrischen Anordnungen und Formen des Schlittens
relativ zu den Schlittenführungsschienen denkbar.
[0026] Da die Führungen und Halterungen der Schlittenführungsschienen gekrümmt sind, sind
vorzugsweise auch die an die Schlittenführungsschienen angepassten Kontaktflächen
des Schlittens (Gleitflächen, Laufbahnen der Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente
und dergleichen) in entsprechender Weise gekrümmt. Besonders bevorzugt ist es, wenn
die Gestalt der Gleitflächen am Schlitten und/oder Laufbahnen der Rollen- und/oder
Rad- und/oder Kugelelemente und dergleichen an die Gestalt und Anordnung der Schlittenführungsschienen
angepasst ist.
[0027] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind
die Führungshohlkehlen, insbesondere deren Gleitflächen, mit einer die Gleitreibung
vermindernden Gleitschicht oder mit die Gleitreibung vermindernden Gleitelementen
versehen. Hierzu sind übliche tribologische Schichten einsetzbar, beispielsweise PTFE-Schichten,
MoS
2 oder WS
2 enthaltende Schichten oder dergleichen. Diese Schichten können ganzflächig oder nur
teilflächig auf die Gleitflächen der Führungshohlkehlen und/oder auf die Außenseiten
der Schlittenführungsschienen aufgebracht sein.
[0028] Gemäß einer dritten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung kann die Schlittenführungsvorrichtung
durch zwei übereinander angeordnete Schlittenführungselemente gebildet sein, die jeweils
eine Führungsnut vorzugsweise in Längsrichtung der Schlittenführungselemente aufweisen.
Die Führungsnuten bilden die Führung und Halterung für den Schlitten und verlaufen
daher vorzugsweise entlang eines Kreissegments. Die Führungsnuten sind bevorzugt an
den Seiten der Schlittenführungselemente angeordnet, die einander zugewandt sind.
Der Schlitten verläuft zwischen den Schlittenführungselementen und weist Führungsglieder,
bevorzugt Rollen- und/oder Rad- und/oder Kugelelemente und/oder andere, beispielsweise
starre, Führungsglieder, auf, die in die Führungsnuten eingreifen und in diesen zwangsgeführt
werden. Die Schlittenführungsvorrichtung bildet in diesem Falle zusammen mit dem Schlitten
eine Kulissenführung. Der Schlitten wird durch die Anordnung zwischen den Schlittenführungselementen
und die Zwangsführung der Führungsglieder in den Führungsnuten von der Schlittenführungsvorrichtung
formschlüssig gehalten.
[0029] Die Zug- und Druckstange soll in der Betriebsposition in horizontaler Richtung keine
Bewegungsfreiheit gegenüber dem Schlitten aufweisen. Hierzu können Verriegelungselemente
vorgesehen sein, die eine derartige Bewegung verhindern. Beispielsweise können an
der Kupplungsstange Verriegelungselemente angebracht sein, mit denen eine Bewegung
der Zug- und Druckstange in horizontaler Richtung gegenüber dem Schlitten verhindert
wird. Diese Verriegelungselemente können am Schlitten seitlich von der Zug- und Druckstange
angeordnet sein, um eine seitliche (horizontale) Bewegung zu verhindern, oder sie
durchsetzen die Zug- und Druckstange im verriegelten Zustand.
[0030] Die Verriegelungselemente können in Form von Stiften, Platten, Blöcken oder noch
anderen Verriegelungselementen ausgebildet sein. Sie können so am Schlitten angeordnet
sein, dass die Zug- und Druckstange in seitlicher, d.h. horizontaler, Richtung nicht
bewegbar ist.
[0031] In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
eines der beiden Verriegelungselemente demontierbar, sodass die Zug- und Druckstange
im demontierten Zustand dieses Verriegelungselements einseitig horizontal bewegbar
wird. Dies dient dazu, die Zug- und Druckstange von der Betriebsposition in die Parkposition
und umgekehrt zu überführen. Desgleichen ist diese Bewegungsfreiheit auch beim Koppeln
von zwei Schienenfahrzeugen mittels der Kupplungsanordnung erforderlich. Hierzu wird
die Zug- und Druckstange in eine Ausrichtung etwa senkrecht zu der Ausrichtung in
der Betriebsposition verschwenkt. Vorzugsweise ist die Zug- und Druckstange in der
Parkposition im Bereich der Schlittenführungsvorrichtung angeordnet, d.h. sie erstreckt
sich parallel oder ungefähr parallel zu einer Haupterstreckungsrichtung der Schlittenführungsvorrichtung
(etwa entlang einer Sekante zu dem durch die Schlittenführungsvorrichtung gebildeten
Bogen). Damit ist die Zug- und Druckstange in der Parkposition senkrecht oder ungefähr
senkrecht zur Längsachse des Schienenfahrzeuges angeordnet. Nachdem die Zug- und Druckstange
die Parkposition erreicht hat, kann das demontierbare Verriegelungselement wieder
montiert werden, sodass die Stange dann in der Parkposition fixiert ist. Das demontierbare
Verriegelungselement kann insbesondere ein Verriegelungsstift sein. Bei diesen Operationen
ist es nicht wie bei bisher bekannten Kupplungsanordnungen nötig, einen Stoßbügel
anzuheben.
[0032] Die Schlittenführungsvorrichtung erlaubt vorzugsweise eine Bewegung der Kupplungsstange,
die über einen vorgegebenen Winkelbereich, relativ zur Längsachse des Schienenfahrzeuges,
festgelegt ist, beispielsweise ± 30%, bezogen auf eine Stellung der Kupplungsstange
exakt in Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs.
[0033] Die Schlittenführungsvorrichtung ist vorzugsweise endseitig, insbesondere beidseitig,
mit der Tragkonstruktion des Schienenfahrzeugs verbunden, beispielsweise über zur
Stirnseite hin vorstehenden Absorberstrukturen der Tragkonstruktion, die wiederum
an einem zentralen Tragholm (zentralen Längsträger) des Schienenfahrzeuges befestigt
sind.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zwischen der
Schlittenführungsvorrichtung und der Tragkonstruktion mindestens ein Stoßkräfte auf
die Schlittenführungsvorrichtung aufnehmendes Stoßverzehrelement angeordnet. Derartige
Stoßverzehrelemente sind bekannt. Es handelt sich vorzugsweise um reversible Stoßverzehrelemente,
ganz besonders bevorzugt um Zylinder/Kolben-Systeme. Vorzugsweise ist an jeweils einem
Ende der Schlittenführungsvorrichtung ein Stoßverzehrelement angeordnet, über das
die Schlittenführungsvorrichtung mit der Tragkonstruktion verbunden ist. Somit kann
jeweils ein Stoßverzehrelement zwischen den Enden der Schlittenführungsvorrichtung
und der Tragkonstruktion angeordnet sein, über das die Schlittenführungsvorrichtung
endseitig mit der Tragkonstruktion verbunden ist.
[0035] Falls das Schienenfahrzeug mittels der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung mit einem
zweiten Schienenfahrzeug gekuppelt wird, werden die Stoßverzehrelemente vorzugsweise
fixiert, d.h. die beiden sich gegeneinander bewegbaren Bauteile dieser Elemente werden
relativ zueinander lagefixiert. Hierzu können Fixierelemente vorgesehen werden, beispielsweise
Verriegelungsstifte.
[0036] Zur Überführung der Kupplungsanordnung von der Betriebsposition in die Parkposition
wird das demontierbare Verriegelungselement am Schlitten demontiert. Anschließend
wird die Kupplungsstange von der Betriebsposition in die Parkposition umgelegt, d.h.
die Kupplungsstange wird von einer Stellung, in der sie sich in der Längsrichtung
oder ungefähr entlang der Längsrichtung des Schienenfahrzeuges erstreckt, in eine
Stellung, in der sie quer dazu angeordnet ist und zwar im Wesentlichen parallel zu
der Schlittenführungsvorrichtung, überführt. Anschließend wird das Verriegelungselement
wieder montiert, sodass die Kupplungsstange in dieser Position fixiert ist. Zur Überführung
von der Parkposition in die Betriebsposition gilt Entsprechendes.
[0037] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert, wobei
die dargestellten Beispiele lediglich exemplarischen Charakter haben und keine Einschränkung
hinsichtlich der Tragweite der beschriebenen Erfindung darstellen. Es zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1:
- eine schematische Draufsicht auf eine Kupplungsanordnung für ein Schienenfahrzeug
nach dem Stand der Technik;
- Fig. 2:
- eine schematische Draufsicht auf eine Kupplungsanordnung für ein Schienenfahrzeug
gemäß einer ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3:
- Bauteile der Kupplungsanordnung gemäß der ersten Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung; (a) Zug- und Druckstange in einer isometrischen Darstellung; (b) Schlittenführungsvorrichtung
in einer isometrischen Darstellung; (c) Kupplungsanordnung mit Schlittenführungsvorrichtung
und Kupplungsstange in einer schematischen Draufsicht; (d) Schlitten in einer isometrischen
Darstellung; (e) Schlitten, an der Schlittenführungsvorrichtung geführt, in einer
schematischen Querschnittsdarstellung;
- Fig. 4:
- Schlitten, an der Schlittenführungsvorrichtung geführt, mit Angabe der möglichen vertikalen
Kippbewegung der Kupplungsstange in einer schematischen Querschnittsdarstellung gemäß
der ersten Ausführungsvariante;
- Fig. 5:
- Kupplungsanordnung gemäß der ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung
mit horizontalem Bewegungsspielraum bei entferntem Verriegelungselement in einer isometrischen
Darstellung;
- Fig. 6:
- Kupplungsanordnung gemäß dem Stand der Technik in der Betriebsposition, Darstellung
des seitlichen Drehbewegungsspielraumes, schematische Draufsicht;
- Fig. 7:
- Kupplungsanordnung gemäß der ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung
in der Betriebsposition, Darstellung des seitlichen Drehbewegungsspielraumes, schematische
Draufsicht;
- Fig. 8:
- Kupplungsanordnung gemäß dem Stand der Technik in der Parkposition, schematische Draufsicht;
- Fig. 9:
- Kupplungsanordnung gemäß der ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung
in der Parkposition, schematische Draufsicht;
- Fig. 10:
- Kupplungsvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung,
Verfahren beim Verstauen der Kupplungsanordnung: (a) Ausgangsposition (Betriebsposition);
(b) Zwischenstellung; (c) Endstellung (Parkposition); (a1,b1,c1) schematische Seitenansicht;
(a2,b2,c2) schematische Draufsicht; (a3,b3,c3) schematische Frontalansicht: a3: Ansicht
gemäß Pfeil A, b3: Ansicht gemäß Pfeil B; c3: Ansicht gemäß Pfeil C;
- Fig. 11:
- Kupplungsanordnung gemäß dem Stand der Technik, Kraftübertragung, Draufsicht;
- Fig. 12:
- Kupplungsanordnung gemäß der ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung
mit Dämpfungsgliedern, Kraftübertragung, Draufsicht;
- Fig. 13:
- Kupplungsanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung;
(a) Kupplungsanordnung mit Schlittenführungsvorrichtung und Kupplungsstange in einer
schematischen Draufsicht; (b) Schlitten, an der Schlittenführungsvorrichtung geführt,
in einer schematischen Querschnittsdarstellung; (c) Schlitten in einer isometrischen
Darstellung; (d) Kupplungsanordnung mit Schlittenführungsvorrichtung und Kupplungsstange
in einer Vorderansicht;
- Fig. 14:
- Kupplungsanordnung gemäß einer dritten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung;
(a) Kupplungsanordnung mit Schlittenführungsvorrichtung und Kupplungsstange in einer
schematischen Draufsicht; (b) Kupplungsanordnung im Längsschnitt entlang A-A (Fig.
14a); (c) Schlitten, an der Schlittenführungsvorrichtung geführt, in einer schematischen
Querschnittsdarstellung; (d) Schlittenführungsplatte in einer isometrischen Darstellung;
(e) Schlittenführungsvorrichtung in einer isometrischen Darstellung;
- Fig. 15:
- Schienenfahrzeuge im Traktionsbetrieb, mit erfindungsgemäßen Kupplungsanordnungen
aneinandergekoppelt, in einer schematischen Draufsicht.
[0038] In den Fig. 1, 6, 8 und 11 ist eine herkömmliche Kupplungsanordnung 100' gezeigt.
Diese Kupplungsanordnung ist der Kupplungsanordnung 100 gemäß der vorliegenden Erfindung
in Fig. 2, 7, 9 und 12 gegenübergestellt. In Fig. 15 sind zwei mittels erfindungsgemäßer
Kupplungsanordnungen gekoppelte Schienenfahrzeuge 500, 500' wiedergegeben.
[0039] Sowohl die herkömmliche Kupplungsanordnung 100' als auch die Kupplungsanordnung 100
gemäß der vorliegenden Erfindung sind an einer Tragkonstruktion 200 des Schienenfahrzeuges
500 befestigt (Fig. 1, 2, 6-9, 11-14). Diese Tragkonstruktion befindet sich unterhalb
des Fahrerkabinenbereiches des Schienenfahrzeuges und ist stirnseitig am Schienenfahrzeug
über eine Stirnplatte 215 an einem zentralen Längsträger 210 befestigt (Fig. 2, gezeigt
anhand einer ersten Ausführungsvariante, Fig. 15). Dieser Längsträger erstreckt sich
von dem einen in den Figuren gezeigten Ende des Schienenfahrzeuges zu dem gegenüberliegenden
Ende. An dem zentralen Längsträger ist ein Querträger 220 der Tragkonstruktion befestigt.
An den Enden des Querträgers befinden sich jeweils ein Längstragelement 230 und ein
Diagonaltragelement 240. Jeweils ein Längs- und ein Diagonaltragelement sind zum Fahrzeugende
hin miteinander verbunden. An diesen Verbindungsstellen sind im Falle der herkömmlichen
Kupplungsanordnung ein Stoßbügel 250' (Fig. 1, 6, 8) und im Falle der erfindungsgemäßen
Kupplungsanordnung eine Schlittenführungsvorrichtung 150 (Fig. 2, 7, 9, 12, gezeigt
anhand der ersten Ausführungsvariante) angeordnet. Der Stoßbügel der herkömmlichen
Kupplungsanordnung und die Schlittenführungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
sind jeweils über Dämpfungselemente 260 an der Tragkonstruktion befestigt. Der durch
die Karosserie des Schienenfahrzeuges gebildete Außenmantel 270 ist durch eine Konturlinie
schematisch dargestellt (Fig. 1, 2).
[0040] Die herkömmliche Kupplungsanordnung 100' weist eine Kupplungsstange 110' mit einem
Kupplungskopf 120 auf. Die Kupplungsstange ist über ein Drehgelenk 111' mit der Tragkonstruktion
200 des Schienenfahrzeuges 500 verbunden, sodass die Kupplungsstange eine Drehbewegung
um eine vertikale Drehachse ausführen kann. Hierzu ist das Drehgelenk mittig über
eine Stirnplatte 215 an dem zentralen Längsträger 210 befestigt. Im Kupplungsbereich
der Kupplungsstange befindet sich der Kupplungskopf, der mit dem Schaft 112' der Kupplungsstange
verbunden ist (Fig. 11). Die Kupplungsstange ist mittig durch das Gelenk 111' mit
vertikaler Drehachse in einen vorderen Teil 110a' und einen hinteren Teil 110b' unterteilt,
sodass sie in sich zurückgefaltet werden kann. In der Betriebsposition ist die Kupplungsstange
auseinandergefaltet, sodass der Kupplungskopf mit einem entsprechenden Kupplungskopf
einer Kupplungsanordnung eines anderen Schienenfahrzeuges verbunden werden kann (entsprechend
Fig. 15).
[0041] Falls das Schienenfahrzeug 500 nicht an ein anderes Fahrzeug 500' gekoppelt ist,
sodass die Kupplungsanordnung 100' nicht benötigt wird, ist diese innerhalb des durch
den Außenmantel 270 des Schienenfahrzeuges definierten Innenraumes unterhalb des Kabinenbereiches
unterzubringen (Fig. 8). Hierzu muss zunächst der Stoßbügel 250' beim herkömmlichen
Aufbau angehoben werden. Zu diesem Zweck dienen hierfür geeignete Hebevorrichtungen
(nicht dargestellt). Dann kann der vordere Teil 110a' der bisher verwendeten Kupplungsstange110'
gegenüber dem hinteren Teil 110b' zusammengefaltet werden. In der zusammengefalteten
und eingeschwenkten Stellung (Parkposition) erstrecken sich der hintere Teil der Kupplungsstange
ungefähr parallel zu dem einen Diagonaltragelement 240 und der vordere Teil der Kupplungsstange
ungefähr parallel zu dem Stoßbügel 250'. Die Anordnung des Drehgelenkes 111' zwischen
den beiden Teilen der Kupplungsstange ist so angeordnet, dass diese im zusammengefalteten
Zustand innerhalb des durch die Diagonaltragelemente und den Stoßbügel definierten
Raumes untergebracht werden kann.
[0042] In der Betriebsposition kann die herkömmliche Kupplungsanordnung 100' um das an der
Stirnplatte 215 angeordnete Gelenk 113' in einem Winkelbereich von beispielsweise
± 30° gegenüber einer Mittelstellung, in der sich das Schienenfahrzeug 500 gegenüber
einem anderen Schienenfahrzeug 500' in einer Geradeaus-Fahrstellung befindet, verschwenkt
werden. Der Abstand dieses Gelenkes zu dem Kupplungskopf 120 in der Geradeaus-Stellung
kann beispielsweise 1755 mm betragen (Fig. 6).
[0043] Die erfindungsgemäße Kupplungsanordnung 100 (Fig. 2-5, 7, 9, 10, 12-14) unterscheidet
sich von der herkömmlichen Kupplungsanordnung 100' dadurch, dass anstelle des Stoßbügels
250' eine Schlittenführungsvorrichtung 150 vorgesehen ist, die beidseitig über Dämpfungselemente
260 an der Tragkonstruktion 200 des Schienenfahrzeuges 500 befestigt ist (Fig. 9),
und dass die Kupplungsstange 110 an der Schlittenführungsvorrichtung verfahrbar gehalten
wird. Die Schlittenführungsvorrichtung in der hier gezeigten Form ist entlang eines
Kreisbogens geformt (beispielsweise Fig. 2, 3b, 3c, 13a, 14a, 14d).
[0044] Die Schlittenführungsvorrichtung 150 kann, wie für eine erste und eine zweite Ausführungsvariante
der vorliegenden Erfindung in Fig. 3b, 13b im Einzelnen gezeigt ist, durch zwei gebogene
Rohre oder Stangen gebildet sein, die übereinander angeordnet und zueinander beabstandet
sind und die die Schlittenführungsschienen 155 bilden. Diese Führungsschienen verlaufen
insbesondere parallel zueinander, sodass deren Abstand an allen Stellen entlang ihres
Verlaufes gleich groß ist. Die Führungsschienen können ihrerseits einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen. Grundsätzlich sind auch andere Ausführungsformen für die Ausbildung
der Schlittenführungsvorrichtung denkbar: Anstelle von übereinander angeordneten Führungsschienen
können diese beispielsweise in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sein. Anstelle
von zwei Rohren oder Stangen können auch drei oder mehr Rohre oder Stangen angeordnet
sein. Anstelle von runden Rohren oder Stangen können auch Rohre oder Stangen mit einem
eckigen (beispielsweise rechteckigen oder quadratischen) Querschnitt oder profilierte
Träger verwendet werden, etwa Träger mit einem T-, I-, L- oder U-Profil oder mit einem
anderen und/oder noch komplexeren Profil. Für die Funktionsfähigkeit wesentlich ist
lediglich, dass der Schlitten 130 der Kupplungsstange 110 an der mit einem derartigen
Profil gebildeten Schlittenführungsvorrichtung entlang gleiten kann und von der Schlittenführungsvorrichtung
gehalten wird.
[0045] In einer ersten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung (Fig. 3c-e, 4, 5,
7, 9, 10, 12; Fig. 3b bezüglich der ersten und zweiten Ausführungsvariante) weisen
die Schlittenführungsschienen hierzu Führungen 156 auf, die durch die Oberflächenbereiche
der Schienen gebildet sind, die einander gegenüberliegen und die damit Gleitflächen
für den Schlitten bilden (in Fig. 3b durch eine Schraffur angedeutet, wobei sich die
Gleitflächen in der dargestellten Ausführungsform (Fig. 3e) über eine größere Rundung
der Schienen erstrecken können). Damit eine für Kurvenfahrten des Schienenfahrzeuges
500 geeignete Kinematik der Kupplungsanordnung 100 erreicht wird, ist die Schlittenführungsvorrichtung
vorzugsweise konvex gekrümmt und besonders bevorzugt kreisförmig gekrümmt ausgebildet,
sodass auch die Führungen und Halterungen entlang eines Kreissegments verlaufen. Damit
werden zwei miteinander gekoppelte Schienenfahrzeuge 500, 500' im Wesentlichen stets
ungefähr in demselben Abstand zueinander gehalten.
[0046] Wenn die Schlittenführungsvorrichtung 150 den zusammen mit der herkömmlichen Kupplungsanordnung
100' verwendeten Stoßbügel 250' ersetzt, hat sie auch die Anforderungen hinsichtlich
der Stabilität zu erfüllen, die auch der Stoßbügel erfüllen muss.
[0047] Die Kupplungsstange 110 der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung 100 ist entlang
einer gekrümmten Trajektorie an der Schlittenführungsvorrichtung 150 verfahrbar und
wird an dieser gehalten, indem die Kupplungsstange einen Schlitten 130 aufweist, der
an der Schlittenführungsvorrichtung 150, insbesondere an den Schlittenführungsschienen
155, entlang verfahrbar ist. Damit der Schlitten an der Schlittenführungsvorrichtung
verfahrbar gehalten werden kann, müssen der Schlitten und die Schlittenführungsvorrichtung
aneinander gleitende Flächen aufweisen. Zu diesem Zwecke weist der hier exemplarisch
gezeigte Schlitten (Fig. 3d, 3e, 4, 5) nach außen weisende Führungshohlkehlen 135
als Gleitflächen auf, die sich ungefähr an die Form der Schlittenführungsschienen
anpassen, sodass der Schlitten zwischen den Schienen formschlüssig gehalten wird.
Alternativ könnte der Schlitten auch in Form eines die Führungsschienen von außen
umgreifenden Bauteils ausgebildet sein, beispielsweise indem er die Schienen umgreifende
Hülsen aufweist (nicht dargestellt).
[0048] In der hier gezeigten Ausführungsform ist der Schlitten 130 durch ein U-förmiges
Gleitelement gebildet, das zwischen den beiden hier übereinander angeordneten Schlittenführungsschienen
155 verfahrbar angeordnet ist. Die Führungshohlkehlen 135 nehmen die Führungsschienen
auf, sodass der Schlitten formschlüssig zwischen den Führungsschienen gehalten wird
und zudem entlang den Schienen gleitend verschiebbar ist. Da die Führungsschienen
gekrümmt sind, sind auch die Führungshohlkehlen mit einer entsprechenden Krümmung
versehen. Dadurch liegen die Innenflächen der Führungshohlkehlen an den Außenflächen
der Führungsschienen an. In der vorliegenden Ausführungsform haben die Schlittenführungsschienen
einen kreisförmigen Querschnitt. Aus diesem Grunde weisen auch die Führungshohlkehlen
einen Querschnitt auf, der einem Kreisabschnitt entspricht. Die Führungshohlkehlen
umschließen die Führungsschienen teilweise, vorliegend im Bereich des Schlittens etwa
um 50 % ihrer Außenfläche.
[0049] Der Schlitten 130 ist im vorliegenden Falle durch zwei Führungsbacken 131, 132 und
einen die beiden Führungsbacken in einem definierten Abstand zueinander verbindenden
Verbindungsschenkel 133 gebildet. Die beiden Führungsbacken sind parallel zueinander
angeordnet und an dem Verbindungsschenkel endseitig befestigt, sodass der Schlitten
aus diesen drei Komponenten eine U-Form ausbildet. An den Außenseiten der Backen sind
die Führungshohlkehlen 135 in das Material der Backen eingelassen. Die Führungshohlkehlen
verlaufen ebenso wie die Führungsschienen 155 parallel zueinander und haben, gemessen
zwischen ihren tiefsten Stellen einen Abstand voneinander, der ungefähr dem Abstand
der Führungsschienen entspricht (Fig. 3e). Die Oberflächen der Führungshohlkehlen
können mit einer tribologischen Beschichtung, beispielsweise aus Poly(tetrafluorethylen),
Molybdänsulfid oder Wolframsulfid, beschichtet sein, damit die Reibung zwischen dem
Schlitten und den Schlittenführungsschienen minimiert wird (nicht gezeigt). Alternativ
oder zusätzlich können Gleitelemente, beispielsweise aus denselben Materialien, verwendet
werden, an denen der Schlitten die Führungsschienen lokal berührt, etwa in die Laufflächen
der Führungshohlkehlen eingesetzte Kugeln oder Rollen oder Räder.
[0050] Da die hier gezeigte Anordnung der Schlittenführungsschienen 155 und von dessen zwischen
den Schienen verfahrbarem Schlitten 130 eine Nickbewegung des Schlittens und damit
der Kupplungsstange 110 (in senkrechter Richtung) nicht zulassen würde, wenn die Durchmesser
q
1 der Führungshohlkehlen 135 und die Durchmesser q
2 der Schlittenführungsschienen identisch wären und somit kein Spiel gegeneinander
haben würden, wird bevorzugt vorgesehen, dass der Durchmesser der Führungsschienen
etwas kleiner ist als der der Führungshohlkehlen (Fig. 4). Auf diese Weise wird eine
geringfügige Kippbewegung des Schlittens um einen Winkel α in einer senkrechten Schwenkrichtung
und damit der Kupplungsstange gegenüber der Schlittenführungsvorrichtung 150 ermöglicht,
was für die Maßnahme des Ankoppelns des Schienenfahrzeuges 500 an ein anderes Schienenfahrzeug
500' oder des Abkoppelns von dem anderen Schienenfahrzeug technisch erforderlich ist.
Aus diesem Grunde liegen die Schlittenführungsschienen nicht vollständig an den Gleitflächen
der Führungshohlkehlen an.
[0051] Die Kupplungsstange 110 weist eine Zug- und Druckstange 114 auf, die mittels eines
oder mehrerer Drehzapfen 140 zwischen den Führungsbacken 131, 132 des Schlittens 130
drehbar gehalten wird (Fig. 3e, 4, 5). Der mindestens eine Drehzapfen ist an dem zum
Kupplungskopf 120 entgegengesetzten Ende der Zug- und Druckstange radial in dieser
befestigt und steht beidseitig aus dem Schaft 112 der Kupplungsstange heraus. Alternativ
können auch beidseitig radial und zueinander gegenüberliegend zwei Zapfen in die Zug-
und Druckstange eingelassen und in dieser befestigt sein. Im montierten Zustand ist
der Drehzapfen senkrecht angeordnet und bildet daher eine vertikale Drehachse. Der
mindestens eine Drehzapfen greift in entsprechende Sacklöcher an den Innenseiten der
Führungsbacken ein, sodass die Zug- und Druckstange um diese vertikale Drehachse eine
Drehbewegung ausführen kann. Damit diese Drehbewegung begrenzt werden kann, sind ferner
Verriegelungselemente 160, 170 vorgesehen, hier in Form von Verriegelungsstiften.
Der eine Verriegelungsstift 160 ist fest montiert (Fig. 5). Dieser begrenzt die Drehbewegung
der Zug- und Druckstange gegenüber dem Schlitten in der Uhrzeigerrichtung (von oben
gesehen). Hierzu ist der Stift (in Blickrichtung vom Drehzapfen zum Kupplungskopf)
auf der rechten Seite des Schaftes der Zug- und Druckstange angeordnet. Der Stift
ist zwischen den beiden Führungsbacken und, vom Kupplungskopf aus gesehen, vor dem
Drehzapfen befestigt. Der Stift ist so angeordnet, dass der Schaft der Zug- und Druckstange
in einem rechten Winkel zu dem Verbindungsschenkel 133 des Schlittens angeordnet ist,
wenn die Stange an dem Zapfen anliegt. Der demontierbare Verriegelungsstift 170 ist
in eine Bohrung 175 einsetz- und aus dieser entnehmbar und begrenzt die Drehbewegung
der Zug- und Druckstange gegenüber dem Schlitten entgegen der Uhrzeigerrichtung (von
oben gesehen). Damit dieser Stift die Drehbewegung der Zug- und Druckstange gegenüber
dem Schlitten entgegen der Uhrzeigerrichtung (von oben gesehen) begrenzen kann, ist
er (in Blickrichtung vom Drehzapfen zum Kupplungskopf) auf der linken Seite des Schaftes
der Kupplungsstange angeordnet. Er liegt im montierten Zustand an dem Schaft an, sodass
der Schaft zwischen den beiden Stiften eingeklemmt ist oder zumindest kaum Spiel hat.
Eine andere hier einsetzbare Ausführungsform einer Verriegelung ist in Fig. 14 gezeigt.
[0052] Die Zug- und Druckstange 114 der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung 100 ist nicht
wie im Falle der herkömmlichen Kupplungsanordnung 100' zweiteilig mit einem dazwischen
angeordneten Drehgelenk 111' ausgeführt sondern starr ausgebildet. An dem vorderen
Ende der Stange ist der Kupplungskopf 120 befestigt (Fig. 3a, 5, 7).
[0053] Aus einem Vergleich der herkömmlichen Kupplungsanordnung 100' mit der erfindungsgemäßen
Kupplungsanordnung 100 ergibt sich, dass die Kupplungsstange 110' der Kupplungsanordnung
gemäß dem Stand der Technik ungefähr doppelt so lang ist wie die Kupplungsstange 110
der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung. Dies folgt daraus, dass die Kupplungsstange
der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung an der Schlittenführungsvorrichtung 150 und
an einem nicht weiter zum Fahrzeugzentrum hin angeordneten Gelenk 113' ansetzt. Außerdem
kann auf einen separaten Stoßbügel 250' verzichtet werden, da die Schlittenführungsvorrichtung
dessen Funktion übernehmen kann. Die Kinematik der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
ist mit derjenigen der herkömmlichen Kupplungsanordnung praktisch identisch, wie sich
aus einem Vergleich der in Fig. 6, 7 gezeigten Anordnungen ergibt: Auch im Falle der
erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung liegt der mögliche Schwenkbereich der Zug- und
Druckstange beispielsweise bei ± 30°. Der Abstand des Kupplungskopfes 120 von einer
gedachten Drehachse für die Kupplungsstange kann ebenso wie bei der herkömmlichen
Kupplungsanordnung beispielsweise 1755 mm betragen.
[0054] Die Überführung der Zug- und Druckstange 114 der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
100 von der Betriebsposition in eine Parkposition ist wesentlich einfacher als die
Überführung der Kupplungsstange 110' der herkömmlichen Kupplungsanordnung 100' von
der Betriebsposition in die Parkposition (Fig. 10):
Ausgehend von der Betriebsposition, in der die Zug- und Druckstange 114 in einer Richtung
senkrecht zu dem Verbindungsschenkel 133 des Schlittens 130 angeordnet ist (Fig. 3e,
10a), wird der demontierbare Verriegelungsstift 170 aus dem Schlitten 130 entnommen,
sodass die Zug- und Druckstange um das vertikale, durch den Drehzapfen 140 gebildete
Drehgelenk in dem Schlitten verschwenkbar ist. Dadurch kann die Zug- und Druckstange
114 in eine Querstellung verschwenkt werden, wobei gleichzeitig der Schlitten entlang
der Schlittenführungsvorrichtung 150 in Richtung einer seitlichen Randstellung verfahren
wird. In Fig. 10b ist eine Zwischenstellung bei der Überführung in die Parkposition
gezeigt, wobei die Zug- und Druckstange in diesem Falle bereits weitgehend in Richtung
der Schlittenführungsschienen verschwenkt worden ist und der Schlitten gleichzeitig
zu der Richtung auf den Schlittenführungsschienen verfahren worden ist, die der Schwenkrichtung
der Zug- und Druckstange entgegengesetzt ist. Beim weiteren Verschwenken in derselben
Drehrichtung und weiteren Verfahren des Schlittens entlang den Führungsschienen in
derselben Verfahrrichtung wie zuvor angegeben gelangt die Zug- und Druckstange schließlich
in die Parkposition, in der sie durch Einstecken des zuvor abgenommenen Verriegelungsstiftes
fixiert wird (Fig. 10c).
[0055] Da hier, anders als im Falle der herkömmlichen Kupplungsanordnung 100', kein Stoßbügel
250' angehoben werden muss, um die Kupplungsstange 110' zu verstauen und um weitere
Handhabungen vorzunehmen, ist das Überführen der Zug- und Druckstange 114 der erfindungsgemäßen
Kupplungsanordnung in die Parkposition äußerst einfach. In der Parkposition sind dann
schließlich lediglich noch die Dämpfungselemente 260 zwischen der Schlittenführungsvorrichtung
150 und der Tragkonstruktion 200 zu entriegeln, beispielsweise indem an diesen Elementen
angebrachte weitere Verriegelungselemente 265, beispielsweise in Form von Verriegelungsstiften,
entfernt werden, um die relativen Positionen der beweglichen Teile der Dämpfungselemente
gegeneinander freizugeben (Fig. 2). In der Betriebsposition sind die Dämpfungselemente
verriegelt.
[0056] Zum Überführen der Kupplungsanordnung 100 von der Parkposition in die Betriebsposition
ist in der umgekehrten Reihenfolge vorzugehen, d.h. zunächst sind die Verriegelungselemente
265 an den Dämpfungselementen 260 anzubringen, und das demontierbare Verriegelungselement
170 am Schlitten 130 ist zu entfernen. Anschließend wird die Zug- und Druckstange
114 aus der quer liegenden Stellung in eine Längsstellung verschwenkt, wobei der Schlitten
in eine mittige Position auf den Schlittenführungsschienen 155 verfahren wird. Anschließend
wird der Verriegelungsstift wieder angebracht.
[0057] Ein Vergleich der auf die Bauteile wirkenden Zug- und Druckkräfte bei der herkömmlichen
Kupplungsanordnung 100' (Fig. 11) und bei der erfindungsgemäßen Kupplungsanordnung
100 (Fig. 12) zeigt, dass die Kräfte im Traktionsbetrieb in unterschiedlicher Weise
in die Tragkonstruktion 200 eingeleitet werden: Im Falle der herkömmlichen Kupplungsanordnung
werden die Kräfte über die Stirnplatte 215 in den zentralen Längsträger 210 eingeleitet,
während die Kräfte im Falle der erfindungsgemäßen Anordnung direkt über die seitlichen
Längstragelemente 230 und Diagonaltragelemente 240 in den Absorptionsweg für die entstehenden
Kräfte eingeleitet werden. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung werden höhere Torsionsbelastungen
aufgenommen. Die in Fig. 11, 12 gezeigten Pfeile zeigen zum einen die über die Kupplungsstange
eingeleitete Kraft (in den Figuren jeweils nach unten gerichtet) und zum anderen die
Gegenkraft (in den Figuren jeweils nach oben gerichtet) und die angreifenden Torsionskräfte
(gebogene Pfeile).
[0058] Nachfolgend wird eine zweite Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung dargestellt
(Fig. 13), wobei lediglich die Elemente und Funktionen beschrieben und gezeigt werden,
die sich von denjenigen der ersten Ausführungsvariante unterscheiden. Soweit nicht
anders angegeben, entspricht die Kupplungsanordnung 100 in dieser zweiten Variante
derjenigen in der ersten Variante.
[0059] Anders als im Falle der ersten Ausführungsvariante weist der Schlitten 130 im Falle
der zweiten Variante keine Führungshohlkehlen zur gleitenden Anlage an der Schlittenführungsvorrichtung
auf. Stattdessen sitzen auf den Führungsbacken 131, 132 des Schlittens Führungsrollen
136, die in Form von Kegelrollen ausgebildet sind und die sich von den Führungsbacken
weg verjüngen (Fig. 13b, 13c). Die Führungsrollen befinden sich auf den den Schlittenführungsschienen
155 zugewandten Seiten der Führungsbacken und sind so angeordnet, dass sie die Führungsschienen
im montierten Zustand jeweils zwischen sich aufnehmen (Fig. 13b). Die Schlittenführungsschienen
sitzen auf den Flanken der Kegelrollen auf, sodass der Schlitten praktisch reibungsfrei
zwischen den Schienen verfahrbar ist (Fig. 13a). Die Kegelrollen sind mittels Führungsrollenachsen
137 auf den Führungsbacken montiert, sodass deren Drehachsen senkrecht verlaufen.
Wenn zwischen den Schlittenführungsschienen und der jeweiligen Außenseite der Führungsbacken
131, 132 ein ausreichender Abstand (Spiel) vorgesehen ist, kann die Kupplungsstange
110 in senkrechter Richtung nach oben und nach unten um einen Winkel α verkippt werden
(siehe hierzu entsprechend Fig. 4).
[0060] Nachfolgend wird eine dritte Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung dargestellt
(Fig. 14), wobei lediglich die Elemente und Funktionen beschrieben und gezeigt werden,
die sich von denjenigen der ersten und der zweiten Ausführungsvariante unterscheiden.
Soweit nicht anders angegeben, entspricht die Kupplungsanordnung 100 in dieser dritten
Variante denjenigen in der ersten und der zweiten Variante.
[0061] Anders als im Falle der ersten und der zweiten Ausführungsvariante ist die Schlittenführungsvorrichtung
150 in diesem Falle nicht durch kreissegmentförmig gebogene Schlittenführungsschienen
gebildet, sondern durch plattenförmige Schlittenführungselemente 155 (Schlittenführungsplatten),
deren Form im Wesentlichen einer kreissegmentförmigen Schlittenführung und -halterung
156 für den Schlitten, die durch Nuten 158 gebildet ist, folgt. Anstelle von Platten
können auch andere Bauformen eingesetzt werden, sofern sich darin Nuten unterbringen
lassen, beispielsweise auch stabförmige Elemente. Diese beiden Platten sind wie im
Falle der Schlittenführungsschienen der ersten und der zweiten Ausführungsvariante
parallel zueinander und voneinander beabstandet angeordnet, sodass ein Schlitten 130
dazwischen verfahrbar angeordnet werden kann. Diese Platten sind ebenso wie die Schlittenführungsschienen
beidseitig über Dämpfungselemente 260 an der Tragkonstruktion 200 des Schienenfahrzeuges
500 befestigt (entsprechend Fig. 9).
[0062] Die Schlittenführungselemente weisen an deren zueinander gewandten Seiten jeweils
eine Führungsnut 158 auf, die die Schlittenführung 156 bildet. Diese Nut erstreckt
sich vorzugsweise kreissegmentförmig über einen wesentlichen Teil der Länge der Platten
und sind in der Schlittenführungsvorrichtung 150 einander genau gegenüberliegend angeordnet.
Die Nuten sind dazu ausgebildet, dass Rollen 136 in diese eingreifen können. Wenn
die Rollen wie im Falle der zweiten Ausführungsvariante Kegelrollen sind, können die
Nuten ebenfalls, an die Kegelrollen angepasst, einen kegelförmigen Querschnitt aufweisen
(Fig. 14b, 14c). Damit die Rollen in den Nuten möglichst reibungsfrei verlaufen können,
sind deren Innenmaße etwas größer als die Durchmesser der Rollen. Außerdem bestimmt
dieses Spiel auch den Spielraum, in dem die Kupplungsstange in senkrechter Richtung
nach oben und nach unten um einen Winkel α ausgelenkt werden kann (siehe hierzu entsprechend
Fig. 4).
[0063] Die Rollen 136 sitzen wie im Falle des Schlittens 130 in der zweiten Ausführungsvariante
auf den Außenseiten der Führungsbacken 131, 132, in dieser Variante jedoch reihenweise
angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform sind zwei Rollen auf jeder Führungsbacke
angeordnet. Falls mehr als zwei Rollen vorgesehen sein sollen, müssen sie entsprechend
der Krümmung der Führungsnut 158 ebenfalls in einer der Krümmung entsprechenden Aufstellung
angeordnet sein. Die Rollen sind jeweils auf Achsen 137 drehbar auf den Führungsbacken
befestigt.
[0064] Anders als im Falle der ersten und der zweiten Ausführungsvariante ist das demontierbare
Verriegelungselement 170 zum Arretieren der Kupplungsstange 110 nicht an einer Position
im Schlitten 130 neben dem Schaft 112 angeordnet, wenn sich dieser in der Betriebsstellung
befindet, sondern durchdringt den Schaft, sodass die Stange in der Betriebsposition
unverrückbar gehalten wird. Daher ist auch kein zweiter fest montierter Verriegelungsstift
erforderlich. Diese Ausführungsform stellt eine gegenüber dem Verriegelungssystem
von Fig. 5 verschiedene Ausführungsform dar. Anstelle des hier gezeigten Verriegelungssystems
kann auch das in Fig. 5 gezeigte System in der in Fig. 14 gezeigten Ausführungsvariante
eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste:
[0065]
- 100
- Kupplungsanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
- 100'
- Kupplungsanordnung gemäß dem Stand der Technik
- 110
- Kupplungsstange gemäß der vorliegenden Erfindung
- 110'
- Kupplungsstange gemäß dem Stand der Technik
- 110a'
- vorderer Teil der Kupplungsstange gemäß dem Stand der Technik
- 110b'
- hinterer Teil der Kupplungsstange gemäß dem Stand der Technik
- 111'
- Drehgelenk der Kupplungsstange gemäß dem Stand der Technik
- 112
- Stangenschaft, Schaft der Zug- und Druckstange gemäß der vorliegenden Erfindung
- 112'
- Schaft der Kupplungsstange gemäß dem Stand der Technik
- 113'
- Gelenk der Kupplungsstange gemäß dem Stand der Technik
- 114
- Zug- und Druckstange
- 120
- Kupplungskopf
- 130
- Schlitten
- 131
- Führungsbacke
- 132
- Führungsbacke
- 133
- Verbindungsschenkel
- 135
- Führungshohlkehle
- 136
- Führungsrolle
- 137
- Führungsrollenachse
- 140
- Drehzapfen
- 150
- Schlittenführungsvorrichtung
- 155
- Schlittenführungselement, -schiene, -platte, Rohr, Stange
- 156
- Schlittenführung
- 158
- Führungsnut
- 160
- fest montiertes Verriegelungselement, Verriegelungsstift
- 170
- demontierbares Verriegelungselement, Verriegelungsstift
- 175
- Bohrung für demontierbares Verriegelungselement
- 200
- Tragkonstruktion
- 210
- zentraler Längsträger
- 215
- Stirnplatte
- 220
- Querträger
- 230
- Längstragelement
- 240
- Diagonaltragelement
- 250'
- Stoßbügel
- 260
- Dämpfungselement, Stoßverzehrelement
- 265
- Verriegelungselemente, -stifte an den Dämpfungselementen
- 270
- Außenmantel, Karosserie
- 500, 500'
- Schienenfahrzeug
- q1
- Durchmesser der Führungshohlkehlen
- q2
- Durchmesser der Schlittenführungsschienen
- α
- Kippbewegungswinkel
1. Kupplungsanordnung (100) für ein Schienenfahrzeug (500) zum Koppeln des Schienenfahrzeuges
(500) mit einem zweiten Schienenfahrzeug (500'), wobei die Kupplungsanordnung (100)
an einer stirnseitig an dem Schienenfahrzeug (500) angeordneten Tragkonstruktion (200)
befestigt ist und eine Kupplungsstange (110) mit einem Kupplungskopf (120) zum mechanischen
Verbinden der Schienenfahrzeuge (500, 500') aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kupplungsanordnung (100) ferner eine Schlittenführungsvorrichtung (150), umfassend
eine gekrümmte Führung und Halterung (156) für einen von der Kupplungsstange (110)
umfassten Schlitten (130), aufweist, über die die Kupplungsstange (110) an der Tragkonstruktion
(200) befestigt ist, wobei die Kupplungsstange (110) entlang einer gekrümmten Trajektorie
an der Schlittenführungsvorrichtung (150) verfahrbar ist.
2. Kupplungsanordnung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung und Halterung (156) entlang eines horizontal verlaufenden Kreissegments
verlaufend ausgebildet ist.
3. Kupplungsanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenführungsvorrichtung (150) durch parallel zueinander verlaufende, übereinander
angeordnete und voneinander beabstandete Schlittenführungsschienen (155) gebildet
ist, zwischen denen der Schlitten (130) verfahrbar gehalten ist.
4. Kupplungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsstange (110) eine Zug- und Druckstange (114) aufweist, die mit dem Schlitten
(130) verbunden ist.
5. Kupplungsanordnung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zug- und Druckstange (114) mit dem Schlitten (130) um eine vertikale Achse drehbar
verbunden ist.
6. Kupplungsanordnung (100) nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kupplungsstange (110) Verriegelungselemente (160, 170) angebracht sind, mit
denen eine Bewegung der Zug- und Druckstange (114) in horizontaler Richtung gegenüber
dem Schlitten (130) verhindert wird.
7. Kupplungsanordnung (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (130) Führungshohlkehlen (135) aufweist, mit denen der Schlitten (130)
zwischen den Schlittenführungsschienen (155) verfahrbar geführt und gehalten wird,
indem die Schlittenführungsschienen (155) in die Führungshohlkehlen (135) eingreifen.
8. Kupplungsanordnung (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenführungsschienen (155) und die Führungshohlkehlen (135) jeweils einen
kreisförmigen Querschnitt aufweisen und dass der Durchmesser des kreisförmigen Querschnittes
der Schlittenführungsschienen (155) kleiner ist als der Durchmesser des kreisförmigen
Querschnittes der Führungshohlkehlen (135), sodass die Kupplungsstange (110) über
einen vorgegebenen Winkelbereich (α) vertikal verschwenkbar ist.
9. Kupplungsanordnung (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (130) mittels Führungsrollen (136) zwischen den Schlittenführungsschienen
(155) verfahrbar geführt und gehalten ist.
10. Kupplungsanordnung (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenführungsschienen (155) von dem Schlitten (130) und den von diesem gehaltenen
Führungsrollen (136) zumindest teilweise umgriffen werden.
11. Kupplungsanordnung (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrollen (136) in Führungsnuten (158) in den Schlittenführungsschienen
(155) eingreifen.
12. Kupplungsanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Schlittenführungsvorrichtung (150) und der Tragkonstruktion (200) mindestens
ein Stoßkräfte auf die Schlittenführungsvorrichtung (150) aufnehmendes Stoßverzehrelement
(260) angeordnet ist.
13. Kupplungsanordnung (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlittenführungsvorrichtung (150) als Stoßbügel für das Schienenfahrzeug (500,
500') ausgebildet ist.
14. Schienenfahrzeug (500, 500') mit mindestens einer Kupplungsanordnung (100) nach einem
der vorstehenden Ansprüche.
15. Verfahren zum Koppeln eines Schienenfahrzeuges (500) mit einem zweiten Schienenfahrzeug
(500'), wobei das Schienenfahrzeug (500) eine Kupplungsanordnung (100) gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 13 aufweist, wobei die Kupplungsanordnung (100) eine an einer
Schlittenführungsvorrichtung (150) verfahrbar befestigte Kupplungsstange (110) und
mindestens ein Verriegelungselement (170) zur Verhinderung der Verdrehung der Kupplungsstange
(110) gegenüber der Schlittenführungsvorrichtung (150) aufweist, wobei die Kupplungsanordnung
(100) ferner eine Schlittenführungsvorrichtung (150), umfassend eine gekrümmte Führung
und Halterung (156) für einen von der Kupplungsstange (110) umfassten Schlitten (130),
aufweist, über die die Kupplungsstange (110) an der Tragkonstruktion (200) befestigt
ist, wobei die Kupplungsstange (110) entlang einer gekrümmten Trajektorie an der Schlittenführungsvorrichtung
(150) verfahrbar ist, umfassend folgende Verfahrensschritte:
(a) Demontieren des mindestens einen Verriegelungselements (170) von der Kupplungsanordnung
(100);
(b) horizontales Verschwenken der Kupplungsstange (110) von einer Parkposition, in
der die Kupplungsstange (110) im Bereich der Schlittenführungsvorrichtung (150) angeordnet
ist, in eine Betriebsposition, in der die Kupplungsstange (110) mit dem weiteren Schienenfahrzeug
(500') verbindbar ist;
(c) Verbinden des Schienenfahrzeuges mit dem zweiten Schienenfahrzeug mittels der
Kupplungsstange; und
(d) Montieren des mindestens einen Verriegelungselements (170) an der Kupplungsanordnung
(100).