[0001] Die Erfindung betrifft einen teleskopierbaren Schwenkarm als Wipp- oder Knickarm,
mit einem Knickarm, Teleskop(en), einer Antriebsvorrichtung für den /die Teleskop/e,
Leitungen und Schläuche, die innerhalb des Knickarms angeordnet sind und ein Medium
zu einer freien Spitze des Teleskops leitet. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zum Inspizieren, Wechseln oder Reparieren von Teilen des Wipp-/Knickarms,
die innerhalb des Knickarms angeordnet sind.
[0002] Speziell bei Geräten wie Forwardern oder Skiddermaschinen, die in der Waldwirtschaft
weit verbreitet sind, ist es notwendig, dass die Leitungen, die ein Hydrauliköl zu
einem an einem freien Ende eines Teleskops befestigten Werkzeug transportieren, vor
Beschädigung geschützt werden. Gleichzeitig ist es wünschenswert, dass die Schläuche
am Einsatzort mit geringem Aufwand an Zeit und Werkzeug inspiziert oder ausgewechselt
werden können, um die Ausfallzeiten der Maschine möglichst gering zu halten.
[0003] EP 2 135 836 B1 (Zweiteiliger Teleskop eines Krans by Epsilon Kran GmbH; 2009) betrifft beispielsweise
einen Knickarm eines Krans mit zwei Teleskopen. Um Beschädigungen der Hydraulikleitungen,
die ein Hydrauliköl zu einer freien Spitze des zweiten Teleskops leiten, zu vermeiden,
sind die Leitungen im Inneren des Knickarms angeordnet. Am vom Kran abgewandten Ende
des Knickarms weist dieser eine abnehmbare Abdeckung auf, die einen Zugang zu einem
Montageblock ermöglicht. Der Montageblock kann einen Gleitschuh, einen Kettenspanner
und Anschlüsse für Leitungen umfassen, und ist nach Entfernen der Abdeckung zugänglich,
um zum Beispiel Schläuche einzuziehen.
[0004] EP 1 507 735 B1 (als
DE 603 15 019 T2) veranschaulicht einen Teleskop mit vielfachen teleskopierbaren Elementen (mehrstufiger
Ausleger), wobei in dessen vorletzter Stufe 50 eine Schlauchträgergruppe 100, 110
aufweist, die in die letzte Stufe hineinragt und als Ganzes, mit dem Gehäuse der Gruppe,
herausnehmbar ist (nach Lösen der dortigen Schrauben 130, dort Figur 5). "Das Ganze"
wird als Einheit entnehmen, dort Abs. 011, und 014 (am Ende), nicht aber einzelne
Schläuche. Eine Entnahme am Einsatzort ist schwierig, ist die ganze Baugruppe doch
von massiger Gestalt, vgl. dort Fig. 7
[0005] Eine Aufgabe besteht an einem Wipp- oder Knickarm, bei dem die Leitungen innerhalb
des Arms angeordnet sind und zumindest einzelne Leitungen und Schläuche einfach und
schnell
am Einsatzort ausgewechselt werden können.
[0006] Auch diese Aufgabe wird mit Anspruch 1 oder Anspruch 14 oder 15 gelöst. Die Bezeichnung
Wipparm (für Holz und Forst) oder Knickarm (für einen Stückgutkran) ist die gebräuchliche
Bezeichnung des zweiten Arms an einem Kran - sie wird hier allgemein als Schwenkarm
umrissen.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der jeweils abhängigen
Ansprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden.
Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung spezifiziert die
Erfindung zusätzlich. Die technischen Aussagen der Ansprüche 2 bis 13 werden auch
auf Anspruch 14 bezogen (ohne Anspruch 1). Das Verfahren nach Anspruch 15 kann mit
dem teleskopierbaren Schwenkarm nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder 14 arbeiten.
[0008] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen teleskopierbaren Schwenkarm für einen Kran oder ein kranähnliches
Gerät. Der Wipp-/Knickarm umfasst einen Knickarm, der mit dem kranähnlichen Gerät
verbunden oder verbindbar ist, wenigstens ein oder zwei Teleskop/e, das/die aus dem
Knickarm heraus und in den Knickarm hinein teleskopierbar ist/sind, eine Antriebsvorrichtung
zum Bewegen des Teleskops/der Teleskope aus und in den Arm, und von Leitungen, die
innerhalb des Arms angeordnet sind.
[0009] Bei der Antriebsvorrichtung kann es sich um einen elektrischen Antrieb handeln, der
beispielsweise eine Zahnstange bewegt, oder um einen pneumatischen oder hydraulischen
Zylinder bekannter Art.
[0010] Durch die Leitung kann ein Medium zur freien Spitze des Teleskops geleitet werden.
Das heißt, die Leitung ist an einem Ende mit einem Reservoir für das Medium verbunden.
Das andere Ende der Leitung kann mit einer weiteren Leitung verbunden sein, oder direkt
bis zur Spitze des Teleskops reichen. Dieses Ende kann eine Kopplungsvorrichtung aufweisen,
mit der es mit einem, mit der Spitze des innen liegenden Teleskops verbindbaren, Werkzeug
verbunden werden kann, wobei die Bewegungen des Werkzeugs mittels des Mediums gesteuert
werden können.
[0011] Das Medium kann ein Hydraulikmedium unter Druck sein. Entsprechend können auch die
Leitungen und Schläuche ausgebildet sein.
[0012] Die Leitungen und Schläuche können, wenn der Knickarm in der einteleskopierten Position
ist, relativ zu dem Teleskop entgegen der Teleskopierrichtung aus dem Knickarm bewegt
und am geräteseitigen Montageende des Knickarms herausgezogen werden. Idealerweise
befindet sich der Knickarm dazu in der untergefalteten Parkposition.
[0013] Bei dem kranähnlichen Gerät kann es sich insbesondere um einen Mobilkran, zum Beispiel
einen Ladekran auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, einen stationären Kran
oderTurmkran handeln, oder um einen beliebigen anderen Kran. Ein kranähnliches Gerät
ist in der
EN 12999 definiert und kann allgemein eine fahrbare, bevorzugt eine angetriebene selbstfahrende
Lafette sein, wahlweise mit Rädern oder mit Ketten, je nach dem Untergrund und der
Geländebeschaffenheit am Einsatzort.
[0014] Die Leitung ist an ihren beiden Enden mit einer Zuleitung bzw. einer weiteren Leitung
gekoppelt. Dabei soll die Zuleitung die Leitung mit einem Reservoir verbinden, und
die weitere Leitung soll die Leitung mit der freien Spitze des Teleskops beziehungsweise
dem Werkzeug verbinden.
[0015] Um die Leitung aus dem Knickarm zu entnehmen, kann eine frei zugängliche Kopplung,
die die Leitung mit der Zuleitung verbindet, gelöst werden. Frei zugänglich soll hier
bedeuten, dass die Kopplung mit einem Werkzeug gelöst werden kann, ohne dass hierzu
größere vorbereitende Maßnahmen getroffen werden müssen. So kann die Kopplung beispielsweise
an einer Außenseite des Knickarms angeordnet sein, oder in oder unterhalb einer von
außen zugänglichen Öffnung im Knickarm liegen. Das heißt, um die Leitung relativ zum
Knickarm und zum Teleskop bewegen zu können, muss ein Ende der Leitung von der Zuleitung
oder weiteren Leitung getrennt werden.
[0016] Die Leitung kann ein starres Rohr oder ein flexibler Schlauch sein, bevorzugt ist
die Leitung ein starres Rohr. Die mit der Leitung verbundenen Zuleitung und weiteren
Leitungen können ebenfalls als starre Rohre oder als flexible Schläuche gebildet sein,
wobei die mit der Leitung verbundene weitere Leitung bevorzugt ein flexibler Schlauch
ist. Die beiden Enden der Leitung können so geformt sein, dass jedes der beiden Enden
eine Fließrichtung des Mediums um 180° ändert. Dazu können die Enden als halbkreisförmiger
Bogen ausgebildet sein oder drei gerade Abschnitte durch zwei Umlenkungen um jeweils
90° miteinander verbinden. Dabei kann die Umlenkung in einer Ebene erfolgen, allerdings
ist bevorzugt, wenn die Umlenkung gleichzeitig zu einer Änderung der Fließebene des
Mediums führt.
[0017] Wenn die Leitung aus dem Knickarm herausgezogen wird, kann die weitere Leitung, die
weiterhin mit der Leitung gekoppelt ist, zusammen mit der Leitung am geräteseitigen
Ende aus dem Knickarm herausgezogen werden.
[0018] Der Knickarm kann an seinem geräteseitigen Ende wenigstens eine Öffnung aufweisen,
durch die die noch bestehende Kopplung der Leitung mit der weiteren Leitung gelöst
werden kann, wenn die Leitung und die weitere Leitung aus dem Knickarm herausgezogen
sind. Das heißt, die Leitung muss nach dem Lösen der Kopplung zwischen der Leitung
und der Zuleitung soweit aus dem Knickarm herausgezogen werden können, dass die Kopplung,
die die Leitung mit der weiteren Leitung verbindet, im Bereich der Öffnung zu liegen
kommt und mit zum Beispiel einem Werkzeuge gelöst werden kann.
[0019] Bei den Kopplungen, die im Zusammenhang mit der Erfindung genannt werden, kann es
sich um direkte Kopplungen zwischen zwei Leitungen handeln, zum Beispiel mittels einer
Verschraubung, oder um eine indirekte Kopplung, bei der die miteinander gekoppelten
Leitungen an eine Kopplungsvorrichtung angekoppelt sind, die ein separates Bauteil
zu den Leitungen ist. Solche eine Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise ein Ventil,
insbesondere ein Sperrventil, ein Mehrwegeventil, ein Zwischenreservoir, ein Verteiler
oder eine andere bekannt Vorrichtung zum Einbau zwischen zwei miteinander zu verbindenden
Leitungen sein. Bei den Kopplungen kann es sich um von Hand oder mittels eines Werkzeuges
zu lösende Schnellkopplungen handeln, solange ein sicherer Betrieb dadurch nicht beeinträchtigt
wird.
[0020] Bei der oder einer der Öffnung kann es sich um einen Durchbruch im Knickarm handeln,
bevorzugt ist der Knickarm an seinem geräteseitigen Ende offen und diese Öffnung ist
durch eine wiederverschließbare Kappe verschlossen, die zum Herausziehen der Leitung
und der weiteren Leitung aus dem Knickarm geöffnet werden muss.
[0021] Diese Öffnung kann insbesondere so dimensioniert sein, dass durch die Öffnung auch
geräteseitige Lagerplatten oder Gleitlager oder Gleitschuhe zwischen des Knickarmen
und dem Teleskop und/oder die Antriebsvorrichtung durch die Öffnung inspiziert und
gewechselt werden können. Das heißt, die Öffnung ist groß genug, dass auch die Antriebsvorrichtung,
wie zum Beispiel ein Zylinder mit einer Kolbenstange und/oder eine Antriebskette für
den Teleskop durch die Öffnung aus dem Knickarm entnommen und in den Knickarm eingeführt
werden kann. Gleichzeitig ermöglicht die Öffnung einen Zugang zu den Lagerplatten,
die zwischen einer Innenseite des Knickarms und einer Außenseite des Teleskops eingebracht
sind, und ein sicheres und möglichst widerstandsarmes Ein- und Ausfahren des Teleskops
in/aus dem Knickarm unterstützen.
[0022] Bei der Leitung und wenigstens der weiteren Leitung handelt es sich jeweils bevorzugt
um ein Bündel von mehreren Leitungen, zum Beispiel drei, vier oder fünf Leitungen.
Die Leitungen können durch zum Beispiel Schellen oder Kabelbinder miteinander zu einem
Leitungsbündel verbunden sein, sodass die Leitungen und/oder weiteren Leitungen gemeinsam
aus dem Knickarm herausgezogen werden können.
[0023] Die Kappe kann über Schwenkgelenke mit dem Knickarm verbunden sein und weist bevorzugt
eine topf- oder tassenförmige Form auf, um unter anderem aus der Leitung tropfendes
Öl aufzufangen. Speziell wenn mit dem Gerät mit dem erfindungsgemäßen Knickarm in
der Natur gearbeitet wird, ist es vorteilhaft, wenn bei dem Herausziehen der Leitung
und/oder der weiteren Leitung aus dem Knickarm noch auslaufendes Restfluid (Hydraulikfluid)
nicht auf den Boden tropft, sondern in der Kappe aufgefangen wird. Auch wenn Geräte,
die zum Beispiel im Wald benutzt werden, im Regelfall Hydrauliksysteme aufweisen,
die mit biologischem Hydraulikfluid betrieben werden, ist das Auffangen des Hydraulikfluids
in der topfförmigen Kappe die umweltfreundlichste Lösung.
[0024] Die Kappe kann als eine Art Schalter ausgebildet oder mit einem Schalter verbunden
sein, respektive den Schalter schalten, sodass bei geöffneter Klappe eine Energieversorgung
zum Arm (als Wipparm oder Knickarm) unterbrochen ist, um eine ungewollte Inbetriebnahme
des genannten Arms bei geöffneter Klappe zu verhindern. Dies dient vorteilhaft der
Sicherheit eines Bedieners, der mit den Händen in der geöffneten Revisionsöffnung
arbeitet und durch eine ungewollte Inbetriebnahme des Schwenkarms zumindest leicht
verletzt werden könnte.
[0025] Der Schwenkarm kann eine Verschlussvorrichtung für die Kappe umfassen. Dies kann
ein einfaches Schloss sein, das nur mittels eines passenden Schlüssels geöffnet werden
kann. Es kann sich aber auch um eine elektrische oder elektronische Verschlussvorrichtung
handeln, mit der die Kappe zum Beispiel von der Fahrerkabine aus oder mittels einer
tragbaren Fernbedienung automatisch zumindest geöffnet werden kann. Das Schließen
kann dann aus Sicherheitsgründen wieder von Hand erfolgen, weniger bevorzugt kann
auch das Schließen der Kappe automatisch erfolgen.
[0026] Die Schließvorrichtung kann zum Beispiel einen Elektromagneten umfassen, der bei
Inbetriebnahme des Gerätes die Kappe automatisch schließt und/oder verriegelt und/oder
bei einem Stilllegen des Geräts automatisch entriegelt und öffnet, um beim stillgelegtem
Gerät eine bessere Belüftung des Schwenkarms und dadurch bevorzugt eine bessere Kühlung
der Gleitlager und/oder der Leitung/en zu bewirken.
[0027] Die Revisionsöffnung und/oder die Kappe kann/können einen Sensor umfassen, der bei
Inbetriebnahme des Geräts ein Offenstehen der Kappe detektiert und über eine Gerätesteuerung
die Inbetriebnahme des Schwenkarms unterbindet.
[0028] Die weiteren Leitungen, bei denen es sich bevorzugt um flexible Schläuche handelt,
können über Rollen geführt werden, während der Teleskop ein- oder austelekopiert wird.
Die Rollen können am geräteseitigen Ende des Teleskops unterhalb der Kappe angeordnet
sein. Insbesondere können die Rollen sich gegenüberliegend am geräteseitigen Ende
der Antriebsvorrichtung angeordnet sein.
[0029] Bevorzugt handelt es sich bei der Antriebsvorrichtung um einen bekannten Hydraulikzylinder,
mit einem im Zylinder beweglichen Kolben und einer Kolbenstange. Der Zylinder selbst
kann eine kleinere axiale Länge aufweisen als die Kolbenstange, sodass die Kolbenstange
über das geräteseitige Ende des Zylinders vorsteht.
[0030] Die Rollen können beidseitig der aus dem Zylinder vorstehenden Kolbenstange nahe
an der Kolbenstange angeordnet sein, was eine platzsparende, kompakte Bauweise ermöglicht.
[0031] Zum Ausbau des Zylinders können die Rollen ausgebaut werden. Die Rollen können aber
auch so eingebaut sein, zum Beispiel auf einem Schlitten, dass sie aus ihrer
[0032] Funktionsposition dicht an der Kolbenstange seitlich nach außen bewegt werden können,
um den Freiraum zu schaffen, der nötig ist, um zum Beispiel die Antriebsvorrichtung
aus dem Knickarm herausziehen und in den Knickarm hineinschieben zu können. Sie können
zusätzlich oder ausschließlich nach vorne und hinten bewegt werden, zum Nachspannen
der weiteren Leitung, und/oder nach dem seitlichen oder axialen Verschieben aus dem
Schwenkarm entnommen werden.
[0033] Der Zylinder kann über zwei Platten mit dem Knickarm verbunden sein, um einen besseren
Zugang zu erreichen, wobei die Platten zum Beispiel rautenförmig ausgebildet sind
und eine Öffnung aufweisen, um beispielsweise einen leichten Zugang zu den Befestigungen
der Antriebseinheit, den Gleitlagern und/oder zu den Kopplungen der Leitungen mit
der Zuleitung und weiteren Leitung zu ermöglichen.
[0034] Ein Innendurchmesser der Leitung und zumindest der mit ihr gekoppelten weiteren Leitung
ist bevorzugt identisch, sodass durch die Leitungen und die weiteren Leitungen im
Wesentlichen gleiche Volumenströme geleitet werden können. Handelt es sich bei der
Leitung um ein Leitungsbündel und bei der weiteren Leitung um ein Leitungsbündel,
können zumindest die Durchmesser miteinander gekoppelter Leitungen und weiterer Leitungen
im Wesentlichen identisch sein. Die Durchmesser einzelner Leitungen und einzelner
weiterer Leitungen des Leitungsbündels können aber auch unterschiedlich sein.
[0035] Die aus dem Knickarm herausgezogenen Leitungen und weitere Leitungen können einzeln
inspiziert und ausgewechselt werden. Das heißt, dass zum Beispiel einzelne beschädigte
Leitungen und/oder weitere Leitung einzeln ersetzt werden können, wenn zum Beispiel
ein Leck oder eine mechanische Beschädigung festgestellt wird. Im Winter können beispielsweise
eingefrorene Leitungen außerhalb des Knickarms mittels eines Heizmittels aufgetaut
werden, um das Gerät schnell wieder einsatzfähig zu machen. Grundsätzlich ist der
gezielte Austausch einzelner Leitungen vorteilhaft, da er zur Kostensenkung beiträgt
und das Gerät keine Werkstatt anfahren muss.
[0036] Der Wipp-/Knickarm kann zwei Teleskope aufweisen, die bewegungstechnisch, zum Beispiel
in bekannter Weise über eine Kette, miteinander verbunden sind, und synchron aus-
und einteleskopiert werden können. Synchron soll hier bedeuten, dass während der erste
Teleskop aus dem Knickarm austeleskopiert wird, zeitgleich und mit im Wesentlichen
gleicher Geschwindigkeit, der zweite Teleskop aus dem ersten Teleskop austeleskopiert
wird. Für das Einteleskopieren gilt das Entsprechende.
[0037] Umfasst der Schwenkarm zwei oder mehr Teleskope und eine diese bewegende Kette, so
kann auch die Kette in gleicher Art wie die Leitungen aus der Öffnung am geräteseitigen
Ende des Schwenkarms herausgenommen, inspiziert und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Dazu muss weder der innere der Teleskoparme noch ein anderer der Teleskoparme demontiert
werden.
[0038] Zum Schutz der Leitungen und insbesondere der flexiblen weiteren Leitungen gegen
Beschädigung beim Herausziehen aus dem Schwenkarm, kann das Kettenrad mit der darauf
laufenden Kette durch eine Schutzhaube aus Metall oder einem Kunststoff abgedeckt
sein. Ain Schutz durch die Schutzhaube ergibt sich auch beim Betrieb des Schwenkarms.
[0039] In der einfachsten Form kann die Schutzhaube eine U-förmige Abdeckung sein, die das
Kettenrad und die Kette im Bereich des Kettenrads überdeckt. Bei zwei oder mehr Kettenrädern
kann jedes der Kettenräder solch eine Haube aufweisen. Die Abdeckung kann auch die
gesamte Kette zwischen zwei Kettenrädern abdecken, wobei diese Abdeckung dann teleskopierbar,
zusammenfaltbar wie ein Balg und/oder zumindest teilweise aus einem elastischen Material
ausgebildet sein kann.
[0040] Die weiteren Leitungen reichen bis zur Spitze des zweiten Teleskops und können dort
über eine Kopplungsvorrichtung mit einem Werkzeug verbunden werden. Wobei die weiteren
Leitungen keine kontinuierlichen Leitungen sein müssen, sondern aus mehreren Leitungsabschnitten
bestehen können, die untereinander verbunden oder gekoppelt sind, bevorzugt wird der
Leitungsabschnitt im zweiten Teleskop als festes Rohr ausgebildet.
[0041] Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist mit Anspruch 14 gegeben. Die Leitung wir hier zusammen mit der
weiteren Leitung aus dem Knickarm, entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung, am geräteseitigen
Ende aus dem Knickarm entnommen.
[0042] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inspizieren, Wechseln und/oder Reparieren
von einem oder mehreren Ketten, Leitungen, Lagern oder einer Antriebsvorrichtung.
Sie sind in einem - mit einem Kran verbundenen oder verbindbaren - Knickarm eines
(aus) (ein) teleskopierbaren Schwenkarms angeordnet. Dabei ist folgendes erfunden
in einem Schritt wird eine Öffnung an einem geräteseitigen Ende des Schwenkarms freigelegt,
in einem Schritt wird ein gekoppeltes Ende einer Leitung gelöst,
in einem Schritt wird die Leitung aus der Öffnung herausgezogen,
in einem optionalen Schritt werden die Befestigungen wenigstens eines Lagers gelöst
oder nachgestellt und/oder Verbindungen der Antriebsvorrichtung mit dem Schwenkarm
und/oder dem Teleskop gelöst;
In einem Schritt wird die Leitung außerhalb des Knickarms inspiziert und gegebenenfalls
gewechselt,
in einem optionalen (auch bevorzugten) Schritt wird eine Kette zum (aus) (ein) Teleskopieren
eines Teleskoparms mit wenigstens zwei Teleskopen gelöst und durch die Öffnung aus
dem Schwenkarm entnommen, um außerhalb des Schwenkarms zum Beispiel inspiziert zu
werden,
in einem (weiteren) optionalen Schritt werden das zumindest eine Lager gewechselt,
nachgestellt und/oder die Antriebsvorrichtung durch die Öffnung entfernt und gewechselt,
in einem optionalen Schritt werden die Antriebsvorrichtung und das zumindest eine
Lager wieder an dem Knickarm und/oder dem Teleskop angeordnet,
in einem optionalen Schritt wird die Kette wieder mit den Teleskoparmen verbunden,
in einem Schritt wird die Leitung wieder durch die Öffnung in den Knickarm eingeschoben,
in einem Schritt wird die Öffnung wieder verschlossen.
[0043] Bei dem kranähnlichen Gerät kann es sich insbesondere um einen Mobilkran, einen Ladekran
auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, einen stationären Kran oder Turmkran,
oder einen Forstkran, wie Forwarder oder Skiddermaschine handeln, oder um einen beliebigen
anderen Kran oder die Mastspitze eines Kranmasten. Das kranähnliche Gerät kann allgemein
einen fahrbaren Untersatz haben, gemeinhin "Ladekran" genannt.
[0044] Bei dem teleskopierbaren Schwenkarm kann es sich um den - zum ersten Aspekt der Erfindung
beschriebenen - Schwenkarm handeln.
[0045] Die Ausführungsformen der Erfindung sind anhand von Beispielen dargestellt und nicht
auf eine Weise, in der Beschränkungen aus den Figuren in die Patentansprüche übertragen
oder hineingelesen werden. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren geben gleiche oder
ähnliche Elemente an.
- Figur 1
- ist eine seitliche Schnittansicht eines telekopierbaren Schwenkarms 1 mit innenliegender
Leitung 33, 34.
- Figur 2
- ist eine seitliche Schnittansicht eines alternativen Schwenkarms mit herausgezogener
Leitung.
- Figur 3
- ist eine seitliche Schnittansicht des Schwenkarms mit Antriebsvorrichtung.
- Figur 4
- ist ein Schnitt durch einen Schwenkarm mit zwei Teleskopen.
- Figur 5
- ist ein Schnitt durch einen Schwenkarm 1' mit Antriebsvorrichtung und Kette 70.
- Figur 6a, Figur 6b und Figur 6c
- zeigen einen weiteren Schwenkarm 1', der nahezu mit dem Arm 1 der vorigen Figuren
weitgehend übereinstimmt. Einige Elemente sind deutlicher herausgestellt, z.B. die
Kappe 11 ist an das heckseitige Armende aufgesetzt, nicht nur angesetzt, also so wie
in Figur 3 dargestellt. Auch haben die Leitungen 60 explizit je ein vorderes Ende
60b und ein heckseitiges Ende 60a, an welche Enden 60a die flexiblen Leitungen 233,
234 montiert sind, die über die Rollen 50 und 51 geführt sind und von ihnen umgelenkt
werden.
- Figur 6a
- verdeutlicht den Blick in die Öffnung 12, bei abgenommener Kappe 11 aus Figur 6b oder
als Schnitt senkrecht durch die Kappe 11 am Heckende des Arms, welche den Rahmen der
Figur 6a bildet.
- Figur 6b
- veranschaulicht den Arm am hinteren und vorderen Endabschnitt, bei Weglassen des langen
Zwischenstückes (zwischen den Bruchlinien).
- Figur 6c
- ist die Schnittebene C-C aus Figur 6a. Die Leitungen 33a, 34a werden hier an die Zufuhrleitungen
133 und 134 angeschlossen (entsprechend den Leitungen 133 und 134 aus den vorigen
Figuren) und 135 versorgt als Doppelleitung den Hauptzylinder 32.
- Figur 7
- verdeutlicht den nach rückwärts heraus gezogenen Zustand nur der Leitungen 233, 234
und 33, 34 aus dem Arm der Figuren 6.
[0046] Figur 1 zeigt einen Schwenkarm 1 der seitlich geöffnet ist. Der Arm 1 umfasst einen Knickarm
10 und ein Teleskop 20, der mittels einer in der Figur 1 nicht gezeigten Antriebsvorrichtung
aus dem Knickarm 10 in den Pfeilrichtungen der Bewegung T herausgefahren und in den
Knickarm 10 eingefahren werden kann.
[0047] Innerhalb des Knickarms 10 sind Leitungen 33, 34 angeordnet, mit einem ersten Ende
33a, 34a mit dem die Leitungen 33, 34 mit einer an der Außenseite des Knickarms 10
angeordneten Zuleitung 133, 134 verbunden sind. Die Zuleitung 133, 134 verbindet die
Leitungen 33, 34 mit einem nicht eingezeichneten Reservoir mit einer Pumpe, aus dem
ein Medium, zum Beispiel eine Hydraulikflüssigkeit, in die Leitungen 33, 34 gepumpt
werden kann.
[0048] Ein zweites Ende 33b, 34b der Leitungen 33, 34 ist mit weiteren Leitungen 233, 234
verbunden, die ihrerseits direkt oder, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, über
starre und/oder flexible Leitungen 60 mit einem freien Ende 22 des Teleskops 20 verbunden
sind. Das freie Ende 22 und das oder die dort liegenden Enden 60b der Leitung(en)
60 können mit einem Werkzeug verbunden werden, wobei die Bewegungen des Werkzeugs,
zum Beispiel ein Öffnen und Schließen von Greifarmen und ein Verdrehen des Werkzeugs
im und gegen den Uhrzeigersinn, mittels des durch die Leitung(en) 60 an die Spitze
22 geleiteten Mediums bewirkt werden.
[0049] Die Leitung(en) 60 sind so mit dem Teleskop 20 verbunden, dass sie jede lineare Bewegung
des Teleskops 20 in beide dargestellte Pfeilrichtungen T mitmachen.
[0050] Bei den Leitungen 33, 34 handelt es sich beim Ausführungsbeispiel um starre Rohrleitungen,
deren erste 33a, 34a und zweite 33b 34b Enden jeweils so geformt sind, dass die Fließrichtung
vom Einlass in das erste bis zum Auslass aus dem ersten Ende um 180° geändert wird.
Gleiches gilt für das zweite Ende, wo ebenfalls die Fließrichtung des Mediums um 180°
geändert wird. Das bedeutet, dass die Einflussrichtung des Mediums in das erste Ende
und die Ausflussrichtung des Mediums aus dem zweiten Ende identisch sind.
[0051] Die weiteren Leitungen 233, 234 sind im Ausführungsbeispiel als flexible Schläuche
ausgebildet und werden beim Ein- und Austeleskopieren des Teleskops 20 über Lenkrollen
50, 51 geführt, sodass die weiteren Leitungen 233, 234 nicht knicken oder sich verwinden
können. Die Lenkrollen 50, 51 sind mit dem Teleskop 20 verbunden und werden gemeinsam
mit dem Teleskop 20 in und aus dem Knickarm 10 bewegt.
[0052] Zwischen der Innenseite des Knickarms 10 und der Außenseite des Teleskops 20 sind
Gleitlager 40 angeordnet, die ein reibungsarmes Gleiten des Teleskops 20 in dem Knickarm
10 unterstützen.
[0053] Der Knickarm 10 ist an seinem der Spitze 22 des Teleskops 20 abgewandten geräteseitigen
Ende 14 offen ausgebildet und bildet die Öffnung 12. Der Knickarm 10 weist an diesem
offenen geräteseitigen Ende 14 eine Kappe 11 auf, die das offene geräteseitige Ende
14 des Knickarms 10 verschließt. Die Kappe 11 kann zum Beispiel über nicht gezeigte
Scharniere mit dem Knickarm 10 verbunden sein, und sie kann geöffnet werden, wenn
der Teleskop 20 in seiner ein-teleskopierten Position ist, wie in der Figur 1 dargestellt.
[0054] Figur 2 zeigt einen alternativen Wipp-/Knickarm, der sich vom Knickarm 10 der Figur 1 dadurch
unterscheidet, dass der Verbindungspunkt 18 mit 18a am Arbeitsgerät nicht mehr an
dem Ende 14 des Knickarms durch Platten 16, 17 gebildet ist (in Figur 3 ersichtlich),
sondern beabstandet vom Ende 14 am Arm 1 oder 10 angeordnet ist. Die Verbindung ist
eine Halteplatte 18 mit Montageöffnung 18a. Die Leitungen 33, 34 und die weiteren
Leitungen 233, 234 sind in der Figur 2 aus dem offenen, geräteseitigen Ende 14 des
Knickarms 10 herausgezogen dargestellt. Dazu wurde zunächst die Verbindung zwischen
dem ersten Ende 33a, 34a der Leitungen 33, 34 mit der Zuleitung 133, 134 getrennt.
Anschließend können die Leitungen 33, 34 wie dargestellt aus dem offenen geräteseitigen
Ende 14 des Arms 1 oder 10 herausgezogen werden.
[0055] Um die Leitungen 33, 34 aus dem Knickarm 10 herausziehen zu können, wurde zunächst
die Kappe 11 geöffnet. Die Kappe 11 hat im Ausführungsbeispiel eine topf- oder tassenförmige
Form, sodass Restmedium aus der Leitung 33, 34 oder der weiteren Leitung 233, 234
oder der Leitung 60 von der Kappe 11 aufgefangen werden kann, wenn sie an einem Scharnier
nach unten abgeklappt ist.
[0056] Die Kappe 11 kann so ausgebildet sein, dass beim Öffnen der Kappe 11 der Knickarm
30 energiefrei geschaltet wird und vom Gerät nicht mehr bewegt werden kann. Auch die
Pumpen zur Versorgung der Leitungen mit dem Medium können spannungsfrei geschaltet
werden, um zu verhindern, dass Öl in die Leitungen währen der Arbeiten an den Leitungen
gepumpt wird.
[0057] Im Ausführungsbeispiel wurden die Leitungen 33, 34 soweit aus dem Knickarm 10 in
Richtung H (vgl. Figur 7) herausgezogen, dass die Kopplung zwischen dem zweiten Ende
33b, 34b der Leitungen 33, 34 und den weiteren Leitungen 233, 234 außerhalb des Knickarms
liegt und somit einfach zugänglich ist, um diese Kopplung zu lösen.
[0058] Zusammen mit den Leitungen 33, 34 wurden im Ausführungsbeispiel auch die weiteren
Leitungen 233, 234 aus dem offenen 12 geräteseitigen Ende 14 des Knickarms 10 herausgezogen.
[0059] Die weiteren Leitungen 233, 234 können ebenfalls an beiden Enden von den jeweiligen
Leitungen 33, 34; 60 entkoppelt werden, wobei jede der weiteren Leitungen 233, 234
einzeln von den entsprechenden Leitungen getrennt werden kann. Das bedeutet, dass
jede der Leitungen 33, 34 und jeder der weiteren Leitungen 233, 234 einzeln ersetzt
werden kann, während die übrigen weiteren Leitungen nicht entkoppelt werden müssen.
[0060] Figur 3 zeigt den Schwenkarm 1 der Figur 1 mit der eingebauten Antriebsvorrichtung 30 und
den angedeuteten Rollen 50, 51. Um die Antriebsvorrichtung 30 sicher mit dem Knickarm
10 zu verbinden, weist der Schwenkarm 1 zwei Platten 16, 17 auf, mit Öffnungen 16a,
17a, durch die ein freier Zugang zum Beispiel zu den Gleitlagern 40 respektive deren
Befestigungspunkten und/oder zu den Kopplungen, die die Leitungen 33, 34 mit den weiteren
Leitungen 233, 234 verbinden, möglich ist. Die Platten 16, 17 nehmen weiterhin eine
Achse auf, mit der das freie Ende der Kolbenstange 32 verbunden werden kann. Die Rollen
50, 51 sind so nahe an der Kolbenstange 32 angeordnet, dass der Abstand zwischen den
beiden Rollen 50, 51 zu klein ist, um den Zylinder 31 aus der Öffnung 12 herausziehen
zu können. Daher sind die Rollen 50, 51 zum Beispiel auf einem nicht dargestellten
Schlitten montiert.
[0061] Die Figur 3 zeigt insbesondere die Einbausituation der Rollen 50, 51 im Verhältnis
zur Antriebsvorrichtung 30, wobei die Antriebsvorrichtung 30 in diesem Beispiel ein
Hydraulikzylinder 31 mit einem darin beweglich angeordneten, nicht dargestellten Kolben
ist. Dabei ist die axiale Baulänge einer mit dem Kolben verbundenen Kolbenstange 32
größer als ein maximaler axialer Hub des Zylinders 31. Dies führt dazu, dass die Kolbenstange
32 auch im vollständig eingefahren Zustand des Teleskops 20 in Richtung des offenen
geräteseitigen Endes 14 des Knickarms 10 aus dem Zylinder 31 vorsteht.
[0062] Die Rollen 50, 51 sind einander gegenüberliegend im Bereich der vorstehenden Kolbenstange
32 angeordnet, sodass die Rollen 50, 51 und der Teleskop 20 kompakt gebaut werden
können. Um dennoch die Antriebsvorrichtung 30 durch die Öffnung 12 aus dem Knickarm
10 entnehmen zu können, sind die Rollen 50, 51 mit dem Teleskop 20 so verbunden, dass
sie schnell gelöst oder verfahren oder verschwenkt werden können, um Raum zu schaffen,
sodass der Zylinder 31 durch die Öffnung 12 entnommen werden kann.
[0063] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch einen Schwenkarm 1 mit zwei Teleskopen 20, 21. Die Kappe
11 ist geschlossen. Zwischen der Kappe 11 und einer Außenseite des Knickarms 10 sind
die Platten 16, 17 angeordnet, die die in der Figur 4 nicht sichtbare Antriebsvorrichtung
30, respektive das freie Ende der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 31, mit dem
Knickarm 10 verbinden. Zwischen den Rollen 50, 51 ist eine Kette 70b auf einem nicht
sichtbaren Kettenrad zu sehen Eine weitere Kette 70a ist auf einem unteren Kettenrad
(oberhalb der Zuleitungen 135) zu sehen. Es sind Zugkette und Flyerkette.
[0064] Die beiden Ketten 70a und 70b haben eine unterschiedliche Funktion. Die Kette 70a
ist die Zugkette (für das Ausziehen der Arme) und die Kette 70b ist die sogenannte
Flyerkette (für das Einziehen der Arme des Teleskops). Die Kettenräder selber haben
in der Figur 4 kein Bezugszeichen, weil sie von der Kette 70a und 70b verdeckt sind.
Hierzu kann ein Kettenrad in der Figur 5 erkannt werden, welches dort bei der unteren
Kette 70a Verwendung findet, wie es auch bei der Figur 4 eingesetzt wird. Das Kettenrad
heißt dort 71 und ist in entsprechender Weise auch für die obere Kette 70b vorgesehen.
[0065] Zwischen dem Knickarm 10 und dem ersten Teleskop 20 und zwischen dem ersten Teleskop
20 und dem zweiten Teleskop 21 sind Gleitlager 40 angeordnet. Des Weiteren sind die
Leitungen 33, 34 zu sehen und die weiteren Leitungen 233, 234 die über die Leitrollen
50, 51 geleitet werden.
[0066] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch einen weiteren Schwenkarm 1' mit zwei Teleskopen 20, 21.
In der Figur 5 sind weiterhin die Schnittebenen B und C angegeben. Die Linie B repräsentiert
die Schnittebene der Figur 3, die Linie C die Schnittebene der Figuren 1 und 2.
[0067] Die Kappe 11 ist geschlossen. Zwischen der Kappe 11 und einer Außenseite des Knickarms
10 sind die Platten 16, 17 angeordnet, welche die Antriebsvorrichtung 30, respektive
das freie Ende der Kolbenstange 32 des Hydraulikzylinders 31, mit dem Knickarm 10
und diesen wiederum mit dem Gerät verbinden. Zwischen den Rollen 50, 51 ist ein Ende
der Kolbenstange 32 zu sehen, die über eine nicht dargestellte Achse mit den Platten
16, 17 verbunden ist.
[0068] Zwischen dem Knickarm 10 und dem ersten Teleskop 20, und zwischen dem ersten Teleskop
20 und dem zweiten Teleskop 21 sind Gleitlager 40 angeordnet. Des Weiteren sind die
Leitungen 33, 34 zu sehen und die weiteren Leitungen 233, 234 die über die Leitrollen
50, 51 geleitet werden.
[0069] Im unteren Teil der Figur 4 und 5, zwischen der Kappe 11 und dem Knickarm 10 sind
Zuleitungen 135 zu der Antriebsvorrichtung 30 zu sehen. Zwischen dem Knickarm 10 und
dem ersten Teleskop 20 läuft die Kette 70a, die bewirkt, dass der erste Teleskop 20
und der zweite Teleskop 21 synchron aus dem Knickarm 10 ausgezogen wird. Die andere
Kette 70b hilft, den Teleskop in den Knickarm 10 einzufahren.
[0070] Eine Abdeckung 80 erstreckt sich über das Kettenrad und die darauf aufgewickelte
Kette 70b. Die Abdeckung 80 ist im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, mit zwei senkrecht
von einer, das Kettenrad überspannenden Platte 80a abstehenden Wangen 80b, welche
die Kette 70b und das Kettenrad 71 seitlich von zumindest drei Seiten umgeben.
[0071] Durch die Abdeckung 80 wird einerseits verhindert, dass insbesondere die weiteren
Leitungen 233, 234 beim Herausziehen aus dem Knickarm 10 über die Kette 70b gezogen
und dadurch eventuell von der Kette beschädigt werden oder sich in der Kette 70b verfangen.
Dies gilt andererseits auch für den Betrieb des Knickarms 1, wenn die Kette 70b und
Leitungen 233, 234 nahe beieinander angeordnet sind, also der Knickarm kompakt aufgebaut
ist.
[0072] In den gezeigten Darstellungen und in dem gezeigten Aufbau ist das Wechseln jeder
der Ketten 70a und 70b möglich, ohne den Teleskop 20 demontieren zu müssen. Das Wechseln
geschieht mittels demontierbarer und entnehmbarer Kettenschlösser (nicht dargestellt)
am Teleskop 21 und einer Zugstange (nicht dargestellt), mit der eine neue Kette statt
der ausgewechselten Kette (70a oder 70b) eingezogen wird.
[0073] Die Figuren 6 beziehen sich auch auf die vorige Beschreibung. Besonders deutlich ist der ausgezogenen
Zustand (Richtung H) in der
Figur 7, womit das Herausziehen nur der Leitungen 233, 234 und 33, 44 veranschaulicht wird,
ohne dass ein Gehäuse dieser Leitungen mit herausgezogen werden müsste.
Bezugszeichen (Auszug)
[0074]
- 1
- Schwenkarm
- 10
- Knickarm
- 11
- Kappe
- 12
- Öffnung
- 14
- geräteseitiges, offenes Ende (sog. heckseitige Ende des Arms)
- 16
- Platte
- 16a
- Öffnung
- 17
- Platte
- 17a
- Öffnung
- 20
- Teleskop
- 21
- Teleskop
- 22
- freies Ende (für das Werkzeug)
1. Teleskopierbarer Schwenkarm für ein kranähnliches Gerät, der Arm umfassend
a) einen Knickarm (10), der mit dem kranähnlichen Gerät verbindbar ist,
b) wenigstens einen Teleskop (20, 21), der aus dem Knickarm (10) heraus und in den
Knickarm (10) hinein teleskopierbar ist,
c) eine Antriebsvorrichtung (30) zum Bewegen des Teleskops (20,21) aus und in den
Knickarm (10),
d) eine Leitung (33, 34), die innerhalb des Knickarms (10) angeordnet ist und ein
Hydraulikmedium unter Druck zur freien Spitze des Teleskops (20,21) zu leiten in der
Lage ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Leitung (33, 34) - bei in den Knickarm (10) eingefahrenem Teleskop (20,21)
- relativ zum Teleskop (20, 21) entgegen der Teleskopierrichtung (T) aus dem Knickarm
bewegbar ist und am Montageende des Knickarms (10) aus dem Knickarm herausziehbar
ist.
2. Schwenkarm nach Anspruch 1, wobei das kranähnliche Gerät ein Mobilkran, zum Beispiel
ein Ladekran auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, ein stationärer Kran, zum
Beispiel ein Turmkran, oder ein Forstkran, zum Beispiel ein Forwarder oder eine Skiddermaschine,
ist.
3. Schwenkarm nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Leitung (33, 34) an einem ersten Ende (33a, 34a) mit einer ersten Zuleitung (133,
134) und an einem zweiten Ende (33b, 34b) mit einer weiteren Leitung (233, 234) gekoppelt
ist und eine zugängliche geräteseitige Kopplung der ersten Zuleitung (133, 134) gelöst
ist, um die Leitung (33, 34) zusammen mit der weiteren Leitung (233, 234) aus dem
Knickarm (10), entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung, am geräteseitigen Ende aus
dem Knickarm (10) zu entnehmen;
oder
die Leitung (33, 34) an einem ersten Ende (33a, 34a) mit einer Zuleitung (133, 134)
und mit einem zweiten Ende (33b, 34b) mit einer weiteren Leitung (233, 234) gekoppelt
ist und eine zugängliche geräteseitige Kopplung der Zuleitung (133, 134) gelöst ist,
wenn die Leitung (33, 34) aus dem Knickarm (10) entnehmbar ist.
4. Schwenkarm nach dem vorgehenden Anspruch, wobei die Leitung (33, 34) ein starres Rohr
oder ein flexibler Schlauch, und wenigstens die mit der Leitung (33,34) verbundene
weitere Leitung (233, 234) ein flexibler Schlauch ist und die weitere Leitung (233,
234) zusammen mit der Leitung (33, 34) am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm (10)
herausziehfähig ist.
5. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei ein Hydraulikzylinder (31)
vorgesehen ist und über zwei, für einen besseren Zugang rautenförmig ausgebildete
Platten (16,17) mit dem Knickarm verbunden ist, und die rautenförmigen Platten (16,17)
je eine Öffnung aufweisen.
und/oder
der Knickarm (10) an seinem geräteseitigen Ende wenigstens eine Öffnung (12) aufweist,
durch die eine Kopplung der Leitung (33, 34) mit der weiteren Leitung (233, 234) lösbar
ist, bevorzugt mit einem Werkzeug.
6. Schwenkarm nach Anspruch 3, wobei der Knickarm (10) an seinem geräteseitigen Ende
offen ist und die Öffnung (12) bevorzugt durch eine verschließbare Kappe (11) verschlossen
ist, die zur Entnahme der Leitung (33, 34) und der weiteren Leitung (233, 234) öffnungsfähig
ist, insbesondere die Öffnung (12) so gestaltet ist, dass durch die Öffnung (12) auch
geräteseitige Lagerplatten (40) oder Gleitschuhe zwischen dem Knickarm (10) und dem
Teleskop (20, 21) und/oder die Antriebseinrichtung (30) entnehmbar und wechselbar
sind.
7. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche,
wobei es sich bei der Leitung (33, 34) und wenigstens der weiteren Leitung (233, 234)
jeweils um ein Bündel von mehreren Leitungen, zum Beispiel drei, vier oder fünf Leitungen
handelt, insbesondere ohne ein Gehäuse;
und/oder
die Kappe (11) über Schwenkgelenke mit dem Knickarm (10) verbunden ist und bevorzugt
eine Form aufweist, um aus der Leitung tropfendes Öl aufzufangen.
8. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die weiteren Leitungen (233,2234)
auf Rollen (50, 51) aufwickelbar und von den Rollen abwickelbar sind und diese Rollen
am geräteseitigen Ende des Teleskops (20,21) sich gegenüberliegend am geräteseitigen
Ende der Antriebsvorrichtung (30) angeordnet sind.
9. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Antriebsvorrichtung (30)
ein Zylinder (31) mit einem im Zylinder (31) beweglichen Kolben ist und eine Kolbenstange
(32) bei ein-teleskopiertem Teleskop (20, 21) über das geräteseitige Ende des Zylinders
(31) vorsteht.
10. Schwenkarm nach dem vorgehenden Anspruch, wobei die Rollen (50, 51) beidseitig der
Kolbenstange (32) nahe an der Kolbenstange (32) angeordnet sind, insbesondere zum
Ausbau des Zylinders (31) die Rollen (50, 51) ausgebaut oder seitlich nach außen bewegbar
ausgebildet sind.
11. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei ein Innendurchmesser der Leitung
(33, 34) und wenigstens der weiteren Leitung (233, 234) identisch ist;
und/oder
die aus dem Knickarm (10) herausgezogene Leitung (33, 34) und die weitere Leitung
(233, 234) einzeln auswechselbar sind, indem sie herausgezogen werden, ohne zusätzliche
Gehäuseelemente.
12. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, der zwei Teleskope (20, 21) aufweist,
die bewegungstechnisch miteinander verbunden sind und bevorzugt synchron aus- und
ein-teleskopierbar sind, insbesondere die zwei Teleskope (20, 21) durch einen Kettenantrieb
verbunden sind und ein Kettenrad (71) bevorzugt eine Abdeckung (80) aufweist, die
eine physische Trennung zwischen einer auf dem Kettenrad (71) laufenden Kette (70a)
und den weiteren Leitungen (233, 234) bildet.
13. Schwenkarm nach dem vorgehenden Anspruch, wobei die Kette (70a) oder eine weitere
Kette (70b) bevorzugt ebenfalls durch die geöffnete Öffnung (12) aus dem Schwenkarm
(1) entnehmbar ist und in den Schwenkarm erneut einführbar ist.
14. Teleskopierbarer Schwenkarm für ein kranähnliches Gerät,
der Arm umfassend
a) einen Knickarm (10), der mit dem kranähnlichen Gerät verbindbar ist;
b) wenigstens einen Teleskop (20, 21), der aus dem Knickarm (10) heraus-teleskopierbar
und in den Knickarm (10) hineinteleskopierbar ist;
c) eine Antriebsvorrichtung (30) zum Bewegen (T) des Teleskops (20,21) aus und in
den Knickarm (10);
d) zumindest eine Leitung (33, 34), die innerhalb des Knickarms (10) angeordnet ist
und ein Hydraulikmedium unter Druck zur freien Spitze des Teleskops (20,21) zu leiten
in der Lage ist;
wobei
e) die zumindest eine Leitung (33, 34) - bei in den Knickarm (10) hinein-teleskopierten
Teleskop (20,21) - relativ zum Teleskop (20, 21) entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung
aus dem Knickarm bewegbar ist und am Montageende des Knickarms (10) aus dem Knickarm
herausziehfähig ist;
f) die zumindest eine Leitung (33, 34) an einem ersten Ende (33a, 34a) mit einer ersten
Zuleitung (133, 134) und an einem zweiten Ende (33b, 34b) mit einer weiteren Leitung
(233, 234) gekoppelt ist und eine zugängliche geräteseitige Kopplung der ersten Zuleitung
(133, 134) gelöst ist, um die zumindest eine Leitung (33,34) zusammen mit der weiteren
Leitung (233, 234) aus dem Knickarm (10), entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung,
am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm (10) zu entnehmen.
15. Verfahren zum Inspizieren, Wechseln und/oder Reparieren von Leitungen, Lagern oder einer Antriebsvorrichtung,
die in einem mit einem Gerät verbundenen oder verbindbaren Knickarm (10) eines teleskopierbaren
Schwenkarms (1) angeordnet sind, wobei
a) in einem ersten Schritt, eine Öffnung (12) an einem geräteseitigen Ende des Schwenkarms
freigelegt wird,
b) in einem zweiten Schritt ein gekoppeltes Ende einer oder mehrerer Leitung(en) (33,
34) gelöst wird,
c) in einem dritten Schritt nur die eine Leitung (33, 34) oder nur die Leitungen (33,
34) aus der Öffnung (12) herausgezogen wird bzw. werden,
d) optional in einem vierten Schritt die Befestigungen wenigstens eines Lagers (40)
gelöst wird und/oder Verbindungen der Antriebsvorrichtung (30) mit dem Knickarm (10)
und/oder dem Teleskop (20, 21) gelöst werden,
e) in einem fünften Schritt die Leitung(en) (33, 34) außerhalb des Knickarms (10)
inspiziert und gegebenenfalls gewechselt werden,
f) optional in einem sechsten Schritt das wenigstens eine Lager (40) gewechselt wird/werden
und/oder die Antriebsvorrichtung durch die Öffnung entfernt und gewechselt wird,
g) optional in einem siebten Schritt die Antriebsvorrichtung (30) und das wenigstens
eine Lager (40) wieder an dem Knickarm (10) und/oder dem Teleskop (20, 21) befestigt
wird,
h) in einem achten Schritt die Leitung(en) (33, 34) wieder durch die Öffnung (12)
in den Knickarm (10) eingegeben werden;
i) in einem neunten Schritt die Öffnung (12) wieder verschlossen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei das Gerät ein Mobilkran als Ladekran, auf einem
LKW, einem Wagon oder einem Schiff, ein stationärer Kran als Turmkran, oder ein Forstkran,
zum Beispiel ein Forwarder oder eine Skiddermaschine, ist.