(19)
(11) EP 2 995 583 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.03.2016  Patentblatt  2016/11

(21) Anmeldenummer: 15184765.4

(22) Anmeldetag:  10.09.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66C 23/70(2006.01)
E02F 3/30(2006.01)
E02F 9/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 11.09.2014 DE 102014113106
13.01.2015 DE 102015100439

(71) Anmelder: Haeusler, Thomas
82216 Maisach (DE)

(72) Erfinder:
  • Haeusler, Thomas
    82216 Maisach (DE)

(74) Vertreter: Leonhard, Frank Reimund 
Leonhard & Partner Patentanwälte Postfach 10 09 62
80083 München
80083 München (DE)

   


(54) WARTUNGSFREUNDLICHER TELESKOPIERBARER SCHWENKARM UND ARBEITS- ODER BETRIEBSVERFAHREN


(57) Bei einem Wipp- oder Knickarm für ein kranähnliches Gerät, welcher Arm seine Hydraulik-Leitungen innerhalb des Arms angeordnet hat, sollen zumindest einzelne Leitungen und Schläuche einfach und schnell am Einsatzort ausgewechselt werden können. Der dies erreichende teleskopierbare Schwenkarm umfasst einen Knickarm (10), der mit dem kranähnlichen Gerät verbindbar ist und einen Teleskop (20,21), der aus dem Knickarm (10) heraus und in den Knickarm (10) hinein teleskopierbar ist. Eine Antriebsvorrichtung (30) bewegt (T) das Teleskop (20,21) aus und in den Knickarm (10). Eine Leitung (33,34), die innerhalb des Knickarms (10) angeordnet ist, leitet ein Hydraulik-Medium zur freien Spitze des Teleskops (20,21). Die Leitung (33, 34) ist bei in dem Wipp- oder Knickarm (10) eingefahrenen Teleskop (20,21) entgegen der Ausfahr-Teleskopierrichtung relativ zum Teleskop (20, 21) aus dem Knickarm bewegungsfähig und am Montageende des Wipp- oder Knickarms (10) aus selbigem herausziehbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen teleskopierbaren Schwenkarm als Wipp- oder Knickarm, mit einem Knickarm, Teleskop(en), einer Antriebsvorrichtung für den /die Teleskop/e, Leitungen und Schläuche, die innerhalb des Knickarms angeordnet sind und ein Medium zu einer freien Spitze des Teleskops leitet. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Inspizieren, Wechseln oder Reparieren von Teilen des Wipp-/Knickarms, die innerhalb des Knickarms angeordnet sind.

[0002] Speziell bei Geräten wie Forwardern oder Skiddermaschinen, die in der Waldwirtschaft weit verbreitet sind, ist es notwendig, dass die Leitungen, die ein Hydrauliköl zu einem an einem freien Ende eines Teleskops befestigten Werkzeug transportieren, vor Beschädigung geschützt werden. Gleichzeitig ist es wünschenswert, dass die Schläuche am Einsatzort mit geringem Aufwand an Zeit und Werkzeug inspiziert oder ausgewechselt werden können, um die Ausfallzeiten der Maschine möglichst gering zu halten.

[0003] EP 2 135 836 B1 (Zweiteiliger Teleskop eines Krans by Epsilon Kran GmbH; 2009) betrifft beispielsweise einen Knickarm eines Krans mit zwei Teleskopen. Um Beschädigungen der Hydraulikleitungen, die ein Hydrauliköl zu einer freien Spitze des zweiten Teleskops leiten, zu vermeiden, sind die Leitungen im Inneren des Knickarms angeordnet. Am vom Kran abgewandten Ende des Knickarms weist dieser eine abnehmbare Abdeckung auf, die einen Zugang zu einem Montageblock ermöglicht. Der Montageblock kann einen Gleitschuh, einen Kettenspanner und Anschlüsse für Leitungen umfassen, und ist nach Entfernen der Abdeckung zugänglich, um zum Beispiel Schläuche einzuziehen.

[0004] EP 1 507 735 B1 (als DE 603 15 019 T2) veranschaulicht einen Teleskop mit vielfachen teleskopierbaren Elementen (mehrstufiger Ausleger), wobei in dessen vorletzter Stufe 50 eine Schlauchträgergruppe 100, 110 aufweist, die in die letzte Stufe hineinragt und als Ganzes, mit dem Gehäuse der Gruppe, herausnehmbar ist (nach Lösen der dortigen Schrauben 130, dort Figur 5). "Das Ganze" wird als Einheit entnehmen, dort Abs. 011, und 014 (am Ende), nicht aber einzelne Schläuche. Eine Entnahme am Einsatzort ist schwierig, ist die ganze Baugruppe doch von massiger Gestalt, vgl. dort Fig. 7

[0005] Eine Aufgabe besteht an einem Wipp- oder Knickarm, bei dem die Leitungen innerhalb des Arms angeordnet sind und zumindest einzelne Leitungen und Schläuche einfach und schnell am Einsatzort ausgewechselt werden können.

[0006] Auch diese Aufgabe wird mit Anspruch 1 oder Anspruch 14 oder 15 gelöst. Die Bezeichnung Wipparm (für Holz und Forst) oder Knickarm (für einen Stückgutkran) ist die gebräuchliche Bezeichnung des zweiten Arms an einem Kran - sie wird hier allgemein als Schwenkarm umrissen.

[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche. Diese können in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung spezifiziert die Erfindung zusätzlich. Die technischen Aussagen der Ansprüche 2 bis 13 werden auch auf Anspruch 14 bezogen (ohne Anspruch 1). Das Verfahren nach Anspruch 15 kann mit dem teleskopierbaren Schwenkarm nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder 14 arbeiten.

[0008] Ein Aspekt der Erfindung betrifft einen teleskopierbaren Schwenkarm für einen Kran oder ein kranähnliches Gerät. Der Wipp-/Knickarm umfasst einen Knickarm, der mit dem kranähnlichen Gerät verbunden oder verbindbar ist, wenigstens ein oder zwei Teleskop/e, das/die aus dem Knickarm heraus und in den Knickarm hinein teleskopierbar ist/sind, eine Antriebsvorrichtung zum Bewegen des Teleskops/der Teleskope aus und in den Arm, und von Leitungen, die innerhalb des Arms angeordnet sind.

[0009] Bei der Antriebsvorrichtung kann es sich um einen elektrischen Antrieb handeln, der beispielsweise eine Zahnstange bewegt, oder um einen pneumatischen oder hydraulischen Zylinder bekannter Art.

[0010] Durch die Leitung kann ein Medium zur freien Spitze des Teleskops geleitet werden. Das heißt, die Leitung ist an einem Ende mit einem Reservoir für das Medium verbunden. Das andere Ende der Leitung kann mit einer weiteren Leitung verbunden sein, oder direkt bis zur Spitze des Teleskops reichen. Dieses Ende kann eine Kopplungsvorrichtung aufweisen, mit der es mit einem, mit der Spitze des innen liegenden Teleskops verbindbaren, Werkzeug verbunden werden kann, wobei die Bewegungen des Werkzeugs mittels des Mediums gesteuert werden können.

[0011] Das Medium kann ein Hydraulikmedium unter Druck sein. Entsprechend können auch die Leitungen und Schläuche ausgebildet sein.

[0012] Die Leitungen und Schläuche können, wenn der Knickarm in der einteleskopierten Position ist, relativ zu dem Teleskop entgegen der Teleskopierrichtung aus dem Knickarm bewegt und am geräteseitigen Montageende des Knickarms herausgezogen werden. Idealerweise befindet sich der Knickarm dazu in der untergefalteten Parkposition.

[0013] Bei dem kranähnlichen Gerät kann es sich insbesondere um einen Mobilkran, zum Beispiel einen Ladekran auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, einen stationären Kran oderTurmkran handeln, oder um einen beliebigen anderen Kran. Ein kranähnliches Gerät ist in der EN 12999 definiert und kann allgemein eine fahrbare, bevorzugt eine angetriebene selbstfahrende Lafette sein, wahlweise mit Rädern oder mit Ketten, je nach dem Untergrund und der Geländebeschaffenheit am Einsatzort.

[0014] Die Leitung ist an ihren beiden Enden mit einer Zuleitung bzw. einer weiteren Leitung gekoppelt. Dabei soll die Zuleitung die Leitung mit einem Reservoir verbinden, und die weitere Leitung soll die Leitung mit der freien Spitze des Teleskops beziehungsweise dem Werkzeug verbinden.

[0015] Um die Leitung aus dem Knickarm zu entnehmen, kann eine frei zugängliche Kopplung, die die Leitung mit der Zuleitung verbindet, gelöst werden. Frei zugänglich soll hier bedeuten, dass die Kopplung mit einem Werkzeug gelöst werden kann, ohne dass hierzu größere vorbereitende Maßnahmen getroffen werden müssen. So kann die Kopplung beispielsweise an einer Außenseite des Knickarms angeordnet sein, oder in oder unterhalb einer von außen zugänglichen Öffnung im Knickarm liegen. Das heißt, um die Leitung relativ zum Knickarm und zum Teleskop bewegen zu können, muss ein Ende der Leitung von der Zuleitung oder weiteren Leitung getrennt werden.

[0016] Die Leitung kann ein starres Rohr oder ein flexibler Schlauch sein, bevorzugt ist die Leitung ein starres Rohr. Die mit der Leitung verbundenen Zuleitung und weiteren Leitungen können ebenfalls als starre Rohre oder als flexible Schläuche gebildet sein, wobei die mit der Leitung verbundene weitere Leitung bevorzugt ein flexibler Schlauch ist. Die beiden Enden der Leitung können so geformt sein, dass jedes der beiden Enden eine Fließrichtung des Mediums um 180° ändert. Dazu können die Enden als halbkreisförmiger Bogen ausgebildet sein oder drei gerade Abschnitte durch zwei Umlenkungen um jeweils 90° miteinander verbinden. Dabei kann die Umlenkung in einer Ebene erfolgen, allerdings ist bevorzugt, wenn die Umlenkung gleichzeitig zu einer Änderung der Fließebene des Mediums führt.

[0017] Wenn die Leitung aus dem Knickarm herausgezogen wird, kann die weitere Leitung, die weiterhin mit der Leitung gekoppelt ist, zusammen mit der Leitung am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm herausgezogen werden.

[0018] Der Knickarm kann an seinem geräteseitigen Ende wenigstens eine Öffnung aufweisen, durch die die noch bestehende Kopplung der Leitung mit der weiteren Leitung gelöst werden kann, wenn die Leitung und die weitere Leitung aus dem Knickarm herausgezogen sind. Das heißt, die Leitung muss nach dem Lösen der Kopplung zwischen der Leitung und der Zuleitung soweit aus dem Knickarm herausgezogen werden können, dass die Kopplung, die die Leitung mit der weiteren Leitung verbindet, im Bereich der Öffnung zu liegen kommt und mit zum Beispiel einem Werkzeuge gelöst werden kann.

[0019] Bei den Kopplungen, die im Zusammenhang mit der Erfindung genannt werden, kann es sich um direkte Kopplungen zwischen zwei Leitungen handeln, zum Beispiel mittels einer Verschraubung, oder um eine indirekte Kopplung, bei der die miteinander gekoppelten Leitungen an eine Kopplungsvorrichtung angekoppelt sind, die ein separates Bauteil zu den Leitungen ist. Solche eine Kopplungsvorrichtung kann beispielsweise ein Ventil, insbesondere ein Sperrventil, ein Mehrwegeventil, ein Zwischenreservoir, ein Verteiler oder eine andere bekannt Vorrichtung zum Einbau zwischen zwei miteinander zu verbindenden Leitungen sein. Bei den Kopplungen kann es sich um von Hand oder mittels eines Werkzeuges zu lösende Schnellkopplungen handeln, solange ein sicherer Betrieb dadurch nicht beeinträchtigt wird.

[0020] Bei der oder einer der Öffnung kann es sich um einen Durchbruch im Knickarm handeln, bevorzugt ist der Knickarm an seinem geräteseitigen Ende offen und diese Öffnung ist durch eine wiederverschließbare Kappe verschlossen, die zum Herausziehen der Leitung und der weiteren Leitung aus dem Knickarm geöffnet werden muss.

[0021] Diese Öffnung kann insbesondere so dimensioniert sein, dass durch die Öffnung auch geräteseitige Lagerplatten oder Gleitlager oder Gleitschuhe zwischen des Knickarmen und dem Teleskop und/oder die Antriebsvorrichtung durch die Öffnung inspiziert und gewechselt werden können. Das heißt, die Öffnung ist groß genug, dass auch die Antriebsvorrichtung, wie zum Beispiel ein Zylinder mit einer Kolbenstange und/oder eine Antriebskette für den Teleskop durch die Öffnung aus dem Knickarm entnommen und in den Knickarm eingeführt werden kann. Gleichzeitig ermöglicht die Öffnung einen Zugang zu den Lagerplatten, die zwischen einer Innenseite des Knickarms und einer Außenseite des Teleskops eingebracht sind, und ein sicheres und möglichst widerstandsarmes Ein- und Ausfahren des Teleskops in/aus dem Knickarm unterstützen.

[0022] Bei der Leitung und wenigstens der weiteren Leitung handelt es sich jeweils bevorzugt um ein Bündel von mehreren Leitungen, zum Beispiel drei, vier oder fünf Leitungen. Die Leitungen können durch zum Beispiel Schellen oder Kabelbinder miteinander zu einem Leitungsbündel verbunden sein, sodass die Leitungen und/oder weiteren Leitungen gemeinsam aus dem Knickarm herausgezogen werden können.

[0023] Die Kappe kann über Schwenkgelenke mit dem Knickarm verbunden sein und weist bevorzugt eine topf- oder tassenförmige Form auf, um unter anderem aus der Leitung tropfendes Öl aufzufangen. Speziell wenn mit dem Gerät mit dem erfindungsgemäßen Knickarm in der Natur gearbeitet wird, ist es vorteilhaft, wenn bei dem Herausziehen der Leitung und/oder der weiteren Leitung aus dem Knickarm noch auslaufendes Restfluid (Hydraulikfluid) nicht auf den Boden tropft, sondern in der Kappe aufgefangen wird. Auch wenn Geräte, die zum Beispiel im Wald benutzt werden, im Regelfall Hydrauliksysteme aufweisen, die mit biologischem Hydraulikfluid betrieben werden, ist das Auffangen des Hydraulikfluids in der topfförmigen Kappe die umweltfreundlichste Lösung.

[0024] Die Kappe kann als eine Art Schalter ausgebildet oder mit einem Schalter verbunden sein, respektive den Schalter schalten, sodass bei geöffneter Klappe eine Energieversorgung zum Arm (als Wipparm oder Knickarm) unterbrochen ist, um eine ungewollte Inbetriebnahme des genannten Arms bei geöffneter Klappe zu verhindern. Dies dient vorteilhaft der Sicherheit eines Bedieners, der mit den Händen in der geöffneten Revisionsöffnung arbeitet und durch eine ungewollte Inbetriebnahme des Schwenkarms zumindest leicht verletzt werden könnte.

[0025] Der Schwenkarm kann eine Verschlussvorrichtung für die Kappe umfassen. Dies kann ein einfaches Schloss sein, das nur mittels eines passenden Schlüssels geöffnet werden kann. Es kann sich aber auch um eine elektrische oder elektronische Verschlussvorrichtung handeln, mit der die Kappe zum Beispiel von der Fahrerkabine aus oder mittels einer tragbaren Fernbedienung automatisch zumindest geöffnet werden kann. Das Schließen kann dann aus Sicherheitsgründen wieder von Hand erfolgen, weniger bevorzugt kann auch das Schließen der Kappe automatisch erfolgen.

[0026] Die Schließvorrichtung kann zum Beispiel einen Elektromagneten umfassen, der bei Inbetriebnahme des Gerätes die Kappe automatisch schließt und/oder verriegelt und/oder bei einem Stilllegen des Geräts automatisch entriegelt und öffnet, um beim stillgelegtem Gerät eine bessere Belüftung des Schwenkarms und dadurch bevorzugt eine bessere Kühlung der Gleitlager und/oder der Leitung/en zu bewirken.

[0027] Die Revisionsöffnung und/oder die Kappe kann/können einen Sensor umfassen, der bei Inbetriebnahme des Geräts ein Offenstehen der Kappe detektiert und über eine Gerätesteuerung die Inbetriebnahme des Schwenkarms unterbindet.

[0028] Die weiteren Leitungen, bei denen es sich bevorzugt um flexible Schläuche handelt, können über Rollen geführt werden, während der Teleskop ein- oder austelekopiert wird. Die Rollen können am geräteseitigen Ende des Teleskops unterhalb der Kappe angeordnet sein. Insbesondere können die Rollen sich gegenüberliegend am geräteseitigen Ende der Antriebsvorrichtung angeordnet sein.

[0029] Bevorzugt handelt es sich bei der Antriebsvorrichtung um einen bekannten Hydraulikzylinder, mit einem im Zylinder beweglichen Kolben und einer Kolbenstange. Der Zylinder selbst kann eine kleinere axiale Länge aufweisen als die Kolbenstange, sodass die Kolbenstange über das geräteseitige Ende des Zylinders vorsteht.

[0030] Die Rollen können beidseitig der aus dem Zylinder vorstehenden Kolbenstange nahe an der Kolbenstange angeordnet sein, was eine platzsparende, kompakte Bauweise ermöglicht.

[0031] Zum Ausbau des Zylinders können die Rollen ausgebaut werden. Die Rollen können aber auch so eingebaut sein, zum Beispiel auf einem Schlitten, dass sie aus ihrer

[0032] Funktionsposition dicht an der Kolbenstange seitlich nach außen bewegt werden können, um den Freiraum zu schaffen, der nötig ist, um zum Beispiel die Antriebsvorrichtung aus dem Knickarm herausziehen und in den Knickarm hineinschieben zu können. Sie können zusätzlich oder ausschließlich nach vorne und hinten bewegt werden, zum Nachspannen der weiteren Leitung, und/oder nach dem seitlichen oder axialen Verschieben aus dem Schwenkarm entnommen werden.

[0033] Der Zylinder kann über zwei Platten mit dem Knickarm verbunden sein, um einen besseren Zugang zu erreichen, wobei die Platten zum Beispiel rautenförmig ausgebildet sind und eine Öffnung aufweisen, um beispielsweise einen leichten Zugang zu den Befestigungen der Antriebseinheit, den Gleitlagern und/oder zu den Kopplungen der Leitungen mit der Zuleitung und weiteren Leitung zu ermöglichen.

[0034] Ein Innendurchmesser der Leitung und zumindest der mit ihr gekoppelten weiteren Leitung ist bevorzugt identisch, sodass durch die Leitungen und die weiteren Leitungen im Wesentlichen gleiche Volumenströme geleitet werden können. Handelt es sich bei der Leitung um ein Leitungsbündel und bei der weiteren Leitung um ein Leitungsbündel, können zumindest die Durchmesser miteinander gekoppelter Leitungen und weiterer Leitungen im Wesentlichen identisch sein. Die Durchmesser einzelner Leitungen und einzelner weiterer Leitungen des Leitungsbündels können aber auch unterschiedlich sein.

[0035] Die aus dem Knickarm herausgezogenen Leitungen und weitere Leitungen können einzeln inspiziert und ausgewechselt werden. Das heißt, dass zum Beispiel einzelne beschädigte Leitungen und/oder weitere Leitung einzeln ersetzt werden können, wenn zum Beispiel ein Leck oder eine mechanische Beschädigung festgestellt wird. Im Winter können beispielsweise eingefrorene Leitungen außerhalb des Knickarms mittels eines Heizmittels aufgetaut werden, um das Gerät schnell wieder einsatzfähig zu machen. Grundsätzlich ist der gezielte Austausch einzelner Leitungen vorteilhaft, da er zur Kostensenkung beiträgt und das Gerät keine Werkstatt anfahren muss.

[0036] Der Wipp-/Knickarm kann zwei Teleskope aufweisen, die bewegungstechnisch, zum Beispiel in bekannter Weise über eine Kette, miteinander verbunden sind, und synchron aus- und einteleskopiert werden können. Synchron soll hier bedeuten, dass während der erste Teleskop aus dem Knickarm austeleskopiert wird, zeitgleich und mit im Wesentlichen gleicher Geschwindigkeit, der zweite Teleskop aus dem ersten Teleskop austeleskopiert wird. Für das Einteleskopieren gilt das Entsprechende.

[0037] Umfasst der Schwenkarm zwei oder mehr Teleskope und eine diese bewegende Kette, so kann auch die Kette in gleicher Art wie die Leitungen aus der Öffnung am geräteseitigen Ende des Schwenkarms herausgenommen, inspiziert und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Dazu muss weder der innere der Teleskoparme noch ein anderer der Teleskoparme demontiert werden.

[0038] Zum Schutz der Leitungen und insbesondere der flexiblen weiteren Leitungen gegen Beschädigung beim Herausziehen aus dem Schwenkarm, kann das Kettenrad mit der darauf laufenden Kette durch eine Schutzhaube aus Metall oder einem Kunststoff abgedeckt sein. Ain Schutz durch die Schutzhaube ergibt sich auch beim Betrieb des Schwenkarms.

[0039] In der einfachsten Form kann die Schutzhaube eine U-förmige Abdeckung sein, die das Kettenrad und die Kette im Bereich des Kettenrads überdeckt. Bei zwei oder mehr Kettenrädern kann jedes der Kettenräder solch eine Haube aufweisen. Die Abdeckung kann auch die gesamte Kette zwischen zwei Kettenrädern abdecken, wobei diese Abdeckung dann teleskopierbar, zusammenfaltbar wie ein Balg und/oder zumindest teilweise aus einem elastischen Material ausgebildet sein kann.

[0040] Die weiteren Leitungen reichen bis zur Spitze des zweiten Teleskops und können dort über eine Kopplungsvorrichtung mit einem Werkzeug verbunden werden. Wobei die weiteren Leitungen keine kontinuierlichen Leitungen sein müssen, sondern aus mehreren Leitungsabschnitten bestehen können, die untereinander verbunden oder gekoppelt sind, bevorzugt wird der Leitungsabschnitt im zweiten Teleskop als festes Rohr ausgebildet.

[0041] Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist mit Anspruch 14 gegeben. Die Leitung wir hier zusammen mit der weiteren Leitung aus dem Knickarm, entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung, am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm entnommen.

[0042] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Inspizieren, Wechseln und/oder Reparieren von einem oder mehreren Ketten, Leitungen, Lagern oder einer Antriebsvorrichtung. Sie sind in einem - mit einem Kran verbundenen oder verbindbaren - Knickarm eines (aus) (ein) teleskopierbaren Schwenkarms angeordnet. Dabei ist folgendes erfunden
in einem Schritt wird eine Öffnung an einem geräteseitigen Ende des Schwenkarms freigelegt,
in einem Schritt wird ein gekoppeltes Ende einer Leitung gelöst,
in einem Schritt wird die Leitung aus der Öffnung herausgezogen,
in einem optionalen Schritt werden die Befestigungen wenigstens eines Lagers gelöst oder nachgestellt und/oder Verbindungen der Antriebsvorrichtung mit dem Schwenkarm und/oder dem Teleskop gelöst;
In einem Schritt wird die Leitung außerhalb des Knickarms inspiziert und gegebenenfalls gewechselt,
in einem optionalen (auch bevorzugten) Schritt wird eine Kette zum (aus) (ein) Teleskopieren eines Teleskoparms mit wenigstens zwei Teleskopen gelöst und durch die Öffnung aus dem Schwenkarm entnommen, um außerhalb des Schwenkarms zum Beispiel inspiziert zu werden,
in einem (weiteren) optionalen Schritt werden das zumindest eine Lager gewechselt, nachgestellt und/oder die Antriebsvorrichtung durch die Öffnung entfernt und gewechselt,
in einem optionalen Schritt werden die Antriebsvorrichtung und das zumindest eine Lager wieder an dem Knickarm und/oder dem Teleskop angeordnet,
in einem optionalen Schritt wird die Kette wieder mit den Teleskoparmen verbunden,
in einem Schritt wird die Leitung wieder durch die Öffnung in den Knickarm eingeschoben,
in einem Schritt wird die Öffnung wieder verschlossen.

[0043] Bei dem kranähnlichen Gerät kann es sich insbesondere um einen Mobilkran, einen Ladekran auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, einen stationären Kran oder Turmkran, oder einen Forstkran, wie Forwarder oder Skiddermaschine handeln, oder um einen beliebigen anderen Kran oder die Mastspitze eines Kranmasten. Das kranähnliche Gerät kann allgemein einen fahrbaren Untersatz haben, gemeinhin "Ladekran" genannt.

[0044] Bei dem teleskopierbaren Schwenkarm kann es sich um den - zum ersten Aspekt der Erfindung beschriebenen - Schwenkarm handeln.

[0045] Die Ausführungsformen der Erfindung sind anhand von Beispielen dargestellt und nicht auf eine Weise, in der Beschränkungen aus den Figuren in die Patentansprüche übertragen oder hineingelesen werden. Gleiche Bezugszeichen in den Figuren geben gleiche oder ähnliche Elemente an.
Figur 1
ist eine seitliche Schnittansicht eines telekopierbaren Schwenkarms 1 mit innenliegender Leitung 33, 34.
Figur 2
ist eine seitliche Schnittansicht eines alternativen Schwenkarms mit herausgezogener Leitung.
Figur 3
ist eine seitliche Schnittansicht des Schwenkarms mit Antriebsvorrichtung.
Figur 4
ist ein Schnitt durch einen Schwenkarm mit zwei Teleskopen.
Figur 5
ist ein Schnitt durch einen Schwenkarm 1' mit Antriebsvorrichtung und Kette 70.
Figur 6a, Figur 6b und Figur 6c
zeigen einen weiteren Schwenkarm 1', der nahezu mit dem Arm 1 der vorigen Figuren weitgehend übereinstimmt. Einige Elemente sind deutlicher herausgestellt, z.B. die Kappe 11 ist an das heckseitige Armende aufgesetzt, nicht nur angesetzt, also so wie in Figur 3 dargestellt. Auch haben die Leitungen 60 explizit je ein vorderes Ende 60b und ein heckseitiges Ende 60a, an welche Enden 60a die flexiblen Leitungen 233, 234 montiert sind, die über die Rollen 50 und 51 geführt sind und von ihnen umgelenkt werden.
Figur 6a
verdeutlicht den Blick in die Öffnung 12, bei abgenommener Kappe 11 aus Figur 6b oder als Schnitt senkrecht durch die Kappe 11 am Heckende des Arms, welche den Rahmen der Figur 6a bildet.
Figur 6b
veranschaulicht den Arm am hinteren und vorderen Endabschnitt, bei Weglassen des langen Zwischenstückes (zwischen den Bruchlinien).
Figur 6c
ist die Schnittebene C-C aus Figur 6a. Die Leitungen 33a, 34a werden hier an die Zufuhrleitungen 133 und 134 angeschlossen (entsprechend den Leitungen 133 und 134 aus den vorigen Figuren) und 135 versorgt als Doppelleitung den Hauptzylinder 32.
Figur 7
verdeutlicht den nach rückwärts heraus gezogenen Zustand nur der Leitungen 233, 234 und 33, 34 aus dem Arm der Figuren 6.


[0046] Figur 1 zeigt einen Schwenkarm 1 der seitlich geöffnet ist. Der Arm 1 umfasst einen Knickarm 10 und ein Teleskop 20, der mittels einer in der Figur 1 nicht gezeigten Antriebsvorrichtung aus dem Knickarm 10 in den Pfeilrichtungen der Bewegung T herausgefahren und in den Knickarm 10 eingefahren werden kann.

[0047] Innerhalb des Knickarms 10 sind Leitungen 33, 34 angeordnet, mit einem ersten Ende 33a, 34a mit dem die Leitungen 33, 34 mit einer an der Außenseite des Knickarms 10 angeordneten Zuleitung 133, 134 verbunden sind. Die Zuleitung 133, 134 verbindet die Leitungen 33, 34 mit einem nicht eingezeichneten Reservoir mit einer Pumpe, aus dem ein Medium, zum Beispiel eine Hydraulikflüssigkeit, in die Leitungen 33, 34 gepumpt werden kann.

[0048] Ein zweites Ende 33b, 34b der Leitungen 33, 34 ist mit weiteren Leitungen 233, 234 verbunden, die ihrerseits direkt oder, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, über starre und/oder flexible Leitungen 60 mit einem freien Ende 22 des Teleskops 20 verbunden sind. Das freie Ende 22 und das oder die dort liegenden Enden 60b der Leitung(en) 60 können mit einem Werkzeug verbunden werden, wobei die Bewegungen des Werkzeugs, zum Beispiel ein Öffnen und Schließen von Greifarmen und ein Verdrehen des Werkzeugs im und gegen den Uhrzeigersinn, mittels des durch die Leitung(en) 60 an die Spitze 22 geleiteten Mediums bewirkt werden.

[0049] Die Leitung(en) 60 sind so mit dem Teleskop 20 verbunden, dass sie jede lineare Bewegung des Teleskops 20 in beide dargestellte Pfeilrichtungen T mitmachen.

[0050] Bei den Leitungen 33, 34 handelt es sich beim Ausführungsbeispiel um starre Rohrleitungen, deren erste 33a, 34a und zweite 33b 34b Enden jeweils so geformt sind, dass die Fließrichtung vom Einlass in das erste bis zum Auslass aus dem ersten Ende um 180° geändert wird. Gleiches gilt für das zweite Ende, wo ebenfalls die Fließrichtung des Mediums um 180° geändert wird. Das bedeutet, dass die Einflussrichtung des Mediums in das erste Ende und die Ausflussrichtung des Mediums aus dem zweiten Ende identisch sind.

[0051] Die weiteren Leitungen 233, 234 sind im Ausführungsbeispiel als flexible Schläuche ausgebildet und werden beim Ein- und Austeleskopieren des Teleskops 20 über Lenkrollen 50, 51 geführt, sodass die weiteren Leitungen 233, 234 nicht knicken oder sich verwinden können. Die Lenkrollen 50, 51 sind mit dem Teleskop 20 verbunden und werden gemeinsam mit dem Teleskop 20 in und aus dem Knickarm 10 bewegt.

[0052] Zwischen der Innenseite des Knickarms 10 und der Außenseite des Teleskops 20 sind Gleitlager 40 angeordnet, die ein reibungsarmes Gleiten des Teleskops 20 in dem Knickarm 10 unterstützen.

[0053] Der Knickarm 10 ist an seinem der Spitze 22 des Teleskops 20 abgewandten geräteseitigen Ende 14 offen ausgebildet und bildet die Öffnung 12. Der Knickarm 10 weist an diesem offenen geräteseitigen Ende 14 eine Kappe 11 auf, die das offene geräteseitige Ende 14 des Knickarms 10 verschließt. Die Kappe 11 kann zum Beispiel über nicht gezeigte Scharniere mit dem Knickarm 10 verbunden sein, und sie kann geöffnet werden, wenn der Teleskop 20 in seiner ein-teleskopierten Position ist, wie in der Figur 1 dargestellt.

[0054] Figur 2 zeigt einen alternativen Wipp-/Knickarm, der sich vom Knickarm 10 der Figur 1 dadurch unterscheidet, dass der Verbindungspunkt 18 mit 18a am Arbeitsgerät nicht mehr an dem Ende 14 des Knickarms durch Platten 16, 17 gebildet ist (in Figur 3 ersichtlich), sondern beabstandet vom Ende 14 am Arm 1 oder 10 angeordnet ist. Die Verbindung ist eine Halteplatte 18 mit Montageöffnung 18a. Die Leitungen 33, 34 und die weiteren Leitungen 233, 234 sind in der Figur 2 aus dem offenen, geräteseitigen Ende 14 des Knickarms 10 herausgezogen dargestellt. Dazu wurde zunächst die Verbindung zwischen dem ersten Ende 33a, 34a der Leitungen 33, 34 mit der Zuleitung 133, 134 getrennt. Anschließend können die Leitungen 33, 34 wie dargestellt aus dem offenen geräteseitigen Ende 14 des Arms 1 oder 10 herausgezogen werden.

[0055] Um die Leitungen 33, 34 aus dem Knickarm 10 herausziehen zu können, wurde zunächst die Kappe 11 geöffnet. Die Kappe 11 hat im Ausführungsbeispiel eine topf- oder tassenförmige Form, sodass Restmedium aus der Leitung 33, 34 oder der weiteren Leitung 233, 234 oder der Leitung 60 von der Kappe 11 aufgefangen werden kann, wenn sie an einem Scharnier nach unten abgeklappt ist.

[0056] Die Kappe 11 kann so ausgebildet sein, dass beim Öffnen der Kappe 11 der Knickarm 30 energiefrei geschaltet wird und vom Gerät nicht mehr bewegt werden kann. Auch die Pumpen zur Versorgung der Leitungen mit dem Medium können spannungsfrei geschaltet werden, um zu verhindern, dass Öl in die Leitungen währen der Arbeiten an den Leitungen gepumpt wird.

[0057] Im Ausführungsbeispiel wurden die Leitungen 33, 34 soweit aus dem Knickarm 10 in Richtung H (vgl. Figur 7) herausgezogen, dass die Kopplung zwischen dem zweiten Ende 33b, 34b der Leitungen 33, 34 und den weiteren Leitungen 233, 234 außerhalb des Knickarms liegt und somit einfach zugänglich ist, um diese Kopplung zu lösen.

[0058] Zusammen mit den Leitungen 33, 34 wurden im Ausführungsbeispiel auch die weiteren Leitungen 233, 234 aus dem offenen 12 geräteseitigen Ende 14 des Knickarms 10 herausgezogen.

[0059] Die weiteren Leitungen 233, 234 können ebenfalls an beiden Enden von den jeweiligen Leitungen 33, 34; 60 entkoppelt werden, wobei jede der weiteren Leitungen 233, 234 einzeln von den entsprechenden Leitungen getrennt werden kann. Das bedeutet, dass jede der Leitungen 33, 34 und jeder der weiteren Leitungen 233, 234 einzeln ersetzt werden kann, während die übrigen weiteren Leitungen nicht entkoppelt werden müssen.

[0060] Figur 3 zeigt den Schwenkarm 1 der Figur 1 mit der eingebauten Antriebsvorrichtung 30 und den angedeuteten Rollen 50, 51. Um die Antriebsvorrichtung 30 sicher mit dem Knickarm 10 zu verbinden, weist der Schwenkarm 1 zwei Platten 16, 17 auf, mit Öffnungen 16a, 17a, durch die ein freier Zugang zum Beispiel zu den Gleitlagern 40 respektive deren Befestigungspunkten und/oder zu den Kopplungen, die die Leitungen 33, 34 mit den weiteren Leitungen 233, 234 verbinden, möglich ist. Die Platten 16, 17 nehmen weiterhin eine Achse auf, mit der das freie Ende der Kolbenstange 32 verbunden werden kann. Die Rollen 50, 51 sind so nahe an der Kolbenstange 32 angeordnet, dass der Abstand zwischen den beiden Rollen 50, 51 zu klein ist, um den Zylinder 31 aus der Öffnung 12 herausziehen zu können. Daher sind die Rollen 50, 51 zum Beispiel auf einem nicht dargestellten Schlitten montiert.

[0061] Die Figur 3 zeigt insbesondere die Einbausituation der Rollen 50, 51 im Verhältnis zur Antriebsvorrichtung 30, wobei die Antriebsvorrichtung 30 in diesem Beispiel ein Hydraulikzylinder 31 mit einem darin beweglich angeordneten, nicht dargestellten Kolben ist. Dabei ist die axiale Baulänge einer mit dem Kolben verbundenen Kolbenstange 32 größer als ein maximaler axialer Hub des Zylinders 31. Dies führt dazu, dass die Kolbenstange 32 auch im vollständig eingefahren Zustand des Teleskops 20 in Richtung des offenen geräteseitigen Endes 14 des Knickarms 10 aus dem Zylinder 31 vorsteht.

[0062] Die Rollen 50, 51 sind einander gegenüberliegend im Bereich der vorstehenden Kolbenstange 32 angeordnet, sodass die Rollen 50, 51 und der Teleskop 20 kompakt gebaut werden können. Um dennoch die Antriebsvorrichtung 30 durch die Öffnung 12 aus dem Knickarm 10 entnehmen zu können, sind die Rollen 50, 51 mit dem Teleskop 20 so verbunden, dass sie schnell gelöst oder verfahren oder verschwenkt werden können, um Raum zu schaffen, sodass der Zylinder 31 durch die Öffnung 12 entnommen werden kann.

[0063] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch einen Schwenkarm 1 mit zwei Teleskopen 20, 21. Die Kappe 11 ist geschlossen. Zwischen der Kappe 11 und einer Außenseite des Knickarms 10 sind die Platten 16, 17 angeordnet, die die in der Figur 4 nicht sichtbare Antriebsvorrichtung 30, respektive das freie Ende der Kolbenstange des Hydraulikzylinders 31, mit dem Knickarm 10 verbinden. Zwischen den Rollen 50, 51 ist eine Kette 70b auf einem nicht sichtbaren Kettenrad zu sehen Eine weitere Kette 70a ist auf einem unteren Kettenrad (oberhalb der Zuleitungen 135) zu sehen. Es sind Zugkette und Flyerkette.

[0064] Die beiden Ketten 70a und 70b haben eine unterschiedliche Funktion. Die Kette 70a ist die Zugkette (für das Ausziehen der Arme) und die Kette 70b ist die sogenannte Flyerkette (für das Einziehen der Arme des Teleskops). Die Kettenräder selber haben in der Figur 4 kein Bezugszeichen, weil sie von der Kette 70a und 70b verdeckt sind. Hierzu kann ein Kettenrad in der Figur 5 erkannt werden, welches dort bei der unteren Kette 70a Verwendung findet, wie es auch bei der Figur 4 eingesetzt wird. Das Kettenrad heißt dort 71 und ist in entsprechender Weise auch für die obere Kette 70b vorgesehen.

[0065] Zwischen dem Knickarm 10 und dem ersten Teleskop 20 und zwischen dem ersten Teleskop 20 und dem zweiten Teleskop 21 sind Gleitlager 40 angeordnet. Des Weiteren sind die Leitungen 33, 34 zu sehen und die weiteren Leitungen 233, 234 die über die Leitrollen 50, 51 geleitet werden.

[0066] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch einen weiteren Schwenkarm 1' mit zwei Teleskopen 20, 21. In der Figur 5 sind weiterhin die Schnittebenen B und C angegeben. Die Linie B repräsentiert die Schnittebene der Figur 3, die Linie C die Schnittebene der Figuren 1 und 2.

[0067] Die Kappe 11 ist geschlossen. Zwischen der Kappe 11 und einer Außenseite des Knickarms 10 sind die Platten 16, 17 angeordnet, welche die Antriebsvorrichtung 30, respektive das freie Ende der Kolbenstange 32 des Hydraulikzylinders 31, mit dem Knickarm 10 und diesen wiederum mit dem Gerät verbinden. Zwischen den Rollen 50, 51 ist ein Ende der Kolbenstange 32 zu sehen, die über eine nicht dargestellte Achse mit den Platten 16, 17 verbunden ist.

[0068] Zwischen dem Knickarm 10 und dem ersten Teleskop 20, und zwischen dem ersten Teleskop 20 und dem zweiten Teleskop 21 sind Gleitlager 40 angeordnet. Des Weiteren sind die Leitungen 33, 34 zu sehen und die weiteren Leitungen 233, 234 die über die Leitrollen 50, 51 geleitet werden.

[0069] Im unteren Teil der Figur 4 und 5, zwischen der Kappe 11 und dem Knickarm 10 sind Zuleitungen 135 zu der Antriebsvorrichtung 30 zu sehen. Zwischen dem Knickarm 10 und dem ersten Teleskop 20 läuft die Kette 70a, die bewirkt, dass der erste Teleskop 20 und der zweite Teleskop 21 synchron aus dem Knickarm 10 ausgezogen wird. Die andere Kette 70b hilft, den Teleskop in den Knickarm 10 einzufahren.

[0070] Eine Abdeckung 80 erstreckt sich über das Kettenrad und die darauf aufgewickelte Kette 70b. Die Abdeckung 80 ist im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, mit zwei senkrecht von einer, das Kettenrad überspannenden Platte 80a abstehenden Wangen 80b, welche die Kette 70b und das Kettenrad 71 seitlich von zumindest drei Seiten umgeben.

[0071] Durch die Abdeckung 80 wird einerseits verhindert, dass insbesondere die weiteren Leitungen 233, 234 beim Herausziehen aus dem Knickarm 10 über die Kette 70b gezogen und dadurch eventuell von der Kette beschädigt werden oder sich in der Kette 70b verfangen. Dies gilt andererseits auch für den Betrieb des Knickarms 1, wenn die Kette 70b und Leitungen 233, 234 nahe beieinander angeordnet sind, also der Knickarm kompakt aufgebaut ist.

[0072] In den gezeigten Darstellungen und in dem gezeigten Aufbau ist das Wechseln jeder der Ketten 70a und 70b möglich, ohne den Teleskop 20 demontieren zu müssen. Das Wechseln geschieht mittels demontierbarer und entnehmbarer Kettenschlösser (nicht dargestellt) am Teleskop 21 und einer Zugstange (nicht dargestellt), mit der eine neue Kette statt der ausgewechselten Kette (70a oder 70b) eingezogen wird.

[0073] Die Figuren 6 beziehen sich auch auf die vorige Beschreibung. Besonders deutlich ist der ausgezogenen Zustand (Richtung H) in der Figur 7, womit das Herausziehen nur der Leitungen 233, 234 und 33, 44 veranschaulicht wird, ohne dass ein Gehäuse dieser Leitungen mit herausgezogen werden müsste.

Bezugszeichen (Auszug)



[0074] 
1
Schwenkarm
10
Knickarm
11
Kappe
12
Öffnung
14
geräteseitiges, offenes Ende (sog. heckseitige Ende des Arms)
16
Platte
16a
Öffnung
17
Platte
17a
Öffnung
20
Teleskop
21
Teleskop
22
freies Ende (für das Werkzeug)



Ansprüche

1. Teleskopierbarer Schwenkarm für ein kranähnliches Gerät, der Arm umfassend

a) einen Knickarm (10), der mit dem kranähnlichen Gerät verbindbar ist,

b) wenigstens einen Teleskop (20, 21), der aus dem Knickarm (10) heraus und in den Knickarm (10) hinein teleskopierbar ist,

c) eine Antriebsvorrichtung (30) zum Bewegen des Teleskops (20,21) aus und in den Knickarm (10),

d) eine Leitung (33, 34), die innerhalb des Knickarms (10) angeordnet ist und ein Hydraulikmedium unter Druck zur freien Spitze des Teleskops (20,21) zu leiten in der Lage ist,
dadurch gekennzeichnet, dass

e) die Leitung (33, 34) - bei in den Knickarm (10) eingefahrenem Teleskop (20,21) - relativ zum Teleskop (20, 21) entgegen der Teleskopierrichtung (T) aus dem Knickarm bewegbar ist und am Montageende des Knickarms (10) aus dem Knickarm herausziehbar ist.


 
2. Schwenkarm nach Anspruch 1, wobei das kranähnliche Gerät ein Mobilkran, zum Beispiel ein Ladekran auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, ein stationärer Kran, zum Beispiel ein Turmkran, oder ein Forstkran, zum Beispiel ein Forwarder oder eine Skiddermaschine, ist.
 
3. Schwenkarm nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Leitung (33, 34) an einem ersten Ende (33a, 34a) mit einer ersten Zuleitung (133, 134) und an einem zweiten Ende (33b, 34b) mit einer weiteren Leitung (233, 234) gekoppelt ist und eine zugängliche geräteseitige Kopplung der ersten Zuleitung (133, 134) gelöst ist, um die Leitung (33, 34) zusammen mit der weiteren Leitung (233, 234) aus dem Knickarm (10), entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung, am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm (10) zu entnehmen;
oder
die Leitung (33, 34) an einem ersten Ende (33a, 34a) mit einer Zuleitung (133, 134) und mit einem zweiten Ende (33b, 34b) mit einer weiteren Leitung (233, 234) gekoppelt ist und eine zugängliche geräteseitige Kopplung der Zuleitung (133, 134) gelöst ist, wenn die Leitung (33, 34) aus dem Knickarm (10) entnehmbar ist.
 
4. Schwenkarm nach dem vorgehenden Anspruch, wobei die Leitung (33, 34) ein starres Rohr oder ein flexibler Schlauch, und wenigstens die mit der Leitung (33,34) verbundene weitere Leitung (233, 234) ein flexibler Schlauch ist und die weitere Leitung (233, 234) zusammen mit der Leitung (33, 34) am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm (10) herausziehfähig ist.
 
5. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei ein Hydraulikzylinder (31) vorgesehen ist und über zwei, für einen besseren Zugang rautenförmig ausgebildete Platten (16,17) mit dem Knickarm verbunden ist, und die rautenförmigen Platten (16,17) je eine Öffnung aufweisen.
und/oder
der Knickarm (10) an seinem geräteseitigen Ende wenigstens eine Öffnung (12) aufweist, durch die eine Kopplung der Leitung (33, 34) mit der weiteren Leitung (233, 234) lösbar ist, bevorzugt mit einem Werkzeug.
 
6. Schwenkarm nach Anspruch 3, wobei der Knickarm (10) an seinem geräteseitigen Ende offen ist und die Öffnung (12) bevorzugt durch eine verschließbare Kappe (11) verschlossen ist, die zur Entnahme der Leitung (33, 34) und der weiteren Leitung (233, 234) öffnungsfähig ist, insbesondere die Öffnung (12) so gestaltet ist, dass durch die Öffnung (12) auch geräteseitige Lagerplatten (40) oder Gleitschuhe zwischen dem Knickarm (10) und dem Teleskop (20, 21) und/oder die Antriebseinrichtung (30) entnehmbar und wechselbar sind.
 
7. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche,
wobei es sich bei der Leitung (33, 34) und wenigstens der weiteren Leitung (233, 234) jeweils um ein Bündel von mehreren Leitungen, zum Beispiel drei, vier oder fünf Leitungen handelt, insbesondere ohne ein Gehäuse;
und/oder
die Kappe (11) über Schwenkgelenke mit dem Knickarm (10) verbunden ist und bevorzugt eine Form aufweist, um aus der Leitung tropfendes Öl aufzufangen.
 
8. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die weiteren Leitungen (233,2234) auf Rollen (50, 51) aufwickelbar und von den Rollen abwickelbar sind und diese Rollen am geräteseitigen Ende des Teleskops (20,21) sich gegenüberliegend am geräteseitigen Ende der Antriebsvorrichtung (30) angeordnet sind.
 
9. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Antriebsvorrichtung (30) ein Zylinder (31) mit einem im Zylinder (31) beweglichen Kolben ist und eine Kolbenstange (32) bei ein-teleskopiertem Teleskop (20, 21) über das geräteseitige Ende des Zylinders (31) vorsteht.
 
10. Schwenkarm nach dem vorgehenden Anspruch, wobei die Rollen (50, 51) beidseitig der Kolbenstange (32) nahe an der Kolbenstange (32) angeordnet sind, insbesondere zum Ausbau des Zylinders (31) die Rollen (50, 51) ausgebaut oder seitlich nach außen bewegbar ausgebildet sind.
 
11. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei ein Innendurchmesser der Leitung (33, 34) und wenigstens der weiteren Leitung (233, 234) identisch ist;
und/oder
die aus dem Knickarm (10) herausgezogene Leitung (33, 34) und die weitere Leitung (233, 234) einzeln auswechselbar sind, indem sie herausgezogen werden, ohne zusätzliche Gehäuseelemente.
 
12. Schwenkarm nach einem der vorgehenden Ansprüche, der zwei Teleskope (20, 21) aufweist, die bewegungstechnisch miteinander verbunden sind und bevorzugt synchron aus- und ein-teleskopierbar sind, insbesondere die zwei Teleskope (20, 21) durch einen Kettenantrieb verbunden sind und ein Kettenrad (71) bevorzugt eine Abdeckung (80) aufweist, die eine physische Trennung zwischen einer auf dem Kettenrad (71) laufenden Kette (70a) und den weiteren Leitungen (233, 234) bildet.
 
13. Schwenkarm nach dem vorgehenden Anspruch, wobei die Kette (70a) oder eine weitere Kette (70b) bevorzugt ebenfalls durch die geöffnete Öffnung (12) aus dem Schwenkarm (1) entnehmbar ist und in den Schwenkarm erneut einführbar ist.
 
14. Teleskopierbarer Schwenkarm für ein kranähnliches Gerät,
der Arm umfassend

a) einen Knickarm (10), der mit dem kranähnlichen Gerät verbindbar ist;

b) wenigstens einen Teleskop (20, 21), der aus dem Knickarm (10) heraus-teleskopierbar und in den Knickarm (10) hineinteleskopierbar ist;

c) eine Antriebsvorrichtung (30) zum Bewegen (T) des Teleskops (20,21) aus und in den Knickarm (10);

d) zumindest eine Leitung (33, 34), die innerhalb des Knickarms (10) angeordnet ist und ein Hydraulikmedium unter Druck zur freien Spitze des Teleskops (20,21) zu leiten in der Lage ist;
wobei

e) die zumindest eine Leitung (33, 34) - bei in den Knickarm (10) hinein-teleskopierten Teleskop (20,21) - relativ zum Teleskop (20, 21) entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung aus dem Knickarm bewegbar ist und am Montageende des Knickarms (10) aus dem Knickarm herausziehfähig ist;

f) die zumindest eine Leitung (33, 34) an einem ersten Ende (33a, 34a) mit einer ersten Zuleitung (133, 134) und an einem zweiten Ende (33b, 34b) mit einer weiteren Leitung (233, 234) gekoppelt ist und eine zugängliche geräteseitige Kopplung der ersten Zuleitung (133, 134) gelöst ist, um die zumindest eine Leitung (33,34) zusammen mit der weiteren Leitung (233, 234) aus dem Knickarm (10), entgegen der Heraus-Teleskopierrichtung, am geräteseitigen Ende aus dem Knickarm (10) zu entnehmen.


 
15. Verfahren zum Inspizieren, Wechseln und/oder Reparieren von Leitungen, Lagern oder einer Antriebsvorrichtung, die in einem mit einem Gerät verbundenen oder verbindbaren Knickarm (10) eines teleskopierbaren Schwenkarms (1) angeordnet sind, wobei

a) in einem ersten Schritt, eine Öffnung (12) an einem geräteseitigen Ende des Schwenkarms freigelegt wird,

b) in einem zweiten Schritt ein gekoppeltes Ende einer oder mehrerer Leitung(en) (33, 34) gelöst wird,

c) in einem dritten Schritt nur die eine Leitung (33, 34) oder nur die Leitungen (33, 34) aus der Öffnung (12) herausgezogen wird bzw. werden,

d) optional in einem vierten Schritt die Befestigungen wenigstens eines Lagers (40) gelöst wird und/oder Verbindungen der Antriebsvorrichtung (30) mit dem Knickarm (10) und/oder dem Teleskop (20, 21) gelöst werden,

e) in einem fünften Schritt die Leitung(en) (33, 34) außerhalb des Knickarms (10) inspiziert und gegebenenfalls gewechselt werden,

f) optional in einem sechsten Schritt das wenigstens eine Lager (40) gewechselt wird/werden und/oder die Antriebsvorrichtung durch die Öffnung entfernt und gewechselt wird,

g) optional in einem siebten Schritt die Antriebsvorrichtung (30) und das wenigstens eine Lager (40) wieder an dem Knickarm (10) und/oder dem Teleskop (20, 21) befestigt wird,

h) in einem achten Schritt die Leitung(en) (33, 34) wieder durch die Öffnung (12) in den Knickarm (10) eingegeben werden;

i) in einem neunten Schritt die Öffnung (12) wieder verschlossen wird.


 
16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei das Gerät ein Mobilkran als Ladekran, auf einem LKW, einem Wagon oder einem Schiff, ein stationärer Kran als Turmkran, oder ein Forstkran, zum Beispiel ein Forwarder oder eine Skiddermaschine, ist.
 




Zeichnung































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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