[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wandelement aus Beton, insbesondere ein aufrechtstehendes
oder alternativ an einer Außen- oder Innenwand applizierbares Wandelement, insbesondere
Dekorelement aus Beton.
[0002] Derartige Wandelemente sind allgemein bekannt. Sie werden als Sichtschutzwände, Lärmschutzwände,
Wandverkleidungen, insbesondere Dekorelemente eingesetzt. Insbesondere ist es auch
bekannt, derartige Wandelemente mit dazwischengeschalteten Wandelementen aus Glas,
Metall oder dergleichen als Trennwände zwischen benachbarten Grundstücken zu verwenden.
[0003] Die bekannten Wandelemente dieser Art zeichnen sich durch glatte oder großflächig
strukturierte Oberflächen aus, wobei eine Schalbrett-Struktur sehr beliebt ist. Die
bekannten Wandelemente sind Betonfertigteile unterschiedlichster Abmessungen. Da die
Wandelemente aus Beton in der Regel sehr schwer sind, umfassen sie im Beton eingebettete
Seilschlaufen oder -Ösen, an den denen Transporthaken einhängbar sind. Dies gilt insbesondere
für größere Wandelemente, die zur Errichtung von größeren Sichtschutzwänden oder dergleichen
jeweils aufrechtstehend verbaut werden. Solche Wandelemente müssen von einem Transportfahrzeug
mittels Kran zum Ort der Verbauung transportiert werden. Auch gilt es, die Wandelemente
vom Ort der Herstellung auf ein Transportmittel mittels Kran zu befördern. Zu diesem
Zweck ist es notwendig, in die Wandelemente Seilschlaufen oder -Ösen einzubetten.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Wandelemente der vorstehend
genannten Art zu schaffen, deren Sichtflächen zumindest bereichsweise durch vollständig
neuartige, an natürlich ausgewaschene Steine erinnernde, Strukturen aufweisen.
[0005] Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung
derartiger Wandelemente zur Verfügung zu stellen.
[0006] Schließlich vermitteln die Erfinder noch einen Hinweis für die unterschiedlichsten
Verwendungen der erfindungsgemäß ausgebildeten Wandelemente.
[0007] Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Produkts Wandelement dadurch gelöst, dass dieses
Wandelement mindestens eine, insbesondere eine Vielzahl regel- oder unregelmäßig über
wenigstens eine Wandfläche, insbesondere Sichtfläche, verteilt angeordnete lunkerartig
ausgebildete Ausnehmungen und/oder Durchbrüche aufweist.
[0008] Es geht hier um die Nachbildung von "Steinauswaschungen", wie man sie z.B. an Kalkstein-Küsten
beobachten kann.
[0009] Die Anlehnung an die Natur wird insbesondere dadurch erhalten, dass die Abmessungen
und/oder Form der lunkerartig ausgebildeten Ausnehmungen und/oder Durchbrüche jeweils
unterschiedlich, insbesondere aufgrund individuell manueller Herstellung weitgehend
zufallsbedingt unterschiedlich ausgebildet sind.
[0010] Konkret werden die lunkerartigen Ausnehmungen und/oder Durchbrüche durch Auswaschung
mit Wasser und/oder Dampf, oder durch Druckluft von in den Beton eingefügten mehr
oder weniger großen kugel-, ellipsoid- der wurstartig geformten Klumpen aus Lehm oder
Lehm-Sand-Mischung, Sand-Zement-Mischung, Sand-Ton-Mischung oder Sand-Bitumen-Mischung
oder dergleichen modellierbarem sowie mit dem Beton aushärtbarem und anschließend
aus diesem mittels Wasser und/oder Dampf auswaschbarem oder durch Druckluft ausblasbarem
Material erhalten.
[0011] Als modellierbares und in der vorgenannten Art behandelbares Material eignet sich
auch zementäre Schlacke oder Sägemehl mit geeignetem Bindemittel. Am besten ist jedoch
das Naturmaterial "Lehm", wobei der Lehm geringfügig mit Sand versetzt werden kann.
Der in den Nassbeton eingefügte Lehm wird durch das Einrütteln des Betons innerhalb
einer Form nicht beschädigt. Lehm lässt sich auch problemlos zusammen mit Beton aushärten.
Die Auswaschung der Lehmeinschlüsse im Beton ist problemlos. Insbesondere lässt sich
der ausgewaschene Lehm hervorragend recyceln, d.h. wiederverwenden.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Entfernung der Lehmeinschlüsse im Beton ergeben sich Ausnehmungen
und/oder Durchbrüche, die an natürliche Gesteins-Auswaschungen erinnern. Die Struktur
der Ausnehmungen und/oder Durchbrüche erscheint zufällig und natürlich. Die Natürlichkeit
wird zusätzlich dadurch erhöht, dass die Lehmeinschlüsse manuell erzeugt werden. Grundsätzlich
ist natürlich auch eine maschinelle Positionierung von Lehmklumpen etc. denkbar, wobei
die Positionierung dann vorzugsweise softwaregesteuert ist. Dadurch lässt sich in
einfacher Weise eine sehr unterschiedliche Verteilung der erfindungsgemäß vorgesehenen
Ausnehmungen und/oder Durchbrüche erreichen.
[0013] Sofern die Wandelemente als frei aufrechtstehende Elemente verwendet werden sollen,
wird in diese Elemente vorzugsweise wenigstens eine vorgefertigte, armierte, insbesondere
textil-, glasfaser- oder stahlarmierte Säule aus Beton eingebettet, an deren im einbetonierten
Zustand oberen Ende eine Seilschlaufe oder -Öse angeordnet ist, um den Transport eines
solchen Wandelements zu erleichtern. Bei einem aufrechtstehenden Wandelement mit einer
Abmessung von Länge etwa 2 m, Höhe etwa 2 m und Dicke etwa 25 cm, werden vorzugsweise
zwei Betonsäulen der vorgenannten Art eingebettet, und zwar in einem Abstand von etwa
1,2 m voneinander. Es muss dann lediglich darauf geachtet werden, dass im Bereich
dieser Betonsäulen keine Lehm- oder dergleichen -Klumpen positioniert werden; denn
dort ist das Wandelement im Wesentlichen durch die eingebettete Betonsäule ausgefüllt.
[0014] Zur Erhöhung des Dekorationseffekts eines erfindungsgemäßen Wandelements umfasst
dieses vorzugsweise wenigstens ein Leerrohr, das zu wenigstens einer lunkerartigen
Ausnehmung und/oder wenigstens einem lunkerartigen Durchbruch führt, und durch das
hindurch eine elektrische Leitung zu einer am ausnehmungs- oder durchbruchseitigen
Ende des wenigstens einen Leerrohres angeordneten Lichtquelle angeordnet ist. Auf
diese Weise ist der entsprechende Durchbruch oder die entsprechende Ausnehmung in
vorbestimmter Weise ausleuchtbar. Je nach Wunsch des Benutzers kann die Ausleuchtung
in Rot, Blau, Grün, Gelb oder Weiß erfolgen. Diesbezüglich sind natürlich keine Grenzen
gesetzt. Gleiches gilt für die Anzahl der ausgeleuchteten Ausnehmungen und/oder Durchbrüche.
[0015] Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, im Bereich wenigstens einer der beiden Flachseiten
zugewandten oberen Begrenzungskante eines Wandelements, insbesondere aufrechtstehenden
Wandelements, eine Wasserrinne mit sich über wenigstens einen Teil der Länge des Wandelements
erstreckendem Überlauf anzuordnen, so dass sich ein von oben nach unten über die entsprechende
Flachseite des Wandelements erstreckender Wasserfilm ausbildet. Das Wasser kann dann
in einem unteren Auffangbecken gesammelt und wieder zurück zur oberen Wasserrinne
gepumpt werden. Im Bereich der erfindungsgemäßen Ausnehmungen und/oder Durchbrüche
wird der vorstehend erwähnte Wasserfilm mehr oder weniger stark unterbrochen. Bei
zusätzlicher Ausleuchtung des einen oder anderen Durchbruchs bzw. der einen oder anderen
Ausnehmung wird ein zusätzlicher optischer Effekt erhalten. Hier sind der künstlerischen
Note keine Grenzen gesetzt.
[0016] Den vorstehenden Ausführungen lässt sich entnehmen, dass von besonderer Bedeutung
das Material zur Herstellung der lunkerartigen Ausnehmungen und/oder Durchbrüche ist.
Das Material muss auf jeden Fall eine Konsistenz aufweisen, die modellierbar und nach
Platzierung gegenüber Beton und dessen Aushärtung ausreichend formstabil, insbesondere
auch rüttelfest ist. Darüber hinaus muss es sich nach Aushärtung des Betons durch
Wasser und/oder Dampf oder auch durch Druckluft entfernen lassen.
[0017] Der obere Abschluss eines Wandelements kann auch durch einen Pflanztrog oder eine
Lichtschiene gebildet sein. Pflanztrog und Lichtschiene können in Kombination mit
der vorgenannten Wasserrinne angeordnet sein.
[0018] Im Übrigen lassen sich die erfindungsgemäß vorgesehenen Ausnehmungen und/oder Durchbrüche
auch zur Pflanzung verwenden. Man erhält damit ein Wandelement, dessen Sichtseite
mit Pflanzen unterschiedlichster Art bestückbar ist.
[0019] Von besonderer Bedeutung ist natürlich auch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines Wandelements der vorgenannten Art. Dieses Verfahren ist durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet:
- Platzierung von Lehm- oder dergleichen -Klumpen auf dem Boden einer Form, die seitlich
durch aufrechte und bei Bedarf entfernbare Schalwände begrenzt ist;
- Ausfüllen der Form mit Beton bis zu einer vorbestimmten ersten Höhe unter Ausbildung
eines ersten Betonspiegels, insbesondere derart, dass wenigstens ein Lehm- oder dergleichen
-Klumpen über den ersten Betonspiegel nach oben vorsteht;
- Verdichten der vorgenannten Betonfüllung;
- Platzierung weiterer Lehm- oder dergleichen -Klumpen auf dem vorgenannten und noch
nassen ersten Betonspiegel, insbesondere derart, dass wenigstens ein Lehm- oder dergleichen
-Klumpen auf den wenigstens einen über dem ersten Betonspiegel nach oben vorstehenden
Klumpen platziert wird;
- Ausfüllen der Form mit weiterem Beton bis zu einer vorbestimmten zweiten Höhe unter
Ausbildung eines zweiten Betonspiegels, insbesondere derart, dass sämtliche auf dem
Betonspiegel platzierten Lehm- oder dergleichen - Klumpen über den zweiten Betonspiegel
nach oben vorstehen;
- Verdichten der zweiten Betonfüllung;
- Abziehen des zweiten Betonspiegels mit einem Abziehblech oder dergleichen;
- Aushärten des Betons samt Lehm- oder dergleichen -Klumpen;
- Entformen des ausgehärteten Wandelements; und
- Auswaschen der eingeschlossenen Lehm- oder dergleichen -Klumpen mittels Wasser und/oder
Dampf oder Ausblasen der vorgenannten Klumpen mit Druckluft unter Ausbildung von entsprechend
lunkerartigen Ausnehmungen und/oder Durchbrüchen.
[0020] Grundsätzlich ist es auch möglich, das vorgenannte Verfahren mit nur einer einzigen
Betonschicht durchzuführen. Dieses Verfahren wäre dann durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet:
- Platzierung von Lehm- oder dergleichen -Klumpen auf dem Boden einer Form, die seitlich
durch aufrechte und bei Bedarf entfernbare Schalwände begrenzt ist;
- Ausfüllen der Form mit Beton bis zu einer vorbestimmten Höhe unter Ausbildung eines
Betonspiegels derart, dass wenigstens ein Lehm- oder dergleichen -Klumpen über diesen
Betonspiegel nach oben vorsteht;
- Verdichten der vorgenannten Betonfüllung;
- Abziehen des Betonspiegels mit einem Abziehblech oder dergleichen;
- Aushärten des Betons samt Lehm- oder dergleichen -Klumpen;
- Entformen des ausgehärteten Wandelements; und
- Auswaschen der eingeschlossenen Lehm- oder dergleichen -Klumpen mittels Wasser und/oder
Dampf, oder Ausblasen der vorgenannten Klumpen mit Druckluft, unter Ausbildung von
entsprechend lunkerartigen Ausnehmungen und/oder Durchbrüchen.
[0021] Dieses letztgenannte Verfahren erlaubt die Ausbildung von lunkerartigen Ausnehmungen
nur an einer Sichtseite des Wandelements. Es genügt z.B. bei Wandelementen, die zur
Wandverkleidung dienen, als Wand-Dekorelementen.
[0022] Nur wenn an gegenüberliegenden Sichtseiten eines Wandelements lunkerartige Ausnehmungen
vorgesehen sind, ist das erstgenannte Verfahren mit der Einbringung von zwei Betonschichten
in eine Form erforderlich.
[0023] Von besonderem Interesse ist auch die vielseitige Verwendung eines Wandelements der
erfindungsgemäßen Art. Vorzugsweise dient ein solches Wandelement als
- Raumteiler im Innen- oder Außenbereich;
- Lärmschutzwand;
- Trennwand, insbesondere mit dazwischengeschalteten Wandelementen anderer Art, insbesondere
Glaswänden;
- Kletterwand;
- Pflanzwand oder
- als Wandverkleidung bzw. Dekorelement.
[0024] Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform eines aufrechtstehenden Wandelements
der erfindungsgemäßen Art anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese
zeigen in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäß ausgebildetes Wandelement in perspektivischer Vorderansicht;
- Fig. 2
- das Wandelement gemäß Fig. 1 in perspektivischer Rückansicht;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Wandelements gemäß Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;
- Fig. 4
- das Wandelement gemäß den Fig. 1 und 2 in schematischer Vorder- bzw. Rückansicht unter
Darstellung des Innenlebens eines solchen Wandelements;
- Fig. 5
- das Wandelement gemäß Fig. 4 in Draufsicht;
- Fig. 6a-6d
- die schematische Darstellung mehrerer Verfahrensstufen für die Herstellung eines Wandelements
gemäß den Fig. 1 und 2 (jeweils ein schematischer Querschnitt durch die Herstellungsform
für ein Wandelement der vorgenannten Art).
[0025] Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Wandelement 10 aus Beton handelt es sich
um ein aufrechtstehendes Wandelement, wobei die Standfestigkeit durch die Einbindung
eines Sockelelements 16 erfolgt. Das Wandelement 10 steht also auf einem Sockel bzw.
ist in einen sich horizontal erstreckenden Sockel 16 eingebunden. Damit ist das dargestellte
Wandelement 10 ohne weiteres auf einem ebenen Untergrund im Geländer platzierbar.
Genauso gut ist es natürlich denkbar, ein solches Wandelement als Raumteiler z.B.
in der Empfangshalle eines Verwaltungsgebäudes oder eines Hotels aufzustellen. Diesbezüglich
sind dem Anwender keine Grenzen gesetzt.
[0026] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Wandelement zeichnet sich dadurch aus, dass
es eine Vielzahl unregelmäßig über die vordere und hintere Flachseite 11 verteilt
angeordnete, lunkerartig ausgebildet Ausnehmungen 12 und Durchbrüche 13 aufweist.
Die Abmessungen und die Form dieser Ausnehmungen 12 und Durchbrüche 13 sind zufallsbedingt
unterschiedlich ausgebildet. Dies rührt daher, dass die Ausnehmungen 12 und Durchbrüche
13 auf eine manuelle Herstellung zurückgehen. Dies wird noch etwas näher erläutert
anhand der Fig. 6a-6d.
[0027] Es sei jedoch an dieser Stelle schon darauf hingewiesen, dass die lunkerartigen Ausnehmungen
12 sowie die Durchbrüche 13 durch Auswaschung mit Wasser von in den Beton eingefügten,
mehr oder weniger großen kugel-, ellipsoid- oder wurstartig geformten Klumpen aus
Lehm, insbesondere einer Lehm-Sand-Mischung erhalten sind. Auch dies wird noch etwas
näher anhand der Fig. 6a-6d erläutert.
[0028] Entsprechend den Fig. 4 und 5 umfasst das frei aufrechtstehende Wandelement 10 zwei
vorgefertigte, Säulen 14 aus Beton, an deren im einbetonierten Zustand oberen Ende
jeweils eine Seilschlaufe 15 angeordnet bzw. eingebettet ist. Diese Seilschlaufen
15 dienen dem Transport des Wandelements 10 und sind auch in den Fig. 1 und 2 sichtbar.
[0029] Statt der erwähnten Stahlarmierung ist auch eine Textil- oder Glasfaser-Armierung
denkbar. Da es sich diesbezüglich um herkömmlichen Stand der Technik handelt, bedarf
es an dieser Stelle keiner weiteren Erläuterungen.
[0030] In Fig. 3 ist noch ein Ausschnitt einer erfindungsgemäß ausgebildeten Flachseite
11 des Wandelements 10 in vergrößertem Maßstab dargestellt. Insbesondere lässt sich
in Fig. 3 sehr gut ein erfindungsgemäß ausgebildeter Durchbruch 13 neben einer erfindungsgemäß
ausgebildeten lunkerartigen Ausnehmung 12 erkennen. Sowohl Durchbruch 13 als auch
Ausnehmung 12 sind hinsichtlich Form und Dimension unterschiedlich und zufällig ausgebildet.
Das künstlich hergestellte Wandelement 10 erhält dadurch eine "natürliche Note". Die
Ausnehmungen 12 und Durchbrüche 13 erinnern an natürlich erhaltene Kalkstein-Auswaschungen,
wie man sie von Kalkstein-Küsten her kennt.
[0031] Es sei auch an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass das Wandelement 10
ein oder mehrere Leerrohre umfassen, das bzw. die zu einer lunkerartigen Ausnehmung
und/oder wenigstens einem lunkerartigen Durchbruch 13 führt bzw. führen, und durch
das bzw. die hindurch elektrische Leitungen zu einer am ausnehmungs- oder durchbruchseitigen
Ende des bzw. der Leerrohre angeordnete Lichtquellen verlegbar sind. Damit lassen
sich die eine oder andere Ausnehmung bzw. der eine oder andere Durchbruch mehr oder
weniger stark illuminieren.
[0032] Des Weiteren ist es denkbar - und hier nicht dargestellt -, dass im Bereich wenigstens
einer der beiden Flachseiten 11 zugewandten oberen Begrenzungskante 17 (siehe Fig.
2) eine Wasserrinne mit sich über wenigstens einen Teil der Länge "L" des Wandelements
10 erstreckendem Überlauf angeordnet ist, so dass sich ein von oben nach unten über
die entsprechende Flachseite 11 des Wandelements erstreckender Wasserfilm ausbildet.
Das Wasser wird dann vorzugsweise in einem unteren Auffangbecken im Sockel 16 gesammelt
und mittels einer Pumpe zur oberen Wasserrinne zurückgepumpt. Bezüglich der durch
Illumination und Wasser erzielbaren Effekte wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0033] Das Material zur Herstellung der lunkerartigen Ausnehmungen 12 und/oder Durchbrüche
13 muss eine Konsistenz aufweisen, die zum einen modellierbar und zum anderen nach
Platzierung gegenüber Beton und dessen Aushärtung ausreichend formstabil, insbesondere
auch rüttelfest ist; denn Beton muss innerhalb einer Form nach Eingießen in die Form
gerüttelt werden, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Das Material zur Herstellung der
lunkerartigen Ausnehmungen und/oder Durchbrüche muss sich also hinsichtlich der Verarbeitung
von Beton etwa so verhalten wie Beton selbst. Darüber hinaus muss dieses Material
jedoch nach Aushärtung des Betons aus diesem entfernbar sein, und zwar entweder durch
Wasser und/oder Dampf oder durch Druckluft. Der obere Abschluss eines Wandelements
10 der hier gezeigten Art kann auch durch einen Pflanztrog oder eine Lichtschiene
gebildet sein. Auch hier sind dem Anwender keine Grenzen gesetzt.
[0034] Die Herstellung des aufrechtstehenden Teils des Wandelements 10 gemäß den Fig. 1
und 2 erfolgt entsprechend den Fig. 6a-6d wie folgt:
- a) Zunächst werden auf dem Boden 19 einer Form 18, die seitlich durch aufrechte und
bei Bedarf entfernbare Schalwände 21 begrenzt ist, Lehm- oder dergleichen -Klumpen
20 unterschiedlichster Form und Abmessung platziert.
- b) Anschließend wird die Form mit Beton 22 bis zu einer vorbestimmten ersten Höhe
unter Ausbildung eines ersten Betonspiegels 23 ausgefüllt, und zwar derart, dass wenigstens
ein Lehm- oder dergleichen -Klumpen 20 über den ersten Betonspiegel 23 nach oben vorsteht.
Dann erfolgt eine Verdichtung des noch nassen Betons. Diese Herstellungsstufe ist
in Fig. 6a schematisch dargestellt.
- c) Auf dem ersten Betonspiegel 23 der noch nassen ersten Betonschicht 22 werden weitere
Lehm- oder dergleichen -Klumpen 24 platziert, wobei wenigstens ein Lehm- oder dergleichen
-Klumpen 24 auf dem wenigstens einen über dem ersten Betonspiegel 23 nach oben vorstehenden
Klumpen 20 platziert wird.
- d) Dann wird die Form mit weiterem Beton 25 bis zu einer vorbestimmten zweiten Höhe
unter Ausbildung eines zweiten Betonspiegels 26 ausgefüllt, und zwar derart, dass
sämtliche auf dem ersten Betonspiegel 23 platzierten Lehm- oder dergleichen -Klumpen
24 über den zweiten Betonspiegel 26 nach oben vorstehen. Daraufhin erfolgt die Verdichtung
der zweiten Betonfüllung 25. Die Verdichtung der ersten und zweiten Betonfüllung 22
und 25 erfolgt jeweils durch an sich bekanntes Einrütteln. Der Abschluss dieses Verfahrensschritts
ist in Fig. 6b dargestellt.
- e) Anschließend wird der Beton samt Lehm- oder dergleichen Klumpen 20, 24 ausgehärtet.
Daraufhin erfolgt eine Entformung des ausgehärteten Wandelements. Das entformte Wandelement
ist in Fig. 6c dargestellt.
- f) Das ausgehärtete Wandelement entsprechend Fig. 6c wird dann in eine "Waschanlage"
gebracht und dort so platziert, dass beide Flachseiten 11 des Wandelements 10 von
Wasserdüsen 27 beaufschlagt werden. Mittels dieser Wasserdüsen lassen sich die eingeschlossenen
Lehm- oder dergleichen -Klumpen 20, 24 unter Ausbildung von entsprechend lunkerartigen
Ausnehmungen 12 und/oder Durchbrüchen 13 auswaschen (siehe dazu Fig. 6c und 6b).
[0035] Statt Wasser kann zur Entfernung der im Beton eingebetteten Lehm- oder dergleichen
-Klumpen 20, 24 auch Dampf oder Druckluft verwendet werden.
[0036] Das ausgewaschene Material wird dann vorzugsweise wiederverwendet, so dass durch
das erfindungsgemäße Verfahren die Umwelt nicht oder nur minimal belastet wird.
[0037] Nicht dargestellt ist in den Fig. 6a-6d die Platzierung und Einbettung wenigstens
einer vorgefertigten, insbesondere stahlarmierten Betonsäule mit an einem Ende eingebetteter
Seilschlaufe oder -Öse. Da es sich hierbei jedoch um eine an sich bekannte Technologie
handelt, erscheint eine nähere Beschreibung dieses Verfahrens an dieser Stelle entbehrlich.
[0038] Bei Herstellung eines plattenförmigen Wandverkleidungselements genügt es natürlich,
die lunkerartigen Ausnehmungen nur an einer Flachseite des Wandelements auszubilden.
In diesem Fall genügt zunächst der Verfahrensschritt gemäß Fig. 6a. Das Betonelement
22 mit den Lehm- oder dergleichen - Einschlüssen 20 wird nach Aushärtung des Betons
unmittelbar in die vorgenannte "Waschanlage" verbracht. Dort erfolgt dann die Auswaschung
der Lehmeinschlüsse 20. Das dadurch hergestellte Wandelement weist dann nur an einer
Flachseite 11 lunkerartige Ausnehmungen 12 auf. Zusätzlich können auch Durchbrüche
13 vorgesehen sein, die dann nach Applizierung auf einer vorgefertigten Wand als tiefere
Ausnehmungen 12 wahrgenommen werden. Derartige Wandelemente sind relativ dünnwandig.
Die Dicke beträgt vorzugsweise nur 20-30 mm bei einer Länge und Breite von etwa 50-80
cm.
[0039] Wie schon oben erwähnt, können die erfindungsgemäß ausgebildeten lunkerartigen Ausnehmungen
und/oder Durchbrüche zur Verankerung von Pflanzen verwendet werden.
[0040] Bei der dargestellten Ausführungsform erstrecken sich die Ausnehmungen 12 mehr oder
weniger horizontal. Genauso gut ist eine vertikale oder gleichmäßige oder ungleichmäßig
schräge Grundausrichtung der Ausnehmungen 12 denkbar. Auch eine Ausrichtung über Kreuz
ist möglich. Insofern sind dem Hersteller keine Grenzen gesetzt.
[0041] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Wandelement
- 11
- Wandfläche (Sicht- bzw. Flachseite)
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Durchbruch
- 14
- Armierte Betonsäule
- 15
- Seilschlaufe
- 16
- Sockelelement
- 17
- Obere Begrenzungskante
- 18
- Herstellungsform
- 19
- Formboden
- 20
- Lehm- oder dergleichen -Klumpen
- 21
- Schalwand
- 22
- Erste Betonfüllung
- 23
- Erster Betonspiegel
- 24
- Lehm- oder dergleichen -Klumpen
- 25
- Zweite Betonfüllung
- 26
- Zweiter Betonspiegel
- 27
- Wasserstrahldüsen und/oder Dampfdüsen und/oder Druckluftdüsen
1. Wandelement (10) aus Beton, insbesondere aufrechtstehendes oder an einer Außen- oder
Innenwand applizierbares Wandelement aus Beton,
dadurch gekennzeichnet, dass
es mindestens eine, insbesondere eine Vielzahl regel- oder unregelmäßig über wenigstens
eine Wandfläche (Flachseite 11) verteilt angeordnete lunkerartig ausgebildete Ausnehmungen
(12) und/oder Durchbrüche (13) aufweist.
2. Wandelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abmessungen und/oder Form der lunkerartig ausgebildeten Ausnehmungen (12) und/oder
Durchbrüche (13) jeweils unterschiedlich, insbesondere aufgrund individuell manueller
Herstellung weitgehend zufallsbedingt unterschiedlich ausgebildet sind.
3. Wandelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lunkerartigen Ausnehmungen (12) und/oder Durchbrüche (13) durch Auswaschung mit
Wasser und/oder Dampf oder durch Druckluft von in den Beton eingefügten mehr oder
weniger großen, kugel-, ellipsoid- oder wurstartig geformten Klumpen aus Lehm oder
Lehm-Sand-, Sand-Zement-, Sand-Ton- oder Sand-Bitumen-Mischung oder dergleichen modellierbarem
sowie mit dem Beton aushärtbarem und anschließend aus diesem mittels Wasser und/oder
Dampf auswaschbarem oder durch Druckluft ausblasbarem Material erhalten sind.
4. Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
es als frei aufrechtstehendes Element wenigstens eine vorgefertigte, armierte, insbesondere
stahlarmierte Säule (14) aus Beton oder dergleichen umfasst, an deren im einbetonierten
Zustand oberem Ende eine Seilschlaufe (15) oder -Öse eingebettet ist.
5. Wandelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
dieses auf einem Sockel steht oder im unteren Bereich mit wenigstens einem Sockelelement
(16) verbunden ist, so dass es aufrechtstehend auf einem Untergrund platzierbar ist.
6. Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
es wenigstens ein Leerrohr umfasst, das zu wenigstens einer lunkerartigen Ausnehmung
(12) und/oder wenigstens einem lunkerartigen Durchbruch (13) führt, durch das hindurch
eine elektrische Leitung zu einer am ausnehmungs- oder durchbruchseitigen Ende des
wenigstens einen Leerrohres angeordneten Lichtquelle verlegbar ist.
7. Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich wenigstens einer der beiden Flachseiten (11) zugewandten oberen Begrenzungskante
(17) eine Wasserrinne mit sich über wenigstens einen Teil der Länge (L) des Wandelements
(10) erstreckendem Überlauf angeordnet ist, so dass ein sich von oben nach unten über
die entsprechende Flachseite (11) des Wandelements (10) erstreckender Wasserfilm ausbildbar
ist, wobei das Wasser dann in einem unteren Auffangbecken sammel- und zur oberen Wasserrinne
zurückpumpbar ist.
8. Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Material zur Herstellung der lunkerartigen Ausnehmungen (12) und/oder Durchbrüche
(13), wie Lehm oder dergleichen, eine Konsistenz aufweist, die modellierbar und nach
Platzierung gegenüber Beton und dessen Aushärtung ausreichend formstabil, insbesondere
auch rüttelfest ist.
9. Wandelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der obere Abschluss durch einen Pflanztrog oder eine Lichtschiene gebildet ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Wandelements nach einem der Ansprüche 1-9,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- Platzierung von Lehm- oder dergleichen -Klumpen (20) auf dem Boden (19) einer Form
(18), die seitlich durch aufrechte und bei Bedarf entfernbare Schalwände (21) begrenzt ist;
- Ausfüllen der Form mit Beton (22) bis zu einer vorbestimmten Höhe unter Ausbildung
eines Betonspiegels (23), insbesondere derart, dass wenigstens ein Lehm- oder dergleichen
-Klumpen (20) über diesen Betonspiegel (23) nach oben vorsteht;
- Verdichten der vorgenannten Betonfüllung (22);
- Abziehen des zweiten Betonspiegels (26) mit einem Abziehblech oder dergleichen;
- Aushärten des Betons samt Lehm- oder dergleichen -Klumpen (20);
- Entformen des ausgehärteten Wandelements; und
- Auswaschen der eingeschlossenen Lehm- oder dergleichen -Klumpen (20) mittels Wasser
und/oder Dampf (27) oder Ausblasen der vorgenannten Klumpen mit Druckluft, jeweils
unter Ausbildung von entsprechend lunkerartigen Ausnehmungen (12) und/oder Durchbrüchen
(13).
11. verfahren zur Herstellung eines Wandelements nach einem der Ansprüche 1-9,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- Platzierung von Lehm- oder dergleichen -Klumpen (20) auf dem Boden (19) einer Form
(18), die seitlich durch aufrechte und bei Bedarf entfernbare Schalwände (21) begrenzt ist;
- Ausfüllen der Form mit Beton (22) bis zu einer vorbestimmten ersten Höhe unter Ausbildung
eines ersten Betonspiegels (22), insbesondere derart, dass wenigstens ein Lehm- oder
dergleichen -Klumpen (20) über den ersten Betonspiegel (23) nach oben vorsteht;
- Verdichten der vorgenannten Betonfüllung (22);
- Platzierung weiterer Lehm- oder dergleichen -Klumpen (24) auf dem vorgenannten ersten
Betonspiegel (23) der noch nassen ersten Betonfüllung (22), insbesondere derart, dass
wenigstens ein Lehm- oder dergleichen -Klumpen (24) auf den wenigstens einen über
dem ersten Betonspiegel (23) nach oben vorstehenden Klumpen (20) platziert wird (siehe
Fig. 6b);
- Ausfüllen der Form mit weiterem Beton (25) bis zu einer vorbestimmten zweiten Höhe
unter Ausbildung eines zweiten Betonspiegels (26), insbesondere derart, dass sämtliche
auf den ersten Betonspiegel (23) platzierten Lehm- oder dergleichen -Klumpen (24)
über den zweiten Betonspiegel (26) nach oben vorstehen;
- Verdichten der zweiten Betonfüllung (25);
- Abziehen des zweiten Betonspiegels (26) mit einem Abziehblech oder dergleichen;
- Aushärten des Betons samt Lehm- oder dergleichen -Klumpen (20, 24);
- Entformen des ausgehärteten Wandelements (siehe Fig. 6c); und
- Auswaschen der eingeschlossenen Lehm- oder dergleichen -Klumpen (20, 24) mittels
Wasser und/oder Dampf (27) oder Ausblasen der vorgenannten Klumpen mit Druckluft,
jeweils unter Ausbildung von entsprechend lunkerartigen Ausnehmungen (12) und/oder
Durchbrüchen (13).
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
für die Herstellung eines aufrechtstehenden Wandelements (10) in die Form vor Ausfüllung
mit Beton wenigstens eine vorgefertigte armierte, insbesondere stahlarmierte Betonsäule
mit an einem Ende eingebetteter Seilschlaufe oder -Öse platziert wird, die beim fertigen
Produkt als Stütz- und Transportsäule dient.
13. Verwendung eines Wandelements nach einem der vorangehenden Ansprüche, insbesondere
der Ansprüche 1 bis 9, als
- Raumteiler im Innen- oder Außenbereich;
- Lärmschutzwand;
- Trennwand, insbesondere mit dazwischengeschalteten Wandelementen anderer Art, insbesondere
Glaswänden;
- Kletterwand;
- Pflanzwand, oder als
- als Wandverkleidung bzw. Dekorelement.