Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen gasgekühlten Wärmeübertrager, insbesondere einen direkten
Ladeluftkühler, zur Kühlung eines durch den Wärmeübertrager strömbaren Fluids, mit
einem eine Mehrzahl von Strömungskanälen aufweisenden Wärmeübertragungsblock, mit
einem ersten Sammelkasten und mit einem zweiten Sammelkasten, wobei die Sammelkästen
über die Strömungskanäle fluidisch miteinander verbunden sind und der Wärmeübertragungsblock
außen von einem Gas durchströmbar ist.
Stand der Technik
[0002] Zur Erhöhung der Leistung von Verbrennungsmotoren werden in modernen Kraftfahrzeugen
Ladeluftkühler verwendet. Die Ladeluftkühler dienen zur Abkühlung eines Luftstromes,
welcher dem Verbrennungsmotor beispielsweise über einen Turbolader oder über einen
Kompressor zugeführt wird.
[0003] Durch kontinuierliche Verbesserungen des Wärmeübergangs und durch die Vergrößerung
der Stirnfläche der verwendeten Ladeluftkühler ist die Kühlleistung in der Vergangenheit
immer weiter gesteigert worden. Dadurch wurde insbesondere die Austrittstemperatur
des Luftstroms deutlich reduziert, während der im Ladeluftkühler herrschende Druck
kontinuierlich erhöht wurde.
[0004] Diese Entwicklung führt dazu, dass sich unter bestimmten Betriebsbedingungen ein
Kondensat im Inneren des Ladeluftkühlers bilden kann. Dies geschieht besonders bei
Umgebungsbedingungen, die durch eine hohe relative Luftfeuchtigkeit gekennzeichnet
sind. Bei Umgebungstemperaturen unter dem Gefrierpunkt kann das entstehende Kondensat
im Ladeluftkühler gefrieren, wodurch es zu einer Leistungsminderung oder einem totalen
Verblocken des Ladeluftkühlers kommen kann. Dies kann zu einem ungewollten Abwürgen
des Verbrennungsmotors führen. Auch kann es zu einer dauerhaften Beschädigung des
Ladeluftkühlers kommen.
[0005] Im Stand der Technik sind Vorrichtungen bekannt, welche dem Entstehen und dem Gefrieren
von Kondensat im Ladeluftkühler entgegenwirken könnten.
[0006] In der
DE 10 2012 204 431 A1 ist eine Kühlerjalousie offenbart, welche verstellbare und nicht verstellbare Blendenelemente
aufweist, durch die der Strömungsquerschnitt einer Luftdurchlassöffnung verändert
werden kann. Die Veränderung des Strömungsquerschnitts dient der Veränderung eines
Luftmassenstroms durch die Luftdurchlassöffnung. Durch eine solche Vorrichtung kann
die Umströmung eines Wärmeübertragers gezielt reduziert werden.
[0007] In der
DE 10 2005 047 840 A1 ist ein luftgekühlter Abgaswärmeübertrager offenbart, der eine Abdeckvorrichtung
aufweist, welche verstellbare Elemente aufweist. Die Abdeckvorrichtung ist derart
gestaltet, dass durch ein Verstellen der Elemente eine Umströmung des Abgaswärmeübertragers
ermöglicht oder verhindert werden kann.
[0008] Weiterhin ist eine Vorrichtung im Stand der Technik bekannt, die durch eine Abdeckhaube
gebildet ist, welche über oder vor den Wärmeübertrager positioniert werden kann, um
die Umströmung des Wärmeübertragers zu reduzieren.
[0009] Die
WO 2011/102784 A1 offenbart eine Vorrichtung, welche eine Klappe im Inneren des Ladeluftkühlers vorsieht,
die zu einer eingeschränkten Durchströmung des Wärmeübertragers führt.
[0010] Weiterhin sind Vorrichtungen im Stand der Technik bekannt, die eine dauerhafte Öffnung,
welche beispielsweise durch eine Bohrung gebildet ist, am Wärmeübertrager vorsehen,
wodurch das kontinuierliche Abfließen des entstehenden Kondensats gewährleistet wird.
[0011] Die
FR 2 922 962 offenbart eine Vorrichtung, welche eine Auffangkammer für das Kondensat vorsieht
und ein Ablassvorrichtung, über welche das gesammelte Kondensat aus dem Wärmeübertrager
abgelassen werden kann.
[0012] Nachteilig an den Vorrichtungen im Stand der Technik ist insbesondere, dass durch
eine Vorrichtung aus verstellbaren Blendenelementen oder einer Abdeckhaube vor dem
Wärmeübertrager im Regelfall auch die Kühlleistung des Kühlmittelkühlers oder anderer
Wärmeübertrager beeinflusst wird. Verstellbare Blendenelemente benötigen darüber hinaus
einen Ansteuerungsmechanismus und eine geeignete Steuerung, was kostenintensiv ist
und eine aufwändige Fertigung verursacht.
[0013] Nachteilig an einer im Wärmeübertrager installierten Klappe ist insbesondere, dass
eine Steuerung und eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen werden muss, welche eine
Aktivierung und eine Deaktivierung der Klappe verursachen kann. Dies ist ebenfalls
komplex und kostenaufwändig.
[0014] Das Vorsehen einer dauerhaften Öffnung zum kontinuierlichen Abführen von Kondensat
ist nachteilig, weil der Wärmeübertrager dadurch permanent geöffnet ist. Bei stehendem
Motor kann Wasser über die Öffnung in den Wärmeübertrager, insbesondere in den Ladeluftkühler,
eindringen, wodurch es zu einer Beschädigung des Verbrennungsmotors kommen kann.
[0015] Nachteilig an einer Auffangkammer und einer Ablassvorrichtung für das Kondensat ist
insbesondere die bauliche Integration der Elemente in die bestehenden Teile. Dies
kann zu nicht unerheblichen Mehrkosten führen,
Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0016] Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Wärmeübertrager zu schaffen,
welcher gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist und die Entstehung von Kondensat
verringert, eventuell entstandenes Kondensat ableitet und gegebenenfalls auch das
Einfrieren des Kondensats verhindert.
[0017] Die Aufgabe hinsichtlich des Wärmeübertragers wird durch einen Wärmeübertrager, mit
den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft einen gasgekühlten Wärmeübertrager,
insbesondere einen direkten Ladeluftkühler, zur Kühlung eines durch den Wärmeübertrager
strömbaren Fluids, mit einem eine Mehrzahl von Strömungskanälen aufweisenden Wärmeübertragungsblock,
mit einem ersten Sammelkasten und mit einem zweiten Sammelkasten, wobei die Sammelkästen
über die Strömungskanäle fluidisch miteinander verbunden sind und der Wärmeübertragungsblock
außen von einem Gas durchströmbar ist, wobei in Durchströmungsrichtung vor dem Wärmeübertragerblock
ein Blendenelement zur bereichsweisen Verhinderung der Umströmung der Strömungskanäle
desselben angeordnet ist, wobei einer der Sammelkästen ein Ventil zur Ableitung von
Kondensat des Fluids aufweist, das zur Umgebung des Wärmeübertragers hin verschließbar
oder freigebbar ist.
[0019] Der gasgekühlte Wärmeübertrager wird besonders vorteilhaft von einem Fluid durchströmt
und von einem Gas umströmt. Das Gas ist vorzugsweise Luft. Durch den Wärmeübertrager
kann so ein Wärmeübertrag zwischen dem im Inneren strömenden Fluid und dem außerhalb
strömenden Gas erreicht werden. Das Blendenelement ist vorzugsweise an der angeströmten
Seite des Wärmeübertragers angeordnet, so dass durch das Blendenelement der den Wärmeübertrager
umströmende Luftstrom abgelenkt wird und um die von dem Blendenelement überdeckten
Strömungskanäle des Wärmeübertragungsblocks herumgelenkt wird. Dadurch wird die Kühlleistung
in den überdeckten Strömungskanälen reduziert, wodurch wirkungsvoll die Entstehung
von Kondensat in diesen Strömungskanälen vermieden und die lokale Abkühlung in diesem
Bereich reduziert wird. Dies wirkt dem Einfrieren und dem dadurch entstehenden Verblocken
des Wärmeübertragers entgegen, da zumindest die von dem Blendenelemente überdeckten
Strömungskanäle nicht zufrieren. Der durch die vom Blendenelement überdeckten Strömungskanäle
strömende Fluidstrom kann daher dazu genutzt werden, Kondensat, welches in den übrigen
Strömungskanälen entsteht, aus dem unteren Bereich des Wärmeübertragers, insbesondere
dem Sammelkasten, auszublasen beziehungsweise es zu dem Ventil zu transportieren,
welches in einem der Sammelkästen angeordnet ist.
[0020] Auch ist es vorteilhaft, wenn das Ventil in dem Sammelkasten angeordnet ist, der
dem Wärmeübertragungsblock in Strömungsrichtung des Fluids nachgelagert ist.
[0021] Das Anordnen des Ventils in dem in Strömungsrichtung des Fluids nachgelagerten Sammelkasten
ist besonders vorteilhaft, da dadurch erreicht werden kann, dass das entstehende Kondensat
durch die Durchströmung der Strömungskanäle hin zum Ventil mitgerissen wird. Insbesondere
der Fluidstrom durch die von dem Blendenelement überdeckten Strömungskanäle kann das
entstehende Kondensat vorteilhaft in Richtung des Ventils mitreißen.
[0022] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil zum
längsseitigen Ende des Sammelkastens hin beabstandet zum äußeren Strömungskanal des
Wärmeübertragungsblocks im Sammelkasten angeordnet ist.
[0023] Die Anordnung des Ventils beabstandet zum äußeren Strömungskanal ist besonders vorteilhaft,
da auf diese Weise das gesamte in den Strömungskanälen entstandene Kondensat begünstigt
durch die Fluidströmung innerhalb des Wärmeübertragers und begünstigt durch die Schwerkraft
in Richtung des Ventils strömen kann. Auch ist ein Rückströmen des gesammelten Kondensats
in den untersten Strömungskanal damit wirkungsvoll vermieden.
[0024] Auch ist es zu bevorzugen, wenn das Ventil als Rückschlagventil ausgebildet ist,
wobei durch das Ventil eine Fluidströmung vom Sammelkasten hin zur Umgebung freigebbar
ist.
[0025] Dies ist besonders vorteilhaft, um ein Einströmen eines Fluids von außerhalb des
Wärmeübertragers in den Wärmeübertrager hinein zu vermeiden. Ein Einströmen von Flüssigkeiten
und/oder Schmutzpartikeln könnte zu einer Verunreinigung des Fluidstroms innerhalb
des Wärmeübertragers führen und zu einer Beschädigung der dem Wärmeübertrager nachgelagerten
Komponenten, wie beispielsweise einem Turbolader oder einem Verbrennungsmotor.
[0026] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Sammelkasten, welcher das Ventil am längsseitigen
Endbereich aufweist, eine trichterförmige Innenkontur aufweist, welche ein Gefälle
in Richtung des Ventils ausbildet.
[0027] Eine trichterförmige Innenkontur ist vorteilhaft, um den Fluss des Kondensats hin
zum Ventil zu verbessern. Die trichterförmige Innenkontur ist bevorzugt derart gestaltet,
dass das Kondensat unterhalb des untersten Strömungskanals gesammelt wird, um ein
Rückströmen in den Strömungskanal zu vermeiden.
[0028] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Ventil in Abhängigkeit einer Druckdifferenz
zwischen einem Druck in dem Sammelkasten, in welchem das Ventil angeordnet ist, und
einem Druck außerhalb des Sammelkastens ansteuerbar ist.
[0029] Das Ventil gibt insbesondere bei einer Druckdifferenz zwischen ungefähr 1 bar und
2 bar den Strömungsweg vom Sammelkasten hin zur Umgebung des Sammelkastens frei. Das
Ventil kann dabei aktiv angesteuert werden, indem die Druckdifferenz über geeignete
Sensoren innerhalb des Wärmeübertragers und außerhalb des Wärmeübertragers erfasst
wird. Alternativ kann das Ventil durch seine bauliche Ausführung derart gestaltet
sein, dass sich es automatisch bei einer vorgegebenen Druckdifferenz öffnet beziehungsweise
schließt.
[0030] Insbesondere soll das Ventil während des Leerlaufs und bei geringen Motorlasten geschlossen
bleiben, um eine Geräuschentstehung am Ventil zu vermeiden. Durch das Öffnen bei höheren
Motorlasten kann erreicht werden, dass das Ablassgeräusch des Ventils von dem Geräusch
des Verbrennungsmotors maskiert wird, wodurch es zu keinen negativen Rückwirkungen
auf den Insassen kommt.
[0031] Auch ist es zweckmäßig, wenn durch die Anordnung des Blendenelementes die Umströmung
von zumindest einem der Strömungskanäle durch das Gas verhinderbar ist.
[0032] Durch die Verhinderung der Umströmung beziehungsweise die Reduzierung der Umströmung
von Strömungskanälen mit dem Gas kann eine Reduktion der Kühlleistung in diesen Strömungskanälen
erreicht werden. Dies führt dazu, dass die Neigung zur Entstehung von Kondensat in
den zumindest teilweise überdeckten Strömungskanälen reduziert wird. Bevorzugt sind
die jeweils in Einbaulage untersten Strömungskanäle durch das Blendenelement überdeckt.
Je nach Größe des Wärmeübertragers und nach notwendiger Kühlleistung kann eine unterschiedliche
Anzahl von Strömungskanälen überdeckt werden. Durch das Überdecken von einer größeren
Anzahl von Strömungskanälen wird die Kühlleistung des Wärmeübertragers insgesamt verringert,
während die Anzahl der Strömungskanäle, in welchen kein Kondensat entsteht, vergrößert
wird. Hierdurch wird die Neigung zum vollständigen Einfrieren beziehungsweise Verblocken
reduziert. Eine geringere Anzahl von überdeckten Strömungskanälen führt zu einer weniger
stark reduzierten Kühlleistung, während die Gefahr des Einfrierens beziehungsweise
des Verblockens des Wärmeübertragers erhöht wird. Hier muss vorzugsweise für jeden
speziellen Anwendungsfall ein Optimum gefunden werden.
[0033] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das Blendenelement zumindest den äußeren
Strömungskanal oder den äußeren und den direkt zu diesem benachbarten Strömungskanal
überdeckt.
[0034] Dies ist vorteilhaft, da somit insbesondere die Strömungskanäle überdeckt sind, welche
am unteren Endbereich des Wärmeübertragerblocks angeordnet sind. Das Kondensat, welches
in den oberen Strömungskanälen, die nicht überdeckt sind, entsteht, kann in den Sammelkästen
nach unten fließen. Die jeweils unteren Strömungskanäle, welche von dem Blendenelemente
überdeckt sind, werden aufgrund der geringeren Umströmung mit dem Gas nicht so stark
abgekühlt. Die Entstehung von Kondensat in diesem Bereich ist daher in jedem Fall
geringer als in den oberen Strömungskanälen. Damit ist die Neigung zur Verblockung
dieser Strömungskanäle infolge von Überfrieren wesentlich geringer als bei den oberen
nicht überdeckten Strömungskanälen. Durch die unteren überdeckten Strömungskanäle
strömt daher in jedem Fall weiterhin das Fluid, wodurch das von oben herabfließende
Kondensat mitgerissen wird und zu dem Ventil in dem Sammelkasten, welcher dem Wärmeübertragungsblock
nachgelagert ist, strömt. Ein Abtransport des Kondensats ist somit jederzeit gewährleistet.
[0035] Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn durch das Blendenelement die maximal erreichbare
Kühlleistung des Wärmeübertragers reduzierbar ist, wobei das Blendenelement die Kühlleistung
vorzugsweise auf einen Wert zwischen 40 % und 95 % der Kühlleistung reduziert, die
bei unveränderten Randbedingungen ohne das Blendenelement erreichbar ist.
[0036] Eine Verringerung der Kühlleistung in diesem Bereich ist besonders vorteilhaft, da
noch eine ausreichend Kühlleistung für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch des Wärmeübertragers
erreicht wird, während gleichzeitig die Neigung zum Einfrieren beziehungsweise Verblocken
des Wärmeübertragers ausreichend reduziert wird. Auf diese Weise kann vorteilhaft
ein Wärmeübertrager geschaffen werden, der auch bei niedrigen Außentemperaturen eine
ausreichende Funktionssicherheit aufweist.
[0037] Auch ist es vorteilhaft, wenn das Blendenelement mit dem Wärmeübertrager verschweißt
ist und/oder verclipst ist und/oder verklebt ist und/oder verschraubt ist und/oder
verklemmt ist.
[0038] Je nach Ausgestaltung des Blendenelementes kann es bevorzugt über unterschiedliche
Verfahren mit dem Wärmeübertrager beziehungsweise dem Wärmeübertragungsblock verbunden
werden. Bevorzugt ist das Blendenelement aus einem metallischen Werkstoff oder einem
Kunststoff gebildet.
[0039] Der Druck des Fluids liegt bevorzugt oberhalb des Umgebungsdrucks des Wärmeübertragers.
Das Fluid hat somit ein höheres Druckniveau als das Gas, welches den Wärmeübertrager
umströmt. Dies ist insbesondere für einen als Ladeluftkühler verwendeten Wärmeübertrager
vorteilhaft, da in diesen regelmäßig ein hoher Druck herrscht, welcher durch den vorhandenen
Turbolader oder Kompressor erzeugt wird.
[0040] Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
und in der nachfolgenden Figurenbeschreibung beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen detailliert erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Teilansicht eines Wärmeübertragers, wobei der untere Teil des
Wärmeübertragungsblocks von einem Blendenelement überdeckt ist, und
- Fig. 2
- eine Schnittansicht durch den Wärmeübertrager, wobei ein Teil des Wärmeübertragungsblocks
und ein Teil des Sammelkastens dargestellt ist, wobei der Sammelkasten am unteren
Endbereich ein Ventil aufweist.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0042] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Teilansicht eines Wärmeübertragers 1. Der
Wärmeübertrager 1 weist einen Wärmeübertragungsblock 2 auf, welcher aus einer Mehrzahl
von nicht gezeigten, parallel zueinander angeordneten Rohren und dazwischen angeordneten
Wellrippenelementen gebildet ist. Die Rohre des Wärmeübertragungsblocks 2 sind endseitig
jeweils in einem Sammelkasten 3 aufgenommen. In Figur 1 ist nur einer dieser Sammelkästen
3 dargestellt. Die Rohre bilden in ihrem Inneren die Strömungskanäle 9 des Wärmeübertragungsblocks
2 aus.
[0043] Der Sammelkasten 3 weist ein Halteelement 7 auf, mit welchem der Sammelkasten 3 innerhalb
eines Fahrzeugs gegenüber umgebenden Strukturelementen befestigt werden kann. Weiterhin
weist der Sammelkasten 3 eine Befestigungsvorrichtung 6 auf, an welcher eine durch
eine Stange ausgebildete Haltevorrichtung 5 fixiert werden kann. Die Haltevorrichtung
5 dient zur Befestigung eines Blendenelementes 4, welches den Wärmeübertragungsblock
2 zumindest teilweise überdeckt.
[0044] Das Blendenelement 4 ist dabei derart ausgestaltet, dass eine gewisse Anzahl der
Rohre des Wärmeübertragungsblocks 2 über die gesamte Breite des Wärmeübertragers 1
überdeckt wird. Das Blendenelement 4 erstreckt sich hierzu insbesondere von dem gezeigten
Sammelkasten 3 zum nicht gezeigten Sammelkasten, welcher am gegenüberliegenden Endbereich
des Wärmeübertragungsblocks 2 angeordnet ist.
[0045] Das Blendenelement 4 dient dazu den Wärmeübertragungsblock 2 von einem Luftstrom,
welcher den Wärmeübertrager 1 umströmt, abzuschirmen. Hierzu ist das Blendenelement
4 bevorzugt auf der Seite des Wärmeübertragers 1 angeordnet, welche von einem den
Wärmeübertrager 1 umströmenden Gas angeströmt wird. Auf diese Weise wird das den Wärmeübertrager
1 anströmende Gas nach oben und unten abgelenkt, wodurch insbesondere die oberhalb
des Blendenelementes 4 angeordneten Rohre und der Bereich unterhalb des Wärmeübertragers
1 von dem Gas umströmt werden.
[0046] Der Wärmeübertrager 1 wird erfindungsgemäß von einem Fluid durchströmt. An dem Wärmeübertragungsblock
2 entsteht ein Vllärmeübertrag zwischen dem durch den Wärmeübertrager 1 strömenden
Fluid und dem um den Wärmeübertrager 1 strömenden Gas. Dies dient insbesondere einer
Abkühlung des im Wärmeübertrager 1 strömenden Fluids.
[0047] Im Bereich des Wärmeübertragungsblocks 2, welcher von dem Blendenelement 4 überdeckt
ist, findet eine geringere Abkühlung des in den überdeckten Rohren des Wärmeübertragungsblocks
2 strömenden Fluids statt. Hierdurch wird insbesondere die Neigung zur Bildung von
Kondensat innerhalb der überdeckten Rohre deutlich reduziert. Insbesondere im Vergleich
zu den oberhalb des Blendenelementes 4 angeordneten Rohren, welche vollständig von
dem Gas umströmt werden, ist die Entstehung von Kondensat unter bestimmten Betriebsbedingungen
im Wärmeübertrager 1 deutlich stärker als in den von dem Blendenelement 4 überdeckten
Rohren.
[0048] Das im Wärmeübertrager 1 strömende Fluid wird in einem der Sammelkästen 3 auf die
Rohre des Wärmeübertragungsblocks 2 verteilt und im jeweils anderen aus diesen Rohren
gesammelt und aus dem Wärmeübertrager 1 abgeführt.
[0049] Der Wärmeübertrager 1 ist bevorzugt ein Ladeluftkühler, welcher dazu genutzt wird,
einen Luftstrom abzukühlen, welcher sodann mittels eines Turboladers oder eines Kompressors
dem Verbrennungsmotor zugeführt wird.
[0050] Das Blendenelement 4 ist im Ausführungsbeispiel der Figur 1 dreiecksförmig geformt
und liegt mit dem Scheitel auf der Stange der Haltevorrichtung 5 auf. Dadurch ergeben
sich oberhalb der Haltevorrichtung 5 und unterhalb der Haltevorrichtung 5 jeweils
schräg stehende Flächen des Blendenelementes 4, welche die Ableitung des auf das Blendenelement
4 strömenden Luftstroms nach oben beziehungsweise nach unten begünstigen. Das Blendenelement
4 weist im Ausführungsbeispiel der Figur 1 eine abgewinkelte Kontur als Querschnitt
auf.
[0051] In alternativen Ausführungsbeispielen kann das Blendenelemente 4 auch als ebenes
plattenförmiges Element ausgebildet sein, welches vor einer gewissen Anzahl der Rohre
angeordnet wird. Das Blendenelement kann auch einteilig mit dem Wärmeübertrager verbunden
sein oder über Verfahren, wie das Schweißen, das Kleben, das Klemmen oder Verclipsen
mit dem Wärmeübertrager verbunden sein. Bevorzugt ist das Blendenelement 4 aus einem
metallischen Material hergestellt, so dass es auf einfache Weise mit dem Wärmeübertragungsblock
verbunden werden kann.
[0052] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel kann das Blendenelement aus Kunststoff
gebildet sein, wodurch insbesondere seine Herstellung erleichtert wird und das Blendenelement
besonders kostengünstig ausgeführt werden kann. Das Blendenelement kann vorzugsweise
in einem Extrusionsverfahren erzeugt werden, wodurch eine einfache Herstellung im
Rahmen einer Großserienfertigung ermöglicht wird.
[0053] In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel kann das Blendenelement auch eine
Anzahl von Öffnungen enthalten, welche zumindest eine Teilumströmung der überdeckten
Rohre des Wärmeübertragungsblocks zulassen. Auch kann das Blendenelement sich nur
über einen Teilbereich des Wärmeübertragungsblocks erstrecken. Auch ist es vorsehbar,
dass das Blendenelement in mehrere einzelne Abschnitte geteilt ist, so dass beispielsweise
jeweils nur die den Sammelkästen zugewandten Endbereiche der Rohre überdeckt werden.
[0054] Die grundsätzliche Aufgabe des Blendenelementes 4 liegt darin, die Anströmung der
überdeckten Rohre um einen gewissen Anteil zu reduzieren, um die Kühlleistung in den
überdeckten Rohren zu reduzieren. Hierbei sollte die Kühlleistung in den überdeckten
Rohren vorzugsweise um einen Anteil von 40 % bis 95 % im Vergleich zu den nicht abgedeckten
Rohren reduziert werden.
[0055] Durch die Reduzierung der Kühlleistung in den überdeckten Rohren wird insbesondere
die Entstehung von Kondensat verhindert. Dadurch kann sichergestellt werden, dass
insbesondere die überdeckten Rohre des Wärmeübertragungsblocks 2 zu keiner Zeit vollständig
gefrieren und somit verblocken. Dies führt dazu, dass jederzeit zumindest durch die
von dem Blendenelement 4 überdeckten Rohre ein Luftstrom durch den Wärmeübertrager
1 transportiert werden kann.
[0056] Die Figur 2 zeigt eine Schnittansicht durch den Wärmeübertrager 1. In der Schnittansicht
ist zu erkennen, dass die Rohre, welche jeweils einen Strömungskanal 9 ausbilden,
parallel übereinander innerhalb des Wärmeübertragungsblocks 2 angeordnet sind. Zwischen
den einzelnen Strömungskanälen 9 sind Wellrippenelemente 10 angeordnet, welche insbesondere
den Wärmeübertrag zwischen dem den Wärmeübertragungsblock 2 umströmenden Gas und dem
durch die Strömungskanäle 9 strömenden Fluid verbessern sollen. Die Strömungskanäle
9 sind endseitig jeweils in einem Rohrboden 8 aufgenommen, an welchem eine deckelartige
Wandung 11 angeschlossen ist, wodurch der Sammelkasten 3 zwischen dem Rohrboden 8
und der Wandung 11 ausgebildet wird. Die Strömungskanäle 9 münden somit einseitig
alle in das Innenvolumen des dargestellten Sammelkastens 3. In Figur 2 ist der auslassseitige
Sammelkasten 3 dargestellt.
[0057] In der Wandung 11 des Sammelkastens 3 ist ein Ventil 12 angeordnet, welches eine
Ventileinlassseite 13 aufweist und eine Ventilauslassseite 14. Die Ventileinlassseite
13 ist zum Innenvolumen des Sammelkastens 3 gerichtet, während die Ventilauslassseite
14 hin zur Umgebung gerichtet ist. Das Ventil 12 ist derart ausgebildet, dass ein
Fluidstrom nur von innerhalb des Sammelkastens 3 zur Umgebung hin realisiert werden
kann. Das Ventil 12 dient insbesondere dem Abführen eines Kondensats, welches sich
innerhalb des Wärmeübertragers 1 bilden kann. Das Ventil 12 ist hierzu druckgesteuert
und kann insbesondere durch das Entstehen einer Druckdifferenz innerhalb des Wärmeübertragers
1 und außerhalb des Wärmeübertragers 1 geöffnet beziehungsweise geschlossen werden.
Bevorzugt ist das Ventil 12 derart ausgelegt, dass es lediglich dann öffnet, wenn
der Verbrennungsmotor mit einem vordefinierten Minimum an Last betrieben wird.
[0058] In Figur 2 ist dargestellt, dass die Oberkante der Ventileinlassseite 13 unterhalb
einer Niveaulinie 15 angeordnet ist, welche gleichzeitig unterhalb der Unterkante
des untersten Strömungskanals 9 angeordnet ist. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass der Einlass zum Ventil 12 jederzeit unterhalb des tiefsten Punktes des untersten
Strömungskanals 9 liegt. Dies dient zur besseren Abführung des entstehenden Kondensats
aus dem Sammelkasten 3. Würde das Ventil 12 höher angeordnet sein, könnte ein Rückströmen
des Kondensats in den unteren Strömungskanal 9 entstehen, wodurch es wiederum zu einer
Vereisung beziehungsweise Verblockung des unteren Strömungskanals 9 kommen könnte.
[0059] In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Sammelkasten eine trichterförmige
Innenkontur im Bereich des unteren Endbereichs aufweisen, welche insbesondere ein
Zufließen des im Sammelkasten gesammelten Kondensats hin zum Ventil ermöglichen kann.
Auf diese Weise könnte ein weiter verbesserter Abtransport des Kondensats aus dem
Sammelkasten erreicht werden.
[0060] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiele sind beispielhaft und sollen
den Erfindungsgedanken verdeutlichen. Insbesondere hinsichtlich der Detailausgestaltung
des Wärmeübertragers 1 beziehungsweise der Gestaltung der Sammelkästen 3 weisen die
Figuren 1 und 2 keine beschränkende Wirkung auf. Auch die Anordnung beziehungsweise
Ausgestaltung des Blendenelementes 4 in Figur 1 ist beispielhaft. In alternativen
Ausführungsbeispielen können auch andere Blendenelemente vorgesehen werden. Die Hauptaufgabe
des Blendenelementes 4 ist die zumindest teilweise Überdeckung von einer vordefinierten
Anzahl von Rohren des Wärmeübertragungsblocks 2 am unteren Endbereich des Wärmeübertragungsblocks
2.
1. Gasgekühlter Wärmeübertrager (1), insbesondere direkter Ladeluftkühler, zur Kühlung
eines durch den Wärmeübertrager (1) strömbaren Fluids, mit einem eine Mehrzahl von
Strömungskanälen (9) aufweisenden Wärmeübertragungsblock (2), mit einem ersten Sammelkasten
(3) und mit einem zweiten Sammelkasten (3), wobei die Sammelkästen (3) über die Strömungskanäle
(9) fluidisch miteinander verbunden sind und der Wärmeübertragungsblock (2) außen
von einem Gas durchströmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Durchströmungsrichtung vor dem Wärmeübertragerblock (2) ein Blendenelement (4)
zur bereichsweisen Verhinderung der Umströmung der Strömungskanäle desselben angeordnet
ist, wobei einer der Sammelkästen (3) ein Ventil (12) zur Ableitung von Kondensat
des Fluids aufweist, das zur Umgebung des Wärmeübertragers (1) hin verschließbar oder
freigebbar ist.
2. Wärmeübertrager (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) in dem Sammelkasten (3) angeordnet ist, der dem Wärmeübertragungsblock
(2) in Strömungsrichtung des Fluids nachgelagert ist.
3. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) zum längsseitigen Ende des Sammelkastens (3) hin beabstandet zum
äußeren Strömungskanal (9) des Wärmeübertragungsblocks (2) im Sammelkasten (3) angeordnet
ist.
4. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) als Rückschlagventil ausgebildet ist, wobei durch das Ventil (12)
eine Fluidströmung vom Sammelkasten (3) hin zur Umgebung freigebbar ist.
5. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelkasten (3), welcher das Ventil (12) am längsseitigen Endbereich aufweist,
eine trichterförmige Innenkontur aufweist, welche ein Gefälle in Richtung des Ventils
(12) ausbildet.
6. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (12) in Abhängigkeit einer Druckdifferenz zwischen einem Druck in dem
Sammelkasten (3), in welchem das Ventil (12) angeordnet ist, und einem Druck außerhalb
des Sammelkastens (3) ansteuerbar ist.
7. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Anordnung des Blendenelementes (4) die Umströmung von zumindest einem der
Strömungskanäle (9) durch das Gas verhinderbar ist.
8. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blendenelement (4) zumindest den äußeren Strömungskanal (9) oder den äußeren
und den direkt zu diesem benachbarten Strömungskanal (9) überdeckt.
9. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Blendenelement (4) die maximal erreichbare Kühlleistung des Wärmeübertragers
(1) reduzierbar ist, wobei das Blendenelement (4) die Kühlleistung vorzugsweise auf
einen Wert zwischen 40 % und 95 % der Kühlleistung reduziert, die bei unveränderten
Randbedingungen ohne das Blendenelement (4) erreichbar ist.
10. Wärmeübertrager (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blendenelement (4) mit dem Wärmeübertrager (1) verschweißt ist und/oder verclipst
ist und/oder verklebt ist und/oder verschraubt ist und/oder verklemmt ist.