[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erkennen einer Manipulation an einem
Gegenstand, insbesondere an einem Gegenstand mit einem Gehäuse.
[0002] Bei einer derartigen Vorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Vorrichtung
zum Erkennen einer Manipulation an einem mobilen Bezahlterminal handeln. Bei der Vorrichtung
kann es sich aber auch um eine Vorrichtung zum Erkennen einer Manipulation an einer
Alarmanlage, an einen Rauchmelder oder an einem anderen vor unbefugten Eingriffen
zu schützenden Gegenstand handeln.
[0003] Eine solche Vorrichtung umfasst einen Betätigungsschalter und ein Betätigungselement,
die derart an einem Gegenstand angeordnet sind, dass im Falle einer mechanischen Manipulation
an dem Gegenstand das Betätigungselement auf den Bestätigungsschalter einwirkt und
ihn von einer ersten Schalterstellung in eine zweie Schalterstellung überführt. In
Verbindung mit einer elektrischen Auswerteeinrichtung wird dabei ein elektrisches
Signal erzeugt, welches von einer Detektionselektronik verarbeitet werden kann.
[0004] Zu diesem Zweck weist der Betätigungsschalter eine Schnappscheibe auf, wie sie beispielsweise
bei Tastschaltern in Tastaturen Anwendung findet. Die Schnappscheibe hat einen stabilen
Zustand, der einer ersten Stellung entspricht, und einen metastabilen Zustand, der
einer zweiten Stellung entspricht. Das Betätigungselement hat einen Körper und einen
von dem Körper vorstehenden Betätigungsdom zum Einwirken auf die Schnappscheibe, um
diese bei einer Manipulation an dem Gegenstand von einer ersten Stellung in eine zweite
Stellung zu schalten. Mittels einer Auswerteeinrichtung kann anhand der Stellung der
Schnappscheibe und/oder eines Schaltvorgangs der Schnappscheibe zwischen der ersten
Stellung und der zweiten Stellung ein elektrisches Signal erzeugt werden.
[0005] Ein derartiger Betätigungsmechanismus mit einem Betätigungselement und einem Betätigungsschalter
mit einer Schnappscheibe ist in der Technik bei Tastschaltern, beispielsweise in Tastaturen,
bekannt.
[0006] Die
DE 41 39 554 A1 offenbart einen Tastschalter, bei dem an einer Tastkappe ein Niederdrücknoppen ausgebildet
ist, der auf eine Schnappscheibe einwirkt und vorzugsweise in sich elastische ausgebildet
ist. Mittels des Niederdrücknoppens können Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden.
[0007] Aus der
DE 10 2010 021 696 A1 ist eine mechanische Tastatur bekannt, bei der an einer Silikonmatte ein Schaltstößel
angeordnet ist, der auf einer Schnappscheibe aufliegt.
[0008] Bei einem aus der
EP 0 538 199 A2 bekannten elektrischen Tastschalter ist an einer Tast- und Zentrierkappe eine Drücknoppe
angeordnet, die eine Schnappscheibe schaltet.
[0009] Eine technische Herausforderung bei Vorrichtungen zum Erkennen einer Manipulation
an einem Gegenstand mit einem derartigen Betätigungsmechanismus ist dadurch gegeben,
dass Fertigungsschwankungen bei der Herstellung und/oder der Montage des Betätigungselements
und der Schnappscheibe zu einem ungünstigen Schaltverhalten führen können. Wenn beispielsweise
die Spitze des Betätigungsdoms mit einem leichten lateralen Versatz zur Mitte der
Schnappscheibe angeordnet ist, erfolgt der Schaltvorgang zwischen der ersten und der
zweiten Stellung der Schnappscheibe bei einer (auf das Betätigungselement ausgeübten)
Auslösekraft, die sich von der Auslösekraft bei ideal zentrierter Anordnung von Betätigungsdom
und Schnappscheibe unterscheidet.
[0010] Fertigungsschwankungen bei der Ausformung des Betätigungsdoms können ebenfalls zu
ungewollten Schwankungen im Schaltverhalten unterschiedlicher, nominell baugleicher
Vorrichtungen führen.
[0011] Weiterhin kann auch bei der Betätigung des Betätigungselements eine Winkelabweichung
von einer idealen Auslöserichtung (in der Regel lotrecht zum Körper des Betätigungselements
und zugleich zu einem Körper des Betätigungsschalters) ein ungünstig abweichendes
Schaltverhalten oder eine Fehlfunktion verursachen.
[0012] Eine weitere Herausforderung besteht im möglichen Auftreten von Erschütterungen des
Gegenstandes, die nicht durch eine Manipulation an dem Gegenstand, sondern beispielsweise
durch Herunterfallen des Gegenstands oder transportbedingte Stöße oder Vibrationen
erzeugt werden. In solchen Fällen kann es zum Auslösen des Betätigungsmechanismus
der Vorrichtung zum Erkennen einer Manipulation an einem Gegenstand und somit zu einer
Fehldiagnose einer vermeintlichen Manipulation kommen.
[0013] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Erkennen einer
Manipulation an einem Gegenstand zur Verfügung zu stellen, die eine zuverlässige,
gegenüber Fertigungsschwankungen und Winkelabweichungen bei der Betätigung fehlertolerante
Funktion sicherstellt.
[0014] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0015] Demnach ist vorgesehen, an dem Betätigungsdom, der eine erste Steifigkeit aufweist,
ein Anlageelement zum Einwirken auf die Schnappscheibe anzuordnen, wobei das Anlageelement
eine gegenüber der ersten Steifigkeit größere, zweite Steifigkeit aufweist.
[0016] Die vorliegende Erfindung geht von der experimentell gestützten Erkenntnis aus, dass
bei der Ausgestaltung des Betätigungselements die Kombination von einem Betätigungsdom
mit einer ersten Steifigkeit und einem Anlageelement mit einer gegenüber der ersten
Steifigkeit größeren, zweiten Steifigkeit zu einem guten Schaltverhalten mit Blick
auf die Kriterien der Zuverlässigkeit, Fehlertoleranz und Genauigkeit der Vorrichtung
führt.
[0017] Einerseits sorgt die elastische Verformbarkeit eines Betätigungsdoms mit einer ersten,
geringeren Steifigkeit dafür, dass beim Schalten der Schnappscheibe ein möglicher,
durch Fertigungsschwankungen bedingter lateraler Versatz zwischen dem Betätigungsdom
und der Mitte der Schnappscheibe oder eine mögliche Winkelabweichung von einer idealen
Auslöserichtung bei der Betätigung ausgeglichen werden können. Zudem ermöglicht die
elastische Verformbarkeit des Betätigungsdoms mit einer ersten, geringeren Steifigkeit
die Kompensation von Massenkräften, die bei Erschütterungen des Gegenstands auftreten
können. Somit wird eine Fehldiagnose einer vermeintlichen Manipulation, beispielsweise
bei transportbedingten Stößen oder Vibrationen, vermieden.
[0018] Andererseits stellt das Anlageelement mit seiner gegenüber der ersten Steifigkeit
größeren, zweiten Steifigkeit während des Einwirkens auf die Schnappscheibe einen
wohldefinierten unmittelbaren Kontakt zur Schnappscheibe her, der insbesondere durch
eine kleine Berührungsfläche gekennzeichnet sein kann. Dadurch wird der Einfluss des
(möglicherweise ebenfalls fertigungsbedingten Schwankungen unterliegenden) Betätigungselements
auf den idealerweise allein durch die Schnappscheibe vorgegebenen Schaltpunkt möglichst
gering gehalten. Somit wird eine gute Reproduzierbarkeit des gewünschten Schaltpunktes
gewährleistet.
[0019] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Betätigungsdom eine rotationssymmetrische
Grundform auf, so dass er zum Ausgleichen von Winkelabweichungen beim Einwirken auf
die Schnappscheibe in jede Richtung senkrecht zu seiner Hauptachse leicht verbogen
werden kann. Dabei kann er z.B. aus Silikon gefertigt sein, so dass er elastisch verformbar
ist.
[0020] Das Anlageelement ist vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl gefertigt. Dabei
kann es kugelförmig ausgebildet und in einer entsprechend geformten Aufnahmeöffnung
an der Spitze des Betätigungsdoms angeordnet sein. In diesem Fall ist die Berührungsfläche
mit der Schnappscheibe nahezu punktförmig.
[0021] Vorzugsweise hat die Schnappscheibe einen stabilen Zustand, der ihrer ersten Stellung
entspricht, und einen metastabilen Zustand, der der zweiten Stellung entspricht.
[0022] In einer Variante wirkt in einer Normalgebrauchsstellung der Vorrichtung zum Erkennen
einer Manipulation an einem Gegenstand das Anlageelement der Vorrichtung auf die Schnappscheibe
ein und hält sie in der zweiten, metastabilen Stellung.
[0023] In diesem Fall ist die Vorrichtung vorzugsweise ausgestaltet, anhand des Schnappens
der Schnappscheibe in die erste Stellung eine Manipulation zu detektieren.
[0024] Die Vorrichtung zum Erkennen einer Manipulation an einem Gegenstand kann in einer
vorteilhaften Ausgestaltung eine Auswerteeinrichtung umfassen, die ausgebildet ist,
anhand der Stellung der Schnappscheibe und/oder eines Schaltvorgangs der Schnappscheibe
zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung ein elektrisches Signal zu erzeugen.
Diese Auswerteeinrichtung kann beispielsweise eine Leiterplatte sein, auf der der
Betätigungsschalter angeordnet ist. Das elektrische Signal entspricht der Detektion
einer Manipulation und kann von einer Detektionselektronik auf vielfältige Weise verarbeitet
werden.
[0025] In einer Weiterbildung können das Betätigungselement an einem Gehäuseteil und der
Betätigungsschalter an einem anderen Gehäuseteil eines Gehäuses angeordnet sein.
[0026] Das Betätigungselement kann dabei in einer Normalgebrauchsstellung der Vorrichtung,
die einem nicht manipulierten Zustand des Gegenstands entspricht, auf die Schnappscheibe
einwirken und die Schnappscheibe in ihrem metastabilen Zustand halten. In diesem Fall
wird bei einer Manipulation in Form einer Demontage des Gehäuses das Betätigungselement
von der Schnappscheibe entfernt, und die Schnappscheibe schnappt in den stabilen Zustand.
[0027] Grundsätzlich kann aber die erste Stellung der Schnappscheibe, in der sie in ihrem
stabilen Zustand ist, einer Normalgebrauchsstellung, d.h. dem nicht manipulierten
Zustand, entsprechen.
[0028] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Anordnung zum Erkennen einer Manipulation an einem
Gegenstand mit einem Gehäuse;
- Fig. 2A
- eine Querschnittsansicht einer schematischen Darstellung einer Vorrichtung zum Erkennen
einer Manipulation an einem Gegenstand mit einem Betätigungsschalter in einer ersten
Schalterstellung;
- Fig. 2B
- die Vorrichtung der Fig. 2A in einer zweiten Schalterstellung;
- Fig. 3
- eine Ansicht eines Betätigungselements, das einen Körper, einen Betätigungsdom und
ein Anlageelement umfasst; und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht des in Fig. 3 gezeigten Betätigungselements.
[0029] Die Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Anordnung 4 zum Erkennen einer
Manipulation an einem Gegenstand mit einem Gehäuse. Bei dem Gegenstand kann es sich
beispielsweise um ein mobiles Bezahlterminal handeln. Es kann sich bei dem Gegenstand
aber auch beispielsweise um eine Alarmanlage, einen Rauchmelder oder einen anderen
vor unbefugten Eingriffen zu schützenden Gegenstand mit einem Gehäuse handeln.
[0030] Die Anordnung 4 umfasst ein Gehäuse 1 mit wenigstens einem ersten Gehäuseteil 10
und einem zweiten Gehäuseteil 11. Der erste Gehäuseteil 10 kann beispielsweise eine
demontierbare Gehäuserückwand oder ein Gehäusedeckel sein. Der zweite Gehäuseteil
11 kann beispielsweise einen sensiblen Gegenstand, wie etwa die Steuerungs- und Speicherelektronik
eines mobilen Bankterminals, aufnehmen und diesen zusammen mit dem ersten Gehäuseteil
10 als Gehäuse 1 umschließen.
[0031] Eine unbefugte Person könnte sich durch Demontieren des ersten Gehäuseteils 10 vom
zweiten Gehäuseteil 11 Zugang zu dem vom Gehäuse 1 umschlossenen Gegenstand verschaffen.
In diesem Fall ist es wünschenswert, eine Demontage des ersten Gehäuseteils 10 vom
zweiten Gehäuseteil 11 zu erkennen.
[0032] Um zu erkennen, ob der erste Gehäuseteil 10 vom zweiten Gehäuseteil 11 demontiert
worden ist, ist bei der Anordnung 4 eine Vorrichtung 2 zum Erkennen einer Manipulation
an einem Gegenstand vorgesehen, die mit einer im zweiten Gehäuseteil 11 angeordneten
Detektionselektronik 3 elektrisch verbunden ist und im Falle einer Demontage des ersten
Gehäuseteils 10 ein elektrisches Signal an die Detektionselektronik 3 abgibt.
[0033] Zu diesem Zweck umfasst die Vorrichtung 2 zum Erkennen einer Manipulation an einem
Gegenstand ein an einem Träger 20 angeordnetes Betätigungselement 21, wobei der Träger
20 zusammen mit dem Betätigungselement 21 an dem ersten Gehäuseteil 10 angeordnet
ist, und einen auf einer Auswerteeinrichtung 23 angeordneten Betätigungsschalter 22,
wobei die Auswerteeinrichtung 23 zusammen mit dem Betätigungsschalter an dem zweiten
Gehäuseteil 11 angeordnet ist. Bei der Auswerteeinrichtung 23 kann es sich beispielsweise
um eine Leiterplatte handeln.
[0034] Das Betätigungselement 21 und der Betätigungsschalter 20 sind derart gegenüberliegend
angeordnet, dass das Betätigungselement 21 in einer Normalgebrauchsstellung der Vorrichtung
2, in der der erste Gehäuseteil 10 am zweiten Gehäuseteil 11 montiert ist, mechanisch
auf den Betätigungsschalter 22 einwirkt und ihn in einer ersten Schalterstellung vorgespannt
hält. Die Normalgebrauchsstellung der Vorrichtung 2 zum Erkennen einer Manipulation
an einem Gegenstand ist dabei diejenige Stellung, in der sich die Vorrichtung 2 befindet,
wenn der Gegenstand nicht manipuliert worden ist.
[0035] Bei einer Demontage des ersten Gehäuseteils 10 vom zweiten Gehäuseteil 11 wird das
Betätigungselement 21 von dem Betätigungsschalter 22 entfernt, und der Betätigungsschalter
22 nimmt eine zweite Schalterstellung ein, die seinem nicht vorgespannten Zustand
entspricht. Dabei erzeugt die Auswerteeinrichtung 23, die beispielsweise eine Leiterplatte
23 sein kann, auf der der Betätigungsschalter 22 elektrisch verbunden angeordnet ist,
ein elektrisches Signal, welches an die Detektionselektronik 3 weitergegeben wird.
Dabei kann die Detektionselektronik 3 beispielsweise auch direkt auf der Leiterplatte
23 angeordnet sein.
[0036] Das elektrische Signal kann von der Detektionselektronik 3 kann auf vielfältige Weise
verarbeitet werden. Beispielsweise kann das Ereignis des Auftretens des elektrischen
Signals zum späteren Auslesen gespeichert werden, so dass man eine Manipulation im
Nachhinein erkennen kann. Alternativ kann das elektrische Signal aber auch unmittelbar
einen Alarm auslösen oder, wenn es sich bei dem Gegenstand um ein elektrisches oder
elektronisches Gerät handelt, bestimmte Funktionen dieses Gerätes außer Kraft setzen.
[0037] Um eine befugte Demontage zuzulassen, ist bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung
4 eine äußere Schnittstelle 30 mit der Auswerteeinrichtung 23 und/oder der Detektionselektronik
3 vorgesehen, über die, beispielsweise durch Eingeben eines Passworts mit einer Tastatur,
die Erzeugung des elektrischen Signals außer Kraft gesetzt oder alternativ die Verarbeitung
des elektrischen Signals geändert oder unterbunden werden kann.
[0038] Fig. 2A und Fig. 2B zeigen eine Vorrichtung 2 zum Erkennen einer Manipulation an
einem Gegenstand in einer schematischen Ansicht im Querschnitt. Der Betätigungsschalter
22 weist eine Schnappscheibe 220 auf. Die Schnappscheibe 220 hat einen stabilen Zustand,
der einer ersten, in Fig. 2B gezeigten Stellung der Schnappscheibe 220 entspricht,
und einen metastabilen Zustand, der einer zweiten, in Fig. 2A dargestellten Stellung
der Schnappscheibe 220 entspricht. Das Betätigungselement 21 weist einen Körper 210
und einen von dem Körper in Richtung des Betätigungsschalters 22 vorstehenden Betätigungsdom
211 zum Einwirken auf die Schnappscheibe 220 auf, um diese bei einer Manipulation
an dem Gegenstand von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung zu schalten. Erfindungsgemäß
ist an dem Betätigungsdom 211, der eine erste Steifigkeit aufweist, ein Anlageelement
213 zum Einwirken auf die Schnappscheibe 220 angeordnet, das eine zweite, größere
Steifigkeit aufweist.
[0039] Mittels einer Auswerteeinrichtung 23 kann anhand der Stellung der Schnappscheibe
220 und/oder eines Schaltvorgangs der Schnappscheibe 220 zwischen der ersten Stellung
und der zweiten Stellung ein elektrisches Signal zu erzeugt werden.
[0040] Die Fig. 2A zeigt die Vorrichtung 2 zum Erkennen einer Manipulation an einem Gegenstand
in einer Stellung, die der Normalgebrauchsstellung der Vorrichtung 2 in der in Fig.
1 gezeigten Anordnung 4 entspricht. In diesem Fall ist die Schnappscheibe 220 durch
Einwirken des Anlageelements 213 in ihrer zweiten, metastabilen Stellung vorgespannt.
Grundsätzlich kann aber auch die in Fig. 2B gezeigte Stellung einer Normalgebrauchsstellung
entsprechen.
[0041] Die Fig. 3 zeigt in größerem Detail den Körper 210 des Betätigungselements 21 mit
dem Betätigungsdom 211 und dem Anlageelement 213 in einer Ausführungsform, bei der
der Betätigungsdom 211 eine rotationssymmetrische Grundform, nämlich konische Grundform
aufweist. Das Anlageelement 213 ist in dieser vorteilhaften Ausgestaltung kugelförmig
ausgebildet und, wie in der Schnittsansicht in Fig. 4 gut zu erkennen, in einer entsprechend
in etwa halbkugelförmig ausgeformten Aufnahmeöffnung 212 angeordnet.
[0042] Der erfindungsgemäße Unterschied zwischen den Steifigkeiten des Betätigungsdoms 211
und des Anlageelements 213 ist in einer vorteilhaften Ausführungsform dadurch realisiert,
dass der Betätigungsdom 211 aus Silikon gefertigt ist und das Anlageelement 213 eine
Stahlkugel ist.
[0043] Die Vorteile einer derartigen Ausgestaltung einer Vorrichtung 2 zum Erkennen einer
Manipulation an einem Gegenstand werden im Folgenden erläutert.
[0044] Bei der Montage einer Anordnung 4 gemäß Fig. 1 kann es im Rahmen von unvermeidlichen
Fertigungsschwankungen bei der Befestigung des Betätigungselements 21 am ersten Gehäuseteil
10 und/oder des Betätigungsschalters 22 am zweiten Gehäuseteil 11 zu einem gewissen
lateralen Versatz kommen. Beispielsweise kann man sich die Leiterplatte 23 mit dem
Betätigungsschalter 22 oder der Betätigungsschalter 22 auf der Leiterplatte 23 ein
wenig in die in Fig. 2B mit V markierte Richtung verschoben denken. In einem solchen
Fall liegen die Spitze des Betätigungsdoms 211 und die Mitte der Schnappscheibe 220
nicht zentriert übereinander, und die Krafteinwirkung des Betätigungselements 21 auf
die Schnappscheibe 220 erfolgt nicht genau senkrecht zu deren gewölbten Oberfläche.
[0045] Dies kann das Problem mit sich bringen, dass das Umschnappen der Scheibe bei den
Übergängen zwischen der stabilen Stellung und der metastabilen Stellung der Scheibe
bei anderen als den vordefinierten, einer ideal zentrierten relativen Anordnung von
Betätigungsschalter 22 und Betätigungselement 21 entsprechenden Umschnappkräften erfolgt.
Um diesen Effekt klein zu halten, ist es vorteilhaft, den Betätigungsdom 211 aus einem
elastischen Material wie Silikon zu fertigen, damit er sich beim nicht-zentrierten
Einwirken auf die Schnappscheibe 220 entsprechend verbiegen kann und somit die senkrecht
auf die gewölbte Oberfläche der Schnappscheibe 220 wirkende Kraftkomponente möglichst
groß wird.
[0046] Ein kugelförmiges Anlageelement 220 aus einem nicht elastischen, im Vergleich zum
Betätigungsdom 211 steiferen Material wie z.B. Stahl wirkt hierbei unterstützend im
Sinne einer Verringerung der Streuung der Umschnappkräfte, da es auch bei nicht ideal
senkrechtem Einwirken auf die gewölbte Oberfläche der Schnappscheibe 220 eine gleichbleibend
kleine, im Falle der Kugelform sogar annähernd punktförmige, Berührfläche sicherstellt.
Somit werden mögliche schwankende Einflüsse auf die Umschnappkräfte, die von Eigenschaften
des Anlageelements 220 abhängen, unterdrückt.
[0047] Ein elastischer Betätigungsdom 220 hat den weiteren Vorteil, dass in gewissem Maße
(beispielsweise transportbedingte) Erschütterungen des Gehäuses abgefedert werden
können, so dass diese nicht zu einem Umschnappen der Schnappscheibe 220 und damit
zu einer Fehldiagnose hinsichtlich einer vermeintlichen Manipulation führen.
[0048] Andererseits verhindert das steifere Anlageelement eine allzu ausgeprägte Hysterese
beim Schalten zwischen den beiden Schaltstellungen des Betätigungsschalters 22 durch
lange Kriechprozesse. Diese würde wiederum einen unerwünscht großen Einfluss von (möglicherweise
Fertigungsschwankungen oder veränderlichen Umwelteinflüssen unterliegenden) Eigenschaften
des Betätigungselements 21 auf den Schaltpunkt, der möglichst allein durch die Schnappscheibe
220 eingestellt werden soll, mit sich bringen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Gehäuse
- 10
- Erster Gehäuseteil
- 11
- Zweiter Gehäuseteil
- 2
- Vorrichtung zum Erkennen einer Manipulation an einem Gegenstand
- 20
- Träger
- 21
- Betätigungselement
- 210
- Körper des Betätigungselements
- 211
- Betätigungsdom
- 212
- Aufnahmeöffnung
- 213
- Anlageelement
- 22
- Betätigungsschalter
- 220
- Schnappscheibe
- 221
- Körper des Betätigungsschalters
- 23
- Auswerteeinrichtung (Leiterplatte)
- 3
- Detektionselektronik
- 30
- Äußere Schnittstelle
- 4
- Anordnung zum Erkennen einer Manipulation an einem Gegenstand mit einem Gehäuse
- A
- Auslöserichtung
- V
- Versatzrichtung
1. Vorrichtung (2) zum Erkennen einer Manipulation an einem Gegenstand, mit
- einem Betätigungsschalter (22), der eine Schnappscheibe (220) aufweist, die zwischen
einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung schaltbar ist,
- einem Betätigungselement (21), das einen Körper (210) und einen von dem Körper des
Betätigungselements (21) vorstehenden Betätigungsdom (211) zum Einwirken auf die Schnappscheibe
(220) aufweist, wobei der Betätigungsdom (211) eine erste Steifigkeit aufweist,
gekennzeichnet durch
ein an dem Betätigungsdom (211) angeordnetes Anlageelement (213) zum Einwirken auf
die Schnappscheibe (220), wobei das Anlageelement (213) eine gegenüber der ersten
Steifigkeit größere, zweite Steifigkeit aufweist.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21) aus Silikon hergestellt ist.
3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21) eine rotationssymmetrische Grundform aufweist.
4. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlageelement (213) kugelförmig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlageelement (213) in einer am Betätigungsdom (211) ausgebildeten Aufnahmeöffnung
(212) angeordnet ist.
6. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlageelement (213) aus Metall gefertigt ist.
7. Vorrichtung (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlageelement (213) aus Stahl gefertigt ist.
8. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnappscheibe (220) einen stabilen Zustand, der der ersten Stellung entspricht,
und einen metastabilen Zustand, der der zweiten Stellung entspricht, aufweist.
9. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlageelement (213) in einer Normalgebrauchsstellung der Vorrichtung auf die
Schnappscheibe (220) einwirkt und die Schnappscheibe (220) in der zweiten Stellung
hält.
10. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des Schnappens der Schnappscheibe (220) in die erste Stellung eine Manipulation
detektierbar ist.
11. Vorrichtung (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Auswerteeinrichtung (23), die ausgebildet ist, anhand der Stellung der Schnappscheibe
(220) und/oder eines Schaltvorgangs der Schnappscheibe (220) zwischen der ersten Stellung
und der zweiten Stellung ein elektrisches Signal zu erzeugen.
12. Anordnung (4) mit einem Gehäuse (1) und einer Vorrichtung (2) zur Manipulation nach
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (21) der Vorrichtung (2) an einem ersten Gehäuseteil (10)
des Gehäuses (1) und der Betätigungsschalter (22) an einem zweiten Gehäuseteil (11)
des Gehäuses (1) angeordnet ist.