[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schlosseinrichtung für eine zweiflügelige Tür mit
einem Aktivflügel und einem Passivflügel, wobei die Schlosseinrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 ausgestaltet ist.
[0002] Was den Stand der Technik betrifft: Aus der
DE 199 57 999 B4 ist eine derart aufgebaute Schlosseinrichtung einer zweiflügeligen Tür bekannt. Die
Schlosseinrichtung setzt sich ebenfalls aus einer Aktivflügelschlosseinrichtung und
einer Passivflügelschlosseinrichtung zusammen. Die Passivflügelschlosseinrichtung
umfasst eine Riegelaushebeeinrichtung und einen elektrischen Türöffner. Die Riegelaushebeeinrichtung
wirkt mit dem in Schließstellung der Tür in die Riegelausnehmung des Passivflügelschlosses
eingreifenden Riegel des Aktivflügelschlosses zusammen, um zum Entriegeln der zweiflügeligen
Tür den Riegel aus dem Passivflügelschloss auszuheben. Der elektrische Türöffner wirkt
mit der Schlossfalle des Aktivflügelschlosses zusammen. Die Passivflügelschlosseinrichtung
umfasst ferner zur Verriegelung des Passivflügels eine Riegelstangeneinrichtung mit
einer oberen Riegelstange und einer unteren Riegelstange. Schlosseinrichtungen mit
dem Aufbau gemäß
DE 199 57 999 B4 werden in der Praxis häufig an zweiflügeligen Paniktüren eingesetzt. Zur Entriegelung
der zweiflügeligen Tür werden an den Türflügeln in der Regel Druckstangen oder Griffstangen
montiert. Durch manuelle Betätigung dieser Stangenhandhaben erfolgt die Entriegelung
sämtlicher Verriegelungen der Schlosseinrichtung, mit dem Ziel, dass im Panikfall
beide Flügel der Tür geöffnet werden können, d.h. die Riegelstangen werden eingezogen,
der in das Passivflügelschloss eingreifende Riegel des Aktivflügelschlosses wird durch
die Riegelaushebeeinrichtung in das Aktivflügelschloss zurückverlagert und der elektrische
Türöffner mechanisch entriegelt, sodass auch die Schlossfalle des Aktivflügelschlosses
zum Öffnen der Tür aus dem Türöffner ausrücken kann. Nachteilig bei solchen Schlosseinrichtungen
ist, dass aufgrund der jeweils vollständigen Entriegelung sämtlicher Riegelglieder
grundsätzlich beide Flügel der zweiflügeligen Tür entriegelt werden und sich Nachteile
beim Begehen der Tür ergeben. Die beiden Flügel sind in der Regel als unter- und überschlagende
Flügel ausgebildet, was eine bestimmte Öffnungs- und Schließfolge erforderlich macht.
Beim Begehen der Tür kann es daher zu Behinderungen in Verbindung mit den Türflügeln
kommen. Ferner ist der Aufwand der Wiederverriegelung jeweils groß und es kann insbesondere
auch bei der Wiederverriegelung zu fehlerhaften Einstellungen und Behinderungen kommen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schlosseinrichtung für eine zweiflügelige Tür
zu schaffen, die ein praktikableres Begehen der Tür ermöglicht.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1.
[0005] Bei dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 handelt es sich um eine Schlosseinrichtung
für eine zweiflügelige Tür mit einem Aktivflügel und einem Passivflügel. Die Schlosseinrichtung
umfasst eine Aktivflügelschlosseinrichtung zu Montage in oder an dem Aktivflügel und
eine Passivflügelschlosseinrichtung zur Montage in oder an dem Passivflügel.
[0006] Die Aktivflügelschlosseinrichtung weist eine Schlossmechanik mit mindestens einem
Riegelelement, d.h. mit einer Schlossfalle oder/und einem Riegel auf. Bei der Schlossfalle
handelt es sich vorzugsweise um ein in Schließrichtung federbeaufschlagtes Element
mit einer Einlaufschräge, sodass ein Überdrücken des Riegelelements beim Schließen
der Tür ermöglicht wird. Die Schlossfalle und der Riegel werden im Nachfolgenden als
Riegelelement bezeichnet.
[0007] Die Schlossmechanik der Aktivflügelschlosseinrichtung ist vorzugsweise in einem Schlossgehäuse,
dem sog. Schlosskasten aufgenommen.
[0008] Die Passivflügelschlosseinrichtung weist eine Türöffnereinrichtung und eine Riegelstangeneinrichtung
auf. Die Türöffnereinrichtung weist eine vorzugsweise bewegbar gelagerte Türöffnerfalle
mit oder ohne Aushebefunktion und eine schaltbare Sperreinrichtung auf, wobei die
schaltbare Sperreinrichtung in eine Sperrstellung und in eine Freigabestellung schaltbar
ist. Die Türöffnerfalle wirkt mit dem vorzugsweise als Schlossfalle ausgebildeten
Riegelelement der Aktivflügelschlosseinrichtung derart zusammen, dass in der Sperrstellung
der Sperreinrichtung die Türöffnerfalle den Aktivflügel in der Schließstellung über
einen Sperreingriff zwischen der Türöffnerfalle und dem Riegelelement des Aktivflügelschlosses
sperrt und in der Freigabestellung der Sperreinrichtung den Aktivflügel bei Außer-Sperrstellung
von Türöffnerfalle und Riegelelement freigibt.
[0009] Es sind auch Ausführungen möglich, bei denen die Türöffnerfalle eine Aushebefunktion
aufweist, um in der Freigabestellung das mit der Türöffnerfalle zusammenwirkende Riegelelement
der Aktivflügeleinrichtung auszuheben. Ein derartiger elektrischer Türöffner mit Aushebefunktion
ist in der
EP 2 037 063 beschrieben und auf dem Markt bekannt als Produkt der Anmelderin mit der Produktbezeichnung
Mediator.
[0010] Die Riegelstangeneinrichtung der Passivflügelschlosseinrichtung weist eine obere
Riegelstangeneinrichtung und/oder eine untere Riegelstangeneinrichtung auf. Ferner
weist sie eine Riegelstangenbetätigungseinrichtung auf zur Betätigung der oberen Riegelstangeneinrichtung
und/oder der unteren Riegelstangeneinrichtung. Die Riegelstangenbetätigungseinrichtung
ist ein Teil der Schlossmechanik der Passivflügelschlosseinrichtung. Sie ist vorzugsweise
in einem Schlossgehäuse, einem sog. Schlossgegenkasten aufgenommen. Die Riegelstangenbetätigungseinrichtung
kann über eine Handhabe betätigbar sein. Es sind aber auch Ausführungen möglich, bei
denen anstelle einer Handhabe oder zusätzlich zu einer Handhabe eine motorische Antriebseinrichtung
zur Betätigung vorgesehen ist, vorzugsweise ein Elektromotor zur Betätigung der Riegelstangeneinrichtung.
[0011] Kern der erfindungsgemäßen Lösung ist, dass die Türöffnereinrichtung und die Riegelstangenbetätigungseinrichtung
derart geschaltet oder schaltbar sind, dass bei Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung
die Türöffnereinrichtung nicht zwangsweise betätigt wird und/oder durch Betätigung
der Riegelstangenbetätigungseinrichtung die Türöffnereinrichtung nicht in jedem Fall
zwangsweise betätigt wird.
[0012] Bevorzugte Ausführungen sind so ausgebildet, dass die Türöffnereinrichtung und die
Riegelstangenbetätigungseinrichtung derart in Wirkverbindung geschaltet sind,
dass durch Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung im Sinne einer Verriegelung
der Riegelstange die Türöffnereinrichtung nicht zwangsweise mit betätigt wird, indem
vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Türöffnereinrichtung in ihrer Freigabestellung
verbleibt oder in diese geschaltet wird und/oder die Türöffnereinrichtung in ihrer
Sperrstellung verbleibt und/oder in diese geschaltet wird.
[0013] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Türöffnereinrichtung und
die Riegelstangenbetätigungseinrichtung derart in Wirkverbindung geschaltet sind,
dass durch Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung im Sinne einer Entriegelung
der Riegelstange die Türöffnereinrichtung nicht zwangsweise mit betätigt wird, indem
vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Türöffnereinrichtung in ihrer Freigabestellung
verbleibt und/oder in diese geschaltet wird.
[0014] Es kann weiter vorgesehen sein, dass der elektrische Türöffner und die Riegelstangenbetätigungseinrichtung
derart unabhängig voneinander ausgebildet sind, dass sie miteinander nicht in Wirkverbindung
geschaltet sind. D.h. es besteht keine Wirkverbindung zwischen dem elektrischen Türöffner
und der Riegelstangenbetätigungseinrichtung. Dies bedeutet, dass bei einer Betätigung
der Riegelstangenbetätigungseinrichtung nicht zwingend der elektrische Türöffner betätigt
wird. Es sind auch Ausführungen vorgesehen, die so ausgebildet sind, dass sie von
vornherein und grundsätzlich nicht erlauben, dass überhaupt eine Wirkverbindung zwischen
dem elektrischen Türöffner und der Riegelstangenbetätigungseinrichtung schaltbar ist.
Die erfindungsgemäßen Lösungen erbringen jedenfalls, dass die Schlosseinrichtung ein
praktikables Begehend der zweiflügeligen Tür ermöglicht. Das Begehen der zweiflügeligen
Tür kann hierbei durch ein ausschließliches Begehen durch den Aktivflügel erfolgen.
Der Passivflügel kann über die Riegelstangeneinrichtung hierbei verriegelt bleiben.
Wesentlich ist hierbei, dass durch die Entriegelung der Riegelstangeneinrichtung nicht
automatisch eine Freigabeschaltung des elektrischen Türöffners bewirkt wird. Dies
ist ein wesentlicher Unterschied zu dem eingangs genannten Stand der Technik, bei
dem mit der Entriegelung der Tür über die Druckstangen jeweils auch eine mechanische
Entriegelung des elektrischen Türöffners erfolgt. Die erfindungsgemäße Lösung sieht
für die Entriegelung des Türöffners einerseits und die Entrieglung der Riegelstangeneinrichtung
andererseits separate Schaltwege vor, die nicht zwingend zusammengeschaltet sind.
Insbesondere sind Ausführungen möglich, bei denen die Türöffnereinrichtung als ein
ausschließlich elektrisch schaltbarer elektrischer Türöffner ausgebildet ist, der
keine Entriegelungseinrichtung aufweist, die ausschließlich mechanisch wirkt.
[0015] Die Riegelstangenbetätigungseinrichtung kann, wie bereits erwähnt, eine Betätigungshandhabe
aufweisen, es sind jedoch auch Ausführungen möglich, bei denen anstelle oder zusätzlich
zu der Betätigungshandhabe ein motorischer Antrieb vorgesehen ist. Die Betätigungshandhabe
der Riegelstangenbetätigungseinrichtung kann bei bevorzugten Ausführungen im Bereich
der Stulpseite der Passivflügelschlosseinrichtung angeordnet sein. Die Betätigungshandhabe
der Riegelstangenbetätigungseinrichtung kann in der Schließstellung der zweiflügeligen
Tür im Falzbereich zwischen dem Aktivflügel und dem Passivflügel angeordnet sein,
beispielsweise wie ein herkömmliches Espagnolette.
[0016] Alternativ kann die Betätigungshandhabe der Riegelstangenbetätigungseinrichtung jedoch
auch an einer Nuss der Passivflügelschlosseinrichtung angeschlossen oder anschließbar
sein. Die Betätigungshandhabe der Riegelstangenbetätigungseinrichtung kann in diesem
Fall an der Außenseite oder der Innenseite des Passivflügels angeordnet sein.
[0017] Ausführungen, bei denen die Riegelstangenbetätigungseinrichtung einen elektrischen
Betätigungsmotor aufweist, können vorsehen, dass der elektrische Betätigungsmotor
verdeckt innerhalb des Flügels, vorzugsweise unmittelbar angrenzend am Schlosskasten
oder innerhalb des Schlosskastens der Passivflügelschlosseinrichtung angeordnet ist.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass die Türöffnereinrichtung als elektrischer Türöffner
ausgebildet ist, der vorzugsweise eine elektrisch schaltbare Sperreinrichtung aufweist
und der elektrisch schaltbar ist, oder als mechanischer Türöffner ausgebildet ist,
der mechanisch, vorzugsweise rein manuell schaltbar ist. Es sind Ausführungen möglich,
bei denen vorgesehen ist, dass der mechanische Türöffner als Fallenaushebeeinrichtung
ausgebildet ist, die das als Schlossfalle oder als Riegel ausgebildete Riegelelement
aus der Fallenaufnahmeausnehmung herausfährt und/oder, z.B. durch seitliches Wegschwenken
einer Begrenzungswand der Fallenaufnahmeausnehmung freigibt.
[0019] Wesentliche Vorteile ergeben sich mit Ausführungen, die vorsehen, dass die Schlosseinrichtung
eine Schaltereinrichtung umfasst, die zum Schalten der Türöffnereinrichtung mit diesem
elektrisch und/oder mechanisch verbunden oder verbindbar ist.
[0020] Es kann bei diesen Ausführungen vorgesehen sein, dass die Schaltereinrichtung zum
Schalten der Türöffnereinrichtung eine Schalterhandhabe aufweist, die im Bereich der
Passivflügelschlosseinrichtung, vorzugsweise am oder im Schlossgehäuse der Passivflügelschlosseinrichtung
und/oder im Bereich der Türöffnereinrichtung und/oder am ortsfesten Türrahmen angeordnet
ist und/oder anordenbar ist.
[0021] Die Schalterhandhabe kann hierbei ortsfest im Bereich des ortsfesten Rahmens an der
Gebäudewand, z.B. in einem Türterminal oder in einer Gebäudezentrale oder aber auch
flügelseitig, vorzugsweise am oder im Passivflügel, insbesondere im Bereich des Passivflügelschlosses
angeordnet sein. Diese flügelseitige Anordnung der Schalterhandhabe ist besonders
bevorzugt, da sie eine besonders einfache und praktikable Handhabung erlaubt.
[0022] Besonders vorteilhaft für die Handhabung und für ein ästhetisches Erscheinungsbild
sind Ausführungen, bei denen vorgesehen ist, dass die Schalterhandhabe im Bereich
der Stulpseite der Passivflügelschlosseinrichtung und/oder des Passivflügels angeordnet
oder anordenbar ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Schalterhandhabe in der Schließstellung
der zweiflügeligen Tür im Falzbereich zwischen dem Aktivflügel und dem Passivflügel
angeordnet ist.
[0023] Ein besonders einfacher Aufbau und eine besonders einfache Handhabbarkeit ergibt
sich bei Ausführungen, die vorsehen, dass die Schalterhandhabe als ein in die Türöffnereinrichtung
eingreifender Ein-/Ausschalter ausgebildet ist.
[0024] Es sind auch Ausführungen möglich, bei denen der elektrische Türöffner nicht mechanisch
freischaltbar ist, jedoch die Falle über eine Fallenaushebeeinrichtung bei in Sperrstellung
stehendem elektrischem Türöffner ausgehoben werden kann.
[0025] Besonders bevorzugte Ausführungen sehen vor, dass die der Türöffnereinrichtung zugeordnete
Schalterhandhabe und die Betätigungshandhabe der Riegelstangenbetätigungseinrichtung
als zwei separate Handhaben ausgebildet sind.
[0026] Es sind auch Ausführungen möglich, bei denen die dem Türöffner zugeordnete Handhabe
und die Betätigungshandhabe der Riegelstangenbetätigungseinrichtung als eine gemeinsame
Handhabe ausgebildet sind. Die gemeinsame Handhabe kann vorzugsweise so ausgebildet
sein, dass sie zumindest wahlweise eine separate Betätigung des elektrischen Türöffners
und der Riegelstangenbetätigungseinrichtung ermöglicht.
[0027] Bei bevorzugten Ausführungen kann vorgesehen sein, dass die Passivflügelschlosseinrichtung
ein Schlossgehäuse aufweist, in welchem die Schlossmechanik der Passivflügelschlosseinrichtung
angeordnet ist, welche die Riegelaushebeeinrichtung und/oder die Riegelaufnahmeausnehmung
und/oder die Riegelstangenbetätigungseinrichtung umfasst,
wobei die Türöffnereinrichtung außerhalb oder innerhalb des Schlossgehäuses angeordnet
ist. In bevorzugter Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Türöffnereinrichtung
innerhalb oder außerhalb des Schlossgehäuses angeordnet ist, wobei die Türöffnereinrichtung
als separate Türöffnerbaueinheit, vorzugsweise mit separatem Türöffnergehäuse ausgebildet
ist und/oder die Schlossfallenaufnahmeausnehmung als ein Teil des Türöffners, vorzugsweise
als Teil der Türöffnerbaueinheit ausgebildet ist.
[0028] Es kann vorgesehen sein, dass der elektrische Türöffner umfasst:
- die Türöffnerfalle,
- die elektrische Sperreinrichtung, die einen elektrischen Aktor und ein abtriebsseitiges
Sperrglied aufweist, das mit der Türöffnerfalle unmittelbar oder über ein zwischengeschaltetes
Türöffnergetriebe zusammenwirkt,
wobei vorgesehen ist,
- a) dass mindestens die folgenden Türöffnerkomponenten: die Türöffnerfalle, der elektrische
Aktor, das abtriebsseitige Sperrglied und, falls vorhanden, das zwischen der Türöffnerfalle
und dem abtriebsseitigen Sperrglied zwischengeschaltete Türöffnergetriebe in dem Schlossgehäuse
angeordnet sind und kein separates Türöffnergehäuse vorgesehen ist, in oder an dem
alle diese Türöffnerkomponenten gelagert sind und/oder
- b) dass mindestens die folgenden Türöffnerkomponenten: die Türöffnerfalle, der elektrische
Aktor, das abtriebsseitige Sperrglied und, falls vorhanden, das zwischen der Türöffnerfalle
und dem abtriebsseitigen Sperrglied zwischengeschaltete Türöffnergetriebe, in dem
Schlossgehäuse derart verteilt angeordnet sind, dass zwischen zumindest zwei der Türöffnerkomponenten
mindestens eine Komponente der Schlossmechanik oder zumindest ein Teil einer Komponente
der Schlossmechanik eingreift.
[0029] Die
Alternative a) sieht vor, dass mindestens die folgenden Türöffnerkomponenten in dem Schlossgehäuse
angeordnet sind: die Türöffnerfalle, der elektrische Aktor, das abtriebsseitige Sperrglied
und, falls vorhanden, das zischen der Türöffnerfalle und dem abtriebsseitigen Sperrglied
zwischengeschaltete Türöffnergetriebe. Hierbei soll kein separates Türöffnergehäuse
vorgesehen sein, in oder an dem alle diese Türöffnerkomponenten gelagert sind. Dies
bedeutet, dass für die Türöffnerkomponenten kein separates gemeinsames Türöffnergehäuse
erforderlich ist, in welchem sämtliche Türöffnerkomponenten wie bei herkömmlichen
Türöffnern aufgenommen sind. Die Türöffnerkomponenten können einzeln oder in Gruppen
in entsprechenden Freiräumen im Schlossgehäuse, vorzugsweise in Aussparungen im Schlossgetriebe,
angeordnet werden. Es sind zwar Ausführungen möglich, bei denen eine oder mehrere
der Türöffnerkomponenten in separaten Gehäusen aufgenommen sind und diese Gehäuse
im Schlossgehäuse angeordnet werden. Im Unterschied zum Stand der Technik sind jedoch
nicht sämtliche Türöffnerkomponenten gemeinsam in einem Türöffnergehäuse gelagert.
[0030] Die
Alternative b) sieht im Sinne desselben Erfindungsgedankens die verteilte Anordnung der Türöffnerkomponenten
im Schlossgehäuse vor. Sie sieht vor, dass mindestens die folgenden Türöffnerkomponenten:
die Türöffnerfalle, der elektrische Aktor, das abtriebsseitige Sperrglied und ,falls
vorhanden, das zwischen der Türöffnerfalle und dem abtriebsseitigen Sperrglied zwischengeschaltete
Türöffnergetriebe in dem Schlossgehäuse derart verteilt angeordnet sind, dass zwischen
zumindest zwei der Türöffnerkomponenten eine Komponente der Schlossmechanik oder zumindest
ein Teil einer Komponente der Schlossmechanik eingreift.
[0031] Beide Alternativen a) und b) können einzeln oder gemeinsam eingesetzt werden, um
im Schlossgehäuse eine optimale Anordnung der Türöffnerkomponenten relativ zu den
Komponenten der Schlossmechanik zu erhalten.
[0032] In diesem Sinne sind Ausführungen besonders vorteilhaft, die vorsehen, dass die Türöffnerfalle
als Schwenkfalle ausgebildet ist und ein Schwenklager aufweist, welches im Schlossgehäuse
unmittelbar, d.h. ohne Zwischenschaltung eines das Schwenklager und/oder die Türöffnerfalle
und/oder die elektrische Sperreinrichtung und/oder andere Türöffnerkomponenten aufnehmenden
weiteren Gehäuses angeordnet ist.
[0033] Eine Optimierung der Anordnung kann mit Ausführungen erhalten werden, die vorsehen,
dass die Türöffnerfalle als Schwenkfalle ausgebildet ist und eine mittige Schwenkachse
zur Links-Rechts-Verwendung der Türöffnerfalle aufweist.
[0034] Günstige Komponentenanordnungen sind auch bei Ausführungen möglich, die vorsehen,
dass das Sperrglied als Sperrhebel ausgebildet ist und ein Schwenklager aufweist,
welches im Schlossgehäuse unmittelbar, d.h. ohne Zwischenschaltung eines das Schwenklager
und/oder den Sperrhebel und/oder die elektrische Sperreinrichtung und/oder weitere
Türöffnerkomponenten aufnehmenden weiteren Gehäuses angeordnet ist.
[0035] Vorteilhafte Ausführungen sehen vor, dass zwischen dem Sperrglied und der Türöffnerfalle
ein Übertragungsschieber oder ein Übertragungsschwenkhebel geschaltet ist, der als
das Türöffnergetriebe oder als Teil des Türöffnergetriebes ausgebildet ist. In bevorzugter
Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Übertragungsschieber oder der Übertragungsschwenkhebel
ein Schiebelager bzw. ein Schwenklager aufweist, das in dem Schlossgehäuse unmittelbar,
d.h. ohne Zwischenschaltung eines den Übertragungsschieber bzw. den Übertragungshebel
und/oder die elektrische Sperreinrichtung und/oder die Türöffnerfalle und/oder weitere
Türöffnerkomponenten aufnehmenden weiteren Gehäuses angeordnet ist.
[0036] Was den mechanischen Entriegler betrifft, sind Ausführungen möglich, die vorsehen,
dass der mechanische Entriegler über die Betätigungseinrichtung der Schlossmechanik
betätigt wird. Es sind aber auch Ausführungen möglich, bei denen alternativ oder zusätzlich
vorgesehen ist, dass der mechanische Entriegler über eine separate Betätigungseinrichtung
betätigbar ist. Die Ausführungen sind vorzugsweise so vorgesehen, dass die Betätigung
des mechanischen Entrieglers manuell erfolgt. Es sind aber auch Ausführungen möglich,
bei denen der manuelle Entriegler motorisch betätigt wird.
[0037] Besonders bevorzugte Ausführungen sehen vor, dass ein mechanischer Entriegler vorgesehen
ist, der auf das abtriebsseitige Sperrglied und/oder das zwischengeschaltete Türöffnergetriebe
und/oder die Türöffnerfalle unmittelbar oder mittelbar einwirkt und in Schließstellung
der Tür über die mechanische Betätigungseinrichtung oder eine separate Entriegelungshandhabe
betätigbar ist.
[0038] Es kann vorgesehen sein, dass die Türöffnerfalle mit der elektrischen Sperreinrichtung
und dem mechanischen Entriegler derart zusammenwirkt, dass die Türöffnerfalle einerseits
elektrisch durch Änderung der Betätigung der elektrischen Sperreinrichtung und andererseits
mechanisch durch Betätigung des mechanischen Entrieglers von ihrer Sperrstellung in
ihre Freigabestellung schaltbar ist.
[0039] Es kann auch vorgesehen sein, dass der mechanische Entriegler als Entriegelungsschieber
oder Entriegelungshebel ausgebildet ist, der mit dem abtriebsseitigen Sperrglied und/oder
der Türöffnerfalle und/oder dem zwischen dem abtriebsseitigen Sperrglied und der Türöffnerfalle
zwischengeschalteten Türöffnergetriebe unmittelbar oder mittelbar zusammenwirkt.
[0040] Zur Optimierung der Komponentenanordnung kann beitragen, wenn vorgesehen ist, dass
der mechanische Entriegler ein Lager aufweist, das in dem Schlossgehäuse unmittelbar,
d.h. ohne Zwischenschaltung eines mechanischen Entrieglers und/oder die Türöffnerfalle
und/oder die elektrische Sperreinrichtung und/oder weitere Türöffnerkomponenten aufnehmenden
weiteren Gehäuses angeordnet ist.
[0041] Bevorzugte Ausführungen können vorsehen, dass der mechanische Entriegler als Entriegelungsschieber
ausgebildet ist, der einen quer zur Schieberichtung vorstehenden Betätigungsabschnitt
aufweist, der mit dem abtriebsseitigen Sperrglied und/oder dem zwischen dem abtriebsseitigen
Sperrglied und der Türöffnerfalle zwischengeschalteten Türöffnergetriebe und/oder
der Türöffnerfalle zusammenwirkt.
[0042] Besonders kompakte Anordnungen ergeben sich, wenn vorgesehen ist, dass der mechanische
Entriegler ein Getriebeelement des Türöffnergetriebes und das abtriebsseitige Sperrglied
in dem Schlossgehäuse lagenweise übereinander liegend angeordnet sind.
[0043] Besonders hohe Gestaltungsfreiheit in der Anordnung der Komponenten wird erhalten,
wenn vorgesehen ist, dass die Schlossmechanik ein Schlossgetriebe aufweist und die
Schlossmechanik oder zumindest ein Getriebeelement des Schlossgetriebes zwischen zwei
Türöffnerkomponenten angeordnet ist.
[0044] Vorteilhafte Ausführungen können vorsehen, dass die Schlossmechanik eine Aushebeeinrichtung
aufweist, die in der Schließstellung der Tür mit einer Schlossfalle oder einem Riegel
eines zugeordneten Aktivflügelschlosses zusammenwirkt. In bevorzugter Weiterbildung
kann vorgesehen sein, dass die Aushebeeinrichtung oder zumindest ein Teil der Aushebeeinrichtung
zwischen zwei Türöffnerkomponenten angeordnet ist.
[0045] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die zwei Türöffnerkomponenten
als einerseits die Türöffnerfalle und andererseits der elektrische Aktor und/oder
das abtriebsseitige Sperrglied und/oder das Türöffnergetriebe ausgebildet sind.
[0046] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung beschrieben.
Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Frontansicht einer zweiflügeligen Tür mit einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Schlosseinrichtung in eingebautem Zustand.
[0047] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Schlosseinrichtung
für eine zweiflügelige Tür. Die zweiflügelige Tür weist in dem dargestellten Fall
einen Aktivflügel 1 mit einer Aktivflügelschlosseinrichtung 10 und einen Passivflügel
2 mit einer Passivflügelschlosseinrichtung 20 auf.
[0048] Die Aktivflügelschlosseinrichtung 10 umfasst ein Schlossgehäuse 10g, das in einer
Aufnahme im Aktivflügel 1 als Einsteckschloss eingesteckt ist und stulpseitig mit
einem Stulpblech abgedeckt ist. In dem Stulpblech sind Ausnehmungen ausgebildet zum
Durchgriff einer Schlossfalle 11 und eines Riegels 12, die im Schlosskasten als Teil
der im Schlosskasten gelagerten Schlossmechanik des Aktivflügelschlosses gelagert
sind. Sowohl die Schlossfalle 11 als auch der Riegel 12 sind in der dargestellten
Einbaulage horizontal verschiebbar gelagert. Die Schlossfalle 11 ist in Ausfahrrichtung
federbeaufschlagt und weist eine Einlaufschräge auf, sodass die Schlossfalle beim
Schließen des Flügels überdrückbar ist.
[0049] Die Schlossmechanik des Aktivflügelschlosses 10 weist ferner eine Nuss 15n auf, die
in dem Schlossgehäuse 10g drehbar gelagert ist und zum Anschluss einer Handhabe 15
dient. Über die Nuss 15n ist die Schlossmechanik zur Betätigung der Schlossfalle 11
und des Riegels 12 betätigbar.
[0050] Die Passivflügelschlosseinrichtung 20 weist in entsprechender Weise die Aktivflügelschlosseinrichtung
10 ein Schlossgehäuse 20g mit darin gelagerter Schlossmechanik auf. Das Schlossgehäuse
20g ist entsprechend in einer Aufnahme im Passivflügel 2 als Einsteckschloss eingesteckt
und stulpseitig über ein Stulpblech abgedeckt. Das Stulpblech weist Aufnahmen auf,
die mit den Ausnehmungen in dem Stulpblech des Aktivflügelschlosses 10 fluchten und
für den Eingriff der Schlossfalle 11 und des Riegels 12 des Aktivflügelschlosses ausgebildet
sind. In dem Schlossgehäuse 20g des Passivflügelschlosses sind eine Schlossfallenaufnahmeausnehmung
21 und eine Riegelaufnahmeausnehmung 22 fluchtend mit den stulpseitigen Ausnehmungen
ausgebildet. In der Schlossfallenausnehmung 21 ist ein elektrischer Türöffner 21t
angeordnet, der mit der Schlossfalle 11 des Aktivflügelschlosses 10 zusammenwirkt.
[0051] Das Passivflügelschloss 20 weist für die Verrieglung des Passivflügels 2 in Schließstellung
des Passivflügels eine Riegelstangeneinrichtung auf. Diese Riegelstangeneinrichtung
besteht aus einer oberen Riegelstangeneinrichtung 24o mit oberer Riegelstange und
einer unteren Riegelstangeneinrichtung 24u mit unterer Riegelstange. Diese obere und
untere Riegelstangeneinrichtung ist über eine Riegelstangenbetätigungseinrichtung
24b mittels einer Handhabe 24es gemeinsam betätigbar.
[0052] Die Handhabe 24es ist, wie an sich bekannt, als sog. Espagnolette ausgebildet. Es
handelt sich um einen Betätigungshebel, der im Stulpbereich des Passivflügelschlosses
schwenkbar gelagert ist. In der Schließstellung der zweiflügeligen Tür ist der Handhebel
24es im Falzraum zwischen dem Passivflügel 2 und dem Aktivflügel 1 verdeckt angeordnet.
Der Handhebel 24es ist im dargestellten Fall als einarmiger Schwenkhebel ausgebildet.
Die Schwenkachse des Schwenkhebels ist in der dargestellten Einbaulage in der Flügelebene
horizontal ausgerichtet.
[0053] Der Passivflügel 2 ist in der dargestellten Schließstellung über die Riegelstangeneinrichtung
24o, 24u verriegelt. Die zweiflügelige Tür ist in der dargestellten Schließstellung
über den Aktivflügel 1 begehbar, wenn der Riegel 12 des Aktivflügelschlosses eingefahren
ist und der elektrische Türöffner 21t in seine Freistellung geschaltet ist. Der elektrische
Türöffner 21t ist elektrisch in die Freistellung schaltbar. In dieser Stellung ist
die Türöffnerfalle des Türöffners nicht gesperrt. Die Türöffnerfalle steht in ihrer
Freigabestellung, sodass die in den Türöffner eingreifende Schlossfalle 11 der Aktivflügelschlosseinrichtung
freigegeben ist, d.h. nicht durch die Türöffnerfalle gehalten wird, wenn der Aktivflügel
1 in Öffnungsrichtung bewegt wird.
[0054] Um den Aktivflügel 1 in Schließstellung zu arretieren, muss der Aktivflügel 1 geschlossen
werden und der elektrische Türöffner in Sperrstellung geschaltet werden. Dies erfolgt
durch elektrische Ansteuerung des elektrischen Türöffners. Um den Aktivflügel 1 mit
dem Passivflügel 2 zu verriegeln, muss der Riegel 12 des Aktivflügelschlosses 10 ausgefahren
werden, was je nach Ausgestaltung des Aktivflügelschlosses 10 durch Betätigung des
Schließzylinders mittels Schlüsselbetätigung oder durch Betätigung der Handhabe 15
erfolgen kann. Um die zweiflügelige Tür aus der Schließstellung vollständig zu öffnen,
muss eine Entrieglung sämtlicher Riegeleinrichtungen erfolgen; Der Riegel 12 des Aktivflügelschlosses
10 muss eingefahren werden. Dies kann je nach Ausgestaltung des Aktivflügelschlosses
durch Schlüsselbetätigung des Schließblechs oder über die Handhabe 15 erfolgen. Der
elektrische Türöffner muss freigeschaltet werden, dies erfolgt bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch elektrische Ansteuerung des Türöffners 21t. Zusätzlich muss
der Passivflügel 2 durch Entriegelung der Riegelstangeneinrichtung entriegelt werden.
Dies erfolgt durch Betätigung des Espagnolettes 24es.
[0055] Zum Schalten des Türöffners 21t kann bei dem dargstellten Ausführungsbeispiel ein
elektrischer Schaltkreis vorgesehen sein, der über ein nicht dargestelltes Türterminal
oder eine nicht dargestellte Gebäudezentrale schaltbar ist, um den Türöffner 21t in
Sperrstellung oder Freigabestellung zu schalten. Alternativ oder zusätzlich kann aber
auch vorzugsweise im Bereich des Passivflügelschlosses, insbesondere stulpseitig,
eine Schalterhandhabe angeordnet sein, z.B. als an sich bekannter Ein-/Ausschalter
an der Stulpseite des Türöffners 21 t, z.B. als sog. Fingernagelschalter oder auch
als Espagnolette im Falzraum, d.h. bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als ein
zweites Espagnolette zusätzlich zu dem Espagnolette 24es.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Aktivflügel
- 1b
- Türband
- 2
- Passivflügel
- 2b
- Türband
- 10
- Aktivflügelschloss
- 10g
- Schlossgehäuse
- 11
- Schlossfalle
- 12
- Riegel
- 15
- Handhabe
- 15n
- Nuss
- 20
- Passivflügelschloss
- 20g
- Schlossgehäuse
- 21
- Schlossfallenaufnahmeausnehmung
- 22
- Riegelaufnahmeausnehmung
- 21t
- elektrischer Türöffner
- 24o
- obere Riegelstangeneinrichtung
- 24u
- untere Riegelstangeneinrichtung
- 24rs
- rahmenseitige Aufnahme
- 24bs
- bodenseitige Aufnahme
- 24b
- Riegelstangenbetätigungseinrichtung
- 24ua
- untere Riegelstangenanschlusseinrichtung
- 24oa
- obere Riegelstangenanschlusseinrichtung
- 24es
- Betätigungshandhabe, Espagnolette
1. Schlosseinrichtung für eine zweiflügelige Tür mit einem Aktivflügel (1) und einem
Passivflügel (2),
die Schlosseinrichtung umfassend eine Aktivflügelschlosseinrichtung (10) zur Montage
in oder an dem Aktivflügel (1) und eine Passivflügelschlosseinrichtung (20) zur Montage
in oder an dem Passivflügel (2),
wobei die Aktivflügelschlosseinrichtung (10) mindestens ein Riegelelement, vorzugsweise
als federnd gelagerte Schlossfalle (11) oder/und als Riegel (12) ausgebildet, aufweist,
und
wobei die Passivflügelschlosseinrichtung (20) eine Türöffnereinrichtung (21 t) aufweist,
die eine vorzugsweise bewegbar gelagerte Türöffnerfalle mit oder ohne Aushebefunktion
und eine schaltbare Sperreinrichtung aufweist, über die die Türöffnerfalle in eine
Sperrstellung und in eine Freigabestellung bringbar ist, um in ihrer Sperrstellung
unter Sperreingriff mit dem vorzugsweise als federnd gelagerte Schlossfalle oder als
Riegel ausgebildetes Riegelelement der Aktivflügelschlosseinrichtung (10) den Aktivflügel
(1) in der Schließstellung der Tür zu arretieren, und in ihrer Freigabestellung bei
außer Sperreingriff des genannten Riegelelements den Aktivflügel aus der Schließstellung
der zweiflügeligen Tür zum Öffnen des Aktivflügels (1) freizugeben,
wobei die Passivflügelschlosseinrichtung (20) eine Riegelstangeneinrichtung mit einer
oberen Riegelstangeneinrichtung (24o) und/oder einer unteren Riegelstangeneinrichtung
(24u) und mit einer Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türöffnereinrichtung (21t) und die Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b)
derart geschaltet oder schaltbar sind,
dass durch Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) die Türöffnereinrichtung
(21t) nicht zwangsweise betätigt wird und/oder
durch Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) die Türöffnereinrichtung
(21t) nicht in jedem Fall zwangsweise betätigt wird.
2. Schlosseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türöffnereinrichtung (21t) und die Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b)
derart in Wirkverbindung geschaltet sind,
a) dass durch Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) im Sinne einer Verriegelung
der Riegelstange die Türöffnereinrichtung (21t) nicht zwangsweise mit betätigt wird,
indem vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Türöffnereinrichtung (21t) in ihrer Freigabestellung
verbleibt oder in diese geschaltet wird; und/oder die Türöffnereinrichtung in ihrer
Sperrstellung verbleibt und/oder in diese geschaltet wird,
und/oder
b) dass durch Betätigung der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) im Sinne einer Entriegelung
der Riegelstange die Türöffnereinrichtung (21t) nicht zwangsweise mit betätigt wird,
indem vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Türöffnereinrichtung (21t) in ihrer Freigabestellung
verbleibt und/oder in diese geschaltet wird.
3. Schlosseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türöffnereinrichtung (21t) als elektrischer Türöffner ausgebildet ist, der vorzugsweise
eine elektrisch schaltbare Sperreinrichtung aufweist und der elektrisch schaltbar
ist, oder als mechanischer Türöffner ausgebildet ist, der mechanisch, vorzugsweise
rein manuell schaltbar ist.
4. Schlosseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mechanische Türöffner als Fallenaushebeeinrichtung ausgebildet ist, die das als
Schlossfalle (11) oder als Riegel ausgebildete Riegelelement aus der Fallenaufnahmeausnehmung
herausfährt und/oder, z.B. durch seitliches Wegschwenken einer Begrenzungswand der
Fallenaufnahmeausnehmung freigibt.
5. Schlosseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosseinrichtung eine Schaltereinrichtung umfasst, die zum Schalten der Türöffnereinrichtung
(21 t) mit diesem elektrisch und/oder mechanisch verbunden oder verbindbar ist.
6. Schlosseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltereinrichtung zum Schalten der Türöffnereinrichtung eine Schalterhandhabe
aufweist, die im Bereich der Passivflügelschlosseinrichtung (20), vorzugsweise am
oder im Schlossgehäuse (20g) der Passivflügelschlosseinrichtung (20) angeordnet ist
und/oder anordenbar ist.
7. Schlosseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalterhandhabe im Bereich der Stulpseite der Passivflügelschlosseinrichtung
(20) und/oder des Passivflügels (2) angeordnet oder anordenbar ist.
8. Schlosseinrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalterhandhabe in der Schließstellung der zweiflügeligen Tür im Falzbereich
zwischen dem Aktivflügel (1) und dem Passivflügel (2) angeordnet ist.
9. Schlosseinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalterhandhabe als ein in die Türöffnereinrichtung (21t) eingreifender Ein-/Ausschalter
ausgebildet ist.
10. Schlosseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Türöffnereinrichtung (21t) als ein ausschließlich elektrisch schaltbarer elektrischer
Türöffner (21t) ausgebildet ist, der keine Entriegelungseinrichtung aufweist, die
ausschließlich mechanisch wirkt.
11. Schlosseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) eine Betätigungshandhabe (24es) aufweist.
12. Schlosseinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungshandhabe (24es) der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) im Bereich
der Stulpseite der Passivflügelschlosseinrichtung (20) angeordnet ist.
13. Schlosseinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungshandhabe (24es) der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) in der
Schließstellung der zweiflügeligen Tür im Falzbereich zwischen dem Aktivflügel (1)
und dem Passivflügel (2) angeordnet ist.
14. Schlosseinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungshandhabe (24es) der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) an einer
Nuss der Passivflügelschlosseinrichtung (20) angeschlossen oder anschließbar ist.
15. Schlosseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) einen elektrischen Betätigungsmotor
aufweist.
16. Schlosseinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der Türöffnereinrichtung (21t) zugeordnete Schalterhandhabe und die Betätigungshandhabe
(24es) der Riegelstangenbetätigungseinrichtung (24b) als zwei separate Handhaben ausgebildet
sind oder als eine gemeinsame Handhabe ausgebildet sind.
17. Schlosseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Passivflügelschlosseinrichtung (20) ein Schlossgehäuse (20g) aufweist, in welchem
die Schlossmechanik der Passivflügelschlosseinrichtung (20) angeordnet ist, welche
die Riegelaushebeeinrichtung und/oder die Riegelaufnahmeausnehmung und/oder die Riegelstangenbetätigungseinrichtung
(24b) umfasst, wobei die Türöffnereinrichtung (21t) außerhalb oder innerhalb des Schlossgehäuses
angeordnet ist.
18. Schlosseinrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Türöffner umfasst:
- die Türöffnerfalle,
- die elektrische Sperreinrichtung, die einen elektrischen Aktor und ein abtriebsseitiges
Sperrglied aufweist, das mit der Türöffnerfalle unmittelbar oder über ein zwischengeschaltetes
Türöffnergetriebe zusammenwirkt,
wobei vorgesehen ist,
a) dass mindestens die folgenden Türöffnerkomponenten: die Türöffnerfalle, der elektrische
Aktor, das abtriebsseitige Sperrglied und, falls vorhanden, das zwischen der Türöffnerfalle
und dem abtriebsseitigen Sperrglied zwischengeschaltete Türöffnergetriebe in dem Schlossgehäuse
angeordnet sind und kein separates Türöffnergehäuse vorgesehen ist, in oder an dem
alle diese Türöffnerkomponenten gelagert sind und/oder
b) dass mindestens die folgenden Türöffnerkomponenten: die Türöffnerfalle, der elektrische
Aktor, das abtriebsseitige Sperrglied und, falls vorhanden, das zwischen der Türöffnerfalle
und dem abtriebsseitigen Sperrglied zwischengeschaltete Türöffnergetriebe, in dem
Schlossgehäuse derart verteilt angeordnet sind, dass zwischen zumindest zwei der Türöffnerkomponenten
mindestens eine Komponente der Schlossmechanik oder zumindest ein Teil einer Komponente
der Schlossmechanik eingreift.