[0001] Die Erfindung betrifft ein Polstermöbel mit einem Polstermöbelgestell.
[0002] Polstermöbel sind in vielerlei Ausgestaltungen bereits bekannt. Nachteilig an bekannten
Polstermöbeln ist, dass sie keine wünschenswerte Variabilität hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten
bereitstellen, aufwendig herzustellen oder wenig komfortabel sind oder kein ansprechendes
optisches Erscheinungsbild aufweisen.
[0003] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Polstermöbel zu schaffen, das
hinsichtlich zumindest eines der genannten Nachteile verbessert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Polstermöbel gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Polstermöbel weist ein Polstermöbelgestell auf. Es ist mindestens
ein Sitzelement mit einer Sitzfläche vorgesehen. Das Polstermöbel umfasst eine Rückenlehne.
Mindestens ein Sitzelement ist relativ zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar.
[0006] Mindestens ein Sitzelement ist also in Richtung der Vorderseite und in Richtung der
Rückseite des Polstermöbels verlagerbar.
[0007] Alternativ oder zusätzlich zu dem vor- und zurückverlagerbaren Sitzelement kann das
Polstermöbel mindestens ein Longchair-Sitzelement umfassen, das relativ zu dem übrigen
Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar ist.
[0008] Mit dem Begriff "Longchair" wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein Sessel
oder ein Sitzelement eines Polstermöbels bezeichnet, bei dem die Sitzfläche verlängert
ist, um zumindest Teile der Unterschenkel und/oder Füße eines Nutzers abzustützen.
[0009] Bevorzugt weist das Polstermöbel mehrere Sitzelemente auf.
[0010] In einer Ausführungsform ist genau ein Sitzelement vor- und zurückverlagerbar, in
einer anderen Ausführungsform mehrere.
[0011] In einer Ausführungsform ist genau ein Longchair-Sitzelement vor- und zurückverlagerbar,
in einer anderen Ausführungsform mehrere.
[0012] In einer Ausführungsform umfasst das Polstermöbel einen festen Longchair, der relativ
zum übrigen Polstermöbel nicht verlagerbar ist.
[0013] Mit Vorteil ergibt sich durch die Vor- und Zurückverlagerbarkeit des Sitzelements
ein einschiebbarer Longchair. Mit Vorteil ergibt sich durch die Vor- und Zurückverlagerbarkeit
des Longchair-Sitzelements ein verlängerbarer Longchair. Das Polstermöbel weist bevorzugt
also zumindest einen einschiebbaren Longchair und/oder zumindest einen verlängerbaren
Longchair auf.
[0014] Der maximale Verlagerungsweg, der auch als Auszugstiefe bezeichnet werden kann, also
die maximale Strecke der Vor- und Zurückverlagerbarkeit von Sitzelement und/oder Longchair-Sitzelement
beträgt bevorzugt mindestens etwa 30, 40, 50, 55 oder 60 cm, besonders bevorzugt etwa
48 cm oder 59 cm. In der Ausführungsform, in der das Polstermöbel mehrere verlagerbare
Sitzelemente bzw. Longchair-Sitzelemente aufweist, stimmt die Auszugstiefe dieser
Elemente bevorzugt überein.
[0015] Auf diese Weise kann bei vorverlagertem Sitzelement des einschiebbaren Longchairs
eine 2/3 Liegenlänge und bei vorverlagertem Longchair-Sitzelement eine volle Liegenlänge
erreicht sein.
[0016] Die Rasterbreite des Polstermöbels, also die Breite der Sitzelemente und/oder der
Longchair-Sitzelemente, liegt bevorzugt zwischen 60 cm und 100 cm und beträgt bevorzugt
etwa 60 cm oder 70 cm oder 80 cm oder 90 cm oder 100 cm.
[0017] Ein hierdurch bewirkter Vorteil kann darin bestehen, dass das Polstermöbel auf diese
Weise in einem Raum nutzbar ist, der zu klein ist für eine komfortable Nutzung eines
Polstermöbels, welches anstelle des einschiebbaren Longchairs einen festen Longchair
aufweist, bei dem beispielsweise ein fester Longchair in den Bereich einer Tür hineinragen
würde. Zudem kann ein gutes optisches Erscheinungsbild erzielt werden und das Polstermöbel
kann mehrere Longchairs aufweisen, ohne stets übermäßig viel Raum zu beanspruchen.
[0018] Mit dem Begriff "Sitzelement" ist im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein
Sitzteil bezeichnet, ohne eine eventuell diesem zugeordnete Rückenlehne. Mit dem Begriff
"Sitzelement" wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere das Element oder der
Bereich eines einschiebbaren Longchairs bezeichnet, das oder der bei eingeschobenem
Longchair eine Sitzfläche für einen Nutzer bereitstellt, also ein im zurückverlagerten
Zustand an der Vorderseite der Rückenlehne endendes Element oder Bereich. Das Polstermöbel
kann auch unverlagerbare Sitzelemente umfassen. Soweit nicht anders kenntlich gemacht,
bezeichnet der Begriff "Sitzelement" im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein
verlagerbares Sitzelement eines einschiebbaren Longchairs.
[0019] Mit dem Begriff "Longchair-Sitzelement" ist im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere
ein Element oder einen Bereich eines verlängerbaren Longchairs - ohne eine eventuell
diesem zugeordnete Rückenlehne - bezeichnet, das oder der bei nicht verlängertem Longchair
eine Sitz- und/oder Liegefläche für einen Nutzer bereitstellt, also ein im zurückverlagerten
Zustand an der Vorderseite der Rückenlehne endendes Element oder Bereich.
[0020] An das Sitzelement und das Longchair-Sitzelement grenzt rückseitig bevorzugt ein
Überbrückungselement an. Das Überbrückungselement ist bei zurückverlagertem Sitzelement
bzw. Longchair-Sitzelement bevorzugt zumindest im Wesentlichen horizontal unterhalb
der zugeordneten Rückenlehne angeordnet. Das Überbrückungselement grenzt bei zurückverlagertem
Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement bevorzugt - zumindest nahezu - innen an der
Rückwand der Rückenlehne an. Das Überbrückungselement ist bevorzugt als Überbrückungsbereich
ausgestaltet und weiter bevorzugt einstückig mit dem Sitzelement bzw. dem Longchair-Sitzelement
ausgeführt.
[0021] Mit Vorteil weist das Longchair-Sitzelement eine Länge von mindestens 120 cm oder
mindestens 135 cm auf. Der verlängerbare Longchair kann bei vorverlagerten Longchair-Sitzelement
die Länge einer handelsüblichen Liege oder handelsüblichen Bettmatratze erreichen,
bevorzugt mindestens 180 cm oder mindestens 195 cm.
[0022] Mit Vorteil ist jedem Sitzelement und/oder jedem Longchair-Sitzelement jeweils eine
Rückenlehne zugeordnet.
[0023] Mit Vorteil ist das Sitzelement und/oder das Longchair-Sitzelement so vorverlagerbar,
dass es vor der Vorderseite der ihm zugeordneten Rückenlehne angeordnet ist. Hierdurch
kann sich eine komfortable Abstützung der Unterschenkel und/oder Füße eines Nutzers
ergeben und/oder es kann hierdurch ein Longchair zur Liege umfunktioniert werden.
[0024] Mit Vorteil ist das Sitzelement und/oder das Longchair-Sitzelement so weit vorverlagerbar,
dass es weiter vor der Vorderseite der Rückenlehne angeordnet ist, als die Rückenlehne
dick ist. Zwar ergibt sich hierdurch das Erfordernis, den Bereich zwischen dem Sitzelement
und/oder dem Longchair-Sitzelement und der jeweils zugeordneten Rückenlehne durch
ein Element zu füllen, das nicht - bei zurückverlagertem Sitzelement und/oder Longchair-Sitzelement
- einfach horizontal unterhalb der zugeordneten Rückenlehne angeordnet sein kann.
Es ergibt sich jedoch der große Vorteil, dass das Sitzelement und/oder Longchair-Sitzelement
so weit vorverlagerbar ist, dass es eine komfortable Unterstützung der Unterschenkel
eines Nutzers bereitstellt bzw. eine Liege mit einer komfortablen Länge bereitgestellt
werden, ohne dass die jeweils zugeordnete Rückenlehne übermäßig dick ausgeführt wäre.
[0025] Mit Vorteil ist ein Füllelement vorgesehen - bevorzugt für jeden verlängerbaren Longchair
und für jeden einschiebbaren Longchair genau eines - das bevorzugt eine Polsterung
aufweist.
[0026] Das Füllelement ist bevorzugt in eine - vorzugsweise zumindest im Wesentlichen horizontale
- Position bringbar, in der seine Polsterung die Sitzfläche des Sitzelements oder
des diesem zugeordneten Überbrückungselements bzw. des Longchair-Sitzelements oder
des diesem zugeordneten Überbrückungselements bei vor der Rückenlehne angeordnetem
Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement nach hinten verlängert.
[0027] Das Füllelement ist bevorzugt zudem in eine - bevorzugt zumindest im Wesentlichen
vertikalen - Position bringbar, in der es zumindest teilweise in der Rückenlehne des
Polstermöbels angeordnet ist.
[0028] Bevorzugt ist das Füllelement zwischen diesen beiden Positionen verlagerbar.
[0029] In seiner zumindest im Wesentlichen vertikalen Position ist das Füllelement bevorzugt
zumindest überwiegend oberhalb der Ebene einer Sitzfläche des Polstermöbels angeordnet.
[0030] Das Füllelement ist bevorzugt vollständig in der Rückenlehne anordbar.
[0031] Mit Vorteil ist das Füllelement entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar.
[0032] Das Füllelement ist vorzugsweise unverlierbar an dem Polstermöbel angeordnet.
[0033] Mit Vorteil ist das Füllelement - bevorzugt abschnittsweise - derart bewegbar, dass
es eine rein translatorische Bewegung vollzieht.
[0034] Mit Vorteil ist das Füllelement - bevorzugt abschnittsweise - derart bewegbar, dass
es rotiert und gleichzeitig translatorisch verlagert wird, die Bewegung also rotatorische
und translatorische Komponenten aufweist.
[0035] Das Füllelement ist bevorzugt verschiebbar und - bevorzugt gleichzeitigverkippbar
[0036] Das Füllelement folgt dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement bevorzugt selbsttätig,
vorzugsweise mittels des Überbrückungselements. Es muss also bevorzugt nicht separat
betätigt werden. Das Füllelement grenzt bevorzugt sowohl im vorverlagerten, als auch
im zurückverlagertem Zustand des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements an sein
benachbartes Polsterelement, bevorzugt das Überbrückungselement, an. Hierdurch wird
es unter anderem ermöglicht, dass sich das Füllelement in seiner zumindest im Wesentlichen
vertikalen Position, wie bevorzugt, über die volle Höhe der Rückenlehne in dieser
erstreckt, also die Höhe der gesamten Rückenlehne nutzt und keine Zwischenräume freibleiben.
Zudem ist hierdurch eine Voraussetzung für eine stufenlose Nutzbarkeit des Füllelements
geschaffen.
[0037] Das Füllelement kann mit dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement verbunden sein.
[0038] In der Ausführungsform, in der an das Sitzelement und das Longchair-Sitzelement rückseitig
ein Überbrückungselement angrenzt, ist das Füllelement bevorzugt mit diesem Überbrückungselement
verbunden.
[0039] Mit Vorteil ist das Füllelement mit dem Sitzelement oder dem diesem zugeordneten
Überbrückungselement bzw. dem Longchair-Sitzelement oder dem diesem zugeordneten Überbrückungselement,
vorzugsweise mittels zweier Drehgelenke, deren Drehachse weiter bevorzugt übereinstimmt,
drehbar gekoppelt. Auf diese Weise kann besonders vorteilhaft erreicht werden, dass
das Füllelement stets an sein benachbartes Polsterelement angrenzt. Zudem kann hierdurch
besonders vorteilhaft erreicht werden, dass das Füllelement dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement
selbsttätig folgt.
[0040] Mit Vorteil ist in vorverlagertem Zustand in Auszugsrichtung vor dem Sitzelement
und/oder dem Longchair-Sitzelement kein weiteres Element zum Bilden einer Sitzund/oder
Liegefläche vorgesehen, das mit dem Sitzelement und/oder dem Longchair Sitzelement
verbunden ist. Es hat sich gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Polstermöbel derart
große Auszugstiefen erreichbar sind, dass-zugunsten eines einfacheren Aufbaus - auf
ein derartiges Element, das oft zusätzliche Klappvorgänge erfordert, verzichtet werden
kann. Hierdurch kann ein wesentlich höherer Bedienkomfort für den Benutzer erreicht
werden. Zudem kann hierdurch erreicht werden, dass bei vorverlagerten Sitzelement
bzw. Longchair-Sitzelement das Polster zumindest über den kompletten vorderen Bereich
des sich dann ergebenden Longchairs bzw. verlängerten Longchairs, einen gleichmäßigen
Polsteraufbau in einheitlicher Qualität und dadurch gleichem Komfort aufweist.
[0041] In einer wichtigen Ausführungsform weist das Sitzelement bzw. das Longchair-Sitzelement
einen Sitzrahmen auf. Der Sitzrahmen erstreckt sich bevorzugt rückwärtig über das
Sitzelement hinaus und bildet weiter bevorzugt auch den Rahmen des Überbrückungselements.
Und das Füllelement weist bevorzugt ebenfalls einen Rahmen auf, der in dieser Druckschrift
auch als Füllrahmen bezeichnet wird. Der Sitzrahmen und der Füllrahmen sind weiter
bevorzugt gepolstert. Der Füllrahmen ist. bevorzugt mittels mindestens einem, bevorzugt
zweier Drehgelenke drehbar mit dem zugeordneten Sitzrahmen gekoppelt, die vorzugsweise
seitlich des Sitzelements angeordnet sind. Die Drehgelenke sind weiter bevorzugt mit
einem Abstand oberhalb der Polsterauflagefläche des Sitzelements bzw. des Longchair-Sitzelements
angeordnet. Der Füllrahmen kann die Form eines "U" oder eines Rechtecks, bei dem eine
der längeren Seiten fehlt, aufweisen und die Drehgelenke können jeweils an einem Ende
dieser Form angeordnet sein.
[0042] In einer Ausführungsform ist das Sitzelement bzw. das Longchair-Sitzelement durch
einen verlagerbaren Sitzrahmen und dessen Polsterung gebildet.
[0043] Bei nach vorne verlagertem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement geht die Sitzfläche
des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements oder die Oberfläche des Überbrückungselements
mit Vorteil stufenlos in die Oberfläche der Polsterung im Bereich des Füllelements
über.
[0044] Die Polsterauflagefläche im Bereich des Füllelements ist bevorzugt in etwa auf Höhe
der Drehgelenke angeordnet.
[0045] Die Polsterauflagefläche im Bereich des Füllelements ist bevorzugt höher angeordnet,
als die Polsterauflagefläche im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements.
[0046] Da die Auflagefläche des Polsters im Bereich des Füllelements, wie bevorzugt, höher
angeordnet ist, als die Auflagefläche des Polsters im Bereich des Sitzelements bzw.
Longchair-Sitzelements, ergeben sich vorzugsweise unterschiedliche Dicken des Polsters
im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements und im Bereich des Füllelements.
Das Polster im Bereich des Füllelements ist bevorzugt dünner ausgeführt, als das Polster
im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements. Hierdurch kann die das Füllelement
bevorzugt aufnehmende Rückenlehne dünner ausfallen und im Bereich des Sitzelements
bzw. Longchair-Sitzelements dennoch ein sehr hoher Komfort erzielt werden.
[0047] In einer grundsätzlich denkbaren Ausführungsform weist das Füllelement ein von dem
Polster des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements verschiedenes Polster auf. In
der besonders bevorzugten Ausführungsform ist jedoch genau ein Polster vorgesehen,
welches sowohl das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement, als auch das Füllelement
polstert.
[0048] Die durch die unterschiedliche Höhe der Polsterauflageflächen im Bereich des Sitzelements
bzw. Longchair-Sitzelements und im Bereich des Füllelements in einer Ausführungsform
bedingte Stufe wird vorzugsweise durch das gemeinsame Polster von Sitzelement bzw.
Longchair-Sitzelement und Füllelement ausgeglichen.
[0049] Das Polstermöbelgestell weist bevorzugt einen Lehnenbereich auf, der bevorzugt als
Rückenlehnenbereich ausgeführt ist.
[0050] Mit Vorteil ist eine Führung vorgesehen, die das Füllelement an dem übrigen Polstermöbel
- bevorzugt dem Polstermöbelgestell und besonders bevorzugt dem Lehnenbereich des
Polstermöbelgestells - führt.
[0051] Mit Vorteil umfasst diese Führung an dem Polstermöbelgestell - bevorzugt dem Lehnenbereich
- angeordnete Führungsbahnen, bevorzugt zwei Führungsbahnen, die weiter bevorzugt
an zwei verschiedenen Seiten des Lehnenbereichs des Polstermöbelgestells angeordnet
sind.
[0052] Die Führungsbahnen sind - bevorzugt zu beiden Seiten des Füllelements - vorzugsweise
an einander zugewandten Seiten zweier gegenüberliegender Lehnenbereiche angeordnet.
[0053] Diese Führungsbahnen weisen vorzugsweise jeweils einen zumindest im Wesentlichen
horizontalen Bereich und weiter bevorzugt einen zumindest im Wesentlichen vertikalen
Bereich auf. Bevorzugt ist jeweils ein diese beiden Bereiche verbindender gekrümmter
Bereich vorgesehen.
[0054] Bevorzugt weisen die Führungsbahnen ausschließlich einen zumindest im Wesentlichen
horizontalen, einen zumindest im Wesentlichen vertikalen und einen diese Bereiche
verbindenden gekrümmten Bereich auf.
[0055] Durch den zumindest im Wesentlichen horizontalen Bereich ist das Füllelement ebenfalls
in der Tiefe des Polstermöbels beweglich, sodass das Füllelement, wie bevorzugt, eine
vorderste Position aufweisen kann, in der es mit seiner Rückseite bis an die Vorderseite
der Rückenlehne verfahren ist.
[0056] Das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement ist bevorzugt stufenlos vor- und zurückverlagerbar.
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit der Justierung.
[0057] Das Füllelement ist bevorzugt verschieden weit aus der Rückenlehne heraus verlagerbar,
bevorzugt stufenlos.
[0058] Der zumindest im Wesentlichen horizontale Bereich der Führungsbahnen ist bevorzugt
zumindest in etwa so lang, wie sich das Füllelement in Auszugsrichtung erstreckt.
[0059] Das Füllelement ist, sobald es aus der Rückenlehne herauszutreten beginnt, bevorzugt
zumindest im Wesentlichen horizontal angeordnet.
[0060] Mit Vorteil ist das Füllelement bei verschieden weiterem Heraustreten aus der Rückenlehne
zum Bilden einer bevorzugt stets zumindest im Wesentlichen horizontalen Sitz- und/oder
Liegefläche nutzbar, die weiter bevorzugt stufenlos verlängerbar ist. Durch die stufenlos
verlängerbare, zumindest im Wesentlichen horizontale Sitz- und/oder Liegefläche, ist
das Polstermöbel verglichen mit einer denkbaren Anordnung, die nur eine stufige Verlängerung
zulässt oder einer denkbaren Anordnung, die bei verschiedenen Verlängerungen nicht
stets eine zumindest im Wesentlichen horizontale Sitz- und/oder Liegefläche aufweist,
besonders komfortabel.
[0061] Die Führung umfasst bevorzugt an dem Füllelement angeordnete Führungsrollen.
[0062] An dem Füllelement sind also bevorzugt Führungsrollen angeordnet, die auf den Führungsbahnen
rollen.
[0063] Die Führungsrollen sind bevorzugt an dem Füllrahmen angeordnet, vorzugsweise auf
der den Drehgelenken gegenüberliegenden Seite.
[0064] Die Führungsrollen liegen, wenn sie in dem zumindest im Westlichen horizontalen Bereich
der Führungsbahnen angeordnet sind, bevorzugt von oben auf den Führungsbahnen auf.
Wenn die Führungsrollen in dem zumindest im Wesentlichen vertikalen Bereich der Führungsbahnen
angeordnet sind, sind sie bevorzugt vor diesen Führungsbahnen angeordnet und liegen
weiter bevorzugt von vorne an diesen Führungsbahnen an.
[0065] Mit Vorteil ist kein Führungselement vorgesehen, welches eine Bewegung des Füllelements
in der Richtung, die ein Abheben der Führungsrollen von den Führungsbahnen bewirken
würde, verhindert. Es hat sich gezeigt, dass ein derartiges Element entbehrlich ist
und hierdurch eine reibungsarme und nicht klemmgefährdete Führung erzielbar ist. Mit
Vorteil ist das Füllelement nicht mithilfe einer Kulissenführung geführt.
[0066] Mit Vorteil ist das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement, bevorzugt dessen oder
deren Sitzrahmen, mittels mindestens einer, bevorzugt genau zweier, seitlicher Führungsschienen
an dem übrigen Polstermöbel gelagert und vorzugsweise auf diese Weise relativ zu dem
übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar, vorzugsweise ausschließlich translatorisch.
[0067] Besonders bevorzugt ist das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement motorisch relativ
zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar, mit Vorteil ausschließlich.
Das Vor- und Zurückverlagern kann bevorzugt mit einer Fernbedienung und/oder mit Schaltern
und/oder mit Sensorschalteinheiten angesteuert sein.
[0068] Das Füllelement umfasst bevorzugt eine Gurtunterfederung. Die Polsterauflagefläche
des Füllelements ist also vorzugsweise zumindest teilweise durch eine Gurtunterfederung
gebildet.
[0069] Das Sitzelement kann eine Wellenfederung aufweisen.
[0070] Bevorzugt sind an dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement - vorzugsweise im vorderen
Bereich - Bodenrollen angeordnet, mittels derer das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement
auf den Boden rollbar abgestützt ist.
[0071] In einer anderen Ausführungsform sind an dem Sitzelement bzw. dem Longchair-Sitzelement
im vorderen Bereich keine Bodenrollen angeordnet und dieses Element ist im vorverlagerten
Zustand bevorzugt freitragend.
[0072] Bevorzugt ist der Sitzrahmen des Sitzelements bzw. des Longchair-Sitzelements also
sowohl mittels mindestens einer Führungsschiene, als auch mittels mindestens einer
Bodenrolle gelagert.
[0073] Die motorische Verstellung und ihre Befestigung an dem übrigen Polstermöbel ist derart
belastbar ausgeführt und die Führungen von Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement
und Füllelement sind bevorzugt ebenfalls derart belastbar und reibungsarm ausgeführt,
dass ein Vor- und Zurückverlagern des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements auch
bei Belastung, also bei auf dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement sitzenden Nutzer,
durchführbar ist.
[0074] Mit Vorteil ist ein Rückhalteelement vorgesehen, welches bewirkt, dass die Polsterung
im Bereich des Füllelements, während des Nachvorneverlagern des Sitzelements bzw.
Longchair-Sitzelements, nach unten gedrückt wird und daher dazu beitragen kann, dass
diese Polsterung die Rückenlehne daher weiter bevorzugt zumindest im Wesentlichen
horizontal verlässt. Das Rückhalteelement umfasst bevorzugt einen Querträger.
[0075] Der einschiebbare Longchair kann bei vorverlagertem Sitzelement die Länge eines handelsüblichen
festen Longchairs und damit dessen Komfort erreichen, beispielsweise etwa 130, 135,
140 oder 145 cm.
[0076] In einer Ausführungsform ist mithilfe des mindestens einen einschiebbaren Longchairs
eine quer zur Verlagerungsrichtung des Sitzelements verlaufende Liegefläche bildbar.
Das Polstermöbel kann in dieser Ausführungsform, bei vorverlagerten Sitzelement, also
besonders gut, bevorzugt vorübergehend, auch als Schlafmöbel genutzt sein.
[0077] Bevorzugt weist das Polstermöbel Füße auf, hat also eine Bodenfreiheit. In einer
Ausführungsform weist das Polstermöbel eine hohe Bodenfreiheit auf, die zwischen 9
cm und 15 cm liegen kann. Es hat sich gezeigt, dass dies bei dem erfindungsgemäßen
Polstermöbel möglich ist und dem Polstermöbel eine leichtere, moderne Optik verleiht.
[0078] Die Rückenlehne bleibt bevorzugt während des Vor-und Zurückverlagerns eines Sitzelements
bzw. eines Longchair-Sitzelements unbewegt.
[0079] Es sind verschiedene Konstellationen des Polstermöbels denkbar. Das Polstermöbel
zeichnet sich durch eine besondere Vielseitigkeit aus.
[0080] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polstermöbel drei parallele Sitzplätze.
Ein randseitiger Sitzplatz ist bevorzugt als fester Longchair und der andere randseitige
Sitzplatz ist bevorzugt als einschiebbarer Longchair ausgebildet. Das mittlere Sitzelement
ist bevorzugt nicht verlagerbar. Anstelle des festen Longchairs kann ein weiterer
einschiebbarer Longchair vorgesehen sein. Auch können einer oder beide der randseitigen
Sitzplätze als verlängerbare Longchairs ausgebildet sein. Auch der mittlere Sitzplatz
kann als einschiebbarer oder als verlängerbarer Longchair ausgebildet sein.
[0081] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Polstermöbel genau zwei parallele
Sitzplätze auf. Einer davon ist als einschiebbarer oder als verlängerbarer Longchair
ausgebildet. Es können auch beide Sitzplätze derart ausgebildet sein. Auch in dieser
Ausführungsform, vor allem mit zwei verlängerbaren Longchairs, kann das Polstermöbel
gut als Bett, etwa Doppelbett, nutzbar sein. Denn, wie bereits erwähnt, kann der verlängerbare
Longchair bei vorverlagertem Longchair-Sitzelement die Länge einer handelsüblichen
Bettmatratze erreichen.
[0082] Das Polstermöbel kann auch einen Hocker oder mehrere Hocker umfassen, durch dessen
oder deren Anstellen an das übrige Polstermöbel die gewünschte Liegelänge erreichbar
ist.
[0083] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polstermöbel ein Ecksofa
mit senkrecht zueinander angeordneten Sitzplätzen. Es ist mindestens ein einschiebbarer
Longchair und/oder verlängerbarer Longchair vorgesehen. Die Verlagerungsrichtung des
Sitzelements und/oder des Longchair-Sitzelements verläuft bevorzugt senkrecht zu einem
anderen Sitzplatz. Besonders bevorzugt sind zwei parallele Sitzplätze, ein Eck-Sitzplatz
und ein senkrecht zu den beiden parallelen Sitzplätzen ausgerichteter Sitzplatz vorgesehen.
Der randseitige der parallelen Sitzplätze ist bevorzugt als einschiebbarer oder als
verlängerbarer Longchair ausgebildet. Die Sitzelemente der übrigen Sitzplätze sind
bevorzugt nicht verlagerbar. Grundsätzlich ist jedoch denkbar, dass auch einer oder
mehrere der übrigen Sitzplätze als einschiebbarer Longchair ausgebildet sind.
[0084] Das Polstermöbel kann modular aufgebaut sein, also Einzelelemente umfassen, die von
dem Nutzer verschieden konfigurierbar sind. Beispielsweise kann das Polstermöbel aus
fünf oder sechs Einzelelementen bestehen, die je nach Belieben von dem Nutzer etwa
in U-Form oder in S-Form angeordnet werden können und lösbar - etwa mithilfe mindestens
einer Klammer - miteinander verbindbar sein können. Das modulare Polstermöbel kann
mindestens ein Einzelelement mit verlagerbarem Sitzelement und/oder mindestens ein
Einzelelement mit feststehendem Sitzelement und/oder mindestens ein Einzelelement
mit Longchair-Sitzelement und/oder mindestens ein Einzelelement mit feststehendem
Longchair aufweisen.
[0085] Die Erfindung soll nun anhand von zwei in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Polstermöbels,
ohne Polsterung, bei der der Sitzrahmen zurückverlagert ist;
- Fig. 2
- eine Ansicht wie in Fig. 1, jedoch mit vorverlagertem Sitzrahmen;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Polstermöbels mit vorverlagertem Sitzelement;
- Fig. 4
- eine Darstellung wie in Fig. 3, jedoch mit zurückverlagertem Sitzelement;
- Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Polstermöbels;
- Fig. 6
- schematisch eine perspektivische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Polstermöbels;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Polstermöbels mit Blick von oben.
[0086] Figur 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines als Ganzes mit 100 bezeichneten
Polstermöbels. Es weist drei parallele Sitzplätze auf. Ein randseitiger Sitzplatz
ist als fester Longchair und der andere randseitige Sitzplatz ist als einschiebbarer
Longchair ausgebildet. Das mittlere Sitzelement ist nicht verlagerbar. Es ist genau
ein Sitzelement 2 dieses Polstermöbels, nämlich das in den Figuren rechts angeordnete
Sitzelement 2, relativ zu dem übrigen Polstermöbel 100 vor- und zurückverlagerbar.
Hierdurch ist ein einschiebbarer und justierbarer Longchair 15 geschaffen. Fig. 3
zeigt auch, dass dieses Sitzelement 2 so vorverlagerbar ist, das es vor der Vorderseite
3a der Rückenlehne 3 angeordnet ist. Die gestrichelte Linie in Figur 3 kennzeichnet
das rückwärtige Ende des Sitzelements 2. An dieses rückwärtige Ende grenzt einstückig
ein Überbrückungselement 2d an.
[0087] Das Polstermöbel weist zudem einen festen Longchair 17 auf, der in Figur 3 ganz links
angeordnet ist.
[0088] Es ist denkbar, dass das mittlere Element ebenfalls ein einschiebbarer Longchair
ist.
[0089] Fig. 3 zeigt auch, dass das Sitzelement 2 um eine Strecke D vorverlagerbar ist, die
größer ist, als die Dicke E der Rückenlehne. Hieraus ergibt sich ein besonders komfortabler,
einschiebbarer Longchair. Allerdings ist es nicht möglich, die Strecke D mit dem Überbrückungselement
2d zu überbrücken, welches bei zurückverlagertem Sitzelement 2 horizontal unterhalb
der Rückenlehne 3 angeordnet ist.
[0090] Um trotz einer derartig weiten Vorverlagerbarkeit des Sitzelements 2 bei vorverlagertem
Sitzelement 2 eine durchgehende Polsteroberfläche bereitzustellen, weist das Polstermöbel
100 ein Füllelement 4 auf. Dieses ist zwischen einer in Fig. 3 gezeigten zumindest
im Wesentlichen horizontalen Position, in der seine Polsterung 4a die Oberfläche des
Überbrückungselements 2d bei in Fig. 3 gezeigtem vor der Rückenlehne angeordnetem
Sitzelement 2 nach hinten verlängert und einer zumindest im Wesentlichen vertikalen
Position verlagerbar. In seiner zumindest im Wesentlichen vertikalen Position, die
das Füllelement 4 in Fig. 4 einnimmt, ist es in der dem verlagerbaren Sitzelement
2 zugeordneten Rückenlehne 3 angeordnet und zwar zumindest überwiegend oberhalb der
Ebene der Sitzfläche 2a.
[0091] Die Figuren 1 und 2 zeigen, dass das Sitzelement 2 einen Sitzrahmen 2b aufweist und
das Füllelement 4 ebenfalls einen Rahmen, 5. Der Sitzrahmen 2b erstreckt sich rückwärtig
über das Sitzelement 2 hinaus und bildet auch den Rahmen des Überbrückungselements
2d. Insbesondere Fig. 2 zeigt auch, dass dieser Füllrahmen 5 mittels zweier seitlich
des Sitzelements 2 angeordneter Drehgelenke 8, 8' drehbar mit dem Sitzrahmen 2b gekoppelt
ist und die Drehgelenke mit einem Abstand A oberhalb der Polsterauflageebene 2c des
Sitzelements 2 angeordnet sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat der Füllrahmen
5 die Form eines Rechtecks, dem eine längere Seite, nämlich die bei horizontaler Anordnung
vordere, fehlt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Füllrahmen eine Gurtunterfederung
11 auf und der Sitzrahmen eine Wellenfederung.
[0092] Fig. 3 zeigt, dass bei nach vorne verlagertem Sitzelement die Oberfläche des Überbrückungselements
2 d stufenlos in die Oberfläche der Polsterung 4a im Bereich des Füllelements übergeht.
[0093] Die Polsterung 4a im Bereich des Füllelements ist also dünner, als die Polsterung
im Bereich des Sitzelements 2. Aus diesem Grund kann das Füllelement 4, wie bevorzugt,
auch in einer nicht übermäßig dicken Rückenlehne 3 Platz finden.
[0094] Um das Sitzelement 2 im vorverlagerten Zustand in seinem vorderen Bereich abzustützen,
sind in diesem Bereich zwei Bodenrollen 10 angeordnet, von denen in den Figuren 1
und 2 lediglich eine erkennbar ist. Diese Rollen sind von der Vorderseite des Sitzelements
2 zurückverlagert angeordnet, sodass sie bei dem in Fig. 3 gewählten Blickwinkel nicht
zu erkennen sind. Das Sitzelement 2 ist also mit zwei Bodenrollen abgestützt.
[0095] Zudem ist das Sitzelement 2 mittels zweier seitlicher Führungsschienen 9, von denen
in den Figuren 1 und 2 lediglich eine erkennbar ist, an dem Sitzbereich 1 b des Polstermöbelgestells
geführt.
[0096] Das Polstermöbelgestell weist im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei quer zur Verlagerungsrichtung
F verlaufende Bodenträger 16, 16' auf, mittels derer es auf dem Boden abstützbar ist.
Die Führungsschienen 9 sind zwischen diesen beiden Bodenträgern 16, 16' angeordnet
und an diesen befestigt.
[0097] Die Figuren 1 und 2 lassen erkennen, dass eine Führung 6 vorgesehen ist, die das
Füllelement 4 an dem übrigen Polstermöbel 100 führt und es bewirkt, dass das Füllelement
4 entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar ist und das Füllelement 4 hierbei verschoben
und gleichzeitig verkippt wird.
[0098] Zu diesem Zweck weist der Füllrahmen 5 zwei Führungsrollen 7 auf, von denen in den
Figuren 1 und 2 lediglich eine erkennbar ist. Diese Führungsrollen 7 rollen jeweils
auf einer Führungsbahn 6a, von denen in den Figuren 1 und 2 wiederum lediglich eine
zu erkennen ist. Diese Führungsbahnen 6a weisen einen zumindest im Wesentlichen horizontalen
Bereich 6b auf. Daher ist das Füllelement 4 auch in der Tiefe des Polstermöbels beweglich,
sodass der komplette Füllrahmen 5 bis an die Vorderseite 3a der Rückenlehne 3 verfahren
werden kann. Während dieses Verfahrens in der Tiefe ist das Füllelement 4 bereits
zumindest im Wesentlichen horizontal angeordnet und daher stufenlos nutzbar. Die Führungsbahnen
6a weisen zudem einen an den horizontalen Bereich 6b angrenzenden gekrümmten Bereich
6d, sowie einen an diesen angrenzenden zumindest im Wesentlichen vertikalen Bereich
6c auf. Bei einem Zurückverlagern des Sitzelements 2 wird das Füllelement 4 daher
zunächst zumindest im Wesentlichen horizontal in Richtung der Rückseite des Polstermöbels
verlagert und anschließend innerhalb der Rückenlehne von der Horizontalen in die Senkrechte
gekippt und dabei weiter in die Rückenlehne 3 hineinverlagert, bis es vollständig
innerhalb der Rückenlehne 3 angeordnet ist. In diesem Zustand ist es, wie Fig. 4 zeigt,
von außen nicht zu erkennen.
[0099] Während die Führungsrollen 6a auf dem im Wesentlichen horizontalen Bereich 6b der
Führungsbahnen 6a rollen, vollzieht das Füllelement 4 bevorzugt eine rein translatorische
Bewegung.
[0100] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Motor 13. Hierbei kann es sich um einen Elektrorotationsmotor
handeln. Zur Umwandlung der Rotation in die translatorische Bewegung des Sitzelements
kann eine Drehspindel 14 vorgesehen sein. Das Sitzelement 2 ist mithilfe des Motors
13, der sowohl mit Fernbedienungen, Handschaltern oder Sensorschalteinheiten ansteuerbar
sein kann, vor- und zurückverlagerbar.
[0101] Die Figuren 1 und 2 zeigen, dass das Polstermöbel 100 ein Rückhalteelement 12 aufweist,
welches dazu beitragen kann, dass die Polsterung 4a im Bereich des Füllelements 4
bei einem Vorverlagern des Sitzelements die Rückenlehne 3 stets zumindest im Wesentlichen
horizontal verlässt.
[0102] Das in Figur 5 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Polstermöbel
100 weist sowohl einen einschiebbaren Longchair 15, als auch einen verlängerbaren
Longchair 19 auf. Auch in der hier gezeigten Konstellation umfasst das Polstermöbel
drei parallele Sitzplätze. Ein randseitiger Sitzplatz ist als verlängerbarer Longchair
und der andere randseitige Sitzplatz ist als einschiebbarer Longchair ausgebildet.
Das mittlere Sitzelement ist nicht verlagerbar. Der verlängerbaren Longchair 19 ist
in seiner verlängerten Position, in der das Longchair-Sitzelement 18 vorverlagert
ist, dargestellt. Der einschiebbare Longchair 15 kann, anders als in Figur 5 dargestellt,
unmittelbar neben dem verlängerbaren Longchair 19 angeordnet sein.
[0103] Die in Figur 5 links dargestellte gestrichelte Linie kennzeichnet das rückwärtige
Ende des Longchair-Sitzelements 18. Es ist ein Überbrückungselement 2d' und ein Füllelement
4' vorgesehen, das dem im Zusammenhang mit den Figuren 1-4 beschriebenen Überbrückungselement
2d bzw. Füllelement 4 entspricht. Insbesondere auch die Lagerung und Führung dieses
Füllelements 4' entspricht der im Zusammenhang mit den in den Figuren 1 bis 4 gezeigten
Ausführungsbeispielen beschriebenen Lagerung und Führung. Auch der verlängerbare Longchair
19 kann Bodenrollen aufweisen, die in Figur 5 nicht erkennbar sind.
[0104] Bei dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Polstermöbel 100 genau
zwei parallele Sitzplätze. Einer der beiden Sitzplätze ist als verlängerbarer Longchair
18 ausgeführt.
[0105] Bei dem in Figur 7 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Polstermöbel ein Ecksofa
mit vier Sitzplätzen. Es sind zwei parallele Sitzplätze 20, ein Ecksitzplatz 21 und
ein senkrecht zu den beiden parallelen Sitzplätzen ausgerichteter Sitzplatz 22 vorhanden.
Der randseitige der beiden parallelen Sitzplätze 20 ist als einschiebbarer Longchair
15 ausgebildet, der in gestrichelten Linien in vorverlagertem Zustand dargestellt
ist. Die Sitzelemente der übrigen Sitzplätze sind nicht verlagerbar. Die Verlagerungsrichtung
F des Sitzelements des einschiebbaren Longchairs 15 verläuft senkrecht zu dem senkrecht
zu den beiden parallelen Sitzplätzen ausgerichteten Sitzplatz 22.
Bezugszeichenliste:
[0106]
- 100
- Polstermöbel
- 1
- Polstermöbelgestell
- 1a
- Lehnenbereich des Polstermöbelgestells
- 1b
- Sitzbereich des Polstermöbelgestells
- 2
- Sitzelement
- 2a
- Sitzfläche
- 2b
- Sitzrahmen
- 2c
- Polsterauflagefläche des Sitzelements
- 2d, 2d'
- Überbrückungselement
- 3
- Rückenlehne
- 3a
- Vorderseite der Rückenlehne
- 4, 4'
- Füllelement
- 4a
- Polsterung des Füllelements
- 5
- Füllrahmen
- 6
- Führung
- 6a
- Führungsbahnen
- 6b
- horizontaler Bereich der Führungsbahnen
- 6c
- vertikaler Bereich der Führungsbahnen
- 6d
- gekrümmter Bereich der Führungsbahnen
- 7
- Führungsrollen
- 8, 8'
- Drehgelenke
- 9
- seitliche Führungsschienen des Sitzelements
- 10
- Bodenrollen
- 11
- Gurtunterfederung
- 12
- Rückhalteelement
- 13
- Motor
- 14
- Spindel
- 15
- einschiebbarer Longchair
- 16, 16'
- Bodenträger
- 17
- fester Longchair
- 18
- Longchair-Sitzelement
- 19
- verlängerbarer Longchair
- 20
- parallele Sitzplätze
- 21
- Ecksitzplatz
- 22
- senkrecht zu den parallelen Sitzplätzen ausgerichteter Sitzplatz
- A
- Abstand
- D, D'
- Abstand
- E
- Dicke der Rückenlehne
- F
- Verlagerungsrichtung des Sitzelements
- R
- Rückseite
- V
- Vorderseite
1. Polstermöbel (100) mit einem Polstermöbelgestell (1), mit einer Rückenlehne (3), mit
mindestens einem Sitzelement (2), mit einer Sitzfläche (2a), wobei entweder mindestens
ein Sitzelement (2) relativ zu dem übrigen Polstermöbel (100) vor- und zurückverlagerbar
ist oder
wobei das Polstermöbel (100) alternativ oder zusätzlich zu dem verlagerbaren Sitzelement
(2) mindestens ein Longchair-Sitzelement umfasst und mindestens ein Longchair-Sitzelement
(18) relativ zu dem übrigen Polstermöbel (100) vor-und zurückverlagerbar ist.
2. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Füllelement (4) vorgesehen ist, das zwischen einer zumindest im Wesentlichen
horizontalen Position und einer zumindest im Wesentlichen vertikalen Position, in
der es in der Rückenlehne (3) angeordnet ist, verlagerbar ist.
3. Polstermöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (4) entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar ist.
4. Polstermöbel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (4) verschiebbar und gleichzeitig verkippbar ist.
5. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (4) entweder mit dem Sitzelement (2) bzw. Longchair-Sitzelement (18)
verbunden ist oder ein Überbrückungselement (2d, 2d') vorgesehen ist, welches an das
Sitzelement (2) bzw. Longchair-Sitzelement (18) angrenzt und das Füllelement (4) mit
diesem Überbrückungselement (2d, 2d') verbunden ist.
6. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (2) bzw. Longchair-Sitzelement (18) einen Sitzrahmen (2b) aufweist
und das Füllelement (4) einen Füllrahmen (5) aufweist und der Füllrahmen (5) mittels
Drehgelenken (8, 8') drehbar mit dem Sitzrahmen (2b) gekoppelt ist, wobei die Drehgelenke
(8, 8') mit einem Abstand (A) oberhalb der Polsterauflagefläche (2c) des Sitzelements
(2) bzw. Longchair-Sitzelements (18) angeordnet sind.
7. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung (6) vorgesehen ist, die das Füllelement (4) an dem übrigen Polstermöbel
(100) führt und die Führung (6) zwei Führungsbahnen (6a) umfasst und die Führungsbahnen
(6a) einen zumindest im Wesentlichen horizontalen Bereich (6b) aufweisen und das Füllelement
(4), sobald es aus der Rückenlehne (3) herauszutreten beginnt, zumindest im Wesentlichen
horizontal angeordnet ist, so dass das Füllelement (4) bei verschieden weiterem Heraustreten
aus der Rückenlehne (3) zum Bilden einer stufenlos verlängerbaren, zumindest im Wesentlichen
horizontalen Sitz- und/oder Liegefläche nutzbar ist.
8. Polstermöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Füllelement (4) Führungsrollen (7) angeordnet sind, die auf den Führungsbahnen
(6a) rollen.
9. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (2) und/oder Longchair-Sitzelement (18) mittels zweier seitlicher
Führungsschienen (9) an dem übrigen Polstermöbel (100) gelagert ist.
10. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (2) und/oder Longchair-Sitzelement (18) motorisch relativ zu dem
übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar ist.