(19)
(11) EP 3 000 358 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.03.2016  Patentblatt  2016/13

(21) Anmeldenummer: 15001993.3

(22) Anmeldetag:  03.07.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47C 17/13(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 26.09.2014 DE 202014007696 U

(71) Anmelder: Ewald Schillig GmbH & Co. KG
96237 Ebersdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Lange, Thomas
    96450 Coburg (DE)

(74) Vertreter: Pechan, Lambert 
Weber & Sauberschwarz Königsallee 1
40212 Düsseldorf
40212 Düsseldorf (DE)

   


(54) POLSTERMÖBEL


(57) Polstermöbel (100) mit einem Polstermöbelgestell (1), mit einer Rückenlehne (3), mit mindestens einem Sitzelement (2), mit einer Sitzfläche (2a), wobei entweder mindestens ein Sitzelement (2) relativ zu dem übrigen Polstermöbel (100) vor- und zurückverlagerbar ist oder wobei das Polstermöbel (100) alternativ oder zusätzlich zu dem verlagerbaren Sitzelement (2) mindestens ein Longchair-Sitzelement umfasst und mindestens ein Longchair-Sitzelement (18) relativ zu dem übrigen Polstermöbel (100) vor- und zurückverlagerbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Polstermöbel mit einem Polstermöbelgestell.

[0002] Polstermöbel sind in vielerlei Ausgestaltungen bereits bekannt. Nachteilig an bekannten Polstermöbeln ist, dass sie keine wünschenswerte Variabilität hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten bereitstellen, aufwendig herzustellen oder wenig komfortabel sind oder kein ansprechendes optisches Erscheinungsbild aufweisen.

[0003] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Polstermöbel zu schaffen, das hinsichtlich zumindest eines der genannten Nachteile verbessert ist.

[0004] Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Polstermöbel gelöst.

[0005] Das erfindungsgemäße Polstermöbel weist ein Polstermöbelgestell auf. Es ist mindestens ein Sitzelement mit einer Sitzfläche vorgesehen. Das Polstermöbel umfasst eine Rückenlehne. Mindestens ein Sitzelement ist relativ zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar.

[0006] Mindestens ein Sitzelement ist also in Richtung der Vorderseite und in Richtung der Rückseite des Polstermöbels verlagerbar.

[0007] Alternativ oder zusätzlich zu dem vor- und zurückverlagerbaren Sitzelement kann das Polstermöbel mindestens ein Longchair-Sitzelement umfassen, das relativ zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar ist.

[0008] Mit dem Begriff "Longchair" wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein Sessel oder ein Sitzelement eines Polstermöbels bezeichnet, bei dem die Sitzfläche verlängert ist, um zumindest Teile der Unterschenkel und/oder Füße eines Nutzers abzustützen.

[0009] Bevorzugt weist das Polstermöbel mehrere Sitzelemente auf.

[0010] In einer Ausführungsform ist genau ein Sitzelement vor- und zurückverlagerbar, in einer anderen Ausführungsform mehrere.

[0011] In einer Ausführungsform ist genau ein Longchair-Sitzelement vor- und zurückverlagerbar, in einer anderen Ausführungsform mehrere.

[0012] In einer Ausführungsform umfasst das Polstermöbel einen festen Longchair, der relativ zum übrigen Polstermöbel nicht verlagerbar ist.

[0013] Mit Vorteil ergibt sich durch die Vor- und Zurückverlagerbarkeit des Sitzelements ein einschiebbarer Longchair. Mit Vorteil ergibt sich durch die Vor- und Zurückverlagerbarkeit des Longchair-Sitzelements ein verlängerbarer Longchair. Das Polstermöbel weist bevorzugt also zumindest einen einschiebbaren Longchair und/oder zumindest einen verlängerbaren Longchair auf.

[0014] Der maximale Verlagerungsweg, der auch als Auszugstiefe bezeichnet werden kann, also die maximale Strecke der Vor- und Zurückverlagerbarkeit von Sitzelement und/oder Longchair-Sitzelement beträgt bevorzugt mindestens etwa 30, 40, 50, 55 oder 60 cm, besonders bevorzugt etwa 48 cm oder 59 cm. In der Ausführungsform, in der das Polstermöbel mehrere verlagerbare Sitzelemente bzw. Longchair-Sitzelemente aufweist, stimmt die Auszugstiefe dieser Elemente bevorzugt überein.

[0015] Auf diese Weise kann bei vorverlagertem Sitzelement des einschiebbaren Longchairs eine 2/3 Liegenlänge und bei vorverlagertem Longchair-Sitzelement eine volle Liegenlänge erreicht sein.

[0016] Die Rasterbreite des Polstermöbels, also die Breite der Sitzelemente und/oder der Longchair-Sitzelemente, liegt bevorzugt zwischen 60 cm und 100 cm und beträgt bevorzugt etwa 60 cm oder 70 cm oder 80 cm oder 90 cm oder 100 cm.

[0017] Ein hierdurch bewirkter Vorteil kann darin bestehen, dass das Polstermöbel auf diese Weise in einem Raum nutzbar ist, der zu klein ist für eine komfortable Nutzung eines Polstermöbels, welches anstelle des einschiebbaren Longchairs einen festen Longchair aufweist, bei dem beispielsweise ein fester Longchair in den Bereich einer Tür hineinragen würde. Zudem kann ein gutes optisches Erscheinungsbild erzielt werden und das Polstermöbel kann mehrere Longchairs aufweisen, ohne stets übermäßig viel Raum zu beanspruchen.

[0018] Mit dem Begriff "Sitzelement" ist im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein Sitzteil bezeichnet, ohne eine eventuell diesem zugeordnete Rückenlehne. Mit dem Begriff "Sitzelement" wird im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere das Element oder der Bereich eines einschiebbaren Longchairs bezeichnet, das oder der bei eingeschobenem Longchair eine Sitzfläche für einen Nutzer bereitstellt, also ein im zurückverlagerten Zustand an der Vorderseite der Rückenlehne endendes Element oder Bereich. Das Polstermöbel kann auch unverlagerbare Sitzelemente umfassen. Soweit nicht anders kenntlich gemacht, bezeichnet der Begriff "Sitzelement" im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein verlagerbares Sitzelement eines einschiebbaren Longchairs.

[0019] Mit dem Begriff "Longchair-Sitzelement" ist im Rahmen dieser Druckschrift insbesondere ein Element oder einen Bereich eines verlängerbaren Longchairs - ohne eine eventuell diesem zugeordnete Rückenlehne - bezeichnet, das oder der bei nicht verlängertem Longchair eine Sitz- und/oder Liegefläche für einen Nutzer bereitstellt, also ein im zurückverlagerten Zustand an der Vorderseite der Rückenlehne endendes Element oder Bereich.

[0020] An das Sitzelement und das Longchair-Sitzelement grenzt rückseitig bevorzugt ein Überbrückungselement an. Das Überbrückungselement ist bei zurückverlagertem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement bevorzugt zumindest im Wesentlichen horizontal unterhalb der zugeordneten Rückenlehne angeordnet. Das Überbrückungselement grenzt bei zurückverlagertem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement bevorzugt - zumindest nahezu - innen an der Rückwand der Rückenlehne an. Das Überbrückungselement ist bevorzugt als Überbrückungsbereich ausgestaltet und weiter bevorzugt einstückig mit dem Sitzelement bzw. dem Longchair-Sitzelement ausgeführt.

[0021] Mit Vorteil weist das Longchair-Sitzelement eine Länge von mindestens 120 cm oder mindestens 135 cm auf. Der verlängerbare Longchair kann bei vorverlagerten Longchair-Sitzelement die Länge einer handelsüblichen Liege oder handelsüblichen Bettmatratze erreichen, bevorzugt mindestens 180 cm oder mindestens 195 cm.

[0022] Mit Vorteil ist jedem Sitzelement und/oder jedem Longchair-Sitzelement jeweils eine Rückenlehne zugeordnet.

[0023] Mit Vorteil ist das Sitzelement und/oder das Longchair-Sitzelement so vorverlagerbar, dass es vor der Vorderseite der ihm zugeordneten Rückenlehne angeordnet ist. Hierdurch kann sich eine komfortable Abstützung der Unterschenkel und/oder Füße eines Nutzers ergeben und/oder es kann hierdurch ein Longchair zur Liege umfunktioniert werden.

[0024] Mit Vorteil ist das Sitzelement und/oder das Longchair-Sitzelement so weit vorverlagerbar, dass es weiter vor der Vorderseite der Rückenlehne angeordnet ist, als die Rückenlehne dick ist. Zwar ergibt sich hierdurch das Erfordernis, den Bereich zwischen dem Sitzelement und/oder dem Longchair-Sitzelement und der jeweils zugeordneten Rückenlehne durch ein Element zu füllen, das nicht - bei zurückverlagertem Sitzelement und/oder Longchair-Sitzelement - einfach horizontal unterhalb der zugeordneten Rückenlehne angeordnet sein kann. Es ergibt sich jedoch der große Vorteil, dass das Sitzelement und/oder Longchair-Sitzelement so weit vorverlagerbar ist, dass es eine komfortable Unterstützung der Unterschenkel eines Nutzers bereitstellt bzw. eine Liege mit einer komfortablen Länge bereitgestellt werden, ohne dass die jeweils zugeordnete Rückenlehne übermäßig dick ausgeführt wäre.

[0025] Mit Vorteil ist ein Füllelement vorgesehen - bevorzugt für jeden verlängerbaren Longchair und für jeden einschiebbaren Longchair genau eines - das bevorzugt eine Polsterung aufweist.

[0026] Das Füllelement ist bevorzugt in eine - vorzugsweise zumindest im Wesentlichen horizontale - Position bringbar, in der seine Polsterung die Sitzfläche des Sitzelements oder des diesem zugeordneten Überbrückungselements bzw. des Longchair-Sitzelements oder des diesem zugeordneten Überbrückungselements bei vor der Rückenlehne angeordnetem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement nach hinten verlängert.

[0027] Das Füllelement ist bevorzugt zudem in eine - bevorzugt zumindest im Wesentlichen vertikalen - Position bringbar, in der es zumindest teilweise in der Rückenlehne des Polstermöbels angeordnet ist.

[0028] Bevorzugt ist das Füllelement zwischen diesen beiden Positionen verlagerbar.

[0029] In seiner zumindest im Wesentlichen vertikalen Position ist das Füllelement bevorzugt zumindest überwiegend oberhalb der Ebene einer Sitzfläche des Polstermöbels angeordnet.

[0030] Das Füllelement ist bevorzugt vollständig in der Rückenlehne anordbar.

[0031] Mit Vorteil ist das Füllelement entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar.

[0032] Das Füllelement ist vorzugsweise unverlierbar an dem Polstermöbel angeordnet.

[0033] Mit Vorteil ist das Füllelement - bevorzugt abschnittsweise - derart bewegbar, dass es eine rein translatorische Bewegung vollzieht.

[0034] Mit Vorteil ist das Füllelement - bevorzugt abschnittsweise - derart bewegbar, dass es rotiert und gleichzeitig translatorisch verlagert wird, die Bewegung also rotatorische und translatorische Komponenten aufweist.

[0035] Das Füllelement ist bevorzugt verschiebbar und - bevorzugt gleichzeitigverkippbar

[0036] Das Füllelement folgt dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement bevorzugt selbsttätig, vorzugsweise mittels des Überbrückungselements. Es muss also bevorzugt nicht separat betätigt werden. Das Füllelement grenzt bevorzugt sowohl im vorverlagerten, als auch im zurückverlagertem Zustand des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements an sein benachbartes Polsterelement, bevorzugt das Überbrückungselement, an. Hierdurch wird es unter anderem ermöglicht, dass sich das Füllelement in seiner zumindest im Wesentlichen vertikalen Position, wie bevorzugt, über die volle Höhe der Rückenlehne in dieser erstreckt, also die Höhe der gesamten Rückenlehne nutzt und keine Zwischenräume freibleiben. Zudem ist hierdurch eine Voraussetzung für eine stufenlose Nutzbarkeit des Füllelements geschaffen.

[0037] Das Füllelement kann mit dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement verbunden sein.

[0038] In der Ausführungsform, in der an das Sitzelement und das Longchair-Sitzelement rückseitig ein Überbrückungselement angrenzt, ist das Füllelement bevorzugt mit diesem Überbrückungselement verbunden.

[0039] Mit Vorteil ist das Füllelement mit dem Sitzelement oder dem diesem zugeordneten Überbrückungselement bzw. dem Longchair-Sitzelement oder dem diesem zugeordneten Überbrückungselement, vorzugsweise mittels zweier Drehgelenke, deren Drehachse weiter bevorzugt übereinstimmt, drehbar gekoppelt. Auf diese Weise kann besonders vorteilhaft erreicht werden, dass das Füllelement stets an sein benachbartes Polsterelement angrenzt. Zudem kann hierdurch besonders vorteilhaft erreicht werden, dass das Füllelement dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement selbsttätig folgt.

[0040] Mit Vorteil ist in vorverlagertem Zustand in Auszugsrichtung vor dem Sitzelement und/oder dem Longchair-Sitzelement kein weiteres Element zum Bilden einer Sitzund/oder Liegefläche vorgesehen, das mit dem Sitzelement und/oder dem Longchair Sitzelement verbunden ist. Es hat sich gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Polstermöbel derart große Auszugstiefen erreichbar sind, dass-zugunsten eines einfacheren Aufbaus - auf ein derartiges Element, das oft zusätzliche Klappvorgänge erfordert, verzichtet werden kann. Hierdurch kann ein wesentlich höherer Bedienkomfort für den Benutzer erreicht werden. Zudem kann hierdurch erreicht werden, dass bei vorverlagerten Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement das Polster zumindest über den kompletten vorderen Bereich des sich dann ergebenden Longchairs bzw. verlängerten Longchairs, einen gleichmäßigen Polsteraufbau in einheitlicher Qualität und dadurch gleichem Komfort aufweist.

[0041] In einer wichtigen Ausführungsform weist das Sitzelement bzw. das Longchair-Sitzelement einen Sitzrahmen auf. Der Sitzrahmen erstreckt sich bevorzugt rückwärtig über das Sitzelement hinaus und bildet weiter bevorzugt auch den Rahmen des Überbrückungselements. Und das Füllelement weist bevorzugt ebenfalls einen Rahmen auf, der in dieser Druckschrift auch als Füllrahmen bezeichnet wird. Der Sitzrahmen und der Füllrahmen sind weiter bevorzugt gepolstert. Der Füllrahmen ist. bevorzugt mittels mindestens einem, bevorzugt zweier Drehgelenke drehbar mit dem zugeordneten Sitzrahmen gekoppelt, die vorzugsweise seitlich des Sitzelements angeordnet sind. Die Drehgelenke sind weiter bevorzugt mit einem Abstand oberhalb der Polsterauflagefläche des Sitzelements bzw. des Longchair-Sitzelements angeordnet. Der Füllrahmen kann die Form eines "U" oder eines Rechtecks, bei dem eine der längeren Seiten fehlt, aufweisen und die Drehgelenke können jeweils an einem Ende dieser Form angeordnet sein.

[0042] In einer Ausführungsform ist das Sitzelement bzw. das Longchair-Sitzelement durch einen verlagerbaren Sitzrahmen und dessen Polsterung gebildet.

[0043] Bei nach vorne verlagertem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement geht die Sitzfläche des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements oder die Oberfläche des Überbrückungselements mit Vorteil stufenlos in die Oberfläche der Polsterung im Bereich des Füllelements über.

[0044] Die Polsterauflagefläche im Bereich des Füllelements ist bevorzugt in etwa auf Höhe der Drehgelenke angeordnet.

[0045] Die Polsterauflagefläche im Bereich des Füllelements ist bevorzugt höher angeordnet, als die Polsterauflagefläche im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements.

[0046] Da die Auflagefläche des Polsters im Bereich des Füllelements, wie bevorzugt, höher angeordnet ist, als die Auflagefläche des Polsters im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements, ergeben sich vorzugsweise unterschiedliche Dicken des Polsters im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements und im Bereich des Füllelements. Das Polster im Bereich des Füllelements ist bevorzugt dünner ausgeführt, als das Polster im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements. Hierdurch kann die das Füllelement bevorzugt aufnehmende Rückenlehne dünner ausfallen und im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements dennoch ein sehr hoher Komfort erzielt werden.

[0047] In einer grundsätzlich denkbaren Ausführungsform weist das Füllelement ein von dem Polster des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements verschiedenes Polster auf. In der besonders bevorzugten Ausführungsform ist jedoch genau ein Polster vorgesehen, welches sowohl das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement, als auch das Füllelement polstert.

[0048] Die durch die unterschiedliche Höhe der Polsterauflageflächen im Bereich des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements und im Bereich des Füllelements in einer Ausführungsform bedingte Stufe wird vorzugsweise durch das gemeinsame Polster von Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement und Füllelement ausgeglichen.

[0049] Das Polstermöbelgestell weist bevorzugt einen Lehnenbereich auf, der bevorzugt als Rückenlehnenbereich ausgeführt ist.

[0050] Mit Vorteil ist eine Führung vorgesehen, die das Füllelement an dem übrigen Polstermöbel - bevorzugt dem Polstermöbelgestell und besonders bevorzugt dem Lehnenbereich des Polstermöbelgestells - führt.

[0051] Mit Vorteil umfasst diese Führung an dem Polstermöbelgestell - bevorzugt dem Lehnenbereich - angeordnete Führungsbahnen, bevorzugt zwei Führungsbahnen, die weiter bevorzugt an zwei verschiedenen Seiten des Lehnenbereichs des Polstermöbelgestells angeordnet sind.

[0052] Die Führungsbahnen sind - bevorzugt zu beiden Seiten des Füllelements - vorzugsweise an einander zugewandten Seiten zweier gegenüberliegender Lehnenbereiche angeordnet.

[0053] Diese Führungsbahnen weisen vorzugsweise jeweils einen zumindest im Wesentlichen horizontalen Bereich und weiter bevorzugt einen zumindest im Wesentlichen vertikalen Bereich auf. Bevorzugt ist jeweils ein diese beiden Bereiche verbindender gekrümmter Bereich vorgesehen.

[0054] Bevorzugt weisen die Führungsbahnen ausschließlich einen zumindest im Wesentlichen horizontalen, einen zumindest im Wesentlichen vertikalen und einen diese Bereiche verbindenden gekrümmten Bereich auf.

[0055] Durch den zumindest im Wesentlichen horizontalen Bereich ist das Füllelement ebenfalls in der Tiefe des Polstermöbels beweglich, sodass das Füllelement, wie bevorzugt, eine vorderste Position aufweisen kann, in der es mit seiner Rückseite bis an die Vorderseite der Rückenlehne verfahren ist.

[0056] Das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement ist bevorzugt stufenlos vor- und zurückverlagerbar. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit der Justierung.

[0057] Das Füllelement ist bevorzugt verschieden weit aus der Rückenlehne heraus verlagerbar, bevorzugt stufenlos.

[0058] Der zumindest im Wesentlichen horizontale Bereich der Führungsbahnen ist bevorzugt zumindest in etwa so lang, wie sich das Füllelement in Auszugsrichtung erstreckt.

[0059] Das Füllelement ist, sobald es aus der Rückenlehne herauszutreten beginnt, bevorzugt zumindest im Wesentlichen horizontal angeordnet.

[0060] Mit Vorteil ist das Füllelement bei verschieden weiterem Heraustreten aus der Rückenlehne zum Bilden einer bevorzugt stets zumindest im Wesentlichen horizontalen Sitz- und/oder Liegefläche nutzbar, die weiter bevorzugt stufenlos verlängerbar ist. Durch die stufenlos verlängerbare, zumindest im Wesentlichen horizontale Sitz- und/oder Liegefläche, ist das Polstermöbel verglichen mit einer denkbaren Anordnung, die nur eine stufige Verlängerung zulässt oder einer denkbaren Anordnung, die bei verschiedenen Verlängerungen nicht stets eine zumindest im Wesentlichen horizontale Sitz- und/oder Liegefläche aufweist, besonders komfortabel.

[0061] Die Führung umfasst bevorzugt an dem Füllelement angeordnete Führungsrollen.

[0062] An dem Füllelement sind also bevorzugt Führungsrollen angeordnet, die auf den Führungsbahnen rollen.

[0063] Die Führungsrollen sind bevorzugt an dem Füllrahmen angeordnet, vorzugsweise auf der den Drehgelenken gegenüberliegenden Seite.

[0064] Die Führungsrollen liegen, wenn sie in dem zumindest im Westlichen horizontalen Bereich der Führungsbahnen angeordnet sind, bevorzugt von oben auf den Führungsbahnen auf. Wenn die Führungsrollen in dem zumindest im Wesentlichen vertikalen Bereich der Führungsbahnen angeordnet sind, sind sie bevorzugt vor diesen Führungsbahnen angeordnet und liegen weiter bevorzugt von vorne an diesen Führungsbahnen an.

[0065] Mit Vorteil ist kein Führungselement vorgesehen, welches eine Bewegung des Füllelements in der Richtung, die ein Abheben der Führungsrollen von den Führungsbahnen bewirken würde, verhindert. Es hat sich gezeigt, dass ein derartiges Element entbehrlich ist und hierdurch eine reibungsarme und nicht klemmgefährdete Führung erzielbar ist. Mit Vorteil ist das Füllelement nicht mithilfe einer Kulissenführung geführt.

[0066] Mit Vorteil ist das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement, bevorzugt dessen oder deren Sitzrahmen, mittels mindestens einer, bevorzugt genau zweier, seitlicher Führungsschienen an dem übrigen Polstermöbel gelagert und vorzugsweise auf diese Weise relativ zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar, vorzugsweise ausschließlich translatorisch.

[0067] Besonders bevorzugt ist das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement motorisch relativ zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar, mit Vorteil ausschließlich. Das Vor- und Zurückverlagern kann bevorzugt mit einer Fernbedienung und/oder mit Schaltern und/oder mit Sensorschalteinheiten angesteuert sein.

[0068] Das Füllelement umfasst bevorzugt eine Gurtunterfederung. Die Polsterauflagefläche des Füllelements ist also vorzugsweise zumindest teilweise durch eine Gurtunterfederung gebildet.

[0069] Das Sitzelement kann eine Wellenfederung aufweisen.

[0070] Bevorzugt sind an dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement - vorzugsweise im vorderen Bereich - Bodenrollen angeordnet, mittels derer das Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement auf den Boden rollbar abgestützt ist.

[0071] In einer anderen Ausführungsform sind an dem Sitzelement bzw. dem Longchair-Sitzelement im vorderen Bereich keine Bodenrollen angeordnet und dieses Element ist im vorverlagerten Zustand bevorzugt freitragend.

[0072] Bevorzugt ist der Sitzrahmen des Sitzelements bzw. des Longchair-Sitzelements also sowohl mittels mindestens einer Führungsschiene, als auch mittels mindestens einer Bodenrolle gelagert.

[0073] Die motorische Verstellung und ihre Befestigung an dem übrigen Polstermöbel ist derart belastbar ausgeführt und die Führungen von Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement und Füllelement sind bevorzugt ebenfalls derart belastbar und reibungsarm ausgeführt, dass ein Vor- und Zurückverlagern des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements auch bei Belastung, also bei auf dem Sitzelement bzw. Longchair-Sitzelement sitzenden Nutzer, durchführbar ist.

[0074] Mit Vorteil ist ein Rückhalteelement vorgesehen, welches bewirkt, dass die Polsterung im Bereich des Füllelements, während des Nachvorneverlagern des Sitzelements bzw. Longchair-Sitzelements, nach unten gedrückt wird und daher dazu beitragen kann, dass diese Polsterung die Rückenlehne daher weiter bevorzugt zumindest im Wesentlichen horizontal verlässt. Das Rückhalteelement umfasst bevorzugt einen Querträger.

[0075] Der einschiebbare Longchair kann bei vorverlagertem Sitzelement die Länge eines handelsüblichen festen Longchairs und damit dessen Komfort erreichen, beispielsweise etwa 130, 135, 140 oder 145 cm.

[0076] In einer Ausführungsform ist mithilfe des mindestens einen einschiebbaren Longchairs eine quer zur Verlagerungsrichtung des Sitzelements verlaufende Liegefläche bildbar. Das Polstermöbel kann in dieser Ausführungsform, bei vorverlagerten Sitzelement, also besonders gut, bevorzugt vorübergehend, auch als Schlafmöbel genutzt sein.

[0077] Bevorzugt weist das Polstermöbel Füße auf, hat also eine Bodenfreiheit. In einer Ausführungsform weist das Polstermöbel eine hohe Bodenfreiheit auf, die zwischen 9 cm und 15 cm liegen kann. Es hat sich gezeigt, dass dies bei dem erfindungsgemäßen Polstermöbel möglich ist und dem Polstermöbel eine leichtere, moderne Optik verleiht.

[0078] Die Rückenlehne bleibt bevorzugt während des Vor-und Zurückverlagerns eines Sitzelements bzw. eines Longchair-Sitzelements unbewegt.

[0079] Es sind verschiedene Konstellationen des Polstermöbels denkbar. Das Polstermöbel zeichnet sich durch eine besondere Vielseitigkeit aus.

[0080] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polstermöbel drei parallele Sitzplätze. Ein randseitiger Sitzplatz ist bevorzugt als fester Longchair und der andere randseitige Sitzplatz ist bevorzugt als einschiebbarer Longchair ausgebildet. Das mittlere Sitzelement ist bevorzugt nicht verlagerbar. Anstelle des festen Longchairs kann ein weiterer einschiebbarer Longchair vorgesehen sein. Auch können einer oder beide der randseitigen Sitzplätze als verlängerbare Longchairs ausgebildet sein. Auch der mittlere Sitzplatz kann als einschiebbarer oder als verlängerbarer Longchair ausgebildet sein.

[0081] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Polstermöbel genau zwei parallele Sitzplätze auf. Einer davon ist als einschiebbarer oder als verlängerbarer Longchair ausgebildet. Es können auch beide Sitzplätze derart ausgebildet sein. Auch in dieser Ausführungsform, vor allem mit zwei verlängerbaren Longchairs, kann das Polstermöbel gut als Bett, etwa Doppelbett, nutzbar sein. Denn, wie bereits erwähnt, kann der verlängerbare Longchair bei vorverlagertem Longchair-Sitzelement die Länge einer handelsüblichen Bettmatratze erreichen.

[0082] Das Polstermöbel kann auch einen Hocker oder mehrere Hocker umfassen, durch dessen oder deren Anstellen an das übrige Polstermöbel die gewünschte Liegelänge erreichbar ist.

[0083] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Polstermöbel ein Ecksofa mit senkrecht zueinander angeordneten Sitzplätzen. Es ist mindestens ein einschiebbarer Longchair und/oder verlängerbarer Longchair vorgesehen. Die Verlagerungsrichtung des Sitzelements und/oder des Longchair-Sitzelements verläuft bevorzugt senkrecht zu einem anderen Sitzplatz. Besonders bevorzugt sind zwei parallele Sitzplätze, ein Eck-Sitzplatz und ein senkrecht zu den beiden parallelen Sitzplätzen ausgerichteter Sitzplatz vorgesehen. Der randseitige der parallelen Sitzplätze ist bevorzugt als einschiebbarer oder als verlängerbarer Longchair ausgebildet. Die Sitzelemente der übrigen Sitzplätze sind bevorzugt nicht verlagerbar. Grundsätzlich ist jedoch denkbar, dass auch einer oder mehrere der übrigen Sitzplätze als einschiebbarer Longchair ausgebildet sind.

[0084] Das Polstermöbel kann modular aufgebaut sein, also Einzelelemente umfassen, die von dem Nutzer verschieden konfigurierbar sind. Beispielsweise kann das Polstermöbel aus fünf oder sechs Einzelelementen bestehen, die je nach Belieben von dem Nutzer etwa in U-Form oder in S-Form angeordnet werden können und lösbar - etwa mithilfe mindestens einer Klammer - miteinander verbindbar sein können. Das modulare Polstermöbel kann mindestens ein Einzelelement mit verlagerbarem Sitzelement und/oder mindestens ein Einzelelement mit feststehendem Sitzelement und/oder mindestens ein Einzelelement mit Longchair-Sitzelement und/oder mindestens ein Einzelelement mit feststehendem Longchair aufweisen.

[0085] Die Erfindung soll nun anhand von zwei in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Polstermöbels, ohne Polsterung, bei der der Sitzrahmen zurückverlagert ist;
Fig. 2
eine Ansicht wie in Fig. 1, jedoch mit vorverlagertem Sitzrahmen;
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Polstermöbels mit vorverlagertem Sitzelement;
Fig. 4
eine Darstellung wie in Fig. 3, jedoch mit zurückverlagertem Sitzelement;
Fig. 5
eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Polstermöbels;
Fig. 6
schematisch eine perspektivische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Polstermöbels;
Fig. 7
eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Polstermöbels mit Blick von oben.


[0086] Figur 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines als Ganzes mit 100 bezeichneten Polstermöbels. Es weist drei parallele Sitzplätze auf. Ein randseitiger Sitzplatz ist als fester Longchair und der andere randseitige Sitzplatz ist als einschiebbarer Longchair ausgebildet. Das mittlere Sitzelement ist nicht verlagerbar. Es ist genau ein Sitzelement 2 dieses Polstermöbels, nämlich das in den Figuren rechts angeordnete Sitzelement 2, relativ zu dem übrigen Polstermöbel 100 vor- und zurückverlagerbar. Hierdurch ist ein einschiebbarer und justierbarer Longchair 15 geschaffen. Fig. 3 zeigt auch, dass dieses Sitzelement 2 so vorverlagerbar ist, das es vor der Vorderseite 3a der Rückenlehne 3 angeordnet ist. Die gestrichelte Linie in Figur 3 kennzeichnet das rückwärtige Ende des Sitzelements 2. An dieses rückwärtige Ende grenzt einstückig ein Überbrückungselement 2d an.

[0087] Das Polstermöbel weist zudem einen festen Longchair 17 auf, der in Figur 3 ganz links angeordnet ist.

[0088] Es ist denkbar, dass das mittlere Element ebenfalls ein einschiebbarer Longchair ist.

[0089] Fig. 3 zeigt auch, dass das Sitzelement 2 um eine Strecke D vorverlagerbar ist, die größer ist, als die Dicke E der Rückenlehne. Hieraus ergibt sich ein besonders komfortabler, einschiebbarer Longchair. Allerdings ist es nicht möglich, die Strecke D mit dem Überbrückungselement 2d zu überbrücken, welches bei zurückverlagertem Sitzelement 2 horizontal unterhalb der Rückenlehne 3 angeordnet ist.

[0090] Um trotz einer derartig weiten Vorverlagerbarkeit des Sitzelements 2 bei vorverlagertem Sitzelement 2 eine durchgehende Polsteroberfläche bereitzustellen, weist das Polstermöbel 100 ein Füllelement 4 auf. Dieses ist zwischen einer in Fig. 3 gezeigten zumindest im Wesentlichen horizontalen Position, in der seine Polsterung 4a die Oberfläche des Überbrückungselements 2d bei in Fig. 3 gezeigtem vor der Rückenlehne angeordnetem Sitzelement 2 nach hinten verlängert und einer zumindest im Wesentlichen vertikalen Position verlagerbar. In seiner zumindest im Wesentlichen vertikalen Position, die das Füllelement 4 in Fig. 4 einnimmt, ist es in der dem verlagerbaren Sitzelement 2 zugeordneten Rückenlehne 3 angeordnet und zwar zumindest überwiegend oberhalb der Ebene der Sitzfläche 2a.

[0091] Die Figuren 1 und 2 zeigen, dass das Sitzelement 2 einen Sitzrahmen 2b aufweist und das Füllelement 4 ebenfalls einen Rahmen, 5. Der Sitzrahmen 2b erstreckt sich rückwärtig über das Sitzelement 2 hinaus und bildet auch den Rahmen des Überbrückungselements 2d. Insbesondere Fig. 2 zeigt auch, dass dieser Füllrahmen 5 mittels zweier seitlich des Sitzelements 2 angeordneter Drehgelenke 8, 8' drehbar mit dem Sitzrahmen 2b gekoppelt ist und die Drehgelenke mit einem Abstand A oberhalb der Polsterauflageebene 2c des Sitzelements 2 angeordnet sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat der Füllrahmen 5 die Form eines Rechtecks, dem eine längere Seite, nämlich die bei horizontaler Anordnung vordere, fehlt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Füllrahmen eine Gurtunterfederung 11 auf und der Sitzrahmen eine Wellenfederung.

[0092] Fig. 3 zeigt, dass bei nach vorne verlagertem Sitzelement die Oberfläche des Überbrückungselements 2 d stufenlos in die Oberfläche der Polsterung 4a im Bereich des Füllelements übergeht.

[0093] Die Polsterung 4a im Bereich des Füllelements ist also dünner, als die Polsterung im Bereich des Sitzelements 2. Aus diesem Grund kann das Füllelement 4, wie bevorzugt, auch in einer nicht übermäßig dicken Rückenlehne 3 Platz finden.

[0094] Um das Sitzelement 2 im vorverlagerten Zustand in seinem vorderen Bereich abzustützen, sind in diesem Bereich zwei Bodenrollen 10 angeordnet, von denen in den Figuren 1 und 2 lediglich eine erkennbar ist. Diese Rollen sind von der Vorderseite des Sitzelements 2 zurückverlagert angeordnet, sodass sie bei dem in Fig. 3 gewählten Blickwinkel nicht zu erkennen sind. Das Sitzelement 2 ist also mit zwei Bodenrollen abgestützt.

[0095] Zudem ist das Sitzelement 2 mittels zweier seitlicher Führungsschienen 9, von denen in den Figuren 1 und 2 lediglich eine erkennbar ist, an dem Sitzbereich 1 b des Polstermöbelgestells geführt.

[0096] Das Polstermöbelgestell weist im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei quer zur Verlagerungsrichtung F verlaufende Bodenträger 16, 16' auf, mittels derer es auf dem Boden abstützbar ist. Die Führungsschienen 9 sind zwischen diesen beiden Bodenträgern 16, 16' angeordnet und an diesen befestigt.

[0097] Die Figuren 1 und 2 lassen erkennen, dass eine Führung 6 vorgesehen ist, die das Füllelement 4 an dem übrigen Polstermöbel 100 führt und es bewirkt, dass das Füllelement 4 entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar ist und das Füllelement 4 hierbei verschoben und gleichzeitig verkippt wird.

[0098] Zu diesem Zweck weist der Füllrahmen 5 zwei Führungsrollen 7 auf, von denen in den Figuren 1 und 2 lediglich eine erkennbar ist. Diese Führungsrollen 7 rollen jeweils auf einer Führungsbahn 6a, von denen in den Figuren 1 und 2 wiederum lediglich eine zu erkennen ist. Diese Führungsbahnen 6a weisen einen zumindest im Wesentlichen horizontalen Bereich 6b auf. Daher ist das Füllelement 4 auch in der Tiefe des Polstermöbels beweglich, sodass der komplette Füllrahmen 5 bis an die Vorderseite 3a der Rückenlehne 3 verfahren werden kann. Während dieses Verfahrens in der Tiefe ist das Füllelement 4 bereits zumindest im Wesentlichen horizontal angeordnet und daher stufenlos nutzbar. Die Führungsbahnen 6a weisen zudem einen an den horizontalen Bereich 6b angrenzenden gekrümmten Bereich 6d, sowie einen an diesen angrenzenden zumindest im Wesentlichen vertikalen Bereich 6c auf. Bei einem Zurückverlagern des Sitzelements 2 wird das Füllelement 4 daher zunächst zumindest im Wesentlichen horizontal in Richtung der Rückseite des Polstermöbels verlagert und anschließend innerhalb der Rückenlehne von der Horizontalen in die Senkrechte gekippt und dabei weiter in die Rückenlehne 3 hineinverlagert, bis es vollständig innerhalb der Rückenlehne 3 angeordnet ist. In diesem Zustand ist es, wie Fig. 4 zeigt, von außen nicht zu erkennen.

[0099] Während die Führungsrollen 6a auf dem im Wesentlichen horizontalen Bereich 6b der Führungsbahnen 6a rollen, vollzieht das Füllelement 4 bevorzugt eine rein translatorische Bewegung.

[0100] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Motor 13. Hierbei kann es sich um einen Elektrorotationsmotor handeln. Zur Umwandlung der Rotation in die translatorische Bewegung des Sitzelements kann eine Drehspindel 14 vorgesehen sein. Das Sitzelement 2 ist mithilfe des Motors 13, der sowohl mit Fernbedienungen, Handschaltern oder Sensorschalteinheiten ansteuerbar sein kann, vor- und zurückverlagerbar.

[0101] Die Figuren 1 und 2 zeigen, dass das Polstermöbel 100 ein Rückhalteelement 12 aufweist, welches dazu beitragen kann, dass die Polsterung 4a im Bereich des Füllelements 4 bei einem Vorverlagern des Sitzelements die Rückenlehne 3 stets zumindest im Wesentlichen horizontal verlässt.

[0102] Das in Figur 5 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Polstermöbel 100 weist sowohl einen einschiebbaren Longchair 15, als auch einen verlängerbaren Longchair 19 auf. Auch in der hier gezeigten Konstellation umfasst das Polstermöbel drei parallele Sitzplätze. Ein randseitiger Sitzplatz ist als verlängerbarer Longchair und der andere randseitige Sitzplatz ist als einschiebbarer Longchair ausgebildet. Das mittlere Sitzelement ist nicht verlagerbar. Der verlängerbaren Longchair 19 ist in seiner verlängerten Position, in der das Longchair-Sitzelement 18 vorverlagert ist, dargestellt. Der einschiebbare Longchair 15 kann, anders als in Figur 5 dargestellt, unmittelbar neben dem verlängerbaren Longchair 19 angeordnet sein.

[0103] Die in Figur 5 links dargestellte gestrichelte Linie kennzeichnet das rückwärtige Ende des Longchair-Sitzelements 18. Es ist ein Überbrückungselement 2d' und ein Füllelement 4' vorgesehen, das dem im Zusammenhang mit den Figuren 1-4 beschriebenen Überbrückungselement 2d bzw. Füllelement 4 entspricht. Insbesondere auch die Lagerung und Führung dieses Füllelements 4' entspricht der im Zusammenhang mit den in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispielen beschriebenen Lagerung und Führung. Auch der verlängerbare Longchair 19 kann Bodenrollen aufweisen, die in Figur 5 nicht erkennbar sind.

[0104] Bei dem in Figur 6 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Polstermöbel 100 genau zwei parallele Sitzplätze. Einer der beiden Sitzplätze ist als verlängerbarer Longchair 18 ausgeführt.

[0105] Bei dem in Figur 7 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Polstermöbel ein Ecksofa mit vier Sitzplätzen. Es sind zwei parallele Sitzplätze 20, ein Ecksitzplatz 21 und ein senkrecht zu den beiden parallelen Sitzplätzen ausgerichteter Sitzplatz 22 vorhanden. Der randseitige der beiden parallelen Sitzplätze 20 ist als einschiebbarer Longchair 15 ausgebildet, der in gestrichelten Linien in vorverlagertem Zustand dargestellt ist. Die Sitzelemente der übrigen Sitzplätze sind nicht verlagerbar. Die Verlagerungsrichtung F des Sitzelements des einschiebbaren Longchairs 15 verläuft senkrecht zu dem senkrecht zu den beiden parallelen Sitzplätzen ausgerichteten Sitzplatz 22.

Bezugszeichenliste:



[0106] 
100
Polstermöbel
1
Polstermöbelgestell
1a
Lehnenbereich des Polstermöbelgestells
1b
Sitzbereich des Polstermöbelgestells
2
Sitzelement
2a
Sitzfläche
2b
Sitzrahmen
2c
Polsterauflagefläche des Sitzelements
2d, 2d'
Überbrückungselement
3
Rückenlehne
3a
Vorderseite der Rückenlehne
4, 4'
Füllelement
4a
Polsterung des Füllelements
5
Füllrahmen
6
Führung
6a
Führungsbahnen
6b
horizontaler Bereich der Führungsbahnen
6c
vertikaler Bereich der Führungsbahnen
6d
gekrümmter Bereich der Führungsbahnen
7
Führungsrollen
8, 8'
Drehgelenke
9
seitliche Führungsschienen des Sitzelements
10
Bodenrollen
11
Gurtunterfederung
12
Rückhalteelement
13
Motor
14
Spindel
15
einschiebbarer Longchair
16, 16'
Bodenträger
17
fester Longchair
18
Longchair-Sitzelement
19
verlängerbarer Longchair
20
parallele Sitzplätze
21
Ecksitzplatz
22
senkrecht zu den parallelen Sitzplätzen ausgerichteter Sitzplatz
A
Abstand
D, D'
Abstand
E
Dicke der Rückenlehne
F
Verlagerungsrichtung des Sitzelements
R
Rückseite
V
Vorderseite



Ansprüche

1. Polstermöbel (100) mit einem Polstermöbelgestell (1), mit einer Rückenlehne (3), mit mindestens einem Sitzelement (2), mit einer Sitzfläche (2a), wobei entweder mindestens ein Sitzelement (2) relativ zu dem übrigen Polstermöbel (100) vor- und zurückverlagerbar ist oder
wobei das Polstermöbel (100) alternativ oder zusätzlich zu dem verlagerbaren Sitzelement (2) mindestens ein Longchair-Sitzelement umfasst und mindestens ein Longchair-Sitzelement (18) relativ zu dem übrigen Polstermöbel (100) vor-und zurückverlagerbar ist.
 
2. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Füllelement (4) vorgesehen ist, das zwischen einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Position und einer zumindest im Wesentlichen vertikalen Position, in der es in der Rückenlehne (3) angeordnet ist, verlagerbar ist.
 
3. Polstermöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (4) entlang einer vorgegebenen Bahn verlagerbar ist.
 
4. Polstermöbel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (4) verschiebbar und gleichzeitig verkippbar ist.
 
5. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (4) entweder mit dem Sitzelement (2) bzw. Longchair-Sitzelement (18) verbunden ist oder ein Überbrückungselement (2d, 2d') vorgesehen ist, welches an das Sitzelement (2) bzw. Longchair-Sitzelement (18) angrenzt und das Füllelement (4) mit diesem Überbrückungselement (2d, 2d') verbunden ist.
 
6. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (2) bzw. Longchair-Sitzelement (18) einen Sitzrahmen (2b) aufweist und das Füllelement (4) einen Füllrahmen (5) aufweist und der Füllrahmen (5) mittels Drehgelenken (8, 8') drehbar mit dem Sitzrahmen (2b) gekoppelt ist, wobei die Drehgelenke (8, 8') mit einem Abstand (A) oberhalb der Polsterauflagefläche (2c) des Sitzelements (2) bzw. Longchair-Sitzelements (18) angeordnet sind.
 
7. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führung (6) vorgesehen ist, die das Füllelement (4) an dem übrigen Polstermöbel (100) führt und die Führung (6) zwei Führungsbahnen (6a) umfasst und die Führungsbahnen (6a) einen zumindest im Wesentlichen horizontalen Bereich (6b) aufweisen und das Füllelement (4), sobald es aus der Rückenlehne (3) herauszutreten beginnt, zumindest im Wesentlichen horizontal angeordnet ist, so dass das Füllelement (4) bei verschieden weiterem Heraustreten aus der Rückenlehne (3) zum Bilden einer stufenlos verlängerbaren, zumindest im Wesentlichen horizontalen Sitz- und/oder Liegefläche nutzbar ist.
 
8. Polstermöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Füllelement (4) Führungsrollen (7) angeordnet sind, die auf den Führungsbahnen (6a) rollen.
 
9. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (2) und/oder Longchair-Sitzelement (18) mittels zweier seitlicher Führungsschienen (9) an dem übrigen Polstermöbel (100) gelagert ist.
 
10. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzelement (2) und/oder Longchair-Sitzelement (18) motorisch relativ zu dem übrigen Polstermöbel vor- und zurückverlagerbar ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht