[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von einzelnen Stäben,
einzelnen Drähten oder ähnlichen einzelnen Gütern.
[0002] In den Figuren 3 und 3a der europäischen Patentschrift
EP 1 704 939 B1 ist eine Vorrichtung zur Abgabe von einzelnen Stäben, einzelnen Drähten oder ähnlichen
einzelnen Gütern bekannt, die in einer Anlage eingesetzt wird, in welcher Draht verarbeitet
wird. Mittels der bekannten Vorrichtung wird ein Draht aus einem Drahtmagazin entnommen
und der einzelne Draht so abgegeben, dass er aufgrund der Schwerkraft und geführt
durch das ein oder andere Führungselement in eine vorgegebene Position fällt, um dann
verarbeitet zu werden. Die Abgabe von Drähten mit der bekannten Vorrichtung erfolgt
sehr zuverlässig und präzise. Der Transport der abgegebenen Drähte mittels der Schwerkraft
führt zu einer maximalen Frequenz der Abgabe, die nicht überschritten werden kann.
Dadurch ist der Geschwindigkeit der Abgabe der Drähte und der weiteren Verarbeitung
eine Grenze gesetzt. Diese Grenze kann für den Anwender der Vorrichtung ein Nachteil
sein.
[0003] Hier setzt die Erfindung an.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, mit der eine hohe Abgabegeschwindigkeit erreicht werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Abgabevorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 erreicht. Erfindungsgemäß ist demnach eine Abgabevorrichtung
- mit einem ersten Führungselement zum Führen des Stabes, des Drahtes oder des ähnlichen
Gutes mit einer ersten Führungsfläche,
- mit einem zweiten Führungselement zum Führen des Stabes, des Drahtes oder des ähnlichen
Gutes mit einer zweiten Führungsfläche,
- mit Bewegungsmitteln zum Bewegen des Stabes, des Drahtes oder des ähnlichen Gutes
an den beiden Führungsflächen,
- wobei die erste Führungsfläche eine erste Kante hat,
- wobei mittels der Bewegungsmittel der Stab, der Draht oder das ähnliche Gut entlang
der zweiten Führungsfläche von einer ersten zu einer zweiten Position verschiebbar
ist, in welcher der Stab, der Draht oder das ähnliche Gut an der ersten Kante liegt
und
- mit einem Kraftmittel, wobei in der zweiten Position des Stabs, des Drahts oder des
ähnlichen Gutes mittels eines von dem Kraftmittel aufbringbaren Kraftstoßes der Stab,
der Draht oder das ähnliche Gut beschleunigbar ist.
[0006] Durch die Beschleunigung des Stabs, des Drahtes oder des ähnlichen Gutes kann eine
hohe Abgabegeschwindigkeit erreicht werden. Die hohe Abgabegeschwindigkeit hat zur
Folge, dass die Abgabevorrichtung schneller als die bekannte Abgabevorrichtung in
der Lage ist, einen weiteren Stab, Draht oder ein ähnliches Gut zu übernehmen und
abzugeben. Dadurch kann eine höhere Abgabefrequenz erreicht werden, was in der weiteren
Verarbeitung der Güter zu höheren Taktzeiten führen kann.
[0007] Gemäß der Erfindung kann der von dem Kraftmittel aufbringbare Kraftstoß eine Komponente
in einer Richtung senkrecht zu der zweiten Führungsfläche haben. Insbesondere diese
senkrechte Komponente des Kraftstoßes bewirkt bei den Gütern eine Beschleunigung im
Wesentlichen parallel oder parallel zu der zweiten Führungsfläche, in dem das Gut
unter der Einwirkung der von dem Kraftmittel aufgebrachten Kraft in eine Richtung
im Wesentlichen parallel oder parallel zu der zweiten Führungsfläche geschnippt wird.
Dieses Schnippen kann mit im Querschnitt runden Gütern, aber auch mit im Querschnitt
mehreckigen Gütern erfolgreich das Gut stark beschleunigen.
[0008] Vorzugsweise wird dem Gut beim Übertragen des Kraftstoßes auf das Gut auch ein Drehimpuls
mitgegeben. Der Drehimpuls kann zu einer Stabilisierung der Bewegung des beschleunigten
Gutes führen.
[0009] Bei einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung kann das Kraftmittel ein Antrieb sein.
Der Antrieb kann kinetische Energie aus einer anderen Energieform umwandeln, wie zum
Beispiel ein Motor. Vorteilhaft hat der Antrieb ein Element zum Speichern von potentieller
Energie, wie zum Beispiel eine Feder. Eine Feder hat den Vorteil, dass sie ein einfaches
und preiswertes Bauteil ist, in welchem in kurzer Zeit eine große Menge potentieller
Energie gespeichert werden kann, die in kurzer Zeit in kinetische Energie umgewandelt
werden kann.
[0010] Gemäß der Erfindung ist es möglich, dass mittels des Bewegungsmittels potentielle
Energie in das Kraftmittel gespeichert wird. Das Bewegungsmittel und das Kraftmittel
können dazu gekoppelt sein. Vorteilhaft geschieht das Speichern zeitgleich zur Bewegung
des Stabs, Drahts oder ähnlichen Guts von der ersten Position zur zweiten Position.
[0011] Bei einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung können die Bewegungsmittel das erste
und das zweite Führungselement umfassen. Dabei ist es möglich, dass die erste und
die zweite Führungsfläche einen Winkel größer als 0° und kleiner als 65° einschließen.
Dann kann mittels einer Relativbewegung der ersten und der zweiten Führungsfläche,
mit der die Führungsflächen in einer ersten Richtung relativ aufeinander zu bewegbar
sind, der Stab, der Draht oder das ähnliche Gut bewegt werden, um von der ersten in
die zweite Position und aus der zweiten Position heraus bewegt zu werden. Durch den
Winkel zwischen der ersten und der zweiten Führungsfläche und der Relativbewegung
der Führungsflächen auf einander zu, wird ein Stab, ein Draht oder ein ähnliches Gut
in die Richtung getrieben, in welche sich der Winkel zwischen der Führungsflächen
öffnet.
[0012] Ferner ist es möglich, dass bei einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung die Bewegungsmittel
das erste Führungselement und das zweiten Führungselement sowie ein drittes Führungselement
mit einer dritten Führungsfläche umfassen. Dann kann mittels einer Bewegung der ersten
und/oder der zweiten Führungsfläche relativ zur dritten Führungsfläche der Stab, der
Draht oder das ähnliche Gut bewegbar sein, um von der ersten in die zweite Position
und aus der zweiten Position heraus beweget zu werden. Durch den Winkel zwischen der
ersten oder der zweiten Führungsfläche einerseits und der dritten Führungsfläche andererseits
und der Relativbewegung der Führungsflächen auf einander zu, wird ein Stab, ein Draht
oder ein ähnliches Gut in die Richtung getrieben, in welche sich der Winkel zwischen
den Führungsflächen öffnet.
[0013] Erfindungsgemäß können die Bewegungsmittel zumindest einen Antrieb, zum Beispiel
einen Motor umfassen.
[0014] Das Bewegungsmittel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung kann das erste, das
zweite und/oder das dritte Führungsmittel antreiben.
[0015] Bei einer Variante einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung können das Kraftmittel
und das Bewegungsmittel durch ein Mittel gebildet sein.
[0016] Gemäß der Erfindung ist es ebenso möglich, dass ein Motor des Bewegungsmittels mittelbar
oder unmittelbar bei der Bewegung des Gutes aus der ersten in die zweite Position
einen Speicher für potentielle Energie auflädt, insbesondere eine Feder spannt.
[0017] Eine erfindungsgemäße Abgabevorrichtung kann ein viertes Führungselement mit einer
Führungskurve aufweisen. Entlang dieser Führungskurve kann ein durch den Kraftstoß
beschleunigter Stab, Draht oder das durch den Kraftstoß beschleunigte ähnliche Gut
geführt werden. Dabei kann ein Drehimpuls, den das Gut durch den Kraftstoß erhalten
haben kann, ein Abrollen auf der Führungskurve bewirken. Das dritte Führungselement
und das vierte Führungselement können gemeinsam ein Führungselement bilden. Dabei
kann die Führungskurve einen übergangslosen Anschluss an die dritte Führungsfläche
haben.
[0018] Gemäß der Erfindung können das erste Führungselement oder das zweite Führungselement
mit dem Kraftmittel gekoppelt sein und der Kraftstoß kann über das mit dem Kraftmittel
gekoppelte Führungselement in den Stab, den Draht oder das ähnliche Gut übertragen
werden. Dann kann das nicht mit dem Kraftmittel gekoppelte erste oder zweite Führungselement
mit dem Antrieb gekoppelt sein und mittels des Antriebs kann das nicht mit dem Kraftmittel
gekoppelte Führungselement gegen das mit dem Kraftmittel gekoppelte Führungselement
bewegt werden, um dadurch den Stab, den Draht oder das ähnliche Gut von der ersten
Position in die zweite Position zu bewegen und gleichzeitig dem Kraftmittel die potentielle
Energie für den Kraftstoß zuzuführen.
[0019] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit
dem eine hohe Abgabegeschwindigkeit erreicht werden kann.
[0020] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 14 gelöst. Demnach wird der
Stab, der Draht oder das ähnliche Gut von einer ersten Position entlang einer ersten
und einer zweiten Führungsfläche in eine zweite Position bewegt, in welcher der Stab,
der Draht oder das ähnliche Gut eine gegenüber einer Kante der zweiten Führungsfläche
zurückspringenden Kante der ersten Führungsfläche erreicht. Beim Verlassen der zweiten
Position wird dann ein Kraftstoß auf den Stab, den Draht oder das ähnliche Gut übertragen,
um den Stab, den Draht oder das ähnliche Gut zu beschleunigen. Gemäß der Erfindung
kann sich der Stab, der Draht oder das ähnliche Gut nach der Beschleunigung durch
den Kraftstoß beim Verlassen der zweiten Position entlang einer Führungskurve eines
vierten Führungselementes bewegen.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Abbildungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein erstes Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung ein zweites Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung,
- Fig. 3
- in schematischer Darstellung ein drittes Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung,
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung ein viertes Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung
in einer Folge a) bis d) von verschiedenen Zuständen.
[0022] Das in der Figur 1 dargestellte erste Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung
weist ein erstes Führungselement 1, ein zweites Führungselement 2 und ein drittes
Führungselement 3 auf. Ferner ist ein Kraftmittel 6 und ein Rundstab 5 dargestellt.
[0023] Das erste Führungselement 1 ist mit dem Kraftmittel 6 gekoppelt. Bei dem Kraftmittel
6 handelt es sich um eine Feder, die auf das erste Führungselement 1 einen Druck in
die Richtung des Pfeils 60 ausübt. Das erste Führungselement 1 hat auf der dem Kraftmittel
abgewandten Seite eine erste Führungsfläche 11, mit der das erste Führungselement
12 an dem Rundstab 5 anliegt. Das erste Führungselement ist beweglich gelagert.
[0024] Das zweite Führungselement 2 ist fest verankert. Es hat eine zweite Führungsfläche
21, an der der Rundstab 5 anliegt.
[0025] Das dritte Führungselement 3 ist mit einem nicht dargestellten Antrieb verbunden,
der das Führungselement 3 in die Richtung des Pfeils 70 verschieben kann. Der Rundstab
5 liegt an einer dritten Führungsfläche 31 an, über die die Bewegung des dritten Führungselementes
auf den Rundstab 5 übertragen werden kann. Die Verschiebung des Rundstabes 5 erfolgt
dabei entlang der ersten Führungsfläche 11 und der dazu parallelen zweiten Führungsfläche
21.
[0026] Der Rundstab 5 kann aus einer in der Fig. 1 durch die mit durchgezogener Linie dargestellte
erste Position in eine mit gestrichelter Linie dargestellte zweite Position verschoben
werden. In dieser zweiten Position liegt der Rundstab 5 an einer ersten Kante 12 der
ersten Führungsfläche 11 an. Diese erste Kante 12 springt in eine Richtung parallel
zur zweiten Führungsfläche senkrecht zu einer zweiten Kante 22 der zweiten Führungsfläche
21 gegenüber der zweiten Kante 22 der zweiten Führungsfläche 21 zurück, so dass der
Rundstab in der zweiten Position entfernt von der zweiten Kante 22 an der ersten Führungsfläche
21 anliegt.
[0027] Wird der Rundstab 5 aus dieser zweiten Position weiter in die Richtung des Pfeils
7 bewegt, bewirkt das Kraftmittel 6 einen Kraftstoß, der über die erste Kante 11 in
den Rundstab 5 übertragen wird. Dieser Kraftstoß beschleunigt den Rundstab 5 in die
Richtung des Pfeils 7. Dazu kommt es, da die von der Feder 6 aufgebrachte Kraft die
erste Kante 12 auf die der dritten Führungsfläche 31 zugewandten Seite des Rundstabs
5 drückt. Dabei wird der Rundstab 5 schlagartig in Richtung des Pfeils 70 weggedrückt
(weggeschnippt). Gleichzeit kann es vorkommen, dass der Rundstab dabei eine Rotationsbeschleunigung
um seine Längsachse erfährt.
[0028] Das in der Fig. 2 dargestellte zweite Beispiel einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung
nutzt ebenfalls einen Kraftstoß zur schlagartigen Beschleunigung eines Rundstabes
5. Der Kraftstoß wird auch bei diesem Beispiel über eine erste Kante 12 einer ersten
Führungsfläche 11 eines ersten Führungselementes 1 in den Rundstab 5 übertragen. Zuvor
wird der Rundstab 5 aus einer ersten Position (durchgezogene Darstellung des Rundstabes
5 und des ersten Führungselementes 1) in eine zweite Position (gestrichelte Darstellung
des Rundstabes 5 und des ersten Führungselementes 1) bewegt. Die Bewegung des Rundstabes
5 erfolgt dabei anders als beim ersten Beispiel. Bewegt wird der Rundstab 5 durch
eine Kraft, die ein Kraftmittel 6, es handelt sich wieder um eine Feder, in Richtung
eines Pfeils 60 auf das erste Führungselement 1 ausübt. Das erste Führungselement
1 ist über ein Schwenkgelenk mit einem zweiten Führungselement 2 verbunden, das eine
zweite Führungsfläche 21 mit einer zweiten Kante 22 hat. Wie auch beim ersten Beispiel
ist die erste Kante 12 gegenüber der zweiten Kante 22 in der Richtung der Bewegung
des Rundstabes 5 von der ersten Position in die zweite Position zurück gesetzt.
[0029] Durch eine von dem Kraftmittel 6 auf das erste Führungselement 1 ausgeübte Kraft
wird das erste Führungselement 1 auf das zweite Führungselement geschwenkt, so dass
sich ein Winkel zwischen der ersten Führungsfläche 11 und der zweiten Führungsfläche
21 verkleinert. Dabei wird der Rundstab 5 aus der ersten Position in die zweite Position
geschoben. Hat der Rundstab 5 die zweite Position erreicht, erfolgt der Kraftstoß
auf den Rundstab, sobald der Winkel zwischen den Führungsflächen 11, 21 weiter verkleinert
wird.
[0030] Das dritte Beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wie es in der Fig. 3 dargestellt
ist, weist ebenfalls ein erstes Führungselement 1, ein zweites Führungselement 2 und
ein Kraftmittel 6 auf. Das Kraftmittel 6 ist wiederum eine Feder, die in die Richtung
eines Pfeils 60 eine Kraft auf das erste Führungselement ausübt. Eine erste Führungsfläche
11 des ersten Führungselementes 1 ist in einem Winkel von z. B. 5 bis 40° zu einer
zweiten Führungsfläche 21 eines zweiten Führungselementes 22. Die Pfeilrichtung 60
ist senkrecht zu der zweiten Führungsfläche 21. Durch die Bewegung des ersten Führungselementes
1 in Richtung des Pfeils 60 erfolgt eine Parallelverschiebung der ersten Führungsfläche
11 in Richtung der zweiten Führungsfläche 21. Dadurch wird der Rundstab 5 entlang
der ersten und der zweiten Führungsfläche 11, 21 aus der ersten Position (mit durchgezogener
Linie dargestellt) in die zweite Position (mit gestrichelter Linie dargestellt) bewegt.
Sobald er die zweite Position verlässt, erfährt der Rundstab durch die erste Kante
12 des ersten Führungselementes 1 einen Kraftstoß, der den Rundstab 5 weiter entlang
der zweiten Führungsfläche 12 bewegt.
[0031] Das vierte Beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 4a bis d weist
ein erstes Führungselement 1, ein zweites Führungselement 2 und ein drittes Führungselement
3 auf. Das erste Führungselement 1 ist schwenkbar an dem dritten Führungselement 3
gelagert. Das dritte Führungselement ist ortsfest an einem Halter 91 befestigt. Zwischen
dem Halter 91 und dem ersten Führungselement 1 ist als Kraftmittel 6 eine Feder angeordnet,
die das erste Führungselement in Richtung eines Pfeils 60 drückt.
[0032] Zwischen dem Halter 91 und dem dritten Führungselement 3 einerseits und einem weiteren
Halter 92 ist ein Schacht gebildet, in dem ein Vorrat von Rundstäben 5 übereinander
gelagert ist. Die Rundstäbe sind parallel zu einander angeordnet. An einem Ende des
Schachtes ist das zweite Führungselement 2 vorgesehen, mit dem eine Austrittsöffnung
des Schachtes verschlossen werden kann (Fig. 4b, c, d).
[0033] Das zweite Führungselement 2 ist mit einem Bewegungsmittel 7 gekoppelt. Dabei handelt
es sich um einen Antrieb, mittels dem das zweite Führungselement 2 linear in Richtung
eines Pfeils 70 und in die entgegengesetzte Richtung bewegt werden kann. Diese Linearbewegung
des zweiten Führungselementes 2 wird durch einen weiteren Halter 93 geführt und dient
zum einen dem Freigeben und Verschließen des Schachtes.
[0034] Zum Freigeben des Schachtes wird durch das Bewegungsmittel 7 das zweite Führungselement
2 so weit zurückgezogen, dass die zweite Führungsfläche 21 in Flucht mit der durch
den Halter 92 gebildeten Schachtwand kommt. Ist das zweite Führungselement 2 so weit
zurückgezogen, kann der unterste Rundstab 5 vor das zweite Führungselement fallen
(Fig. 4a). Dieser Rundstab 5 ist dann zwischen dem zweiten Führungselement und dem
ersten Führungselement 1 gehalten. Das erste Führungselement 1 wird durch das Kraftmittel
6 gegen den untersten Rundstab 5 gedrückt. Der unterste Rundstab 5 ist also zwischen
dem ersten Führungselement 1 und dem zweiten Führungselement 2 durch Kraftschluss
gehalten. In der Figur 4a ist der unterste Rundstab in der ersten Position dargestellt.
[0035] Die Linearbewegung des zweiten Führungselementes 2 dient ferner der Speicherung von
potentieller Energie in dem Kraftmittel 6. Durch die Bewegung des zweiten Führungselementes
2 in die Richtung des Pfeils 70, wird der unterste Rundstab 5 entlang einer dritten
Führungsfläche 31 bewegt. Dadurch bewegt sich der Rundstab einerseits in die Richtung
des Pfeils 70 und zum anderen in eine Richtung senkrecht dazu. Die Bewegung des Rundstabs
5 in die Richtung des Pfeils 70 wird auf das erste Führungselement 1 übertragen, welches
entgegen der Richtung eines Pfeils 60 ausweicht. Durch diese Ausweichbewegung wird
die Feder des Kraftmittels 6 gespannt und potentielle Energie gespeichert.
[0036] Die Bewegung des Rundstabes 5, gehalten und geführt zwischen der ersten, der zweiten
und der dritten Führungsfläche 11, 21, 31, führt den Rundstab nicht nur entlang der
dritten Führungsfläche 31, sondern auch entlang der erste Führungsfläche 1. Diese
Bewegung dauert so lange an, bis der Rundstab eine erste Kante 12 der ersten Führungsfläche
1 erreicht hat. Dann ist eine zweite Position des Rundstabs erreicht. Wird der Rundstab
nun weiter entlang der dritten Führungsfläche 31 gedrückt, erfährt der Rundstab 5
durch ein Vorschnellen des ersten Führungselementes 1 in der Richtung des Pfeils 60,
dass durch das Kraftelement 6 bewirkt wird, einen Kraftstoß, der den Rundstab 5 mit
hoher Geschwindigkeit entlang einer Führungskurve eines sich an das dritte Führungselement
3 anschließenden vierten Führungselements 4 bewegt. In diesem Moment wird der Rundstab
5 mit hoher Geschwindigkeit von der Vorrichtung abgegeben.
1. Vorrichtung zur Abgabe von einzelnen Stäben (5), einzelnen Drähten oder ähnlichen
einzelnen Gütern
- mit einem ersten Führungselement (1) zum Führen des Stabes (5), des Drahtes oder
des ähnlichen Gutes mit einer ersten Führungsfläche (11),
- mit einem zweiten Führungselement (2) zum Führen des Stabes (5), des Drahtes oder
des ähnlichen Gutes mit einer zweiten Führungsfläche (21),
- mit Bewegungsmitteln (7) zum Bewegen des Stabes (5), des Drahtes oder des ähnlichen
Gutes an den beiden Führungsflächen (11, 21),
- wobei die erste Führungsfläche (11) eine erste Kante (12) hat,
- wobei mittels der Bewegungsmittel (7) der Stab (5), der Draht oder das ähnliche
Gut entlang der zweiten Führungsfläche (21) von einer ersten zu einer zweiten Position
verschiebbar ist, in welcher der Stab (5), der Draht oder das ähnliche Gut an der
ersten Kante (12) liegt und
- mit einem Kraftmittel (6), wobei in der zweiten Position des Stabs (5), des Drahts
oder des ähnlichen Gutes mittels eines von dem Kraftmittel (6) aufbringbaren Kraftstoßes
der Stab (5), der Draht oder das ähnliche Gut beschleunigbar ist.
2. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der von dem Kraftmittel (6) aufbringbare Kraftstoß eine Komponenten in einer Richtung
senkrecht zu der zweiten Führungsfläche (21) hat.
3. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftmittel (6) ein Antrieb ist, zum Beispiel ein Antrieb mit einem Element zum
Speichern von potentieller Energie.
4. Abgabevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Speicherelement für potentielle Energie eine Feder ist.
5. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsmittel (7) das erste und das zweiten Führungselement (1, 2) umfassen,
wobei die erste und die zweite Führungsfläche (11, 21) einen Winkel größer als 0°
und kleiner als 65° einschließen und mittels einer Relativbewegung der ersten und
der zweiten Führungsfläche (11, 21), mit der die Führungsflächen (11, 21) in einer
ersten Richtung relativ aufeinander zu bewegbar sind, der Stab (5), der Draht oder
das ähnliche Gut bewegbar ist, um von der ersten in die zweite Position und aus der
zweiten Position heraus bewegt zu werden.
6. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsmittel (7) das erste Führungselement (1) und das zweite Führungselement
(2) sowie ein drittes Führungselement (3) mit einer dritten Führungsfläche (31) umfassen,
wobei die erste oder die zweite Führungsfläche (11, 21) einerseits und die dritte
Führungsfläche (31) andererseits einen Winkel einschließen und mittels einer Bewegung
der ersten und der zweiten Führungsfläche (11, 21) relativ zur dritten Führungsfläche
(31) der Stab (5), der Draht oder das ähnliche Gut bewegbar ist, um von der ersten
in die zweite Position und aus der zweiten Position heraus beweget zu werden.
7. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsmittel (7) zumindest einen Antrieb, zum Beispiel einen Motor umfassen.
8. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb das erste, das zweite oder das dritte Führungselement (1, 2, 3) antreibt.
9. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftmittel (6) und die Bewegungsmittel (7) durch ein Mittel oder eine Gruppe
von Mitteln gebildet sind.
10. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabevorrichtung ein viertes Führungselement (4) mit einer Führungskurve aufweist,
entlang der der durch den Kraftstoß beschleunigte Stab (5), Draht oder das durch den
Kraftstoß beschleunigte ähnliche Gut führbar ist.
11. Abgabevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Führungselement (3) und das vierte Führungselement (4) ein Führungselement
bilden, wobei die Führungskurve einen übergangslosen Anschluss an die dritte Führungsfläche
(31) hat.
12. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungselement (1) oder das zweite Führungselement (2) mit dem Kraftmittel
(6) gekoppelt ist und der Kraftstoß über das mit dem Kraftmittel (6) gekoppelte Führungselement
(1 , 2) in den Stab (5), den Draht oder das ähnliche Gut übertragbar ist.
13. Abgabevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das nicht mit dem Kraftmittel (5) gekoppelte erste oder zweite Führungselement (1,
2) mit dem Bewegungsmittel (7) gekoppelt ist und mittels des Bewegungsmittels (7)
das nicht mit dem Kraftmittel gekoppelte Führungselement (1, 2) gegen das mit dem
Kraftmittel (6) gekoppelte Führungselement (1, 2) bewegbar ist, um dadurch den Stab
(5), den Draht oder das ähnliche Gut von der ersten Position in die zweite Position
zu bewegen und gleichzeitig dem Kraftmittel (6) die potentielle Energie für den Kraftstoß
zuzuführen.
14. Verfahren zum Abgeben eines einzelnen Stabs (5), eines einzelnen Drahts oder eines
einzelnen ähnlichen Gutes, wobei der Stab (5), der Draht oder das ähnliche Gut von
einer ersten Position entlang einer ersten und einer zweiten Führungsfläche (1, 2)
in eine zweite Position bewegt wird, in welcher der Stab (5), der Draht oder das ähnliche
Gut erste Kante (11) des ersten Führungselements (1) erreicht, dass beim Verlassen
der zweiten Position ein Kraftstoß auf den Stab (5), den Draht oder das ähnliche Gut
übertragen wird, um den Stab(5), den Draht oder das ähnliche Gut zu beschleunigen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Stab (5), der Draht oder das ähnliche Gut nach der Beschleunigung durch
den Kraftstoß beim Verlassen der zweiten Position entlang einer Führungskurve eines
vierten Führungselementes (4) bewegt.