(19)
(11) EP 3 000 560 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.03.2016  Patentblatt  2016/13

(21) Anmeldenummer: 14186424.9

(22) Anmeldetag:  25.09.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25C 1/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Wolf, Iwan
    7204 Untervaz (CH)
  • Grazioli, Mario
    7000 Chur (CH)
  • Franz, Karl
    6800 Feldkirch (AT)

(74) Vertreter: Hilti Aktiengesellschaft Corporate Intellectual Property 
Feldkircherstrasse 100 Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) Eintreibgerät mit Gasfeder


(57) Die Erfindung betrifft ein Eintreibgerät, umfassend einen rotierenden Motor (14), insbesondere Elektromotor, eine Gasfeder (11) mit einem elastisch komprimierbaren Gasvolumen, und einen Setzkolben (8), wobei die Gasfeder (11) über eine Spannmechanik (15, 16) durch den Motor (14) gespannt werden kann, um nach einer Freigabe aus dem gespannten Zustand den Setzkolben (8) in eine Eintreibrichtung zu beschleunigen, wobei die Gasfeder (11) einen gasdicht geführten Kolbenkopf (10) umfasst, an den in Eintreibrichtung eine Kolbenstange (8) als separates Bauteil anschließt, wobei die Kolbenstange (8) über ein in mehreren Ebenen schwenkbares Drucklager (9) mit dem Kolbenkopf (10) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Eintreibgerät, insbesondere ein handgeführtes Eintreibgerät, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] WO 2009/046076 A1 beschreibt ein Eintreibgerät zum Eintreiben eines Nagels in ein Werkstück, bei dem eine Gasfeder durch einen Elektromotor vorgespannt wird, um einen Setzkolben einzutreiben. Ein Kolbenglied der Gasfeder ist über ein Scharniergelenk mit einer im Wesentlichen streifenförmigen Kolbenstange verbunden, so dass ein Winkelausgleich zwischen Kolbenglied und Kolbenstange nur in einer Ebene erfolgen kann. Zudem bedeutet die Belastung des Scharniergelenks im Bereich eines Scharnierstiftes eine Begrenzung der übertragbaren Kräfte und somit der Eintreibenergie.

[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Eintreibgerät anzugeben, das eine hohe Eintreibenergie ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird für ein eingangs genanntes Eintreibgerät erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch das Vorsehen eines in mehreren Ebenen schwenkbaren Drucklagers kann die Kolbenstange optimal gegenüber dem Kolbenkopf ausweichen, so dass möglichst wenige Momente an dem Kolbenkopf angreifen.

[0005] Dies erlaubt eine optimale und langlebige Abdichtung des Kolbenkopfes, so dass insbesondere Gasfedern mit hoher Vorspannung bzw. dauerhafter hoher Druckbeaufschlagung verwendet werden können.

[0006] Der Kolbenkopf ist üblicherweise in einem Zylinder geführt. Die Kolbenstange hat regelmäßig einen erheblich kleineren Durchmesser als der Kolbenkopf. Sie kann im Sinne der Erfindung unmittelbar als Setzkolben fungieren, indem ein nagelseitiges Ende der Kolbenstange entsprechend ausgeformt ist. Je nach Anforderungen kann der Setzkolben aber auch als separat zu der Kolbenstange bewegbares Bauteil oder als separates, aber fest mit der Kolbenstange verbundenes Bauteil ausgebildet sein.

[0007] Das Drucklager im Sinne der Erfindung nimmt in Eintreibrichtung wirkende Kräfte auf und überträgt sie auf die Kolbenstange. Anders gerichtete Kräfte müssen nicht notwendig von dem Drucklager übertragbar sein.

[0008] Zur optimalen Übertragung großer Kräfte umfasst das Drucklager bevorzugt ein Paar von jeweils um eine Zentralachse des Kolbenkopfes rotationssymmetrische Pressflächen. Dabei ist die eine Pressfläche zweckmäßig an dem Kolbenkopf ausgebildet und die andere Pressfläche ist an der Kolbenstange ausgebildet.

[0009] Bei einer ersten möglichen Ausführungsform weisen dabei die Pressflächen im Bereich Ihrer Anlage voneinander verschiedene Krümmungsradien auf. Hierdurch ist die Verschwenkung des Drucklagers zum Ausgleich von Schiefständen besonders leichtgängig. Bevorzugt ist eine der Pressflächen, insbesondere die Pressfläche der Kolbenstange, konvex ausgebildet. Die andere Pressfläche kann entsprechend konkav mit größerem Krümmungsradius oder auch plan ausgeformt sein.

[0010] Bei einer alternativen Ausführungsform weisen die Pressflächen im Bereich Ihrer Anlage gleiche Krümmungsradien auf. Dies kann zum Beispiel bei Ausbildung des Drucklagers als Kugelgelenk vorliegen. Bei einer solchen Ausgestaltung liegt eine besonders große Berührung der Pressflächen mit entsprechend guter Kraftübertragung vor. Eine solche Ausgestaltung umfasst auch ebene Pressflächen, wobei ein entsprechender Ausgleich eines Schiefstands durch elastische Deformation eines entsprechend gewählten Materials von Kolbenkopf und/oder Kolbenstange erzielt wird.

[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist zumindest eine der Pressflächen an einem Einlageteil ausgebildet, das an einem von beiden, Kolbenkopf oder Kolbenstange, festgelegt ist. So kann das Einlageteil zum Beispiel aus einem besonders harten Material wie zum Beispiel Stahl bestehen und die auftretenden Kräfte über einen relativ kleinen Flächenkontakt übertragen. Das übrige Bauteil, insbesondere der Kolbenkopf, kann aus einem weicheren Material wie etwa Kunststoff oder Aluminium bestehen. Allgemein vorteilhaft kann der Kolbenkopf aus einem Material mit einer Dichte von weniger als 3,5 g/cm3 bestehen, und die Kolbenstange kann aus einem Material mit einer Dichte von mehr als 3,5 g/cm3 bestehen.

[0012] Bei einer allgemein vorteilhaften Ausführungsform besteht die Kolbenstange aus einem Metall, insbesondere einem Stahl. Dies erlaubt die Aufnahme großer Impulse und die Übertragung hoher Energien auf ein Nagelglied. Der Kolbenkopf kann aus einem weicheren Material wie etwa Kunststoff oder einem Leichtmetall bestehen.

[0013] Bei einer bevorzugten Detailgestaltung ist an dem Kolbenkopf ein radial nach innen gerichteter, insbesondere gekrümmter Rand ausgebildet, mittels dessen die Kolbenstange durch den Kolbenkopf in radialer Richtung geführt ist. Eine solche Führung der Kolbenstange ist langlebig und wirkt auf einfache Weise mit dem Drucklager zusammen. Dabei kann auch eine Einlaufschräge vorgesehen sein, mittels der die Kolbenstange auf eine Achse des Kolbenkopfes zentriert wird.

[0014] Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass die Kolbenstange in Eintreibrichtung nicht mit dem Kolbenkopf verbunden ist. Dies ermöglicht ein freies Voreilen bzw. Abheben der Kolbenstange in Eintreibrichtung, wodurch der Kolbenkopf besonders geschont wird, zum Beispiel im Fall von Leerschüssen.

[0015] Bei einer allgemein bevorzugten Eintreibvorrichtung ist an der Kolbenstange ein nicht materialeinheitliches Strukturteil festgelegt ist, mittels dessen die Kolbenstange mit dem Elektromotor verkoppelbar ist. Die separate Ausformung des Strukturteils erlaubt eine einfache, zum Beispiel rotationssymmetrische Formgebung der Kolbenstange, was insbesondere bei hohen Materialdichten und Materialhärten der Kolbenstange Vorteile ergibt. Besonders bevorzugt ist das Strukturteil dabei als Giessteil an der Kolbenstange angeformt. Zum Beispiel kann die Kolbenstange aus einem Stahl oder anderen hochfesten Metall bestehen, wobei das Strukturteil als Kunststoff-Giessteil oder auch als Leichmetall-Giessteil an der Kolbenstange angegossen ist.

[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Kolbenstange einen Kugelkopf als Teil des Drucklagers. Dies ermöglicht eine besonders große Kraftübertragung.

[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kolbenstange über eine elastische Schnappverbindung mit dem Kolbenkopf verbunden. Dies erlaubt eine einfache Verschwenkung der Kolbenstange um kleine Winkel aufgrund der Elastizität der Schnappverbindung.

[0018] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kolbenstange über einen biegeelastischen Kunststoff mit dem Kolbenkopf verbunden. Ein solcher Kunststoff kann zum Beispiel angespritzt sein, um eine dauerhaft formschlüssige Verbindung der Kolbenstange mit dem Kolbenkopf zu erzielen. Die Elastizität des Kunststoffs erlaubt die ausreichende Verschwenkung der Kolbenstange in mehreren Ebenen. Der Kunststoff kann bevorzugt ein thermoplastisches Elastomer (TPE) von entsprechend optimierter Härte sein.

[0019] Allgemein bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Eintreibgerät für hohe Eintreibenergien ausgebildet. Die Eintreibenergien können dabei Werte von 30 Joule, bevorzugt 40 Joule, übersteigen.

[0020] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen.

[0021] Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1
zeigt eine schematische Gesamtansicht eines Eintreibgerätes gemäß der Erfindung.
Fig. 2
zeigt eine Schnittansicht eines Kolbenkopfes und einer Kolbenstange gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3
zeigt eine bevorzugte Weiterentwicklung des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2.
Fig. 4
zeigt eine schematische Draufsicht und Schnittansicht entlang der Linie A-A einer Kolbenstange eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Fig. 5
zeigt eine bevorzugte Weiterentwicklung der Kolbenstange aus Fig. 4.
Fig. 6
zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Kugelgelenk als Drucklager.
Fig. 7
zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer als Clip ausgebildeten Aufnahme der Kolbenstange.
Fig. 8
zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer als elastische Umspritzung ausgebildeten Aufnahme der Kolbenstange.


[0022] Ein erfindungsgemäßes Eintreibgerät ist gemäß Fig. 1 in einem handgeführten Gehäuse 1 aufgenommen. Das Gehäuse 1 hat einen Handgriff 1a mit einem Trigger 1 b zum Auslösen eines Eintreibvorgangs. In dem Gehäuse 1 sind ein Akkumulator 2 zur Speicherung elektrischer Energie, eine Steuerelektronik 3 und ein Sicherheitssensor 4 zur gesicherten Freigabe eines Eintreibvorgangs vorgesehen.

[0023] Von einem Nagelmagazin 5 wird jeweils ein Nagel in ein Mündungsteil 6 des Eintreibgerätes geladen. Aus dieser Position wird der Nagel durch Aufschlag eines Setzkolbens 7 in ein Werkstück eingetrieben.

[0024] Der Setzkolben 7 ist vorliegend als in Eintreibrichtung vorderes Ende einer Kolbenstange 8 ausgebildet. Die Kolbenstange 8 liegt an ihrem hinteren Ende über ein Drucklager 9 an einem Kolbenkopf 10 an. Der Kolbenkopf 10 ist als beweglicher Teil einer Gasfeder 11 in einem Zylinder 12 geführt und über umlaufende Dichtungen 13 druckfest abgedichtet.

[0025] Die Gasfeder 11 ist auch in einem maximal entspannten Zustand (Fig. 1) dauerhaft mit einem Gas unter Uberdruck befüllt, um die Energieaufnahme pro Hub bzw. die Federkonstante zu vergrößern.

[0026] Die Gasfeder wird gespannt, indem die Kolbenstange 8 mittels eines Elektromotors 14 entgegen der Eintreibrichtung bewegt wird. Hierzu ist eine Struktur 15 an der Kolbenstange 8 ausgebildet, die mit einem rotierenden Abtriebsglied 16 des Elektromotors 14 verkämmt und so insgesamt eine Spannmechanik ausbildet. Die Struktur 15 hat im Wesentlichen die Form und Funktion einer Zahnstange. Weitere Teile der Spannmechanik können zum Beispiel ein Halteglied umfassen, mittels dessen die gespannte Gasfeder ausgelöst werden kann (nicht dargestellt).

[0027] Die Darstellung nach Fig. 1 ist rein schematisch. Im Sinne der Erfindung ist vorliegend die Kombination aus Kolbenstange 8 und Kolbenkopf 10 auf besondere Weise ausgeformt, wobei das Drucklager 9 eine kleine Verschwenkung der Kolbenstange 8 in mehreren Ebenen gegenüber dem Kolbenkopf 10 erlaubt. Insbesondere kann die Verschwenkung in jede Richtung erfolgen. Hierzu werden verschiedene Lösungen und Detailgestaltungen vorgeschlagen, die nachfolgend näher erläutert werden.

[0028] Gemäß dem Beispiel nach Fig. 2 ist das Drucklager 9 mittels zweier Pressflächen 9a, 9b ausgebildet, die zumindest während einer Beschleunigung der Kolbenstange aufeinander gepresst werden. Die Pressflächen sind dabei rotationssymmetrisch um eine in der Eintreibrichtung erstreckte Zentralachse Z ausgebildet.

[0029] Die erste Pressfläche 9a ist als im Wesentlichen ebene Fläche (unendlicher Krümmungsradius) an einer Stirnseite des Kolbenkopfes 10 ausgeformt. Im Beispiel nach Fig. 2 besteht sie aus dem Material des Kolbenkopfes, vorliegend ein Kunststoff.

[0030] Die zweite Pressfläche 9b ist als konvexe Fläche (positiver Krümmungsradius) an einem pilzartig geformten, hinteren Ende der Kolbenstange 8 ausgebildet. Die Pressflächen 9a, 9b haben im Bereich ihrer Anlage daher verschiedene Krümmungsradien rein geometrisch berühren die Flächen sich daher nur in einem Punkt. Der tatsächliche Kontaktbereich der Pressflächen ist natürlich größer, wobei die Größe von der Härte der Flächenmaterialien und von der Größe der Andruckkraft abhängt.

[0031] Vorliegend besteht die Kolbenstage aus einem Stahl, um auch große Setzenergien von mehr als 40 Joule auf den Nagel übertragen zu können.

[0032] An dem Kolbenkopf ist ein radial nach innen gerichteter äußerer Rand 17 abgestuft, mittels dessen zumindest während der Anlage der Pressflächen 9a, 9b das hintere, pilzförmige Ende der Kolbenstange 8in radialer Richtung geführt ist. Der Rand 17 hat zudem eine Abschrägung, mittels derer die Kolbenstange 8 selbstzentrierend geführt wird, falls im Zuge des Eintreibvorgangs ein Lösen der Kolbenstange 8 von dem Kolbenkopf 10 stattfindet.

[0033] Hierzu wird angemerkt, dass bei dem Beispiel nach Fig. 2 keine zugfeste Verbindung zwischen Kolbenstange 8 und Kolbenkopf 10 besteht, sondern nur eine druckfeste. In diesem Sinne ist die Kolbenstange in Eintreibrichtung nicht mit dem Kolbenkopf verbunden.

[0034] Fig. 3 zeigt eine Weiterentwicklung des Beispiels aus Fig. 2. Als einziger Unterschied ist hier die Pressfläche 9a auf Seiten des Kolbenkopfes 10 an einem Einlageteil 18 ausgebildet, das in die Stirnseite des Kolbenkopfes 10 eingesetzt ist und aus einem hochfesten Material wie etwa Stahl besteht. Dies erlaubt eine verschleißfreie und reibungsarme Übertragung hoher Beschleunigungskräfte. Der übrige Kolbenkopf 10 besteht aus einem weicheren und leichteren Material wie etwa Kunststoff oder Leichtmetall.

[0035] Die Struktur 15 ist in den Beispielen nach Fig. 2 und Fig. 3 als Reihe von Ausnehmungen ausgebildet, die in die stählerne Kolbenstange 8 eingebracht sind.

[0036] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist die Strukur 15 als Strukturteil aus Kunststoff auf einen stählernen Kern der Kolbenstange 8 aufgespritzt worden. Die Kolbenstange 8 hat hierzu eine Verjüngung, durch die der Kunststoff des Strukturteils 15 formschlüssig gehalten ist.

[0037] Fig. 5 zeigt eine Weiterbildung des Beispiels aus Fig. 4, wobei das Strukturteil 15 auf zumindest zwei gegenüberliegenden Seiten Zähne zur Verkämmung aufweist. Hierdurch kann ein besonders großer Kraftschluss realisiert werden. Im Beispiel nach Fig, 4 sind die Zähne nur auf einer Seite der Kolbenstange ausgebildet.

[0038] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hier ist die Kolbenstange 8 über ein Kugelkopf 19 mit dem Kolbenkopf 10 verbunden. Der konvexe Kugelkopf 19 greift in eine entsprechende, am Kolbenkopf 10 ausgeformte Kugelpfanne 20 mit gleichem Krümmungsradius ein. Entsprechend sind die Pressflächen 9a, 9b besonders groß. Je nach Umfangswinkel der Kugelpfanne 20 kann das Kugelgelenk geschlossen oder offen sein. Entsprechend kann die Kolbenstange auch in Zugrichtung formschlüssig gehalten sein oder in Zugrichtung frei von dem Kolbenkopf weg bewegbar sein.

[0039] Die Kolbenstange 8 ist in jeder Ebene um einen Winkel W gegenüber dem Kolbenkopf 10 verschwenkbar. In Fig. 6 ist der Winkel W übertrieben groß dargestellt. In der Praxis typische Schwenkwinkel zum Ausgleich von Toleranzen sind meist kleiner als ein 1 Grad.

[0040] Bei der gezeigten Version nach Fig. 6 ist zudem die Struktur 15 ähnlich wie in Fig. 4 an die Kolbenstange 8 angespritzt.

[0041] Die Dichtung 13 des Kolbenkopfes ist in Fig. 6 als Aufbau von drei Ringen gezeigt. Ein in Eintreibrichtung vorderer Ring ist als Abstreifring ausgebildet, ein mittlerer Ring ist als ölgetränkter Filzring ausgebildet und ein hinterer Ring ist als druckfester Dichtung ausgebildet.

[0042] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 zeigt eine Variante, bei der die Kolbenstange 8 einen umlaufenden Wulst 21 aufweist, der von einem elastischen, umlaufenden Rastring 21 formschlüssig in Eintreibrichtung gehalten ist. Die Kolbenstange ist dadurch nach Art einer Schnappverbindung mit dem Kolbenkopf 10 verbunden, so dass auch in Zugrichtung eine Kraftübertragen werden kann. Die Pressflächen 9a, 9b sind vorliegend jeweils eben ausgeführt, wobei eine Verschwenkung in sämtlichen Ebenen durch die Elastizität des Kolbenmaterials bzw. zumindest des Materials des Schnapprings 22 erreicht wird.

[0043] Fig. 8 zeigt ein zu Fig. 7 ähnliches Beispiel, bei dem an Stelle des Schnapprings ein vorderer Teil des Kolbenkopfes 10 als Ring 23 aus einem biegeelastischen Kunststoff, vorliegend ein thermoplastisches Elastomer, einstückig angeformt ist. Hierdurch ist die Kolbenstange 8 dauerhaft formschlüssig mit dem Kolbenkopf verbunden, so dass auch hier eine Kraftübertragung in Zugrichtung gegeben ist. Der Ring 23 kann zum Beispiel durch eine Spritzgießtechnik an Kolbenkopf 10 und Kolbenstange 8 angeformt werden. Die Verschwenkung der Kolbenstange 8 in sämtlichen Ebenen ist dabei vor allem durch die Elastizität des Ringes 23 gegeben.

[0044] Es versteht sich, dass zumindest eine der Pressflächen 9a, 9b der Beispiele aus Fig. 7 und Fig. 8 eine konvexe Krümmung aufweisen kann.

[0045] Allgemein können die spezifischen Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele je nach Anforderungen miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Ausformungen des Strukturteils 15 gemäß Fig. 4 und Fig. 5 bei sämtlichen Ausführungsbeispielen vorliegen.


Ansprüche

1. Eintreibgerät, umfassend
einen rotierenden Motor (14), insbesondere Elektromotor,
eine Gasfeder (11) mit einem elastisch komprimierbaren Gasvolumen, und
einen Setzkolben (8),
wobei die Gasfeder (11) über eine Spannmechanik (15, 16) durch den Motor (14) gespannt werden kann, um nach einer Freigabe aus dem gespannten Zustand den Setzkolben (8) in eine Eintreibrichtung zu beschleunigen,
wobei die Gasfeder (11) einen gasdicht geführten Kolbenkopf (10) umfasst, an den in Eintreibrichtung eine Kolbenstange (8) als separates Bauteil anschließt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenstange (8) über ein in mehreren Ebenen schwenkbares Drucklager (9) mit dem Kolbenkopf (10) verbunden ist.
 
2. Eintreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drucklager (9) ein Paar von jeweils um eine Zentralachse (Z) des Kolbenkopfes (10) rotationssymmetrischen Pressflächen (9a, 9b) aufweist.
 
3. Eintreibgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressflächen (9a, 9b) im Bereich Ihrer Anlage voneinander verschiedene Krümmungsradien aufweisen.
 
4. Eintreibgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressflächen (9a, 9b) im Bereich Ihrer Anlage gleiche Krümmungsradien aufweisen.
 
5. Eintreibvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Pressflächen (9a, 9) an einem Einlageteil (18) ausgebildet ist, das an einem von beiden, Kolbenkopf (10) oder Kolbenstange (8), festgelegt ist.
 
6. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (8) aus einem Metall, insbesondere einem Stahl, besteht.
 
7. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kolbenkopf (10) ein radial nach innen gerichteter, insbesondere gekrümmter Rand (17) ausgebildet ist, mittels dessen die Kolbenstange (8) durch den Kolbenkopf (10) in radialer Richtung geführt ist.
 
8. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (8) in Eintreibrichtung nicht mit dem Kolbenkopf (10) verbunden ist.
 
9. Eintreibvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kolbenstange (8) ein nicht materialeinheitliches Strukturteil (15) festgelegt ist, mittels dessen die Kolbenstange (8) mit dem Elektromotor (14) verkoppelbar ist.
 
10. Eintreibvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturteil (15) als Giessteil an der Kolbenstange (8) angeformt ist.
 
11. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (8) einen Kugelkopf (19) als Teil des Drucklagers (9) aufweist.
 
12. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (8) über eine elastische Schnappverbindung 21, 22) mit dem Kolbenkopf (10) verbunden ist.
 
13. Eintreibvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (8) über einen biegeelastischen Kunststoff (23) mit dem Kolbenkopf (10) verbunden ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente