[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen.
[0002] Vorrichtungen zur Herstellung von Betonformteilen, wie z. B. Pflastersteinen werden
typischerweise zur maschinellen Fertigung eingesetzt und enthalten eine Formmaschine
und eine Form mit einem Formunterteil und einer Stempeleinheit. In dem Formunterteil
sind üblicherweise ein oder mehrere Formnester ausgebildet, die nach oben und unten
geöffnet sind. Das Formunterteil wird mit einer unteren Begrenzungsebene eines Steinfelds
auf eine horizontale Unterlage aufgesetzt, die die unteren Öffnungen der Form verschließt.
Durch die oberen Öffnungen werden die Formnester mit Betongemenge befüllt, das anschließend
über an der Stempeleinheit angeordnete Druckplatten gepresst wird, in dem die Druckplatten
durch die oberen Öffnungen in die Formnester eingesenkt werden. Anschließen erfolgt
durch Rütteln typischerweise der Unterlage eine Verfestigung des Betongemenges zu
formstabilen Betonformteilen. Diese werden durch die unteren Öffnungen der Formnester
entformt. Die Stempeleinheit ist mit einer typischerweise hydraulisch betätigten Vertikalbewegungseinheit
der Formmaschine verbunden und mittels dieser vertikal verfahrbar. Die Verbindung
kann in gebräuchlicher Bauweise über eine Auflasteinheit gegeben sein, die gewöhnlich
mit der Stempeleinheit ein Formoberteil als einheitlich handhabbare Baugruppe bildet.
Mittels eines Anschlags an Stempeln der Stempeleinheit wird eine gleichmäßige Steinhöhe
auch bei unterschiedlicher Verdichtung des Betongemenges erreicht.
[0003] Bei den hergestellten Betonformteilen kommt der Beschaffenheit der den Druckplatten
zuweisenden Steinfläche, welche bei Platten oder Pflastersteinen die im verlegten
Zustand sichtbare und belastete Fläche bildet, eine besondere Bedeutung zu. So ist
in der
EP 1 674 226 A2 angegeben, dass die Steinoberfläche mittels einer horizontal schwimmenden Lagerung
der Druckplatten relativ zu der Formmaschine die Steinoberfläche während der zur Verdichtung
des Betongemenges erfolgenden Rüttelbewegung günstig beeinflußt.
[0004] Aus der
WO 2011/127928 A1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Betonformsteinen bekannt, bei der eine plattenförmige
Funktionseinrichtung vorgesehen ist, die neben einer Stempelplatte zur Verbindung
mehrerer Stempelrohre eine einer Auflasteinrichtung zuweisende Verbindungsplatte enthält.
Die Stempelplatte und die Verbindungsplatte sind über Verbindungseinrichtungen umfassend
elastisch verformbare Dämpfungselemente miteinander verbunden. Die Dämpfungselemente
lassen eine Relativbewegung zwischen Verbindungsplatte und Stempelplatte zu, wobei
die durch die Dämpfungselemente begrenzte maximale vertikale Verschiebbarkeit größer
ist als ein Spaltmaß zwischen der Stempelplatte und Anschlagselementen an der Verbindungsplatte.
Hierdurch ergibt sich im Rüttelbetrieb eine anfängliche Nachgiebigkeit mit vertikaler
Bewegung der Stempelplatte in Richtung der Auflasteinrichtung. Nach Verschiebung um
das Spaltmaß erfolgt ein Abbremsen der Stempelplatte durch das Anschlagselement und
folglich auch der die Bewegung der Stempelplatte mit vollziehenden Druckplatten auf
dem Betongemenge.
[0005] Während die im vorigen Absatz beschriebene Vorrichtung eine vertikal begrenzte Verschiebung
im Bereich der Auflasteinrichtung oder des Formoberteils bereitstellt, sind auch schwingend
gelagerte Druckplatten bekannt, bei denen eine vertikal begrenzte Verschiebung beispielsweise
zwischen einer unteren Anschraubplatte, die mit der Druckplatte verbunden ist, und
einer oberen Anschraubplatte vorgesehen sein kann. Es hat sich gezeigt, dass derart
schwingend gelagerte Druckplatten insbesondere bei großflächigen und schwer zu verdichtenden
Produkten bessere Verdichtungsergebnisse bewirken. Insbesondere verhindern schwingend
gelagerte Druckplatten ein ungleichmäßiges Abheben bei großflächigen Steinfeldern,
wobei dennoch die Schwingungen im Steinfeld während des Rüttelns optimal ausgenutzt
werden.
[0006] Schwingend gelagerte Druckplatten erfordern jedoch einigen zusätzlichen konstruktiven
Aufwand, so dass diese bisher nur bei großen Druckplatten zum Einsatz kamen.
[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen
zu schaffen, die einen kompakteren Aufbau insbesondere der Dämpfungselemente aufweist,
so dass die bisher verwendeten schwingend gelagerten Druckplatten auch als Verdichtungshilfe
für kleinere Produktgrößen angewendet werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche. Diese können
in technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit der Zeichnung, charakterisiert und spezifiziert die
Erfindung zusätzlich.
[0009] Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen mit
einer Formmaschine und mit einer in dieser wechselbar angeordneten Form geschaffen,
die ein Formunterteil mit einem oder mehreren Formnestern und ein Formoberteil mit
einer Druckplattenanordnung mit einer oder mehreren den Formnestern zugewandten Druckplatten
umfasst, wobei das Formoberteil relativ zu dem Formunterteil so verlagerbar ist, dass
die Druckplatten beim Komprimieren eines Füllstoffes im Formunterteil entlang eines
Spalts entgegen einer Rückstellkraft eines elastisch verformbaren Dämpfungselements
bis zu einer Außenkante eines Anschlagelements vertikal mittels einer mit Stempeln
versehenen und über diese mit einer Zwischenplatte verbundenen Stempelplatte verschiebbar
sind, wobei das Anschlagselement hohlförmig ausgebildet ist und in seinem Inneren
das Dämpfungselement angeordnet ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, zwischen einer Druckplatte und einer Zwischenplatte
ein Dämpfungselement vorzusehen, das bei Kontakt der Druckplatte beispielsweise mit
einem Betongemenge während des Einführens der Druckplatten in ein Formunterteil für
eine vertikale und/oder horizontale Beweglichkeit der Druckplatten sorgt. Bei zunehmend
stärker werdenden Kräften auf die Druckplatte ist jedoch die vertikale Beweglichkeit
zwischen der Zwischenplatte und der Druckplatte auf einen bestimmten Minimalabstand
beschränkt, der nicht unterschritten werden kann. Die Begrenzung des Minimalabstands
wird durch das Anschlagelement erreicht, das gemäß der Erfindung als Hohlkörper ausgebildet
ist. Unter Hohlkörper wird hierbei eine Anordnung verstanden, bei der ein Innenraum
von einer Seitenwand umgeben ist, die in Form einer zusammenhängenden Fläche ausgebildet
ist. Demnach können auch Öffnungen, Aussparungen, Schlitze oder dergleichen in der
Seitenwand oder am Rand der Seitenwand vorhanden sein. Ein derartig geformtes Anschlagelement
wäre immer nach als Hohlkörper im Sinne der Erfindung zu verstehen.
[0011] Durch den Aufbau des Anschlagelements als Hohlkörper ist es möglich, dass im Inneren
des Hohlkörpers das Dämpfungselement angebracht werden kann. Demnach wird ein kompakter
Aufbau erreicht, der darüber hinaus auch noch weitere Vorteile aufweist. Während bei
konventionellen Lösungen, bei denen beispielsweise abwechselnd Dämpfungselemente und
Anschlagelemente zwischen den Zwischenplatten und den Druckplatten angebracht werden,
Biegemomente in den Zwischenplatten auftreten können, wird dies gemäß der Erfindung
stark verringert, da die Kraftaufnahme in die Zwischenplatte bei der Begrenzung des
Anschlags vom Angriffspunkt bis zur Reaktionskraft nur einen geringen Weg aufweist.
Desweiteren läßt sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Anschlagelement kostengünstiger
produzieren, da die Anschlagelemente zusammen mit den Dämpfungselementen als vorgefertigte
Baugruppen bereit gestellt werden können, wobei insbesondere kein Überfräsen der Anschlagelemente
mehr durchgeführt werden muss, wie dies im Stand der Technik üblicherweise vorgesehen
ist. Im Stand der Technik werden Anschlagelemente üblicherweise festgeschweißt, so
dass zur genauen Festlegung des Minimalabstands eine Nachbearbeitung notwendig ist.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Lösung dahingehend vorteilhaft, dass kein
Kraftfluß mehr über Schweißnähte erfolgen muss. Demnach erlaubt es die Erfindung,
einen kompakten Aufbau zwischen Druckplatten und Zwischenplatten zu schaffen, so dass
schwinggelagerte Druckplatten beispielsweise auch bei kleineren Abmessungen eingesetzt
werden können.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind jeder Druckplatte jeweils eine Zwischenplatte
und/oder eine Stempelplatte zugeordnet.
[0013] Bei der Erfindung kann es insbesondere vorgesehen sein, dass jede Druckplatte jeweils
mit einer eigenen Zwischenplatte und darüber hinaus auch mit einer eigenen Stempelplatte
versehen ist. Demnach werden kompakte Teilkomponenten einer Vorrichtung zur Herstellung
von Betonformteilen geschaffen, die beispielsweise auf fachübliche Weise mit den übrigen
Komponenten der Formoberteile bzw. Auflasteinrichtungen zusammen geführt werden können.
Hierbei ist es oftmals vorteilhaft, zwischen der Zwischenplatte und der Druckplatte
eine Anschraubplatte einzufügen, die auf ihrer unteren Seite mit der Druckplatte und
auf ihrer oberen Seite mit dem Anschlagelement bzw. dem Dämpfungselement versehen
ist. Dieser Aufbau ermöglicht es, beispielsweise komplette Druckplatten für Ganzsteine
durch solche für Halbsteine zu ersetzen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Spalt zwischen der Außenkante
des Anschlagelements und der Zwischenplatte angeordnet. Hierbei kann das Anschlagelement
mit der Druckplatte vorzugsweise über eine Schraubverbindung verbunden sein. Alternativ
ist der Spalt zwischen der Außenkante des Anschlagelements und der Druckplatte angeordnet.
Hierbei kann das Anschlagelement mit der Zwischenplatte über eine Schraubverbindung
verbunden sein.
[0015] Nach dieser Vorgehensweise ist der Spalt unmittelbar benachbart zur Zwischenplatte
angeordnet, d. h. die Außenkante des Anschlagelements wird vor der Kompression des
Dämpfungselements unmittelbar benachbart zur Zwischenplatte geringfügig beabstandet
ausgeführt sein. Es ist aber auch möglich, dass der Spalt auf der gegenüber liegenden
Seite, d. h. unmittelbar benachbart zu den Druckplatten bzw. bei einem zweiteiligen
Aufbau unmittelbar benachbart zur unteren Anschlussplatte angeordnet ist. Je nach
gewählter Konfiguration kann dann auf der dem Spalt gegenüber liegenden Seite das
Anschlagelement entweder mit der Druckplatte bzw. der unteren Anschlagplatte oder
der Zwischenplatte fest verbunden werden. Hierfür ist insbesondere eine Schraubverbindung
vorgesehen.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Anschlagelement als Hohlzylinder
ausgebildet.
[0017] Demnach kann das Anschlagelement auf einfache Weise beispielsweise durch ein entsprechend
zugeschnittenes Rohrstück gebildet werden, so dass eine einfache und kostengünstige
Fertigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist. Wie bereits erwähnt, ist
unter dem Begriff "Hohlzylinder" auch eine Anordnung zu verstehen, bei der auch Öffnungen,
Aussparungen, Schlitze oder dergleichen in der Seitenwand oder am Rand der Seitenwand
des Hohlzylinders vorhanden sein können. Ein derartig geformtes Anschlagelement wäre
immer nach als Hohlzylinder im Sinne der Erfindung zu verstehen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Anschlagelement auf
einer dem Spalt an der Außenkante gegenüberliegenden Seite einen Abschlusskörper,
vorzugsweise in Form einer angeschweißten Platte auf, wobei der Abschlusskörper zur
Befestigung des Dämpfungselements und/oder zur Befestigung des Anschlagelements mit
einer vorzugsweise mittig angebrachten Bohrung versehen ist.
[0019] Insbesondere bei der soeben beschriebenen hohlzylinderförmigen Ausgestaltung des
Anschlagelements kann es vorteilhaft sein, die der Außenkante gegenüber liegende Seite
mit einem Abschlusskörper zu versehen, der z. B. in Form einer angeschweißten Platte
als Deckel fungiert. Der Abschlusskörper kann sowohl zur Befestigung des Dämpfungselements
als auch zur Befestigung des Anschlagelements mit einer entsprechenden Bohrung ausgestattet
sein, so dass eine Befestigung entweder an der Zwischenplatte oder an der Druckplatte
möglich ist. Dazu kann beispielsweise das Dämpfungselement mit einer Gewindestange
versehen sein, die durch die üblicherweise mittig angebrachte Bohrung reicht, so dass
sie auf der gegenüber liegenden Seite mit einer Mutter oder dergleichen fixierbar
ist. Auf der Druckplatte bzw. der unteren Anschraubplatte kann eine entsprechende
Bohrung vorgesehen sein, die eine zylinderförmige Fortsetzung des Dämpfungselements
aufnimmt.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Dämpfungselement einen
federelastischen Körper, der vorzugsweise als zylinderförmiger Gummikörper oder der
als Feder ausgestaltet ist.
[0021] Insbesondere in Zusammenhang mit der hohlzylinderförmigen Ausgestaltung des Anschlagelements
ist es vorteilhaft, einen entsprechenden zylinderförmigen Gummikörper als Dämpfungselement
zu verwenden, so dass die Innenwände des Anschlagelements eine passgenaue Aufnahme
des Dämpfungselements ermöglichen. Demnach ist es nicht erforderlich, das Dämpfungselement
mit weiteren Haltemitteln zu verbinden.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bilden das Anschlagelement und
das Dämpfungselement eine einzelne Baugruppe.
[0023] Die Ausgestaltung des Anschlagelements und des Dämpfungselements als ineinander liegende
Komponenten ermöglicht es, aus diesen beiden Elementen eine vorgefertigte Baugruppe
zu bilden, die an die Zwischenplatte der Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen
angebracht werden kann. Dazu wird das Anschlagelement mit einer entsprechend gewählten
Höhe hergestellt und mit dem entsprechend größer gewählten Dämpfungselement versehen,
so dass sich an der Außenkante des Anschlagelements der oben beschriebene Spalt ergibt.
Derartig hergestellte Baugruppen können dann an Zwischenplatten angeschraubt werden,
so dass auch beispielsweise eine Nachrüstung bei Maschinen zur Herstellung von Betonformteilen
möglich wäre.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind je nach Geometrie der Druckplatten
eine vorbestimmte Anzahl Anschlagelemente und Dämpfungselemente vorgesehen.
[0025] Um einen stabilen Aufbau zu erreichen, werden üblicherweise mehrere Anschlagelemente
mit entsprechenden Dämpfungselementen verwendet. Diese werden so positioniert und
deren Anzahl wird so gewählt, dass je nach Geometrie der Druckplatten statisch eine
gleichförmige oder nahezu gleichförmige Flächenbelastung erreicht wird.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind bei Druckplatten mit einer
rechteckigen oder quadratischen Grundfläche vier Anschlagelemente vorgesehen, wobei
die vier Anschlagelemente in Zwischenräumen der vorzugsweise vier Stempel der Zwischenplatte
angeordnet sind.
[0027] Es ist insbesondere vorteilhaft, die Anschlagelemente symmetrisch in denjenigen Bereichen
vorzusehen, an denen oberhalb der Zwischenplatte keine Stempel anliegen, die die Zwischenplatte
mit der Stempelplatte verbinden, da somit die Montage der Zwischenplatte an der Stempelplatte
einerseits und die Montage der Zwischenplatte und der Druckplatte bzw. unteren Anschraubplatte
andererseits unabhängig voneinander erfolgen kann, wobei die oben beschriebene gleichförmige
oder nahezu gleichförmige Flächenbelastung erreicht wird. Besonders vorteilhaft ist
es, beispielsweise vier Stempel vorzusehen, die in einer quadratischen oder rechteckförmigen
Anordnung zwischen der Zwischenplatte und der Stempelplatte ausgebildet sind. Die
vier Anschlagelemente mit ihren Dämpfungselementen können dann in die Zwischenräume
zwischen den vier Stempeln zu liegen kommen, so dass sich eine rautenförmige Anordnung
der Anschlagelemente ergibt.
[0028] Es versteht sich für den kundigen Fachmann jedoch von selbst, dass diese Art der
Anordnung von Stempeln und Anschlagelementen auf beliebige andere Gesamtzahlen bzw.
Anordnungen erweiterbar ist. Insbesondere können bei nicht rechteckigen Grundflächen
der Druckplatten auch völlig andere Gesamtzahlen bzw. Anordnungen von Stempeln und
Anschlagelementen gewählt werden, um die gleichförmige oder nahezu gleichförmige Flächenbelastung
der Druckplatten zu erreichen.
[0029] Die in diesen Ausführungsformen angegebenen beispielhaften Ausgestaltungen ermöglichen
eine Kraftübertragung über das Anschlagelement in einem geringen Flächenbereich und
über einen direkten Weg, wodurch zusätzliche Biegemomente in der Zwischenplatte im
Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen reduziert sind.
[0030] Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Teile einer Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen in einer perspektivischen
Seitenansicht,
- Fig. 2
- ein Teil einer Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen in einer perspektivischen
Seitenansicht gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 3
- den Teil der Vorrichtung aus Fig. 2 in einer Schnittansicht,
- Fig. 4
- den Teil der Vorrichtung aus Fig. 2 in einer Detailansicht,
- Fig. 5
- ein Bauteil einer Vorrichtung aus Fig. 2 in einer perspektivischen Seitenansicht,
- Fig. 6
- das Bauteil aus Fig. 5 in einer Draufsicht,
- Fig. 7
- das Bauteil aus aus Fig. 5 in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 8
- einen weiteren Teil der Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
in einer perspektivischen Seitenansicht,
- Fig. 9
- den Teil einer Vorrichtung aus Fig. 8 in einer Detailansicht im Schnittbild, und
- Fig. 10
- den Teil einer Vorrichtung aus Fig. 8 in einer weiteren Detailansicht im Schnittbild.
[0031] In den Figuren sind gleiche oder funktional gleich wirkende Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0032] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung VO gezeigt, die zur Herstellung von Betonformteilen
in einer Formmaschine geeignet ist. Die Vorrichtung VO weist eine auswechselbar angeordnete
Form FO auf, die durch ein Formunterteil FU und einem Formoberteil FB gebildet wird.
Das Formunterteil FU weist ein Formnest FN auf, das über eine entsprechend gewählte
Anzahl von Öffnungen OE verfügt, so dass Betonformteile in der gewünschten Anzahl
bzw. Größe mit der Vorrichtung FO herstellbar sind. Das Formoberteil FB weist eine
Vielzahl von Druckplatten DP auf, wobei jede Druckplatte DP mit einer der Öffnungen
OE korrespondiert. Die Druckplatten DP sind jeweils über eine Vielzahl von Stempeln
SP mit einer Stempelplatte ST verbunden.
[0033] Oberhalb der Stempelplatte ST ist eine Auflasteinrichtung AE vorgesehen, die über
die Stempel SP ein in den Öffnungen OE des Formnests FN eingebrachtes Betongemenge
als Füllmaterial entsprechend komprimieren kann. Zwischen der Druckplatte DP und den
Stempeln SP ist eine untere Anschraubplatte AU und eine Zwischenplatte ZW angeordnet,
wobei die in Richtung des Formnests FN weisende vertikale Bewegung der Druckplatten
DP anfänglich entgegen einer Rückstellkraft eines Dämpfungselementes DA erfolgt bis
die untere Anschraubplatte AU in Kontakt mit einem Anschlagelement AN gerät. Das Dämpfungselement
DA ist mittels Schraubverbindungen SC1 an der Zwischenplatte ZW fixiert. Die Druckplatten
DP sind über weitere Schraubverbindungen SC2 mit der unteren Anschraubplatte AU verbunden.
[0034] In Fig. 2 ist eine perspektivische Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung VO gemäß
einer ersten Ausführungsform der Erfindung näher erläutert. Der in Fig. 2 dargestellte
Teil entspricht dabei demjenigen Teil unterhalb der Auflasteinrichtung AE in Fig.
1, der einer einzelnen Druckplatte DP zugeordnet ist. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
wurde auch auf die Darstellung des Formunterteils FU verzichtet. Man erkennt, dass
der Stempelplatte ST, die beispielsweise über die Schraubverbindungen SC3 mit der
Auflasteinrichtung AE verbindbar ist, vier Stempel SP zugeordnet sind, die mit der
Zwischenplatte ZW verbunden sind, so dass eine auf die Stempelplatte ST ausgeübte
Kraft über die Stempel SP auf die Zwischenplatte ZW übertragen wird. Zwischen der
Zwischenplatte ZW und der Druckplatte DP befindet sich wiederum die untere Anschraubplatte
AU, die über Schraubverbindungen SC2 miteinander verbunden sind.
[0035] Die Zwischenplatte ZW und die untere Anschraubplatte AU sind über nicht in Fig. 2
gezeigte Dämpfungselemente DA verbunden, wobei die Dämpfungselemente DA im Inneren
der hohlförmig angeordneten Anschlagelemente AN angeordnet sind. Bei dem in Fig. 2
gezeigten Beispiel sind wiederum vier Anschlagelemente AN vorgesehen, die in Zwischenräumen
der Stempel SP auf der anderen Seite der Zwischenplatte ZW angeordnet sind. Demnach
ist es möglich, über die Schraubverbindungen SC1 eine Verbindung zwischen der Zwischenplatte
ZW und den innerhalb der Anschlagelemente AN angeordneten Dämpfungselemente DA herstellen
zu können.
[0036] In Fig. 3 ist der in Fig. 2 gezeigte Teil der Vorrichtung VO in einem Schnittbild
nochmals näher erläutert. Man erkennt, dass die Anschlagelemente AN einen Hohlzylinder
HZ als Seitenwand aufweisen, der über eine Schweißverbindung mit einem Abschlusselement
AB mit der Unterseite der Zwischenplatte ZW in Verbindung steht. Im Inneren des Anschlagelements
AN befindet sich das Dämpfungselement DA, das auf seiner Oberseite in Richtung der
Zwischenplatte ZW durch eine Bohrung im Abschlusselement AB mittels der Schraubverbindung
SC1 an der Zwischenplatte ZW gehalten wird. Auf der der Anschraubplatte AU zugewandten
Seite ist das Dämpfungselement DA leicht über die Abschlusskante AK des Hohlzylinders
HZ hinausstehend ausgeführt, so dass sich zwischen der Abschlusskante AK und der Oberseite
der unteren Anschraubplatte AU ein Spalt SL ergibt, der solange ausgebildet ist, bis
das Dämpfungselement DA soweit komprimiert ist, dass die vertikale Bewegung durch
Zusammentreffen der Abschlusskante AK und der unteren Anschraubplatte AU begrenzt
wird.
[0037] Dies ist in Fig. 4 nochmals genauer dargestellt. Fig. 4 ist dabei wiederum eine Querschnittsansicht,
die den in Fig. 3 eingezeichneten Detailbereich B vergrößert darstellt. Die Abschlusskante
AK am unteren der unteren Anschraubplatte AU zuweisenden Seite des Hohlzylinders HZ
bildete im nicht komprimierten Zustand des Dämpfungselements DA den Schlitz SL. Die
Dimensionierung des Schlitzes SL, d.h. der Abstand zwischen der Abschlusskante AK
und der unteren Anschraubplatte AU wird in Abhängigkeit von der Federkonstante des
Dämpfungselements DA gewählt. Bei der Verwendung handelsüblicher GummiMetall-Elemente
in Form sogenannter Schwingungskomponenten kann dieser Abstand beispielsweise 1 mm
betragen. Diese Vorgehensweise ermöglicht die eingangs erwähnte bessere Verdichtungseigenschaft
des Betongemenges im Formnest FN bei Komprimieren mit der Druckplatte DP.
[0038] Anzahl und Abmessungen der Anschlagelemente AN beziehungsweise der Dämpfungselemente
DA werden so gewählt, dass eine möglichst gleichförmige statische Flächenbelastung
auf die Druckplatten DP einwirkt. Dabei können insbesondere bei Grundflächen der Druckplatten
DP, die keine Spiegelsymmetrie aufweisen, auch unterschiedliche Federkonstanten der
Dämpfungselemente DA oder unterschiedliche Abmessungen der Anschlagelemente AN gewählt
werden.
[0039] Lediglich beispielhaft liegt ein Durchmesser des Anschlagelements AN im Bereich von
50 mm bis 200 mm, vorzugsweise ungefähr 75 mm. Das Anschlagelement kann im Bereich
der Abschlusskante eine Fläche aufweisen, die ungefähr 1000 mm
2 bis 3000 mm
2, insbesondere ungefähr 2000 mm
2 beträgt.
[0040] Die im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 4 beschriebene Ausführungsform der Erfindung
ermöglicht es, ein kompaktes Anschlagelement zu schaffen, das auf einfache Weise mit
einer Druckplatte DP bzw. einer unteren Anschraubplatte AU verbindbar ist. Besonders
vorteilhaft ist es, das Dämpfungselement DA zusammen mit dem Anschlagelement AN als
vorgefertigte Baugruppe bereit zu stellen.
[0041] Dies ist in Fig. 5 nochmals näher erläutert. Wie Fig. 5 zu entnehmen ist, wird das
Anschlagelement AN durch den als Seitenwand fungierenden Hohlzylinder HZ und der auf
der Oberseite in Richtung der Zwischenplatte ZW angeordneten Deckel in Form des Abschlusselements
AB gebildet.
[0042] Im Inneren des Hohlzylinders HZ ist das Dämpfungselement DA angeordnet, wobei zwischen
der Innenwand des Hohlzylinders HZ und dem Dämpfungselement DA ein Freiraum FU verbleibt.
Auf der Oberseite weist das Abschlusselement AB eine mittig angeordnete Bohrung BO
auf, durch die eine mit dem Dämpfungselement verbundene Gewindestange GS geführt werden
kann, so dass die Baugruppe umfassend das Anschlagelement AN und das Dämpfungselement
DA mit der Zwischenplatte ZW verschraubbar ist. Auf seiner Unterseite weist das Dämpfungselement
DA einen in Richtung der unteren Anschraubplatte AU weisenden zylindrischen Gewindefortsatz
FR auf, der ein Außengewinde aufweist und in eine dort vorgesehene Aussparung mit
einem Innengewinde eingeschraubt werden kann. Der Gewindefortsatz FR kann auch alternativ
oder zusätzlich in der Aussparung mittels eines Klebers befestigt sein.
[0043] Die mittig angebrachte Bohrung BO im Abschlusselement AB ist der Draufsicht gemäß
Fig. 6 zu entnehmen. Die Einzelteile, wie Gewindefortsatz FR und Gewindestange GS
sowie die unterschiedlichen Höhen des Dämpfungselements DA und des Hohlzylinders HZ
zur Bildung des Spalts SL sind in der Schnittdarstellung der Fig. 7 nochmals dargestellt.
[0044] In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Fig. 8 unterscheidet
sich von dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2 bis 7 dadurch, dass der Spalt
SL nicht mehr zwischen Anschlagelement AN an der Abschlusskante AK des Hohlzylinders
HZ in Richtung der unteren Anschraubplatte AU weist, sondern vielmehr nun auf der
gegenüber liegenden Seite in Richtung der Zwischenplatte ZW angebracht ist. Hierbei
kann es vorgesehen sein, die bisher einteilig ausgeführte Zwischenplatte durch einen
mehrteiligen Aufbau zu ersetzen, so dass die in Zusammenhang mit der Fig. 2 erläuterte
untere Anschraubplatte AU in Richtung der Zwischenplatte ZW verschoben ist.
[0045] Dabei ist es vorgesehen, die Gewindestange GS wiederum durch die Zwischenplatte ZW
hindurchzuführen, um eine Verbindung zwischen Zwischenplatte und Dämpfungselement
DA zu erzeugen, wie in Fig. 9 gezeigt ist. Das Abschlusselement AB kann wiederum die
über die mittig angebrachte Bohrung mit der Druckplatte DP über die Verschraubung
SC2 verschraubt sein, wie in Fig. 10 gezeigt ist, so dass die Verbindung der Druckplatte
DP nunmehr über das Anschlagelement AN erfolgt.
[0046] Die vorstehend und die in den Ansprüchen angegebenen sowie die den Abbildungen entnehmbaren
Merkmale sind sowohl einzeln als auch in verschiedener Kombination vorteilhaft realisierbar.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen Könnens in mancherlei Weise abwandelbar.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen in einer Formmaschine mit einer in
der Formmaschine auswechselbar angeordneten Form, die ein Formunterteil mit einem
oder mehreren Formnestern und ein Formoberteil mit einer Druckplattenanordnung mit
einer oder mehreren den Formnestern zugewandten Druckplatten umfasst, wobei das Formoberteil
relativ zu dem Formunterteil so verlagerbar ist, dass die Druckplatten beim Komprimieren
eines Füllstoffes im Formunterteil entlang eines Spalts entgegen einer Rückstellkraft
eines elastisch verformbaren Dämpfungselements bis zu einer Außenkante eines Anschlagelements
vertikal mittels einer mit Stempeln versehenen und über diese mit einer Zwischenplatte
verbundenen Stempelplatte verschiebbar sind, wobei das Anschlagselement hohlförmig
ausgebildet ist und in seinem Inneren das Dämpfungselement angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der jeder Druckplatte jeweils eine Zwischenplatte
und eine Stempelplatte zugeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Spalt zwischen der Außenkante des
Anschlagelements und der Zwischenplatte angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der das Anschlagelement mit der Druckplatte vorzugsweise
über eine Schraubverbindung verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Spalt zwischen der Außenkante des
Anschlagelements und der Druckplatte angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der das Anschlagelement mit der Zwischenplatte vorzugsweise
über eine Schraubverbindung verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der das Anschlagelement als Hohlzylinder
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der das Anschlagelement auf einer
dem Spalt an der Außenkante gegenüberliegenden Seite ein Abschlusskörper, vorzugsweise
in Form einer angeschweißten Platte aufweist, wobei der Abschlusskörper zur Befestigung
des Dämpfungselements und/oder zur Befestigung des Anschlagelements mit einer vorzugsweise
mittig angebrachten Bohrung versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der das Dämpfungselement ein federelastisches
Element aufweist, das vorzugsweise als zylinderförmigen Gummikörper oder als Feder
gebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der das Anschlagelement und das
Dämpfungselement eine einzelne Baugruppe bilden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der für jede Druckplatte mehrere
Anschlagelemente und Dämpfungselemente vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, bei der die Anzahl und die Position der Anschlagelemente
und Dämpfungselemente so gewählt sind, dass eine statische Flächenbelastung der Druckplatte
gleichförmig ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, bei der bei quadratischen oder rechteckförmigen
Druckplattem vier Anschlagelemente vorgesehen sind, wobei die vier Anschlagelemente
in Zwischenräumen der vorzugsweise vier Stempel der Zwischenplatte angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, bei der bei nicht rechteckförmigen Druckplattem
mehrere Anschlagelemente vorgesehen sind, die mit Dämpfungselementen versehen sind,
die unterschiedliche Federkennlinien aufweisen können.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei der die Größe des Spalts im nichtkomprimierten
Zustand des Dämpfungselements in Abhängigkeit von einer Federkennlinie des Dämpfungselements
gewählt ist.