Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen mindestens eines
Behälters mit einem Füllprodukt, sowie ein Verfahren zum Befüllen eines Behälters
mit einem Füllprodukt unter Verwendung einer solchen Vorrichtung.
Stand der Technik
[0002] In Füllvorrichtungen zum Abfüllen eines Füllprodukts in Behälter, insbesondere im
Bereich der Abfüll- und Dosiermaschinen für flüssige oder viskose Lebensmittel wie
beispielsweise Getränke, ist es bekannt, das Füllprodukt in einem Produktvorhaltebehälter
bereitzustellen, aus welchem heraus die eigentlichen Füllorgane zum Befüllen der Behälter
mit dem Füllprodukt gespeist werden. Produktvorhaltebehälter sind beispielsweise die
Form eines Kessels, eines Ringkessels oder eines Zentralkessels einer Rundläuferfüllmaschine
bekannt und sind gewöhnlich in einer Ebene oberhalb der Füllorgane vorgesehen. Der
Produktvorhaltebehälter läuft im Normalbetrieb bei einem Rundläuferfüller zusammen
mit den daran angeordneten Füllorganen um, um entsprechend eine kontinuierliche Befüllung
von nacheinander zugeführten zu befüllenden Behältern zu ermöglichen.
[0003] Als Füllorgane können entweder Kolbenfüllorgane vorgesehen sein, welche eine Behandlung
des Füllprodukts unter Unterdruck und Überdruck ermöglichen, oder Füllorgane, aus
welchen das Füllprodukt aufgrund seines Eigengewichts ausfließt. Kolbenfüller werden
üblicherweise für hochviskose Füllprodukte wie beispielsweise Sahne, Ketchup oder
Babybrei verwendet.
[0004] Bei partikelhaltigen Füllprodukten können sich die unterschiedlichen Phasen des Füllprodukts
in der Abfüll- und Dosiermaschine entmischen, etwa wenn die Partikel zum Absinken
oder Aufschwimmen neigen. Solche partikelhaltigen Füllprodukte werden beispielsweise
als Milchprodukte mit Fruchtbestandteilen oder Säfte mit Fruchtfleisch abgefüllt.
Zur Vermeidung einer solchen Separation beziehungsweise Trennung von Produktbestandteilen
wird eine im Produktvorhaltebehälter integrierte, permanent in den Produktvorhaltebehälter
eintauchende motorische Rührvorrichtung eingesetzt. Dies kann, etwa bei der Lebensmittelabfüllung
mittels eines Kolbendosierers im Rundlaufverfahren, durch motorische Rührwerke oder
durch starre Mischer erreicht werden, die von einem nicht drehenden Teil der Maschine
in den drehenden, mit Produkt gefüllten Produktvorhaltebehälter permanent ins Füllprodukt
eintauchen. Ein solcher Mischer sorgt während der Drehbewegung des Produktvorhaltebehälters
somit für eine Durchmischung und verhindert das schnelle Separieren von Bestandteilen
des abzufüllenden Produkts und damit für eine gleichbleibende Produktqualität.
[0005] Die
DE 10 2012 104 275 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Befüllen von Behältern mit einem solchen Mischer,
der als feststehender und permanent in das Füllprodukt eintauchender Rührflügel ausgebildet
ist. Auch aus der
DE 10 2010 031 873 A1 und
AU 39,747/68 gehen jeweils ein solcher feststehender und permanent in das Füllprodukt eintauchender
Rührflügel hervor. Die
EP 0 378 011 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Verarbeitung und Abfüllung von Honig gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Nachteilig an diesen ist, dass sich durch das permanente Durchrühren
des Füllprodukts das Risiko des Blaseneinschlags, der Schaumbildung und/oder der mechanischen
Belastung des Füllprodukts erhöht, was bei bestimmten Füllprodukten zur Verschlechterung
der Füllgenauigkeit und/oder zur Qualitätsminderung des abgefüllten Füllprodukts führen
kann.
[0006] Neben den oben genannten Problemen, die aus der permanenten mechanischen Durchmischung
des Füllprodukts resultieren, besteht ein weiteres Problem herkömmlicher Abfüll- und
Dosiermaschinen darin, dass das Füllprodukt bei einer etwaigen Betriebsunterbrechung
eine Temperaturänderung erfährt, wobei dieses dann möglicherweise nicht mehr im Bereich
der zur Abfüllung erforderlichen Temperaturen vorliegt.
[0007] Das abzufüllende Produkt wird in vielen Anwendungsfällen nämlich aus mikrobiologischen
Gründen (etwa bei der Heißabfüllung von Säften) oder aus Gründen der Verarbeitbarkeit
bei viskosen oder mit der Temperatur seine Textur verändernden Lebensmitteln (beispielsweise
bei der Abfüllung von Fruchtgelees oder Konfitüren) temperiert.
[0008] In der
DE 10 2012 104 275 A1 erfolgt die Temperierung über einen im Produktvorhaltebehälter vorgesehenen Wärmetauscher.
Konkret erfolgt die Temperierung des Produkts etwa über einen doppelwandigen Produktvorhaltebehälter,
der mit Kühl- oder Heizmedien durchströmt wird, oder alternativ durch am festen Teil
der Vorrichtung befestigte Heizspiralen, die permanent in das Füllprodukt im Produktvorhaltebehälter
eintauchen.
[0009] Bei der Temperierung des Dosierguts im rotierenden Produktvorhaltebehälter mittels
Heiz- oder Kühlmantel ist eine konstruktiv aufwändige und kostenintensive Lösung mit
Zu- und Abführung von Kälte-/Wärmemitteln (beispielsweise Heiß- oder Kaltwasser, Dampf)
erforderlich, die einen verfahrenstechnischen und apparativen Mehraufwand nach sich
zieht. Starre, permanent in den rotierenden Produktvorhaltebehälter eintauchende Temperierelemente
(beispielsweise eine Heizwendel) sind auch aus reinigungstechnischer Sicht nicht optimal.
[0010] Zusammenfassend lassen sich im Stand der Technik zwei Problemgruppen bei Vorrichtungen
zum Befüllen von Behältern mit einem drehbaren Produktvorhaltebehälter identifizieren:
a) solche, die sich aus der permanenten Durchmischung des Füllprodukts ergeben und
b) solche, die mit der Temperierung des Füllprodukts zusammenhängen.
Darstellung der Erfindung
[0011] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, wenigstens eines der oben
genannten Probleme zu lösen. Insbesondere liegt eine Aufgabe der Erfindung darin,
eine Vorrichtung zum Befüllen mindestens eines Behälters mit flüssigem Füllprodukt
sowie ein Verfahren zum Befüllen von Behältern unter Verwendung einer solchen Vorrichtung
anzugeben, mit denen sich eine verbesserte Füllgenauigkeit erzielen sowie eine durch
den Füllvorgang bedingte Qualitätsverminderung des Füllprodukts vermeiden lassen.
[0012] Die Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der folgenden allgemeinen
Beschreibung sowie der Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen.
[0013] Entsprechend wird eine Vorrichtung zum Befüllen mindestens eines Behälters mit einem
Füllprodukt, umfassend einen Produktvorhaltebehälter zur Aufnahme des Füllprodukts
und ein Rührelement zum Rühren des im Produktvorhaltebehälter aufgenommenen Füllprodukts
vorgeschlagen. Erfindungsgemäß ist die Eintauchtiefe des Rührelements in den Produktvorhaltebehälter
variierbar.
[0014] Durch die Variierbarkeit der Eintauchtiefe des Rührelements in den Produktvorhaltebehälter
lässt sich die mechanische Beanspruchung des Füllprodukts variieren und insbesondere
im regulären Füllbetrieb vermindern, wodurch zum einen der Lufteinschlag in das Füllprodukt
und zum anderen eine Verschlechterung der Qualität des Füllprodukts aufgrund der mechanischen
Beanspruchung durch das Rührelement vermieden oder zumindest vermindert werden kann.
Außerdem lässt sich der Energieverbrauch, der aus dem Verrühren des Füllprodukts resultiert,
optimieren.
[0015] Unter einem "Füllprodukt" werden hier niedrig- als auch hochviskose und pastöse Flüssigkeiten
verstanden, genauso wie mehrphasige Flüssigkeiten und solche mit Partikeln. Getränke
aller Art sind ebenso einbezogen wie Joghurt, Konfitüre, Gelee und andere Lebensmittel,
die sich mittels einer Abfüll- und Dosiermaschine, insbesondere einem Kolbendosierer,
abfüllen beziehungsweise dosieren lassen. Der Produktvorhaltebehälter hält das Füllprodukt
bereit, aus dem dann die Füllorgane, beispielsweise die Kolbenfüller, zum direkten
Einfüllen des Füllprodukts in die Behälter gespeist werden.
[0016] Üblicherweise ist der Produktvorhaltebehälter nicht vollständig mit dem Füllprodukt
gefüllt, sondern dieses liegt bei einem gewissen Füllniveau, man könnte auch sagen
in einer gewissen Füllhöhe, vor. Im Fall von Wasser wird das Füllniveau bei ruhendem
Produktvorhaltebehälter etwa durch den Wasserspiegel bestimmt. In dem Produktvorhaltebehälter
ist ein Rührelement vorgesehen. Selbstverständlich können auch mehrere Rührelemente
vorgesehen sein. Wenn im Folgenden von "dem" oder "einem" Rührelement die Rede ist,
nicht auch von mehreren, dann geschieht dies nur aus Gründen der Darstellung. Das
gilt analog für andere Merkmale der Vorrichtung, auch wenn nicht explizit darauf hingewiesen
wird, dass das betreffende Merkmal mehrfach realisiert sein kann.
[0017] Gemäß der Erfindung ist das Rührelement wenigstens zwischen einer Rührposition, in
der das Rührelement in das Füllprodukt eingetaucht ist, und einer Ruheposition, in
der sich das Rührelement vollständig oder teilweise außerhalb des Füllprodukts befindet,
verfahrbar. Entsprechend wird die durch das Rührelement bereitgestellte Mischfunktion
nur dann aktiviert, wenn sie benötigt wird, erfindungsgemäß bei einer Unterbrechung
des regulären Füllbetriebs. Die Aktivierung findet bevorzugt automatisch statt.
[0018] Damit wird das Füllprodukt noch weiter geschont und es findet eine noch weitere Optimierung
des Energieverbrauchs statt. Im Normalbetrieb der Vorrichtung, das heißt während des
regulären Füllbetriebs, ist die Verweilzeit des Füllprodukts im Produktvorhaltebehälter
relativ kurz und durch das stete Zuführen von Füllprodukt in den Produktvorhaltebehälter
ist eine Durchmischung dann gegebenenfalls nicht notwendig. In diesem Fall kann das
Rührelement vollständig aus dem Füllprodukt herausgefahren werden. Es mag sein, dass,
konstruktionsbedingt, Teile des Rührelements, die das Füllprodukt nicht oder nur wenig
beeinflussen, im Füllprodukt verbleiben. Aus diesem Grund kann auch ein nur teilweises
Herausbewegen des Rührelements aus dem Füllprodukt die obigen Wirkungen erzielen.
Vorzugsweise befindet sich das Rührelement in der Ruheposition allerdings vollständig
außerhalb des Füllprodukts. In diesem Zusammenhang sei auf folgendes hingewiesen:
wenn davon die Rede ist, dass die Eintauchtiefe des Rührelements im Produktvorhaltebehälter
variierbar ist, dann sind Fälle mitumfasst, in denen sich das Rührelement an bestimmten
Positionen, etwa der Ruheposition, außerhalb des Produktvorhaltebehälters befindet.
Für die Funktion des Rührelements ist es bedeutend, dass das Rührelement relativ zum
Niveau des Füllprodukts verstellbar ist und in das Füllprodukt eintauchen kann.
[0019] Vorzugsweise ist das Rührelement an einem sich nicht drehenden Vorrichtungsteil angebracht
und relativ zu diesem in Drehrichtung des Produktvorhaltebehälters stationär. Mit
anderen Worten weist die Vorrichtung bevorzugt einen oder mehrere Vorrichtungsteile
auf, die sich mit Bezug auf den Produktvorhaltebehälter nicht drehen, in diesem Sinne
also fest sind. Relativ dazu ist gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform das Rührelement
stationär, mit Ausnahme der Variierbarkeit der Eintauchtiefe beziehungsweise der Position
relativ zum Füllproduktniveau. Damit wird ein besonders einfacher Aufbau der Vorrichtung
realisiert, da auf aufwändige Mechanismen zum Antreiben und Steuern des Rührelements
verzichtet werden kann.
[0020] Vorzugsweise erfolgt die Variation der Eintauchtiefe des Rührelements mittels eines
Antriebs, bevorzugt mittels eines pneumatischen und/oder elektrischen Antriebs. Dadurch
wird eine einfache und doch effiziente Möglichkeit der Verstellbarkeit realisiert.
Das Rührelement kann hierbei beispielsweise eine Leitschaufel, welche die Durchmischung
des Füllprodukts bewirkt, und einen Leitschaufelträger aufweisen, der direkt mit einem
Verstellmechanismus verbunden ist. Der Verstellmechanismus kann einen Pneumatikzylinder
und/oder Elektromotor und/oder Elektromagneten und so weiter aufweisen.
[0021] Vorzugsweise ist das Rührelement wenigstens abschnittsweise temperierbar. Durch die
Temperierbarkeit, in Zusammenwirkung mit der Variierbarkeit der Eintauchtiefe des
Rührelements kann eine bedarfsgerechte Temperierung und gleichzeitig eine bedarfsgerechte
Durchmischung des Füllprodukts erreicht werden. Dies ist insbesondere bei einer Unterbrechung
des regulären Füllbetriebs von Bedeutung, während dessen sowohl die Durchmischung
als auch die Temperatur des Füllprodukts aufrechterhalten werden muss, um bei einer
Wiederaufnahme des Füllbetriebs sofort das sich im Produktvorhaltebehälter vorliegende
Füllprodukt abfüllen zu können und dieses insbesondere nicht verworfen werden muss.
[0022] Auch die bloße Variierbarkeit der Eintauchtiefe des Rührelements kann direkt zur
bedarfsgerechten Temperierung beitragen, denn der Startzeitpunkt und der Endzeitpunkt
der Temperierung können durch Eintauchen und Herausziehen des Rührelements in das
beziehungsweise aus dem Füllprodukt präzise festgelegt werden, ohne dass ein ungewollter
Wärmeaustausch aufgrund der Trägheit des Wärmetauschers beziehungsweise der Materialien
des Rührelements erfolgt.
[0023] Dadurch, dass das Rührelement bevorzugt am nicht rotierenden Teil der Maschine befestigt
ist, entfallen beispielsweise konstruktiv aufwändige Drehverteilerkonstruktionen zur
Zirkulation von Kühl- oder Heizmedien oder zur Zirkulation des Produkts selbst, Schleifringe
zur Übertragung elektrischer Energie auf den rotierenden Teil der Maschine usw.. Der
zusätzliche apparative Aufwand sowie die Ansteuerung und Regelung der Vorrichtung
werden auf ein Minimum reduziert, wodurch Anschaffungs- und Wartungskosten eingespart
werden können.
[0024] Speziell im Falle der Dosierung von Lebensmitteln kann durch die Temperierung über
das Rührelement während eines Anlagenstillstands Füllprodukt gespart werden, da die
Temperierung das Füllprodukt während der Stillstandzeit in einem spezifischen Temperaturrahmen
und einem vorgegebenen Durchmischungszustand halten kann und das Füllprodukt nicht
verworfen werden muss. Auch im Hinblick auf die Temperierung über das Rührelement
kann Energie eingespart werden und das Füllprodukt geschont werden, indem die Temperierung
nur dann durchgeführt wird, wenn diese benötigt wird.
[0025] Bevorzugt ist das Rührelement elektrisch beheizbar und/oder mit einem Wärme-/Kältemittel
durchströmbar. Wenn das Rührelement, wie es oben angedeutet wurde, eine Leitschaufel
und einen Leitschaufelträger aufweist, dann kann die Leitschaufel als elektrisch beheizbare
Leitschaufel ausgeführt sein und die Stromzufuhr kann über ein Kabel im Inneren des
Leitschaufelträgers erfolgen. Selbstverständlich können auch mehrere Leitschaufeln
vorgesehen sein. Diese können mit einem produktverträglichen und/oder hitzeresistenten
Material, beispielsweise Teflon oder Keramik, beschichtet sein. Auch eine Ummantelung
aus Edelstahl oder anderen Materialien kann in Betracht gezogen werden. Alternativ
kann das Rührelement, etwa die eine oder die mehreren Leitschaufeln, mit einem oder
mehreren im Innern geführten Rohren, Trennblechen oder Schläuchen vorgesehen sein,
welche ein gasförmiges und/oder flüssiges Medium führen. Hierbei kommen Dampf, Heißwasser,
Kaltwasser oder andere Wärme-/Kältemittel in Betracht. Die Temperierung kann selbstverständlich
auch über verdampfende Medien erfolgen.
[0026] Vorzugsweise ist der Anstellwinkel der Leitschaufel oder der Leitschaufeln verstellbar,
um einen optimalen Mischerfolg für das jeweilige Füllprodukt beziehungsweise bezüglich
dessen Viskosität zu erzielen. Auch die Abmessung der Rührelemente, das heißt deren
Ausdehnung, kann gegebenenfalls veränderbar vorgesehen sein.
[0027] Vorzugsweise ist ein Niveausensor zur Messung des Füllproduktniveaus beziehungsweise
der Füllhöhe des Füllprodukts im Produktvorhaltebehälter vorgesehen, wodurch eine
effiziente Steuerung des Rührelements, sowohl hinsichtlich seiner Verstellbarkeit
als auch seiner etwaigen Temperierbarkeit, vereinfacht wird. Dazu ist vorzugsweise
nicht nur das Rührelement beziehungsweise dessen Verstellmechanismus mit einer Steuerung
verbunden, sondern auch der Niveausensor zur Messung des Niveaus des Füllprodukts.
[0028] Vorzugsweise ist zusätzlich dazu oder alternativ ein Temperatursensor zur Messung
der Temperatur des Füllprodukts vorgesehen. Auch dieser kann mit der oben erwähnten
Steuerung verbunden sein.
[0029] Der obige Rührmechanismus ist insbesondere für Kolbenfüller geeignet, welche eine
Dosierung des Füllprodukts über Kolben realisieren. Die Eignung ergibt sich daraus,
dass Kolbenfüller besonders bevorzugt für hochviskose Flüssigkeiten, wie etwa Joghurt,
Konfitüre usw., verwendet werden, welche in vielen Produktvarianten mit zusätzlichen
Feststoffen wie beispielsweise Fruchtfleisch, Schokoladenstückchen oder Karamellstückchen
versehen sind. In diesem Fall sind im regulären Füllbetrieb ein unnötiges Rühren und
gegebenenfalls ein unnötiges Temperieren der Qualität des Füllprodukts abträglich.
Insbesondere werden die Partikel nicht mehr durch die ständige mechanische Einwirkung
kleingemahlen. Eine Optimierung des Rühr- und Temperaturverhaltens im regulären Füllbetrieb
und bei einer Unterbrechung des regulären Füllbetriebs ist daher besonders bei der
Verwendung von Kolbenfüllern vorteilhaft.
[0030] Die oben gestellte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 11 gelöst. Auch hier ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen aus den Unteransprüchen.
[0031] Entsprechend wird ein Verfahren zum Befüllen mindestens eines Behälters mit Füllprodukt
mittels einer Vorrichtung, die einen Produktvorhaltebehälter zur Aufnahme des Füllprodukts
und ein Rührelement zum Rühren des im Produktvorhaltebehälter aufgenommenen Füllprodukts
aufweist, vorgeschlagen, bevorzugt eine der oben beschriebenen Vorrichtungen. Erfindungsgemäß
wird die Eintauchtiefe des Rührelements in den Produktvorhaltebehälter in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Vorrichtung variiert.
[0032] Mögliche Betriebszustände der Vorrichtung umfassen unter anderem den regulären Füllbetrieb
und eine Unterbrechung des regulären Füllbetriebs, etwa bei einer Störung oder Wartung
der Anlage. Allerdings können auch andere Zustände den Rühr- und/oder Temperiermodus
des Rührelements bestimmen.
[0033] Erfindungsgemäß wird bei einer Unterbrechung des regulären Füllbetriebs der Vorrichtung
das Rührelement in das Füllprodukt im Produktvorhaltebehälter abgesenkt. Indem sich
der Produktvorhaltebehälter weiter dreht und/oder das Rührelement aktiv rotierend
betrieben wird, wird das Auftreten einer Separation der Produktbestandteile reduziert
oder vermieden. Gegebenenfalls findet auch ein Wärme-/Kälteübertrag vom Rührelement
auf das Füllprodukt statt.
[0034] Erfindungsgemäß ist das Rührelement im regulären Füllbetrieb wenigstens teilweise
außerhalb des Füllprodukts angeordnet und bei einer Unterbrechung des Füllbetriebs
in das Füllprodukt eingetaucht.
[0035] Da je nach Füllhöhe des Füllprodukts im Produktvorhaltebehälter das Rührelement möglicherweise
nicht bedeckt ist, wird über den oben beschriebenen Niveausensor, der vorzugsweise
mit der Steuerung der Vorrichtung kommuniziert, in einer besonderen Ausführungsform
überprüft, ob ausreichend Füllprodukt zum Bedecken des Rührelements enthalten ist.
Gegebenenfalls wird über ein Produktzulaufventil solange Füllprodukt zugeführt, bis
ausreichend Füllprodukt im Produktvorhaltebehälter enthalten ist. Über den oben erwähnten
Temperatursensor kann eine vorgegebene Solltemperatur eingestellt werden. Während
des Stopps der Vorrichtung dreht sich der Produktvorhaltebehälter weiter, gegebenenfalls
bei reduzierter Drehzahl, oder das Rührelement rotiert, um das Füllprodukt an dem
Rührelement vorbeiströmen zu lassen und dabei das Füllprodukt, sofern erforderlich,
zu erwärmen oder abzukühlen. Beim Wiederanfahren der Vorrichtung zur Wiederaufnahme
des regulären Füllbetriebs wird das Rührelement in die Ruhelage gebracht, in der das
Rührelement vollständig oder teilweise aus dem Füllprodukt herausbewegt ist.
[0036] Wenngleich die vorliegende Erfindung besonders bevorzugt bei der Befüllung von Behältern
mit Lebensmitteln zur Anwendung kommt, versteht es sich, dass die Erfindung auch in
anderen Bereichen umgesetzt werden kann, beispielsweise bei der Abfüllung beziehungsweise
Dosierung von Farben, Lacken oder anderen niedrig- und hochviskosen Flüssigkeiten.
Darüber hinaus sind weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung aus der
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0037] Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden
durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figuren 1a und 1b
- schematisch einen drehbaren Produktvorhaltebehälter für eine Vorrichtung zum Befüllen
von Behältern, jeweils mit einem Rührelement, das sich in der Figur 1 a außerhalb
des Füllprodukts befindet und in der Figur 1b in das Füllprodukt eingetaucht ist,
und
- Figuren 2a bis 2f
- verschiedene Realisierungen des Rührelements.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0038] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben.
Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen
Figuren mit identischen Bezugszeichen bezeichnet, und auf eine wiederholte Beschreibung
dieser Elemente wird in der nachfolgenden Beschreibung teilweise verzichtet, um Redundanzen
zu vermeiden.
[0039] Die Figuren 1a und 1b zeigen schematisch einen Produktvorhaltebehälter 1 einer Rotationsfüllmaschine,
beispielsweise eines Kolbenfüllers, der mit einem Füllprodukt 11 teilweise gefüllt
ist. Die Füllhöhe des Füllprodukts 11 im Produktvorhaltebehälter 13 wird als das Füllproduktniveau
12 bezeichnet. Der Produktvorhaltebehälter 1 ist um eine Rotationsachse M herum drehbar,
wie es mit einem Pfeil um die Rotationsachse M angedeutet ist. Der Produktvorhaltebehälter
1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit einem Deckel 2 geschlossen, der ortsfest
ist und entsprechend nicht mit dem Produktvorhaltebehälter 1 umläuft.
[0040] In den Produktvorhaltebehälter 1 taucht ein Rührelement 13 ein, das zum Rühren des
im Produktvorhaltebehälter 1 aufgenommenen Füllprodukts 11 dient. Das Rührelement
13 kann bezüglich seiner Eintauchtiefe in den Produktvorhaltebehälter 1 variiert werden,
so dass die Eintauchtiefe des Rührelements 13 entsprechend auch bezüglich des Füllproduktniveaus
12 des Füllprodukts 11 im Produktvorhaltebehälter 1 variiert werden kann.
[0041] Damit können unterschiedliche Eintauchtiefen des Rührelements 13 in das Füllprodukt
11 realisiert werden und das Rührelement 13 bei einer ersten Eintauchtiefe in den
Produktvorhaltebehälter 1 vollständig oder teilweise mit dem Füllprodukt 11 in Kontakt
stehen und bei einer zweiten Eintauchtiefe in den Produktvorhaltebehälter 1 vollständig
außerhalb des Füllprodukts 11 angeordnet sein. Hierzu ist die Eintauchtiefe bevorzugt
zwischen einer oberen und einer unteren Endposition des Rührelements 13 variierbar.
[0042] Die Eintauchtiefe ergibt sich aus dem Einfahren des Rührelements 13 in den Produktvorhaltebehälter
1 und kann objektiv über den Abstand des Rührelements 13 gegenüber feststehenden Teilen
des Produktvorhaltebehälters 1 definiert werden - beispielsweise gegenüber dem Boden
des Produktvorhaltebehälters 1. Taucht das Rührelement 13 tief in den Produktvorhaltebehälter
1 ein, so ist der Abstand des Rührelements 13 zum Boden des Produktvorhaltebehälters
1 geringer, als bei einem nicht so tiefen Eintauchen des Rührelements 13. Die Eintauchtiefe
kann auch gegenüber einem oberen Rand des Produktvorhaltebehälters 1 definiert werden.
[0043] Entsprechend kann durch eine Variation der Eintauchtiefe des Rührelements 13 in den
Produktvorhaltebehälter 1 auch eine Variation der Eintauchtiefe des Rührelements 13
in das jeweils im Produktvorhaltebehälter 1 aufgenommene Füllprodukt 11 erreicht werden
und die Eintauchtiefe auch relativ zum Füllproduktniveau 12 eingestellt werden kann.
Hierzu ist die Eintauchtiefe des Rührelements 13 bevorzugt stufenlos oder quasi stufenlos
zwischen einer oberen und einer unteren Endposition variierbar.
[0044] Dadurch, dass das Rührelement 13 in seiner oberen Endposition vollständig aus dem
Füllprodukt 11 herausgehoben ist, kann ein durch das Rührelement 13 ungestörtes Abfüllen
des Füllprodukts durchgeführt werden, wenn die Rotationsfüllmaschine mit der vorgesehenen
Abfüllgeschwindigkeit betrieben wird und entsprechend der Produktvorhaltebehälter
1 mit der vorgesehenen Geschwindigkeit rotiert. Dabei wird durch die kontinuierliche
Entnahme des Füllprodukts aus dem Produktvorhaltebehälter 1 in Kombination mit der
Rotation des Produktvorhaltebehälters 1 eine Strömung des Füllprodukts 11 im Produktvorhaltebehälter
1 erreicht, die einer Entmischung der einzelnen Komponenten des Füllprodukts 11 entgegenwirkt.
Weiterhin ist die Verweildauer des Füllprodukts 11 im Produktvorhaltebehälter 1 relativ
gering, da über den Zulauf üblicherweise das gleiche Volumen an Füllprodukt 11 zufließt,
wie es auch gleichzeitig über die Füllorgane in die zu befüllenden Behälter abfließt.
Daher kann auf das Eintauchen des Rührelements 13 in das Füllprodukt 11 im regulären
Füllbetrieb verzichtet werden, da eine Entmischung der Komponenten oder eine Veränderung
anderer physikalischer Eigenschaften
- beispielsweise eine Veränderung der Temperatur - nicht zu befürchten ist. Da das
Rührelement 13 nicht in das Füllprodukt 11 eintaucht, wird der Abfüllvorgang nicht
beeinflusst, da die Strömungsverhältnisse im Produktvorhaltebehälter 1 nicht durch
das Rührelement 13 gestört werden.
[0045] Das Rührelement 13 weist in der vorliegenden Ausführungsform einen Leitschaufelträger
4 und zwei Leitschaufeln 5 auf. Ferner ist ein Antrieb in Form eines Pneumatikzylinders
6 vorgesehen, der mit dem Leitschaufelträger 4 verbunden ist und diesen zusammen mit
den Leitschaufeln 5 höhenverstellbar macht, so dass die Eintauchtiefe des Rührelements
13 in den Produktvorhaltebehälter 1 entsprechend variiert werden kann. Entweder kann
der Leitschaufelträger 4 dabei nur an der oberen und der unteren Endposition festgelegt
werden, oder der Leitschaufelträger 4 kann zwischen der oberen und unteren Endposition
in beliebigen Positionen festgelegt werden, so dass ein variables Einstellen der Eintauchtiefe
erreicht werden kann - auch abhängig von dem jeweiligen Füllproduktniveau 12.
[0046] Die Leitschaufeln 5 können weiterhin um die durch den Leitschaufelträger 4 gebildete
Achse herum in Rotation versetzt werden, um das Füllprodukt 11 zu rühren.
[0047] Die Figur 1a zeigt einen Zustand, in dem sich die Leitschaufeln 5 außerhalb des Füllprodukts
11 befinden, also das Rührelement 13 nicht in das Füllprodukt 11 eingetaucht ist und
entsprechend auch nicht mit dem Füllprodukt 11 wechselwirken kann. In dem Zustand,
der in Figur 1b gezeigt ist, sind die Leitschaufeln 5 und ein Teil des Leitschaufelträgers
4 in das Füllprodukt 11 eingetaucht.
[0048] Der Leitschaufelträger 4 ist in einer Hub- und Senkrichtung beweglich durch den nicht
rotierenden Deckel 2 hindurch vorgesehen und gegebenenfalls durch diesen hindurch
geführt. Der Pneumatikzylinder 6 und/oder der Leitschaufelträger 4 sind an einer geeigneten
Stelle an einem nicht rotierenden Vorrichtungsteil des Rotationsfüllers befestigt,
sodass das Rührelement 13 wenigstens zwischen einer oberen und einer unteren Endlage
bewegbar ist.
[0049] Die Leitschaufeln 5 sind temperierbar, also beheizbar und/oder kühlbar. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel sind die Leitschaufeln 5 elektrisch beheizbar. Die Stromzufuhr
zu den elektrisch beheizbaren Leitschaufeln 5 erfolgt über im Innern des Leitschaufelträgers
4 geführte Kabel und ist über eine Temperatursteuerung 7 regelbar ausgeführt. Entsprechend
kann auf das Füllprodukt 11 Wärme übertragen werden.
[0050] In einer weiteren Ausführung sind die Leitschaufeln 5 kühlbar ausgeführt, um das
Füllprodukt 11 zu kühlen.
[0051] Je nach Anforderung und Produkteigenschaften des Füllprodukts 11 kann die Anzahl
der temperierbaren Leitschaufeln 5 und/oder deren Oberfläche vergrößert, verkleinert
oder auf andere Weise geometrisch angepasst werden, um eine Übertragung von Wärme
beziehungsweise Kälte auf das Füllprodukt 11 optimieren zu können.
[0052] Beispielhafte geometrische Ausführungsformen der Leitschaufeln 5 sind in den Figuren
2a bis 2f gezeigt. Der Anstellwinkel der Leitschaufeln 5 kann gegebenenfalls je nach
Anwendungsfall entsprechend einstellbar vorgesehen sein, um einen optimalen Mischerfolg
und/oder eine optimale Wärme-/Kälteabgabe zu realisieren.
[0053] In der dargestellten Ausführungsform ist ein Niveausensor 9 zur Messung des Füllproduktniveaus
12 des Füllprodukts 11 im Produktvorhaltebehälter 1 vorgesehen. Der Niveausensor 9
kommuniziert mit einer Steuerung, die etwa als Speicherprogrammierbare Steuerung SPS
ausgelegt sein kann. Darüber hinaus ist ein Temperatursensor 8 vorgesehen, der ebenfalls
mit der Steuerung SPS kommuniziert. Es sei darauf hingewiesen, dass der Niveausensor
9 und der Temperatursensor 8 nicht notwendigerweise direkt im Produktvorhaltebehälter
1 vorgesehen sein müssen. Ganz allgemein können der Niveausensor 9 und der Temperatursensor
8 in bestimmten Ausführungsformen auch weggelassen werden oder allgemein als Einrichtungen
zur Ermittlung der entsprechenden Parameter ausgeführt sein. Das Produktniveau 12,
beispielsweise, lässt sich auch aus einer Erfassung des Zu- und Ablaufs von Füllprodukt
11 in den und aus dem Produktvorhaltebehälter 1 bestimmen.
[0054] Zum Füllen des Produktvorhaltebehälters 1 ist ein Produktzulaufventil 10 vorgesehen.
Der Pneumatikzylinder 6, die Temperatursteuerung 7, der Temperatursensor 8, der Niveausensor
9 und das Produktzulaufventil 10 sind mit der Speicherprogrammierbaren Steuerung SPS
verbunden. Über die Speicherprogrammierbare Steuerung SPS erfolgt die Erfassung der
Sensorgrößen sowie die Ansteuerung der entsprechenden Komponenten.
[0055] Im unteren Bereich des Produktvorhaltebehälters 1 sind schematisch Füllorgane 3 dargestellt,
die in den Figuren 1a und 1b lediglich als Ventile angedeutet sind.
[0056] Im Folgenden soll eine spezielle Möglichkeit des Betriebs der in den Figuren 1a und
1b dargestellten Vorrichtung dargelegt werden. Bei Anlagenstillstand wird die Abfüllmaschine
bei aktivierter Behältersperre leer gefahren und über die Stellvorrichtung 6 der Leitschaufelträger
4 in das Füllprodukt 11 im Produktvorhaltebehälter 1 abgesenkt (siehe Figur 1b), wobei
die elektrisch beheizbaren Leitschaufeln 5 ins Füllprodukt 11 eintauchen, um eine
Separation von Produktbestandteilen bei minimiertem Blaseneinschlag zu reduzieren
und den Wärmeübergang von den Leitschaufeln 5 auf das Füllprodukt zu maximieren.
[0057] Da je nach Füllproduktniveau 12 des Füllprodukts 11 im Produktvorhaltebehälter 1
die Leitschaufeln 5 möglicherweise nicht bedeckt sind, wird über den Niveausensor
9 im Produktvorhaltebehälter 1, der mit der Steuerung SPS kommuniziert, überprüft,
ob ausreichend Füllprodukt 11 zum Bedecken der Leitschaufeln 5 enthalten ist und gegebenenfalls
wird über das Produktzulaufventil 10 solange Füllprodukt 11 zugeführt, bis ausreichend
Füllprodukt 11 im Produktvorhaltebehälter 1 enthalten ist. In einer Alternative oder
zusätzlich kann auch die Stellvorrichtung 6 weiter betrieben werden, um die Leitschaufeln
5 weiter in das Füllprodukt 11 eintauchen zu lassen.
[0058] Über die Temperatursteuerung 7, gegebenenfalls in Kommunikation mit der Steuerung
SPS und dem damit verbundene Temperatursensor 8, wird an den hier gezeigten elektrisch
beheizbaren Leitschaufeln 5 eine vorgegebene Solltemperatur eingestellt. Während eines
Stopps der Abfüllvorrichtung dreht der Produktvorhaltebehälter 1 bei reduzierter Drehzahl,
um das Füllprodukt 11 an den beheizten Leitschaufeln 5 vorbeiströmen zu lassen und
dabei Wärmeenergie zuzuführen sowie das Füllprodukt 11 zur homogenen Temperaturverteilung
und zur Reduzierung von Separation zu durchmischen. Der Produktvorhaltebehälter 1
kann bei einem Stopp der Abfüllvorrichtung auch zum vollständigen Stillstand kommen
und entsprechend nicht mehr um die Rotationsachse M herum rotieren. Die Bewegung des
Füllprodukts 11 wird dann über die Rotation der Leitschaufeln 5 des Rührelements 13
in dem Füllprodukt 11 aufgebracht, um ein Entmischen unterschiedlicher Komponenten
zu verhindern.
[0059] Beim Wiederanfahren der Anlage kann das Rührelement 13 dann wieder in die obere Endlage
verbracht werden und aus dem Füllprodukt 11 im Produktvorhaltebehälter 1 herausgezogen
werden.
[0060] Die Figuren 2a bis 2f zeigen Ausführungsbeispiele des Rührelements 13. In der Figur
2a sind zwei elektrisch beheizbare Leitschaufeln 5 vorgesehen, die an dem Leitschaufelträger
4 befestigt sind. In der Figur 2b weist das Rührelement 13 einen Rührstab 5 auf, dessen
Neigung gegebenenfalls verstellbar ist. Die Verstellbarkeit der Lage des Rührstabs
5 ist in der Figur 2e dargestellt, indem eine stark gekippte Ausrichtung mit gestrichelten
Linien gezeigt ist. Zwei über Kreuz vorgesehene Rührstäbe sind in der Figur 2c gezeigt.
Zwei parallel zueinander ausgerichtete, beabstandete Rührstäbe 5 sind in der Figur
2f gezeigt. Ein Ausführungsbeispiel mit nur einer Leitschaufel 5 ist in der Figur
2d gezeigt.
[0061] Die Leitschaufeln beziehungsweise Leitstäbe 5 können geeignet beschichtet sein, beispielsweise
mit einem produktverträglichen und/oder hitzeresistenten Material, etwa Teflon oder
Keramik. Elektroheizplatten, die mit Edelstahlblech ummantelt sind, sind ebenso denkbar
wie Leitschaufeln, die im Inneren Rohre, Trennbleche und/oder Schläuche zum Führen
eines Wärme-/Kältemittels aufweisen.
Bezuaszeichenliste
[0062]
- 1
- Produktvorhaltebehälter
- 2
- Deckel
- 3
- Füllorgan
- 4
- Leitschaufelträger
- 5
- Leitschaufel
- 6
- Pneumatikzylinder
- 7
- Temperatursteuerung
- 8
- Temperatursensor
- 9
- Niveausensor
- 10
- Produktzulaufventil
- 11
- Füllprodukt
- 12
- Füllhöhe des Füllprodukts
- 13
- Rührelement
- SPS
- Speicherprogrammierbare Steuerung
- M
- Rotationsachse des Produktvorhaltebehälters
1. Vorrichtung zum Befüllen mindestens eines Behälters mit Füllprodukt (11), umfassend
einen Produktvorhaltebehälter (1) zur Aufnahme des Füllprodukts (11) und ein Rührelement
(13) zum Rühren des im Produktvorhaltebehälter (1) aufgenommenen Füllprodukts (11),
wobei die Eintauchtiefe des Rührelements (13) in den Produktvorhaltebehälter (1) variierbar
ist, wobei
das Rührelement (13) wenigstens zwischen einer Rührposition, in der das Rührelement
(13) in das Füllprodukt (11) eingetaucht ist, und einer Ruheposition, in der sich
das Rührelement (13) vollständig oder teilweise außerhalb des Füllprodukts (11) befindet,
verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung so eingerichtet ist, dass das Rührelement (13) in einem regulären
Füllbetrieb wenigstens teilweise außerhalb des Füllprodukts (11) angeordnet ist und
bei einer Unterbrechung des regulären Füllbetriebs in das Füllprodukt (11) eingetaucht
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Produktvorhaltebehälter (1) drehbar ist und die Vorrichtung einen Vorrichtungsteil
aufweist, der sich mit Bezug auf den Produktvorhaltebehälter nicht dreht, wobei das
Rührelement (13) an dem sich nicht drehenden Vorrichtungsteil angebracht und somit
relativ zu diesem in Drehrichtung des Produktvorhaltebehälters (1) stationär ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Variation der Eintauchtiefe des Rührelements (13) mittels eines Antriebs, bevorzugt
eines pneumatischen und/oder elektrischen Antriebs, erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rührelement (13) wenigstens abschnittsweise temperierbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Rührelement (13) wenigstens abschnittsweise elektrisch beheizbar und/oder kühlbar
ist und/oder mit einem Wärme-/Kältemittel durchströmbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rührelement (13) wenigstens eine Leitschaufel (5) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anstellwinkel der Leitschaufeln (5) verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Niveausensor (9) zur Messung des Füllproduktniveaus (12) im Produktvorhaltebehälter
(1) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperatursensor (8) zur Messung der Temperatur des Füllprodukts (11) im Produktvorhaltebehälter
(1) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Füllorgan in Form eines Kolbenfüllers zum Befüllen des mindestens
einen Behälters mit dem Produktvorhaltebehälter (1) verbunden ist und bevorzugt gemeinsam
mit diesem um dessen Rotationsachse (M) herum umläuft.
11. Verfahren zum Befüllen mindestens eines Behälters mit einem Füllprodukt (11) mittels
einer Vorrichtung, die einen Produktvorhaltebehälter (1) zur Aufnahme des Füllprodukts
(11) und ein Rührelement (13) zum Rühren des im Produktvorhaltebehälter (1) aufgenommenen
Füllprodukts (11) umfasst, bevorzugt gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Eintauchtiefe des Rührelements (13) in den Produktvorhaltebehälter (1) in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand der Vorrichtung durch Verfahren des Rührelementes variiert
wird, wobei
die Eintauchtiefe zwischen einer Rührposition, in der das Rührelement (13) in das
Füllprodukt (11) eingetaucht ist, und einer Ruheposition, in der sich das Rührelement
(13) vollständig oder teilweise außerhalb des Füllprodukts (11) befindet, variiert
wird, bevorzugt automatisch,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rührelement (13) in einem regulären Füllbetrieb wenigstens teilweise außerhalb
des Füllprodukts (11) angeordnet ist und bei einer Unterbrechung des regulären Füllbetriebs
in das Füllprodukt (11) eingetaucht ist.
1. Device for filling at least one container with filling product (11), comprising a
product reservoir (1) for receiving the filling product (11) and a stirring element
(13) for stirring the filling product (11) received in the product reservoir (1),
wherein the immersion depth of the stirring element (13) in the product reservoir
(1) is variable, wherein the stirring element (13) is able to move at least between
a stirring position in which the stirring element (13) is immersed in the filling
product (11) and an idle position in which the stirring element (13) is located completely
or partially outside the filling product (11),
characterised in that
the device is configured such that the stirring element (13) is arranged, in a regular
filling operation, at least partially outside the filling product (11) and, in the
case of a disruption of the regular filling operation, is immersed in the filling
product (11).
2. Device according to claim 1, characterised in that the product reservoir (1) is rotatable and the device has a device part which does
not rotate with respect to the product reservoir, wherein the stirring element (13)
is attached to the non-rotating device part and therefore is stationary relative to
the latter in the direction of rotation of the product reservoir (1).
3. Device according to any one of the preceding claims, characterised in that the variation of the immersion depth of the stirring element (13) occurs by means
of a drive, preferably a pneumatic and/or electric drive.
4. Device according to any one of the preceding claims, characterised in that the stirring element (13) is able to be tempered at least in sections.
5. Device according to claim 4, characterised in that the stirring element (13) is able to be heated and/or cooled electrically at least
in sections and/or is able to be flowed through with a heating/cooling agent.
6. Device according to any one of the preceding claims, characterised in that the stirring element (13) has at least one guide vane (5).
7. Device according to claim 6, characterised in that the setting angle of the guide vanes (5) is adjustable.
8. Device according to any one of the preceding claims, characterised in that a level sensor (9) is provided for measuring the filling product level (12) in the
product reservoir (1).
9. Device according to any one of the preceding claims, characterised in that a temperature sensor (8) for measuring the temperature of the filling product (11)
is provided in the product reservoir (1).
10. Device according to any one of the preceding claims, characterised in that at least one filling element in the form of a piston filler for filling the at least
one container is connected to the product reservoir (1) and preferably circulates
together with the latter around its axis of rotation (M).
11. Method for filling at least one container with a filling product (11) by means of
a device which comprises a product reservoir (1) for receiving the filling product
(11) and a stirring element (13) for stirring the filling product (11) received in
the product reservoir (1), preferably according to any one of the preceding claims,
wherein the immersion depth of the stirring element (13) in the product reservoir
(1) is varied depending on the operating state of the device by moving the stirring
element, wherein the immersion depth is varied, preferably automatically, between
a stirring position in which the stirring element (13) is immersed in the filling
product (11) and an idle position in which the stirring element (13) is located completely
or partially outside the filling product (11),
characterised in that
the stirring element (13) is arranged, in a regular filling operation, at least partially
outside the filling product (11) and, in the case of a disruption of the regular filling
operation, is immersed in the filling product (11).
1. Dispositif de remplissage au moins d'un récipient par un produit de remplissage (11),
comprenant un récipient de fourniture de produit (1) pour recevoir le produit de remplissage
(11) et un élément agitateur (13) pour agiter le produit de remplissage (11) reçu
dans le récipient de fourniture de produit (1), dans lequel la profondeur d'immersion
de l'élément agitateur (13) dans le récipient de fourniture de produit (1) est variable,
dans lequel :
l'élément agitateur (13) peut se déplacer au moins entre une position d'agitation,
dans laquelle l'élément agitateur (13) est immergé dans le produit de remplissage
(11), et une position de repos, dans laquelle l'élément agitateur (13) se trouve an
totalité ou en partie à l'extérieur du produit de remplissage (11),
caractérisé en ce que :
le dispositif est aménagé en sorte que l'élément agitateur (13) soit agencé dans un
mécanisme de remplissage normal au moins en partie à l'extérieur du produit de remplissage
(11) et soit immergé dans le produit de remplissage (11) lors d'une interruption du
mécanisme de remplissage normal.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le récipient de fourniture de produit (1) est rotatif et le dispositif présente une
partie de dispositif qui ne tourne pas par rapport au récipient de fourniture de produit,
dans lequel l'élément agitateur (13) est monté sur la partie du dispositif qui ne
tourne pas et est donc stationnaire par rapport à celle-ci dans le sens de rotation
du récipient de fourniture de produit (1).
3. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la variation de la profondeur d'immersion de l'élément agitateur (13) se fait au
moyen d'un entraînement, de préférence un entraînementpneumatique et/ou électrique.
4. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément agitateur (13) peut être tempéré au moins par sections.
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que l'élément agitateur (13) peut être chauffé et/ou refroidi électriquement au moins
par sections et/ou peut être parcouru par un agent chauffant/réfrigérant.
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément agitateur (13) présente au moins une ailette (5).
7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'angle de mise en place des ailettes (5) peut être réglé.
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est prévu un capteur de niveau (9) pour mesurer le niveau de produit de remplissage
(12) dans le récipient de fourniture de produit (1).
9. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il est prévu un capteur de température (8) pour mesurer la température du produit
de remplissage (11) dans le récipient de fourniture de produit (1).
10. Dispositif selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins un organe de remplissage sous la forme d'un dispositif de remplissage à piston
pour remplir l'au moins un récipient est relié au récipient de fourniture de produit
(1) et tourne de préférence conjointement avec celui-ci autour de son axe de rotation
(M).
11. Procédé de remplissage au d'un récipient par un produit de remplissage (11) au moyen
d'un dispositif qui comprend un récipient de fourniture de produit (1) pour recevoir
le produit de remplissage (11) et un élément agitateur (13) pour agiter le produit
de remplissage (11) reçu dans le récipient de fourniture de produit (1) de préférence
selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel la profondeur d'immersion
de l'élément agitateur (13) dans le récipient de fourniture de produit (1) est modifiée
en fonction d'un état de fonctionnement du dispositif par déplacement de l'élément
agitateur, dans lequel la profondeur d'immersion varie entre une position d'agitation,
dans laquelle l'élément agitateur (13) est immergé dans le produit de remplissage
(11), et une position de repos, dans laquelle l'élément agitateur (13) se trouve en
totalité ou en partie à l'extérieur du produit de remplissage (11), de préférence
automatiquement,
caractérisé en ce que :
l'élément agitateur (13) est agencé dans un mécanisme de remplissage normal au moins
en partie en dehors du produit de remplissage (11) et lors d'une interruption du mécanisme
de remplissage normal est immergé dans le produit de remplissage (11).