[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Baueinheit, die zur Befestigung an einem
Schließmechanismus einer Tür oder eines Fensters ausgebildet ist, welcher ein über
die Tür oder das Fenster überstehendes Schließmechanismus-Anschlusselement aufweist.
Die Baueinheit umfasst einen Grundkörper und eine Befestigungsplatte, wobei die Befestigungsplatte
zum Aufstecken auf das Schließmechanismus-Anschlusselement entlang einer Aufsteckrichtung
ausgebildet ist und wobei der Grundkörper mit der Befestigungsplatte koppelbar ist.
[0002] Es gibt verschiedene Arten von Baueinheiten, die zur Befestigung am Schließmechanismus
einer Tür oder eines Fensters vorgesehen sind. Es sind beispielsweise elektromechanische
Schlüsselbetätigungsvorrichtungen bekannt, die am Schließzylinder eines Türschlosses
angebracht werden können und im montierten Zustand dazu dienen, das Türschloss ferngesteuert
zu entriegeln. Eine derartige Schlüsselbetätigungsvorrichtung ist in der
DE 10 2004 021 704 B3 offenbart. Auch Rosetten für Einsteckschlösser bzw. deren Bedienelemente (z.B. Griffe,
Drücker oder Knäufe) und dergleichen können Baueinheiten der genannten Art bilden.
Es ist oftmals erwünscht, dass derartige Baueinheiten nicht unmittelbar an der betreffenden
Tür oder an dem Fensterflügel befestigt werden (z.B. mittels einer Schraubverbindung),
um irreversible Beschädigungen (z.B. Schraubenlöcher) zu vermeiden, beispielsweise
in Mietwohnungen. Daher kann eine indirekte Befestigung an der Tür oder an dem Fensterflügel
vorgesehen sein, indem die Baueinheit (zumindest teilweise) an dem betreffenden Schließmechanismus
angebracht wird. Aufgrund der Befestigung solcher Baueinheiten an einem dem Schließmechanismus
zugeordneten Element (im Folgenden als Schließmechanismus-Anschlusselement bezeichnet)
ist ein Eingriff in den Tür- oder Fensterflügel selbst nicht zwingend erforderlich.
Das Schließmechanismus-Anschlusselement kann selbst einen Teil des Schließmechanismus
bilden. Insbesondere kann es durch ein Riegelbetätigungselement gebildet sein. Je
nach Anwendung kann es sich bei dem Schließmechanismus-Anschlusselement um ein starres
Element wie ein Gehäuseteil, insbesondere ein Zylinderschlossgehäuse, oder um ein
bewegliches, insbesondere drehbewegliches, Element wie zum Beispiel eine Welle oder
einen Vierkantstift handeln.
[0003] Bei Baueinheiten der genannten Art wird üblicherweise zunächst die Befestigungsplatte
mittels Klemmschrauben am Schließmechanismus-Anschlusselement befestigt. Anschließend
wird der Grundkörper mit der Befestigungsplatte verschraubt. Das Verschrauben ist
zeitaufwendig und umständlich. Zudem beeinträchtigen am Grundkörper sichtbare Schraubenköpfe
das optische Erscheinungsbild der Baueinheit.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, das Befestigen von Baueinheiten an Tür- oder Fensterschließmechanismen
zu vereinfachen.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Baueinheit mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0006] Die Erfindung sieht vor, dass die Baueinheit ein Haltemittel zum werkzeugfrei lösbaren
Fixieren der Befestigungsplatte am Schließmechanismus-Anschlusselement umfasst, wobei
diese Fixierung zumindest bezüglich einer Bewegung entgegen der Aufsteckrichtung wirksam
ist, und dass der Grundkörper wiederum werkzeugfrei lösbar an der Befestigungsplatte
befestigbar ist. Die Erfindung vermeidet einen direkten Eingriff in den betreffenden
Tür- oder Fensterflügel mit den hiermit verbundenen irreversiblen Beschädigungen.
Da weder zum Fixieren oder Lösen der Befestigungsplatte am bzw. vom Schließmechanismus-Anschlusselement,
noch zum Fixieren oder Lösen des Grundkörpers an bzw. von der Befestigungsplatte ein
Werkzeug erforderlich ist, ist die Montage einer erfindungsgemäßen Baueinheit zudem
besonders schnell und einfach durchzuführen. Erfindungsgemäß wurde insbesondere erkannt,
dass das Türblatt (bzw. der Fensterflügel) oder ein sich parallel zur Ebene des Türblatts
(bzw. des Fensterflügels) erstreckender Abschnitt des Schließmechanismus in vorteilhafter
Weise als rückwärtiger Anschlag für die Baueinheit genutzt werden kann. Somit kann
die Befestigungsplatte der Baueinheit durch das Haltemittel in axialer Richtung (d.h.
entlang der Aufsteckrichtung) gefangen gehalten werden werden und als Basis zum Befestigen
des Grundkörpers dienen. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht auch darin,
dass sichtbare Schraubenköpfe oder dergleichen am Grundkörper vermieden werden können.
[0007] Vorzugsweise weist die Befestigungsplatte eine Öffnung zum Aufnehmen des Schließmechanismus-Anschlusselements
auf, deren Kontur Formschlussmerkmale zum verdrehsicheren Halten der Befestigungsplatte
an dem Anschlusselement aufweist. Somit ist die Befestigungsplatte nicht nur axial,
sondern auch verdrehsicher am Schließmechanismus gehalten. Insbesondere kann die Kontur
an die Querschnittsform von handelsüblichen Anschlusselementen wie Vierkantstiften
oder Euro-Profilzylindern angepasst sein.
[0008] Eine spezielle Ausgestaltung sieht vor, dass die Befestigungsplatte eine dem Grundkörper
zugewandte vordere Flachseite und eine entgegengesetzte hintere Flachseite aufweist,
wobei die hintere Flachseite im montierten Zustand der Baueinheit direkt oder indirekt
an der Tür oder dem Fenster abgestützt ist. Dies ermöglicht einen besonders festen
Halt der Baueinheit an der Tür oder am Fenster. Vorzugsweise ist die Befestigungsplatte
flächig an der Tür oder dem Fenster abgestützt.
[0009] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Befestigungsplatte wenigstens
einen abstehenden Befestigungsabschnitt aufweist, an dem der Grundkörper bezüglich
der genannten Aufsteckrichtung in axialer Richtung und in seitlicher Richtung gesichert
befestigbar ist. Der Befestigungsabschnitt kann insbesondere von der genannten vorderen
Flachseite der Befestigungsplatte abstehen. Bei dem Befestigungsabschnitt kann es
sich beispielsweise um einen Rasthaken handeln. Vorzugsweise sind wenigstens zwei
voneinander beabstandete Befestigungsabschnitte vorgesehen. Diese können beispielsweise
an entgegengesetzten Randbereichen der Befestigungsplatte angeordnet sein, wodurch
ein besonders stabiler Halt erzielt wird.
[0010] Der Grundkörper kann wenigstens eine Aufnahmeöffnung aufweisen, in die ein jeweiliger
derartiger Befestigungsabschnitt der Befestigungsplatte einführbar ist, um den Grundkörper
in seitlicher Richtung relativ zu der Befestigungsplatte zu sichern, wobei der jeweilige
Befestigungsabschnitt eine Hinterschneidung aufweisen kann, in die ein Sicherungselement
des Grundkörpers einführbar ist, um den Grundkörper in axialer Richtung relativ zu
der Befestigungsplatte zu sichern. Das Sicherungselement kann ein Abschnitt des Grundkörpers
sein oder ein separates Bauteil, das am Grundkörper gehalten ist. Vorzugsweise wird
der Grundkörper entlang der genannten Aufsteckrichtung auf die Befestigungsplatte
aufgesetzt. Wenn das Aufstecken der Befestigungsplatte auf das Schließmechanismus-Anschlusselement
und das Aufsetzen des Grundkörpers auf die Befestigungsplatte in der gleichen Richtung
erfolgen, ist die Montage der Baueinheit besonders intuitiv und einfach. Allerdings
kann auch der Grundkörper alternativ auch entlang einer Querrichtung oder entlang
einer Kombination aus einer axialen Richtung und einer Querrichtung auf die Befestigungsplatte
aufgesetzt werden.
[0011] Das Sicherungselement des Grundkörpers kann einen Federbügel für einen rastenden
(d.h. federvorgespannten) Eingriff in die Hinterschneidung des jeweiligen Befestigungsabschnitts
umfassen. Ein solcher Federbügel rastet beim Aufsetzen des Grundkörpers auf die Befestigungsplatte
automatisch in den Befestigungsabschnitt ein, sodass der Monteur außer der Aufsteckbewegung
keine weiteren Maßnahmen zur Befestigung treffen muss. Bevorzugt ist wenigstens ein
Schenkel des Federbügels aus dem Grundkörper herausgeführt oder von außen zugänglich,
um bei Bedarf eine Aufhebung des rastenden Eingriffs durch zurückbiegendes Beaufschlagen
des Federbügels zu ermöglichen.
[0012] Vorzugsweise umgibt das Haltemittel im montierten Zustand das Schließmechanismus-Anschlusselement
umfänglich, um einen sicheren Sitz des Haltemittels an dem Schließmechanismus-Anschlusselement
zu gewährleisten. Hierzu ist es auch bevorzugt, wenn der das Schließmechanismus-Anschlusselement
umfänglich umgebende Abschnitt des Haltemittels einteilig ausgeführt und somit besonders
formstabil ist.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Haltemittel mit einer
(insbesondere äußeren) Umfangsfläche des Schließmechanismus-Anschlusselements verklemmbar
oder verkeilbar. Dies ermöglicht auf besonders einfache Weise eine axiale Fixierung
der Befestigungsplatte am Schließmechanismus. Das Haltemittel kann sich im Prinzip
in beliebiger Form um das Schließmechanismus-Anschlusselement herum erstrecken und
eine beliebig gestaltete Anschlagfläche für die Vorderseite der Befestigungsplatte
bereitstellen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist als Haltemittel ein Klemmring vorgesehen,
welcher um eine entlang der Aufsteckrichtung verlaufende Rotationsachse drehbar ist
und welcher eine bezüglich der Rotationsachse exzentrische Innenkontur zum Aufnehmen
des Schließmechanismus-Anschlusselements aufweist. Bei der genannten Innenkontur handelt
es sich insbesondere um eine umfänglich geschlossene Öffnung. Aufgrund der exzentrischen
Innenkontur verkeilt sich ein solcher Klemmring automatisch am Schließmechanismus-Anschlusselement,
wenn er um die Rotationsachse gedreht wird. Somit ist auf besonders einfache Weise
eine werkzeugfreie Fixierung der Befestigungsplatte am Schließmechanismus-Anschlusselement
ermöglicht. Unter einer "entlang der Aufsteckrichtung" verlaufenden Rotationsachse
ist eine derartige Rotationsachse zu verstehen, die mit der Aufsteckrichtung zusammenfällt
oder zu dieser zumindest im Wesentlichen parallel verläuft. Weiterhin ist unter einer
"exzentrischen" Innenkontur eine solche Innenkontur zu verstehen, die zumindest abschnittsweise
nicht kreisrund ist, sondern einen sich bezüglich der Rotationsachse kontinuierlich
ändernden Radius aufweist.
[0015] Die Innenkontur kann insbesondere aus zwei einander überlappenden Rund- oder Ovalkonturen
zusammengesetzt sein. Das heißt die Innenkontur kann beispielsweise eine Nieren-Form
oder "Achter"-Form aufweisen. Die beiden Einzelkonturen können beim Verklemmen oder
Verkeilen des Klemmrings an unterschiedlichen Abschnitten des Schließmechanismus-Anschlusselements
zusammenwirken, um einen sicheren Sitz zu gewährleisten. Eine nierenförmige Ausgestaltung
der Innenkontur eignet sich insbesondere für eine Verkeilung des Klemmrings an der
Umfangsfläche eines Euro-Profilzylinders.
[0016] Der Klemmring kann derart elastisch verformbar sein, dass der Klemmring durch ein
in in radialer Richtung erfolgendes Auseinanderspreizen seiner Innenkontur entlang
der genannten Rotationsachse elastisch verformt wird. Insbesondere kann durch ein
Verdrehen des Klemmrings relativ zu dem Schließmechanismus-Anschlusselement ein derartiges
radiales Auseinanderspreizen der Innenkontur erfolgen. Beim Auseinanderspreizen der
Innenkontur wird der Klemmring unter Erzeugung von Rückstellkräften in axialer Richtung
elastisch verformt (z.B. durch Ausbildung einer Wölbung), so dass er sicher an dem
Schließmechanismus-Anschlusselement verspannt ist.
[0017] Gemäß einer speziellen Ausgestaltung weist der Klemmring eine flächige Grundform
auf, welche die Mantelfläche eines Kegelstumpfes beschreibt. Eine derartige Gestaltung
unterstützt in besonderer Weise ein elastisches Verformen des Klemmrings zum Verspannen
am Schließmechanismus.
[0018] Das Profil des Klemmrings kann in einem entspannten Zustand des Klemmrings in einem
Axialschnitt betrachtet schräg zu der Rotationsachse ausgerichtet sein, sodass eine
Kante der Innenkontur an dem Schließmechanismus-Anschlusselement anliegt. Mit anderen
Worten ist bei dieser Ausführungsform zwar nicht der Klemmring an sich schräg ausgerichtet;
jedoch sind die bei einem Schnitt entlang der Rotationsachse resultierenden Flanken
schräg ausgerichtet, so dass ein flächiges Anliegen einer zylindrischen Mantelfläche
des Klemmrings an dem Schließmechanismus-Anschlusselement gezielt vermieden wird.
Die stattdessen an dem Schließmechanismus-Anschlusselement anliegende Kante der Innenkontur
kann sich an dem Schließmechanismus-Anschlusselement verkrallen, wodurch eine besonders
zuverlässige axiale Fixierung bewirkt wird.
[0019] Der Klemmring kann als Stanzbiegeteil, vorzugsweise aus Stahlblech, ausgeführt sein.
Dies ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung.
[0020] Weiterhin kann an dem Klemmring wenigstens ein Griffelement für ein manuelles Verdrehen
des Klemmrings um die Rotationsachse vorgesehen sein. Das Fixieren und Lösen des Klemmrings
ist hierdurch erleichtert. Das Griffelement kann insbesondere parallel zu der Rotationsachse
vom Klemmring abstehen, um ein leichtes Ergreifen zu ermöglichen.
[0021] Vorzugsweise ist der Klemmring zwischen der Befestigungsplatte und dem Grundkörper
angeordnet. Das heißt der Klemmring hält die Befestigungsplatte am Fenster oder der
Tür und ist selbst durch den Grundkörper abgedeckt.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Klemmring verliersicher,
jedoch bezüglich der Rotationsachse drehbar an der Befestigungsplatte gehalten. Ein
Monteur muss somit den Klemmring nicht separat mitführen. Im Allgemeinen ist es nicht
erforderlich, den Klemmring mittels einer Führung an der Befestigungsplatte drehbar
zu lagern. In den meisten Fällen reicht es aus, dass der Klemmring mittels eines einfachen
Halteelements an der Befestigungsplatte gehalten ist. Ein derartiges Halteelement
ist vorzugsweise elastisch und kann beispielsweise ein Gummiband oder einen den Klemmring
überspannenden Haltebügel aufweisen.
[0023] Alternativ zu dem erläuterten Klemmring kann das Haltemittel der Baueinheit auch
eine andere Halte- oder Klemmeinrichtung umfassen. Beispielsweise kann das Haltemittel
ein Aufsatzteil aufweisen, welches entlang der genannten Aufsteckrichtung (d.h. in
axialer Richtung) oder quer zu der genannten Aufsteckrichtung auf das Schließmechanismus-Anschlusselement
aufgesetzt wird und welches in radialer Richtung wirksame und insbesondere federvorgespannte
Klemmelemente umfasst, die die erwünschte Fixierung entlang der Aufsteckrichtung bewirken.
Derartige Klemmelemente können beispielsweise durch integrale Krallenabschnitte oder
separate Krallen gebildet sein. Ein derartiges Haltemittel kann beispielsweise durch
eine im Wesentlichen U-förmige Halteklammer gebildet sein. Alternativ hierzu kann
ein derartiges Haltemittel auch ringförmig sein; im Unterschied zu dem erläuterten
Klemmring wird es jedoch nicht unbedingt verdreht, um die Fixierung an dem Schließmechanismus-Anschlusselement
herbeizuführen.
[0024] Die Baueinheit kann ein den Grundkörper zumindest teilweise umschließendes Gehäuse
umfassen, das werkzeugfrei lösbar am Grundkörper befestigbar ist. Ein solches Gehäuse
schützt die am Grundkörper vorgesehenen beweglichen Teile sowie gegebenenfalls vorhandene
elektrische Komponenten und verleiht der Baueinheit ein optisch ansprechendes Aussehen.
Vorzugsweise ist keine direkte mechanische Fixierung des Gehäuses an der Befestigungsplatte
vorgesehen, sondern das Gehäuse wird gemäß einer Ausführungsform lediglich an dem
Grundkörper der Baueinheit befestigt. Das Gehäuse kann insbesondere halbschalenartig
ausgebildet sein, wobei die Öffnung der Halbschale durch die Befestigungsplatte abgedeckt
ist.
[0025] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das genannte Gehäuse zumindest
ein erstes Gehäuseteil und ein davon getrenntes zweites Gehäuseteil aufweist. Bei
dieser Ausführungsform ist das erste Gehäuseteil mittels einer Formschlussverbindung
an dem Grundkörper (oder alternativ an der Befestigungsplatte, oder an dem Grundkörper
und der Befestigungsplatte) fixierbar. Das zweite Gehäuseteil ist derart quer zu der
genannten Aufsteckrichtung auf das erste Gehäuseteil aufschiebbar oder in das erste
Gehäuseteil einschiebbar, dass wenigstens ein an dem zweiten Gehäuseteil vorgesehener
Sicherungsabschnitt in Eingriff mit einem Aufnahmeabschnitt des ersten Gehäuseteils
gelangt, um so das zweite Gehäuseteil am ersten Gehäuseteil zumindest in und entgegen
der Aufsteckrichtung fixieren. Das zweite Gehäuseteil wird somit indirekt an der Befestigungsplatte
und/oder am Grundkörper gesichert. Das erste Gehäuseteil kann insbesondere einen oberen
Abschnitt des Grundkörpers umschließen (bezogen auf die Gebrauchslage der montierten
Baueinheit).
[0026] Das zweite Gehäuseteil kann zusätzlich am Grundkörper fixierbar, vorzugsweise mit
dem Grundkörper verrastbar und/oder in einer Richtung quer zu der genannten Aufsteckrichtung
sperrbar, sein. Durch Fixieren des zweiten Gehäuseteils am Grundkörper wird die Gesamtstabilität
der Baueinheit erhöht.
[0027] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zum Fixieren des zweiten
Gehäuseteils am Grundkörper ein Haltevorsprung an dem Grundkörper und eine Aufnahme
für den Haltvorsprung an dem zweiten Gehäuseteil vorgesehen sind, oder umgekehrt.
Bei dieser Ausführungsform ist ein am zweiten Gehäuseteil beweglich gelagerter Schieber
zwischen einer Fixierstellung, in welcher der Haltevorsprung durch den Schieber in
der Aufnahme festgehalten ist, und einer Freigabestellung verstellbar, in welcher
ein Herausbewegen des Haltevorsprungs aus der Aufnahme ermöglicht ist. Dies gestattet
eine besonders leichte Montage des Gehäuses am Grundkörper. Speziell muss zur Montage
und Demontage des zweiten Gehäuseteils lediglich der Schieber bewegt werden, der zu
diesem Zweck mit einem geeignet gestalteten Betätigungsabschnitt (z.B. Riffelung)
versehen sein kann.
[0028] Der Schieber kann in der Fixierstellung und/oder in der Freigabestellung am zweiten
Gehäuseteil verrastbar sein. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Verstellen des Schiebers
zwischen der Fixierstellung und der Freigabestellung unterbunden. Der Schieber kann
zum Beispiel gleitend am zweiten Gehäuseteil geführt sein. Zum Halten des Haltevorsprungs
in der Aufnahme kann ein hakenartiger Abschnitt des Schiebers den in der Aufnahme
befindlichen Haltevorsprung hintergreifen.
[0029] Die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Baueinheit sind vielfältig.
[0030] Der zugeordnete Schließmechanismus der Tür oder des Fensters kann beispielsweise
ein Zylinderschloss aufweisen, wobei das genannte Schließmechanismus-Anschlusselement
durch ein Gehäuse des Zylinderschlosses gebildet ist und wobei die Baueinheit als
Schlüsselbetätigungsvorrichtung zum Drehen eines Schlüssels in dem Zylinderschloss
ausgebildet ist. Bei einer solchen Ausführungsform kann der Grundkörper Halterungen
und/oder Aufnahmen für einen elektromechanischen Antrieb, ein Getriebe, ein zum Umgreifen
eines Schlüsselkopfs ausgebildetes Eingriffselement, einen Energiespeicher oder eine
elektronische Steuereinheit (oder mehrere dieser Elemente) aufweisen.
[0031] Alternativ hierzu kann der Schließmechanismus der Tür oder des Fensters jedoch beispielsweise
auch ein Einsteckschloss aufweisen, wobei das Schließmechanismus-Anschlusselement
durch einen drehbaren Vierkantstift des Einsteckschlosses gebildet ist, und wobei
die Baueinheit als eine Rosette ausgeführt ist. Bei dieser Ausführungsform ist der
Grundkörper der Baueinheit als Träger für eine den Vierkantstift umgebende Rosettenplatte
ausgebildet, oder der Grundkörper bildet selbst eine solche Rosettenplatte.
[0032] Weiterbildungen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen angegeben.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Darstellung einer Baueinheit gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt die Baueinheit gemäß Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung schräg von vorn.
- Fig. 3
- zeigt die Baueinheit gemäß Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung schräg von hinten.
- Fig. 4
- ist eine vergrößerte Teildarstellung der in Fig. 3 gezeigten Baueinheit.
- Fig. 5
- ist eine weitere vergrößerte Teildarstellung der in Fig. 3 gezeigten Baueinheit.
- Fig. 6
- ist eine Vorderansicht eines Teils der Baueinheit gemäß Fig. 1.
- Fig. 7
- ist eine Vorderansicht eines Klemmrings der Baueinheit gemäß Fig. 1.
- Fig. 8
- ist eine Perspektivdarstellung des Klemmrings gemäß Fig. 7 schräg von hinten.
- Fig. 9
- ist eine vereinfachte Perspektivdarstellung einer Baueinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung schräg von vorn.
[0034] Bei der in Fig. 1 gezeigten Baueinheit 11 handelt es sich um eine Schlüsselbetätigungsvorrichtung,
die zum Drehen eines Schlüssels in einem Zylinderschloss einer Tür oder eines Fensters
ausgebildet ist. Die Baueinheit 11 umfasst ein Gehäuse 13 sowie einen Drehknopf 15
zum bedarfsweisen manuellen Drehen des Schlüssels. Weiterhin ist ein Bedienfeld 17
zum Steuern der elektrischen Komponenten der Schlüsselbetätigungsvorrichtung vorgesehen.
[0035] Wie aus den Explosionsdarstellungen gemäß Fig. 2 und 3 hervorgeht, umfasst die Baueinheit
11 außer dem Gehäuse 13 einen Grundkörper 19, eine Befestigungsplatte 21 und eine
Haftplatte 23. Der Grundkörper 19 ist hier relativ komplex gestaltet und umfasst mehrere
Halterungen und Aufnahmen für nicht dargestellte Komponenten der Schlüsselbetätigungsvorrichtung,
insbesondere für einen elektromechanischen Antrieb, ein Getriebe, ein zum Umgreifen
eines Schlüsselkopfs ausgebildetes Eingriffselement, einen Energiespeicher und/oder
eine elektronische Steuereinheit. Prinzipiell könnte der Grundkörper 19 auch z. B.
blockartig oder gehäuseartig gestaltet sein. Die Befestigungsplatte 21 ist als Stanzbiegeteil
aus Blech ausgeführt und weist eine dem Grundkörper 19 zugewandte vordere Flachseite
24a sowie eine entgegengesetzte hintere Flachseite 24b auf. Eine in der Befestigungsplatte
21 vorgesehene Öffnung 25 weist eine Kontur auf, die an die Querschnittsform eines
handelsüblichen Profilzylinders 27 (Fig. 6) angepasst ist.
[0036] Die Befestigungsplatte 21 kann somit entlang einer Aufsteckrichtung A auf den Profilzylinder
27 aufgesteckt werden, wobei sie dann aufgrund der Kontur der Öffnung 25 verdrehsicher
an diesem gehalten ist. Die Aufsteckrichtung A verläuft hierbei parallel zu einer
Rotationsachse R1 eines Zylinderkerns 26 des Profilzylinders 27 (Fig. 6). Die Haftplatte
23 ist aus einem reibungserhöhenden Material wie Kunststoff oder Gummi gefertigt und
weist ebenfalls eine Öffnung 28 auf, deren Kontur an den Profilzylinder 27 angepasst
ist.
[0037] Von der vorderen Flachseite 24a der Befestigungsplatte 21 stehen zwei Anschlagzungen
29 sowie mehrere Rasthaken 31 ab, welche hier jeweils als umgebogene Flächenstücke
der Befestigungsplatte 21 selbst ausgeführt sind. Die Rasthaken 31 sind für einen
Eingriff in Aufnahmeöffnungen 33 des Grundkörpers 19 ausgebildet. Im montierten Zustand
der Baueinheit 11 hintergreifen die Rasthaken 31 wie in Fig. 6 erkennbar die beiden
Schenkel 83 eines Federbügels 85, der am Grundkörper 19 angeordnet ist. Der Federbügel
85 ist von der der Befestigungsplatte 21 abgewandten Vorderseite aus in den Grundkörper
19 eingesetzt und durch nicht gezeigte Haltelaschen an diesem gehalten.
[0038] Weiterhin sind an der Befestigungsplatte 21 um die Öffnung 25 herum verteilt angeordnete
Ausstanzungen 35 vorgesehen, welche zum Halten eines Halteelemtents 37 an der Befestigungsplatte
21 dienen. Das Halteelement 37 überspannt einen Klemmring 40 und hält diesen verliersicher,
jedoch bezüglich einer parallel zu der Aufsteckrichtung A verlaufenden Rotationsachse
R2 (Fig. 6) drehbar an der vorderen Flachseite 24a der Befestigungsplatte 21.
[0039] In Fig. 2 und 3 ist erkennbar, dass das Gehäuse 13 aus einem ersten, oberen Gehäuseteil
39a und einem zweiten, unteren Gehäuseteil 39b zusammengesetzt ist. Im zusammengesetzten
Zustand ist das Gehäuse 13 halbschalenartig ausgebildet, wobei die rückwärtige Öffnung
38 der Halbschale durch die Befestigungsplatte 21 abgedeckt ist. Der Grundkörper 19
befindet sich hierbei zwischen dem Gehäuse 13 und der Befestigungsplatte 21 und ist
somit allseitig umschlossen.
[0040] Wie aus der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 4 in Verbindung mit Fig. 2 und 3
hervorgeht, weist das erste Gehäuseteil 39a an einem dem Grundkörper 19 zugewandten
Bodenabschnitt 41 zwei Rastaufnahmen 43 auf, welche für einen formschlüssigen Eingriff
von Rastvorsprüngen 45 ausgelegt sind, welche an der Rückseite eines oberen Randabschnitt
46 des Grundkörpers 19 vorgesehen sind. Weiterhin sind an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden 47 des ersten Gehäuseteils 39a jeweilige Aufnahmeabschnitte 49 in Form
von Einführnuten ausgebildet, welche für einen Eingriff mit vom zweiten Gehäuseteil
39b quer zur Aufsteckrichtung A abstehenden zungenförmigen Sicherungsabschnitten 51
vorgesehen sind.
[0041] An der dem zweiten Gehäuseteil 39b zugewandten Seite weist das erste Gehäuseteil
39a einen Randabschnitt 50 auf, der innenseitig zurückversetzt ist. Das zweite Gehäuseteil
39b weist an der dem ersten Gehäuseteil 39a zugewandten Seite einen entsprechenden
Randabschnitt 52 auf, der außenseitig zurückversetzt ist.
[0042] In Fig. 5 ist zu erkennen, dass an der Unterseite des Grundkörpers 19 ein seitlich
abstehender zungenförmiger Haltevorsprung 53 vorgesehen ist, welcher für einen Eingriff
in eine Aufnahme 55 des zweiten Gehäuseteils 39b ausgelegt ist. Die Aufnahme 55 weist
zwei Halteschlitze 56 auf, in die der Haltevorsprung 53 einzugreifen vermag, wodurch
das zweite Gehäuseteil 39b relativ zu dem Grundkörper 19 gegen eine Bewegung entlang
und entgegen der Aufsteckrichtung A (Fig. 2) blockiert ist. Ein am zweiten Gehäuseteil
39b verschiebbar geführter Schieber 57 dient dazu, den Haltevorsprung 53 bei Bedarf
in der Aufnahme 55 festzuhalten bzw. das zweite Gehäuseteil 39b gegen eine Bewegung
relativ zu dem Grundkörper 19 in Querrichtung zu blockieren. Hierfür weist der Schieber
57 einen plattenartigen Betätigungsabschnitt 59 sowie einen sich von diesem erstreckenden
Sicherungshaken 61 auf. Wenn sich der Schieber 57 in einer bezüglich der Aufsteckrichtung
A vorderen Endstellung befindet, greift der Sicherungshaken 61 in eine Sicherungsaufnahme
63 des Grundkörpers 19 ein und hält dadurch den Haltevorsprung 53 in der Aufnahme
55 fest. Dies entspricht einer Fixierstellung des Schiebers 57. Wenn sich der Schieber
57 hingegen in einer bezüglich der Aufsteckrichtung A hinteren Endstellung befindet,
der Sicherungshaken 61 also aus der Sicherungsaufnahme 63 herausbewegt ist, kann der
Haltevorsprung 53 aus den Halteschlitzen 56 der Aufnahme 55 herausbewegt und das zweite
Gehäuseteil 39b dementsprechend nach unten vom Grundkörper 19 abgezogen werden. Dies
entspricht einer Freigabestellung des Schiebers 57.
[0043] Ein am zweiten Gehäuseteil 39b vorgesehener Führungsabschnitt 65 für den Schieber
57 ist mit seitlichen Riffelungen 67 versehen, welche mit entsprechenden Riffelungen
69 des Schiebers 57 zusammenwirken, um den Schieber 57 sowohl in der Fixierstellung
als auch in der Freigabestellung mit dem zweiten Gehäuseteil 39b zu verrasten. Der
Schieber 57 ist hierdurch verliersicher am zweiten Gehäuseteil 39b gehalten.
[0044] Unter Bezugnahme auf die Fig. 6-8 wird nun der Klemmring 40 genauer beschrieben.
Wie dargestellt weist der Klemmring 40 eine bezüglich der Rotationsachse R2 exzentrische
Innenkontur 70 auf, welche hier aus zwei einander überlappenden Ovalkonturen 71 a,
71 b zusammengesetzt ist. Die Innenkontur 70 weist somit insgesamt eine nierenartige
Form auf, wobei sich zwischen den beiden Ovalkonturen 71 a, 71 b einander diametral
gegenüberliegende Vorsprünge 73 erstrecken. Auf die Vorsprünge 73 sind Markierungen
75 aufgebracht, welche die zum Befestigen des Klemmrings 40 erforderliche Drehrichtung
anzeigen. Die Innenkontur 70 dient zum Aufnehmen der Umfangsfläche des Profilzylinders
27, wobei die Vorsprünge 73 als Klemmanschläge wirken. Aufgrund der Exzentrizität
der Innenkontur 70 kann der Klemmring 40 in einer bestimmten Drehstellung im Wesentlichen
widerstandsfrei auf den Profilzylinder 27 aufgesteckt werden, wobei er sich bei einem
Verdrehen gemäß Fig. 6 im Uhrzeigersinn mit der Umfangsfläche des Profilzylinders
27 verkeilt.
[0045] Um einem Benutzer ein Verdrehen des Klemmrings 40 zu erleichtern, sind an der Außenseite
77 des Klemmrings 40 zwei einander diametral gegenüberliegende Grifflaschen 79 vorgesehen.
Die Grifflaschen 79 sind hier als umgebogene Flächenstücke des als Stanzbiegeteil
ausgeführten Klemmrings 40 ausgebildet. Wie in Fig. 8 zu erkennen ist, beschreibt
ein flächiger Basisabschnitt 80 des Klemmrings 40 die Mantelfläche eines Kegelstumpfes.
In einem entspannten Zustand des Klemmrings 40 ist das Profil des Basisabschnitts
80 also in einem Axialschnitt betrachtet (d.h. in einem entlang der Rotationsachse
R2 durchgeführten Schnitt betrachtet) schräg zu der Rotationsachse R2 ausgerichtet,
sodass lediglich eine Kante 82 der Innenkontur 70 an dem Profilzylinder 27 anliegt
und sich in diesen verkrallt. Der Klemmring 40 ist vorzugsweise aus Metall gefertigt
und elastisch verformbar. Die beim elastischen Verformen erzeugten Rückstellkräfte
sorgen im befestigten Zustand für ein sicheres Verspannen des Klemmrings 40 am Profilzylinder
27.
[0046] Zum Montieren der Baueinheit 11 am Schließmechanismus einer Tür oder eines Fensters
werden zunächst die Haftplatte 23 und die Befestigungsplatte 21 einschließlich des
an dieser gehaltenen Klemmrings 40 entlang der Aufsteckrichtung A auf den über die
Tür oder das Fenster überstehenden Abschnitt des Profilzylinders 27 aufgeschoben,
bis die hintere Flachseite 24b der Befestigungsplatte 21 - indirekt über die Haftplatte
23 - am Türblatt, Fensterrahmen oder einer dort vorgesehenen Rosette oder Schild anschlägt.
Anschließend wird der Klemmring 40 gemäß Fig. 6 im Uhrzeigersinn gedreht, bis die
beiden Vorsprünge 73 am Profilzylinder 27 anschlagen. Infolge der weiteren Drehung
verformt sich der Klemmring 40 und verkeilt sich an der Umfangsfläche des Profilzylinders
27, wodurch die Befestigungsplatte 21 in axialer Richtung fest an der Tür oder dem
Fenster gehalten ist. Da der Rand der Öffnung 25 der Befestigungsplatte 21 am Profilzylinder
27 anliegt und dieser eine längliche Form aufweist, ist die Befestigungsplatte 21
außerdem bezüglich der Rotationsrichtung R2 verdrehsicher an der Tür oder am Fenster
gehalten.
[0047] Anschließend wird der Grundkörper 19 auf die Befestigungsplatte 21 aufgesetzt, und
zwar derart, dass einerseits der untere Randabschnitt 81 des Grundkörpers 19 auf den
beiden Anschlagzungen 29 aufsitzt und andererseits die Rasthaken 31 in die Aufnahmeöffnungen
33 eingeführt werden. Durch diese Abstützung (Anschlagzungen 29) bzw. Eingriffe (Rasthaken
31, Aufnahmeöffnungen 33) ist der Grundkörper 19 an der Befestigungsplatte 21 bezüglich
der Aufsteckrichtung A in Querrichtung festgelegt. Die Rasthaken 31 hintergreifen
hierbei die beiden Schenkel 83 des Federbügels 85, wodurch der Grundkörper 19 an der
Befestigungsplatte 21 bezüglich der Aufsteckrichtung A auch in axialer Richtung fixiert
ist. Infolge des Aufliegens auf den Anschlagzungen 29 sowie der Verrastung zwischen
den Rasthaken 31 und dem Federbügel 85 ist der Grundkörper 19 also fest an der Befestigungsplatte
21 gehalten.
[0048] Danach wird das Gehäuse 13 montiert. Hierfür wird spätestens jetzt (oder bereits
vor dem Aufsetzen des Grundkörpers 19 auf die Befestigungsplatte 21) das erste Gehäuseteil
39a derart bezüglich der Ausrichtung gemäß Fig. 2 und 3 von oben (bezüglich der Aufsteckrichtung
A also in Querrichtung) auf den Grundkörper 19 aufgesetzt, dass die Rastvorsprünge
45 in einen formschlüssigen Eingriff mit den Rastaufnahmen 43 gelangen. Hierbei gelangt
der Bodenabschnitt 41 des ersten Gehäuseteils 39a in einen Zwischenraum, der zwischen
der vorderen Flachseite 24a der Befestigungsplatte 21 und dem oberen Randabschnitt
46 des Grundkörpers 19 gebildet ist. Hierdurch ist das erste Gehäuseteil 39a nicht
nur in Querrichtung, sondern bezüglich der Aufsteckrichtung A auch in axialer Richtung
an dem Grundkörper 19 festgelegt.
[0049] Anschließend wird das zweite Gehäuseteil 39b von unten (also wiederum quer zu der
Aufsteckrichtung A, jedoch entgegengesetzt zu der Montagerichtung des ersten Gehäuseteils
39a) auf das erste Gehäuseteil 39a aufgeschoben, wobei die beiden seitlichen Sicherungsabschnitte
51 des zweiten Gehäuseteils 39b in die Aufnahmeabschnitte 49 des ersten Gehäuseteils
39a gelangen. Ferner wird hierdurch der Randabschnitt 52 des zweiten Gehäuseteils
39b unter den Randabschnitt 50 des ersten Gehäuseteils 39a geschoben. Hierdurch ist
das zweite Gehäuseteil 39b am ersten Gehäuseteil 39a in und entgegen der Aufsteckrichtung
A fixiert. Bei diesem Aufschiebevorgang gelangt ferner der am unteren Ende des Grundkörpers
19 vorgesehene Haltevorsprung 53 in die Halteschlitze 56 der Aufnahme 55 des zweiten
Gehäuseteils 39b. Der Schieber 57 wird nun in Richtung der Befestigungsplatte 21 geschoben,
sodass der Sicherungshaken 61 in die Sicherungsaufnahme 63 des Haltevorsprungs 53
eingreift und den Haltevorsprung 53 somit in der Aufnahme 55 festhält. Ein unbeabsichtigtes
Verschieben des Schiebers 57 wird durch die Riffelungen 67, 69 verhindert. Hierdurch
ist das zweite Gehäuseteil 39b am ersten Gehäuseteil 39a bezüglich der Aufsteckrichtung
A nun auch in Querrichtung festgelegt.
[0050] Somit sind beide Gehäuseteile 39a, 39b am Grundkörper 19 fixiert, welcher wiederum
- wie erläutert - an der Befestigungsplatte 21 fixiert ist. Bei Bedarf kann eine zusätzliche
Befestigung mittels einer Schraube über das am zweiten Gehäuseteil 39b vorgesehene
Befestigungsloch 87 erfolgen, wobei dies jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Die
Gehäuseteile 39a, 39b sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ausschließlich über
den Grundkörper 19, aber nicht direkt an der Befestigungsplatte 21 gehalten.
[0051] Im Ergebnis ist die Baueinheit 11 über den auf den Profilzylinder 27 einwirkenden
Klemmring 40 zuverlässig an der Tür oder an dem Fenster befestigt, wobei keine Eingriffe
in den Tür- oder Fensterflügel, z. B. in Form von Bohrlöchern, erforderlich sind.
[0052] Bei einer Demontage der Baueinheit 11 wird zunächst der Schieber 57 in die vordere
Endstellung bewegt und das zweite Gehäuseteil 39b wird nach unten vom Grundkörper
19 abgezogen. Optional kann nun das erste Gehäuseteil 39a unter Herausführen der Rastvorsprünge
45 aus den Rastaufnahmen 43 vom Grundkörper 19 entfernt werden, wobei dies allein
für ein Freilegen des Klemmrings 40 nicht erforderlich ist. Um den Grundkörper 19
von der Befestigungsplatte 21 abzunehmen, drückt ein Benutzer die beiden Schenkel
83 des Federbügels 85 aufeinander zu. Die Schenkel 83 sind zu diesem Zweck durch Ausnehmungen
88 (Fig. 3) des Grundkörpers 19 in einen zugänglichen Freiraum geführt. Nach dem Entsperren
der Rasthaken 31 kann der Grundkörper 19 von der Befestigungsplatte 21 entfernt werden,
wodurch der Klemmring 40 zugänglich wird. Nach einem Drehen des Klemmrings 40 um die
Rotationsachse R2 entgegen dem Uhrzeigersinn können die Befestigungsplatte 21 sowie
die Haftplatte 23 entgegen der Aufsteckrichtung A vom Profilzylinder 27 abgezogen
werden.
[0053] Sowohl die Montage als auch die Demontage der Baueinheit 11 erfolgen völlig werkzeugfrei.
Daher ist ein Austausch der Baueinheit 11 besonders schnell und einfach durchzuführen.
[0054] Unter Bezugnahme auf Fig. 9 wird eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Baueinheit 11' beschrieben. Die Baueinheit 11' ist hier als Rosette ausgeführt und
zur Befestigung am Vierkantstift 89 eines Einsteckschlosses 90 einer Tür oder eines
Fensters ausgebildet. Der Grundkörper 19' bildet hierbei eine den Vierkantstift 89
umgebende Rosettenplatte 97. Die Befestigungsplatte 21' weist eine Öffnung 25' in
Vierkantform auf und ist durch eine klemmende Halteklammer 95 am Einsteckschloss 90
axial fixierbar. Der Grundkörper 19' ist mittels seitlicher Rastaufnahmen 43', in
welche Rastvorsprünge 45' der Befestigungsplatte 21' einschnappen können, an der Befestigungsplatte
21' werkzeugfrei lösbar befestigbar. Bei einem Drehen des Vierkantstifts 89 um die
Rotationsachse R1 wird die gesamte Baueinheit 11' mitgedreht. Alternativ zu der gezeigten
Halteklammer 95 kann bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 auch ein verdrehbarer Haltering
40 entsprechend Fig. 7 und 8 zum Einsatz gelangen.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 11, 11'
- Baueinheit
- 13
- Gehäuse
- 15
- Drehknopf
- 17
- Bedienfeld
- 19, 19'
- Grundkörper
- 21, 21'
- Befestigungsplatte
- 23
- Haftplatte
- 24a
- Vordere Flachseite
- 24b
- Hintere Flachseite
- 25, 25'
- Öffnung der Befestigungsplatte
- 26
- Zylinderkern
- 27
- Profilzylinder
- 28
- Öffnung der Haftplatte
- 29
- Anschlagzunge
- 31
- Rasthaken
- 33
- Aufnahmeöffnung
- 35
- Ausstanzung
- 37
- Halteelement
- 38
- Halbschalenöffnung
- 39a
- Erstes Gehäuseteil
- 39b
- Zweites Gehäuseteil
- 40
- Klemmring
- 41
- Bodenabschnitt
- 43, 43'
- Rastaufnahme
- 45, 45'
- Rastvorsprung
- 46
- oberer Randabschnitt des Grundkörpers
- 47
- Seitenwand
- 49
- Aufnahmeabschnitt
- 50
- Randabschnitt des ersten Gehäuseteils
- 51
- Sicherungsabschnitt
- 52
- Randabschnitt des zweiten Gehäuseteils
- 53
- Haltevorsprung
- 55
- Aufnahme
- 56
- Halteschlitz
- 57
- Schieber
- 59
- Betätigungsabschnitt
- 61
- Sicherungshaken
- 63
- Sicherungsaufnahme
- 65
- Führungsabschnitt
- 67
- Riffelung des Führungsabschnitts
- 69
- Riffelung des Schiebers
- 70
- Innenkontur
- 71a
- Ovalkontur
- 71b
- Ovalkontur
- 73
- Vorsprung
- 75
- Markierung
- 77
- Außenseite
- 79
- Grifflasche
- 80
- Basisabschnitt
- 81
- unterer Randabschnitt des Grundkörpers
- 82
- Kante
- 83
- Schenkel
- 85
- Federbügel
- 87
- Befestigungsloch
- 88
- Ausnehmung
- 89
- Vierkantstift
- 90
- Einsteckschloss
- 95
- Halteklammer
- 97
- Rosettenplatte
- A
- Aufsteckrichtung
- R1
- Rotationsachse des Riegelelements
- R2
- Rotationsachse des Klemmrings
1. Baueinheit (11, 11'), die zur Befestigung an einem Schließmechanismus einer Tür oder
eines Fensters ausgebildet ist, welcher ein über die Tür oder das Fenster überstehendes
Schließmechanismus-Anschlusselement (27, 89) aufweist,
mit einem Grundkörper (19, 19') und einer Befestigungsplatte (21, 21'), wobei die
Befestigungsplatte (21, 21') zum Aufstecken auf das Schließmechanismus-Anschlusselement
(27, 89) entlang einer Aufsteckrichtung (A) ausgebildet ist und wobei der Grundkörper
(19, 19') mit der Befestigungsplatte (21, 21') koppelbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Baueinheit (11, 11') ein Haltemittel (40, 95) zum werkzeugfrei lösbaren Fixieren
der Befestigungsplatte (21, 21') am Schließmechanismus-Anschlusselement (27, 89) zumindest
entgegen der Aufsteckrichtung (A) umfasst und der Grundkörper (19, 19') werkzeugfrei
lösbar an der Befestigungsplatte (21, 21') befestigbar ist.
2. Baueinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsplatte (21, 21') eine Öffnung (25, 25') zum Aufnehmen des Schließmechanismus-Anschlusselements
(27, 89) aufweist, deren Kontur Formschlussmerkmale zum verdrehsicheren Halten der
Befestigungsplatte (21, 21') an dem Schließmechanismus-Anschlusselement (27, 89) aufweist.
3. Baueinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsplatte (21, 21') eine dem Grundkörper (19, 19') zugewandte vordere
Flachseite (24a) und eine entgegengesetzte hintere Flachseite (24b) aufweist, wobei
die hintere Flachseite (24b) im montierten Zustand der Baueinheit (11, 11') direkt
oder indirekt an der Tür oder dem Fenster abgestützt ist.
4. Baueinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befestigungsplatte (21, 21') wenigstens einen abstehenden Befestigungsabschnitt
(31) aufweist, an dem der Grundkörper (19, 19') bezüglich der genannten Aufsteckrichtung
(A) in axialer Richtung und in seitlicher Richtung gesichert befestigbar ist.
5. Baueinheit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (19, 19') wenigstens eine Aufnahmeöffnung (33) aufweist, in die ein
jeweiliger Befestigungsabschnitt (31) der Befestigungsplatte (21, 21') einführbar
ist, um den Grundkörper (19, 19') in seitlicher Richtung relativ zu der Befestigungsplatte
(21, 21') zu sichern, wobei der jeweilige Befestigungsabschnitt eine Hinterschneidung
aufweist, in die ein Sicherungselement (85) des Grundkörpers (19, 19') einführbar
ist, um den Grundkörper (19, 19') in axialer Richtung relativ zu der Befestigungsplatte
(21, 21') zu sichern;
wobei das Sicherungselement des Grundkörpers (19, 19') vorzugsweise einen Federbügel
(85) für einen rastenden Eingriff in die Hinterschneidung des jeweiligen Befestigungsabschnitts
(31) umfasst.
6. Baueinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Haltemittel (40, 95) mit einer Umfangsfläche des Schließmechanismus-Anschlusselements
(27, 89) verklemmbar oder verkeilbar ist.
7. Baueinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Haltemittel ein Klemmring (40) vorgesehen ist, welcher um eine entlang der Aufsteckrichtung
(A) verlaufende Rotationsachse (R2) drehbar ist und welcher eine bezüglich der Rotationsachse
(R2) exzentrische Innenkontur (70) zum Aufnehmen des Schließmechanismus-Anschlusselements
(27) aufweist.
8. Baueinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenkontur (70) aus zwei einander überlappenden Rund- oder Ovalkonturen (71 a,
71 b) zusammengesetzt ist;
und/oder dass
durch Auseinanderspreizen der Innenkontur (70) in radialer Richtung der Klemmring
(40) entlang der Rotationsachse (R2) elastisch verformbar ist; und/oder dass
der Klemmring (40) eine flächige Grundform aufweist, welche die Mantelfläche eines
Kegelstumpfes beschreibt;
und/oder dass
in einem entspannten Zustand des Klemmrings (40) das Profil des Klemmrings (40) in
einem Axialschnitt betrachtet schräg zu der Rotationsachse (R2) ausgerichtet ist,
so dass eine Kante (82) der Innenkontur (70) an dem Schließmechanismus-Anschlusselement
(27) anliegt.
9. Baueinheit nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klemmring (40) als Stanzbiegeteil, vorzugsweise aus Stahlblech, ausgeführt ist;
und/oder dass
an dem Klemmring (40) wenigstens ein Griffelement (79) für ein manuelles Verdrehen
des Klemmrings (40) um die Rotationsachse (R2) vorgesehen ist;
und/oder dass
der Klemmring (40) zwischen der Befestigungsplatte (21) und dem Grundkörper (19) angeordnet
ist;
und/oder dass
der Klemmring (40) verliersicher, jedoch bezüglich der Rotationsachse (R2) drehbar
an der Befestigungsplatte (21) gehalten ist.
10. Baueinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Baueinheit (11) ein den Grundkörper (19) zumindest teilweise umschließendes Gehäuse
(13) umfasst, das werkzeugfrei lösbar am Grundkörper (19) befestigbar ist.
11. Baueinheit nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (13) zumindest ein erstes Gehäuseteil (39a) und ein davon getrenntes zweites
Gehäuseteil (39b) aufweist, wobei das erste Gehäuseteil (39a) mittels einer Formschlussverbindung
an der Befestigungsplatte (21) und/oder an dem Grundkörper (19) fixierbar ist und
das zweite Gehäuseteil (39b) derart quer zu der genannten Aufsteckrichtung (A) auf
das erste Gehäuseteil (39a) aufschiebbar oder in das erste Gehäuseteil (39a) einschiebbar
ist, dass wenigstens ein an dem zweiten Gehäuseteil (39b) vorgesehener Sicherungsabschnitt
(51) in Eingriff mit einem Aufnahmeabschnitt (49) des ersten Gehäuseteils (39a) gelangt,
um so das zweite Gehäuseteil (39b) am ersten Gehäuseteil (39a) zumindest in und entgegen
der Aufsteckrichtung (A) zu fixieren.
12. Baueinheit nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Gehäuseteil (39b) zusätzlich am Grundkörper (19) fixierbar, vorzugsweise
mit dem Grundkörper (19) verrastbar und/oder in einer Richtung quer zu der genannten
Aufsteckrichtung (A) sperrbar, ist.
13. Baueinheit nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Fixieren des zweiten Gehäuseteils (39b) am Grundkörper (19) ein Haltevorsprung
(53) an dem Grundkörper (19) und eine Aufnahme (55) für den Haltevorsprung (53) an
dem zweiten Gehäuseteil (39b) vorgesehen sind, oder umgekehrt, wobei ein am zweiten
Gehäuseteil (39b) beweglich gelagerter Schieber (57) zwischen einer Fixierstellung,
in welcher der Haltevorsprung (53) durch den Schieber (57) in der Aufnahme (55) festgehalten
ist, und einer Freigabestellung, in welcher ein Herausbewegen des Haltevorsprungs
(53) aus der Aufnahme (55) ermöglicht ist, verstellbar ist; wobei der Schieber (57)
in der Fixierstellung und/oder in der Freigabestellung am zweiten Gehäuseteil (39b)
vorzugsweise verrastbar ist.
14. Baueinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließmechanismus der Tür oder des Fensters ein Zylinderschloss aufweist und
das Schließmechanismus-Anschlusselement (27) durch ein Gehäuse des Zylinderschlosses
gebildet ist, wobei die Baueinheit (11) als Schlüsselbetätigungsvorrichtung zum Drehen
eines Schlüssels in dem Zylinderschloss ausgebildet ist, wobei der Grundkörper (19)
Halterungen und/oder Aufnahmen für einen elektromechanischen Antrieb, ein Getriebe,
ein zum Umgreifen eines Schlüsselkopfs ausgebildetes Eingriffselement, einen Energiespeicher
und/oder eine elektronische Steuereinheit aufweist.
15. Baueinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schließmechanismus der Tür oder des Fensters ein Einsteckschloss (90) aufweist
und das Schließmechanismus-Anschlusselement durch einen drehbaren Vierkantstift (89)
des Einsteckschlosses (90) gebildet ist, wobei die Baueinheit (11') als eine Rosette
ausgeführt ist, und wobei der Grundkörper (19') als Träger für eine den Vierkantstift
(89) umgebende Rosettenplatte (97) ausgebildet ist oder selbst eine solche Rosettenplatte
(97) bildet.