Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Speicherofen mit zumindest einer Einrichtung
zur Erzeugung von Wärmestrahlung, welche von einer im Wesentlichen geschlossenen Hohlkammer
umschlossen ist, dessen Wandung zumindest bereichsweise ein Speichermedium umfasst,
welches die durch die Einrichtung erzeugte Wärmestrahlung aufnimmt, und die gespeicherte
Energie während langer Zeit über die Oberfläche der Wandung in Form von Wärmestrahlung
gleichmäßig an die Umgebung abgibt.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Speicheröfen (Kaminöfen) meist in Form von aus Keramik
oder Naturstein gefertigten, geschlossenen Feuerstätten bekannt, bei denen die in
einer Brennkammer frei werdende Wärme von einem schweren Speicherkern aufgenommen
wird und die gespeicherte Energie über die Oberfläche des Speicherofens in Form von
Wärmestrahlung gleichmäßig wieder abgegeben wird. Der wesentliche Nachteil bei herkömmlichen
Speicheröfen ist die konstant notwendige Nachbefeuerung und die damit verbundene Komforteinbuße.
Zudem heizen Speicheröfen, die nicht über eine Ummantelung mit wärmespeichernden Materialien
verfügen, nur, wenn das Feuer lodert. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass
ihre Wärmeleistung zum größten Teil als Konvektionswärme erfolgt. Hierbei werden die
Abgase und Rußpartikel des verwendeten Brennstoffes während eines Brennvorganges bei
hohen Temperaturen (800° bis 1000 °C) verbrannt und setzen somit ein Höchstmaß an
Energie frei.
[0003] Es ist darüber hinaus bekannt, Räumlichkeiten mit Infrarotstrahlern zu beheizen.
Diese Strahler erzeugen Infrarotstrahlung, welche für Erwärmungszwecke eingesetzt
werden können. Im Gegensatz zu konventionellen Heizöfen funktionieren Infrarotstrahler
überwiegend über die Erwärmung der angestrahlten Fläche, nicht dagegen durch die Erwärmung
der Luft am Heizkörper. Die Wärmewelle breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und
wird entweder transmittiert (durchgelassen), reflektiert oder absorbiert, das heißt
vom Körper (Wände, Oberflächen von Möbeln, Personen) aufgenommen und in Wärme umgewandelt.
[0004] Der Vorteil des Einsatzes von Infrarotstrahlern gegenüber herkömmlichen Heizöfen
besteht demnach insbesondere darin, dass nicht erst die Raumluft aufgeheizt und mithin
ausgetrocknet werden muss, die sofort nach oben steigt und sich an der Decke sammelt,
sondern Wärmeenergie unmittelbar an den Körper abgegeben wird. Die Wärmestrahlung
wird dabei als besonders angenehm empfunden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen,
dass Wärme länger gespeichert und über einen längeren Zeitraum wieder abgegeben wird.
Die Wärmeentwicklung an Wänden und Decken bewirken eine Entfeuchtung, so dass einem
Schimmelbefall vorgebeugt werden kann. Letztlich führt die Nutzung von Infrarotstrahlern
zu Energieeinsparung gegenüber konventionellen Heizsystemen.
[0005] Nachteilig bei den bekannten Infrarotstrahlern ist allerdings, dass diese ihre Wärmestrahlung
(meist über Reflektoren) direkt an die Umgebung ableiten, was je nach Beschaffenheit
und Größe des zu heizenden Raumes zu Wärmeverlusten führen kann.
Darstellung der Erfindung
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Speicherofen zu schaffen,
welcher die vorgenannten Nachteile ausräumt und welcher geeignet ist, sofortige Strahlungswärme
zu erzeugen und dabei eine energieeffiziente Speicherung und gleichmäßige Abgabe der
Wärmeleistung in den Raum zu erreichen.
[0007] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Speicherofens sind in den abhängigen Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Speicherofen der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet,
dass die Einrichtung ein Infrarotstrahler ist und das mindestens eine Speichermedium
zumindest teil- oder bereichsweise aus transparenten und/oder zumindest teiltransparenten,
organischen und/oder mineralischen Stoffen gebildet ist.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform der Einrichtung wird diese elektrisch betrieben.
Besonders vorteilhaft lässt sich der Infrarotstrahler dimmen. Hierbei kommt dem Speicherofen
das Wiensche Verschiebungsgesetz zu Gute, nämlich der Zusammenhang des Abstrahlungsmaximums
und der Temperatur. Die vorzugsweise relativ niedrigere Oberflächentemperatur des
Speichermediums, welche auf ca. 105°C erwärmt wird, bietet eine ideale Frequenz, welche
als effizientestes Wellenlängenspektrum für den menschlichen Körper betrachtet wird.
Selbstverständlich sind darüber hinaus auch höhere Temperaturen möglich, allerdings
ist die Wellenlänge λmax des Gebietes höchster Strahlungsintensität des Infrarotstrahlers
der absoluten Temperatur umgekehrt proportional, d.h. dass die Frequenz mit der Temperatur
ansteigt bzw. das Wellenlängen-Maximum sich bei steigender Temperatur zu kürzeren
Wellenlängen hin verschiebt, wodurch das ideale Wellenlängenspektrum nicht beibehalten
werden kann.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kommt mindestens ein Halogen-Strahler
zur Anwendung. Halogen-Infrarotstrahler weisen eine hohe Strahlungsintensität, eine
hohe Energieausbeute und eine gute Steuerbarkeit auf. Darüber hinaus beträgt die Aufheiz-
und Abkühlzeit nur wenige Sekunden, was sie für den vorliegenden, erfindungsgemäßen
Einsatzzweck besonders geeignet macht.
[0011] Der Halogen-Strahler besteht vorzugsweise aus einem strohlungsdurchlässigen, gasdichten
Hüllrohr aus elektrisch isolierendem Werkstoff, in welchem ein Heizleiter aus Wolfram
oder Kohlenstoff angeordnet ist, welcher zwei Enden aufweist, die jeweils mit Hülsen
elektrisch und mechanisch verbunden sind. In einer weiteren, allerdings nicht bevorzugten
Variante können auch andere denkbaren Infrarotstrahler, bspw. Quarzstrahler, Verwendung
finden.
[0012] Die benötigte Heizleistung des Infrarotstrahlers ist abhängig von der Größe des Speicherofens
und des verwendeten Speichermediums.
[0013] Erfindungsgemäß werden vorliegend Stoffe verwendet, welche zumindest in Bereichen
transparent und/oder teiltransparent, also lichtund/oder zumindest teillichtdurchlässig,
sind, um zu erreichen, dass der erfindungsgemäße Speicherofen gleichermaßen als Lichtquelle
und/oder als designerisches Licht-Raumelement genutzt werden kann.
[0014] Das vorliegend verwendete transparente und/oder teiltransparente Speichermedium ist
entscheidend für die Speicherung der Infrarot-Wärmestrahlung. Hierzu eignen sich in
erster Linie organische Stoffe (z. B. Holz, Kork, Zellulose, etc.), welche die Wärme
sehr rasch aufnehmen und diese nach der Sättigung allmählich und konstant an die Umgebung
abgeben. Auch mineralische Stoffe (z. B. Zement, Beton, Ton, Ziegel, Lehm, Gipskarton
etc.) sind hierzu besonders geeignet, benötigen allerdings für den Speichervorgang
etwas länger, was allerdings bewirkt, dass sie dafür die gespeicherte Wärme über längere
Zeit an die Umgebung abgeben. Als besonders geeignet erweisen sich darüber hinaus
Marmor, Kalksinter und Speckstein.
[0015] In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kommt Salzstein
als Stoff des Speichermediums zur Anwendung, vorzugsweise in Form von Salzziegeln,
welche über- und nebeneinander platziert werden, um die äußere Wandung des Speicherofens
zu bilden.
[0016] Salzstein ist ein guter Wärmespeicher, die abgestrahlte Wärme wird also im Salzstein
auch zusätzlich gespeichert und gibt nach Erreichen der gewünschten Ofentemperatur
auch nach dem Dimmen des Infrarot-Heizstrahlers mehr Wärme ab als nach der Reduktion
der Wattanzahl zu erwarten wäre (Wiensches Verschiebungsgesetz). Im Unterschied zu
anderen Infrarot-Wärmequellen (Infrarotpaneelen), bei denen die angestrahlte Oberflächentemperatur
maximal 90°C erreicht, wird der Salzstein bei dem vorliegenden Speicherofen mit bevorzugtem
Halogen-Infrarot-Strahler wie ein Kachelofen auf ca. 105°C erwärmt.
[0017] Ein besonderer Vorteil bei der Verwendung von Salzstein besteht einerseits in seiner
Teiltransparenz für Licht sowie darin, dass die Atemluft durch das freigesetzte Salz
mit Ionen angereichert wird. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen bewirkt ein hoher
Anteil an Ionen durch die Verwendung des Salzsteins eine Steigerung des körperlichen
Wohlbefindens, da das spezielle Mikroklima, das durch die Natursalze geschaffen wird,
sich durch eine besondere bakteriologische Reinheit auszeichnet und ähnlich belebende
Eigenschaften wie Meeresluft oder Salzstollen aufweist.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0018] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Speicherofens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0019] In der Zeichnung zeigt
Fig.1 den erfindungsgemäßen Speicherofen im Schnitt.
Ausführung der Erfindung
[0020] Wie aus Fig.1 ersichtlich, umfasst der Speicherofen 1 zumindest eine Einrichtung
2 zur Erzeugung von Wärmestrahlung in Form eines vorteilhaften Halogen-Infrarot-Strahlers
2. Die Einrichtung 1 ist von einer im Wesentlichen geschlossenen Hohlkammer 3 umschlossen,
dessen Wandung 30 hier ein Speichermedium 31 in Form von Salzziegeln umfasst, welches
die durch die Einrichtung 2 erzeugte Wärmestrahlung aufnehmen und die gespeicherte
Energie während langer Zeit über die Oberfläche der Wandung 30 in Form von Wärmestrahlung
gleichmäßig an die Umgebung abgeben.
[0021] Der Halogen-Infrarot-Strahler 2 ist in dieser bevorzugten Ausführung über den Dimmer
5 in seiner Intensität dimmbar.
[0022] Ferner ist in der Hohlkammer 3 vorzugsweise zumindest eine weitere Leuchte 5 (vorteilhaft
eine LED) untergebracht, welche zusätzlich oder alternativ die transparenten und/oder
zumindest teiltransparenten, organischen und/oder mineralischen Stoffe be- bzw. durchleuchtet.
[0023] Die Schalter 6 und 7 schalten die zusätzliche LED-Leuchte 4 sowie den Halogen-Infrarot-Strahlers
2.
[0024] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform des Speicherofens 1 kann auch
eine doppel- oder mehrwandige Ausführung der Wandung 30 in Betracht kommen, bei denen
zusätzlich im Speicherofen 1 Konvektionswärme entsteht.
[0025] Die vorliegende Erfindung stellt eine äußerst ökonomische Art eines insbesondere
elektrisch betriebenen Speicherofens 1 dar. Die erzeugte Wärmestrahlung ist gesundheitsfördernd.
Der Speicherofen 1 dient zusätzlich als wunderschöne Lichtquelle und ist auch als
Möbelstück geeignet und verwendbar (beheizte/beleuchtete Salztische, Stühle etc.).
[0026] Der erfindungsgemäße Speicherofen 1 beschränkt sich in seiner Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl
von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei
grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
Liste der Bezugsziffern
[0027]
- 1
- Speicherofen
- 2
- Einrichtung / Halogen-Infrarot-Strahler
- 3
- Hohlkammer
- 4
- LED-Leuchte
- 5
- Dimmer
- 6
- Schalter LED-Leuchte
- 7
- Schalter Einrichtung
- 20
- Sockel des Halogen-Infrarot-Strahlers
- 30
- Wandung der Hohlkammer
- 31
- Speichermedium
1. Speicherofen (1) mit zumindest einer Einrichtung (2) zur Erzeugung von Wärmestrahlung,
welche von einer im Wesentlichen geschlossenen Hohlkammer (3) umschlossen ist, dessen
Wandung (30) zumindest bereichsweise ein Speichermedium (31) umfasst, welches die
durch die Einrichtung (2) erzeugte Wärmestrahlung aufnimmt, und die gespeicherte Energie
während langer Zeit über die Oberfläche der Wandung (30) in Form von Wärmestrahlung
gleichmäßig an die Umgebung abgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (2) ein Infrarotstrahler (2) ist und das mindestens eine Speichermedium
(31) zumindest teil- oder bereichsweise aus transparenten und/oder zumindest teiltransparenten,
organischen und/oder mineralischen Stoffen gebildet ist.
2. Speicherofen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Infrarotstrahler (2) elektrisch betrieben wird.
3. Speicherofen nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Infrarotstrahler (2) über einen Dimmer (5) in seiner Intensität dimmbar ist.
4. Speicherofen nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Infrarotstrahler (2) ein Halogen-Strahler ist.
5. Speicherofen nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stoff des Speichermediums (31) Salzstein ist.
6. Speicherofen nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stoff des Speichermediums (31) Salzziegel (31) sind, welche über- und nebeneinander
platziert werden, um die äußere Wandung des Speicherofens zu bilden.
7. Speicherofen nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Hohlkammer (3) zumindest eine weitere Leuchte (4) vorgesehen ist, welche zusätzlich
oder alternativ die transparenten und/oder zumindest teiltransparenten, organischen
und/oder mineralischen Stoffe be- bzw. durchleuchtet.