[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter mit Etikettentasche, eine Etikettentasche
sowie ein Verfahren zur Montage einer Etikettentasche an einem Kunststoffbehälter.
[0002] Kunststoffbehälter werden zum Transport von verschiedensten Gütern benötigt. Um insbesondere
im Zustand von übereinandergestapelten Kunststoffbehältern eine Identifikation von
den in den Kunststoffbehältern befindlichen Gütern zu ermöglichen, werden Kunststoffbehälter
mit entsprechenden Beschriftungen versehen. Hierfür sind aus dem Stand der Technik
entsprechende Aufnahmebereiche für Etiketten an den Wänden der Behälter bekannt. Aus
der
DE 29 912 574 U1 ist beispielsweise ein Behälter bekannt, der in einer Außenwand eine Aussparung aufweist,
in die eine Etikettentasche eingesetzt ist. Die
US 5,285,900 offenbart eine Tasche, welche sich an einer Wand eines Behälters befindet, welche
von außerhalb des Behälters zugänglich ist und in welche ein Etikett eingesteckt werden
kann. Eine ähnliche Aufnahmevorrichtung für Etiketten ist aus der
US 2013/0146505 A1 bekannt.
[0003] Die
DE 91 13 550 offenbart eine Klappbox mit einer Bodenwanne und klappbaren Wänden sowie mit einer
von außen einsehbaren Etikettentasche, wobei eine durchsichtige Abdeckung an der Außenfläche
der Klappbox vorgesehen ist, wobei im Abstand hinter der Abdeckung eine Stützfläche
für ein Etikett vorgesehen ist.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Kunststoffbehälter
mit Etikettentasche, eine verbesserte Etikettentasche und ein Verfahren zur Montage
einer Etikettentasche an einen Kunststoffbehälter bereitzustellen.
[0005] Die der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
[0006] Es wird ein Kunststoffbehälter mit einem Boden und Wänden angegeben, wobei durch
den Boden und die Wände ein Aufnahmebereich des Behälters definiert wird. Zumindest
eine der Wände weist eine Aussparung auf, wobei die Etikettentasche an der Wand fixiert
ist. Die Etikettentasche weist eine erste und eine zweite Seite auf, wobei die erste
Seite und die zweite Seite entlang einer Falzlinie übereinandergefaltet sind, wobei
die erste Seite zum Anschlagflächenbereich hinweist und die zweite Seite die Aussparung
vollständig überdeckt, wobei zumindest die zweite Seite transparent ist.
[0007] Im Rahmen der Erfindung wird unter einer Wand jegliches Bauteil eines Behälters verstanden,
welcher den Aufnahmebereich des Behälters begrenzt. Hierzu gehört neben den senkrecht
auf den Boden stehenden Seitenwänden auch der Deckel des Behälters.
[0008] Ausführungsformen der Erfindung könnten den Vorteil haben, dass ein solcher Kunststoffbehälter
mit Etikettentasche in sehr einfacher Weise herstellbar ist. Hierzu kann z.B. eine
einzelne Scheibe mit Falzlinie vorgesehen werden, sodass durch Knicken der Scheibe
entlang der Falzlinie die erste und zweite Seite resultieren. Durch die Kombination
von Falzlinie, erster und zweiter Seite könnte damit in einem einzigen Arbeitsschritt
ein taschenförmiger Raum für ein in die Etikettentasche einzusteckendes Etikett geschaffen
werden, was insgesamt das Herstellungsverfahren des entsprechenden Kunststoffbehälters
mit Etikettentasche stark vereinfachen könnte.
[0009] Zum Beispiel handelt es sich bei dem Material der Etikettentasche um einen transparenten
Kunststoff. Bei der Falzkante könnte es sich um ein Filmscharnier handeln. Letzteres
könnte den Montageprozess vereinfachen, da der Kraftaufwand beim Falten der Tasche
minimiert werden könnte.
[0010] Die zweite Seite überdeckt die Aussparung vollständig. Dies könnte den Vorteil haben,
dass damit der Einsteckbereich für das Etikett, welcher durch die beiden Seiten und
die Falzlinie der Etikettentasche gebildet wird, nur noch vom Behälterinneren, das
heißt dem Aufnahmebereich des Behälters, aus zugänglich ist. Damit wird im Falle verschlossener
Behälter einer Manipulationsmöglichkeit von eingesteckten Etiketten vorgebeugt. Nur
Personen, welche berechtigt sind, den Behälter zu öffnen, können also Zugriff auf
den Einsteckbereich der Etiketten erlangen.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Etikettentasche in der Wand mit
ihrer Falzlinie zum Boden hin weisend angeordnet, wobei die erste Seite kürzer ist
als die zweite Seite. Dies könnte den Vorteil haben, dass Etiketten in einfacher und
komfortabler Weise in die Etikettentasche eingesteckt werden können. Dadurch, dass
die erste Seite kürzer ist als die zweite Seite, ergibt sich im Bereich der Stirnkante
der ersten Seite ein freier Bereich, welcher bequem das Einstecken des Etiketts in
die Etikettentasche von schräg oben ermöglichen könnte.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die erste Seite an einem dem Aufnahmebereich
zugewandten Bereich der Wand stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert.
[0013] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Seite im Bereich ihrer
senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten Löcher auf und die erste Seite im Bereich
ihrer senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten erste Noppen auf, wobei die ersten
Noppen in die Löcher hineintauchen, wobei die erste Seite über die ersten Noppen an
der Wand stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert ist. Beispielsweise könnte die
erste Seite über die ersten Noppen mit der Wand verschweißt, verklebt oder verrastet
sein.
[0014] Damit könnte eine einfache Möglichkeit gegeben sein, wie zum einen die Etikettenscheibe
an der Wand fixiert werden kann und zum anderen sichergestellt werden kann, dass die
erste und die zweite Seite im montierten Zustand nicht auseinandergebogen werden können.
Weder beim Einstecken eines Etiketts in die Etikettentasche, noch beim Befüllen des
Kunststoffbehälters mit Stückgut und gegebenenfalls Berührung der ersten Seite durch
das Stückgut kann also die erste Seite von der zweiten Seite ohne weiteres durch Aufbiegen
entfernt werden. Gleichzeitig erfolgt jedoch auch über die erste Seite eine Fixierung
der zweiten Seite an der Wand.
[0015] Um die Fixierung insgesamt noch weiter zu verstärken, kann die zweite Seite ferner
die Löcher im Bereich ihre Falzlinie aufweisen und die erste Seite ebenfalls im Bereich
der Falzlinie die ersten Noppen aufweisen.
[0016] Ein weiterer Vorteil der Fixierung der ersten Seite über die ersten Noppen an der
Wand könnte sein, dass durch die in die Löcher hineintauchenden ersten Noppen eine
seitliche Begrenzung des Einsteckbereichs gegeben ist, welcher durch die Etikettentasche
für Etiketten zur Verfügung gestellt wird.
[0017] Durch das zusätzliche Vorsehen von weiteren Löchern im Bereich der Falzlinie der
zweiten Seite und gegenstückigen ersten Noppen der ersten Seite kann der besagte Einsteckbereich
weiter in einfacher Weise eingegrenzt werden, wobei hier gleichzeitig die besagte
Begrenzung auch gleichzeitig zur Fixierung der Etikettentasche an der Wand dienen
kann. Damit könnte insgesamt die Etikettentasche mit großzügigen Außenmaßen realisiert
werden, welche auch einer stabilen Befestigung an der Wand genügt. Nichtsdestotrotz
könne ohne zusätzliche Führungselemente oder Ähnlichem der Einsteckbereich für Etiketten
so klein gehalten werden, dass dennoch keine überdimensionierten Etiketten zum Einsatz
kommen müssten.
[0018] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die erste Seite an ihren senkrecht zur
Falzlinie stehenden Seitenkanten an der Wand stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert.
Dies kann zusätzlich oder alternativ zur Verwendung der besagten ersten Noppen und
gegenstückigen Löcher eingesetzt werden, wobei die Seitenkanten mit der Wand direkt
verrastet, verklebt, verschweißt oder Ähnliches werden.
[0019] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die erste Seite im Bereich ihrer der
Falzlinie gegenüberliegenden Stirnkante Wulste auf, wobei die Wulste in Richtung der
zweiten Seite aufgewölbt sind. Dies könnte den Vorteil haben, dass durch die Wulste
eine Klemmung des in die Etikettentasche einzusteckenden Etiketts ermöglicht wird.
Das Etikett fällt also hierdurch nicht aus Versehen aus der Etikettentasche heraus.
Um die Klemmkräfte zu kontrollieren, könnten die Oberflächen der Wulste von der zweiten
Seite leicht beabstandet sein.
[0020] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die der Falzlinie gegenüberliegende
Stirnkante der ersten Seite einen Rücksprung bezüglich der der Falzlinie gegenüberliegenden
Stirnkante der zweiten Seite auf. Ein solcher Rücksprung könnte halbkreisförmig oder
bogenförmig sein, wobei allgemein durch einen Rücksprung die Möglichkeit des Eingriffs
zum Einstecken eines Etiketts in die Etikettentasche vergrößert werden könnte. Das
Etikett könnte dabei in seiner Größe so gewählt werden, dass es im eingesteckten Zustand
leicht über den Rücksprung in Richtung der der Falzlinie gegenüberliegenden Stirnkante
der ersten Seite hinausragt. Damit könnte in einfacher und komfortabler Weise ein
in der Etikettentasche befindliches Etikett wieder aus dieser entfernt werden.
[0021] Vorzugsweise sind die Wulste in Richtung der Seitenkanten der ersten Seite gesehen
links und rechts neben dem Rücksprung angeordnet. Dies könnte es ermöglichen, in komfortabler
Weise mit optimiertem Kraftaufwand die Etiketten in die Etikettentasche einzustecken
und aus dieser wieder zu entfernen. Aufgrund des Rücksprungs beim Einstecken an dieser
Stelle könnte durch die daneben liegenden Wulste die Einsteckkraft kontrolliert werden
und damit die Gefahr eines versehentlichen Abknickens des Etiketts beim Einstecken
minimiert werden.
[0022] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Seite im Bereich ihrer
der Falzlinie gegenüberliegenden Stirnkante zweite Noppen auf, wobei die zweite Seite
über die zweiten Noppen an der Wand stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert ist.
Auch hier kann wieder ein Klebe-, Klemm-, Rast- oder Schweißverfahren oder Ähnliches
zum Einsatz kommen. Das zusätzliche Vorsehen der zweiten Noppen könnte den Vorteil
haben, dass insbesondere, wenn die erste Seite kürzer ist als die zweite Seite auch
in diesem Bereich eine gute Fixierung der Etikettentasche in der Aussparung an der
Wand möglich ist.
[0023] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Wand einen Rücksprung
auf, wobei die Etikettentasche mit ihren Seitenkanten der ersten und zweiten Seite
und/oder der Stirnkante der zweiten Seite in Richtung der Seitenkanten und der Stirnkanten
gesehen formschlüssig in den Rücksprung aufgenommen ist.
[0024] Dies könnte den Vorteil haben, dass zum einen Manipulationssicherheit eines in die
Etikettentasche eingeschobenen Etiketts gegeben sein könnte und zum anderen der Aufnahmebereich
des Behälters durch das Vorsehen der Etikettentasche nicht beeinflusst wird. Insbesondere
beim Beladen des Aufnahmebereichs mit Stückgut könnte damit vermieden werden, dass
beim Beladevorgang das Stückgut in ungewollter Weise an der Etikettentasche hängenbleibt.
Vorzugsweise ist die zum Aufnahmebereich hinweisende Oberfläche der ersten Seite bündig
mit der zum Aufnahmebereich hinweisenden Außenseite der Wand.
[0025] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Etikettentasche für einen Kunststoffbehälter,
wobei die Etikettentasche eine erste Seite und eine zweite Seite aufweist, wobei die
erste Seite und die zweite Seite entlang einer Falzlinie übereinandergefaltet sind,
wobei zumindest die zweite Seite transparent ist.
[0026] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Seite im Bereich ihrer
senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten Löcher auf, und die erste Seite im
Bereich ihrer senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten weist erste Noppen auf,
wobei die ersten Noppen durch die Löcher hindurchtauchen.
[0027] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weisen die ersten Noppen an ihrem der ersten
Seite zugewandten Ende einen ersten Außendurchmesser und an ihrem der zweiten Seite
zugewandten Ende einen zweiten Außendurchmesser auf, wobei der erste Außendurchmesser
größer ist als der zweite Außendurchmesser. Dies könnte den Vorteil haben, dass aufgrund
des kleineren zweiten Außendurchmessers ein "Energierichtungsgeber" definiert wird,
welcher insbesondere bei einem Ultraschall-Schweißverfahren in einfacher Weise mit
der Wand des Kunststoffbehälters verschweißt werden kann.
[0028] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist in der Erstreckungsrichtung der ersten
Noppen gesehen der Übergang vom ersten Außendurchmesser zum zweiten Außendurchmesser
sprunghaft. Damit könnte gewährleistet sein, dass ein optimaler Formschluss zwischen
ersten Löchern und ersten Noppen gegeben ist, sodass nach einem Verbindungsvorgang
der Noppen mit der Wand eine Relativbewegung von erster und zweiter Seite im Bereich
der Löcher nahezu ausgeschlossen sein könnte.
[0029] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage einer Etikettentasche
an einem Kunststoffbehälter, wobei die Etikettentasche eine erste Seite und eine zweite
Seite aufweist, wobei die erste Seite und die zweite Seite entlang einer Falzlinie
übereinandergefaltet sind, wobei zumindest die zweite Seite transparent ist, wobei
das Verfahren umfasst:
- Bereitstellen des Kunststoffbehälters, wobei der Kunststoffbehälter einen Boden und
Wände aufweist, wobei durch den Boden und die Wände ein Aufnahmebereich des Behälters
definiert wird, wobei zumindest eine der Wände eine Aussparung aufweist,
- Fixieren der Etikettentasche an der die Aussparung aufweisenden Wand, sodass die erste
Seite zum Aufnahmebereich hinweist und die zweite Seite die Aussparung vollständig
überdeckt.
[0030] Nach einer Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Seite im Bereich ihrer
senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten Löcher auf und die erste Seite im
[0031] Bereich ihrer senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten erste Noppen auf, wobei
die ersten Noppen durch die Löcher hindurchtauchen, wobei das Verfahren ferner ein
formschlüssiges oder stoffschlüssiges Verbinden der ersten Noppen mit der Wand umfasst.
Zum Beispiel können die Noppen mit ihrem durch die Löcher hindurchtauchenden Teil
auf die Wand aufgepresst werden, sodass beispielsweise in einem Ultraschall-Schweißverfahren
anschließend ein Verschweißvorgang der Noppen mit der Wand realisiert werden kann.
[0032] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Querschnittsansicht eines Behälters mit Etikettentasche,
- Figur 2
- eine schematische Ansicht einer Etikettentasche im aufgeklappten Zustand,
- Figur 3
- eine schematische Ansicht einer Wand eines Behälters, in welche eine Etikettentasche
eingesetzt wird,
- Figur 4
- eine schematische Ansicht einer zusammengeklappten Etikettentasche,
- Figur 5
- ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Montage einer Etikettentasche an einen Kunststoffbehälter.
[0033] Im Folgenden werden ferner einander ähnliche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0034] Die Figur 1 zeigt einen Kunststoffbehälter 100 mit einem Boden 106 und Seitenwänden
104, wobei durch den Boden 106 und die Seitenwände 104 ein Aufnahmebereich 102 für
in dem Behälter aufzunehmenden Stückgut gebildet wird. Eine der Wände 104 weist eine
Aussparung 110 auf, in welche eine Etikettentasche 108 eingesetzt ist. Diese Etikettentasche
besteht aus einem transparenten Material, wobei über eine Falzlinie, zum Beispiel
ein Filmscharnier eine erste und eine zweite Seite der Etikettentasche definiert wird,
welche übereinandergefaltet werden können. Dies ist im Detail in der Figur 2 gezeigt.
[0035] Die Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht einer Etikettentasche 108 im aufgeklappten
Zustand, wobei hier die durch die Falzlinie 218 definierten erste Seite 200 und zweite
Seite 202 sichtbar sind. Beide bestehen aus einem flächigen transparenten Kunststoffmaterial,
wobei die Seite 200 kürzer ist als die Seite 202 (in Richtung der Stirnseite 216 bzw.
220 der Seiten 200 bzw. 202 gesehen. Werden nun die Seite 200 und 202 zusammengeklappt,
ergibt sich die in Figur 4 nochmals in perspektivischer Ansicht gezeigte Etikettentasche
108. Die Seite 202 kann nun in die Aussparung 110 der Wand 104 eingesetzt werden.
Dies ist schematisch in der Figur 3 gezeigt. Zu diesem Zweck weist die Wand 104 einen
Rücksprung 300 auf, wobei der Rücksprung in Richtung zur Außenseite der Wand 104,
das heißt entgegen der Richtung zum Aufnahmebereich 102 gegeben ist. In diesen Rücksprung
300 kann nun die Etikettentasche 108 eingesetzt werden, sodass die Seite 200 zum Aufnahmebereich
102 hinweist. Dadurch überdeckt die Seite 202 die Aussparung 110.
[0036] In diesem Zustand ist es nicht mehr möglich, von außen Zugriff auf die Etikettentasche
108 zu erlangen. Ein Etikett kann in die Etikettentasche nur noch von innen, das heißt
vom Aufnahmebereich 102 aus eingesteckt werden. Im verschlossenen Zustand des Behälters
100 wird dadurch eine Manipulation des eingesteckten Etiketts verhindert.
[0037] Um nun ein einfaches Einstecken eines Etiketts in die Etikettentasche 108 zu ermöglichen,
ist die Seite 200 in Richtung senkrecht zur Falzkante 218 gesehen kürzer als die Seite
202. Ist also insbesondere die Seite 202 in der Aussparung 110 vollständig formschlüssig
aufgenommen, wird durch die kürzere Seite 200 der Einsteckvorgang eines Etiketts in
die Etikettentasche ermöglicht. Die Tasche wird dabei nach unten durch die Falzlinie
218, und in Richtung zum Aufnahmebereich des Behälters 102 hin gesehen durch die Seiten
200 und 202 begrenzt.
[0038] Eine Möglichkeit, um die Etikettentasche 108 an der Wand 104 zu fixieren, ist in
der Figur 2 gezeigt. Hierzu weist die längere Seite 202 im Bereich ihrer senkrecht
zur Falzlinie stehenden Seitenkanten 214 Löcher 224 auf. Gegenstückig hierzu sind
ebenfalls im Bereich der senkrecht zur Falzlinie stehenden Seitenkanten 214 der kürzeren
Seite 200 Noppen 208 vorgesehen. Im zusammengeklappten Zustand ragen diese Noppen
208 in die Löcher 224 hinein.
[0039] Die Noppen 208 dienen nun zur Fixierung der Seite 200 an der Wand 104. Zum Beispiel
könnten, wie in der vergrößerten Darstellung in Figur 2 ersichtlich ist, die Noppen
an ihrem der Seite 200 zugewandten Ende einen großen Außendurchmesser und an ihrem
der Seite 202 zugewandten Ende einen kleinen Außendurchmesser aufweisen. Es ergibt
sich also vereinfacht gesprochen ein großer Ring 210, welcher einen kleinen Ring 212
trägt. Im zusammengeklappten Zustand ragt vorzugsweise ausschließlich der kleine Ring
212, das heißt der Teil der Noppen mit dem kleinen Außendurchmesser, aus der Rückseite
des entsprechenden zugehörigen Lochs 224 hinaus. Wird nun dieser hinausragende Teil
212 auf die Wand 104 aufgesetzt und findet anschließend ein Ultraschall-Schweißverfahren
statt, so dient dieser Teil 212 als Energierichtungsgeber für das Schweißverfahren.
Der Ring 212 wird teilweise oder vollständig verflüssigt (Schweißzusatz) und bildet
damit eine stoffschlüssige Verbindungzwischen dem größeren Ring 210 der Noppen 208
und der Wand 104.
[0040] Wie in der Figur 3 gezeigt ist, befinden sich vorzugsweise die Noppen 208 in dem
Bereich der Seitenkanten 214, wobei der Außendurchmesser der Noppen so gewählt ist,
dass der auf den Bereich des Rücksprungs 300 der Wand 104 zum Liegen kommt. Damit
findet letztlich ein Verbindungsverfahren, vorzugsweise Schweißverfahren, zwischen
dem Rücksprung 300 und den Noppen statt.
[0041] Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass alternativ zur Verwendung eines Schweißverfahrens,
allgemein eines stoffschlüssigen Verbindungsverfahrens, auch ein Rastverbindungsverfahren
zwischen Noppen und Wand verwendet werden kann.
[0042] Die besagten Noppen 208 und gegenstückigen Löcher 224 können außer im Bereich der
Seitenkanten 214 auch zusätzlich im Bereich der Falzlinie 218 vorgesehen werden. Dies
könnte den Vorteil haben, dass über die Noppen 208 zum einen eine Raumbegrenzung und
Raumdefinition in der Etikettentasche vorgenommen wird und zum anderen eine mechanische
Stabilisierung der Etikettentasche im Bereich der Falzkante 218 gegeben ist. Insbesondere
im Falle der Verwendung eines Filmscharniers ist in natürlicher Weise die Etikettentasche
im Bereich der Falzlinie 218 mechanisch geschwächt, wobei diese mechanische Schwächung
durch das Vorsehen der Noppen 208 in diesem Bereich kompensiert werden könnte.
[0043] Um des Weiteren eine Fixierung der Seite 202 an der Wand 104 im Bereich der Stirnkante
220 zu gewährleisten, könnten an der Seite 202 im Bereich der Stirnkante 220 weitere
Noppen 222 vorgesehen sein. Diese Noppen könnten entweder mit den Noppen 208 identisch
sein. Vorzugsweise bestehen diese Noppen 222 jedoch ausschließlich aus einem Material
mit einem Außendurchmesser, welcher dem Außendurchmesser des Noppenteils 212 identisch
oder ähnlich ist. Bei Durchführung des Schweißverfahrens wird zum Beispiel die Wand
200 auf die Wand 202 und damit auch gleichzeitig die Wand 202 auf die Wand 104 aufgepresst.
Durch die Ultraschall-Verschweißung erfolgt daraufhin auch gleichzeitig ein stoffschlüssiges
Verbinden der Stirnseite 220 über die Noppen 222 mit der Wand 104. Bevorzugt befinden
sich diese Noppen 222 wiederum oberhalb des Rücksprungs 300.
[0044] Wie in der Figur 4 gezeigt ist, kann die kürzere Seite 200 der Etikettentasche im
Bereich ihrer Stirnseite 216 einen Rücksprung 204 aufweisen. Dieser Rücksprung ist
zum Beispiel bogenförmig oder halbkreisförmig und ermöglicht ein einfaches Einstecken
eines Etiketts in die Etikettentasche. Damit das nun eingesteckte Etikett, welches
über den Rücksprung 204 in Richtung Stirnkante 222 hinausragen kann, auch bei Bewegung
des Behälters in der Etikettentasche verbleibt, sind Wulste 206 vorgesehen. Diese
Wulste 206 befinden sich an der Seite 200 und weisen in Richtung der Seite 202. Die
Wulste dienen einem leichten Verklemmen des eingesteckten Etiketts in der Etikettentasche.
Vorzugsweise ragen die Wulste 206 als halbrunde Kugelschalen aus der inneren Oberfläche
der Wand 200 in Richtung zur Wand 202 hinaus. Es handelt sich dabei also vorzugsweise
um Ausbuchtungen der Wand 200.
[0045] Die Figur 5 zeit schematisch ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Montage einer
Etikettentasche 108 an einer Wand 104 eines Behälters 100. Das Verfahren beginnt mit
Schritt 500 und dem Bereitstellen eines Kunststoffbehälters, wobei dieser bereits
über eine Aussparung verfügt. In Schritt 502 wird die Etikettentasche gefaltet, sodass
die Seite 200 über der Seite 202 zu liegen kommt. Die gefaltete Etikettentasche wird
daraufhin in die Aussparung mit der Seite 202 voraus eingesetzt.
[0046] Die Noppen 208 bzw. gegebenenfalls auch 222 berühren nun die Wand 104, insbesondere
im Bereich eines gegebenenfalls vorhandenen Rücksprungs 300. In einem nun folgenden
Schritt 504 kann in einem Schweißverfahren, zum Beispiel einem Ultraschallschweißverfahren,
eine teilweise Verflüssigung der die Wand 104 berührenden Teile der Noppen realisiert
werden, wobei nach einem Erstarrungsvorgang der verflüssigten Teile ein permanenter
Stoffschluss zwischen Noppen und Wand 104 gegeben ist.
[0047] Die Etikettentasche kann gleichermaßen an einer entsprechenden Aussparung im Deckel
einer Box befestigt werden und ist damit universell für beide Elemente einsetzbar.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 100
- Behälter
- 102
- Aufnahmebereich
- 104
- Wand
- 106
- Boden
- 108
- Etikettentasche
- 110
- Aussparung
- 200
- erste Seite
- 202
- zweite Seite
- 204
- Rücksprung
- 206
- Wulst
- 208
- Noppe
- 210
- großer Außendurchmesser
- 212
- kleiner Außendurchmesser
- 214
- Seitenkante
- 216
- Stirnkante
- 218
- Falzlinie
- 220
- Stirnkante
- 222
- Noppe
- 300
- Rücksprung
1. Kunststoffbehälter (100) mit einem Boden (106) und Wänden (104), wobei durch den Boden
(106) und die Wände (104) ein Aufnahmebereich (102) des Behälters (100) definiert
wird, wobei zumindest eine der Wände (104) eine Aussparung (110) aufweist, wobei die
Etikettentasche (108) an der Wand (104) fixiert ist, wobei die Etikettentasche (108)
eine erste Seite (200) und eine zweite Seite (202) aufweist, wobei die erste Seite
(200) und die zweite Seite (202) entlang einer Falzlinie (218) übereinander gefaltet
sind, wobei die erste Seite (200) zum Aufnahmebereich (102) hin weist und die zweite
Seite (202) die Aussparung (110) vollständig überdeckt, wobei zumindest die zweite
Seite (202) transparent ist.
2. Kunststoffbehälter (100) nach Anspruch 1, wobei die Etikettentasche (108) in der Wand
(104) mit ihrer Falzlinie (218) zum Boden (106) hin weisend angeordnet ist, wobei
die erste Seite (200) kürzer ist als die zweite Seite (202).
3. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zweite
Seite (202) im Bereich ihrer senkrecht zur Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten
(214) Löcher (224) aufweist und die erste Seite (200) im Bereich ihrer senkrecht zur
Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten (214) erste Noppen (208) aufweist, wobei die
ersten Noppen in die Löcher (224) hineintauchen, wobei die erste Seite (200) über
die ersten Noppen an der Wand (104) stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert ist.
4. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche 3, wobei die erste Seite
(200) an ihren senkrecht zur Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten (214) an der Wand
(104) stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert ist.
5. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die erste Seite (200)
im Bereich ihrer der Falzlinie (218) gegenüber liegenden Stirnkante Wulste (206) aufweist,
wobei die Wulste (206) in Richtung der zweiten Seite (202) aufgewölbt sind.
6. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die der Falzlinie
(218) gegenüber liegende Stirnkante (216) der ersten Seite (200) einen ersten Rücksprung
(204) bezüglich der der Falzlinie (218) gegenüber liegenden Stirnkante (220) der zweiten
Seite (202) aufweist.
7. Kunststoffbehälter (100) nach Anspruch 6 und einem der Ansprüche 4 und 5, wobei die
Wulste (206) in Richtung der Seitenkanten (214) der ersten Seite (200) gesehen neben
dem ersten Rücksprung (204) angeordnet sind.
8. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die zweite Seite
(202) im Bereich ihrer der Falzlinie (218) gegenüber liegenden Stirnkante (220) zweite
Noppen (222) aufweist, wobei die zweite Seite (202) über die zweiten Noppen (222)
an der Wand (104) stoffschlüssig oder formschlüssig fixiert ist.
9. Kunststoffbehälter (100) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei die Wand (104) einen
zweiten Rücksprung (300) aufweist, wobei die Etikettentasche (108) mit ihren Seitenkanten
(214) der ersten und zweiten Seite (202) und/oder der Stirnkante der zweiten Seite
(202) in Richtung der Seitenkanten (214) und der Stirnkante gesehen formschlüssig
in dem zweiten Rücksprung (300) aufgenommen ist.
10. Etikettentasche (108) für einen Kunststoffbehälter (100), wobei die Etikettentasche
(108) eine erste Seite (200) und eine zweite Seite (202) aufweist, wobei die erste
Seite (200) und die zweite Seite (202) entlang einer Falzlinie (218) übereinander
gefaltet sind, wobei zumindest die zweite Seite (202) transparent ist.
11. Etikettentasche (108) nach Anspruch 10, wobei die zweite Seite (202) im Bereich ihrer
senkrecht zur Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten (214) Löcher (224) aufweist und
die erste Seite (200) im Bereich ihrer senkrecht zur Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten
(214) erste Noppen (208) aufweist, wobei die ersten Noppen durch die Löcher (224)
hindurchtauchen.
12. Etikettentasche (108) nach Anspruch 11, wobei die ersten Noppen (208) an ihrem der
ersten Seite (200) zugewandten Ende einen ersten Außendurchmesser (210) und an ihrem
der zweiten Seite (202) zugewandten Ende einen zweiten Außendurchmesser (212) aufweisen,
wobei der erste Außendurchmesser (210) größer ist als der zweite Außendurchmesser
(212).
13. Etikettentasche (108) nach Anspruch 12, wobei in der Erstreckungsrichtung der ersten
Noppen (208) gesehen der Übergang vom ersten Außendurchmesser (210) zum zweiten Außendurchmesser
(212) sprunghaft ist.
14. Verfahren zur Montage einer Etikettentasche (108) an einem Kunststoffbehälter (100),
wobei die Etikettentasche (108) eine erste Seite (200) und eine zweite Seite (202)
aufweist, wobei die erste Seite (200) und die zweite Seite (202) entlang einer Falzlinie
(218) übereinander gefaltet sind, wobei zumindest die zweite Seite (202) transparent
ist, wobei das Verfahren umfasst:
- Bereitstellen der Kunststoffbehälters (100), wobei der Kunststoffbehälter (100)
einen Boden (106) und Wände (104) aufweist, wobei durch den Boden (106) und die Wände
(104) ein Aufnahmebereich (102) des Behälters (100) definiert wird, wobei zumindest
eine der Wände (104) eine Aussparung (110) aufweist,
- Fixieren der Etikettentasche (108) an der die Aussparung (110) aufweisenden Wand,
sodass die erste Seite (200) zum Aufnahmebereich (102) hin weist und die zweite Seite
(202) die Aussparung (110) vollständig überdeckt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die zweite Seite (202) im Bereich ihrer senkrecht
zur Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten (214) Löcher (224) aufweist und die erste
Seite (200) im Bereich ihrer senkrecht zur Falzlinie (218) stehenden Seitenkanten
(214) erste Noppen (208) aufweist, wobei die ersten Noppen (208) durch die Löcher
(224) hindurchtauchen, wobei das Verfahren ein formschlüssiges oder stoffschlüssiges
Verbinden der ersten Noppen (208) mit der Wand (104) umfasst.