[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mast mit mindestens zwei Stützen, die mechanisch
miteinander verbunden sind, und der durch Spannseile abgespannt werden kann.
[0002] Maste mit mehreren Stützen, allgemein auch Eckstiele genannt, die miteinander mechanisch
verbunden sind, mittels Streben oder dergleichen, sind allgemein bekannt. Solche Maste
werden üblicherweise als Gittermaste bezeichnet. Sie können vielfältig eingesetzt
werden, wie beispielsweise als Antennenmaste, für die höhengerechte Platzierung von
Messgeräten, wie beispielsweise zur Ermittlung von Windgeschwindigkeit, Lufttemperatur,
Luftfeuchte oder dergleichen.
[0003] Derartige Maste können je nach Anwendungsfall sehr unterschiedliche Längen aufweisen.
Ab einer gewissen Länge ist es sinnvoll bzw. notwendig, eine oder mehrere Abspannungen
vorzunehmen. Dadurch kann die Betriebssicherheit deutlich erhöht werden, insbesondere
dann, wenn durch Wind entsprechende Lasten einwirken. Diese wirken im Wesentlichen
linear auf den Masten ein, so dass dieser zu einer dem Wind abweisende Richtung geneigt
werden kann. Es ist jedoch auch zusätzlich möglich, dass durch Windeinfluss oder Ähnlichem
eine Torsionskraft auf den Masten einwirkt, wodurch dieser entsprechend verdreht und
eventuell auch beschädigt werden kann.
[0004] Verschiedene Maste mit entsprechenden Abspannungen sind beispielsweise bekannt aus
der internationalen PCT-Veröffentlichung
WO 01/36766 A1, der europäischen Patentschrift
EP 1 270 848 B1 sowie aus der deutschen Patentschrift
316 956 und dem zugehörigen Zusatzpatent
429 237.
[0005] Das Patent
316 956 betrifft einen Mast für drahtlose Telegraphie, der beispielsweise einen dreieckigen
oder einen viereckigen Grundriss haben kann. Der Gegenstand der dortigen Erfindung
ist eine Abspannung, die unter Beibehaltung der Drehungssicherung durch eine Seilgabelung
dieses Moment beseitigt. Dazu werden durch den Schwerpunkt des Querschnittes des Mastes
an den Abspannstellen Stäbe gelegt. An diesen werden Zugseile durch eine Gabelung
so befestigt, dass die Zugseile nach diesem Schwerpunkt gerichtet sind. In dem Zusatzpatent
429 237 ist außerdem vorgesehen, dass nur ein Seil oder ein Teil der Seile mit einer
Gabelung an den Mast angeschlossen wird, während die übrigen Seile ohne Gabel unmittelbar
im Schwerpunkt des Mastquerschnitts angreifen.
[0006] Die bereits bekannte Lösung hat jedoch den Nachteil, dass keine momentenfreie Abspannung
möglich ist.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Nachteil zu vermeiden.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Erfindung nach dem Hauptanspruch. Durch die Unteransprüche
sind vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegen folgende Erkenntnisse zugrunde. Bei der in dem
Patent
429 237 angegebenen Erfindung muss mindestens ein Seil eine Gabelung besitzen und so am Mast
angeschlagen werden, dass die Verbindungslinie der Anschlagpunkte durch den geometrischen
Schwerpunkt der horizontalen Mastgeometrie führt. Hierdurch entsteht unter realen
Verhältnissen dennoch eine ungleiche Verteilung der Kräfte auf die einzelnen Standrohre
des Mastes, da durch die Anströmung der Zugseile quer zur Abspannrichtung eine zusätzliche
Kraftkomponente entsteht, welche sich ungleich auf die beiden Seile der Gabelung verteilen.
Dadurch wird der Zweck der dort beschriebenen Erfindung nicht mehr erreicht.
[0010] Bei der vorliegenden Erfindung hingegen gibt es einerseits Seile, die als Zugseile
verwendet werden und die am geometrischen Schwerpunkt der horizontalen Mastgeometrie
angeschlagen werden. Dabei bezieht sich die horizontale Gastgeometrie auf den stehenden
Masten, der im Normalbetrieb verwendet wird. Außerdem gibt es Hilfsseile, die ausschließlich
die Funktion der eventuell notwendigen Drehungssicherung übernehmen. Die Hilfsseile
können so angeschlagen werden, dass sie eine unzulässige Verdrehung des Mastes verhindern
und keine Zugkräfte des Abspannseils aufnehmen müssen. Diese Hilfsseile können also
eine Lose haben. Das heißt, sie werden im Normalbetrieb des Mastes so weit gespannt,
dass bei ihnen eine mechanische Spannung erst dann auftritt, wenn Torsionskräfte auf
den Masten einwirken, die einen bestimmten Betrag überschreiten.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Funktionstrennung von Zugseilen und Hilfsseilen wird erreicht,
dass die Krafteinbringung der Zugseile nicht nur idealen sondern auch unter realen
Bedingungen immer im geometrischen Schwerpunkt der horizontalen Mastgeometrie erfolgt.
Dadurch wird erreicht, dass alle Kräfte, die von den Seilen in axiale Richtung des
Mastes umgelenkt werden, immer auf jedes Standrohr gleichmäßig aufgeteilt werden.
[0012] Zur Realisierung der vorliegenden Erfindung weist der Mast, der zwei, drei, vier
oder mehr Stützen (Eckstiele) aufweisen kann, die mittels entsprechender Streben miteinander
verbunden sind, ein mechanisches Element auf, das verbunden ist mit mindestens zwei
dieser Stützen. Dieses Element enthält ein Verbindungselement, das sich im Wesentlichen
mittig im geometrischen Schwerpunkt der horizontalen Mastgeometrie befindet. Das Verbindungselement
kann vielfältig gestaltet sein, wie beispielsweise als Ringschraube, als bogenförmiges
Element oder dergleichen. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn es erlaubt, dass
die daran mittels zugehöriger Befestigungselemente angeschlagenen Zugseile gelenkig
befestigt sind.
[0013] Die einzelnen Elemente des Mastes bestehen bevorzugterweise aus Stahl, Edelstahl
oder einem anderen geeigneten Material. Die Zugseile und Hilfsseilen bestehen aus
Material geeigneter Festigkeit, wie Stahl, Edelstahl, Kunststoff oder dergleichen.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der erfindungsgemäße Mast aus mehreren Mastelementen
zusammengesetzt. Damit kann er je nach Bedarf sehr verschiedene Längen erreichen.
Dabei hat es sich bewährt, wenn das mechanische Element, an dem die genannten Seile
befestigt sind, zwischen zwei dieser Mastelemente angeordnet wird.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen mit zugehörigen Abbildungen erläutert.
Dabei zeigen
- Fig. 1
- perspektivische Sicht auf einen Gittermast mit Abspannung
- Fig. 2
- Seitenansicht auf den Gittermast mit Abspannung
- Fig. 3
- Wesentliche Elemente der Abspanneinheit
- Fig. 4
- Draufsicht auf die Abspanneinheit
- Fig. 5
- symbolische Schnittdarstellung entlang der Linie A-A aus Fig. 4
- Fig. 6
- perspektivische Sicht auf einen Seilstern
- Fig. 7
- Draufsicht auf einen Seilstern mit Verspannung
- Fig. 8
- vergrößerte Darstellung des Verbindungsbereiches 136 aus Fig. 7.
[0016] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Sicht einen Gittermast 10 mit einer Abspannung.
Fig. 2 zeigt davon - in Seitenansicht - einen Ausschnitt um die Abspannung herum,
wobei mehr Details mit Referenzzeichen versehen sind. Dabei wurden Mittel, die mehrfach
vorhanden sind, teilweise mit einer einzigen Referenz versehen (wie beispielsweise
14 für die Querstreben). Soweit es für das Verständnis der vorliegenden Erfindung
jedoch sinnvoll erscheint, wurden auch differenzierte Referenzzeichen verwendet (wie
beispielsweise 16a, 16b, 16c für die verschiedenen Zugseile, usw.).
[0017] Der in Fig. 1 gezeigte Gittermast 10 weist drei Stützen 12 auf, die allgemein auch
Eckstiele genannt werden und untereinander durch eine Reihe von Querstreben 14 verbunden
sind. Der Gittermast 10 besteht in Abhängigkeit von seiner Länge aus einer Vielzahl
von im Wesentlichen baugleichen Mastelementen, von denen hier symbolisch ein oberes
Mastelement 10a und ein unteres Mastelement 10b markiert sind. Der Gittermast 10 steht
im betriebsbereiten Zustand auf einer Fläche (hier nicht dargestellt), wie beispielsweise
auf dem Erdboden, einem Gebäude oder dergleichen. Er ist geeignet, verschiedene Vorrichtungen
(hier nicht gezeigt) zu tragen, wie beispielsweise Messgeräte, Funkantennen und/oder
dergleichen. Der Gittermast 10 wird durch drei Zugseile 16a, 16b, 16c abgespannt.
Diese bestehen aus Material geeigneter Festigkeit, wie Stahl, Edelstahl, Kunststoff
oder dergleichen und sind mit ihrem oberen Ende an einer Seilplatte 18 befestigt und
zwar an einem Befestigungspunkt 20, auf den unten noch näher eingegangen wird. Die
unteren Enden der Zugseile 16a, 16b, 16c sind an geeigneten Stellen und mittels geeigneter
Vorrichtungen mit dem Erdboden oder sonstigen Punkten verbunden, die die notwendige
Stabilität aufweisen, um die Kräfte für die Abspannung aufzunehmen.
[0018] Jedes der Zugseile 16a, 16b, 16c ist in der bevorzugten Ausführung außerdem mit jeweils
zwei Hilfsseilen 22 verbunden, wovon in den Figuren lediglich die Hilfsseilen 22a1
und 22a2, die zu dem Zugseil 16a führen, mit Referenzzeichen versehen sind. Die oberen
Enden der Hilfsseile 22 sind mit ihrem oberen Ende jeweils über einen Seilspanner
24 mit Halterungen 26 verbunden, die sich im Außenbereich der Seilplatte 18 befinden
(s.a. Fig. 2, 3, 4). Jedes der Zugseile 16a, 16b, 16c weist eine obere Seilklemme
28a und eine untere Seilklemme 28b auf. Diese Seilklemmen 28 dienen zur Verbindung
von einem der Zugseile 16 mit dem zugehörigen Paar der Hilfsseile 22. Das heißt also,
dass das Zugseil 16a mit den beiden Hilfsseilen 22a1 und 22a2 verbunden ist, die zwischen
den Seilklemmen 28a und 28b um das Zugseil 16a gewickelt sind und/oder zu diesem parallel
verlaufen. Entsprechendes gilt für die anderen Zugseile 16b und 16c bzw. den ihnen
zugehörigen Hilfsseilen.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Gittermasts 10. Auf Mittel, die bereits beschrieben
wurden, wird hier nur insoweit eingegangen, wie es für das Verständnis der vorliegenden
Erfindung von Bedeutung ist. In Fig. 2 ist insbesondere ein Bereich 30 markiert, der
Elemente zur Montage der Zugseile 16 sowie der Hilfsseile 22 zeigt und im Folgenden
als Abspanneinheit bezeichnet wird. Wesentliche Elemente dieser Abspanneinheit 30
sind in vergrößerter Form auch in Fig. 3 dargestellt. Daher wird für die folgenden
Erläuterungen sowohl auf Fig. 2 als auch auf Fig. 3 verwiesen. Außerdem ist in Fig.
2 ein Koordinatenkreuz x, y, z eingezeichnet, auf das auch in den weiterenn Figuren
immer dann verwiesen wird, wenn es für die Beschreibung der Erfindung sinnvoll ist.
Wie gezeigt, verläuft der Gittermast 10 entlang der z-Achse und die Seilplatte 18
im Wesentlichen in der x-y Ebene.
[0020] Die Abspanneinheit 30 umfasst insbesondere die Seilplatte 18 sowie drei Flansche
32a, b, c, die derart gestaltet sind, dass sie von oben die Stützen 12 des oberen
Mastelementes 10a und von unten die Stützen 12 des unteren Teils des Mastelementes
10b aufnehmen können. Die Flansche 32a, b, c und die zugehörigen Stützen 12a, b, c
können mittels zugehöriger Schraubverbindungen 34 fixiert werden.
[0021] In die Seilplatte 18 ist von unten eine Ringschraube mit einem Schraubkopf 36 (der
in den Abb. 2, 3 den unteren Teil des Flansches 32b verdeckt) und mit einem Ring 38
an dem Befestigungspunkt 20 geschraubt. An jedem der Zugseile 16a, b, c ist an seinem
oberen Ende ein ring-ähnliches Befestigungselement 40a, b, c befestigt, durch das
das zugehörige Zugseil 16 mit dem Ring 38 verbunden werden kann. Bevorzugterweise
ist dafür ein Schäkel vorgesehen. Denkbar sind jedoch auch Karabiner oder dergleichen.
[0022] Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Abspanneinheit 30, wobei diese Darstellung gegenüber
Fig. 2 und Fig. 3 gedreht wurde, was auch anhand des Koordinatenkreuzes x-y sowie
der Referenzzeichen erkennbar ist. Es ist weiterhin erkennbar, dass die Seilplatte
18 eine Vielzahl von Öffnungen aufweist, wie
- eine zentrale Öffnung 131, die sich im Bereich des Befestigungspunktes 20 und damit
im geometrischen Schwerpunkt der horizontalen Mastgeometrie befindet und die Ringschraube
mit dem Kopf 36 aufnehmen kann,
- drei Öffnungen 132a, b, c, durch die in Fig. 1 und 2 die Stützen 12a, b, c geführt
werden und
- drei Öffnungen 133a, 133b, 133c. die dann benutzt werden können, wenn die Seilplatte
18 zusätzlich als Reduzierplatte verwendet wird bzw. wenn ein Mastelement verwendet
wird, dessen Stützen 12 eine entsprechende Geometrie aufweisen.
[0023] Fig. 5 zeigt als symbolische Querschnittsdarstellung entlang der Linie A-A (Fig.
4) die Befestigung der Zugseile 16a, b, c an der Seil platte 18 im Befestigungspunkt
20.
[0024] Das beschriebene Ausführungsbeispiel ermöglicht eine Abspannung, bei der die drei
Zugseile 16 alle am geometrischen Schwerpunkt der Mastgeometrie in der x-y Ebene befestigt
sind; bei senkrecht aufgestelltem Mast entspricht das also dem Schwerpunkt der horizontalen
Mastgeometrie. Dadurch wird ermöglicht, dass die Krafteinbringung der Zugseile 16
nicht nur bei idealen sondern auch unter realen Bedingungen immer in diesem Schwerpunkt
erfolgt. Durch die Hilfsseile 22 wird außerdem ermöglicht, dass eine unzulässige Verdrehung
des Gittermastes 10 verhindert wird. Mittels der Seilspanner 24 wird die Spannung
der Hilfsseile 22 so eingestellt, dass diese im Normalbetrieb des Gittermasten 10
zunächst - das heißt ohne Wirkung einer Torsionskraft auf den Gittermasten 10 - ohne
mechanische Spannung montiert sind und daher keine Zugkräfte aufnehmen. Wenn jedoch
eine solche Torsionskraft auftritt - beispielsweise im Uhrzeigersinn, bewirken die
entsprechenden Hilfsseile 22 - im genannten Beispiel die Hilfsseile 22a1, 22b1, 22c1,
dass nur eine begrenzte Drehung des Gittermastes 10 möglich ist und eine weitergehende
unzulässige Drehung des Gittermastes 10 verhindert werden kann. Die Hilfsseile 22
sind im bevorzugten Ausführungsbeispiel also derart montiert, dass sie eine Lose haben.
[0025] Fig. 6, 7 zeigen eine alternative Lösung zu der Seilplatte 18, nämlich ein sternähnliches
Element 110, das im Folgenden Seilstern genannt wird und bevorzugterweise aus Metall
besteht. Fig. 6 zeigt eine perspektivische Sicht auf den Seilstern 110 und Fig. 7
zeigt davon eine Draufsicht mit zugehöriger Abspannung.
[0026] Der Seilstern 110 weist drei Flügelelemente 112 auf, die im Wesentlichen gleich gestaltet
sind und in einem Winkel von 120 Grad voneinander angeordnet sind. Auf der Oberseite
des Seilsterns 110 ist zentral ein Rohr 114 vorhanden, um das herum drei Versteifungselemente
115 derart angeordnet sind, dass sie im Wesentlichen mittig entlang der Flügelelemente
112 verlaufen. Auf der Unterseite des Seilsterns 110 befinden sich drei bogenförmige
Halteelemente 118, die einerseits fest mit der Grundplatte des Seilsterns 110 und
andererseits fest an einem Rund bzw. Stab 120 befestigt sind. Diese Befestigungen
erfolgen bevorzugterweise durch Löten, durch Schweißen und/oder dergleichen. Die Halteelemente
118 sind derart angeordnet, dass sie gegenüber den Versteifungselementen 115 um 60
Grad gedreht sind.
[0027] Durch die bogenförmige Struktur entstehen drei Öffnungen 121, von denen nur zwei
in Fig. 6 sichtbar sind. Durch jede dieser Öffnungen 121 kann ein Befestigungselement,
wie Schäkel, Öse oder dergleichen geführt werden, um so eines der drei Zugseile 116a,
b, c zu befestigen (s. Fig. 7).
[0028] Im Außenbereich der Flügelelemente 112 befinden sich jeweils zwei Langlöcher 126.
Diese dienen dazu, um Hilfsseile 122 mit dem Seilstern 110 zu verbinden. Davon sind
in Fig. 7 aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich die beiden Hilfsseile 122a1
und 122a2 mit Referenzzeichen versehen. Weiterhin weist jedes Flügelelement 112 eine
Belüftungsöffnung 128 auf, um die herum jeweils drei Schrauböffnungen 130 angeordnet
sind. Dadurch ist es möglich, dass Stützrohre eines oberhalb des Seilsterns 110 vorhandenen
Mastelementes und/oder Stützrohre eines unterhalb des Seilsterns 110 vorhandenen Mastelementes
von oben bzw. unten auf den Seilstern aufgesetzt werden und mittels geeigneter Schrauben,
die durch die Schraublöcher 130 geführt werden, befestigt werden können. Die Belüftungslöcher
128 dienen dazu, dass die üblicherweise offenen Enden dieser Stützrohre auch im Bereich
des Seilsterns 110 offen bleiben, so dass Feuchtigkeit, Flüssigkeit oder dergleichen
nicht gestaut wird und somit keine Korrosion verursachen können. Bei den hier beschriebenen
Stützrohren wird davon ausgegangen, dass sie an ihren Enden jeweils einen Flansch
aufweisen, der kragenförmig seitlich herausragt, wie durch die drei Flansche 132 in
Fig. 7 angedeutet. Außerdem sind in Fig. 7 drei Streben 134 gezeigt, die zu dem oberhalb
des Seilsterns 110 vorhandenen Mastabschnitts gehören. Der mit 200 markierte Punkt
entspricht dem geometrischen Schwerpunkt des Seilsterns 110 innerhalb der x-y Ebene
und damit des zugehörigen horizontalen Abschnitts (bezogen auf den Normalbetrieb)
des Gittermastes 10.
[0029] In Fig. 7 ist außerdem gezeigt, dass die Verbindung zwischen den Zugseilen 116 und
den zugehörigen Hilfsseile 122 anders ist als in dem vorherigen Ausführungsbeispiel
(Fig. 1 - 5). Zur Verdeutlichung zeigt Fig. 8 eine Vergrößerung des in Fig. 7 markierten
Bereiches 136.
[0030] Wie insbesondere in Fig. 8 gut zu erkennen ist, verläuft das Zugseil 116a nicht durchgängig
vom geometrischen Schwerpunkt des Mastes bis zu einem erdnahen Bereich. Stattdessen
besteht das Zugseil aus dem oberen Teil 116a und einem unteren Teil 216a, die innerhalb
des Verbindungs-Bereiches 136 miteinander verbunden sind. In diesem Ausführungsbeispiel
weist der obere Teil 116a eine Öse 150a und der untere Teil eine Öse 250a auf. Beide
Ösen 150a, 250a sind über einen Schäkel 138a miteinander verbunden. Der untere Teil
des Hilfsseils 122a1 ist verbunden mit einer Öse 152a1 und der untere Teil des Hilfsseils
122a2 ist verbunden mit einer Öse 152a2. Die beiden Ösen 152a1,152a2 sind ebenfalls
mit dem Schäkel 138 verbunden. Durch diese Verbindungen der Ösen 150a, 250a, 152a1,152a2
mit dem Schäkel 138a sind also auch die Hilfsseile 122a1, 122a2 mit dem Zugseil 116a,
216a verbunden. Entsprechendes gilt auch für die Verbindungen zwischen dem Zugseil
116b mit den zugehörigen Hilfsseilen 122b1, 122b2 (in den Figuren ohne Referenzzeichen).
Das Spannseil 116c hat in diesem Ausführungsbeispiel keine zugehörigen Hilfsseile.
Daher ist es möglich, an der betreffenden Seite den Masten 10 recht einfach zu besteigen.
[0031] Ähnlich wie in dem vorherigen Ausführungsbeispiel (Fig. 1 bis 5) werden auch hier
die Hilfsseile 122 mittels zugehöriger Seilspanner 124 derart gespannt, dass nur eine
begrenzte Drehung des Gittermastes 10 möglich ist und eine weitergehende unzulässige
Drehung des Gittermastes 10 verhindert werden kann. Das heißt, auch die Hilfsseile
122 sind derart montiert, dass sie eine Lose haben.
[0032] Das beschriebene Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführung das. Es versteht
sich jedoch, dass zahlreiche Abwandlungen möglich sind. Dazu gehören insbesondere:
- Anstelle der Seilplatte 18 oder des Seilsterns 110 kann auch ein anderes mechanisches
Element verwendet werden, das eine Verbindung zwischen den Stützen 12 und dem Befestigungspunkt
20 bzw. 200, der sich im oben genannten Schwerpunkt befindet, ermöglicht wird.
- In Abhängigkeit von der Mastgeometrie ist es möglich, dass nur einzelne der Zugseile
16, 116 mit zugehörigen Hilfsseilen 22 bzw. 122 verbunden sind.
- Es ist auch möglich, dass zumindest einzelne der Zugseile 16, 116 nur mit einem der
Hilfsseile 22, 122 verbunden ist.
- Bei einem kurzen Mast ist es auch möglich, dass eine Abspannung im Aufstandspunkt
ausreichend ist, so dass auf die Hilfsseile 22, 122 vollständig verzichtet werden
kann.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 10
- Gittermast
- 10a, b
- Mastelemente
- 12a, b, c
- Stützen
- 14
- Querstreben
- 16a, b, c
- Zugseile
- 18
- Seilplatte
- 20
- Befestigungspunkt
- 22
- Hilfsseile (allgemein)
- 22a1, a2
- Hilfsseile für 16a
- 24
- Seilspanner
- 26
- Halterung für 22
- 28a, b
- Seilklemmen
- 30
- Abspanneinheit
- 32a, b, c
- Flansche
- 34
- Schraubverbindungen
- 36
- Schraubkopf von Ringschraube
- 38
- Ring von Ringschraube
- 40
- Befestigungselement für 22
- 42
- Öffnungen
- 110
- Seilstern
- 111
- Flügelelemente
- 114
- Rohr
- 115a, b, c
- Versteifungselemente
- 116a, b, c
- Zugseile
- 118
- Halteelemente
- 120
- Stab bzw. Rund
- 121
- Öffnungen
- 122a, b,
- Hilfsseile
- 124
- Seilspanner
- 126
- Langlöcher
- 128
- Belüftungsöffnungen
- 130
- Schrauböffnungen
- 132
- Flansche
- 134
- Streben
- 136
- Verbindungs-Bereich
- 138
- Schäkel
- 150a, b
- Ösen von 116a, b
- 152a, b
- Ösen von 122a, b
- 216a, b
- unterer Teil der Zugseile 116a, b
- 250a, b
- Ösen von 216a, b
1. Mast (10) mit mindestens zwei Stützen (12), die entlang einer ersten Richtung (z)
verlaufen und die mechanisch miteinander durch Streben (14; 134) verbunden sind, wobei
der Mast (10) ein mechanisches Element (18; 110) enthält, das verbunden ist mit mindestens
zwei der Stützen (12) und das ein Verbindungselement (36, 38; 118) aufweist, das sich
im Wesentlichen mittig im geometrischen Mastschwerpunkt einer Ebene (x-y) befindet,
die zur ersten Richtung (z) senkrecht verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Hilfsseil (16; 116) vorhanden ist, das
- mit einem Ende verbunden ist mit dem mechanischen Element (18; 110),
- mit dem anderen Ende verbunden ist mit einem Zugseil (16; 116),
- durch Spannmittel (24; 124) im Normalbetrieb des Mastes (10) derart gespannt ist,
dass es erst dann eine mechanische Spannung erfährt, wenn auf den Masten (10) eine
Torsionskraft einwirkt.
2. Mast (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eins der Zugseile (16; 116) mit zwei Hilfsseilen (16, 116) verbunden ist
3. Mast (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (36, 38; 118) als Ringschraube (36, 38) gestaltet ist.
4. Mast nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (36, 38; 118) als bogenförmiges Element (118) gestaltet ist.
5. Mast (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verbindungselement (36, 38; 118) mindestens ein Zugseil (16; 116) gelenkig
befestigt ist.
6. Mast (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mast (10) aus einzelnen Mastelementen (10a, 10b) besteht, wobei eines dieser
Mastelemente (10a) auf der einen Seite des mechanischen Elementes (18; 110) und ein
anderes dieser Mastelemente (10b) auf der anderen Seite davon angeordnet ist.
7. Mast (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mechanische Element (18; 110) Öffnungen (128) aufweist, die derart angeordnet
sind, dass aus dem Inneren von rohrförmigen Stützen (12), die mit dem mechanischen
Element (18; 110) verbunden sind, Feuchtigkeit entweichen kann.