[0001] Die Erfindung betrifft ein Schütz, das über Haupt- und Vorladekontakte verfügt und
dazu ausgebildet ist, durch abgestimmtes Schließen und Öffnen der Haupt- und Vorladekontakte
hohe Leistungen lichtbogenvermeidend zu schalten. Der erfindungsgemäße Schütz ist
dabei kompakt und einfach zu fertigen. Ferner betrifft die Erfindung einen Schaltschrank,
in dem neben einer Vielzahl von Schaltgeräten auch mindestens ein erfindungsgemäßes
Schütz eingebaut ist, das die gleiche Einbautiefe aufweist wie die anderen Schaltgeräte.
[0002] Aus
DE 692 06 389 T2 ist ein mehrpoliges Schaltgerät bekannt, das ein Vorschaltmodul in Form eines Rechens
umfasst. Das Vorschaltmodul weist ein erstes und ein zweiten Teil auf, die jeweils
mit federgelagerten Kontaktbrücken versehen sind und über einen Dauermagneten und
eine magnetisierbare Platte lösbar aneinander gekoppelt sind. Das erste Teil weist
ferner ein angeformtes Querstück auf, das als Arm aus dem ersten Teil herausragt und
im Vorschaltmodul das zweite Teil teilweise überragt. Am Querstück ist ein Abschnitt
mit einem T-förmigen Querschnitt ausgebildet, der formschlüssig mit einer Armatur
eines Elektromagneten verbunden ist.
[0003] Die Druckschrift
CN 202616144 U offenbart ein Kondensatorschütz, das eine Vielzahl an Haupt- und Vorladekontakten
mit zugehörigen Kontaktbrücken umfasst. Die Kontaktbrücken sind in einem Hauptkontaktträger
und einem Vorladekontaktträger federgelagert und entlang einer Axialrichtung beweglich.
Der Hilfkontaktträger ist zweiteilig ausgebildet, so dass sich bei einem Schließen
der Hauptkontakte ein erster Teil des Vorladekontaktträgers von einem magnetisch angekoppelten
zweiten Teil des Vorladekontaktträgers löst. Es erfolgt eine mechanische Kopplung
zwischen dem ersten Teil des Vorladekontaktträgers und den Hauptkontakten über eine
Betätigungsstange, wobei der erste Teil des Vorladekontaktträgers formschlüssig mit
einem Ende der Betätigungsstange verbunden ist. Die Vorladekontakte sind in einem
Vorschaltmodul in einem separaten Gehäuse aufgenommen, die Vorladekontakte von den
Hauptkontakten trennt.
[0004] Aus
DE 10 2007 005 696 A1 ist eine Vorladekontakteinheit bekannt, die einen Crossbar umfasst, der vertikal
beweglich in einem Gehäuse der Vorladekontakteinheit angeordnet ist. Zum Crossbar
gehört ein Grundkörper, auf dem eine Vielzahl von Trennwänden angebracht ist, die
mit einem aufgesetzten Querträger verbunden sind. Zwischen dem Grundkörper und dem
Querträger sind weitere quer ausgerichtete Träger angeordnet, die die von den Trennwänden,
dem Grundkörper und dem Querträger definierten Kontaktzellen teilen. An dem Querträger
ist ferner ein Kopplungsstück angebracht, das dazu ausgebildet ist, mit einem mechanischen
Gegenstück eine formschlüssige Verbindung zu bilden. Die Betätigung des Crossbar erfolgt
über eine axial auf das Kopplungsstück einwirkende Kraft.
[0005] Ein Nachteil der bekannten Schütze besteht darin, dass deren mechanischer Aufbau
viel Platz erfordert. Dadurch kann bei einer Vielzahl an Baugrößen von Schützen die
Standardeinbautiefe von anderen Schaltgeräten in einem Schaltschrank nicht eingehalten
werden. Angesichts steigender Komplexität jeglicher Art von Maschinen nimmt die Anzahl
an Schützen in einem Schaltschrank zu, so dass die Zielsetzung besteht, Schütze zu
verkleinern. Des Weiteren basieren die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen
darauf, dass geometrisch komplexe Komponenten eingesetzt werden. Die Herstellung und
Handhabung von derart komplexen Komponenten ist einer schnellen und effizienten Herstellung
von Schützen abträglich. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Schütz bereitzustellen, der die Nachteile aus dem Stand der Technik überwindet. Eine
weitere Aufgabe besteht darin, einen Schaltschrank bereitzustellen, der bauraumsparend
mit Schaltgeräten und Schützen bestückt ist.
[0006] Die Aufgabenstellung wird durch das erfindungsgemäße Schütz gemäß dem unabhängigen
Anspruch 1 und dessen weiteren Ausführungsformen gemäß den abhängigen Ansprüchen 2
bis 13 gelöst. Ferner wird die Aufgabenstellung durch einen Schaltschrank gemäß dem
unabhängigen Anspruch 14 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemäße Schütz umfasst einen Hauptkontaktträger, der in einem Gehäuse
des Schützes beweglich aufgenommen ist. An dem Hauptkontaktträger ist mindestens eine
Hauptkontaktbrücke angebracht, die in einer Hauptkontaktzelle angeordnet ist. Mittels
des Hauptkontaktträgers wird der Hauptkontakt im Schütz geschaltet. Das erfindungsgemäße
Schütz weist ferner einen Vorladekontaktträger auf, der mit mindestens einer Vorladekontaktbrücke
versehen ist. Benachbart zum Vorladekontaktträger ist eine Schaltkammerkomponente
im Schütz angebracht, an der ein statischer Vorladekontakt befestigt ist. Die Vorladekontaktbrücke
ist dazu ausgebildet, den statischen Vorladekontakt zu schließen und dadurch einen
Vorladekontakt herzustellen. Zwischen der Schaltkammerkomponente und dem Vorladekontaktträger
ist eine Vorladekontaktträgerfeder angeordnet, so dass der Vorladekontaktträger an
der Schaltkammerkomponente elastisch aufgenommen ist. Der Vorladekontaktträger ist
mittels eines Magneten mit einem Kopplungsfortsatz am Hauptkontaktträgers lösbar verbindbar.
Bei einer Betätigung des erfindungsgemäßen Schützes erfolgt das Lösen der magnetischen
Kopplung am Magneten, wenn der Hauptkontakt geschlossen wird und der Vorladekontakt
zu öffnen ist.
[0008] Eine direkte lösbare Kopplung zwischen dem Hauptkontaktträger und dem Vorladekontaktträger
erlaubt es, die Schaltmechanik des erfindungsgemäßen Schützes platzsparend herzustellen,
so dass die Einbautiefe des Schützes verringert werden kann. Auch bei Schützen hoher
Baugrößen kann dadurch eine standardisierte Einbautiefe eingehalten werden. Ferner
weist der Vorladekontaktträger beim erfindungsgemäßen Schütz eine einfache Geometrie
auf. Auf komplexe mehrteilige Vorladekontaktträger, die in sich Kopplungsmechanismen
aufweisen, kann verzichtet werden. Der Vorladekontaktträger weist aufgrund seiner
einfachen Geometrie eine reduzierte Anzahl an Maßen auf, bei denen zur Gewährleistung
der Betätigungspräzision des Schützes geringe Toleranzen einzuhalten sind. Eine Verkettung
von Fertigungstoleranzen, die für eine ausreichende Betätigungspräzision notwendig
sind, wie sie bei mehrteiligen Vorladekontaktträgern üblich ist, entfällt. Hierdurch
wird insgesamt die Fertigung des erfindungsgemäßen Schützes weiter vereinfacht.
[0009] Beim erfindungsgemäßen Schütz kann ferner auf einer Seite der Schaltkammerkomponente
eine Anschlagfläche ausgebildet sein. Die Anschlagfläche ist dabei vorzugsweise ein
Bereich auf einer dem Vorladekontaktträger zugewandten Seite eines Bodenabschnitts
der Schaltkammerkomponente. Bei einer Betätigung des Schützes wird der Vorladekontaktträger
an den Bodenabschnitt der Schaltkammerkomponente herangefahren bis der Vorladekontaktträger
mit der Anschlagfläche in Kontakt tritt. Dabei wirken auf die magnetische Kopplung
zwischen dem Vorladekontaktträger und den Hauptkontaktträger die Betätigungskraft
infolge einer Magnetspule und eine durch das Anschlagen hervorgerufene Reaktionskraft
der Schaltkammerkomponente. Das Anschlagen tritt unmittelbar nach einem Schließen
des Hauptkontakts ein. Die Reaktionskraft übersteigt beim Anschlagen die Haltekraft,
die der Magnet zwischen dem Hauptkontaktträger und dem Vorladekontaktträger ausübt,
so dass die magnetische Kopplung am Magneten gelöst wird. Infolge der Federkraft der
Vorladekontaktträgerfeder wird der Vorladekontaktträger danach in eine Position bewegt,
in der der Vorladekontakt offen ist. Hierdurch wird in zuverlässiger Weise eine Abkopplung
bei einem Schaltvorgang gewährleistet, so dass nach einem Schließen eines Hauptkontaktes
der Vorladekontakt selbsttätig geöffnet wird und der Schaltvorgang abgeschlossen wird.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schützes ist der Kopplungsfortsatz
einstückig mit einer Trennwand ausgebildet, die die mindestens eine Hauptkontaktzelle
begrenzt. Der Kopplungsfortsatz ist dabei als Endbereich der Trennwand ausgebildet,
der dem Vorladekontaktträger zugewandt ist und stellt dadurch eine Verlängerung der
Trennwand dar. Die einstückige Form des Kopplungsfortsatzes mit der Trennwand stellt
eine bauteilsparende und einfach herzustellende Variante des erfindungsgemäßen Schützes
dar. In einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Kopplungsfortsatz
an einer Strebe angeordnet, die mindestens zwei Trennwände im Hauptkontaktträger miteinander
verbindet. Die Strebe umschließt mit je zwei Trennwänden eine Hauptkontaktzelle. Damit
steht eine weitere Möglichkeit zur Verfügung, wo der Kopplungsfortsatz im Schütz angeordnet
werden kann. Ein Kopplungsfortsatz, der mit der Strebe verbunden ist, kann konstruktiv
an einer Vielzahl von Stellen am Hauptkontaktträger positioniert werden, so dass der
erfindungsgemäße Schütz an unterschiedlich ausgebildete Vorladekontaktträger angepasst
werden kann. Hierdurch wird insgesamt die Skalierbarkeit des erfindungsgemäßen Schützes
verbessert.
[0011] Der Hauptkontaktträger kann im erfindungsgemäßen Schütz einen Kopplungsfortsatz aufweisen,
der sich durch eine Ausnehmung in der Schaltkammerkomponente erstreckt. Der Hauptkontaktträger
ist in einfacher Weise herstellbar, wobei für die Kinematik und Betätigungspräzision
des erfindungsgemäßen Schützes die Lage des Endes des Kopplungsfortsatzes in Bezug
auf eine Hubrichtung relevant ist. Ferner wird durch den Kopplungsfortsatz, der sich
durch die Ausnehmung in der Schaltkammerkomponente erstreckt, weiter Platz eingespart.
Auch die Schaltkammerkomponente weist eine einfach zu fertigende Form auf. Insgesamt
weist der erfindungsgemäße Schütz gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten
Lösungen eine reduzierte Komplexität auf, wobei die Bauteile des Schützes selbst mit
reduziertem Aufwand herstellbar sind. Dabei ist der Schütz ferner besonders platzsparend
gebaut. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Ausnehmung
eine umlaufende Umrandung auf. Die Ausnehmung ist dabei im Wesentlichen als Öffnung
in im Bodenabschnitt der Schaltkammerkomponente ausgebildet. In einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung weist die Umrandung der Ausnehmung Endpunkte auf und
ist als Materialaussparung am Rand des Bodenabschnitts der Schaltkammerkomponente
ausgebildet.
[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Schaltkammerkomponente
fest mit einem Gehäuse des Schützes verbunden. Das ohnehin vorhandene Gehäuse dient
in der Kinematik des Schützes als Fixpunkt für die Schaltkammerkomponente, und damit
auch als Fixierung für die bei einem Schaltvorgang zu durchlaufenden Bewegungen des
Vorladekontaktträgers. Die Schaltkammerkomponente ist damit ein Ankerpunkt für die
Kinematik des Vorladekontaktträgers und des Hauptkontaktträgers. Hierdurch wird die
Schaltmechanik des Vorladekontakts kompakt mit dem Hauptkontaktträger gekoppelt.
[0013] Beim erfindungsgemäßen Schütz kann ferner zwischen dem Bodenabschnitt der Schaltkammerkomponente
und dem beweglichen Hauptkontaktträger ein Arbeitshub ausgebildet sein, entlang dem
der Hauptkontaktträger bewegt werden kann. Der im Schütz vorhandene Bauraum wird dadurch
stärker ausgenutzt, so dass die Einbautiefe des Schützes weiter minimiert werden kann.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Hauptkontaktträger mit
einem ferromagnetischen Anker ausgestattet, der mittels einer Magnetspule, die im
Bereich des Bodens des Gehäuses angeordnet ist, entlang einer Hubrichtung des Hauptkontaktträgers
bewegt werden kann. Die Magnetspule dient auch dazu, bei geschlossenen Hauptkontakten
den Hauptkontaktträger in der entsprechenden Position zu halten. Eine Magnetspule
stellt ein zuverlässiges Mittel dar, um elektrisch gesteuert eine Betätigung des Schützes
hervorzurufen. Des Weiteren kann beim erfindungsgemäßen Schütz der Vorladekontaktträger
einstückig ausgebildet sein. Der einstückige Vorladekontaktträger umfasst dabei mindestens
eine Hilfskontaktzelle, die durch Trennwände begrenzt ist. Zwischen den Trennwänden
am Vorladekontaktträger ist dabei vorzugsweise ein Federträger ausgebildet, an dem
eine Vorladekontaktfeder gelagert werden kann. Besonders bevorzugt ist der einstückige
Vorladekontaktträger symmetrisch ausgebildet, so dass ein Einbau in mehreren Orientierungen
und Einbaulagen möglich ist. Der einstückige Vorladekontaktträger kann beispielsweise
als Spritzgussteil schnell und kosteneffizient hergestellt werden. Ein komplexer Montageschritt
wie bei einem mehrteiligen Vorladekontaktträger, der in sich einen Kopplungsmechanismus
aufweist, entfällt. Ferner wird durch eine symmetrische Form des Vorladekontaktträgers
eine maschinelle Handhabung der Einzelkomponenten bei der Montage erleichtert, so
dass hierdurch die Kosteneffizienz weiter gesteigert wird.
[0015] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen einer Vorladekontaktbrücke
und dem Vorladekontaktträger eine Vorladekontaktbrückenfeder angeordnet, die einen
Federweg aufweist. Der Federweg der Vorladekontaktbrückenfeder definiert einen Durchdruckweg
des Vorladekontaktträgers, wenn bei einer Betätigung des Schützes die Vorladekontakte
bereits geschlossen sind, jedoch noch nicht die Hauptkontakte. Wenn die Vorladekontaktbrücken
die statischen Vorladekontakte berühren, bewegt sich der mit dem Vorladekontaktträger
verbundene Hauptkontaktträger weiter in Richtung einer Schließposition der Hauptkontaktbrücken.
Durch die mechanische Kopplung des Hauptkontaktträgers mit dem Vorladekontaktträger
wird der Vorladekontaktträger dazu gezwungen, seine Hubbewegung fortzusetzen. Dabei
ist die Vorladekontaktbrücke über die Vorladekontaktbrückenfeder elastisch gelagert
und bewegt sich relativ zum Vorladekontaktträger. Die relative Bewegung zwischen dem
Vorladekontaktträger und der Vorladekontaktbrücke ist der Durchdruckweg des Vorladekontaktträgers.
[0016] Der erfindungsgemäße Schütz kann eine ferromagnetische Platte aufweisen, die am Kopplungsfortsatz
am Hauptkontaktträger oder am Vorladekontaktträger angeordnet ist. Die ferromagnetische
Platte tritt mit dem Magneten in Wechselwirkung, so dass in einfacher Weise eine lösbare
magnetische Kopplung verwirklicht wird. Die ferromagnetische Platte erlaubt es, den
Hauptkontaktträger komplett in kosteneffizienter Weise im Spritzgussverfahren herzustellen.
Die ferromagnetische Platte selbst kann in einfacher Weise am Kopplungsfortsatz befestigt
werden, so dass die Fertigung des erfindungsgemäßen Schützes weiter vereinfacht und
kosteneffizienter wird.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind der statische Hauptkontakt und/oder
der statische Vorladekontakt und/oder die Hauptkontaktbrücke und/oder die Vorladekontaktbrücke
jeweils mit einem Kontaktplättchen versehen. Das Kontaktplättchen ist aus einem unter
Lichtbogeneinwirkung abbrandfähigen Material ausgebildet.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen der Kopplungsfortsatz
und die Ausnehmung in der Schaltkammerkomponente eine Fertigungstoleranz auf, so dass
sich dazwischen ein Randspiel einstellt. Das Randspiel erlaubt es, eine Führung des
Kopplungsfortsatzes zu gewährleisten und gleichzeitig die Montage zu vereinfachen.
So verhindert ein niedriger Abstand zwischen der Umrandung der Ausnehmung und dem
Kopplungsfortsatz, dass der Kopplungsfortsatz im Betrieb übermäßig schräg positioniert
wird. Ein hoher Abstand zwischen der Umrandung der Ausnehmung und dem Kopplungsfortsatz
gewährleistet, dass bei der Montage des erfindungsgemäßen Schützes der Hauptkontaktträger
und die Schaltkammerkomponente mit einer niedrigen Präzision gehandhabt werden können.
Hierdurch wird die Herstellung des erfindungsgemäßen Schützes vereinfacht und beschleunigt
und die Zuverlässigkeit des Schützes erhöht.
[0019] Das erfindungsgemäße Schütz kann ferner mehrpolig ausgebildet sein und mit einer
Mehrzahl an Hauptkontaktbrücken und Vorladekontaktbrücken versehen sein. Dabei entspricht
die Anzahl der Hauptkontaktbrücken vorzugsweise der Anzahl der Vorladekontaktbrücken,
wobei je ein Hauptkontakt über einen Widerstandsdraht mit einem Vorladekontakt verbunden
ist. Die erfindungsgemäße Lösung ist auf Schütze jeglicher Größe anwendbar.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schütz als Motorschütz,
als Kondensatorschütz oder als Hilfsschütz ausgebildet. Der erfindungsgemäße Schütz
ist damit für ein breites Einsatzspektrum verwendbar.
[0021] Der erfindungsgemäße Schaltschrank weist Montageplätze auf, die dazu ausgebildet
sind, als mechanischer und elektrischer Anschluss für eine Vielzahl an Schaltgeräten
und den mindestens einen Schütz zu dienen. Die im Schaltschrank aufgenommenen Schaltgeräte
und der mindestens eine Schütz dienen für Steuerungs- und Sicherheitsfunktionen von
Sensoren und Aktoren in einer Maschine. Die Frontpartien der Schaltgeräte und Schütze
weisen dabei einen Abstand vom Montageplatz auf, die auch als Einbautiefe bezeichnet
wird. Erfindungsgemäß ist der mindestens eine Schütz gemäß einer der oben beschriebenen
Ausführungsformen ausgebildet und weist eine Einbautiefe auf, die identisch mit der
Einbautiefe der weiteren Schaltgeräte im Schaltschrank ist. Infolgedessen weist der
erfindungsgemäße Schaltschrank damit eine verringerte Bautiefe auf. Zusätzlicher Raum
im Schaltschrank, der bislang zur Aufnahme von größeren Kondensatorschützen erforderlich
war, wird im erfindungsgemäßen Schaltschrank eingespart.
[0022] Die Erfindung wird in den folgenden Zeichnungen anhand von einzelnen Ausführungsformen
näher beschrieben. Dabei zeigt
- FIG 1
- einen erfindungsgemäßen Schütz im Querschnitt;
- FIG 2
- eine Schrägansicht der Schaltmechanik eines erfindungsgemäßen Schützes;
- FIG 3
- eine Schaltmechanik eines erfindungsgemäßen Schützes bei offenen Kontakten im Querschnitt;
- FIG 4
- eine Schaltmechanik eines erfindungsgemäßen Schützes bei geschlossenem Hauptkontakt
im Querschnitt;
- FIG 5
- eine Detailansicht einer geschlossenen Magnetkopplung im erfindungsgemäßen Schütz;
- FIG 6
- eine Detailansicht einer gelösten Magnetkopplung im erfindungsgemäßen Schütz.
[0023] In FIG 1 ist schematisch ein erfindungsgemäßer Schütz 10 im Querschnitt dargestellt.
Der Schütz 10 umfasst ein Gehäuse 12, zu dem ein Boden 16, eine Frontpartie 17 und
eine Seitenwandung 14 gehört. Die Seitenwandung 14 umschließt im Wesentlichen die
Schaltmechanik des Schützes 10 und die Frontpartie 17 bildet die Fläche des Schützes
10, die im Betrieb einem Bediener zugewandt ist. Am Boden 16 des Gehäuses 12 ist eine
Befestigungsvorrichtung 18 angeordnet, die dazu ausgebildet ist, den Schütz 10 an
einem nicht näher dargestellten Montageplatz, beispielsweise einer Hutschiene, zu
montieren. Im Bereich des Bodens 16 ist ein Blechpaket 49 im Inneren des Gehäuses
12 angebracht, das mit einer Magnetspule 48 versehen ist. Durch die Magnetspule 48
und das Blechpaket 49 wird eine Magnetkraft erzeugt, die auf einen gegenüber abgeordneten
ferromagnetischen Anker 46 eines Hauptkontaktträgers 40 einwirkt. Die Magnetkraft
zwischen der Magnetspule 48 mit dem Blechpaket 49 und dem ferromagnetischen Anker
46 gewährleistet im Betrieb des Schützes 10 ein Schließen und Halten einer Hauptkontaktbrücke
24. Ferner ist ein statischer Hauptkontakt 20 fest mit der Seitenwandung 14 des Gehäuses
12 verbunden, der dazu ausgebildet ist, mit der Hauptkontaktbrücke 24 eine leitende
Verbindung herzustellen. Die leitende Verbindung bildet den Hauptkontakt. Die Hauptkontaktbrücke
24 ist durch ein Befestigungsmittel 44 mit einem Hauptkontaktträger 40 verbunden,
der entlang einer Hubrichtung 62 beweglich im Gehäuse 12 aufgenommen ist. Ein Kontaktbereich
26, an den statischen Hauptkontakten 20, der gegenüber einem Abschnitt der Hauptkontaktbrücke
24 angeordnet ist, ist mit einem Kontaktplättchen versehen, über das bei einem Schließen
des Hauptkontakts elektrischer Strom fließt.
[0024] Der Hauptkontaktträger 40 umfasst ferner einen Vorsprung 42, auf dem die Hauptkontaktbrücke
24 elastisch befestigt ist. Benachbart zur Hauptkontaktbrücke 24 und dem Vorsprung
42 ist ein Kopplungsfortsatz 41 ausgebildet, der an den Hauptkontaktträger 40 angeformt
ist. Dadurch ruft eine Betätigung der Magnetspule 48 eine Bewegung des Kopplungsfortsatzes
41 mit dem Hauptkontaktrückenträger 40 und der Hauptkontaktbrücke 24 hervor. Der Kopplungsfortsatz
41 ist zusätzlich mit einer ferromagnetischen Platte 43 versehen, die dazu ausgebildet
ist, mit einem Magneten 54 eine lösbare magnetische Kopplung herzustellen.
[0025] Im Gehäuse 12 ist ferner eine Schaltkammerkomponente 55 angeordnet, der fest mit
dem Gehäuse 12 verbunden ist. Die Schaltkammerkomponente 55 weist im Wesentlichen
eine Wannenform mit einem Bodenabschnitt 56 und einer angrenzenden Kontaktwandung
59 auf. Im Bereich der Kontaktwandung 59 sind statische Vorladekontakte 30 befestigt,
die mit Vorladekontaktbrücken 34 zusammenwirken. Dabei bilden die statischen Vorladekontakte
30 mit den Vorladekontaktbrücken 34 die Vorladekontakte. Im Bodenabschnitt 56 ist
eine in FIG 2 näher dargestellte Ausnehmung 60 ausgebildet, durch die der Kopplungsfortsatz
41 hindurch ragt und sich in die Wannenform der Schaltkammerkomponente 55 erstreckt.
Der Kopplungsfortsatz 41 mit der ferromagnetischen Platte 43 ist mit dem Magneten
54 lösbar gekoppelt, der an einem Vorladekontaktträger 50 befestigt ist. Dabei erstreckt
sich der Kopplungsfortsatz 41 auf der Seite des Bodenabschnitts 56, der dem Vorladekontaktträger
50 zu gewandt ist. Der Vorladekontaktträger 50 ist entlang der Hubrichtung 62 beweglich
im Gehäuse 12 aufgenommen und umfasst einen Federträger 52, an dem eine Vorladekontaktfeder
36 befestigt ist. Die Vorladekontaktfeder 36 beaufschlagt die Vorladekontaktbrücke
34 mit einer Federkraft, die die Vorladekontaktbrücke 34 an die statischen Vorladekontakte
30 heran drückt. Der Federträger 52 des Vorladekontaktträgers 50 ist ferner mit einem
Bedienstück 58 versehen.
[0026] In FIG 2 ist in einer Schrägansicht die Schaltmechanik des erfindungsgemäßen Schützes
10 aus FIG 1 unter Weglassung des Gehäuses 12 und der Magnetspule 48 mit dem Blechpaket
49 dargestellt. Im Einzelnen zeigt FIG 2 den Hauptkontaktträger 40, der entlang einer
Hubrichtung 62 beweglich ist. Seitlich am Hauptkontaktträger 40 sind statische Hauptkontakte
20 angeordnet, die an einem Verbindungsabschnitt 22 an einer Seitenwand 14 des Gehäuses
12 angebracht sind. Die statischen Hauptkontakte 20 sind mit Kontaktplättchen 28 versehen,
die zusammen mit weiteren Kontaktplättchen 28 an den Hauptkontaktbrücken 24 Kontaktflächen
26 ausbilden. Die Hauptkontaktbrücken 24 sind über Befestigungsmittel 44 mit dem Hauptkontaktträger
40 elastisch verbunden. Der Hauptkontaktträger 40 weist mehrere Trennwände 45 auf,
die eine dem Vorladekontaktträger 50 zugewandten Seite des Hauptkontaktträgers 40
in eine Mehrzahl an Hauptkontaktzellen 47 einteilen. Dabei weisen Trennwände 45 am
Hauptkontaktträger 40 jeweils einen Kopplungsfortsatz 41 auf, der einstückig mit der
jeweiligen Trennwand, und folglich auch einstückig mit dem Hauptkontaktträger 40 ausgebildet
ist.
[0027] Der Kopplungsfortsatz 41 erstreckt sich durch eine Ausnehmung 60, die im Bodenabschnitt
56 der Schaltkammerkomponente 55 ausgebildet ist. Die Schaltkammerkomponente 55 ist
über seine Kontaktwandungen 59 fest mit dem Gehäuse 12 des Schützes 10 verbunden,
und bleibt während der Betätigung des Schützes 10 stationär. Der Raum zwischen den
Hauptkontaktbrücken 24 und der Unterseite 57 des Bodenabschnitts 56 der Schaltkammerkomponente
55 wird bei einer Bewegung des Hauptkontaktträgers 40 entlang der Hubrichtung 62 vergrößert
oder verkleinert. Die Bewegung des Vorladekontaktträgers 50 entlang der Hubrichtung
62 wird dabei von einer Anschlagfläche 39 begrenzt, die auf dem Bodenabschnitt 56
der Schaltkammerkomponente 55 ausgebildet ist. Bei einem Schließen der Hauptkontakte
erreicht der Vorladekontaktträger 50 die Anschlagfläche 39, wobei die Reaktionskraft
der Anschlagfläche 39 ein Lösen der magnetischen Kopplung am Magneten 54 hervorruft.
An den Kontaktwandungen 59 der Schaltkammerkomponente 55 sind ferner statische Vorladekontakte
30 angeordnet, die bei Betätigung des Schützes zusammen mit den Vorladekontaktbrücken
34 einen Vorladekontakt schließen. Die Vorladekontaktbrücken 34 und die statischen
Vorladekontakte 30 sind jeweils mit Kontaktplättchen 28 versehen, die aneinandergedrückt
die Kontaktfläche 26 definieren. Auf dem Bodenabschnitt 56 der Schaltkammerkomponente
55 ist die Vorladekontaktträgerfeder 38 befestigt, auf der schwimmend der Vorladekontaktträger
50 gelagert ist. Der Vorladekontaktträger 50 ist einstückig ausgebildet und weist
eine Mehrzahl an Trennwänden 70 auf, die den Vorladekontaktträger 50 in Vorladekontaktzellen
72 einteilen. In je einer Vorladekontaktzellen 72 ist über eine Vorladekontaktfeder
36 eine Vorladekontaktbrücke 34 schwimmend gelagert. Die Vorladekontaktbrückenfedern
36 sind jeweils an einem Federträger 52 befestigt, der die Trennwände 70 des Vorladekontaktträgers
50 verbindet. Dadurch definieren die Vorladekontaktfedern 36 einen FIG 3 und 4 näher
dargestellten Durchdruckweg 68 des Vorladekontaktträgers 50. Am Federträger 52 ist
ferner ein Bedienstück 58 angeformt. Der Vorladekontaktträger 50 ist mit einem Magneten
54 versehen, der an einer Unterseite des Vorladekontaktträgers 50 angeordnet ist.
[0028] Der Magnet 54 ist dazu ausgebildet, eine magnetische Kopplung mit der ferromagnetischen
Platte 43 herzustellen, die am Kopplungsfortsatz 41 befestigt ist, so dass der Vorladekontaktträger
50 kinematisch an den Hauptkontaktträger 40 gekoppelt ist. Der magnetischen Haltekraft
zwischen dem Magneten 54 und der ferromagnetischen Platte 43 sind die kombinierten
Federkräfte der Vorladekontaktträgerfeder 38 und der Vorladekontaktfedern 36 bei einer
Betätigung des Schützes 10 entgegengesetzt. Dabei verhalten sich die einzelnen Vorladekontaktfedern
36 und die Vorladekontaktträgerfeder 38 wie hintereinandergeschaltete Federn. Wenn
bei einem Schließen des elektrischen Kontakts zwischen den Hauptkontaktbrücken 24
und den statischen Hauptkontakten 20 der Vorladekontaktträger 50 entlang der Hubrichtung
62 zur Schaltkammerkomponente 55 bewegt wird, steigt die kombinierte Federkraft der
Vorladekontaktfedern 36 und der Vorladekontaktträgerfeder 38 an, bis durch ein Anschlagen
des Vorladekontaktträgers 50 an der Anschlagfläche 39 die magnetische Kopplung am
Magneten 54 gelöst wird. Die Vorladekontaktträgerfeder 38 positioniert anschließend
den Vorladekontaktträger 50 in einer Lage, in der an den statischen Vorladekontakten
30 durch die Vorladekontaktbrücken 34 keine elektrisch leitende Verbindung vorliegt.
Aus FIG 3 geht die Ausgangslage des Schützes 10 hervor, wenn sowohl dessen Vorladekontakte
mit den statischen Vorladekontakten 30 und den Vorladekontaktbrücken 34 als auch dessen
Hauptkontakte mit den statischen Hauptkontakten 20 und den Hauptkontaktbrücken 24
geöffnet sind. Die Lage gemäß FIG 3 liegt vor, bevor ein Betätigungsvorgang des Schützes
10 gemäß den FIG 1 und 2 eingeleitet wird. Dabei ist die in FIG 3 nicht näher dargestellte
Magnetspule 48 deaktiviert und die Kontaktplättchen 28 an den statischen Hilfs- und
Hauptkontakten 30, 20 von den Hilfs- und Hauptkontaktbrücken 24, 34 getrennt. Zwischen
dem Magneten 54 und der ferromagnetischen Platte 43, die am Ende des Kopplungsfortsatzes
41 befestigt ist, liegt eine magnetische Kopplung vor, so dass die Bewegung des Hauptkontaktträgers
40 entlang der Hubrichtung 62 mit der Bewegung des Vorladekontaktträgers 50 gekoppelt
ist. In FIG 3 sind die Vorladekontaktfedern 36 entspannt und auf der Vorladekontaktträgerfeder
38 ist die Schaltkammerkomponente 55 an seinem Bodenabschnitt 56 schwimmend gelagert.
Der Kopplungsfortsatz 41 mit der ferromagnetischen Platte 43 erstreckt sich durch
die Ausnehmung 60, die im Bodenabschnitt 56 ausgebildet ist, so dass sich der Hauptkontaktträger
40 frei entlang der Hubrichtung 62 bewegen kann.
[0029] Zwischen der Vorladekontaktbrücke 34 und dem Federträger 52 des Vorladekontaktträgers
50 wird der Durchdruckweg 68 der Vorladekontaktfeder 36 definiert. Wird der Vorladekontaktträger
50 betätigt, durchfahren die Vorladekontakte 30 einen Vorladekontakthub 64, der dem
Abstand zwischen den Vorladekontaktbrücken 34 und den statischen Vorladekontakten
30 entspricht. Wenn durch die Vorladekontaktbrücken 34 eine elektrisch leitende Verbindung
an den statischen Vorladekontakten 30 hergestellt ist und sich der Vorladekontaktträger
50 weiter entlang der Hubrichtung 62 bewegt, wird die Vorladekontaktfeder 36 zusammengedrückt.
Dabei verringert sich der zwischen der Vorladekontaktbrücke 34 und dem Federträger
52 ausgebildete Durchdruckweg 68. Die kombinierte Bewegung des Vorladekontaktträgers
50 entlang des Vorladekontakthubs 64 und des Durchdruckwegs 68 entspricht dabei einer
Verlängerung des Arbeitshubs 65. Der Arbeitshub 65 liegt zwischen der Unterseite 57
des Bodenabschnitts 56 der Schaltkammerkomponente 55 und der Hauptkontaktbrücke 24.
Zusammen mit der Bewegung des Hauptkontaktträgers 40 entlang des Arbeitshubs 65 verringert
sich die Höhe des Hauptkontakthubs 66, der zwischen den statischen Hauptkontakten
20 und der Hauptkontaktbrücke 24 ausgebildet ist. Wenn die Höhe des Hauptkontakthubs
66 zu Null wird, liegt zwischen den Kontaktplättchen 28 an den statischen Hauptkontakten
20 und der Hauptkontaktbrücke 24 eine elektrisch leitende Verbindung vor. Bei einer
anschließenden weiteren schließenden Bewegung des Hauptkontaktträgers 40 verringert
sich die Höhe des Arbeitshubs 65 aufgrund der elastischen Lagerung der Hauptkontaktbrücken
24.
[0030] Der Arbeitshub 65 liegt in dem Bereich vor, der durch die Unterseite 57 des Bodenabschnitts
56 und die Hauptkontaktbrücke 24 definiert ist. Dadurch wird der Raum, der durch die
von Trennwänden 45 definierten Hauptkontaktzelle 47 gegeben ist, besser ausgenutzt,
so dass das Schütz 10 entlang der Hubrichtung 62 platzsparend ausgebildet ist. Nachdem
die elektrische leitende Verbindung an den statischen Hauptkontakten hergestellt ist,
erfolgt ein Lösen der magnetischen Kopplung zwischen dem Magneten 54 und dem Kopplungsfortsatz
41. Dadurch stellt sich die in FIG 4 dargestellte Lage der Schaltmechanik des Schützes
10 ein.
[0031] In FIG 4 ist die Lage der Komponenten der Schaltmechanik des Schützes 10 dargestellt,
die sich nach einem Betätigungsvorgang ausgehend von der in FIG 3 abgebildeten Ausgangslage
einstellt. In FIG 4 liegt zwischen der Hauptkontaktbrücke 24 und den statischen Hauptkontakten
20 über Kontaktplättchen 28 eine elektrisch leitende Verbindung vor. Dabei definieren
die Kontaktplättchen 28 eine an jeweils einem statischen Hauptkontakt 20 eine Kontaktebene
26. Ferner weist der Hauptkontakthub 66 gemäß FIG 3 in FIG 4 eine Höhe von Null auf
und ist nicht näher dargestellt. Der Arbeitshub 65 zwischen der Hauptkontaktbrücke
24 und der Unterseite 57 des Bodenabschnitts 56 der Schaltkammerkomponente 55 weist
seine maximale Höhe auf. Der Hauptkontaktträger 40 wird über die nicht näher dargestellte
Magnetspule 48 in Position gehalten, so dass die elektrisch leitende Verbindung an
den statischen Hauptkontakten 20 dauerhaft gewährleistet ist. Die Trennwände 45, die
am Hauptkontaktträger 40 eine Mehrzahl an Hauptkontaktzellen 47 definieren, erstrecken
sich jeweils mit ihrem Kopplungsfortsatz 41 durch die Ausnehmung 60 im Bodenabschnitt
56. Das Ende des Kopplungsfortsatzes 41, das mit der ferromagnetischen Platte 43 versehen
ist, befindet sich auf der dem Vorladekontaktträger 50 zugewandten Seite des Bodenabschnitts
56. Gegenüber des Kopplungsfortsatzes 41 ist der Vorladekontaktträger 50 angeordnet,
der von der Vorladekontaktträgerfeder 38 vom Bodenabschnitt 56 weggedrückt wird. Zwischen
dem Magneten 54 und dem Kopplungsfortsatz 41 liegt ein Abstand vor, über den die zwischen
dem Magneten 54 und der ferromagnetischen Platte 43 vorliegende Magnetkraft geringer
ist als die von der nicht dargestellten Magnetspule 48 auf den Hauptkontaktträger
40 ausgeübte Haltekraft. Die Magnetkraft zwischen dem Magneten 54 und der ferromagnetischen
Platte 43 ist deutlich geringer als die Federkraft der Vorladekontaktträgerfeder 38.
[0032] Die Federkraft der Vorladekontaktträgerfeder 38 bewirkt eine schwimmende Lagerung
des Vorladekontaktträgers 50. In FIG 4 liegt zwischen den Vorladekontaktbrücken 34
und den statischen Vorladekontakten 30, die an der Kontaktwandung 59 der Schaltkammerkomponente
55 befestigt sind, eine Vorladekontakthub 64 vor. Ferner liegt zwischen dem Vorladekontaktträger
34 und dem Federträger 52 des Vorladekontaktträgers 50 ein Durchdruckweg 68 vor. Die
Vorladekontaktbrücke 34 ist mit einer Vorladekontaktfeder 36 am Federträger 52 befestigt.
[0033] FIG 5 zeigt in einer Detailansicht die magnetische Kopplung mit dem Magneten 54 und
dem mit der ferromagnetischen Platte 43 versehen Kopplungsfortsatz 41 im gekoppelten
Zustand. Der gekoppelte Zustand entspricht dabei einer Ausgangslage des Schützes 10
gemäß FIG 3. Der Kopplungsfortsatz 41 erstreckt sich durch die Ausnehmung 60, die
im Bodenabschnitt 56 der Schaltkammerkomponente 55 ausgebildet ist und befindet sich
im Wesentlichen zwischen den mit Kontaktplättchen 28 besetzten statischen Vorladekontakten
20 und dem Bodenabschnitt 56. Insgesamt befindet sich der Kopplungsfortsatz 41 mit
der ferromagnetischen Platte 43 auf der dem Vorladekontaktträger 50 zugewandten Seite
des Bodenabschnitts 56. Der Magnet 54 am Vorladekontaktträger 50 ragt aus diesem heraus.
Zwischen dem Vorladekontaktträger 50 und der Schaltkammerkomponente 55 ist ferner
die Vorladekontaktträgerfeder 38 angeordnet, auf der der Vorladekontaktträger 50 schwimmend
gelagert ist. In FIG 5 übt die Vorladekontaktträgerfeder 38 zusammen mit den nicht
näher dargestellten Vorladekontaktfedern 36 zusammen, die zwischen Trennwänden 70
des Vorladekontaktträgers 50 angeordnet sind, eine Druckkraft aus, die der Magnetkraft
zwischen dem Magneten 54 und der ferromagnetischen Platte 43 entgegen gerichtet ist.
Dabei übersteigt die Magnetkraft die Druckkraft der Vorladekontaktträgerfeder 38 und
der Vorladekontaktfedern 36. Bei einer Bewegung des Hauptkontaktträgers 40 durch die
nicht abgebildete Magnetspule 48 folgt der Vorladekontaktträger 50 dem Hauptkontaktträger
40. Wenn der Vorladekontaktträger 50 die Anschlagfläche 39 erreicht, wird die magnetische
Kopplung zwischen dem Magneten 54 und der ferromagnetischen Platte 43 gelöst. Dabei
stellt sich eine Lage der Komponenten ein, wie in FIG 6 abgebildet.
[0034] In FIG 6 ist schematisch die gelöste magnetische Kopplung im Schütz 10 zwischen dem
Magneten 54 und dem Kopplungsfortsatz 41 mit der ferromagnetischen Platte 43 in einer
Detailansicht abgebildet. Die gelöste magnetische Kopplung hebt sich von FIG 5 dadurch
ab, dass zwischen dem Vorladekontaktträger 50 und der ferromagnetischen Platte 43
ein Abstand ausgebildet ist, der einem Federweg 61 der Vorladekontaktträgerfeder 38
entspricht. Die Vorladekontaktträgerfeder 38, die zwischen dem Vorladekontaktträger
50 und dem Bodenabschnitt 56 der Schaltkammerkomponente 55 angeordnet ist, nimmt in
FIG 6 eine Gleichgewichtslage ein, die sich durch die schwimmende Lagerung des Vorladekontaktträgers
50 auf der Schaltkammerkomponente 55 einstellt. Ferner übersteigt der Federweg 61
den Abstand, über den der Magnet 54 eine Magnetkraft auf die ferromagnetischen Platte
43 ausübt. Der Kopplungsfortsatz 41 ist an die Trennwand 45 am Hauptkontaktträger
40 angeformt und befinde sich mit der ferromagnetischen Platte 43 auf der Seite des
Bodenabschnitts 56, die dem Vorladekontaktträger 50 zugewandt ist. Dabei erstreckt
sich der Kopplungsfortsatz 41 durch die Ausnehmung 60, die im Bodenabschnitt 56 der
Schaltkammerkomponente 55 ausgebildet ist. Die auf den Hauptkontaktträger 40 einwirkende
Haltekraft durch die nicht abgebildete Magnetspule 48 ist so hoch, dass der Hauptkontaktträger
40 für den Vorladekontaktträger 50 im Wesentlichen ein festen Widerlager ist, so dass
sich der Vorladekontaktträger 50 unabhängig vom Hauptkontaktträger 40 entlang der
Hubrichtung 62 bewegen kann.
1. Schütz (10), umfassend einen beweglichen Hauptkontaktträger (40), der mindestens eine
Hauptkontaktzelle (47) aufweist, und einen Vorladekontaktträger (50), der mittels
einer Vorladekontaktträgerfeder (38) auf einer Schaltkammerkomponente (55) mit einem
statischen Vorladekontakt (30) elastisch aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorladekontaktträger (50) mittels eines Magneten (54) mit einem Kopplungsfortsatz
(41) am Hauptkontaktträger (40) lösbar verbindbar ist.
2. Schütz (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkammerkomponente (55) eine Anschlagfläche (39) aufweist, die zu einem Lösen
einer magnetischen Kopplung des Magneten (54) ausgebildet ist.
3. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsfortsatz (41) einstückig mit einer Trennwand (45) des Hauptkontaktträgers
(40), die die mindestens eine Hauptkontaktzelle (47) begrenzt, ausgebildet ist, oder
an einer Strebe angeordnet ist, die mindestens zwei Trennwände (45) des Hauptkontaktträgers
(40), die die mindestens eine Hauptkontaktzelle (47) begrenzen, verbindet.
4. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bodenabschnitt (56) der Schaltkammerkomponente (55) eine Ausnehmung (60)
ausgebildet ist, durch die sich der Kopplungsfortsatz (41) erstreckt.
5. Schütz (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (60) eine umlaufende Umrandung oder eine Umrandung mit Endpunkten
aufweist.
6. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltkammerkomponente (55) fest mit einem Gehäuse (12) des Schützes (10) verbunden
ist.
7. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptkontaktträger (40) einen ferromagnetischen Anker (46) aufweist, der mittels
einer Magnetspule (48) an einem Boden (16) des Gehäuses (12) bewegbar ist.
8. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorladekontaktträger (50) einstückig ausgebildet ist.
9. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorladekontaktbrückenfeder (36) zwischen einer Vorladekontaktbrücke (34) und
dem Vorladekontaktträger (50) angeordnet ist, und der Federweg der Vorladekontaktbrückenfeder
(36) bei einer Betätigung des Vorladekontaktträgers (50) einem Durchdruckweg (68)
des Vorladekontaktträgers (50) entspricht.
10. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Kopplungsfortsatz (41) eine ferromagnetischen Platte (43) zur lösbaren Kopplung
mit dem Magneten (54) angeordnet ist.
11. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die statischen Hauptkontakte (20) und/oder die statischen Vorladekontakte (30) und/oder
die Hauptkontaktträger (34) und/oder die Vorladekontaktträger (24) jeweils mit einem
Kontaktplättchen (28) versehen sind.
12. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Schütz (10) mehrpolig ausgebildet ist und eine Mehrzahl an Hauptkontaktbrücken
(24) und Vorladekontaktbrücken (24) aufweist.
13. Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schütz (10) als Kondensatorschütz, Motorschütz oder Hilfsschütz ausgebildet ist.
14. Schaltschrank, umfassend eine Hutschiene mit einer Mehrzahl an Schaltgeräten und mindestens
einem Schütz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der mindestens eine Schütz
(10) eine mit den Schaltgeräten identische Einbautiefe aufweist.