[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät mit einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige
Schaltstellungsanzeige mit einer Betätigungsmechanik, die ein Betätigungselement aufweist
und über eine erste Übertragungsmechanik mit einem Schaltschloss in Wirkverbindung
steht, welches über eine zweite Übertragungsmechanik einen Schalthebel bedient, und
mit einem Kontaktsystem, welches ein fest positioniertes Schaltstück mit Kontakten
aufweist, welches gegenüberliegend zu einem beweglichen Schaltstück mit Kontakten
angeordnet ist, welches in einem Kontaktschieber geführt ist, wobei der Schalthebel
in Wirkverbindung mit dem beweglichen Schaltstück steht.
[0002] Schaltgeräte, insbesondere Leistungsschalter, dienen unter Anderem dem sicheren Abschalten
bei einem Kurzschluss und schützen dadurch Verbraucheranlagen. Ferner eignen sich
elektrische oder mechanische Schalteinheiten für das betriebsmäßige manuelle Schalten
von Verbrauchern sowie zur sicheren Trennung einer Anlage vom Stromnetz bei Wartungsarbeiten
oder bei Änderungen an der Anlage. Elektrische Schalteinheiten werden häufig elektromagnetisch
betrieben.
[0003] Das heißt, derartige Schalteinheiten sind technisch hochwertige elektrische Schaltgeräte
mit integriertem Schutz für Motoren, Leitungen, Transformatoren und Generatoren. Näheren
Einsatz finden sie an Funktionsstellen mit geringerer Schalthäufigkeit. Derartige
Schalteinheiten sind neben dem Kurzschlussschutz auch für den Überlastschutz geeignet.
[0004] Im Fall eines Kurzschlusses schaltet eine elektrische Schalteinheit eine elektrische
Anlage sicher ab. Somit bietet diese einen Sicherungsschutz vor Überlastung. Jeder
Leiter, durch den Strom fließt, erwärmt sich mehr oder weniger stark. Die Erwärmung
hängt dabei vom Verhältnis der Stromstärke zum Stromleiterquerschnitt ab, der so genannten
Stromdichte. Die Stromdichte darf nicht zu groß werden, da sonst durch zu hohe Erwärmung
die Leiterisolationen verschmoren, wodurch möglicherweise ein Brand ausgelöst werden
kann. Um elektrische Anlagen gegen diese schädigenden Auswirkungen zu schützen, werden
Schalteinheiten als Überstrom-Schutzeinrichtungen verwendet.
[0005] Leistungsschalter weisen zwei voneinander getrennt wirkende Auslösemechanismen für
den Überlast- und Kurzschlussschutz auf. Beide Auslöser sind in Reihe geschaltet.
Den Schutz beim Kurzschluss übernimmt ein zeitlich nahezu unverzögert wirkender elektromagnetischer
Auslöser. Beim Kurzschluss entklinkt der elektromagnetische Auslöser unverzögert ein
Schaltschloss des Leistungsschalters. Ein Schaltanker trennt das Schaltstück, ehe
der Kurzschlussstrom seinen Höchstwert erreichen kann.
[0006] Bekannte Schalteinheiten weisen eine Kontaktschiebereinheit mit einem Kontaktschieber
und einem beweglichen Schaltstück auf. Das bewegliche Schaltstück weist ferner elektrische
Kontakte auf. Ferner weisen derartige Schalteinheiten erste Kontakte zu einer Stromleitung
auf. In einem eingeschalteten Zustand kontaktieren die elektrischen Kontakte des beweglichen
Schaltstücks die festen Kontakte der Schalteinheit. Im Kurzschlussfall werden die
elektrischen Kontakte des beweglichen Schaltstücks von den festen Kontakten gelöst,
so dass der Stromfluss unterbrochen wird. Hierbei wird das bewegliche Schaltstück
von den festen Kontakten gelöst.
[0007] Leistungsschalter erfüllen neben ihren Schutzfunktionen als Überlast- und Kurzschlussauslöser,
wie oben schon erwähnt, auch das normative Ein- und Ausschalten von Motoren. Zum Nachweis
dieser Funktion müssen die Leistungsschalter nach der Produktnorm den zehnfachen Motornennstrom
einschalten können. Um diese Grenzbelastung gewährleisten zu können, ist es notwendig,
dass der Leistungsschalter die Doppelunterbrechung der drei Strombahnen in Form jeweils
einer beweglichen Brücke mit zwei beweglichen Kontaktstellen und zwei festen Kontaktstellen,
nahezu gleichzeitig und in einer Sprungfunktion schließt.
[0008] Zur Realisierung dieser Funktion wird über eine handbetätigte Mechanik in Form eines
Betätigungselements, eines Schaltschlosses und einer Betätigungskette, der Kontaktapparat
aus Kontaktschieber und einer beweglichen Brücke freigegeben. Die Freigabe erfolgt
durch eine so genannte Schnelleinschaltung. Dabei werden die drei Kontaktsysteme durch
eine Mechanik erst dann freigegeben, nachdem das Schaltschloss bereits nahezu aber
dennoch noch nicht vollständig eingeschaltet wurde. Nun bestimmt der Federspeicher
in Form einer Kontaktlastfeder die Kinematik des Kontaktsystems beim Einschalten.
[0009] Der Kontaktschieber wird während des Einschaltvorganges beschleunigt und bewegt sich
auch nach dem Auftreffen der Brücken auf den Festschaltstücken weiter, bis er an einem
Anschlag reflektiert wird. Durch die Reflexion und der daraus resultierenden kinetischen
Energie des Kontaktschiebers kommt es zu einem erneuten Öffnen des Kontaktsystems.
Dies kann bei einem gleichzeitig erhöhten Strom in dieser Strombahn zu Verschweißungen
führen. Für den Fall, dass die Hauptkontakte verschweißt sind, besteht die Anforderung,
dass das Betätigungselement nicht in eine absperrbare, ausgeschaltete Position überführt
werden kann. Demnach besteht die technische Anforderung, die Schaltstellungsanzeige
bei verschweißten Hauptkontakten zu blockieren und diese Schaltstellung sicher und
zuverlässig anzuzeigen.
[0010] Demgemäß besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Schaltgerät mit
einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei verschweißten
Hauptkontakten zu schaffen.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schaltgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausund Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden können, sind der Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Schaltgerät mit einer Blockiervorrichtung
für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige gelöst mit einer Betätigungsmechanik,
die ein Betätigungselement aufweist und über eine erste Übertragungsmechanik mit einem
Schaltschloss in Wirkverbindung steht, welches über eine zweite Übertragungsmechanik
einen Schalthebel bedient, und mit einem Kontaktsystem, welches ein fest positioniertes
Schaltstück mit Kontakten aufweist, welches gegenüberliegend zu einem beweglichen
Schaltstück mit Kontakten angeordnet ist, welches in einem Kontaktschieber geführt
ist, wobei der Schalthebel in Wirkverbindung mit dem beweglichen Schaltstück steht.
Die Erfindung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die erste Übertragungsmechanik
eine Antriebswelle aufweist, die sowohl an das Schaltschloss, als auch an eine separate
Blockiervorrichtung gekoppelt ist, durch welche eine Schaltstellung für ein Kontaktsystem
mit verschweißten Kontakten übertragbar ist.
[0013] Der Kern der Erfindung besteht darin, dass auf der Antriebswelle ein drehbar gelagertes
Teil in Form eines Drehsperrriegels aufgesteckt ist. Dieser Drehsperrriegel weist
eine Nase auf, die als Fangzinken dient und in Wirkverbindung steht mit einer Fangfläche,
die an einem Bauteil, vorzugsweise einem Gegenrad, der ersten Übertragungsmechanik
positioniert ist. Die Winkelposition des Drehsperrriegels wird nicht über die Schaltschlosskinematik
inklusive der Antriebswelle gesteuert. Die Ansteuerung erfolgt außerhalb des Schaltschlosses
über eine direkte Wirkverbindung mit einem Sperrhebel zu einem Bewegungsübertragungsteil
in Form eines Anlenkhebels, der in Bewegungsrichtung gesehen näher an den Hauptkontakten
liegt. Der Sperrhebel ist also einerseits mit dem Anlenkhebel verbunden und nimmt
andererseits einen Zapfen des Drehsperrriegels in seiner Lagerstelle auf. Somit wird
jede Lateralbewegung des Anlenkhebels direkt in einen Drehwinkel des Drehsperrriegels
umgesetzt. Für den Fall, dass die Hauptkontakte verschweißt sind, stellt sich demzufolge
eine Drehwinkelposition am Drehsperrriegel ein, bei welcher die Fangfläche auf den
Fangzinken trifft, so dass die ausgeschaltete Schaltstellungsposition blockiert ist,
infolge dessen das Schaltgerät nicht mehr absperrbar ist. Um die für die Schaltblockade
im ausgeschalteten Schaltstellungszustand notwendige Abstützgegenkraft gewährleisten
zu können, weisen der Drehsperrriegel und die Antriebswelle jeweils entsprechend ausgebildete
Abstützbereiche auf, die sich unter Drehmoment- beziehungsweise Krafteinwirkung, aneinander
abstützen.
[0014] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen
sein, dass die Antriebswelle über einen auf die Antriebswelle aufgesteckten Drehsperrriegel
an die Blockiervorrichtung gekoppelt ist. Dabei ist die Blockiervorrichtung aus Drehsperrriegel
und Sperrhebel ausgebildet, der über ein Lager auf einen Zapfen des Drehsperrriegels
zugreift und somit in Wirkverbindung mit dem Drehsperrriegel steht.
[0015] In einer Fortführung dieses erfindungsgemäßen Konzepts kann es vorgesehen sein, dass
die Blockiervorrichtung einen Sperrhebel aufweist, der an einem ersten Ende über ein
Lager am Drehsperrriegel gekoppelt ist und der an seinem zweiten Ende in Wirkverbindung
mit einem Anlenkhebel steht, der den Schalthebel beaufschlagt. Die zweite Übertragungsmechanik
bildet im Wesentlichen der Anlenkhebel, der den Schalthebel betätigt, der in Wirkverbindung
mit dem Kontaktsystem aus fest positioniertem und beweglichem Schaltstück steht. Der
Sperrhebel stellt das Verbindungsglied zwischen Drehsperrriegel und Anlenkhebel dar.
[0016] In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung kann ein weiteres Konzept darin bestehen,
dass der Drehsperrriegel eine als Fangfläche dienende Nase aufweist. Dies als Fangfläche
dienende Nase greift mit einem Fangzinken, der an der ersten Übertragungsmechanik
in Form eines Gegenrades positioniert ist, ineinander. Dieses Ineinandergreifen der
Fangfläche mit dem Fangzinken bildet die Schaltblockade, durch welche das Schaltgerät
letztendlich nicht mehr absperrbar ist, sondern einen Schaltstellungszustand anzeigt,
der ein verschweißtes Kontaktsystem anzeigt.
[0017] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass auf die Antriebswelle ein Drehsperrriegel als Teil der Blockiervorrichtung aufgesteckt
ist. Die Blockiervorrichtung, die im Wesentlichen den Drehsperrriegel und den Sperrhebel
umfasst, ermöglicht eine separate und sichere Übertragung des Schaltstellungszustandes
bei verschweißtem Kontaktsystem.
[0018] In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung kann ein weiteres Konzept darin bestehen,
dass die erste Übertragungsmechanik ein an das Betätigungselement gekoppeltes Gegenrad
aufweist, welches eine Fangfläche aufweist. Das Zusammenspiel aus Fangzinken am Drehsperrriegel
und Fangfläche am Gegenrad stellt die Schaltblockade dar, die dazu führt, dass das
Schaltgerät nicht absperrbar ist.
[0019] Eine erfindungsgemäße Weiterführung dieses Konzepts kann darin bestehen, dass die
Fangfläche am Gegenrad als Zylindermantelteilabschnittsfläche ausgebildet ist. Die
Ausgestaltung der Fangfläche als Zylindermantelteilabschnittsfläche bietet den Vorteil,
dass diese Fläche an die Krümmung des Gegenrads angepasst ist, so dass die Gefahr
minimiert wird, dass der Fangzinken abbrechen könnte.
[0020] Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass das Schaltgerät ein Leistungsschalter
ist.
[0021] Das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige
Schaltstellungsanzeige bei verschweißtem Kontaktsystem weist ein manuell zu betätigendes
Betätigungselement auf, welches in Wirkverbindung mit einem Gegenrad steht, das an
eine Antriebswelle gekoppelt ist. Die Flächennormale des Gegenrades steht dabei im
Wesentlichen orthogonal zur Drehachse der Antriebswelle beziehungsweise die Fläche
des Gegenrades ist im Wesentlichen parallel zur Drehachse der Antriebswelle positioniert.
Die Antriebswelle ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet und geht an einem Ende
in eine Kreissegmentteilabschnittskontur über. Über diese Kreissegmentteilabschnittskontur
ist die Antriebswelle an eine Zahnwippe eines Schaltschlosses gekoppelt, in dem diese
Kreissegmentteilabschnittskontur in eine Ausnehmung in der Zahnwippe eingreift. Aus
der im Wesentlichen zylindrischen Grundform der Antriebswelle ragt ein erster Fangzinken
heraus, der als Abstützfläche für eine Fangfläche, die vorzugsweise in Form einer
Zylindermantelteilabschnittsfläche ausgeformt ist, am Gegenrad ausgebildet ist. Die
Beaufschlagung des ersten Fangzinkens an der Antriebswelle mit der Fangfläche am Gegenrad
erfolgt im ausgeschalteten Schaltungszustand.
[0022] Auf die Antriebswelle ist ein Drehsperrriegel aufgesteckt, der zylinderförmig ausgebildet
ist. Am Drehsperrriegel ist ein zweiter Fangzinken angeformt, auf welchen die Fangfläche
am Gegenrad trifft, wenn das Kontaktsystem verschweißt ist. Der zweite Fangzinken
am Drehsperrriegel blockiert die Fangfläche am Gegegenrad, so dass diese nicht weiter
zum ersten Fangzinken an der Antriebswelle umgesetzt werden kann und der ordnungsgemäße
ausgeschaltete Schaltungszustand, bei welchem die Schaltstücke des Kontaktsystems
voneinander beabstandet sind und das Schaltgerät absperrbar ist, nicht erreicht wird.
Zudem ist am Drehsperrriegel ein Zapfen angeordnet, der mit einem Lager eines Sperrhebels
gekoppelt ist.
[0023] Der Sperrhebel steht in Wirkverbindung mit einem Anlenkhebel, der mit einem Schalthebel
gekoppelt ist, über welchen das Kontaktsystem aus fest positioniertem Schaltstück
und beweglichem Schaltstück, welches in einem Kontaktschieber geführt ist, betätigt
wird. Der Sperrhebel dient dabei als Blockiervorrichtung und verhindert, dass die
ausgeschaltete Schaltstellung erreicht werden kann. Der Anlenkhebel dient als Übertragungsmechanik
vom Kontaktsystem zum Betätigungselement, welches als Schaltstellungszustandsanzeige
dient.
[0024] Das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige
Schaltstellungsanzeige bei verschweißtem Kontaktsystem zeichnet sich dadurch aus,
dass die Blockiervorrichtung separat neben der Schaltschlosskinematik geführt ist
und über ein separates Bauteil in Form eines Drehsperrriegels, welcher auf die Antriebswelle
aufgesteckt wird und nicht einstückig mit der Antriebswelle verbunden ist, umgesetzt
wird. Die Wickelposition, die der Drehsperrriegel auf der Antriebswelle einnimmt,
ist direkt und somit an der Schaltschlosskinematik vorbei, ansteuerbar. Durch die
separat ausgeführte Blockiervorrichtung besteht keine Toleranzabhängigkeit mehr zwischen
den Bauteilen. Die Blockierposition ist mechanisch präzise definiert.
[0025] Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung erläutert.
[0026] Dabei zeigen schematisch:
Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen
Schaltgeräts mit einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige
bei verschweißtem Kontaktsystem;
Fig. 2 in einer Explosionsdarstellung der Teilbereich des Schaltgeräts nach Fig. 1;
Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung ein erfindungsgemäßer Drehsperrriegel
für die Blockiervorrichtung;
Fig. 4 in einer perspektivischen Darstellung die Auslösemechanik der Blockiervorrichtung
bei verschweißten Kontaktsystem;
Fig. 5 in einer perspektivischen Darstellung die Übertragungskette vom Betätigungselement
zum Kontaktsystem im ausgeschalteten Zustand;
Fig. 6 in einer perspektivischen Darstellung die Übertragungskette vom Betätigungselement
zum Kontaktsystem im eingeschalteten Zustand; und
Fig. 7 in einer perspektivischen Darstellung die Übertragungskette vom Betätigungselement
zum Kontaktsystem bei verschweißtem Kontaktsystem.
[0027] Fig. 1 zeigt einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Schaltgeräts mit einer Blockiervorrichtung
für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige bei verschweißtem Kontaktsystem. Das
Schaltgerät weist ein manuell zu betätigendes Betätigungselement 1 auf, welches in
Wirkverbindung mit einem Gegenrad 2 steht, das an eine Antriebswelle 3 gekoppelt ist.
Die Flächennormale des Gegenrads 2 steht dabei im Wesentlichen orthogonal zur Drehachse
der Antriebswelle 3 beziehungsweise die Fläche des Gegenrades 2 ist im Wesentlichen
parallel zur Drehachse der Antriebswelle 3 positioniert. Die Antriebswelle 3 ist vorzugsweise
zylindrisch ausgebildet und geht an einem Ende in eine Kreissegmentteilabschnittskontur
4 über. Über diese Kreissegmentteilabschnittskontur 4 ist die Antriebswelle 3 an eine
Zahnwippe eines Schaltschlosses gekoppelt, in dem diese Kreissegmentteilabschnittskontur
4 in eine Ausnehmung in der Zahnwippe eingreift. Aus der im Wesentlichen zylindrischen
Grundform der Antriebswelle 3 ragt ein erster Fangzinken 5 heraus, der als Abstützfläche
für eine Fangfläche 6, die vorzugsweise in Form einer Zylindermantelteilabschnittsfläche
ausgeformt ist, am Gegenrad ausgebildet ist. Die Beaufschlagung des ersten Fangzinkens
5 an der Antriebswelle 3 mit der Fangfläche 6 am Gegenrad 2 erfolgt im ausgeschalteten
Schaltungszustand.
[0028] Auf die Antriebswelle 3 ist ein Drehsperrriegel 7 aufgesteckt, der zylinderförmig
ausgebildet ist. Am Drehsperrriegel 7 ist ein zweiter Fangzinken 8 angeformt, auf
welchen die Fangfläche 6 am Gegenrad 2 trifft, wenn das Kontaktsystem verschweißt
ist. Der zweite Fangzinken 8 am Drehsperrriegel 7 blockiert die Fangfläche 6 am Gegenrad
2, so dass diese nicht weiter zum ersten Fangzinken 5 an der Antriebswelle 3 umgesetzt
werden kann und der ordnungsgemäß ausgeschaltete Schaltungszustand, bei welchem die
Schaltstücke des Kontaktsystems voneinander beabstandet sind und das Schaltgerät absperrbar
ist, nicht erreicht wird. Zudem ist am Drehsperrriegel 7 ein Zapfen 9 angeordnet,
der mit einem Lager 10 eines Sperrhebels 11 gekoppelt ist, der zusammen mit dem Drehsperrriegel
7 die Blockiervorrichtung bildet.
[0029] Der Sperrhebel 11 steht in Wirkverbindung mit einem Anlenkhebel 12, der mit einem
Schalthebel 13 gekoppelt ist, über welchen das Kontaktsystem 14 aus fest positioniertem
Schaltstück und beweglichem Schaltstück 15, welches in einem Kontaktschieber 16 geführt
ist, betätigt wird. Der Sperrhebel 11 ist dabei Teil der Blockiervorichtung und verhindert,
dass die ausgeschaltete Schaltstellung erreicht werden kann. Der Anlenkhebel 12 dient
als Übertragungsmechanik zwischen Kontaktsystem 14 und Betätigungselement 1, welches
als Schaltstellungszustandsanzeige dient.
[0030] Fig. 2 zeigt die für die Blockiervorrichtung relevanten Bauteile in einer Explosionsdarstellung.
Fig. 2 zeigt im Wesentlichen die Zweiteiligkeit aus Antriebswelle 3 und Drehsperrriegel
7, der auf die Antriebswelle 3 aufgesteckt wird. Bei richtiger Positionierung des
Drehsperrriegels 7 auf der Antriebswelle 3 greift ein Zapfen 17 des kombinierten Bauteils
aus Betätigungselement 1 und Gegenrad 2 in eine Ausnehmung 18 des zylindrisch ausgeformten
Drehsperrriegels 7. Bei richtiger Positionierung des Drehsperrriegels 7 auf der Antriebswelle
3 wird der Zapfen 9 des Drehsperrriegels 7 außenseitig an der Antriebswelle 3 vorbeigeführt,
so dass er in das Lager 10 des Sperrhebels 11 eingreifen kann.
[0031] Fig. 3 zeigt den Drehsperrriegel 7, der zusammen mit dem Sperrhebel 11 die Blockiervorrichtung
für einen Schaltstellungszustand bei verschweißtem Kontaktsystem bildet. Der Drehsperrriegel
7 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgeformt, wobei aus der zylindrischen Grundform
des Drehsperrriegels 7 der zweite Fangzinken 8 herausragt, der bei vorliegendem verschweißtem
Kontaktsystem das Durchgleiten der Fangfläche 6 am Gegenrad 2, die vorzugsweise als
Zylindermantelteilabschnittsfläche ausgebildet ist, verhindert. Unterhalb des zweiten
Fangzinkens 8 ist der Zapfen 9 angeordnet, der an das Lager 10 des Sperrhebels 11
gekoppelt ist.
[0032] In Fig. 4 ist die Auslösemechanik der Blockiervorrichtung bei einem verschweißten
Kontaktsystem dargestellt. Dabei schlägt die Fangfläche 6 des Gegenrades 2 an den
zweiten Fangzinken 8 des Drehsperrriegels 7 an. Die Fangfläche 6 des Gegenrades kann
somit nicht zum ersten Fangzinken 5 der Antriebswelle 3 durchgleiten. Dies führt dazu,
dass das Betätigungselement 1 in einer Halbstellung zwischen der ausgeschalteten Schaltstellung
und der eingeschalteten Schaltstellung fest steckt, wodurch das Betätigungselement
auch als Schaltstellungzustandsanzeige dient.
[0033] In Fig. 5 ist die Übertragungskette vom Betätigungselement 1 zum Kontaktsystem 14
im ausgeschalteten Zustand dargestellt. Im ausgeschalteten Zustand ist das bewegliche
Schaltstück 15 vom fest positionierten Schaltstück beabstandet.
[0034] Fig. 6 zeigt die Übertragungskette vom Betätigungselement 1 zum Kontaktsystem 14
im eingeschalteten Zustand. Im eingeschalteten Zustand liegt das bewegliche Schaltstück
15 auf dem festpositionierten Schaltstück auf. Das Betätigungselement 1 ist dabei
um 90° zum Betätigungselement im ausgeschalteten Zustand verdreht.
[0035] Fig. 7 zeigt die Übertragungskette vom Betätigungselement 1 zum Kontaktsystem 14
bei verschweißtem Kontaktsystem 14. Auch bei einem verschweißten Kontaktsystem 14
liegt das bewegliche Schaltstück 15 auf dem festpositionierten Schaltstück auf. Das
Betätigungselement 1 befindet sich bei einem verschweißten Kontaktsystem in einer
Zwischenstellung zwischen ausgeschaltetem Zustand und eingeschaltetem Zustand.
[0036] Das erfindungsgemäße Schaltgerät mit einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige
Schaltstellungsanzeige bei verschweißtem Kontaktsystem zeichnet sich dadurch aus,
dass die Blockiervorrichtung separat neben der Schaltschlosskinematik geführt ist
und über ein separates Bauteil in Form eines Drehsperrriegels, welcher auf die Antriebswelle
aufgesteckt wird und nicht einstückig mit der Antriebswelle verbunden ist, umgesetzt
wird. Die Winkelposition, die der Drehsperrriegel auf der Antriebswelle einnimmt,
ist direkt und somit an der Schaltschlosskinematik vorbei ansteuerbar. Durch die separat
ausgeführte Blockiervorrichtung besteht keine Toleranzabhängigkeit mehr zwischen den
Bauteilen. Die Blockierposition ist mechanisch präzise definiert.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Betätigungselement
- 2
- Gegenrad
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Kreissegmentteilabschnittskontur
- 5
- erster Fangzinken
- 6
- Fangfläche
- 7
- Drehsperrriegel
- 8
- zweiter Fangzinken
- 9
- Zapfen
- 10
- Lager
- 11
- Sperrhebel
- 12
- Anlenkhebel
- 13
- Schalthebel
- 14
- Kontaktsystem
- 15
- Schaltstück
- 16
- Kontaktschieber
- 17
- Zapfen
- 18
- Ausnehmung
1. Schaltgerät mit einer Blockiervorrichtung für eine zuverlässige Schaltstellungsanzeige
mit:
- einer Betätigungsmechanik, die ein Betätigungselement (1) aufweist und über eine
erste Übertragungsmechanik mit einem Schaltschloss in Wirkverbindung steht, welches
über eine zweite Übertragungsmechanik einen Schalthebel (13) bedient und;
- einem Kontaktsystem (14), welches ein fest positioniertes Schaltstück mit Kontakten
aufweist, welches gegenüberliegend zu einem beweglichen Schaltstück (15) mit Kontakten
angeordnet ist, welches in einem Kontaktschieber (16) geführt ist,
wobei der Schalthebel (13) in Wirkverbindung mit dem beweglichen Schaltstück (15)
steht,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Übertragungsmechanik eine Antriebswelle (3) aufweist, die sowohl an das
Schaltschloss als auch an eine separate Blockiervorrichtung gekoppelt ist, durch welche
eine Schaltstellung für eine Kontaktanordnung mit verschweißten Kontakten übertragbar
ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Antriebswelle (3) ein Drehsperrriegel als Teil der Blockiervorrichtung aufgesteckt
ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Blockiervorrichtung einen Sperrhebel (11) aufweist, der an einem ersten Ende über
ein Lager (10) am Drehsperrriegel (7) gekoppelt ist und der an einem zweiten Ende
in Wirkverbindung mit einem Anlenkhebel (12) steht, der den Schalthebel (13) beaufschlagt.
4. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Drehsperrriegel (7) einen zweiten Fangzinken (8) aufweist.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Drehsperrriegel (7) einen Zapfen (9) aufweist, welcher in das Lager (10) des Sperrhebels
(11) greift.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Übertragungsmechanik ein an das Betätigungselement (1) gekoppeltes Gegenrad
(2) aufweist, welches eine Fangfläche (6) aufweist.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fangfläche am Gegenrad (2) als Zylindermantelteilabschnittsfläche ausgebildet
ist.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaltgerät ein Leistungsschalter ist.