(19)
(11) EP 3 009 045 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.04.2016  Patentblatt  2016/16

(21) Anmeldenummer: 15189553.9

(22) Anmeldetag:  13.10.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 88/00(2006.01)
A47B 88/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 16.10.2014 DE 202014104929 U

(71) Anmelder: Grass GmbH
6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Grabher, Günter
    6972 Fußach (AT)
  • Amann, Jürgen
    6890 Lustenau (AT)
  • Pirker, Patrick
    6972 Fußach (AT)

(74) Vertreter: Otten, Roth, Dobler & Partner mbB Patentanwälte 
Großtobeler Straße 39
88276 Berg / Ravensburg
88276 Berg / Ravensburg (DE)

   


(54) ZARGE FÜR EINE SCHUBLADE MIT EINEM ZARGENKÖRPER SOWIE SCHUBLADE UND MÖBEL MIT EINER SCHUBLADE


(57) Es wird eine Zarge (18) für eine Schublade (1) mit einem Zargenkörper (5), der einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schubladenführungssystems aufweist vorgeschlagen, wobei der Zargenkörper (5) ein inneres Basisteil (7) und ein äußeres, das Basisteil (7) umhüllende Hüllelement (6) umfasst, und wobei das innere Basisteil (7) Aufnahmemittel (12) für das Schubladenführungssystem sowie eine Auflage (7a) für einen unteren Teil eines Schubladenbodens aufweist. Erfindungsgemäß überzieht das Hüllelement (6) das Basisteil zumindest über dessen Länge vollständig oder nahezu vollständig, wobei ein oberer Horizontalabschnitt (9) des Hüllelements (6) sich am Basisteil (7) abstützt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Zarge für eine Schublade mit einem Zargenkörper nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Schublade mit einer solchen Zarge und ein Möbel mit einer Schublade.

Stand der Technik



[0002] Zargen, insbesondere Hohlkammerzargen für Schubladen sind bereits in vielfältiger Ausführungsform im Stand der Technik bekannt.

[0003] Hohlkammerzargen haben den Vorteil, dass Schubladenführungssysteme darin untergebracht werden können, wodurch sich zum Beispiel Bauhöhe einsparen bzw. für eine Schublade in einem Fall mit Unterflurführung maximieren lässt. Allerdings ist auch eine Abstimmung des Schubladenführungssystems auf ein vorgegebenes Zargendesign erforderlich.

Aufgabe und Vorteile der Erfindung



[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einsatzbereich einer Zarge, insbesondere Hohlkammerzarge zu erweitern.

[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, 2, 20 oder 21 gelöst.

[0006] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung angegeben.

[0007] Zunächst geht die Erfindung von einer Zarge für eine Schublade mit einem Zargenkörper aus, der einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schubladenführungssystems aufweist, wobei der Zargenkörper ein inneres Basisteil und ein äußeres, das Basisteil umhüllende Hüllelement umfasst, und wobei das innere Basisteil Aufnahmemittel für das Schubladenführungssystem sowie eine Auflage für einen unteren Teil eines Schubladenbodens aufweist. Der Kern der Erfindung liegt nun darin, dass das Hüllelement das Basisteil zumindest über dessen Länge überzieht, wobei ein oberer Horizontalabschnitt des Hüllelements sich am Basisteil abstützt.

[0008] Der obere Horizontalabschnitt des Hüllelements wird vorzugsweise an mehreren Stellen entlang der Länge des Basisteils, die durch freie Bereiche unterbrochen sind, gestützt.

[0009] Durch diese Maßnahme kann ein vergleichsweise steifer Zargenkörper geschaffen werden, der für vielfältige Zargenformen, einsetzbar ist.

[0010] Des Weiteren geht die Erfindung von einer Zarge für eine Schubladen mit einem Zargenkörper aus, der einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schubladenführungssystems aufweist, wobei der Zargenkörper ein inneres Basisteil und ein äußeres, das Basisteil umhüllendes Hüllelement umfasst, und wobei das innere Basisteil Aufnahmemittel für das Schubladenführungssystem sowie eine Auflage für einen unteren Teil eines Schubladenbodens aufweist. Ein weiterer Kern der Erfindung liegt darin, dass das Hüllelement das Basisteil über dessen Länge vollständig oder nahezu vollständig überzieht, wobei ein oberer Horizontalabschnitt des Hüllelements zu einem Horizontalabschnitt des Basisteils für einen wesentlichen Abschnitt der Länge des Hüllelements einen Abstand von kleiner 10 mm aufweist. Als wesentlicher Abschnitt wird vorzugsweise mehr als 25 % der Länge der Zarge verstanden. Durch den Abstand von kleiner 10 mm wird es möglich, Grundzargen in vergleichsweise geringer Bauhöhe herzustellen, die sich individuell in der Höhe durch Anbauelemente ergänzen lassen, wobei jeweils der gleiche Zargenkörper zum Einsatz kommen kann. Der Abstand zwischen den Horizontalabschnitten kann auch vorzugsweise kleiner 8, 5, 4 oder ungefähr 2 mm betragen. Im extremsten Fall können die Horizontalabschnitte, das heißt der obere Horizontalabschnitt des Hüllelements und ein entsprechender Horizontalabschnitt des Basiselements aufeinander aufliegen. Als "über die Länge nahezu vollständig" wird vorzugsweise über mehr als 90 % der Länge des Basisteils verstanden.

[0011] Damit sich mit dem Hüllelement eine gute Anbindung an die restliche Schublade erreichen lässt, wird im Weiteren vorgeschlagen, dass das Hüllelement eine Wischlippe zur Anlage an einer Oberseite eines Schubladenbodens aufweist.

[0012] In diesem Zusammenhang ist es überdies bevorzugt, wenn das Basisteil eine Anschlagfläche zur Anlage einer Stirnseite eines Schubladenbodens besitzt.

[0013] In einer überdies bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bildet das Hüllelement die Außenkontur des Zargenkörpers, die in einem montierten Zustand an der fertigen Schublade von oben außen und oben innen für einen Benutzer sichtbar ist. Vorzugsweise bildet das Hüllelement die komplette Außenkontur des Zargenkörpers, der im montierten Zustand an einer fertigen Schublade dementsprechend von oben außen und oben innen in Bezug auf die Schublade für einen Benutzer sichtbar ist.

[0014] Darüber hinaus bevorzugt ist es, wenn das Basisteil eine maximale Höhe von 50 mm aufweist. Vorzugsweise ist das Basisteil ungefähr 44 mm hoch. Damit wird eine große Flexibilität für das Basiselement erreicht, das nach individuellem Benutzerwunsch mit verschiedenen Hüllelementen bestückt werden kann, die auch unterschiedliche Höhen aufweisen können.

[0015] Im Weiteren ist es bevorzugt, dass das Hüllelement eine maximale Höhe von 55 mm besitzt. Vorzugsweise beträgt die Höhe des Hüllelements ungefähr 46 mm. Im Einzelfall kann das Hüllelement das Basisteil exakt überziehen oder zumindest nicht höher als 55 mm ausgestaltet sein, wenn das Basisteil eine geringere Höhe besitzt.

[0016] Um einen stabilen Verband zu erzeugen, ist es im Weiteren vorteilhaft, wenn das Basisteil eine Außenkontur besitzt, die der Innenkontur des Hüllelements entspricht.

[0017] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Basisteil sich über mehr als die Hälfte einer Länge des Hüllelements erstreckt. Mit dieser Dimensionierung wird erreicht, dass das Basisteil alleine in der Lage ist, die notwendigen Stützkräfte der Zarge für das Schubladenführungssystem auf die restliche Schublade übertragen zu können. Das Hüllelement definiert vorzugsweise die vollständige Länge des Zargenkörpers. Gegebenenfalls sind darüber hinaus stehend noch Montageelemente zur Anbringung von zum Beispiel Front- und Rückwand vorgesehen.

[0018] Vorzugsweise ist über die Länge des Zargenkörpers betrachtet ein einziges Basisteil vorhanden, also ein einziger Aufnahmesattel vorgesehen.

[0019] Für einen rationellen Zusammenbau ist es im Weiteren vorgesehen, dass das Basisteil Befestigungsmittel, insbesondere eine Montagekralle für einen Schubladenboden an der Auflage für einen unteren Teil eines Schubladenbodens besitzt.

[0020] In einer außerdem günstigen Ausgestaltung der Erfindung weist das Basisteil eine weitgehend geschlossene Außenform auf.

[0021] Vorzugsweise entspricht das Basisteil der Zarge in der Außenform bis auf das Hüllelement und/oder gegebenenfalls die endgültige Höhe des Zargenkörpers.

[0022] Für eine einfache Montage wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass das Basisteil im Querschnitt betrachtet mehrere Anbindungslaschen insbesondere in einem Hohlraum des Basisteils für ein Schubladenführungssystem umfasst.

[0023] Im Weiteren bevorzugt ist es, wenn Montagesäulen vorgesehen sind, die das Hüllelement durchdringen.

[0024] Insbesondere beginnen die Montagesäulen am Basisteil. Die Montagesäulen laufen vorzugsweise quer zur Längserstreckung der Zarge, insbesondere vertikal. Die Montagesäulen haben einen Überstand über einen Horizontalabschnitt des Hüllelements. Der Überstand definiert die endgültige Höhe der Zarge und kann mehrere Zentimeter betragen. Die Montagesäulen sind vorzugsweise im jeweiligen Endbereich des Basisteils angeordnet und vorteilhafterweise mit dem Hüllelement verbunden.

[0025] Als Stützelement lassen sich zum Beispiel zwei Montagesäulen für ein darüber gestecktes Wandelement, insbesondere eine Hohlwand nutzen.

[0026] Darüber hinaus vorteilhaft ist es, wenn ein Wandelement vorgesehen ist, welches zumindest den oberen Teil der Zarge mit oberer Stirnfläche und gegenüber liegenden vertikalen Wandabschnitten bildet und dass das Wandelement von oben auf den Zargenkörper aufgesteckt und mit dem Zargenkörper fixiert ist.

[0027] Das Wandelement ist zum Beispiel auf den Zargenkörper aufschnappbar und/oder mit diesem verklemmbar.

[0028] In einer überdies vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bildet das Wandelement im angebrachten Zustand am Zargenkörper, zum Beispiel am Hüllelement der Zarge, ein über die Länge der Zarge sich erstreckenden Hohlraum über dem Hüllelement. Auf diese Weise ergibt sich eine hohe Flexibilität einer Vorgabe der Gesamthöhe der Zarge, die über die gesamte Höhe des Hohlraums des Wandelements über dem Zargenkörper frei anpassbar ist. Das Basisteil mit Hüllelement behindert nirgends. Insbesondere werden Anschlagelemente für eine Front- und/oder Rückwand zur Anbringung am Basisteil auf die gewünschte Höhe der Zarge abgestimmt.

[0029] Des Weiteren bevorzugt ist es, wenn das Wandelement einen Rücksprung zum Einsetzen einer Dekorfläche besitzt. Auf diese Weise können vielfältige Design-Anmutungen wenig aufwändig an der Zarge realisiert werden, durch einfaches Anbringen einer entsprechenden Dekorfläche im Rücksprung.

[0030] Weiterhin bevorzugt ist es, wenn das Wandelement die Außenkontur der Zarge bildet, die in einem montierten Zustand an der fertigen Schublade von oben außen und oben innen für einen Benutzer sichtbar ist. Vorzugsweise wird die Außenkontur durch das Wandelement an einer fertigen Schublade für eine Betrachtung von oben außen und oben innen vollständig gebildet, also überzieht das Wandelement den Zargenkörper bis auf eine untere Öffnung für ein Schubladenführungssystem bzw. Stirnöffnungen zum Anschluss von Frontwand und Rückwand vollends.

[0031] Außerdem bevorzugt ist es, wenn das Wandelement sich über mehr als die Hälfte einer Länge der Zarge erstreckt. Damit kann mit dem Wandelement die Zarge überwiegend gestaltet werden. Darüber hinaus vorteilhaft ist es, dass das Wandelement ausgezeichnete Befestigungspunkte zur Anbringung am Zargenkörper besitzt. Zum Beispiel wird das Wandelement an vertikal verlaufenden Montagesäulen an den ausgezeichneten Befestigungspunkten montiert, zum Beispiel aufgeklipst, durch eine Bewegung von oben.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele



[0032] Mehrere Ausführungsbeispiele werden anhand der nachstehenden Zeichnungen unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
einen Ausschnitt einer Schublade in dreidimensionaler Ansicht,
Figur 2
einen Zargenkörper in einer Schnittansicht,
Figur 3
eine Hohlkammerzarge in einer Schnittansicht,
Figur 4
einen Ausschnitt der Hohlkammerzarge nach Figur 3 ebenfalls in einer Schnittansicht,
Figur 5
eine Hohlkammerzarge in dreidimensionaler Ansicht.
Figur 6
die Hohlkammerzarge aus Figur 5 in eine Schubladenstruktur integriert in einer dreidimensionalen Teilansicht der Schublade,
Figur 7a und 7b
einen Ausschnitt einer Hohlkammerzarge mit Montagemittel für eine Schubladenfront und ausschnittsweise darstellten Schubladenboden in einer Frontansicht (7a) und einer perspektivischen Ansicht von schräg oben (7b) sowie
Figur 8a bis 8d
verschiedene Wandelemente für eine Hohlkammerzarge beispielsweise gemäß Figur 1 und 2 in jeweils perspektivischen Teilansichten.


[0033] In Figur 1 ist ein Ausschnitt einer Schublade 1 mit einer Schubladenfront 2, einer Rückwand 3, einem Schubladenboden 4 sowie einem Zargenkörper 5. Der Zargenkörper 5 ist in Figur 2 im Schnitt dargestellt.

[0034] Der Zargenkörper 5 umfasst ein Hüllelement 6 sowie ein Basisteil 7. Das Hüllelement 6 überdeckt an einer rechten Außenseite 8, einem horizontalen Verbindungsabschnitt 9 sowie einer Innenseite 10 bis zu einer Wischlippe 11 das Basisteil 7. Am Basisteil 7 sind Anbringeinrichtungen 12 für die Fixierung eines Schubladenführungssystems vorgesehen. Außerdem umfasst das Basisteil 7 an einer Auflage 7a Befestigungskrallen 13 für einen auf der Auflage 7a angeordneten Schubladenboden 4 (siehe auch Figuren 7a und 7b). Das Hüllelement weist zum Beispiel eine Höhe 46 mm auf, wogegen die Höhe des Basisteils 7 an der Außenseite ein, zwei Millimeter geringer ist.

[0035] Prinzipiell könnte der Zargenkörper 5 als vollständige Hohlkammerzarge in einer Schublade gemäß Figur 1 als Schubladenwand eingesetzt werden.

[0036] Im vorliegenden Fall besitzt der horizontale Verbindungsabschnitt 9 Durchbrechungen 14, 15. Die Durchbrechungen 14, 15 werden vorzugsweise von säulenartigen Montagemitteln durchdrungen, die mit dem Basisteil 7 verbunden sind und über den horizontalen Verbindungsabschnitt 9 des Hüllelements 6 hinaus stehen. Derartige Verbindungsmittel 16 sind zum Beispiel in Figur 7b teilweise dargestellt. Vorzugsweise ist an den Verbindungsmitteln 16 nicht nur das Basisteil 7 befestigt, sondern auch das Hüllelement 6, insbesondere im Bereich des horizontalen Verbindungsabschnitts 9.

[0037] Dadurch entsteht eine steife, vergleichsweise stabile Anordnung von Basisteil 7, Hüllelement 6 und den Verbindungsmitteln 16.

[0038] Die Verbindungsmittel 16 dienen dazu zum Beispiel ein hohles Wandelement 17 (siehe insbesondere Figur 3 bis 5) aufzunehmen. Zum Beispiel weist das Wandelement 17 Befestigungsstellen zur Anbringung an den Verbindungsmitteln 16 auf.

[0039] In Figur 5 ist die dann vollständige Hohlkammerzarge 18 bestehend aus Zargenkörper 5 und Wandelement 17 abgebildet.

[0040] Sowohl das Hüllelement 6 als auch das Wandelement 17 sind vorzugsweise aus Blech als Blechbiegeteil gefertigt.

[0041] Das Wandelement 17 umfasst eine Außenwand 17a, eine Innenwand 17b sowie einen Horizontalabschnitt 17c.

[0042] In der Ausführungsform gemäß der Figuren 3 bis 5 sitzt das Wandelement 17 stumpf auf dem horizontalen Verbindungsabschnitt 9 des Hüllelements 6 auf. Damit wird die Außenseite der Hohlkammerzarge 18 durch das Wandelement 17 und das Hüllelement 6 definiert.

[0043] Das Wandelement 17 wird vorzugsweise lediglich auf den Zargenkörper 5 an den Verbindungsmitteln 16 aufgesteckt.

[0044] Damit wird es möglich, einen Zargenkörper 5 in einfacher Weise mit verschiedenen Wandelementen 17, die ein unterschiedliches Design aufweisen, zum Beispiel unterschiedliche Farben haben, auszustatten.

[0045] Eine derartig aufgebaute Zarge 18 besitzt somit eine hohe Flexibilität im Hinblick auf individuelle Kundenwünsche hinsichtlich der Gestaltung einer Schublade.

[0046] Eine mit der Hohlkammerzarge 18 ausgestattete Schublade 19 ist in Figur 6 abgebildet. Zu sehen ist die Hohlkammerzarge 18 sowie einen Teil der Schubladenfront 2 sowie einen Teil der Rückwand 3.

[0047] Die Außenseite 8 des Hüllelements 6 ist an einem hinteren Ende 20 in Bezug zum Wandelement 17 bzw. des restlichen Zargenkörpers 5 um eine Wanddicke d der Rückwand 3 länger, sodass die Außenseite 8 von außen betrachtet am hinteren Ende 20 eine Schmalseite 21 der Rückwand 3 überdeckt.

[0048] Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 5 liegt das Hüllelement 6 entsprechend der Kontur des Basisteils am Basisteil 7 an, insbesondere auch der horizontale Verbindungsabschnitt 9. Damit entsteht eine kompakte steife Struktur.

[0049] Das Basisteil 7 erstreckt sich vorteilhafterweise über den größten Bereich einer Länge 1 des Hüllelements 6, zumindest über mehr als 50 % dieser Länge, sodass das Basisteil 7 eine für sich selbständige Aufnahmestruktur für ein Schubladenführungssystem darstellt.

[0050] Das Wandelement 17 kann unterschiedlich ausgestaltet sein.

[0051] In der Ausgestaltung nach den Figuren 3 bis 6 sowie 7a und 7b endet das Wandelement 17 am horizontalen Verbindungsabschnitt 9, sodass das Hüllelement 6 die Wischlippe 11 für einen Schubladenboden 4 bereitstellt (siehe insbesondere Figur 7a und 7b).

[0052] Das Hüllelement 6 wird von den Verbindungsmitteln 16 in vertikaler Richtung durchdrungen. Die Verbindungsmittel 16 können nicht nur zur Aufnahme des Wandelements 17 dienen, sondern auch zur Anbringung der Schubladenfront 2 und der Rückwand 3.

[0053] In Figur 8 sind vier verschiedene Ausgestaltungen von Wandelementen abschnittsweise perspektivisch dargestellt.

[0054] Figur 8a zeigt das Wandelement 17 entsprechend den Figuren 3 bis 6 sowie 7a und 7b.

[0055] In Figur 8b ist ein Wandelement 22 abgebildet, das eine verlängerte Innenseite 22b mit einer Wischlippe 11 umfasst. Bei dieser Ausführungsform definiert somit das Wandelement 22, das insbesondere vergleichbar aufsteckbar ist, wie das Wandelement 17, die vollständige Innenseite einer Schublade von einem Horizontalabschnitt 22c bis zu einem Schubladenboden 4. Eine Außenseite 22a entspricht der Außenseite 17a des Wandelements 17.

[0056] Die Ausführungsform gemäß Figur 8c unterscheidet sich von der gemäß Figur 8b dadurch, dass nunmehr auch eine Außenseite 23a des Wandelements 23 sowohl den verbleibenden horizontalen Verbindungsabschnitt 9 als auch die Außenseite 8 des Hüllelements 6 im aufgesteckten Zustand vollständig überdeckt. Das heißt, das Wandelement 23 stellt sowohl die Innenseite als auch die Außenseite einer Schubladenzarge vollständig bereit. Dadurch ergeben sich noch größere Möglichkeiten eine Hohlkammerzarge zum Beispiel auf Kundenwunsch vollständig individuell schnell und einfach verschieden zu gestalten.

[0057] Figur 8d zeigt ein Wandelement 24 in massiver Ausgestaltung, zum Beispiel aus Glas, das zwischen Aufnahmen (nicht dargestellt) an den Verbindungsmitteln 16 anbringbar ist.

[0058] Auch auf diese Weise ergibt sich eine große Gestaltungsfreiheit, Wandelemente 24 in massiver Ausgestaltung oder zumindest den gleichen geometrischen Abmessungen einzusetzen.

Bezugszeichenliste:



[0059] 
1
Schublade
2
Schubladenfront
3
Rückwand
4
Schubladenboden
5
Zargenkörper
6
Hüllelement
7
Basisteil
7a
Auflage
8
Außenseite
9
horizontaler Verbindungsabschnitt
10
Innenseite
11
Wischlippe
12
Anbindungseinrichtung
13
Befestigungskralle
14
Durchbrechung
15
Durchbrechung
16
Verbindungsmittel
17
Wandelement
17a
Außenseite
17b
Innenseite
17c
Horizontalabschnitt
18
Hohlkammerzarge
19
Schublade
20
hinteres Ende
21
Schmalseite
22
Wandelement
22a
Außenseite
22b
Innenseite
22c
Horizontalabschnitt
23
Wandelement
24
Wandelement



Ansprüche

1. Zarge (18) für eine Schublade (1) mit einem Zargenkörper (5), der einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schubladenführungssystems aufweist, wobei der Zargenkörper (5) ein inneres Basisteil (7) und ein äußeres, das Basisteil (7) umhüllende Hüllelement (6) umfasst, und wobei das innere Basisteil (7) Aufnahmemittel (12) für das Schubladenführungssystem sowie eine Auflage (7a) für einen unteren Teil eines Schubladenbodens (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllelement (6) das Basisteil zumindest über dessen Länge vollständig oder nahezu vollständig überzieht, wobei ein oberer Horizontalabschnitt (9) des Hüllelements (6) sich am Basisteil (7) abstützt.
 
2. Zarge (18) für eine Schublade (1) mit einem Zargenkörper (5), der einen Hohlraum zur Aufnahme eines Schubladenführungssystems aufweist, wobei der Zargenkörper (5) ein inneres Basisteil (7) und ein äußeres, das Basisteil (7) umhüllendes Hüllelement (12) umfasst, und wobei das innere Basisteil Aufnahmemittel für das Schubladenführungssystem sowie eine Auflage (7a) für einen unteren Teil eines Schubladenbodens (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllelement (6) das Basisteil zumindest über dessen Länge überzieht, wobei ein oberer Horizontalabschnitt des Hüllelements (6) zu einem Horizontalabschnitt (9) des Basisteils (7) für einen wesentlichen Abschnitt der Länge (l) des Hüllelements (6) einen Abstand von < 10 mm aufweist.
 
3. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllelement (6) eine Wischlippe (11) zur Anlage an einer Oberseite eines Schubladenbodens (4) aufweist.
 
4. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Basisteil (7) eine Anschlagfläche zur Anlage einer Stirnseite eines Schubladenbodens (4) besitzt.
 
5. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllelement (6) die Außenkontur des Zargenkörpers (5) bildet, die in einem montierten Zustand an der fertigen Schublade (1) von oben außen und innen für einen Benutzer sichtbar ist.
 
6. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (7) eine maximale Höhe von 50 mm aufweist.
 
7. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hüllelement (6) eine maximale Höhe (h) von 55 mm besitzt.
 
8. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (7) eine Außenkontur besitzt, die der Innenkontur des Hüllelements (6) entspricht.
 
9. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (7) sich über mehr als die Hälfte einer Länge (l) des Hüllelements (6) erstreckt.
 
10. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (7) Befestigungsmittel, insbesondere eine Montagekralle (13) für einen Schubladenboden (4) an der Auflage (7a) für einen unteren Teil eines Schubladenbodens (4) besitzt.
 
11. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (7) eine weitgehend geschlossene Außenform aufweist.
 
12. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (7) im Querschnitt betrachtet mehrere Anbindungslaschen (12) für ein Schubladenführungssystem umfasst.
 
13. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Montagesäulen vorgesehen sind, die das Hüllelement (6) durchdringen.
 
14. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wandelement (17) vorgesehen ist, welches zumindest den oberen Teil der Zarge (18) mit oberer Stirnfläche (17c) und gegenüberliegenden vertikalen Wandabschnitten (17a, 17b) bildet und dass das Wandelement (17) von oben auf den Zargenkörper aufgesteckt und mit dem Zargenkörper (5) fixiert ist.
 
15. Zarge nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (17) im angebrachten Zustand am Zargenkörper (5), zum Beispiel am Hüllelement (6) der Zarge (18) ein über die Länge der Zarge (18) sich erstreckenden Hohlraum über dem Hüllelement (6) bildet.
 
16. Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (23) einen Rücksprung zum Einsetzen einer Dekorfläche aufweist.
 
17. Zarge nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (23) die Außenkontur der Zarge bildet, die in einem montierten Zustand an der fertigen Schublade von oben außen und innen für einen Benutzer sichtbar ist.
 
18. Zarge nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (17, 22, 23, 24) sich über mehr als die Hälfte einer Länge der Zarge erstreckt.
 
19. Zarge nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement (17, 22, 23) ausgezeichnete Befestigungspunkte zur Anbringung am Zargenkörper besitzt.
 
20. Schublade mit einer Zarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
21. Möbel mit einer Schublade nach Anspruch 20.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht