[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Klappmesser mit einer Basis, an der eine Klinge
derart verschwenkbar gelagert ist, dass die Klinge von einer Nichtgebrauchsstellung
in eine Gebrauchsstellung verbringbar ist, in der die Klinge von der Basis abragt,
und mit einem ersten Hebelarm, der über ein erstes Gelenk verschwenkbar an der Klinge
und über ein zweites Gelenk verschwenkbar mit einem zweiten Hebelarm verbunden ist,
der über ein drittes Gelenk verschwenkbar mit der Basis gekoppelt ist.
[0002] Ein solches Klappmesser ist aus der
US 7,905,022 B2 bekannt. Der Hebelmechanismus mit dem ersten und dem zweiten Hebelarm erlaubt eine
Arretierung der Klinge mit einer das Messer umgreifenden Hand. Dabei bilden die Basis
und der erste und der zweite Hebelarm den Griff des Messers aus. Bei der Halterung
des vorbekannten Klappmessers liegt die Hand sowohl außenseitig auf dem ersten Hebelarm
als auch auf dem zweiten Hebelarm auf. Der erste Hebelarm hat ein über das zweite
Gelenk hinausragendes Endstück, welches in der Gebrauchsstellung an der Basis anliegt.
Die drei Gelenkpunkte liegen auf einer gemeinsamen Linie, so dass eine Verriegelung
der Klinge über die in solcher Weise versteiften beiden Hebelarme bewirkt wird. Der
zweite Hebelarm hat einen das dritte Gelenk überragenden Betätigungsnocken. Liegt
die Hand des Benutzers auf dem zweiten Hebelarm zwischen dem zweiten und dem dritten
Gelenk an bzw. drückt dagegen, wird bzw. ist das Messer in der 80°-Stellung (oder
mehr) arretiert. Wird die Hand des Benutzers auf den Betätigungsnocken gelegt, erfolgt
ein Verschwenken der beiden Hebelarme gegeneinander. Die beiden Schwenkarme verkürzen
somit den Abstand zwischen dem dritten und dem ersten Gelenk, wodurch die Klinge in
Richtung auf die Nichtgebrauchsstellung verschwenkt wird.
[0003] Das vorbekannte Klappmesser hat mehrere Nachteile. So lässt sich zum Einen das Klappmesser
nicht einhändig von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung verstellen.
Eine solche einhändige Handhabung mit einer einzigen das Klappmesser haltenden Hand
kann mit unter gewünscht sein. Problematischer indes ist die Betätigung des zweiten
Hebelarmes, um die Klinge von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
zu verschwenken. Denn die Hand des Benutzers wird hierbei auf einen Bereich des zweiten
Hebelarmes aufgelegt, der nahe zu dem Schwenkbereich der Spitze der Klinge liegt,
so dass eine Verletzung zu befürchten ist. Im Übrigen erweist sich auch die Verriegelung
der Gebrauchsstellung allein durch die Ausrichtung der beiden Hebelarme relativ zueinander
als unzuverlässig.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Klappmesser der Eingangs
genannten Art mit verbesserten Nutzungsmöglichkeiten anzugeben.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung gemäß ihrem ersten
Aspekt ein Klappmesser der Eingangs genannten Art angegeben, bei dem in der Gebrauchsstellung
eine erste Gelenkverbindungslinie mit einer zweiten Gelenkverbindungslinie einen Winkel
von zwischen 178° und 95°, vorzugsweise von zwischen 175° und 150° einschließt. Dieser
Winkel ist zwischen den beiden Gelenkverbindungslinien und auf der Basis zugewandten
Seite der beiden Hebelarme in der Gebrauchsstellung vorgesehen. Dabei ist die erste
Gelenkverbindungslinie gebildet durch eine die Schwenkachsen des ersten und des zweiten
Gelenks verbindende Linie. Die zweite Gelenkverbindungslinie verbindet die Schwenkachsen
des zweiten und des dritten Gelenks. Das Klappmesser ist vorzugsweise so ausgebildet,
dass der Winkel nicht größer eingestellt werden kann als der oben angegebene Maximalwert,
und zwar auch dann nicht, wenn die Hand des Benutzers den durch die Basis und die
beiden Hebel gebildeteten Handgriff umgreift, d. h. die beiden Hebel in Richtung auf
die Basis drückt.
[0006] Bei in solcher Weise in der Gebrauchsstellung winkelig zueinander ausgerichteten
Hebelarmen ergibt sich keine vollständige Verriegelung allein durch die geradlinige
Ausrichtung der Hebelarme relativ zueinander derart, dass sämtliche Gelenke mit ihren
Schwenkachsen auf einer Linie liegen, d. h. die Hebelarme zwischen sich einen Winkel
von 180° einschließen. Vielmehr erlaubt die erfindungsgemäße Ausrichtung der Hebelarme
ein Verschwenken der Klinge von der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung
allein durch entsprechenden Druck auf das freie Ende der Klinge zum Verschwenken um
einen Gelenkpunkt der Klinge. Da die beiden Hebelarme mit ihren Kraftwirkungslinien
nicht in direkter Verlängerung zueinander vorgesehen sind, reicht ein geringer Druck
aus, um ein Verschwenken der beiden Hebelarme gegeneinander zu erreichen, so dass
der Abstand zwischen dem ersten und dem dritten Gelenkpunkt geringer wird, was es
der Klinge ermöglicht, in die Nichtgebrauchsstellung verschwenkt zu werden.
[0007] So ist es mit dem erfindungsgemäßen Klappmesser nicht erforderlich, ein Betätigungselement
zu betätigen, welches im bzw. nahe des Schwenkweges der Klinge in die Nichtgebrauchsstellung
liegt. Es versteht sich von selbst, dass das Klappmesser üblicherweise so ausgebildet
ist, dass die Schneidkante der Klinge beim Verschwenken in die Nichtgebrauchsstellung
voran in Richtung auf die Basis verschwenkt wird und dementsprechend in der Gebrauchsstellung
innen in einem Messergriff ruht, der beispielsweise den ersten Hebelarm und die Basis
umfasst. Es ist weiterhin zu verstehen, dass der erste und auch der zweite Hebelarm
innerhalb des Messergriffs, gegebenenfalls innerhalb von einer oder mehreren Griffschalen,
die üblicherweise an der Basis montiert ist/sind, beweglich gelagert sind. Solche
Griffschalen oder Griffabdeckungen lassen aber üblicherweise einen Teil zumindest
des ersten Hebelarmes frei, so dass durch Umgreifen von Basis und erstem Hebelarm
eine Arretierung erreicht werden kann. Durch den Druck gegen den ersten Hebelarm wird
verhindert, dass der Abstand zwischen dem ersten und dem dritten Gelenk verringert
und somit die Klinge in Richtung auf die Nichtgebrauchsstellung verschwenkt wird.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Klappmesser liegt gemäß einem alternativen nebengeordneten
Aspekt der vorliegenden Erfindung der zweite Hebelarm innerhalb eines den ersten Hebelarm
und die Basis aufweisenden Messergriffs. Die die Basis und den ersten Hebelarm umschließende
Hüllfläche umhüllt dementsprechend den zweiten Hebelarm. Der zweite Hebelarm wird
bei der üblichen Handhabung des Messers nicht von dem Benutzer erreicht. Der zweite
Hebelarm liegt vielmehr innen in dem Messergriff. Allein der erste Hebelarm liegt
an der der Basis gegenüberliegenden Seite frei und wird von der den Messergriff umschließenden
Hand berührt. Der zweite Hebelarm wird nicht von dieser Hand berührt und ist von dieser
auch nicht berührbar.
[0009] Mit Blick auf ein möglichst leichtgängiges Verschwenken der Klinge von der Gebrauchsstellung
in die Nichtgebrauchsstellung und ein freies Verschwenken von erstem Hebelarm zu zweitem
Hebelarm wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
einen Anschlag vorzusehen, der die Ausrichtung der Klinge relativ zu der Basis in
der Gebrauchsstellung bewirkt und welcher eine klingenseitige Anschlagfläche und eine
basisseitige Anschlagfläche umfasst. Diese beiden Anschlagflächen liegen in der Gebrauchsstellung
aneinander an. Dabei bewirkt der Anschlag gemäß dieser Weiterbildung vorzugsweise
ein unmittelbares Aneinanderliegen von Klinge und Basis. Die beiden Teile sind dementsprechend
sicher gegeneinander festgelegt, und zwar zum einen durch den Anschlag und zum anderen
durch das zwischen der Basis und der Klinge vorgesehene Klingengelenk. Die Festlegung
der Klinge gegenüber der Basis erfolgt daher nicht - wie beim Stand der Technik -
über die verschiedenen Hebel, die jeweils Spiel und damit keine genaue Festlegung
der Klinge in der Gebrauchsstellung mit sich bringen.
[0010] Dabei ist vorzugsweise einteilig mit einem die Klinge ausbildenden Klingenkörper
ein Anschlagzapfen vorgesehen. Dieser Anschlagzapfen überragt üblicherweise beidseitig
die Klinge und liegt dementsprechend beidseitig an der Basis an. Die Basis hat hierfür
üblicherweise eine an die Kontur des Anschlagzapfens angepasste kokave Anschlagsmulde,
so dass die Klinge sicher gegenüber der Basis festgelegt ist.
[0011] Weitergehende Überlegungen zu einer Ausgestaltung des Klappmessers derart, dass die
Gebrauchsstellung sicher eingehalten, indes ein leichtes Verschwenken von der Gebrauchsstellung
in die Nichtgebrauchsstellung durch Druck gegen die Klinge erreicht werden kann, haben
zu den nachstehend diskutierten Weiterbildungen geführt.
[0012] Gemäß dieser Weiterbildung wird vorgeschlagen, dass in der Gebrauchsstellung eine
die Schwenkachse der Klinge und des ersten Gelenks verbindende dritte Gelenkverbindungslinie
mit der ersten Gelenkverbindungslinie einen Winkel von zwischen 70° und 88°, vorzugsweise
von zwischen 75° und 85° einschließt. Das Längenverhältnis von erster Gelenkverbindungslinie
zu dritter Gelenkverbindungslinie sollte zwischen 14 und 9 liegen. Vorzugsweise ist
dieses Längenverhältnis auf einen Wert zwischen 11 und 12 eingestellt. Das Längenverhältnis
von erster Gelenkverbindungslinie zu zweiter Gelenkverbindungslinie sollte zwischen
7 und 5 liegen. Bevorzugt ist dieses Längenverhältnis auf einen Wert zwischen 5,8
und 6,4 eingestellt. Die entsprechenden Gelenkverbindungslinien erstrecken sich für
diese Bemessung jeweils exakt von der Schwenkachse des jeweiligen Gelenks zu der Schwenkachse
des anderen Gelenks, d. h. beispielsweise für die erste Gelenkverbindungslinie zwischen
der Schwenkachse des ersten Gelenks und der Schwenkachse des zweiten Gelenks.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Klinge durch
einen Klingenkörper gebildet, der einen in Bezug auf die Schwenkachse der Klinge gegenüberliegend
zu Klinge befindlichen Betätigungsschenkel aufweist, der in der Nichtgebrauchsstellung
die Basis überragt. Der Betätigungsschenkel bildet vorzugsweise einen Betätigungskopf
aus, der abgerundet ist. Es sollte verstanden werden, dass der Klingenkörper üblicherweise
aus einem Blechstück besteht, an dem die Schneidkante durch Schleifen verjüngt und
scharf ausgeformt ist. So ist der Betätigungskopf üblicherweise durch Herausarbeiten
aus dem Metallblech gebildet. Der Betätigungskopf hat vorzugsweise eine gerändelte
Oberfläche. In der Nichtgebrauchsstellung befindet sich der Betätigungskopf üblicherweise
dem freien Ende der Basis vorgelagert, besonders bevorzugt in etwa im Bereich des
Anschlags der Klinge in der Gebrauchsstellung bzw. der Anschlagmulde zur Aufnahme
des Anschlages. Eine das Klappmesser an dem Griff haltende Hand kann dementsprechend
mit ihrem Zeigefinger den Betätigungskopf leicht erreichen, um die Klinge von der
Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung zu verschwenken. Der Griff des Messers
liegt dabei üblicherweise zwischen dem auf der einen Seite vorgesehenen Daumen und
den auf der anderen Seite vorgesehen Finger an, wobei der Zeigefinger mit seiner Fingerkuppe
in etwa auf Höhe der Klinge liegt, d. h. zwischen den Kontaktflächen des Daumens und
der anderen Finger des Klingengriffs. Nach dem Ausschwenken der Klinge in die Gebrauchsstellung
kann das Messer um etwa 90° in der Handfläche verschwenkt werden, so dass die vier
Finger an den Klingenkörper, zumindest aber außenseitig an dem ersten Hebelarm anliegen
und somit die Klinge in der Gebrauchsstellung festlegen und der Daumen entweder außenseitig
am Übergang zwischen der Basis und dem Klingenkörper an zumindest einem von beiden
anliegt oder aber den Messergriff seitlich umgreift bzw. das Umgreifen des Messergriffs
durch Anliegen an dem Zeigefinger sichert.
[0014] Damit kann auf einfache Weise und mit wenig Übung das Messer einhändig geöffnet und
in eine das Messer sicher haltende Handhabung überführt werden, in der die Klinge
in der Gebrauchsstellung durch den in Richtung auf die Basis gedrückten ersten Hebelarmen
zu einem Winkel α von 178° oder weniger arretiert ist.
[0015] Zur besseren Halterung des Klappmessers in der Gebrauchsstellung ist der Betätigungskopf
durch eine konkave Mulde begrenzt, die durch eine Randfläche des Klingenkörpers ausgeformt
ist und die in der Gebrauchsstellung durch einen durch den ersten Hebelarm ausgeformten
Muldenabschnitt übergeht. In der durch die konkave Mulde und den Muldenabschnitt ausgebildeten
konkaven Ausnehmung liegt üblicherweise der Zeigefinger der den Messergriff umgreifenden
Hand an. Die konkave Ausnehmung verbessert die sichere Halterung des Messers.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine
Verriegelungseinrichtung vorgesehen, durch welche die Klinge in der Gebrauchsstellung
festlegbar ist. Diese Verriegelungseinrichtung ist üblicherweise eine handbetätigte
Verriegelungseinrichtung. Sie ist üblicherweise so ausgebildet, dass diese nicht versehentlich
betätigt werden kann, um die Klinge in der Gebrauchsstellung festzulegen. Hierzu setzt
die Verriegelungseinrichtung einer ungewollten Betätigung durch angemessene Maßnahmen
einen gewissen Widerstand entgegen. Die Verriegelungseinrichtung ist aber üblicherweise
auch so ausgeformt, dass sie sich nicht mit der das Messer haltenden Hand betätigen
lässt. Insbesondere lässt sie sich nicht mit derjenigen Hand betätigen, die den Messergriff,
d. h. Basis und ersten Hebelarm umgreift.
[0017] Die Verriegelungseinrichtung hat vorzugsweise eine verschwenkbare Rastklinke, die
in einer Verriegelungsstellung mit einem Rastvorsprung zusammenwirkt, der an dem zweiten
Hebelarm ausgeformt ist. Die Rastklinke ist üblicherweise federvorgespannt, was nicht
nur eine vorbestimmte Ausrichtung der Rastklinke üblicherweise in der nicht Verriegelungsstellung
begünstigt, sondern darüber hinaus zu einem gewissen Druck gegen ein Betätigungselement
zu der Rastklinke führt, die daran anliegt, und damit dieses Betätigungselement gegen
ungewolltes Betätigen sichert.
[0018] Wie bereits zuvor erwähnt ist vorzugsweise ein auf die Rastklinke einwirkendes Verriegelungsbetätigungselement
vorgesehen, dessen Betätigungsflächen so an der Basis angeordnet sind, dass das Verriegelungsbetätigungselement
nicht mit einer das Klappmesser umgreifenden Hand zu betätigen ist.
[0019] Das Verriegelungsbetätigungselement kann beispielsweise durch ein Verriegelungsrad
gebildet sein, welches verschwenkbar an der Basis gelagert ist. Dieses Verriegelungsrad
wirkt gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung auf die Rastklinke
ein und ist mit der Kraft einer Feder beaufschlagt, die die Rastklinke aus der Verriegelungsstellung
drängt, d. h. die Nichtverriegelungsstellung der Rastklinke erzwingt.
[0020] Vorzugsweise hat das Verriegelungsrad eine im Wesentlichen ebene und sich flächig
in einer Nichtverriegelungsstelle an die Rastklinke anlegende Nichtverriegelungsfläche
und eine sich im Wesentlichen quer dazu erstreckende Verriegelungsfläche. Diese Verriegelungsfläche
liegt eher linienförmig bzw. punktuell in der Verriegelungsstellung an der Rastklinke
an. Die flächige Anlage zwischen dem Verriegelungsrad und der Rastklinke in der Nichtverriegelungsstellung
fördert des Weiteren das ungewollte Verstellen des Verriegelungsrades in die Verriegelungsstellung.
Des Weiteren ist zwischen der Verriegelungsfläche und der Nichtverriegelungsfläche
ein Nocken vorgesehen, der dem ungewollten Verschwenken des Verriegelungsrades zwischen
den beiden Gebrauchsstellungen einen weiteren Widerstand entgegensetzt.
[0021] Dazu hat der Nocken vorzugsweise einen größeren radialen Abstand von einer Verriegelungsradschwenkachse
als die Nichtverriegelungsfläche und/oder die Verriegelungsfläche.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der erste Hebelarm
mit einem das zweite Gelenk überragenden Endbereich versehen, der zumindest in der
Gebrauchsstellung unmittelbar zu einem hinteren Endbereich der Basis vorgesehen ist.
Dieser an dem ersten Hebelarm vorgesehene Endbereich überdeckt üblicherweise das dritte
Gelenk und damit in der Regel vollständig den zweiten Hebelarm. Damit ist auch in
der Nichtgebrauchsstellung endseitig ein vollständiger Einschluss des zweiten Hebelarmes
gewährleistet.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist zumindest ein
üblicherweise unmittelbar in Wirkverbindung mit der Basis und dem ersten Hebelarm
stehendes Federelement vorgesehen, welches die Klinge von einer zwischen der Gebrauchsstellung
und der Nichtgebrauchsstellung befindlichen Zwischenstellung in die Gebrauchsstellung
oder in Nichtgebrauchsstellung drängt. Die Feder fördert dementsprechend eine definierte
Halterung der Klinge relativ zu der Basis. Die Klinge wird durch die Feder entweder
in der Nichtgebrauchsstellung vorgespannt gehalten oder aber in der Gebrauchsstellung.
Die Feder erleichtert dementsprechend zumindest nach Überschreiten eines Totpunktes
der Schwenkbewegung das Verbringen der Klinge in die jeweils andere Stellung.
[0024] Vorzugsweise ist die Feder als eine Schraubenzugfeder ausgebildet, deren freie Enden
mit identisch ausgebildeten Befestigungsaugen verbunden sind. Diese Befestigungsaugen
sind jeweils verschwenkbar an den ersten Hebelarm bzw. der Basis festlegbar. Die Kraftwirkungslinien
dieser Schraubenzugfeder schließt mit der ersten Gelenkverbindungslinie einen spitzen
Winkel ein, dies gilt sowohl für die Gebrauchsstellung als auch die Nichtgebrauchsstellung.
In der Gebrauchsstellung liegt der spitze Winkel β beispielsweise bei zwischen 15
und 20°.
[0025] Vorzugsweise übt die Feder in der Gebrauchsstellung eine geringere Federkraft aus
als in der Nichtgebrauchsstellung. Mit anderen Worten muss, um die Klinge von der
Gebrauchsstellung in die Zwischenstellung zu verschwenken mehr Arbeit an der Feder
verrichtet werden als beim Verschwenken der Klinge von der Nichtgebrauchsstellung
in die Zwischenstellung. Die Spannenergie der Feder in der Nichtgebrauchsstellung
ist damit größer als die Spannenergie der Feder in der Gebrauchsstellung. Das Klappmesser
lässt sich dementsprechend schneller und effektiver in die Gebrauchsstellung verbringen.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung wird in an sich aus der
US 7,905,022 B2 bekannten Weise vorgeschlagen, die Basis durch zwei im Wesentlichen identisch ausgebildete
Basissegmente und den ersten Hebelarm durch zwei im Wesentlichen identisch ausgebildete
erste Hebelarmsegmente auszuformen. Die Basissegmente und die ersten Hebelarmsegmente
sind dabei mit Abstand zueinander und jeweils gegenüberliegend voneinander vorgesehen.
Dabei wird ein Aufnahmeraum gebildet, in welchen die Klinge in der Nichtgebrauchsstellung
zumindest teilweise aufgenommen werden kann. Die Basissegmente und die ersten Hebelarmsegmente
sind dabei üblicherweise spiegelsymmetrisch zu einer Ebene vorgesehen, die sich parallel
zu der Schneidkante erstreckt bzw. diese enthält und sich senkrecht zu der Schwenkachse
des Klingenkörpers erstreckt.
[0027] Mit Blick auf eine möglichst kompakte Ausgestaltung und sichere Unterbringung der
Klinge in der Nichtgebrauchsstellung wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, den zweiten Hebelarm mit parallelen Schenkeln
auszuformen, die jeweils über zweite Gelenke mit den ersten Hebelarmsegmenten verbunden
sind und zwischen sich eine Aufnahme für die Klinge in der Nichtgebrauchsstellung
ausbilden. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass im Grunde die gesamte Länge
des Messergriffs zur Unterbringung der Klinge in der Nichtgebrauchsstellung genutzt
werden kann. So lassen sich im Verhältnis zum Stand der Technik gemäß der
US 7,905,022 B2 im Wesentlichen Klingen an dem Messergriff montieren, die in etwa die gleiche Länge
haben wie der Messergriff selber. Dies ist bei dem zuvor genannten Stand der Technik
nicht zuletzt wegen der notwendigen Betätigung des zweiten Hebelarmes zum Verschwenken
der Klinge in die Nichtgebrauchsstellung nicht möglich.
[0028] Weitere Einzelheiten zu der vorliegenden Erfindung finden Sie in der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser
Zeichnung:
- Fig.1
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels in der Gebrauchsstellung, bei welcher
Teile des Messergriffs weggenommen sind;
- Fig. 2a
- die in Fig. 1 gezeigte Gebrauchsstellung in einer Draufsicht auf die Schneidkante;
- Fig. 2b
- die in Fig. 1 gezeigte Gebrauchsstellung in einer Draufsicht auf den Klingenrücken
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit sämtlichen Teilen des Messergriffs;
- Fig. 4
- das Ausführungsbeispiel in einer Zwischenstellung;
- Fig. 5
- das Ausführungsbeispiel in der Nichtgebrauchsstellung, wobei Teile des Messergriffs
weggenommen wurden;
- Fig. 6
- die Darstellung der Fig. 5 ohne den ersten Hebelarmschenkel 14 und die Schraubenzugfeder
66 an der entsprechenden Seite;
- Fig. 7
- die Darstellung nach Fig. 5 mit durch Schrafur verdeutlichten Bauteilen in einer vergrößerten
Darstellung des Endbereiches; und
- Fig. 8
- eine Darstellung gemäß Fig. 7 in der Gebrauchsstellung.
[0029] Das in den Figuren gezeigte Ausführungsbeispiel eines Klappmessers umfasst einen
Klingenkörper 2, der eine Klinge 4 definiert und über ein Klingengelenk 6 an einer
Basis 8 verschwenkbar gelagert ist, die durch zwei Basissegmente 10a, 10b gebildet
ist. Die Basissegmente 10a, 10b sind bei dem Ausführungsbeispiel identisch ausgebildet
und gegenüberliegend zueinander vorgesehen. Die Basissegmente 10a, 10b haben einen
Abstand zueinander, der in etwa der Dicke des Klingenkörpers 2 entspricht.
[0030] Sich im Wesentlichen in Verlängerung der Klinge 4 in der Gebrauchsstellung erstreckend
sind ferner zwei erste Hebelarmsegmente 14 a, 14b vorgesehen. Diese verlaufen jeweils
parallel zu den ersten Basissegmenten 10a, 10b. In der unterseitigen Draufsicht nach
Fig. 2a liegen die jeweils ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b jeweils vor den ersten
Basissegmenten 10a, 10b.
[0031] Über ein erstes Gelenk 16 sind die jeweils ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b mit dem
Klingenkörper 2 und damit mit der Klinge 4 verbunden. Das andere, d.h. distale Ende
der ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b weist ein zweites Gelenk 18 auf, welches vorliegend
den ersten Hebelarm 12 mit einem zweiten Hebelarm 20 unmittelbar verbindet. Zur Ausbildung
des ersten Gelenks 16 wird das Ende des jeweils ersten Hebelarmsegmentes 14a, 14b
durch ein Gelenkbolzen in Form einer Schraube durchsetzt, der mit dem Klingenkörper
2 verbunden ist. Das zweite Gelenk 18 wird durch einen an dem zweiten Hebelarm 20
einteilig ausgebildeten Gelenkzapfen 22 ausgeformt, der in einem an dem ersten Hebelarmsegment
14a bzw. 14b ausgesparten Gelenkauge 24 im Eingriff ist. Der zweite Hebelarm 20 bildet
zusammen mit den Basissegmenten 10a ein drittes Gelenk 26 aus.
[0032] Hierzu weist der zweite Hebelarm 20 zweite Hebelarmschenkel 30 auf, von denen die
Gelenkzapfen 28 abragen und in Gelenkaugen 32 eingreifen. Die zweiten Hebelarmschenkel
30 lassen zwischen sich eine Aufnahme für die Klinge 4 in der Nichtgebrauchsstellung
frei. Das den zweiten Hebelarm 20 ausbildende Bauteil ist im Grunde U-förmig ausgeformt
mit den beiden zweiten Hebelarmschenkeln 30, die über eine gemeinsame Basis auf Höhe
des dritten Gelenkes 26 vorgesehen ist und gegen welche die beiden Basissegmente 10a,
10b endseitig und außen anliegen. Die Innenflächen der zweiten Hebelarmschenkel 30
sind im Grunde bündig mit den Innenflächen der ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b.
[0033] Über erste, zweite und dritte Distanzhülsen 34, 36, 38 sind die beiden Basissegmente
10a, 10b miteinander verbunden und auf Abstand zueinander gehalten.
[0034] Zwischen den Basissegmenten 10a, 10b und in etwa auf Höhe des zweiten Gelenks 18
befindet sich eine Rastklinke 40, die über ein Rastklinkengelenk 42 (an der Basis
8) verschwenkbar gelagert ist. Ein Verriegelungsarm 44 der Rastklinke befindet sich
benachbart zu der Basis des zweiten Hebelarms 20 dort, wo der zweite Hebelarm 20 einen
Rastvorsprung 46 ausformt. Ein Federarm 48 der Rastklinke ist in Bezug auf das Rastgelenk
42 an der anderen Seite vorgesehen und mit einem Federstab 50 verbunden, der gegen
die zweite Distanzhülse 36 anliegt und in einer an der ersten Distanzhülse 34 vorgesehenen
Bohrung aufgenommen ist. Durch diesen Federstab 50 wird die Rastklinke 40 in die aus
Fig. 7 ersichtliche Nichtverriegelungsstellung gedrängt, d.h. um das Rastklinkengelenk
42 im Gegenuhrzeigersinn nach den Figuren 1, 5, 7 und 8 bzw. 7 verschwenkt. Als Verriegelungsbetätigungselement
weist das gezeigte Ausführungsbeispiel ein Verriegelungsrad 52 auf, welches verschwenkbar
zwischen den Basissegmenten 10a, 10b gelagert ist. Aufgrund der Federkraft des Federstabes
50 liegt die Rastklinke 40 unter Federvorspannung gegen den Außenumfang des Verriegelungsrades
52 an. Dieses Verriegelungsrad 52 hat an seiner Außenumfangsfläche eine im Wesentlichen
ebene und sich flächig in der in Fig. 7 verdeutlichten Nichtverriegelungsstellung
der Rastklinke 40 daran anliegende Nichtverriegelungsfläche 54. In der in Fig. 1 verdeutlichten
Verriegelungsstellung liegt eine mit Bezugszeichen 56 gekennzeichnete Verriegelungsfläche
gegen den Verriegelungsarm 44 der Rastklinke 40 an. Zwischen der Verriegelungsfläche
56 und der Nichtverriegelungsfläche 54 ist ein Nocken 58 an dem Außenumfang des Verriegelungsrades
52 vorgesehen. Dieser Verriegelungsnocken 58 hat einen größeren Radius als zumindest
die Verriegelungsfläche 56. Im Bereich des Verriegelungsrades 52 wird sowohl in der
Verriegelungsstellung als auch in der Nichtverriegelungsstellung die Basis 8 von an
dem Außenumfang des Verriegelungsrades 52 ausgebildeten Vorsprüngen 60 überragt, durch
welche von einer Hand des Benutzers dem Verriegelungsrad 52 eine Schwenkbewegung aufgeprägt
werden kann, die nicht die das Messer eingreifende Hand sein kann.
[0035] In der in Fig. 8 gezeigten Verriegelungsstellung hintergreift der Verriegelungsarm
44 den Rastvorsprung 46 des zweiten Hebelarmes 20, sodass der zweite Hebelarm 20 nicht
mehr im Uhrzeigersinn gemäß Fig. 1 verschwenkt werden kann. Die in Fig. 1 gezeigte
Gebrauchsstellung der Klinge 4 ist damit gesichert. Befindet sich die Rastklinke 40
hingegen in der Nichtverriegelungsstellung, so kann der zweite Hebelarm 20 im Uhrzeigersinn
gemäß den Figuren 1 bzw. 5 verschwenken.
[0036] Die ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b haben jeweils einen den eigentlichen ersten
Hebelarm12 endseitig überragenden Endbereich 62. In diesem Endbereich 62 weisen die
jeweiligen ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b Aussparungen auf, in denen die zweiten
Hebelarmschenkel 30 aufgenommen sind und die sich im Wesentlichen von dem zweiten
Gelenk 18 in Richtung auf das distale Ende des ersten Hebelarmes 12 erstrecken. In
der in Fig. 1 gezeigten Gebrauchsstellung der Klinge 4 sind diese Endbereiche 62 unmittelbar
benachbart zu einem hinteren Endbereich der Basissegmente 10a, 10b und dementsprechend
der Basis 8 vorgesehen (vgl. Fig. 8). In der Nichtgebrauchsstellung sind die ersten
Hebelarmsegmente 14a, 14b gegenüber diesem hinteren Endbereich der Basis 8 durch die
Auslenkung des zweiten Hebelarmes 20 geringfügig beabstandet (vgl. Fig. 5, 7). In
der dort gezeigten Nichtgebrauchsstellung schließen eine erste Gelenkverbindungslinie
I und eine zweite Gelenkverbindungslinie II einen α' Winkel von etwa 135 ° +/-7° ein,
der in Fig. 6 eingekennzeichnet ist. Der Winkel α bzw. α' liegt in denjenigen Zwickel
zwischen den beiden Gelenkverbindungslinien I und II gegenüberliegend zu der Basis
8. Die Gelenkverbindungslinie I ist durch eine gradlinige Verbindung der Schwenkachsen
des ersten und zweiten Gelenkes 16, 18 gebildet. Die Gelenkverbindungslinie II durch
eine gradlinige Verbindung der Schwenkachsen des zweiten und dritten Gelenks 18; 26.
[0037] Wie ersichtlich, deckt in der Nichtgebrauchsstellung der Endbereich 62 der beiden
ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b die Spitze der Klinge 4 ab. Mit anderen Worten ist
die Klingenspitze zwischen den beiden Endbereichen 62 der beiden ersten Hebelarmsegmente
14a, 14b sicher aufgenommen. Die in Fig. 5 und 6 gezeigte Nichtgebrauchsstellung wird
dadurch gesichert, dass das erste Hebelarmsegment 14a mit seinem proximalen Ende in
einer konkav und durch das zugeordnete Basissegment 10a ausgebildeten Anschlagmulde
64 anliegt. Eine die Schwenkachse des ersten Gelenks 16 und des Klingengelenks 6 verbindende
dritte Gelenkverbindungslinie III schließt mit der ersten Gelenkverbindungslinie I
in der Nichtgebrauchsstellung einen Winkel von circa 98° +/-5°ein. Dieser Winkel ist
mit γ' in Fig. 6 gekennzeichnet. Der entsprechende Winkel zwischen den beiden Gelenkverbindungslinien
I und III in der in Fig. 1 gezeigten Gebrauchsstellung (dort γ) liegt bei etwa 84°+/-5°.
Der mit dem Winkel α' korrespondierende Winkel α in der Gebrauchsstellung beträgt
vorliegend 172°+/-3°. Wird gegen die Klinge 4 in der in Fig. 1 gezeigten Gebrauchsstellung
gedrückt, so verschwenkt - sofern die Rastklinke 40 in der Nichtverriegelungsstellung
befindlich ist - die Klinge 4 um das Klingengelenk 6. Der zuvor erwähnte Winkel α
kleiner 180° erlaubt ein unmittelbares Verschwenken der ersten und zweiten Hebelarme
12, 20 gegeneinander, wodurch sich der Abstand zwischen dem ersten Gelenk 16 und dem
dritten Gelenk 26 verringert. Das erste Gelenk 16 vollführt dabei eine halbkreisförmige
Bewegung um das Klingengelenk 6, bis schließlich das proximale Ende des ersten Hebelarmsegmentes
14 in der Anschlagmulde 64 zur Anlage an der Basis 8 kommt (vgl. Fig. 5). Die Schneidkante
stößt dabei nicht innen gegen Teile des Handgriffs.
[0038] In der ersten Hälfte dieser Bewegung wird der erste Hebelarm 12 im Bereich des zweiten
Gelenkes 18 vermehrt weg von der Basis 8 bewegt. Der zweite Hebelarm 20 wird von der
Basis 8 weg verschwenkt. Im Rahmen dieser anfänglichen Bewegung wird eine mit Bezugszeichen
66 gekennzeichnete Schraubenzugfeder zunehmend verlängert und damit gespannt. Nach
Überschreiten eines oberen Totpunktes im Rahmen der Schwenkbewegung, die in etwa in
Fig. 4 verdeutlicht ist, fördert die Federkraft das Verschwenken der Klinge in die
Nichtgebrauchsstellung. Die Feder 66 zieht sich zusammen und verliert an Federkraft.
Die Schraubenzugfeder 66 ist endseitig jeweils mit identisch ausgebildeten Befestigungsaugen
67 verbunden, die auf Seiten der Basis 8 in einer aus dem Material der Basis 8 ausgefrästen
Ausnehmung 67a verschwenkbar und formschlüssig und auf Seiten des ersten Hebelarmes
12 verschwenkbar an einem Lagerzapfen 67b (vgl. Fig. 6) gehalten ist, der aus dem
die ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b ausformenden Material ausgefräst ist. So können
die Befestigungsaugen 67 jeweils in Grenzen frei verschwenken, um die sich ändernde
Ausrichtung der Schraubenzugfeder 66 bestmöglich nachzuverfolgen.
[0039] Nachfolgend werden Details, insbesondere der Klinge 4, diskutiert, die eine sichere
Positionierung in der Gebrauchsstellung und eine sichere Handhabung der Klinge 4 beim
Verschwingen begünstigen. So weist der Klingenkörper 2 einen in Bezug auf die Schwenkachse
der Klinge gebildet durch das Klingengelenk 6 gegenüberliegenden Betätigungsschenkel
68 auf. Dieser Betätigungsschenkel überragt das Klingengelenk 6 auf der der Klinge
4 gegenüberliegenden Seite. Der Betätigungsschenkel 68 bildet an seinem freien Ende
einen Betätigungskopf 70 aus. Dieser Betätigungskopf 70 ist abgerundet (vgl. Fig.
5) und mit einer gerädelten Umfangsfläche versehen. Der Betätigungskopf 70 befindet
sich in Verlängerung einer geneigten Rückenfläche 72, die den Klingenrücken 74 fortsetzt.
Die Rückenfläche 72 hat einen im Wesentlichen gradlinigen Verlauf, der in der Nichtgebrauchsstellung
gemäß Fig. 5 im Wesentlichen den Verlauf der Basis 8 zwischen dem Klingengelenk 6
und einer noch später zu diskutierenden Anschlagmulde 76, die durch die Basissegmente
10a, 10b gebildet wird, entspricht.
[0040] Der Betätigungskopf 70 befindet sich im Wesentlichen an der Spitze einer dreieckigen
Gestaltung, die einerseits durch die Rückenfläche 72 und andererseits durch eine konkave
Mulde 78 des Klingenkörpers 2 vorgegeben ist. Diese konkave Mulde 78, die durch die
Randfläche des quer liegenden Körpers 2 ausgeformt wird, geht in der in Fig. 1 gezeigten
Gebrauchsstellung in einen Muldenabschnitt 80 über, der durch die ersten Hebelarmsegmente
14a, 14b gebildet wird. Ein diese konkave Mulde 78 oberseitig begrenzender Apex 82
befindet sich in der in Fig. 1 gezeigten Gebrauchsstellung in etwa auf Höhe des Betätigunskopfes
70 und deckt diesen im Wesentlichen ab. Durch die konkave Mulde 78 und den Muldenabschnitt
80 sowie den im Übrigen glatten Verlauf der Randfläche der ersten Hebelarmsegmente
14a, 14b zwischen dem Apex 82 und dem Endbereich 62 ist dementsprechend eine glatte
Anlagefläche für eine Hand gebildet. Diese Anlagefläche wird durch einen Messergriff
84 ausgeformt, dessen Außenfläche durch die beiden ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b
auf der einen Seite und die beiden Basissegmente 10a, 10b ausgebildet wird. Durch
das Umschließen dieses Messergriffs 84 mit der Hand wird der erste Hebelarm 12 in
Richtung auf die Basis 8 gedrängt. Da die beiden Hebelarme 12, 20 nahezu in direkter
Verlängerung zueinander vorgesehen sind, reicht ein relativ geringer Druck auf den
ersten Hebelarm 12 aus, um die Klinge 4 in der Gebrauchsstellung durch die den Messergriff
84 umschließende Hand zu arretieren. Fehlt es an einem solchen Umgreifen, d. h. dem
Druck auf die ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b ist Klinge 4 nicht arretiert.
[0041] Der Klingenkörper 2 weist zur sicheren Positionierung in der in Fig. 1 gezeigten
Gebrauchsstellung gegenüber der Basis 8 einen Anschlagzapfen 86 auf. Wie aus Fig.
2 ersichtliche, befindet sich der Anschlagzapfen 86 an beiden Seiten der Klinge 4.
Der Anschlagzapfen 86 ist als zylindrischer Körper ausgeformt. Korrespondierend zu
dessen Außenumfangsfläche ist die Anschlagmulde 76 ausgeformt, sodass in der Gebrauchsstellung
die Klinge 4 durch Zusammenwirken von Anschlagzapfen 86 und Anschlagmulde 76 in der
gewünschten Ausrichtung formschlüssig positioniert ist. Der Anschlag erfolgt unmittelbar
zwischen dem Klingenkörper 2 und der Basis, wobei auch das Klingengelenk 6 den Klingenkörper
2 unmittelbar mit der Basis 8 verbindet. So ist eine sehr direkt und spielfreie Halterung
des Klingenkörpers 2 in der Gebrauchsstellung geschaffen.
[0042] Die Benutzung des gezeigten Klappmessers zum Verschwenken der Klinge 4 aus der in
Fig. 5 gezeigten Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung ergibt sich wie folgt:
Der Benutzer hält das Ausführungsbeispiel in der Handfläche und umschließt die Basis
8 zwischen dem Daumen und zumindest dem Mittelfinger. Der Zeigefinger reicht nach
vorne und legt sich gegen den Betätigungskopf 70 an. Der Betätigungskopf 70 wird nun
durch den Zeigefinger in Richtung auf das distale Ende geführt. Hierbei wird der Klingenkörper
2 um das Klingengelenk 6 verschwenkt. Die Klinge 4 verschwenkt aus einem zwischen
den ersten Hebelarmsegmenten 14 ausgebildeten Aufnahmeschlitz 88 heraus, bis die in
Fig. 4 gezeigte Stellung erreicht ist. Nach Überschreiten des hier gezeigten Totpunktes
führt ein weiteres händisches Verschwenken des Klingenkörpers 2 durch Angreifen an
den Betätigungskopf 70 dazu, dass die Schraubenzugfeder 66 die Klinge 4 durch Entspannen
der Feder 66 in die Gebrauchsstellung verschwenkt. Dabei stößt der Anschlagzapfen
86 gegen die Anschlagmulde 76. Danach umgreift der Benutzer mit der gesamten Hand
einerseits die Basis 8 und andererseits den ersten Hebelarm 12 und sichert hierbei
die Benutzungsstellung. Will der Benutzer des Messers diese Benutzungsstellung arettieren,
so muss er mit der zweiten Hand das Verriegelungsrad 52 verschwenken, um den Verriegelungsarm
44 gegen den Rastvorsprung 46 anzulegen. Befindet sich indes die Rastklinke 40 in
der Nichtverriegelungsstellung, so kann der Benutzer durch erneutes Fassen des Messergriffst
84 zwischen Daumen und Mittelfinger und Anlegen des Zeigefingers an dem Klingenrücken
74 in Richtung auf die Nichtgebrauchsstellung verschwenken. Nach Erreichen des oberen
Totpunktes zieht erneut die Schraubenzugfeder 66 die Klinge 4 in den Aufnahmeschlitz
88, sodass die in Fig. 5 gezeigte Position erreicht wird.
[0043] Die Figuren 2 und 3 verdeutlichen Griffplatten 90, die identisch ausgebildet sind
und über Schrauben 92 die die zweite und dritte Distanzhülse 36, 38 und den Gelenkbolzen
des Klingengelenks 6 durchsetzen und über diese Bauteile, die verdrehfest in einer
der Basissegmente 10 gehalten sind, mit der Basis 8 verschraubt sind. Der erste Hebelarm
12 ist gegenüber der jeweiligen Griffplatte frei beweglich und überragt diese in der
Gebrauchsstellung nahezu vollständig. Lediglich der Endbereich wird in der Gebrauchsstellung
geringfügig von den beiden Griffplatten 90 abgedeckt (vgl. Fig. 3). An dem distalen
Ende ist ein Clip 94 mit der Griffplatte 90 verschraubt. Über diesen Clip 94 kann
das Messer beispielsweise in einer Brusttasche des Benutzers fixiert werden. Das gezeigte
Ausführungsbeispiel hat zwei Clips 94. Ein lediglich an einer Griffplatte 90 befestigter
Clip 94 führt zu einer schlankeren Gestaltung des Messers.
[0044] Wie die vorstehende Beschreibung verdeutlicht, lässt sich das Messer einhändig von
der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung und vice versa betätigen. Die
das Messer betätigenden Finger sind jeweils außerhalb des Gefahrenbereiches und jedenfalls
nicht zwischen der Schneidkante und dem Aufnahmeschlitz 88. Vielmehr befindet sich
die Hand und die der Hand zugeordneten Finger im Bereich der Basis 8 und liegen gegebenenfalls
an den Griffplatten 90 außenseitig an. Durch die Schraubenzugfeder 66 wird die Klinge
in die gewünschte Endstellung gedrängt. Dies gilt sowohl für die Gebrauchsstellung
als auch für die Nichtgebrauchsstellung.
[0045] Wie im Übrigen insbesondere aus Fig. 1 zu entnehmen, umhüllen die Basissegmente 10a,
10b sowie die ersten Hebelarmsegmente 14a, 14b den zweiten Hebelarm 20. Dieser liegt
innerhalb der beiden Elemente Basis und erster Hebelarm 8, 12. Der zweite Hebelarm
20 wird durch diese Elemente 8, 12 vollständig eingehaust. Er liegt nicht exponiert.
Der zweite Hebelarm 20 liegt nicht einmal teilweise außen im Bereich des Messergriffs
84 frei.
[0046] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel hat die erste Gelenkverbindungslinie I eine
Länge von etwa 80 mm; die zweite Gelenkverbindungslinie II hat eine Länge von etwa
13 mm und die dritte Gelenkverbindungslinie III hat eine Länge von etwa 7 mm. Wie
im Übrigen Fig. 1 verdeutlicht, beträgt der Winkel α in der Gebrauchsstellung, d.
h. derjenige Winkel der zwischen der ersten und der zweiten Gelenkverbindungslinie
I, II eingenommen wird, etwa 172° im Grunde unabhängig davon, ob der entsprechende
Winkel durch die beiden parallel zueinander vorgesehenen Schraubenzugfedern 66 vorgegeben
wird, oder aber der Benutzer zusätzlich seine Finger auf die beiden zweiten Hebelarmsegmente
14a, 14b auflegt und dagegen drückt.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 2
- Klingenkörper
- 4
- Klinge
- 6
- Klingengelenk
- 8
- Basis
- 10 a/b
- Basissegment
- 12
- erster Hebelarm
- 14 a/b
- erste Hebelarmsegmente
- 16
- erstes Gelenk
- 18
- zweites Gelenk
- 20
- zweiter Hebelarm
- 22
- Gelenkzapfen
- 24
- Gelenkauge
- 26
- drittes Gelenk
- 28
- Gelenkzapfen
- 30
- zweiter Hebelarmschenkel
- 32
- Gelenkauge
- 34
- erste Distanzhülse
- 36
- zweite Distanzhülse
- 38
- dritte Distanzhülse
- 40
- Rastklinke
- 42
- Rastgelenk
- 44
- Verriegelungsarm
- 46
- Rastvorsprung
- 48
- Federarm
- 50
- Federstab
- 52
- Verriegelungsrad
- 54
- Nichtverriegelungsfläche
- 56
- Verriegelungsfläche
- 58
- Nocken
- 60
- Vorsprung
- 62
- Endbereich
- 64
- Anschlagmulde
- 66
- Schraubenzugfeder
- 67
- Befestigungsauge
- 67a
- Ausnehmung
- 67b
- Zapfen
- 68
- Betätigungsschenkel
- 70
- Betätigungskopf
- 72
- Rückenfläche
- 74
- Klingenrücken
- 76
- Anschlagmulde
- 78
- konkave Mulde
- 80
- Muldenabschnitt
- 82
- Apex
- 84
- Messergriff
- 86
- Anschlagzapfen
- 88
- Aufnahmeschlitz
- 90
- Griffplatte
- 92
- Schrauben
- 94
- Clip
- I
- erste Gelenkverbindungslinie
- II
- zweite Gelenkverbindungslinie
- III
- dritte Gelenkverbindungslinie
- α
- Winkel zwischen I und II (gegenüberliegend zu der Basis 8) in Gebrauchsstellung
- α'
- Winkel zwischen I und II in Nichtgebrauchsstellung
- γ
- Winkel zwischen I und III in Gebrauchsstellung
- γ'
- Winkel zwischen I und III in Nichtgebrauchsstellung
1. Klappmesser mit einer Basis (8), an der eine Klinge (4) derart verschwenkbar gelagert
ist, dass die Klinge (4) von einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung
verbringbar ist, in der die Klinge (4) von der Basis (8) abragt, und mit einem ersten
Hebelarm (12), der über ein erstes Gelenk (16) verschwenkbar an der Klinge (4) und
über ein zweites Gelenk (18) verschwenkbar mit einem zweiten Hebelarm (20) verbunden
ist, der über ein drittes Gelenk (26) verschwenkbar mit der Basis (8) gekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Gebrauchsstellung eine die Schwenkachsen des ersten Gelenks (16) und zweiten
Gelenks (18) verbindende erste Verbindungslinie (I) sich mit einer die Schwenkachsen
des zweiten Gelenks (18) und des dritten Gelenks (26) verbindenden zweiten Gelenkverbindungslinie
(II) einen Winkel α von zwischen 178° und 95°, vorzugsweise von zwischen 175° und
150° einschließt.
2. Klappmesser mit einer Basis (8), an der eine Klinge (4) derart verschwenkbar gelagert
ist, dass die Klinge (4) von einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung
verbringbar ist, in der die Klinge (4) von der Basis (8) abragt, und mit einem ersten
Hebelarm (12), der über ein erstes Gelenk (16) verschwenkbar an der Klinge (4) und
über ein zweites Gelenk (18) verschwenkbar mit einem zweiten Hebelarm (20) verbunden
ist, der über ein drittes Gelenk (26) verschwenkbar mit der Basis (8) gekoppelt ist,
insbesondere nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Hebelarm (20) zumindest in der Gebrauchsstellung innerhalb eines den ersten
Hebelarm (12) und die Basis (8) aufweisenden Messergriffs (84) vorgesehen ist.
3. Klappmesser nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen die Ausrichtung der Klinge (4) relativ zu der Basis (8) in der Gebrauchsstellung
vorgebenden Anschlag mit einer klingenseitigen Anschlagfläche (86) und einer basisseitigen
Anschlagfläche (76).
4. Klappmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (4) durch einen Klingenkörper (2) gebildet ist, der einen in Bezug auf
die Schwenkachse der Klinge gegenüberliegenden Betätigungsschenkel (68) aufweist,
der in der Nichtgebrauchsstellung die Basis (8) überragt.
5. Klappmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verriegelungseinrichtung (40, 50, 52) durch welche die Klinge (4) in der Gebrauchsstellung festlegbar ist.
6. Klappmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung eine schwenkbare Rastklinge (40) umfasst, die in einer
Verriegelungsstellung mit einem Rastvorsprung (46) des zweiten Hebelarms (20) zusammenwirkt.
7. Klappmesser nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung ein auf die Rastklinke (40) einwirkendes Verriegelungsbetätigungselement
(52) umfasst, dessen Betätigungsflächen so an der Basis (8) angeordnet sind, dass
das Verriegelungsbetätigungselement (52) nicht mit einer das Klappmesser umgreifenden
Hand betätigbar ist.
8. Klappmesser nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch ein Verriegelungsrad (52), das auf die Rastklinke (40) einwirkt und über die Rastklinke
(40) mit der Kraft einer die Rastklinke (40) aus der Verriegelungsstellung drängenden
Feder (50) beaufschlagt ist.
9. Klappmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hebelarm (12) mit einem das zweite Gelenk (18) überragenden Endbereich
(62) versehen ist, der zumindest in der Gebrauchsstellung unmittelbar benachbart zu
einem hinteren Endbereich (62) der Basis (8) vorgesehen ist.
10. Klappmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in Wirkverbindung mit der Basis (8) und dem ersten Hebelarm (12) stehendes Federelement
(66), welches die Klinge (4) von einer zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchsstellung
befindlichen Zwischenstellung in die Gebrauchsstellung oder die Nichtgebrauchsstellung
drängt.