[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbilden eines textilen Materials
unter Verwendung von Hanf, wobei aus geerntetem Hanf in einem mehrstufigen Prallaufschlussverfahren
Hanfschäben von Hanffasern abgetrennt werden. Die Erfindung betrifft ferner einen
Faserverbundwerkstoff aus einem solchem textilen Material.
[0002] Im Hinblick auf eine Verringerung des CO
2-Ausstoßes gelangt die Gewinnung und Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe immer mehr
in den Fokus.
[0003] Aus der Druckschrift
DE 199 25 134 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung der oben genannten Gattung bekannt, wobei
ein Wirrfasermaterial aus Pflanzenteilen, wie Hanf, Flachs und Leinen, hergestellt
wird. Dabei wird vorbereitetes Erntegut einem Vorratsstapel entnommen, daraus ein
Materialstrang mit überwiegend zweidimensionaler Ausrichtung der Pflanzenteile gebildet
und der gebildete Materialstrang in einer Aufbereitungsstation zerkleinert und zerfasert,
wobei ein Trennen von Fasern und nichtfaserigen Bestandteilen, wie Schäben (holzartige
Bestandteile des Pflanzenstängels), vorgenommen wird. Daraufhin erfolgt ein getrenntes
Abführen des gewonnenen Wirrfasermaterials und der nichtfaserigen Pflanzenbestandteile,
wobei die Schäben als Abfallmaterial typischerweise ausgesondert werden.
[0004] Mit dem bekannten Verfahren kann ein Wirrfasermaterial aus Hanffasern ausgebildet
werden, das einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden kann. Die Druckschrift
DE 199 25 134 A1 zeigt jedoch keine Möglichkeiten auf, wie das gewonnene Wirrfasermaterial weiter
verwendet werden kann.
[0005] Besonders im Bausektor ist die Verwendung von auf Basis nachwachsender Rohstoffe
hergestellten technischen Textilien als Wohnbautextilie von großem Interesse. Für
die Gebäudekonstruktion kann der textile Membranbau einen wesentlichen Beitrag für
eine energieeffiziente und nachhaltige Bauweise leisten.
[0006] Die Gestaltung des Wandaufbaues von Gebäuden ist entscheidend für die Energieeffizienz
und auch für das Wohlfühlverhalten. Neben dem Heizenergieaufwand in den Wintermonaten
kann auch eine durch unzweckmäßige Bauweise erforderliche Raumklimatisierung zu einem
deutlichen Anstieg des Gesamtenergieaufwandes und somit auch zu CO
2-Emissionen führen. Der Einsatz von Faserverbundwerkstoffen kann diesen Energieverbrauch
entscheidend reduzieren und zugleich durch die langfristige Fixierung von CO
2 einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein geeignetes Verfahren zur
Herstellung eines textilen Materials auf Basis nachwachsender Rohstoffe, wie Hanf,
vorzuschlagen, das nicht nur ökologische Vorteile besitzt, sondern darüber hinaus
gute Raumklimatisierungs- und Schalldämmeigenschaften aufweist und dadurch als Faserverbundwerkstoff
geeignet ist. Ferner soll mit der vorliegenden Erfindung ein Faserverbundwerkstoff
auf Basis nachwachsender Rohstoffe, wie Hanf, zur Verfügung gestellt werden, der ökologische
Vorteile besitzt und darüber hinaus gute Raumklimatisierungs- und Schalldämmeigenschaften
aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird einerseits durch ein Verfahren zum Ausbilden eines textilen Materials
unter Verwendung von Hanf gelöst, wobei aus geerntetem Hanf in einem mehrstufigen
Prallaufschlussverfahren Hanfschäben von Hanffasern abgetrennt werden; die Hanffasern
zu Hanffaserflocken aufgelöst werden; Bindefasern zu Bindefaserflocken aufgelöst werden;
die Hanffaserflocken und die Bindefaserflocken mit wenigstens einer Mischvorrichtung
zu einer Faserflockenmischung durchmischt werden; die Faserflockenmischung mit einer
Speiseeinrichtung als eine mattenartige Mischfaserflockenvorlage abgelegt wird; auf
die Oberfläche der Mischfaserflockenvorlage noch vor einem Zuführen der Mischfaserflockenvorlage
in eine Wirrvliesanlage Hanfschäben unter Ausbildung einer Mischfaserflocken-Hanfschäben-Vorlage
aufgebracht werden, wobei die Hanfschäben zu den gemischten und in der Mischfaserflockenvorlage
abgelegten Hanf- und Bindefaserflocken erst unmittelbar vor der eigentlichen Vliesbildung
hinzu gegeben werden; die Mischfaserflocken-Hanfschäben-Vorlage mit einer Öffnungseinheit
aufgelöst, durchmischt und dadurch zu einem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch aufbereitet
wird; das aufgelöste Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch anschließend in eine Vliesbildungszone
der Wirrvliesanlage gefördert, vorzugsweise geblasen, und dort als ein Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies
abgelegt wird; und das Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies nachfolgend in einer Temperaturbehandlungseinheit
zu einem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff thermisch verfestigt wird.
[0009] Anders als im Stand der Technik, in dem die Schäben nur als Abfallmaterial bei der
Hanffaseraufbereitung angesehen werden, werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Hanfschäben, also holzige, stückige Stängelbestandteile, die überhaupt keine Ähnlichkeit
mit sonstigen in der Textiltechnologie verwendeten Materialien besitzen, direkt in
den textilen Flächenbildungsprozess einbezogen. Dies wird bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren dadurch realisiert, dass die Hanfschäben zu den gemischten und in der Mischfaserflockenvorlage
abgelegten Hanf- und Bindefaserflocken erst unmittelbar vor der eigentlichen Vliesbildung
hinzu gegeben werden. Währenddessen kann die Mischfaserflockenvorlage kontinuierlich
weiterbewegt werden. Durch das erfindungsgemäße späte Einbringen der Hanfschäben in
den Flächenbildungsprozess können vorteilhaft eventuelle Entmischungen und Materialverluste
durch Ausreinigungen während des Prozesses der Flockenmischung, des Materialtransportes
und der Ausbildung der Mischfaserflockenvorlage umgangen werden.
[0010] Die Hinzugabe der Hanfschäben erfolgt erfindungsgemäß erst unmittelbar, also direkt
vor einer Öffnung der Mischfaserflockenvorlage durch eine Öffnungseinheit der Wirrvliesanlage,
sodass die Hanfschäben vor der Vliesbildung nicht in die Mischfaserflockenvorlage
einsinken oder sich anderweitig mit der Mischfaserflockenvorlage vermischen können.
Die Vermischung der Hanf- und Bindefaserflocken mit den Hanfschäben erfolgt deshalb
erstmals mechanisch direkt in der Öffnungseinheit und anschließend im weiteren Prozessverlauf
auf aerodynamischem Wege mittels des gleichzeitigen Blasens der vermischten Hanf-
und Bindefaserflocken und der nunmehr bereits eingemischten Hanfschäben in die vorzugsweise
untersaugte, siebartig ausgeführte Vliesbildungszone der Wirrvliesanlage. Es hat sich
gezeigt, dass nur mit einer solchen Vorgehensweise kann eine geeignete Materialschichtung
in dem auszubildenden Faserverbundwerkstoff erreicht werden kann. In dem erfindungsgemäßen
Verfahren findet daher keine Durchmischung der Hanfschäben mit den Hanf- und Bindefaserflocken
und keine Aufbringung von Hanfschäben nach der Öffnung der Mischfaserflocken-Hanfschäben-Vorlage
durch die Öffnungseinheit der Wirrvliesanlage statt.
[0011] In der Vliesbildungszone bilden die nunmehr weitestgehend aufgelösten und vermischten
Hanf- und Bindefasern gemeinsam mit den zugegebenen Hanfschäben eine wirrvliesartige
Struktur mit einstellbarer Dicke, Flächenmasse und Faseranordnung, wobei sich die
Faseranordnung zwar in gewisser Weise beeinflussen lässt, typischerweise aber keine
bevorzugte Orientierungsrichtung ausgebildet wird.
[0012] In der Vliesbildungszone tritt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Absetzen der
gegenüber den Hanffaserflocken schwereren Hanfschäben in dem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies
ein, wobei sich die Hanfschäben bevorzugt auf der Oberseite des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlieses
konzentrieren. Hierdurch weist der ausgebildete Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
besonders vorteilhafte Klimatisier- und Dämmeigenschaften auf.
[0013] Zudem lagern sich die feineren Hanffasern und mischungsanteilig auch Teile der Bindefasern
bevorzugt in einem unteren Bereich des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlieses ab,
wodurch die untere Oberfläche, auf der das Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies während
seiner anschließenden thermischen Verfestigung auf einem Siebband aufliegt, eine besonders
homogene, glatte Oberfläche erhält. Diese glatte Oberfläche eignet sich beim späteren
Gebrauch des hergestellten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes besonders gut
als Sicht- oder Arbeitsfläche, auf der vorteilhaft weitere Materialien, wie beispielsweise
ein Anstrichmaterial, aufgebracht werden können.
[0014] Durch die Beschaffenheit der verwendeten Bindefasern, insbesondere durch deren Faserkräuselung,
entsteht im gebildeten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies bereits ein lockerer Zusammenhalt
aller Materialkomponenten, sodass diese im darauf vorgenommenen Temperaturbehandlungsschritt
durch das Schmelzen der Bindefasern gut miteinander verkleben können. Als Bindefasern
können Vollprofil-Schmelzklebefasern oder vorzugsweise in Kern-Mantel-Struktur ausgeführte
Bikomponenten-Fasern eingesetzt werden. Während Vollprofil-Schmelzklebefasern vollständig
zu partiellen tropfen- oder segelförmigen Verschmelzungen aufgehen, erfolgt bei den
Bikomponentenfasern der Bindevorgang ausschließlich an deren Mantelfläche, die Bikomponentenfaser
selbst bleibt dabei vorteilhafterweise als Faser erhalten.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich wegen der beinahe ganzheitlichen Nutzung
der Hanfpflanze in einem textilen Produkt durch eine besonders hohe Materialeffizienz
aus. So werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren neben den Hanffasern auch die Hanfschäben
genutzt, die bis zu 75 % als Rohstoff im Hanffaserstroh enthalten sind. So können
in besonders vorteilhaften Varianten der vorliegenden Erfindung bis zu 95 % der aus
dem Hanf gewonnenen Rohstoffe in dem fertigen Endprodukt genutzt werden. Dabei gestattet
die bei der Aufbereitung der Hanfpflanze selbst auf einfache Art und Weise erfolgende
Separierung der Pflanzenbestandteile wiederum bei der Herstellung des textilen Materials
vorteilhafterweise dessen funktionsabhängige und funktionale Zusammensetzung.
[0016] Durch die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gezielt einstellbare Materialzusammensetzung
und den spezialisierten Aufbau des erfindungsgemäß herstellbaren Faserverbundwerkstoffes
kann dieser an unterschiedlichste Anwendungsfälle angepasst werden.
[0017] So kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Faserverbundwerkstoff in Form des
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes hergestellt werden, dessen Anwendung als
Faserverbundwerkstoff eine hohe Energieeffizienz bei der Gebäudenutzung im Hinblick
auf Wärmedämmung und sommerlichen Wärmeschutz sichert und zugleich eine Schallminderung
und eine gute Raumklimatisierung ermöglicht. Dadurch eignet sich der erfindungsgemäß
herstellbare Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff insbesondere als thermoakustischer
Faserverbundwerkstoff. Der erfindungsgemäß herstellbare Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
ist aufgrund seiner biologischen Ausgangsstoffe unter bestimmten Bedingungen, insbesondere
bei der bzw. durch Verwendung von biobasierten Bindefasern, biologisch abbaubar, aber
auch thermisch verwertbar.
[0018] Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
ist auch in anderen Bereichen als dem Bausektor, wie beispielsweise im Fahrzeugbau
oder bei der Herstellung von Bauelementen im Maschinenbau, einsetzbar.
[0019] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Ausbilden eines textilen Materials
unter Verwendung von Hanf gelöst, wobei aus geerntetem Hanf in einem mehrstufigen
Prallaufschlussverfahren Hanfschäben von Hanffasern abgetrennt werden; Bindefasern
zu Bindefaserflocken aufgelöst werden; die Bindefaserflocken mit einer Speiseeinrichtung
als eine Bindefaserflockenvorlage abgelegt werden; auf die Oberfläche der Bindefaserflockenvorlage
noch vor einem Einspeisen in eine Speiseeinrichtung der Wirrvliesanlage Hanfschäben
unter Ausbildung einer Bindefaserflocken-Hanfschäben-Vorlage aufgebracht werden, wobei
die Hanfschäben zu den gemischten und in der Bindefaserflockenvorlage abgelegten Bindefaserflocken
erst unmittelbar vor der eigentlichen Vliesbildung hinzu gegeben werden; die Bindefaserflocken-Hanfschäben-Vorlage
zu einem Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch aufbereitet wird; das Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch
in eine Vliesbildungszone der Wirrvliesanlage gefördert, vorzugsweise geblasen, und
dort als ein Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies abgelegt wird; und das Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies
nachfolgend in einer Temperaturbehandlungseinheit zu einem Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
thermisch verfestigt wird.
[0020] Zu den in dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Verfahrensschritten
und deren Auswirkungen gilt die Beschreibung für die Herstellung des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
analog. Dies gilt auch für die Anwendbarkeit der beschriebenen Ausführungsformen,
einschließlich derer in der Figurenbeschreibung.
[0021] Die Hinzugabe der Hanfschäben erfolgt erfindungsgemäß erst unmittelbar, also direkt
vor einer Öffnung der Bindefaserflockenvorlage durch eine Öffnungseinheit der Wirrvliesanlage,
sodass die Hanfschäben vor der Vliesbildung nicht in die Bindefaserflockenvorlage
einsinken oder sich anderweitig mit der Bindefaserflockenvorlage vermischen können.
Die Vermischung der Bindefaserflocken mit den Hanfschäben erfolgt deshalb erstmals
mechanisch direkt in der Öffnungseinheit und anschließend im weiteren Prozessverlauf
auf aerodynamischem Wege mittels des gleichzeitigen Blasens der Bindefaserflocken
und der nunmehr bereits eingemischten Hanfschäben in die vorzugsweise untersaugte,
siebartig ausgeführte Vliesbildungszone der Wirrvliesanlage. Auch bei diesem erfindungsgemäßen
Verfahren hat sich gezeigt, dass nur mit einer solchen Vorgehensweise kann eine geeignete
Materialschichtung in dem auszubildenden Faserverbundwerkstoff erreicht werden kann.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren findet daher keine Durchmischung der Hanfschäben
mit den Bindefaserflocken und keine Aufbringung von Hanfschäben nach der Öffnung der
Bindefaserflocken-Hanfschäben-Vorlage durch die Öffnungseinheit der Wirrvliesanlage
statt.
[0022] In dem bzw. den erfindungsgemäßen Verfahren werden die Hanfschäben vorzugsweise mit
Hilfe einer Schäbenzuführung auf die Mischfaserflockenvorlage oder die Bindefaserflockenvorlage
aufgebracht werden, wobei mit einer ersten Bandwaage das Gewicht der Mischfaserflockenvorlage
oder der Bindefaserflockenvorlage und mit einer zweiten Bandwaage das Gewicht der
Mischfaserflockenvorlage mit den aufgebrachten Hanfschäben oder der Bindefaserflockenvorlage
mit den aufgebrachten Hanfschäben erfasst werden.
[0023] Ein für die weitere Verwendung, beispielsweise als Faserverbundwerkstoff, besonders
angenehm riechendes textiles Material erhält man dann, wenn der Hanf nach der Hanfernte
und vor der Vliesbildung nur getrocknet, aber nicht geröstet wird.
[0024] Vorzugsweise werden die Hanffasern nach der Hanfernte in Hanffaserballen gebündelt,
wobei die Hanffaserballen zu Beginn des Vliesbildungsprozesses mit wenigstens einem
Ballenöffner aufgelöst werden. Dadurch können die Hanffasern in komprimierter Form
in Form von Hanffaserballen zwischengelagert und/oder transportiert werden und nachfolgend
durch die in der textiltechnologischen Fertigung verfügbaren Ballenöffner aufgelöst
und damit für die Vliesbildung geeignet vorbereitet werden.
[0025] Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn die Wirrvliesanlage nach dem Airlay-Wirrvliesbildungsverfahren
arbeitet. Das Airlay-Wirrvliesbildungsverfahren eignet sich insbesondere für die Verarbeitung
grob aufbereiteter Hanffasern, bei welchen in den Pflanzenfasern noch Schäben und
Stängelreste enthalten sind und die wegen der typischen Fasersteifheit und der geringen
Faserkräuselung weniger gut für die Verarbeitung nach dem Kardierverfahren geeignet
sind.
[0026] Die Aufgabe wird des Weiteren durch einen Faserverbundwerkstoff aus einem textilen
Material gelöst, bei dem das textile Material wenigstens einen aus aufgelösten Hanffasern,
aufgelösten Bindefasern und Hanfschäben ausgebildeten, thermisch verfestigten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
aufweist. Der erfindungsgemäße Faserverbundwerkstoff zeichnet sich dadurch aus, dass
er gegenüber herkömmlichen, beispielsweise mineralischen Faserverbundwerkstoffen sehr
leicht und dennoch hochstabil ist, mit mineralischen Faserverbundwerkstoffen vergleichbare
Klimatisiereigenschaften und sogar gegenüber mineralischen Faserverbundwerkstoffen
verbesserte Schallabsorptionseigenschaften aufweist. Zudem ist der erfindungsgemäße
Faserverbundwerkstoff zu einem großen Anteil aus natürlichen Materialien ausgebildet,
was dessen Abbaubarkeit unter definierten Bedingungen erleichtert.
[0027] Darüber hinaus wird die Aufgabe durch einen Faserverbundwerkstoff aus einem textilen
Material gelöst, bei dem das textile Material wenigstens einen aus Bindefaserflocken
und Hanfschäben ausgebildeten, thermisch verfestigten Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
aufweist. Auch dieser Faserverbundwerkstoff weist vorteilhafte Eigenschaften im Hinblick
auf Klimatisierung von Räumen und Schallabsorption auf.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
einen Schicht- und/oder Gradientenaufbau auf, wobei eine Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
eine höhere Faserdichte und eine geringere Hanfschäbendichte als ein Kernbereich des
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes aufweist.
[0029] Vorzugsweise weist dabei eine untere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes,
auf welcher der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff direkt nach seiner thermischen
Verfestigung aufliegt, eine geringere Schäbendichte als die obere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
auf. Durch diesen Gradientenaufbau der Materialschichtung in dem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
kann dieser als Faserverbundwerkstoff jeweils so eingebaut werden, dass die durch
die unterschiedliche Materialdichte bewirkten unterschiedlichen Schallabsorptionseigenschaften
auf Vorder- und Rückseite des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes ausgenutzt
werden können.
[0030] Eine besonders gute Weiterverarbeitbarkeit des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
ergibt sich dann, wenn die untere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes,
auf welcher der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff direkt nach seiner thermischen
Verfestigung aufliegt, eine höhere Dichte geschmolzener Bindefasern und damit eine
glattere Oberflächenstruktur als die obere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
aufweist. Bei einem solchem Schichtaufbau weist der hergestellte Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
eine besonders stabile Verfestigung auf seiner Unterseite auf.
[0031] In günstigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Faserverbundwerkstoffes ist
auf wenigstens eine Seite des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes bzw. des
Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes ein Abdeckvliesstoff oder eine Folie aufkaschiert.
Durch den Abdeckvliesstoff und/oder die Folie kann eine zusätzliche Oberflächenfestigkeit
geschaffen werden, sodass ein dauerhaft stabiler Verbundwerkstoff, der in sich zusammenhält,
bereitgestellt werden kann.
[0032] Eine vorteilhafte biologische Abbaubarkeit des Kaschierverbundes ergibt sich, wenn
die Folie aus biologisch basierten Polymeren, wie z. B. Polylactid, ausgebildet ist.
[0033] Eine stabile Oberfläche bei gleichzeitig guter Luftdurchlässigkeit erhält man, wenn
die Folie über ihre Fläche hinweg gelocht ist.
[0034] Aus ökologischen Gesichtspunkten ist es besonders von Vorteil, wenn der Abdeckvliesstoff
aus Hanffasern ausgebildet ist. Dieser Abdeckvliesstoff kann nach einem Nassvliesverfahren
oder dem Airlaidverfahren aus Hanf-Kurzfasern hergestellt sein, ebenso ist die Verwendung
eines durch Kardieren und durch Vernadeln oder Wasserstrahlen verfestigten Abdeckvliesstoffes
möglich.
[0035] In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Faserverbundwerkstoffes weist der
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff oder der Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
einen Anteil von 1 bis 3 % Metallfasern verteilt im Vliesstapel auf. Dadurch weist
der Faserverbundwerkstoff elektrostatische Eigenschaften auf, die beispielsweise zum
Abschirmen von "Elektrosmog" genutzt werden können.
[0036] Bevorzugte Ausführungen der vorliegenden Erfindung, deren Aufbau, Funktion und Vorteile
werden im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert, wobei
- Figur 1
- schematisch einen Ablauf einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt;
und
- Figur 2
- schematisch eine in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Wirrvliesanlage zeigt.
[0037] Figur 1 zeigt schematisch eine Abfolge von Verfahrensschritten gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst zunächst die Faseraufbereitung, also die Schritte
von der fertigen Hanfernte bis zur Hanffasergewinnung aus dem geernteten Hanf.
[0039] Ein Ausgangsstoff des erfindungsgemäßen Verfahrens ist geernteter Hanf 11, der in
unbehandelter Form, in getrockneter Form, in teilgerösteter Form oder in gerösteter
Form vorliegen kann. Vorzugsweise liegt der Hanf 11 in Bündelform vor.
[0040] Der Hanf 11 bzw. das Hanfstroh bzw. die Hanfbündel wird bzw. werden im Folgenden
einem Prallaufschlussverfahren in einer Prallaufschlussvorrichtung 12 unterzogen.
Das verwendete Prallaufschlussverfahren ist vorzugsweise ein mehrstufiges Verfahren,
in dem faserige Bestandteile des Hanfs 11 bzw. des Hanfstrohs, also Hanffasern 123
und Faserwatte 124, von dessen nichtfaserigen Bestandteilen, wie Grobschäben 121 und
Feinschäben 122, getrennt werden. Das Prallaufschlussverfahren wird vorzugsweise,
aber nicht unbedingt, mit beweglichen Metallteilen, die auf den Hanf 11 bzw. das Hanfstroh
einschlagen, bewirkt. Die Pflanzenstängel werden in dem Prallaufschlussverfahren durch
die mechanische Einwirkung zerbrochen und zerkleinert. Die Hanfschäbenabtrennung kann
durch Schwingen und/oder Abschaben und/oder Auskämmen des zerkleinerten Materials,
beispielsweise in einem Exzenterprozess, vorgenommen werden.
[0041] Das Prallaufschlussverfahren kann beispielsweise mit zwei Hammermühlenstufen mit
unterschiedlicher mechanischer Intensität realisiert werden. So können beispielsweise
in einer ersten Hammermühlenstufe 550 Schläger/Welle und in einer zweiten Hammermühlenstufe
900 Schläger/Welle vorgesehen sein, um zunächst einen Grobaufschluss in der ersten
Hammermühlenstufe und daraufhin einen Feinaufschluss in der zweiten Hammermühlenstufe
auszuführen. Das Prallaufschlussverfahren kann beispielsweise auch wie in der Druckschrift
DE 199 25 134 A1 beschrieben ausgeführt werden.
[0042] Die Hanffasern 123 und/oder Hanfschäben 121, 122 werden vorzugsweise noch wenigstens
einer Reinigungsstufe unterzogen. Vorzugsweise kommt hierbei eine rein mechanische
Reinigung zum Einsatz. In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Hanffasern insgesamt fünf Reinigungsstufen unterzogen; in der Reihenfolge Stufenreiniger
1 - Feinreiniger/-öffner 1 - Stufenreiniger 2 - Feinreiniger/-öffner 2 - Stufenreiniger
3. Die Feinreiniger/-öffner sind mit Stifttambouren ausgestattet, wobei die Anzahl
der Stifte in Feinreiniger/-öffner 1 neun Stifte pro Quadratzoll ((2,54 cm)
2) und in Feinreiniger/-öffner 2 elf Stifte pro Quadratzoll ((2,54 cm)
2) beträgt.
[0043] Die so gewonnenen Hanffasern 123 werden typischerweise in Hanffaserballen 131 gebündelt
und können so bei geringem Platzbedarf aufbewahrt und transportiert werden.
[0044] Die Hanffasern 123 und/oder die Hanfschäben 121, 122 können jedoch auch vor dem als
auch während des im Folgenden beschriebenen Flächenbildungsprozess(es) einer Behandlung
ausgesetzt werden. So können die Hanffasern 123 und/oder die Hanfschäben 121, 122
beispielsweise hydrophobiert und/oder mit einer Flammfestbeschichtung versehen werden.
Die Behandlung der Hanffasern 123 und/oder der Hanfschäben 121, 122 kann beispielsweise
durch Besprühen erfolgen. Das Besprühen kann beispielsweise nach der unten beschriebenen
Ballenöffnung in einem Zuführrohr oder in einem Karussell mit seitlich vorgesehenem
Sprühkopf vorgenommen werden
[0045] An die Faseraufbereitung schließen sich in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schritte
der Faserverarbeitung an.
[0046] Zur Ballenöffnung und Materialaufbereitung werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren
periphere Anlagen der Spinnereivorbereitung, wie ein Mischballenöffner, wahlweise
ein Stufenreiniger und/oder wenigstens ein Horizontalöffner, genutzt. Mit den Ballenöffnern
141, 142 werden die Hanffaserballen 131 bzw. die Bindefaserballen 132 aufgelöst, wozu
jeweils ein Nadeltuch verwendet wird, mit dem Fasern oder Faserklumpen des jeweiligen
Faserballens grob voneinander gelöst werden. Im Ergebnis der Hanfballenauflösung durch
den Ballenöffner 141 werden Hanffaserflocken 151 und im Ergebnis der separat erfolgenden
Bindefaserballenauflösung durch den mit wenigstens einem Feinöffner verbundenen Ballenöffner
142 werden Bindefaserflocken 152 ausgebildet.
[0047] An die Ballenauflösung kann sich eine weitere Auflösung und/oder eine maschinelle
Reinigung, wie eine Entstaubung der ausgelösten Hanffaserflocken 151 und/oder eine
Kurzfaserseparierung, anschließen.
[0048] Als Bindefasern können Vollprofilschmelzklebefasern, vorzugsweise Polypropylenfasern
mit einem Schmelzpunkt von 165 °C, oder Bikomponentenfasern, zum Beispiel Kern-Mantel-Fasern
mit einem Kern aus Polyester mit Schmelzpunkt 260 °C und einem Mantel aus Co-Polyester
oder Polyethylen mit Schmelzpunkten zwischen 110 °C und 170 °C oder dergleichen aus
biologisch basierten Polymeren, verwendet werden. Grundsätzlich ist auch der Einsatz
einfacher Polymerfasern und/oder biologisch basierter Polymere, wie zum Beispiel Poly-Milchsäure,
als Bindefasermaterial möglich. Werden einfache Polymerfasern verwendet, kommt es
bei der unten noch näher ausgeführten Temperaturbehandlung zwar zu einem Verkleben
der Struktur an Kreuzungspunkten, die Polymerfaser bleibt hierbei typischerweise jedoch
nicht als Faser erhalten.
[0049] Durch eine geeignete Wahl der verwendeten Bindefaser(n), insbesondere hinsichtlich
des Durchmessers der Bikomponentenfasern, lässt sich beispielsweise der Frequenzbereich,
in dem bei dem herzustellenden textilen Material bzw. Faserverbundwerkstoff eine hohe
Schallabsorption vorliegen soll, einstellen.
[0050] Nach der Ballenauflösung erfolgt vorzugsweise noch eine zusätzliche Auflösung der
Bindefasern mit einem Feinöffner. Als Feinöffner kann ein Tambour mit feiner Bestiftung
zum Einsatz kommen, mit dem die Bindefasern nochmals auseinandergezupft werden. Hierdurch
werden sehr feine Bindefaserflocken 152 erzeugt, wodurch eine Bindefasermaterialklumpenbildung
in dem auszubildenden Vliesstoff verhindert oder minimiert werden kann.
[0051] Nach der Materialaufbereitung werden die aufgelösten Hanffaserflocken 151 und Bindefaserflocken
152 wenigstens einer Mischvorrichtung 15 zugeführt, in der die Hanffaserflocken 151
und die Bindefaserflocken 152 zu einer Faserflockenmischung 160 durchmischt werden.
Beispielsweise können 80 % Hanffaserflocken 151 und 20 % Bindefaserflocken 152 der
Mischvorrichtung 15 zugeführt werden. Die Mischvorrichtung 15 kann zunächst eine weitere
Öffnerstufe aufweisen, in der die zugeführten Hanffaserflocken 151 und Bindefaserflocken
152 unter Verwendung von Öffnerwalzen zu einer homogenen Faserflockenmischung 160
aufbereitet werden.
[0052] Die Faserflockenmischung 160 mit einem bestimmten Verhältnis von Hanffaserflocken
151 zu Bindefaserflocken 152 wird dann einer Speiseeinrichtung 16 zugeführt. Die Speiseeinrichtung
16 weist in vorteilhaften Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung einen Füllschacht
mit aufgesetztem Kondensor auf, in den die Faserflockenmischung 160 von oben eingebracht
wird und der unten einen Auslass aufweist. Anstelle und/oder in Ergänzung zu dem Füllschacht
kann die Speiseeinrichtung 16 wenigstens ein Zuführrohr und/oder wenigstens einen
Kastenspeiser aufweisen.
[0053] Die Höhe des Füllschachtes der Speiseeinrichtung 16 gewährleistet eine ausreichend
homogenisierte Materialdichte als Voraussetzung für eine gleichmäßige Materialvorlage
in Maschinenrichtung und quer zur Maschinenrichtung der sich an den Füllschacht anschließenden
Wirrvliesanlage 17. Der Materialaustrag aus der Speiseeinrichtung 16 erfolgt über
ein Walzenpaar auf ein zu einer Einzugs- und Klemmeinrichtung 171 der vorhandenen
Vliesbildungseinrichtung (Wirrvliesanlage 17) führendes Transporttuch. In dieser Transporteinheit
integriert ist eine Bandwaage zur kontinuierlichen Erfassung und Anzeige der Materialvorlagemenge.
Der von der Speiseeinrichtung 16 zu der Einzugs- und Klemmeinrichtung 171 zugeführte
Materialstrom wird als Mischfaserflockenvorlage 173 bzw. Bindefaserflockenvorlage
bezeichnet.
[0054] Auf die Mischfaserflockenvorlage 173 werden mit Hilfe einer Schäbenzuführung 177
Feinschäben 122 aufgebracht, wodurch eine in Figur 2 schematisch gezeigte Mischfaserflocken-Hanfschäben-Vorlage
176 ausgebildet wird. Die Schäbenzuführung 177 kann beispielsweise eine Streuvorrichtung
sein, mit der die Feinschäben 122 gleichmäßig auf die Oberfläche der Mischfaserflockenvorlage
173 aufgestreut werden. Das Aufstreuen der Feinschäben 122 auf die Mischfaserflockenvorlage
173 kann auch linienartig erfolgen.
[0055] Die Feinschäben 122 können beispielsweise 30 bis 70 Gew.%, vorzugsweise 40 bis 60
Gew.%, besonders bevorzugt 50 Gew.%, jeweils bezogen auf das Endgewicht des auszubildenden
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes 20, ausbilden.
[0056] Eine Überprüfung der aufgebrachten Menge an Feinschäben 122 kann dadurch erfolgen,
dass wenigstens zwei Bandwaagen zum Einsatz kommen, wobei mit einer ersten Bandwaage
das Gewicht der Mischfaserflockenvorlage 173 und mit einer zweiten Bandwaage das Gewicht
der Mischfaserflockenvorlage 173 mit den aufgebrachten Feinschäben 122 erfasst und
beide Werte miteinander, vorzugsweise elektronisch, verglichen werden, woraufhin die
zugeführte Menge an Feinschäben 122 oder die gelieferte Menge der Mischfaserflockenvorlage
173 erforderlichenfalls reguliert wird.
[0057] Figur 2 zeigt schematisch den Aufbau einer in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren
Wirrvliesanlage 17.
[0058] Die Wirrvliesanlage 17 aus Figur 2 weist eine aus zwei Walzenpaaren bestehende Einzugs-
und Klemmeinrichtung 171 und einen mit Drehrichtung nach oben rotierenden Stifttambour
als Öffnungseinheit 172 auf.
[0059] Das von der Einzugs- und Klemmeinrichtung 171 gleichzeitig geklemmte und gelieferte
Material wird von der Öffnungseinheit 172 aufgelöst und gelangt als nunmehr weitestgehend
zu Einzelfasern aufgelöstes Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch 178 in einen Faserleitkanal
174, der in einer besonderen Ausführungsform auch mit Unterstützung durch eine von
einem Gebläse 175 erzeugte zusätzliche Luftströmung das aufgelöste Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch
178 in eine Vliesbildungszone 179 transportiert.
[0060] Die Vliesbildungszone 179 besteht je nach maschinentechnischer Ausführung aus mindestens
einer untersaugten band- oder trommelförmigen Ablagefläche 182 und einer in der Höhe
verstellbaren, sich in Materiallaufrichtung mit gleicher Geschwindigkeit wie die Ablagefläche
182 drehenden zweiten Trommel 180, die entweder massiv oder vorteilhafterweise auch
perforiert und besaugt ausgeführt sein kann. Im Ausführungsbeispiel weist die Vliesbildungszone
179 ein besaugtes Siebband als Ablagefläche 182 und eine massive Trommel bzw. Walze
180 auf.
[0061] Durch die gemeinsame Ablage des aus den Faserflocken 151, 152 und Schäben 122 bestehenden
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisches 178 auf dem untersaugten Siebband 182 wird auf diesem
ein Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies 183 ausgebildet.
[0062] In einer anderen Variante der vorliegenden Erfindung können anstelle der oder zusätzlich
zu den Feinschäben 122, die einen durchschnittlichen Durchmesser zwischen 0,5 und
5 mm aufweisen, auch Grobschäben 121, die einen durchschnittlichen Durchmesser zwischen
3 und 25 mm aufweisen, verwendet werden.
[0063] Ferner kann der Prozessschritt der Schäbeneinbringung auch so gestaltet sein, dass
die Grobschäben 121 und/oder Feinschäben 122 mit den Hanffaserflocken 151 und den
Bindefaserflocken 152 in der Mischvorrichtung 15 und/oder der Speiseeinrichtung 16
gemischt werden, wobei das hierbei entstehende Faserflocken-Hanfschäben-Gemisch dann
geschüttet auf ein Förderband, das in eine Wirrvliesanlage 17 führt, an der die unten
beschriebenen Vliesbildungsschritte ausgeführt werden, ausgetragen wird.
[0064] In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann zwischen
der Faserflockenspeisung und der Vliesbildung dem oben beschriebenen Faserflockengemisch
noch Bindepulver hinzugemischt werden. Ferner ist es möglich, dem oben beschriebenen
Faserflockengemisch zwischen der Faserflockenspeisung und der Vliesbildung Metallfasern,
beispielsweise mit einem Anteil von 1 bis 3 Gew.% bezogen auf das Endgewicht des auszubildenden
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes 20 oder bezogen auf das Endgewicht des
auszubildenden Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes, hinzuzuführen.
[0065] Das Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch 178 wird in der Vliesbildungszone 179 der Wirrvliesanlage
17 als ein Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies 183 abgelegt. Die Ausbildung einer
gewünschten Dicke und Dichte des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlieses 183 erfolgt
in dem Beispiel von Figur 2 mittels einer in der Höhe über dem Siebband 182 einstellbaren
Walze 180. Die Faseranordnung innerhalb der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstruktur
baut sich in Maschinenlaufrichtung dachziegelartig auf, wobei sich im Querschnitt
und in Abhängigkeit vom Abstand zwischen dem untersaugten Siebband 182 und der Walze
180 unterschiedliche Neigungswinkel ausbilden (ca. 45° in unmittelbarer Nähe des unteren
Siebbandes 182, ca. 80° im Rest des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlieses 183).
[0066] In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Walze 180 eine massive Trommel
ohne Besaugung, deren Abstand zu dem Siebband 182 entsprechend dem Pfeil 181 in Figur
2 einstellbar ist. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung kann zur mechanischen Vliesverfestigung auch eine andere Art von Wirrvliesanlage
17 eingesetzt werden, in der beispielsweise anstelle der oben beschriebenen Walze
180 eine besaugte Siebtrommel verwendet wird oder in der das Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch
178 zwischen zwei besaugten Siebtrommeln zum Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies
183 gebildet wird.
[0067] Zum Erreichen der für die Produktrichtung Wohnbautextilien typischen Dämmeigenschaften
bedarf es offener Strukturen, welche von dem genannten Vliesbildungsverfahren ebenfalls
generiert werden können. Zur Fixierung der auf aerodynamischem Wege gebildeten voluminösen
Vliesstruktur zum Vliesstoff ist in dem Ausführungsbeispiel von Figur 2 die Wirrvliesanlage
17 direkt gekoppelt mit einer Temperaturbehandlungseinheit 19 in Form eines Thermofusionsofens.
Heiße Luft wird durch den beispielsweise zwischen zwei Siebbändern fixierten Vliesquerschnitt
gesaugt und bewirkt ein Verkleben der enthaltenen Hanffasern und der Hanfschäben 122
mit den zuvor zugemischten thermoplastischen und nun plastifizierten Bindefasern 152.
Vorzugsweise kommen in der Temperaturbehandlungseinheit 19 bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren Temperaturen von unter 180 °C zum Einsatz, damit der Hanf nicht geschädigt
wird.
[0068] Im Ergebnis entsteht ein mechanisch und chemisch verfestigter Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
20.
[0069] Mittels der oben aufgeführten Verfahrensschritte und unter Verwendung der genannten
Komponenten können auf Basis des hergestellten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
20 beispielsweise Wohnbautextilien auf der Basis von Hanffaserflocken 151 und/oder
Hanfschäben 121, 122 und thermoplastischen Bindefaserflocken 152 mit folgender Zusammensetzung
hergestellt werden:
Beispiel 1:
[0070]
Mischung aus Grobhanfschäben 121 und thermoplastischen Bindefaserflocken 152
Flächenmasse ca. 5000 g/m2 bis 5.500 g/m2
Dicke 5 cm
Beispiel 2:
[0071]
Mischung aus Hanffaserflocken 151, Feinhanfschäben 122 und thermoplastischen Bindefaserflocken
152
Flächenmasse ca. 4.000 g/m2 bis 6.000 g/m2
Dicke 5 cm.
[0072] Der ausgebildete Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff 20 eignet sich insbesondere
als Faserverbundwerkstoff. Dieser Faserverbundwerkstoff ist leicht und weist natürliche
Bestandteile auf, die unter definierten Bedingungen abbaubar sind. Durch die Schichtung
der Materialien in dem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff 20 wird der sommerliche
Hitzeschutz, der durch den Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff 20 zur Verfügung
gestellt wird, nicht beeinflusst. Die Schichtung führt jedoch zu einer speziellen
Schallabsorption durch den erfindungsgemäß hergestellten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
20.
[0073] Nach erfolgter Flächenbildung kann der ausgebildete Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
20 einer oder mehreren Oberflächenbehandlungen ausgesetzt und/oder gebrauchsfertig
ausgerüstet werden. Beispielsweise kann wenigstens eine der flächigen Oberflächen
und/oder auch wenigstens eine der Seitenflächen des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
20 hydrophobiert und/oder mit einer Flammfestbeschichtung versehen werden. Als Flammschutz
eignet sich beispielsweise organische Phosphorsäure.
[0074] Besonders eignen sich zur Oberflächenbehandlung des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
20 Substanzen, die in die Poren des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes 20
eindringen, ohne die Fasern und die Poren des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
20 zu verkleben. So kann in einem Beispiel der vorliegenden Erfindung auf die Oberfläche(n)
des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes 20 z. B. biogene Kieselsäure aufgebracht
werden.
[0075] In weiteren Varianten der vorliegenden Erfindung kann auf wenigstens eine Oberfläche
des unbehandelten oder oberflächenbehandelten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
20 ein Abdeckvliesstoff, wie beispielsweise ein Nadelvliesstoff, ein Airlaid- oder
Nassvliesstoff, ein wasserstrahlverfestigter Vliesstoff und/oder eine Folie, wie beispielsweise
eine Polylactidfolie und/oder eine gelochte Folie, aufgebracht werden. Durch das Aufbringen
wenigstens eines solchen Abdeckvliesstoffes und/oder wenigstens einer solchen Folie
können die Oberflächen des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes 20 zum Verhindern
eines Ausfaserns der Struktur stabilisiert und/oder vor Umwelteinwirkungen geschützt
und/oder mit funktionellen Eigenschaften, wie wasserabweisenden oder adhäsiven Eigenschaften,
versehen werden.
1. Verfahren zum Ausbilden eines textilen Materials unter Verwendung von Hanf, wobei
aus geerntetem Hanf (11) in einem mehrstufigen Prallaufschlussverfahren Hanfschäben
(121, 122) von Hanffasern (123) abgetrennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hanffasern (123) zu Hanffaserflocken (151) aufgelöst werden;
Bindefasern zu Bindefaserflocken (152) aufgelöst werden;
die Hanffaserflocken (151) und die Bindefaserflocken (152) mit wenigstens einer Mischvorrichtung
(15) zu einer Faserflockenmischung (160) durchmischt werden; die Faserflockenmischung
(160) mit einer Speiseeinrichtung (16) als eine mattenartige Mischfaserflockenvorlage
(173) abgelegt wird;
auf die Oberfläche der Mischfaserflockenvorlage (173) noch vor einem Zuführen der
Mischfaserflockenvorlage (173) in eine Wirrvliesanlage (17) Hanfschäben (121, 122)
unter Ausbildung einer Mischfaserflocken-Hanfschäben-Vorlage (176) aufgebracht werden,
wobei die Hanfschäben (121, 122) zu den gemischten und in der Mischfaserflockenvorlage
(173) abgelegten Hanf- und Bindefaserflocken erst unmittelbar vor der eigentlichen
Vliesbildung hinzu gegeben werden;
die Mischfaserflocken-Hanfschäben-Vorlage (176) mit einer Öffnungseinheit (172) aufgelöst,
durchmischt und dadurch zu einem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch (178) aufbereitet
wird;
das aufgelöste Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch (178) in eine Vliesbildungszone (179)
der Wirrvliesanlage (17) gefördert und dort als ein Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies
(183) abgelegt wird; und
das Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies (183) nachfolgend in einer Temperaturbehandlungseinheit
(19) zu einem Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff (20) thermisch verfestigt
wird.
2. Verfahren zum Ausbilden eines textilen Materials unter Verwendung von Hanf, wobei
aus geerntetem Hanf (11) in einem mehrstufigen Prallaufschlussverfahren Hanfschäben
(121, 122) von Hanffasern (123) abgetrennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass Bindefasern zu Bindefaserflocken (152) aufgelöst werden;
die Bindefaserflocken (152) mit einer Speiseeinrichtung (16) als eine Bindefaserflockenvorlage
abgelegt werden;
auf die Oberfläche der Bindefaserflockenvorlage noch vor einem Einspeisen der Bindefaserflockenvorlage
in eine Wirrvliesanlage (17) Hanfschäben (121, 122) unter Ausbildung einer Bindefaserflocken-Hanfschäben-Vorlage
aufgebracht werden, wobei die Hanfschäben (121, 122) zu den gemischten und in der
Bindefaserflockenvorlage abgelegten Bindefaserflocken erst unmittelbar vor der eigentlichen
Vliesbildung hinzu gegeben werden;
die Bindefaserflocken-Hanfschäben-Vorlage zu einem Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch
aufbereitet wird;
das Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch in eine Vliesbildungszone (179) der Wirrvliesanlage
(17) gefördert und dort zu einem Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies abgelegt wird;
und
das Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vlies nachfolgend in einer Temperaturbehandlungseinheit
(19) zu einem Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff (20) thermisch verfestigt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hanfschäben (121, 122) mit Hilfe einer Schäbenzuführung (177) auf die Mischfaserflockenvorlage
(173) oder die Bindefaserflockenvorlage aufgebracht werden, wobei mit einer ersten
Bandwaage das Gewicht der Mischfaserflockenvorlage (173) oder der Bindefaserflockenvorlage
und mit einer zweiten Bandwaage das Gewicht der Mischfaserflockenvorlage (173) mit
den aufgebrachten Hanfschäben (121, 122) oder der Bindefaserflockenvorlage mit den
aufgebrachten Hanfschäben (121, 122) erfasst werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hanf (11) nach der Hanfernte und vor der Vliesbildung nur getrocknet, aber nicht
geröstet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hanffasern (123) und/oder die Hanfschäben (121, 122) hydrophobiert und/oder mit
einer Flammfestbeschichtung versehen werden und/oder wenigstens eine Ober- und/oder
Seitenfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes (20) hydrophobiert und/oder
mit einer Flammfestbeschichtung versehen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirrvliesanlage (17) nach dem Airlay-Wirrvliesbildungsverfahren arbeitet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturbehandlung in der Temperaturbehandlungseinheit (19) bei unter 180 °C
erfolgt.
8. Faserverbundwerkstoff aus einem textilen Material,
das wenigstens einen aus Hanffaserflocken (151), Bindefaserflocken (152) und Hanfschäben
(121, 122) ausgebildeten, thermisch verfestigten Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
(20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faserverbundwerkstoff mit einem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellt ist.
9. Faserverbundwerkstoff aus einem textilen Material,
das wenigstens einen aus Bindefaserflocken (152) und Hanfschäben (121, 122) ausgebildeten,
thermisch verfestigten Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Faserverbundwerkstoff mit einem Verfahren nach Anspruch 2 hergestellt ist.
10. Faserverbundwerkstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff (20) einen Schicht- und/oder Gradientenaufbau
aufweist, wobei eine Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes (20)
eine höhere Faserdichte und eine geringere Schäbendichte als ein Kernbereich des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
(20) aufweist.
11. Faserverbundwerkstoff nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine untere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes (20), auf
welcher der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff (20) direkt nach seiner thermischen
Verfestigung aufliegt, eine geringere Schäbendichte als eine obere Oberfläche des
Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes (20) aufweist.
12. Faserverbundwerkstoff nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes (20), auf welcher
der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff (20) direkt nach seiner thermischen
Verfestigung aufliegt, eine höhere Dichte geschmolzener Bindefasern (152) und damit
eine glattere Oberflächenstruktur als die obere Oberfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
(20) aufweist.
13. Faserverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf wenigstens eine Ober- und/oder Seitenfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
(20) oder des Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes ein Abdeckvliesstoff oder
eine Folie aufkaschiert ist, wobei der Abdeckvliesstoff aus Hanffasern (123) ausgebildet
ist.
14. Faserverbundwerkstoff nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf wenigstens eine Ober- und/oder Seitenfläche des Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes
(20) oder des Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoffes eine Folie aufkaschiert
ist, wobei die Folie aus wenigstens einem biologisch basierten Polymer, vorzugsweise
aus Polylactid, ausgebildet ist und/oder über ihre Fläche hinweg gelocht ist.
15. Faserverbundwerkstoff nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischfaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff (20) oder der Bindefaser-Hanfschäben-Gemisch-Vliesstoff
einen Anteil von 1 bis 3 Gew.% Metallfasern verteilt im Vliesstapel aufweist.