[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager zur Kühlung einer Wärmequelle
eines Kraftfahrzeugs mit Kühlmittelkanälen und Kältemittelkanälen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 10 2011 107 281 A1 ist ein gattungsgemäßer Wärmeübertrager zur Kühlung einer Wärmequelle eines Kraftfahrzeugs
bekannt, umfassend eine Mehrzahl von Kältemittelkanälen sowie eine Mehrzahl von Kühlmittelkanälen.
Die Kühlmittelkanäle sind durch zwischen den Kältemittelkanälen vorgesehenen Freiräumen
gebildet, wobei wärmeübertragende Flächen zwischen einem in den Kältemittelkanälen
geführten Kältemittel und einem in den Kühlmittelkanälen geführten Kühlmittel vorgesehen
sind. Im Bereich der Wärmeübertragungsflächen weisen die Kältemittelkanäle ein kältemittelführendes
Volumen auf, das um einen Faktor zwischen 4 und 6 größer ist, als das kühlmittelführende
Volumen der Kühlmittelkanäle im Bereich der Wärmeübertragungsflächen. Hierdurch soll
ein sogenannter Chiller mit einer kompakten Bauform und einer hohen Wärmetauscheffizienz
erreicht werden.
[0003] Aus der
DE 10 2005 020 499 A1 ist ein Wärmeübertrager für ein Kraftfahrzeug bekannt, der von Kältemittel durchströmbar
ist. Der in den Wärmeübertrager einströmende Kältemittelstrom wird dabei durch eine
Ventileinrichtung auf mindestens zwei voneinander getrennte Stränge derart aufgeteilt,
dass es zu keiner gegenseitigen Durchmischung des jeweils einströmenden Kältemittelteilstroms
kommt. Hierdurch soll eine möglichst gleichmäßige Temperaturverteilung sichergestellt
werden können.
[0004] Im stetig zunehmenden Segment der Hybrid- und Elektrofahrzeuge ist ein besonders
effektives Temperaturmanagement von Hochvoltbatterien von zentraler Bedeutung für
die Reichweitenverlängerung und den effizienten Einsatz der elektrischen Energie.
Zur Kühlung der Batterien werden dabei sogenannte "Chiller" eingesetzt, die kompakt
bauen. Um dabei die Kühlleistung erhöhen zu können, wird zunehmend auch CO
2 als Kältemittel eingesetzt, wodurch jedoch die Systeme auf höhere Systemdrücke und
Temperaturen ausgelegt werden müssen. Bisherige Plattenwärmeübertrager zur Kühlung
eines Niedertemperaturkreislaufes sind hierzu nicht geeignet.
[0005] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Wärmeübertrager
der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform
anzugeben, die insbesondere eine effiziente Kühlung bei gleichzeitig geringem Gewicht
und geringen Kosten des Wärmeübertragers ermöglicht.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Vorteile eines
indirekten Verdampfers (Chillers) mit den Vorteilen von CO
2 als Kältemittel zu kombinieren und dadurch einen einerseits kompakt bauenden, hocheffizienten
und andererseits kostengünstigen Wärmeübertrager, insbesondere zur Batteriekühlung,
bereitstellen zu können. Der erfindungsgemäße Wärmeübertrager dient somit zur Kühlung
einer Wärmequelle, beispielsweise einer Hochvoltbatterie oder eines Elektronikbauteils,
in einem Kraftfahrzeug und besitzt in bekannter Weise Kühlmittelkanäle und Kältemittelkanäle.
Die einzelnen Kältemittelkanäle in einem Flachrohr bilden zusammen mit den sich daran
anschließenden Kältemittelkanälen der anderen Flachrohre einen Kältemittelströmungsweg.
In analoger Weise gilt dies auch für die Kühlmittelkanäle, die aneinander gereiht
einen Kühlmittelströmungsweg bilden. Selbstverständlich strömt dabei das Kühlmittel
um die Flachrohre. Als Kältemittel wird nun Kohlendioxid (CO
2) eingesetzt, wobei der Kältemittelströmungsweg einerseits zumindest einmal U-förmig
umgelenkt ist und die Kältemittelkanäle zudem ein Verhältnis zwischen ihrer Wandstärke
und ihrem freien Durchmesser (Innendurchmesser) von mindestens 0,4 aufweisen. Durch
die mindestens einmalige U-förmige Umlenkung können sowohl die Lauflänge als auch
die Strömungsgeschwindigkeit erhöht und damit die Wärmeübertragungsrate gesteigert
werden. Aufgrund des vergleichsweise hohen Drucks und den damit verbundenen kleinen
Volumenströmen bietet sich die Umlenkung auf der Kältemittelseite bevorzugt an, wobei
selbstverständlich auch eine U-förmige Umlenkung des Kühlmittelströmungsweges vorgesehen
werden kann. Unter einem U-förmigen Strömungsweg kann dabei ein Strömungsweg verstanden
werden, der zuerst in die eine Richtung und anschließend nach einer 180°-Wende in
die umgekehrte Richtung verläuft, so dass in den beiden Strömungswegabschnitten das
Kältemittel in entgegengesetzte Richtungen strömt. Selbstverständlich ist dabei auch
eine mehrmalige Umkehr bzw. Umlenkung möglich. Die Kältemittelkanäle sind dabei parallel
zueinander in sogenannten Flachrohren positioniert, so dass ein derartiges Flachrohr
mehrere parallel zueinander verlaufende Kältemittelkanäle umfasst. Zwischen den einzelnen
Flachrohren befinden sich die Kühlmittelkanäle, so dass eine Außenwand eines jeweiligen
Flachrohrs gleichzeitig auch eine Wandung eines Kühlmittelkanals bildet. Zwischen
den einzelnen Flachrohren, d. h. in den Kühlmittelkanälen, können sich Wärmeübertragerelemente,
wie beispielsweise Turbulenzeinlagen oder Wellrippen befinden, welche die Wärmeübertragung
verbessern. Um die Kältemittelkanäle selbst langfristig verschleißbeständig gegen
den vergleichsweise hohen Druck ausbilden zu können, werden diese derart bemessen,
dass das Verhältnis deren Wandstärke zum freien Durchmesser bzw. der Kanalbreite mindestens
0,4 beträgt. Eine weitere Anforderung für die erfindungsgemäßen Kältemittelkanäle
ist, dass ein zwischen zwei Kältemittelkanälen eines Flachrohrs vorhandener Steg eine
Breite aufweist, die zumindest 40% der Kanalbreite, d. h. des Durchmessers des Kältemittelkanals,
vorzugsweise sogar 70 oder sogar 100% des (Innen-)Durchmessers des Kältemittelkanals
beträgt. Durch derart massive Stege ist es problemlos möglich, die in den Kältemittelkanälen
auftretenden Drücke auch langfristig aufnehmen zu können. Mit einem derart ausgebildeten
Wärmeübertrager kann somit nicht nur ein kompakt bauender Wärmeübertrager mit vergleichsweise
hoher Wärmeübertragungsrate erreicht werden, sondern dieser lässt sich darüber hinaus
auch vergleichsweise kostengünstig herstellen, was insbesondere im Hinblick auf einen
Wettbewerb im Automobilzulieferungssektor von großem Vorteil ist.
[0008] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind die Kältemittelkanäle
und die Kühlmittelkanäle abschnittsweise, das heißt lokal, im Kreuzstrom und in der
Gesamtheit, das heißt global, im Gegenstrom angeordnet. Eine aus thermodynamischer
Sicht besonders günstige Ausführung ergibt sich dabei, wenn sowohl der Kältemittelströmungsweg
als auch der Kühlmittelströmungsweg gleich umgelenkt werden und somit ein Gegenstrom
bzw. Kreuzstrom über alle Wege aufrechterhalten werden kann. Da bei einem Chiller
im Normalbetrieb mit einer Überhitzung des Kältemittels von ca. 5 Kelvin zu rechnen
ist, ist es vorteilhaft, wenn sich insbesondere der letzte Abschnitt vor dem Kältemittelaustritt
im Gegenstrom befindet. Das Gegenstromprinzip wird hier angewandt, weil im letzten
Strömungsweg häufig das Kältemittel bereits verdampft ist und nur noch weiter aufgeheizt,
d.h. überhitzt wird. Während bei der Verdampfung keine Temperaturänderung stattfindet,
erwärmt sich das Kältemittel im überhitzten Bereich. Hier kommt somit der Stromführung
eine besondere Bedeutung. Sinnvolle Varianten ergeben sich dadurch insbesondere, wenn
sowohl die Kältemittelseite als auch die Kühlmittelseite umgelenkt werden und sich
sowohl das Kühlmittel als auch das Kältemittel in dem jeweiligen Strömungsweg im Gegenstrom
befindet. Hierbei ist eine 2-, 4- oder 6-flutige Stromführung denkbar. Werden sowohl
die Kühlmittelseite als auch die Kältemittelseite umgelenkt, können sich auch beide
Strömungswege im Kreuzstrom befinden, wobei es hier dann besonders sinnvoll ist, den
Kältemittelaustritt und den Kühlmitteleintritt in den gleichen Abschnitt zu legen
und dadurch global gesehen eine Gegenstromcharakteristik auszubilden. Auch hier kann
die Kältemittelseite 4- oder 6-flutig ausgebildet sein.
[0009] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung beträgt ein hydraulischer
Durchmesser der Kältemittelkanäle zwischen 0,3 und 1,0 mm. Der hydraulische Durchmesser
ist dabei eine rechnerische Größe, die zur Berechnung von Druckverlust und Durchsatz
in Rohren und Kanälen herangezogen wird, sofern der Querschnitt des Rohres bzw. des
Kanals von der Kreisform abweicht. Der hydraulische Durchmesser ist somit insbesondere
für Kältemittelkanäle zu bestimmen, deren Querschnitt beispielsweise quadratisch mit
abgerundeten Ecken oder elliptisch ist. Der hydraulische Durchmesser gibt für derartige
Kanäle somit den Durchmesser desjenigen kreisrunden Kanals an, der bei gleicher Länge
und gleicher mittlerer Strömungsgeschwindigkeit den gleichen Druckverlust wie der
gegebene Kanal aufweisen würde. Mit dem empirisch herausgefundenen hydraulischen Durchmesser
zwischen 0,3 mm und 1,0 mm kann sowohl eine optimale Druckbeständigkeit als auch ein
optimaler Wärmeübergang erreicht werden. Besonders vorteilhaft hierbei sind selbstverständlich
runde bzw. elliptische Kanäle.
[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind
die Innenwände der Kältemittelkanäle glatt, wohingegen die Innenwände der Kühlmittelkanäle
strukturiert, d. h. insbesondere rau, sind, um eine verbesserte Wärmeübertragung erzielen
zu können. Die verbesserte Wärmeübertragung wird dabei durch die größere Oberfläche
erzeugt. Zudem führen die Kanten des Bauteiles zu einer Strömungsablösung und damit
zu einer erhöhten Turbulenz. Aufgrund der hohen Druckbelastung sowie der Anforderungen
an die Innenreinheit ist eine strukturierte Innenseite des Kältemittelkanals hingegen
nicht sinnvoll. Um generell eine Beeinträchtigung des Kreislaufes auszuschließen,
existieren für die im Kreislauf verbauten Komponenten Reinheitsanforderungen für alle
Medien führenden Teile.
[0011] Beispielsweise werden Partikeln (Flitter, Späne etc.) nur bis zu einer bestimmten
Menge und Beschaffenheit toleriert. Hierfür machen Strukturierungen auf der Innenseite
Sinn (z.B. wenn die Strömungskanäle nicht runde, sondern sternförmige Querschnitte
haben.
[0012] Zweckmäßig sind in den Kühlmittelkanälen Wärmeübertragerelemente, insbesondere Turbulenzeinlagen
oder Wellrippen angeordnet. Derartige Wärmeübertragerelemente vergrößern die zur Wärmeübertragung
zur Verfügung stehende Oberfläche und ermöglichen dadurch einen verbesserten Wärmetausch.
[0013] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0014] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0015] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0016] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Wärmeübertrager mit umgelenkten Kältemittel- und Kühlmittelkanälen,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch ein Flachrohr mit erfindungsgemäß ausgebildeten Kältemittelkanälen,
- Fig. 3
- eine Darstellung wie in Figur 2, jedoch mit anderen Kältemittelkanälen,
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen 4-flutigen Wärmeübertrager im Kreuzstrom und zusätzlicher
Umlenkung in der Tiefe,
- Fig. 5
- einen 2-flutigen Wärmeübertrager im Kreuzstrom sowohl kühlmittelseitig als auch kältemittelseitig
und Umlenkung in der Breite,
- Fig. 6
- einen erfindungsgemäßen Wärmeübertrager im Gegenstrom einer kältemittelseitigen Umlenkung
in der Breite,
- Fig. 7
- einen Wärmeübertrager im Gegenstrom mit kühl- und kältemittelseitiger Umlenkung,
- Fig. 8
- einen als Verdampfer ausgebildeten Wärmeübertrager mit vorgeschaltetem Expansionsorgan.
[0017] Entsprechend den Figuren 1 sowie 4 bis 8, weist ein erfindungsgemäßer Wärmeübertrager
1 zur Kühlung einer Wärmequelle eines Kraftfahrzeuges, insbesondere zur Kühlung einer
Wärmepumpe oder einer Hochvoltbatterie oder eines elektronischen Bauteils, Kühlmittelkanäle
2 sowie Kältemittelkanäle 3 auf. Erfindungsgemäß ist bei sämtlichen Wärmeübertragern
1 Kohlendioxid (CO
2) als Kältemittel eingesetzt und zudem ist ein Kältemittelströmungsweg 7 zumindest
einmal U-förmig umgelenkt. Durch die zumindest einmalige U-förmige Umlenkung zumindest
des Kältemittelströmungsweges 7 kann die Effizienz und auch die Leistung des erfindungsgemäßen
Wärmeübertragers 1 deutlich erhöht werden. Da CO
2 als Kältemittel verwendet wird und hierbei vergleichsweise hohe Drücke auftreten,
weisen die Kältemittelkanäle 3 zudem erfindungsgemäß ein Verhältnis zwischen ihrer
Wandstärke w und ihrem Durchmesser d von mindestens 0,4 auf (vgl. insbesondere auch
die Figuren 2 und 3). Aufgrund des hohen Drucks in den Kältemittelkanälen 3 und den
damit verbundenen kleinen Volumenströmen bietet sich eine Umlenkung auf der Kältemittelseite
bevorzugt an.
[0018] Die einzelnen Kältemittelkanäle 3 sind dabei in Flachrohren 4 parallel zueinander
verlaufend angeordnet, wobei ein zwischen zwei Kältemittelkanälen 3 vorhandener Steg
5 eine Breite b aufweist, die zumindest 40% des Durchmessers des Kältemittelkanals
3, vorzugsweise sogar 70 oder 100% des Durchmessers des Kältemittelkanals 3 beträgt
(vgl. wiederum die Figuren 2 und 3). Derart dicke Stege 5 gewährleisten die erforderliche
Zugfestigkeit. Selbstverständlich ist dabei denkbar, dass die einzelnen Kältemittelkanäle
3 gleichmäßig oder progressiv verschaltet sind. Progressiv bedeutet dabei, dass die
Strömungsquerschnittsfläche der Kältemittelseite von einem Strömungsweg zum nächsten
zunimmt. Dadurch wird dem bei der Verdampfung zunehmenden Volumen der Kältemittelströmung
Rechnung getragen. Dies betrifft nicht die geometrische Form der einzelnen Kältemittelkanäle
3 in dem jeweiligen Flachrohr 4, sondern wird durch die Anzahl der Flachrohre 4 pro
Strömungsweg 6, 7 eingestellt.
[0019] Um die erforderliche hohe Druckfestigkeit an sich gewährleisten zu können, sind die
Kältemittelkanäle 3 vorzugsweise rund oder elliptisch ausgebildet (vgl. Figur 3),
können aber auch einen quadratischen Querschnitt mit ausgerundeten Ecken aufweisen,
wie dies beispielsweise gemäß der Figur 2 dargestellt ist.
[0020] Betrachtet man den Wärmeübertrager 1 gemäß der Figur 1, so kann man erkennen, dass
dieser im Kreuzstrom arbeitet, so dass ein Kühlmittelströmungsweg 6 im Wesentlichen
orthogonal zum Kältemittelströmungsweg 7 strömt. Selbstverständlich ist alternativ
auch die Ausführung als Gegenstromkühler denkbar. Da bei einem Wärmeübertrager 1 (Chiller)
im Normalbetrieb mit einer Überhitzung des Kältemittels von ca. 5 Kelvin zu rechnen
ist, ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn sich insbesondere der letzte Abschnitt
vor dem Kältemittelaustritt im Gegenstrom befindet.
[0021] Betrachtet man die einzelnen Strömungswege 6, 7 beim Wärmeübertrager 1 gemäß der
Figur 1, so kann man erkennen, dass sowohl der Kältemittelströmungsweg 7 als auch
der Kühlmittelströmungsweg 6 umgelenkt werden, wodurch sich eine besonders effektive
Kühlung ergibt. Das Kältemittel und das Kühlmittel, beispielsweise ein Wasser-Glysantin-Gemisch,
befinden sich in beiden Strömungswegen 6, 7 im Kreuzstrom, ebenso wie bei dem Wärmeübertrager
1 gemäß in Figuren 4 und 5. Hierbei ist es besonders sinnvoll, den Kältemittelaustritt
und den Kühlmitteleintritt in den gleichen Abschnitt zu legen, wobei selbstverständlich
die Kältemittelseite auch 4- oder 6-flutig ausgeführt sein kann.
[0022] Der Wärmeübertrager 1 gemäß der Figur 5 funktioniert dabei im Kreuzstrom und ist
2-flutig, sowohl kältemittelseitig als auch kühlmittelseitig und besitzt jeweils eine
Umlenkung des Kühlmittelströmungsweges 6 und des Kältemittelströmungsweges 7 in der
Breite. Der Wärmeübertrager 1 gemäß der Figur 4 ist 4-flutig ausgebildet und besitzt
dabei eine im Vergleich zu dem gemäß der Figur 5 gezeigten Wärmeübertrager 1 eine
höhere Strömungsgeschwindigkeit, durch welche der Wärmeübertrag verbessert wird. Durch
die 4-flutige Ausbildung kann auch ein besserer Schutz gegen Überhitzung gewährleistet
werden.
[0023] Prinzipiell sind die Kältemittelkanäle 3 in einem oder zwei Sammlern 8 gefasst, in
welchen eine Kanalhöhe h im Verhältnis zur Materialstärke w
1 (Wandstärke des Sammlers 8) maximal 3, besser sogar kleiner als 1,5 beträgt. Ein
derartiger Sammler 8 ist beispielsweise in den Figuren 6 und 7 dargestellt.
[0024] Um einen ausreichenden Wärmeübergang sowie eine ausreichende Druckbeständigkeit gewährleisten
zu können, liegt ein hydraulischer Durchmesser d
H der Kältemittelkanäle 3 zwischen 0,3 und 1,0 mm. Ein vergleichbarer hydraulischer
Durchmesser d
H für die Kühlmittelkanäle 2 liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 2,0 mm. Hierdurch
kann ein optimales Verhältnis von Druckabfall und Wärmeübertragung auf der Kühlmittelseite
erreicht werden. Ein besonders vorteilhaftes Verhältnis zwischen dem hydraulischen
Durchmesser der Kühlmittelkanäle 2 und dem hydraulischen Durchmesser der Kältemittelkanäle
3 ist größer als 1,0, vorzugsweise liegt dieses Verhältnis zwischen 1,5 und 3. Auf
der Kältemittelseite wird üblicherweise ein Zweiphasengemisch erwärmt, das in der
Regel zu deutlichen schlechteren Wärmeübergangskoeffizienten auf der Kältemittelseite
als auf der Kühlmittelseite führt. Um das Kältemittel effizient erwärmen und damit
das Kühlmittel effizient kühlen zu können, müssen hohe Wärmeübertragungsflächen und
kleine hydraulische Durchmesser auf der Kältemittelseite realisiert werden. Auf der
Kühlmittelseite hingegen liegt ein sehr guter Wärmeübergang vor, wobei auf der Kühlmittelseite
jedoch ein niedrigerer Druckabfall anzustreben ist.
[0025] Um eine Wärmeübertragung zusätzlich verbessern zu können, sind in den Kühlmittelkanälen
2 Wärmeübertragerelemente 9, beispielsweise Turbulenzeinlagen oder Wellrippen angeordnet,
die die zum Wärmetausch zur Verfügung stehende Oberfläche erhöhen. Selbstverständlich
kann auch die dem Wärmeübertrag zur Verfügung stehende Oberfläche strukturiert ausgebildet
sein, wodurch sich die Oberfläche wiederum vergrößert. Aufgrund der hohen Druckbelastung
sowie der Anforderung an die Innenreinheit ist eine strukturierte Oberfläche für die
Kältemittelseite, d. h. konkret für die Innenmantelfläche der Kältemittelkanäle 3
hingegen nicht geeignet.
[0026] Betrachtet man schließlich noch den Wärmeübertrager 1 gemäß der Figur 6, so ist auch
hier der Kältemittelströmungsweg 7 zumindest einmal U-förmig umgelenkt und zwar in
der Breite, wobei der Kühlmittelströmungsweg 6 in entsprechenden Kühlmittelsammlern
10 umgelenkt werden kann. Der Kühlmittelströmungsweg 6 und der Kältemittelströmungsweg
7 verlaufen hierbei im Gegenstrom.
[0027] Bei dem Wärmeübertrager 1 gemäß der Figur 7 erfolgt sowohl eine U-förmige Umlenkung
des Kühlmittelströmungsweges 6 als auch eine U-förmige Umlenkung des Kältemittelströmungsweges
7, jeweils 2-flutig, wobei auch hier die Durchströmung im Gegenstrom. Da beim gegenstrom
Verluste von wärmeübertragender Fläche in Kauf genommen werden müssen, ist hier prinzipiell
ein Kreuzstrom zu bevorzugen.
[0028] Beim Gegenstrom müssen in Strömungsrichtung müssen Verteilkanäle mit eingebracht
werden, wogegen der Kreuzstrom konstruktiv einfacher ist, jedoch nicht besonders gut
bezüglich Effizienz und Reaktion auf Überhitzung. Am besten ist für sehr kompakte
Wärmeübertrager daher eine Kombination bei der zwar die einzelnen Abschnitte im Kreuzstrom
betrieben werden, diese jedoch (zumindest anteilig) nach dem Gegenstromprinzip hintereinander
angeordnet werden.
[0029] Gemäß der Fig. 8 ist ein als R744-Verdampfer ausgebildeter Wärmeübertrager 1 mit
einem vorgeschalteten Expansionsorgan 11 gezeigt. Das Expansionsorgan 11 kann beispielsweise
als elektronisches Expansionsventil (EXV) ausgebildet sein. Dieses Expansionsorgan
11 wurde bei herkömmlichen R134a-Verdampfern in der Regel an diesem angebaut. Für
R744 und auch für Bauteile mit elektronischem Expansionsventil (EXV) werden diese
jedoch meistens getrennt vom Wärmeübertrager 1 in den Kreislauf eingebunden. Wird
das Expansionsorgan 11 in Baueinheit mit dem Verdampfer verbaut, ergeben sich Kostenvorteile,
Vorteile beim Handling und ggf. Vorteile bei den Schnittstellen. Unter dem Begriff
"Baueinheit" ist dabei zu verstehen, dass das Expansionsorgan 11 (insbesondere TXV)
mechanisch (ggf. sogar stoffschlüssig) mit dem Verdampfer/Chiller verbunden ist. Eine
solche Baueinheit könnte z.B. durch eine Integration des Ventilgehäuses in den Verdampfer/Chiller-Flansch
(+ggf. ein Mitlöten) erfolgen.
[0030] Mit dem erfindungsgemäßen Wärmeübertrager 1 lässt sich eine hohe Leistung, d. h.
eine hohe Effizienz des Wärmeübertragers 1 erreichen, bei geringem Bauraumbedarf und
günstiger Anschlusssituation, insbesondere sofern ein Anschluss sowohl für den Kühlmittelströmungsweg
6 als auch für den Kältemittelströmungsweg 7 auf der gleichen Seite des Wärmeübertragers
1 angeordnet sind. Durch die erfindungsgemäß ausgebildeten Kältemittelkanäle 3 kann
darüber hinaus eine hohe Druckbeständigkeit gewährleistet werden, welche den Einsatz
von CO
2 als Kältemittel ermöglicht.
1. Wärmeübertrager (1) zur Kühlung einer Wärmequelle eines Kraftfahrzeugs mit einen Kühlmittelströmungsweg
(6) bildenden Kühlmittelkanälen (2) und einen Kältemittelströmungsweg (7) bildenden
Kältemittelkanälen (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kältemittel CO2 ist,
- der Kältemittelströmungsweg (7) zumindest einmal U-förmig umgelenkt ist,
- die Kältemittelkanäle (3) ein Verhältnis zwischen ihrer Wandstärke (w) und ihrem
Durchmesser (d) von mindestens 0,4 aufweisen,
- ein zwischen zwei Kältemittelkanälen (3) vorhandener Steg (5) eine Breite b aufweist,
die zumindest 40% des Durchmessers des Kältemittelkanals (3), vorzugsweise sogar 70%,
besonders bevorzugt sogar 100% des Durchmessers des Kältemittelkanals (3) beträgt.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kühlmittelströmungsweg (6) zumindest einmal U-förmig umgelenkt ist.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kältemittelkanäle (3) einen quadratischen Querschnitt mit ausgerundeten Ecken
aufweisen.
4. Wärmeübertrager nach Anspruch1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kältemittelkanäle (3) rund oder elliptisch ausgebildet sind.
5. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kältemittelkanäle (3) in einem Sammler (8) gefasst sind, wobei der Sammler (8)
Verteilkanäle aufweist, bei welchen gilt h/w1 < 3,0, insbesondere h/w1 < 1,5 (h Höhe des Verteilkanals/Sammlers; w1 Wandstärke des Sammlers).
6. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kältemittelkanäle (3) und die Kühlmittelkanäle (2) abschnittsweise im Kreuzstrom
und in der Gesamtheit im Gegenstrom angeordnet sind.
7. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
in den Kühlmittelkanälen (2) Wärmeübertragerelemente (9), insbesondere Turbulenzeinlagen
oder Wellrippen, angeordnet sind.
8. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein hydraulischer Durchmesser dh der Kältemittelkanäle (3) 0,3 mm < dh < 1,0 mm beträgt.
- ein hydraulischer Durchmesser dh der Kühlmittelkanäle (2) 0,5 mm < dh < 2,0 mm beträgt.
9. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Kältemittelströmungsweg (7) progressiv ausgebildet ist.
10. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen zwei Kältemittelkanäle (3) fassenden Flachrohren (4) eine maximale
Kühlmittelkanalhöhe von 3,5mm bildet.
11. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeübertrager (1) als Verdampfer ausgeführt ist und in Baueinheit mit einem
vorgeschalteten Expansionsorgan (11), insbesondere einem elektronischen Expansionsventil
(EXV), ausgeführt wird.