[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen von Säcken in Abfallgemengen sowie
ein Verfahren zum Öffnen von Säcken in Abfallgemengen.
[0002] Eine Vorrichtung der in Rede stehenden Art ist beispielsweise aus der
EP 0 686 562 B1 bekannt. Die dort offenbarte Vorrichtung weist Gruppen von Aufreißelementen auf,
die derart bewegbar sind, dass durch Relativbewegung zwischen Aufreißelementen verschiedener
Gruppen Reißkräfte erzeugbar sind. Die Reißkräfte entstehen dabei dadurch, dass sich
aufgrund der Relativbewegung die Abstände der Aufreißelemente verschiedener Gruppen
zueinander ändern. Die Aufreißelemente sind dabei geeignet, die Reißkräfte auf Säcke,
die in einem Abfallgemenge vorliegen, zu übertragen. Dies geschieht dadurch, dass
die Aufreißelemente an den Säcken zum Eingriff kommen und letztendlich aufgrund der
Relativbewegung das Material der Säcke zerrissen wird. Die Reißkräfte resultieren
daher aus der Antriebsleistung, mit der die Aufreißelemente bewegt werden.
[0003] Zusätzlich bewirken und/oder unterstützen die Aufreißelemente die Förderung des Abfallgemenges
durch die Vorrichtung. Dabei kann es auch zum Reißen von Material der Säcke durch
den bloßen Angriff einzelner Aufreißelemente an Säcken im Abfallgemenge kommen. Die
hohe Effizienz der Vorrichtung bzw. des Verfahrens der in Rede stehenden Art resultiert
jedoch maßgeblich aus den Relativbewegungen der Aufreißelemente einzelner Gruppen
zueinander. Erst durch diese Relativbewegung wird eine im Hinblick auf den Energieeinsatz
befriedigende Effizienz bei der Sacköffnung durch Aufreißen erreicht.
[0004] Das Aufreißen des Materials der Säcke ist dabei als ein Aufreißen im weitesten Sinne
zu verstehen, d.h. dass es dabei auch zu einem Aufschlitzen oder Aufschneiden von
Säcken kommen kann, abhängig davon, wie sich der genaue Kontakt zwischen Aufreißelement
und Sack gestaltet. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
jedoch all diese Vorgänge, bei denen die Aufreißelemente am Material der Säcke angreifen
und dieses zum Öffnen der Säcke zumindest stellenweise durchtrennen, als Reißvorgänge
und die dabei von den Aufreißelementen auf die Säcke übertragenen Kräfte als Reißkräfte
bezeichnet.
[0005] Nach dem von der
EP 0 686 562 B1 gebildeten Stand der Technik werden die Aufreißelemente in einer Art "stop and go
Betrieb" bewegt. Dies heißt, dass eine erste Gruppe von Aufreißelementen zunächst
still steht, während sich eine zweite Gruppe von Aufreißelementen bewegt, wodurch
eine Relativbewegung zwischen den Aufreißelementen erzeugt wird. Nach einer bestimmten
Zeit bzw. nach dem Durchlaufen eines bestimmten Bewegungsbereichs würde nun auch die
erste Gruppe Aufreißelemente in Bewegung gesetzt und nach einer kurzen gemeinsamen
Bewegungsphase wird die Bewegung der zweiten Gruppe von Aufreißelementen gestoppt,
wodurch wiederum eine Relativbewegung zwischen den Aufreißelementen verschiedener
Gruppen erzeugt wird.
[0006] Es hat sich zwar gezeigt, dass sich hierdurch Säcke effizient öffnen lassen, aufgrund
der nach dem Stand der Technik hierfür aufgewendeten Antriebsleistungen ist der Energiebedarf
einer solchen Vorrichtung bzw. eines solchen Verfahrens jedoch immer noch vergleichsweise
hoch.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
der in Rede stehenden Art anzugeben, die gegenüber dem Stand der Technik einen geringeren
Energieverbrauch aufweisen.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale der abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte
Ausführungsformen.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Antriebsleistung wenigstens einer Gruppe von
Aufreißelementen in Abhängigkeit von der Betriebssituation zu regeln. Während bei
bisherigen Vorrichtungen der eingangs beschriebenen Art die Antriebsleistung nach
einem vorgegebenen Programm gesteuert wird, sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Antriebssteuerung vor, die in der Lage ist, die momentane Leistung des Antriebs
an die momentane Betriebssituation anzupassen.
[0010] Vorzugsweise erfolgt die Regelung dabei in Abhängigkeit des momentanen Abfallmengenstroms.
Bei einer solchen Regelung der Antriebsleistung wird die Antriebsleistung abgesenkt,
wenn vergleichsweise geringe Abfallmengenströme von der Vorrichtung zu verarbeiten
sind. Fallen beispielsweise in Stoßzeiten höhere Abfallmengenströme an, wird die Antriebsleistung
erhöht. Es hat sich gezeigt, dass sich hierdurch gegenüber den Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik, bei denen die jeweils bewegten Gruppen von Aufreißelementen
mit konstanter Antriebsleistung bewegt werden, erhebliche Energieeinsparungen erzielen
lassen.
[0011] Dabei kann die Regelung entweder auf die Kraft, mit der die Aufreißelemente bewegt
werden, oder auf die Bewegungsgeschwindigkeit der Aufreißelemente wirken. Im Fall
einer vorteilhaften Ausführungsform, bei der die Aufreißelemente gruppenweise an vorzugsweise
ringförmigen Trägerelementen angeordnet sind, die zum Bewegen der Aufreißelemente
rotiert werden, kann die Regelung der Antriebsleistung in vorteilhafter Weise auf
das Drehmoment und/oder die Winkelgeschwindigkeit der Rotation der Trägerelemente
wirken.
[0012] Als Regelgröße für den der Vorrichtung zugeführten Abfallmengenstrom kann beispielsweise
der Massenstrom verwendet werden. Es ist aber auch möglich, eine andere repräsentative
Größe, die sich beispielsweise am pro Zeiteinheit zu verarbeitenden Volumen orientiert,
für die Regelung der Antriebsleistungen zu verwenden.
[0013] Vorzugsweise weist die Vorrichtung darüber hinaus eine Andruckeinrichtung zum Andrücken
des Abfallgemenges an die Aufreißelemente auf. Durch eine solche Andruckeinrichtung
kann der Kontakt zwischen den zu öffnenden Säcken und den Aufreißelementen und damit
eine sichere Übertragung der Reißkräfte auf die Säcke sichergestellt werden. Dabei
kann es sich vorteilhafterweise bei der Andruckeinrichtung um eine Anordnung einzelner
Andruckelemente handeln, die einzeln, beispielsweise durch für jedes einzelne Andruckelement,
vorzugsweise hydraulisch, regulierte Federbelastung auf den Abfallmengenstrom einwirken.
Diese Segmentierung der Andruckeinrichtung in einzelne Andruckelemente hat den Vorteil,
dass auch bei einer sehr heterogenen Zusammensetzung des Abfallgemenges ein sicherer
Andruck in den den einzelnen Andruckelementen zugeordneten Bereichen des Abfallmengenstroms
gewährleistet ist, auch wenn beispielsweise lokal große, nicht komprimierbare Gegenstände
einzelner Andruckelemente von deren Aufreißelementen weg drücken, da so benachbarte
Andruckelemente hiervon nicht beeinflusst werden.
[0014] Insbesondere im Hinblick darauf, dass ggf. sperrige und harte Gegenstände in einem
Abfallgemenge vorliegen können, ist es vorteilhaft, wenn einzelne Andruckelemente
und/oder die gesamte Andruckeinrichtung so gestaltet sind, dass sie derartigen Störstoffen
nachgeben können. Hierdurch wird eine Störung des Betriebs durch ein Verkeilen solcher
Störstoffe zwischen deren Druckeinrichtungen und den Aufreißelementen wirkungsvoll
verhindert. So kann die Andruckeinrichtung bzw. einzelne Andruckelemente beispielsweise
eine spezielle federnde Lagerung aufweisen, die es ermöglicht, dass die Andruckeinrichtung
bzw. einzelne Andruckelemente beim Auftreten solcher Störstoffe durch eine Bewegung
von den Aufreißelementen weg den Störstoffen ein Passieren der Vorrichtung ermöglicht.
[0015] Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, wenn die Vorrichtung eine Andrucksteuereinrichtung
aufweist, die es ermöglicht, die Andruckeinrichtung wahlweise in einen Gebrauchszustand
oder einen Nichtgebrauchszustand zu versetzen. Dabei ist unter einem Gebrauchszustand
ein Zustand zu verstehen, in dem der Abfallmengenstrom durch die Andruckeinrichtung
mit einer in Richtung der Aufreißelemente wirkenden Kraft beaufschlagt wird, während
unter dem Nichtgebrauchszustand ein Zustand zu verstehen ist, in dem die Andruckeinrichtung
bzw. die Andruckelemente bestenfalls eine starre Barriere als Begrenzung des für den
Abfallmengenstrom zur Verfügung stehenden Raumes beim Passieren der Vorrichtung bilden.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn einzelne fingerartige Andruckelemente,
die im Gebrauchszustand eine elastische bzw. federnde Kraft auf den Abfallmengenstrom
ausüben und diesen so an die Aufreißelemente andrücken, in einem Nichtgebrauchszustand
von den Aufreißelementen weg in eine Nichtgebrauchsposition, welche von den Aufreißelementen
weiter beabstandet ist als die Position der Andruckelemente im Gebrauchszustand, bewegt
insb. verschwenkt werden.
[0016] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Zuführeinrichtung
zum Zuführen des Abfallgemenges in den Wirkbereich der Aufreißelemente aufweist. Bei
dieser kann es sich beispielsweise um einen Schubboden, welcher regelmäßig auch als
"walking floor" bezeichnet wird, handeln. Eine derartige Zuführeinrichtung ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn eine Zuführsteuereinrichtung vorgesehen ist, die geeignet ist,
die Zuführgeschwindigkeit des Abfallgemenges zu regeln.
[0017] Hierdurch kann nicht nur die Geschwindigkeit, mit der das Abfallgemenge der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zugeführt wird, sinnvoll auf die momentane Antriebsleistung abgestimmt
werden, es ist vielmehr auch möglich, beispielsweise auf Schwankungen in der Zusammensetzung
des Abfallgemenges zu reagieren und abhängig von dieser unterschiedliche Verhältnisse
von Zuführgeschwindigkeit und Antriebsleistung zu realisieren.
[0018] Hierfür kann vorzugsweise auch eine übergeordnete Steuereinrichtung vorhanden sein,
welche dazu dient, die Antriebssteuereinrichtung, die Andrucksteuereinrichtung und/
oder die Zuführsteuereinrichtung anzusteuern. Dabei können die verschiedenen Steuereinrichtungen
diskrete, lediglich durch die notwendigen Signalübertragungswege verbundene Einrichtungen
sein, beispielsweise um die jeweilgen Steuereinrichtungen in räumlicher Nähe zu den
zu steuernden Aggregaten, beispielsweise Elektromotoren eines Antriebs, wie beispielsweise
Torquemotoren anordnen zu können. Alternativ kann es sich bei den einzelnen Steuerungen
auch um einzelne Schaltkreise auf einem gemeinsamen Schaltkreisträger, wie einer Platine
oder einem Chip handeln. Es ist auch eine Software basierte Realisierung der einzelnen
Steuerungen in einer entsprechenden intelligenten Computer gestützten oder Speicher
programmierbaren Steuerung möglich.
[0019] Dabei kann die übergeordnete Steuerung vorzugsweise verschiedene, wahlweise abrufbare
Betriebsmodi zur Verfügung stellen, in denen die erfindungsgemäße Antriebssteuerung
und ggf. vorteilhafte Zuführ- und/oder Andrucksteuereinrichtungen nach bestimmten
Vorgaben angesteuert werden bzw. nach bestimmten vorgegebenen oder vorgebbaren Regelparametern
die Antriebsleistung der Aufreißelemente sowie vorzugsweise die Andruckeinrichtung
und/oder die Zuführeinrichtung geregelt bzw. angesteuert werden.
[0020] So kann beispielsweise ein besonderer Betriebsmodus zum Verarbeiten von Altpapier
reichen Abfallgemengen vorgesehen sein, bei dem beide Gruppen von Aufreißelementen
gleichzeitig bewegt werden, wobei die Bewegung jedoch derart angesteuert ist, dass
sich dennoch eine Relativbewegung zwischen den Aufreißelementen unterschiedlicher
Gruppen ergibt, wobei gleichzeitig eine Andruckeinrichtung in einen Gebrauchszustand
versetzt ist. Weiter kann vorteilhafterweise ein Betriebsmodus zum Verarbeiten von
Gewerbeabfall reichen Abfallgemengen, die regelmäßig eine größere Menge großer Gegenstände
enthalten, als beispielsweise Hausmüll reiche Abfallgemenge, vorgesehen sein, bei
dem bei ebenfalls gleichzeitiger Bewegung, vorzugsweise bei veränderlicher Geschwindigkeit,
beider Gruppen von Aufreißelementen die Andruckeinrichtung in einen Nichtgebrauchszustand
versetzt ist, um großen Gegenständen das ungehinderte Passieren der Vorrichtung zu
ermöglichen.
[0021] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren 1 bis 7 schematisch näher erläutert.
- Figur 1 -
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Figur 2 -
- zeigt eine Detaildarstellung der an Trägerelementen gruppenweise aufgenommenen Aufreißelemente
der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung,
- Figur 3 -
- zeigt eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei die Trägerelemente mit den Aufreißelementen nicht dargestellt sind,
- Figur 4 -
- zeigt eine Detaildarstellung eines Andruckelements der in Figur 3 dargestellten Vorrichtung,
- Figur 5 -
- zeigt eine der Figur 3 entsprechende Darstellung einer anderen beispielhaften erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Figur 6 -
- zeigt die Andruckeinrichtung der in Figur 5 dargestellten Vorrichtung in einer Detaildarstellung,
- Figur 7 -
- zeigt eine beispielhafte erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Zuführeinrichtung.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 weist eine Mehrzahl Aufreißelemente 2 auf. Die
Aufreißelemente 2 sind dabei im Fall der beispielhaften Vorrichtung 1 gruppenweise
an ringförmigen Trägerelementen 3 angeordnet. Die Trägerelemente 3 bilden vorzugsweise
einen walzenförmigen Rotationskörper 4, wie er in der Figur 2 dargestellt ist. Dieser
ist vorzugsweise so gestaltet, dass benachbarte Trägerelemente 3 mit einer Differenzdrehzahl
relativ zueinander bewegt werden können. Hierdurch wird es ermöglicht, das erfindungsgemäße
Verfahren, welches eine Relativbewegung zwischen Aufreißelementen 2 verschiedener
Gruppen von Aufreißelementen 2 vorsieht, durchzuführen. Dies kann vorteilhafterweise
geschehen, indem sich eine Gruppe Aufreißelemente 2, die auf einem Trägerelement 3
angeordnet ist, relativ zu einer Gruppe Aufreißelemente 2, die auf einem benachbarten
Trägerelement 3 angeordnet ist, bewegt, wenn die Trägerelemente 3 mit unterschiedlichen
Drehzahlen rotiert werden. Dabei ist es auch möglich, dass ein Teil der Trägerelemente
3 still steht, während die restlichen Trägerelemente 3 rotiert werden.
[0023] Erfindungsgemäß kann nun eine Ansteuerung des Drehmoments und/oder der Drehzahlen,
mit denen die einzelnen Trägerelemente 3 bewegt werden, abhängig vom Betriebszustand
der Vorrichtung 1 erfolgen. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Regelung
auf der Grundlage des der Vorrichtung 1 zugeführten Abfallmengenstroms erfolgt.
[0024] Vorzugsweise weist die beispielhafte erfindungsgemäße Vorrichtung eine Andruckeinrichtung
5 auf, wie sie beispielhaft in den Figuren 3 und 5 dargestellt ist. In den gezeigten
Beispielen ist die Andruckeinrichtung 5 jeweils als Anordnung einer Mehrzahl bogensegmentförmiger
Andruckelemente 6 ausgeführt. Die Gestaltung der Andruckelemente 6 kann dabei in vorteilhafter
Weise an die Zusammensetzung des zu verarbeitenden Abfallgemenges angepasst werden.
So ist beispielsweise in Figur 4 ein Andruckelement 6 dargestellt, welches einen den
Aufreißelementen 2 zugewandten flächigen Bereich 7 aufweist. Ein solches Andruckelement
6 ist insbesondere für die Verarbeitung kleiner Säcke, insbesondere von Säcken mit
einem Fassungsvolumen von höchstens 30 1 geeignet. Die in Figur 6 dargestellte beispielhafte
Andruckeinrichtung 5 weist dagegen eine Vielzahl schmaler einzelner Andruckelemente
6 auf. Diese bilden eine Art Rechen, welcher mit der konkav gekrümmten Seite seiner
Zinkenanordnung dem walzenförmigen Rotationskörper 4 zugewandt ist. Die Andruckelemente
6 der einzelnen Andruckeinrichtungen 5 werden durch einen geeigneten Vorspannmechanismus
einzeln mit einer elastischen hydraulischen Kraft und/oder Federkraft belastet, welche
die Andruckelemente 6 gegen den walzenförmigen Rotationskörper 4 drückt. Dabei ist
es vorteilhafterweise möglich, die Andruckelemente 6 von dem vorstehend beschriebenen
Gebrauchszustand in einen Nichtgebrauchszustand zu überführen, in dem die Andruckelemente
6 von dem walzenförmigen Rotationskörper 4 weg bewegt werden, so dass sich ein Spalt
definierter Breite zwischen dem Rotationskörper 4 und der Andruckeinrichtung 5 ergibt.
Dies kann vorteilhaft sein, wenn Abfallgemenge mit einer Vielzahl großer Gegenstände
verarbeitet werden sollen.
[0025] In Figur 7 ist eine Vorrichtung 1 der erfindungsgemäßen Art gezeigt, welche einen
in der Darstellung links angeordneten Gehäusebereich 8 zur Aufnahme des Rotationskörpers
4 und der Andruckeinrichtung 5 aufweist. In diesem Gehäusebereich 8 findet folglich
das Öffnen der Säcke statt. Der größere rechte Teil der dargestellten Vorrichtung
1 wird von einem Zuführbereich 9 eingenommen. Dieser ist containerartig ausgestaltet
und vorzugsweise durch eine schematisch dargestellte Wartungsluke 10 begehbar. Die
nach oben offene Ausgestaltung des Zuführbereichs 9 ermöglicht es, diesen in einfacher
Art und Weise von oben zu befüllen. Der Zuführbereich 9 weist vorteilhafterweise eine
Zuführeinrichtung
[0026] (nicht dargestellt) auf, die in der Lage ist, das Abfallgemenge in den Wirkungsbereich
des walzenförmigen Rotationskörpers 4 bzw. der Aufreißelemente 2 zu fördern. Dabei
kann es sich vorzugsweise um einen Schubboden handeln, welcher zweckmäßigerweise gedichtet
ausgeführt ist, d.h. bei dem die einzelnen gegeneinander beweglichen Elemente des
Schubbodens, die die Auflagefläche für das auf dem Schubboden aufgehäufte Abfallgemenge
bilden, derart gegeneinander abgedichtet sind, dass auch die feinen bzw. feinkörnigen
Bestandteile des zu verarbeitenden Abfallgemenges den Schubboden nicht passieren können.
[0027] In vorteilhafter Weise ist die Vorrichtung so gestaltet, dass das Abfallgemenge die
Vorrichtung 1 nach dem Öffnen der Säcke nach unten verlassen kann. Im gezeigten Beispiel
ist die Vorrichtung 1 hierfür in vorteilhafter Weise auf einem Gestell 11 aufgestellt,
das es ermöglicht, die Vorrichtung 1, insbesondere den Wirkungsbereich der Aufreißelemente
2, mit einer Einrichtung zur Abfuhr des Abfallgemenges zu untergreifen. Dabei kann
es sich sowohl um ein Transport-behältnis, wie eine Mulde oder ähnliches handeln.
Es kann jedoch auch eine Transporteinrichtung, wie ein Förderband, so angeordnet sein,
dass diese Transporteinrichtung unter die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ragt.
1. Vorrichtung (1) zum Öffnen von Säcken in Abfallgemengen, wobei die Vorrichtung (1)
eine erste Gruppe von Aufreißelementen (2) zum Übertragen von Reißkräften auf Säcke
und eine zweite Gruppe von Aufreißelementen (2) zum Übertragen von Reißkräften auf
Säcke aufweist, wobei die Gruppen der Aufreißelemente (2) mit einer Antriebsleistung
derart bewegbar sind, dass durch Relativbewegung zwischen Aufreißelementen (2) verschiedener
Gruppen Reißkräfte erzeugbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung eine Antriebssteuereinrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist,
die Antriebsleistung wenigstens einer Gruppe von Aufreißelementen (2) in Abhängigkeit
von der Betriebssituation zu regeln.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebssteuereinrichtung zur Regelung der Bewegungsgeschwindigkeit, insbesondere
der Winkelgeschwindigkeit, und/oder der Antriebskraft, insbesondere des Drehmoments
der Aufreißelemente eingerichtet ist.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebssteuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die Antriebsleistung in Abhängigkeit
von dem Massenstrom des zugeführten Abfallgemenges zu regeln.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine Andruckeinrichtung (5) zum Andrücken des Abfallgemenges,
insbesondere der Säcke, an die Aufreißelemente (2) aufweist, wobei die Andruckeinrichtung
(5) vorzugsweise eine Mehrzahl einzelner, voneinander unabhängig auf das Abfallgemenge
einwirkende Andruckelemente (6) aufweist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Andruckeinrichtung (5), insbesondere die einzelnen Andruckelemente (6), derart
gestaltet sind, dass sie Störstoffen, die zwischen die Aufreißelemente (2) und die
Andruckeinrichtung (5) geraten, nachgeben können, insbesondere federnd und/oder hydraulisch
gelagert sind.
6. Vorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine Andrucksteuereinrichtung aufweist, die dazu eingerichtet
ist, die Andruckeinrichtung (5) wahlweise in einen Gebrauchzustand oder einen Nichtgebrauchszustand
zu versetzen.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine Zuführeinrichtung zur Zuführung des Abfallgemenges in den
Wirkbereich der Aufreißelemente (2), insbesondere einen Schubboden aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine Zuführsteuereinrichtung zur Steuerung der Zuführeinrichtung
aufweist, die dazu eingerichtet ist, die Zuführgeschwindigkeit des Abfallgemenges
zu regeln.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufreißelemente gruppenweise, vorzugsweise ringförmigen, Trägerelementen (3)
zugeordnet, insbesondere an diesen angeordnet, sind, wobei vorzugsweise benachbarte
Trägerelemmente (3) relativ zueinander bewegbar sind.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) eine übergeordnete Steuerung zur Ansteuerung der Antriebssteuereinrichtung,
der Andrucksteuereinrichtung und/oder der Zuführsteuereinrichtung aufweist, die vorzugsweise
dazu eingerichtet ist, verschiedene Betriebsmodi wahlweise zu ermöglichen.