[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten mindestens eines zumindest eine
magnetisierbare Komponente aufweisenden Messers nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie ein System nach Patentanspruch 12.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Arten von Vorrichtungen bekannt, die zum Halten
mindestens eines zumindest eine magnetisierbare Komponente aufweisenden Messers einen
Magneten aufweisen. Insbesondere umfasst der Begriff eines "zumindest eine magnetisierbare
Komponente aufweisenden Messers" ein Messer mit einer Metallklinge, die an einer einen
Magneten aufweisenden - gemeinhin als Messerblock bezeichneten - Vorrichtung gehalten
werden kann. Die Vorrichtung weist eine, insbesondere glatte, Oberfläche auf, an der
das Messer mittels des Magneten gehalten werden kann. Der Magnet kann beispielsweise
in einem Holzkorpus angeordnet sein. Bekannte Messerblöcke können eine blockförmige
Form oder eine flächenförmige Form aufweisen. Bei einer blockförmigen Form sind die
äußeren Abmessungen in Bezug auf Tiefe und Breite ähnlich, während bei einer flächenförmigen
Form die Abmessung in der Tiefe geringer ist als die Breite, insbesondere in einem
Verhältnis größer als 1:2.
[0003] Nachteil der bekannten Messerblöcke ist, dass die an dem Messerblock mittels des
Magneten gehaltenen Messer auch von Kindern von dem Messerblock abgelöst werden können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Halten mindestens eines
eine magnetisierbare Komponente aufweisenden Messers, die einen Magneten umfasst,
zu schaffen, bei der insbesondere Kinder das Messer nicht in einem unbeaufsichtigten
Moment von der Vorrichtung ablösen bzw. abnehmen können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der nebengeordneten Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
[0006] Kerngedanke der Erfindung ist es, die Haltekraft im Bereich der Kontaktfläche zu
verändern bzw. zu variieren, so dass mittels einer Veränderung bzw. einer Variation
der Gegenstand abgelöst werden kann.
[0007] Unter einer Veränderung der Haltekraft wird erfindungsgemäß eine dynamische Veränderung
der Magnetfeldliniendichte an der Kontaktoberfläche verstanden, die zeitlich und/oder
örtlich sein kann. Die zeitliche Veränderung der Haltekraft kann beispielsweise mittels
eines zusätzlichen Magneten, der als Elektromagnet ausgestaltet sein kann, durchgeführt
werden. Mit einem Elektromagneten ist eine zeitliche Veränderung der Magnetfeldliniendichte
einfach umsetzbar; die Haltekraft kann durch wahlweises Einschalten des Elektromagneten
erhöht werden, indem die Magnetfeldliniendichte im Bereich der Kontaktfläche erhöht
wird. Es kann auch eine zeitliche Veränderung der Magnetfeldliniendichte dadurch erreichbar
sein, dass ein das Magnetfeld schwächendes Element zwischen dem Magneten und der Kontaktfläche
gebracht wird.
[0008] Eine örtliche Veränderung der Haltekraft bzw. der Magnetfeldliniendichte relativ
zur Kontaktfläche kann beispielsweise durch eine Veränderung der örtlichen Lage des
Magneten zur Kontaktfläche bewirkt werden. Der Magnet kann in unterschiedliche Lagen
und/oder Positionen verschoben und/oder rotiert und/oder geneigt werden, um die Magnetfeldliniendichte
des Magneten im Bereich der Kontaktfläche zu verringern (Verringerung der Haltekraft)
bzw. die Magnetfeldliniendichte des Magneten im Bereich der Kontaktfläche zu erhöhen
(Vergrößerung der Haltekraft).
[0009] Unter Variation der Haltekraft wird erfindungsgemäß verstanden, dass die von dem
Magneten erzeugte Haltekraft bzw. das von dem Magneten erzeugte Magnetfeld im Wesentlichen
statisch ist und es auf der Kontaktfläche Bereiche mit unterschiedlicher Haltekraft
bzw. Magnetfeldliniendichte gibt. Beispielsweise können Bereiche auf der Kontaktoberfläche
ausgebildet sein, die der Breite eines Messers, insbesondere der Klingenhöhe entsprechen
und in denen eine hohe Magnetfeldliniendichte ausgebildet ist. Die Bereiche können
in gleicher Erstreckung verlaufen und durch Bereiche getrennt sein, in denen die Magnetfeldliniendichte
so gering ist, dass das Messer mit seiner größten Fläche der Klinge an der Kontaktfläche
in diesem Bereich nicht mittels des Magneten gehalten werden kann. Insbesondere durch
Rotation des Messers und/oder Translation auf der Kontaktfläche kann das Messer quer
zur Erstreckung der Bereiche hoher Magnetfeldliniendichte gebracht werden und gelangt
somit auch in Bereich niedriger Magnetfeldliniendichte, so dass im Ergebnis die Summe
der Bereiche hoher Magnetfeldliniendichte, an denen das Messer anliegt, nicht mehr
ausreichen, um ein Ablösen des Messers von der Vorrichtung zu verhindern. Durch Schieben
und/oder Rotieren des Messers kann das Messer in einen Bereich auf der Kontaktfläche
gebracht werden, in dem die sonst übliche Haltekraft nicht mehr auf das Messer ausgeübt
wird und das Messer kann abgelöst werden.
[0010] Die Erfinder waren die Ersten, die sich von der sonst üblichen Vorgehensweise gelöst
haben, eine Kontaktfläche an der Vorrichtung auszubilden, die eine zeitlich und/oder
örtlich nicht veränderbare Magnetfeldliniendichte (nicht veränderbare Haltekraft)
aufweist und/oder geschlossene Bereiche vorzusehen, in denen die Haltekraft derart
ausgebildet ist, dass ein Gegenstand nicht abgelöst werden kann. Die Erfinder haben
die gängige Auffassung überwunden, dass ein Magnetfeld einer für das Halten eines
oder mehrerer Messer vorgesehenen Vorrichtung verändert und/oder variiert werden kann,
um einem Sicherheitsaspekt, nämlich der unbeaufsichtigten Entnahme des Messers von
der Vorrichtung, zu genügen, aber auch ein einfache Handhabung zu ermöglichen.
[0011] Der Begriff "magnetisierbare Komponente" des Messers umfasst insbesondere die Klinge
eines Messers mit einer Stahlklinge, insbesondere Edelstahl. Das Messer kann auch
eine andere magnetisierbare Komponente aufweisen, beispielsweise einen Bund am Griff
eines Keramikmessers. Es kann bei einer Stahlklinge oder einer Klinge aus einem ferromagnetischen
Material vorgesehen sein, dass die breite Fläche der Stahlklinge an eine Oberfläche
der Vorrichtung angelegt bzw. mit dieser in Kontakt gebracht und aufgrund der Magnetkraft
des Magneten gehalten werden.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Magnet als Permanentmagnet ausgestaltet.
Der Magnet kann auch als Elektromagnet ausgestaltet sein, der bevorzugt nicht ausschaltbar
ist.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Magnet eine Komponente des Elektromagneten,
insbesondere das Joch des Elektromagneten sein.
[0014] Die Vorrichtung kann jedwede erdenkliche Form aufweisen. Bevorzugt ist die Vorrichtung
blockförmig und/oder flächenförmig ausgestaltet. Vorzugsweise weist die Vorrichtung
eine Oberfläche auf, an die der Gegenstand mit seiner magnetisierbaren Komponente
in Anlage gebracht werden kann, die in einer Erstreckungsrichtung größer als die Abmessung
der magnetisierbaren Komponente ist. Vorzugsweise können Messer in Längsrichtung mit
dem Griff nach oben an einer Oberfläche der Vorrichtung angeordnet werden. Die Vorrichtung
kann an der Oberfläche glatt ausgebildet sein, um beispielsweise die Oberfläche leicht
reinigen zu können. Vorzugsweise können mehrere Gegenstände an der gleichen Oberfläche
mittels der Magnetkraft des Magneten gehalten werden. Die Oberfläche kann auch strukturiert
sein, um beispielsweise eine an den Gegenständen anhaftende Flüssigkeit in einer vorbestimmten
Position und/oder Bereich zu sammeln.
[0015] Vorzugsweise ist der Magnet und/oder der Elektromagnet mittelbar und/oder unmittelbar
von einem Gehäuse umgeben, das Holz, Leder, Stoff und/oder Kunststoff aufweist, um
beispielsweise eine geschlossene Oberfläche der Vorrichtung zu bilden, die insbesondere
einfach gereinigt werden kann und zudem ästhetisch ansprechend aussieht.
[0016] Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine Standfläche auf, um die Vorrichtung auf einer
Fläche aufzustellen.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Vorrichtung einen Energiespeicher,
insbesondere eine Batterie und/oder einen Akkumulator aufweisen, um beispielsweise
einen Elektromagneten zu betreiben. Ein Energiespeicher eröffnet die Möglichkeit,
dass die Vorrichtung trotz Verwendung eines Elektromagneten nicht zwingend ständig
an eine externe Stromversorgung angeschlossen werden muss.
[0018] Vorzugsweise weist die Vorrichtung ein Anzeigemittel aufweist, das den Betriebszustand
des Elektromagneten und/oder des Energiespeichers ("Füllstand") anzeigt.
[0019] Vorzugsweise weist die Vorrichtung ein Mittel zum Ausbilden einer elektrischen Verbindung
zum Anschließen einer Stromversorgung zum Versorgen des Elektromagneten und/oder eines
Akkumulators auf, welches beispielsweise als Steckkontakt ausgebildet sein kann, um
mit einem Trafo und/oder Netzteil und/oder Kabel mit der Stromversorgung verbunden
werden zu können.
[0020] Vorzugsweise weist die Vorrichtung einen Schalter zum Ein- und/oder Ausschalten des
Elektromagneten auf, um die Magnetfeldliniendichte an der Kontaktfläche der Vorrichtung
zu verändern. Vorzugsweise befindet sich der Schalter an einer nicht exponierten Stelle
der Vorrichtung.
[0021] Vorzugsweise ist im Bereich einer bodenseitigen Aufstandsfläche der Vorrichtung ein
Gewichtselement vorgesehen, das die Masse der Vorrichtung erhöht, um zu erschweren,
dass ein nicht ablösbares Messer zusammen mit der Vorrichtung gehandhabt wird.
[0022] Die Erfindung schafft zudem ein System, das die oben genannte Vorrichtung und eine
mit der Vorrichtung eine leitende Verbindung ausbildende Basisstation umfasst, die
in Art einer Docking-Station ausgebildet ist. Durch das System kann beispielsweise
ein Netzteil in der Basis-Station vorgesehen sein; das Netzteil kann unabhängig von
der Vorrichtung ausgebildet sein, wobei eine Einheit bei Bedarf geschaffen werden
kann. Beispielsweise ermöglicht die Basis-Station eine an Kundenwünsche angepasste
Ausgestaltung der Vorrichtung in Bezug auf die Ausgestaltung des "Gehäuses" bei einer
von dem Gehäuse unabhängigen Basis-Station. Beispielsweise kann das Gehäuse in unterschiedlichen
Materialarten und/oder unterschiedlichen Größen gefertigt werden, und die Basis-Station
ist für die unterschiedlichen Gehäuse identisch.
[0023] Die Basisstation des Systems weist vorzugsweise eine Aufstandsfläche (ermöglicht
das Anordnen auf einer gewünschten Fläche), mechanische Befestigungsmittel zum Ausbilden
einer lösbaren mechanischen Verbindung zwischen Basis-Station und Vorrichtung (Steck-,
Klemm- und oder Schraub-Verbindung) und/oder ein Gewichtselement (Erschweren der Handhabung
eines nicht von der Vorrichtung ablösbaren Messers) auf.
1. Vorrichtung zum Halten mindestens eines zumindest eine magnetisierbare Komponente
aufweisenden Messers, wobei die Vorrichtung eine Kontaktfläche für das Messer aufweist
und einen Magneten umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft im Bereich der Kontaktfläche
(a) zeitlich veränderbar ist,
(b) örtlich veränderbar ist und/oder
(c) inhomogen auf der Kontaktfläche ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzlicher Elektromagnet vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet in seiner Lage zur Kontaktfläche veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Bereich der Kontaktfläche eine geringere Haltekraft aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet und/oder der Elektromagnet von einem Gehäuse umgeben ist, das Holz, Leder,
Stoff und/oder Kunststoff aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Standfläche aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Energiespeicher, insbesondere eine Batterie und/oder einen
Akkumulator aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Anzeigemittel aufweist, das den Betriebszustand des Elektromagneten
und/oder des Energiespeichers anzeigt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Mittel zum Ausbilden einer elektrischen Verbindung zum Anschließen
einer Stromversorgung zum Versorgen des Elektromagneten und/oder eines Akkumulators
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Schalter zum Ein- und/oder Ausschalten des Elektromagneten
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Bereich einer bodenseitigen Aufstandsfläche vorgesehenes Gewichtselement vorgesehen
ist.
12. System umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 gekennzeichnet durch eine mit der Vorrichtung eine leitende Verbindung ausbildenden Basisstation.
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisstation eine Aufstandsfläche, mechanische Befestigungsmittel zum Ausbilden
einer lösbaren mechanischen Verbindung zwischen Basis-Station und Vorrichtung und/oder
ein Gewichtselement aufweist.
14. System nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis-Station einen Schalter für das Ein- und/oder Ausschalten des Elektromagneten,
eine Batterie, einen Akkumulator, ein Mittel zum Ausbilden einer stromleitenden Verbindung
mit einer Stromversorgung und/oder Anzeigemittel zum Anzeigen des Betriebszustand
des Elektromagneten aufweist.