[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum kontinuierlichen Galvanisieren wenigstens
eines Bereiches eines Bandes mit einer Abwickelstation, von der das ungalvanisierte
Band abgewickelt und einer ersten Galvanisierstation zugeführt wird und mit einer
angetriebenen Aufwickelstation, in der das galvanisierte Band aufgewickelt wird, sowie
mit einer Steuerungsvorrichtung.
[0002] Bekannte Bandanlagen, die kontinuierlich arbeiten, bei denen also das Band kontinuierlich
gefördert wird und während des Förderns der Bereich, der frei hängt, galvanisiert
wird, weisen einen linearen Aufbau auf. In einer Abwickelstation wird das Band abgewickelt
und dann mittels einer geeigneten Förderanlage in gerader Linie durch die Galvanikbäder
gefördert und schließlich in einer Aufwickelstation wieder aufgewickelt. In der Regel
erfolgt der Antrieb in der Aufwickelstation, die durch Zug an dem Band den Vortrieb
bewirkt. Nachteilig an derartigen Anlagen ist die große Länge, was entsprechend große
Werkshallen notwendig macht. Weiter nachteilig ist, dass die Führung des Bandes meist
nur punktuell und damit auch unsauber erfolgt, was eine sehr exakt lokalisierte Galvanisierung
erschwert. Die einzelnen Galvanikbäder in einer linearen Anordnung sind nur schlecht
austauschbar. Da der Antrieb durch die Aufwickelstation erfolgt ist der Verschnitt
sehr groß, nämlich mindestens eine volle Länge der gesamten Anlage. Das macht das
Galvanisieren insbesondere von Bändern mit kurzen Gesamtlängen kostenträchtig.
[0003] Aus der
EP 0 070 694 A1 ist eine Galvanisieranlage für Einzelwerkstücke bekannt. Die einzelnen Werkstücke
werden zwischen einem Rad und einem außen am Rad anliegenden Endlosband eingeklemmt
und durch auf dem Umfang liegende Galvanikbäder gefördert. Eine solche Anlage ist
zwar platzsparend, allerdings können keine Bänder damit galvanisiert werden. Außerdem
können nur wenige und kleinere Galvanikbäder eingesetzt werden, da der Umfang begrenzt
ist. Es eignet sich daher nur für kleine Werkstücke, die mit wenig Bädern galvanisiert
werden können.
[0004] Mit dem Begriff Galvanikbad soll in dieser Anmeldung allgemein jedes Bad gemeint
sein, dass für einen Galvanikprozess notwendig sein kann. Das sind Vorbehandlungsbäder,
Elektrolytzellen und dergleichen mehr.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung eine verbesserte
Galvanisieranlage bereitzustellen, mit der Bänder galvanisiert werden können und mit
der die vorgenannten Nachteile vermieden werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0007] Die erfindungsgemäße Anlage zum kontinuierlichen Galvanisieren eines Bereiches eines
Bandes umfasst eine Abwickelstation, von der das ungalvanisierte Band abgewickelt
und einer ersten Galvanisierstation zugeführt wird und eine angetriebene Aufwickelstation,
in der das galvanisierte Band aufgewickelt wird, sowie eine Steuerungsvorrichtung.
Erfindungsgemäß umfasst die erste Galvanisierstation:
- eine kreisförmige, horizontal liegende Halterungseinrichtung, die um eine vertikale
Achse rotiert und an dessen Aussenrand das Band gehalten ist, wobei der zu galvanisierende
Bereich nach unten übersteht,
- ein endloses Antriebsband, das über einen Teil des Umfangs an dem Aussenrand anliegt
und das Band zwischen dem Aussenrand und dem Antriebsband rutschfest hält und dadurch
in Umfangsrichtung fördert,
- einen Antrieb zum Rotieren der Halterungseinrichtung,
- Galvanikbäder, die über einen Teil des Umfanges der Halterung verteilt und unterhalb
der Halterungseinrichtung angeordnet sind, so dass der zu galvanisierende Bereich
des Bandes durch die Bäder hindurch gefördert und dort galvanisiert wird.
[0008] Ein wesentlicher Vorteile der Erfindung ist der relativ geringe Platzbedarf, da die
Bäder nicht mehr in einer Reihe angeordnet sind, sondern platzoptimiert im Wesentlichen
kreisförmig. Eine typische erfindungsgemäße Anlage hat einen Platzbedarf von ca. 9m
x 9m.
[0009] Ein weiterer Vorteil ist der geringe Verschnitt. Der ist erheblich geringer oder
entfällt sogar völlig, denn wenn das Band der Halterungseinrichtung zugeführt ist
und zwischen Außenrand und Antriebsband festgeklemmt ist, kann es durch die Galvanikbäder
gefördert werden.
[0010] Hierbei zeigt sich ein weiterer Vorteil, nämlich dass das Band auf seiner vollen
Länge geführt ist und der Antrieb über die ganze Länge des Teils Bandes erfolgt, der
sich über den Bädern befindet, also von der Halterungseinrichtung festgeklemmt ist.
Das Antriebsband erfüllt dabei zwei Funktionen, nämlich den des Antriebs und eine
Haltefunktion zum Halten des Bandes.
[0011] Die unterhalb der Halterungseinrichtung angeordneten Galvanikbäder sind leicht zugänglich
und können sehr leicht ausgetauscht werden.
[0012] Da die zu galvanisierenden Bänder recht lang und entsprechend schwer sind, ist in
der Regel die Abwickelstation angetrieben. Dann sollten die Antriebsgeschwindigkeit
der Galvanisierstation und des Abwickelns genau passen. Dies kann entweder durch präzise
Motoren, die über lange Zeit genau gleichlaufen und entsprechend kostenaufwändig sind
erreicht werden oder in Weiterbildung der Erfindung dadurch, dass der Antrieb der
Abwickelstation über eine erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung in seiner Geschwindigkeit
der Antriebsgeschwindigkeit der Halterungseinrichtung angepasst ist.
[0013] Die erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung kann dabei so ausgebildet sein, dass
sie eine seitlich beweglich angeordnete Rolle aufweist, über die das abgewickelte
Band läuft und die das Band in Spannung hält. Die Auslenkung wird von der Steuerungsvorrichtung
erfasst. Dann kann die Steuerungsvorrichtung den Antrieb der Abwickelstation anpassen,
in dem auf eine Soll-Auslenkung geregelt wird.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung weist die erste Galvanisierstation eine vorgespannt
angeordnete Zuführrolle zum korrekten Zuführen des Bandes zwischen den Aussenrand
der Halterungseinrichtung und dem Antriebsband auf.
[0015] Aus dem gleichen Grund warum die Abwickelstation eine Antriebsgeschwindigkeitsregelung
aufweist, weist in Weiterbildung der Erfindung auch die Aufwickelstation eine Geschwindigkeitsanpassungsvorrichtung
auf, zur Anpassung des Antriebs der Aufwickelstation an die Antriebsgeschwindigkeit
der Halterungseinrichtung.
[0016] Für bestimmte Galvanisieraufgaben sind fünf Bäder einer Galvanisierstation häufig
zu wenig. Die erfindungsgemäße Anlage ist in einfachster Weise erweiterbar, indem
einfach je nach Bedarf eine zweite oder sogar dritte Galvanisierstation bereitgestellt
wird. Die zweite und weitere Galvanisierstationen sind identisch zur ersten aufgebaut.
Das Band wird dann von der ersten zur zweiten und ggf. zur weiteren Station geführt.
[0017] Dazu ist es vorteilhaft, wenn die zweite Galvanisierstation eine weitere Geschwindigkeitsanpassungsvorrichtung
aufweist, der eine Zuführrolle der zweiten Galvanisierstation zugeordnet ist und die
vorgespannt gehalten ist, so dass eine Änderung der Auslenkung ein Maß für einen Geschwindigkeitsunterschied
der Antriebe der beiden Galvanisierstationen ist, der von der Steuerungsvorrichtung
erfasst und ausgeregelt wird. Somit wird die Antriebsgeschwindigkeit der zweiten Galvanisierstation
auf die Geschwindigkeit der ersten Station geregelt.
[0018] Sinnvollerweise wird die Antriebsgeschwindigkeit jeder weiteren Galvanisierstation,
die eingesetzt wird, jeweils nach ihrem Vorgänger geregelt, also der Station, die
stromaufwärts liegt. Insgesamt wird dann die Antriebsgeschwindigkeit von der ersten
Station bestimmt.
[0019] Eine sehr platzsparende und vorteilhafte Anordnung ergibt sich, wenn die Galvanikbäder
einer Galvanisierstation hexagonartig angeordnet sind und fünf Seiten eines Hexagons
bilden. Dann kann der zur Verfügung stehende Raum optimal ausgenutzt werden und die
Bäder immer noch sehr einfach ausgetauscht werden. Über die sechste Seite des Hexagons
erfolgt die Zu- und Abfuhr des Bandes.
[0020] Für einen einfachen Austausch ist es sehr vorteilhaft, wenn jedes Galvanikbad einen
elektrischen Anschluss aufweist und über den elektrischen Anschluss eine das jeweilige
Galvanikbad kennzeichnende Kodierung an die Steuerungsvorrichtung übermittelbar ist.
Dann liegt alle Information über das Bad unmittelbar in der Steuerungsvorrichtung
vor und es kann unmittelbar mit einem bestimmten Programm gefahren werden.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage in der Draufsicht;
- Fig. 2
- eine Ansicht eines Beispiels eines zu galvanisierenden Bandes;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Galvanikbades der erfindungsgemäßen Anlage;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung wie Fig. 1 einer Ausführungsform der Anlage.
[0022] Eine erfindungsgemäße Anlage 10 zum kontinuierlichen Galvanisieren eines Bandes 12
umfasst eine Abwickelstation 14, von der das ungalvanisierte Band 12 abgewickelt und
einer ersten Galvanisierstation 16 zugeführt wird. Die Anlage 10 umfasst weiter eine
angetriebene Aufwickelstation 18, in der das galvanisierte Band 12 aufgewickelt wird,
sowie eine Steuerungsvorrichtung 20.
[0023] Die Abwickelstation 14 weist eine Vorratsrolle 14-1 auf, auf der das zu galvanisierende
Band 12 bevorratet ist, eine Führungsrolle 14-2 zum korrekten Führen des Bandes 12
und einen Abwickelantrieb 14-3 auf.
[0024] Die erste Galvanisierstation 16 umfasst eine kreisförmige, horizontal liegende Halterungseinrichtung
22. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Halterungsvorrichtung 22
aus einem metallenen Ring 24, der über Halterollen 26 gehalten ist. Der Ring 24 kann
in der horizontalen Ebene um eine vertikale Achse rotieren. Der Ring 24 besteht beispielsweise
aus Edelstahl.
[0025] Der Ring 24 wird durch ein endloses Antriebsband 30 angetrieben. Dazu liegt das Antriebsband
30 über einen Teil des Umfangs an dem Aussenrand 28 an und wird über Führungsrollen
32 und eine Antriebsrolle 34 zurückgeführt. Die Antriebsrolle 34 wird von einem Ringantrieb
35 angetrieben, so dass der Ring 24 der Halterungsvorrichtung 22 sich dreht.
[0026] Das zu galvanisierende Band 12 ist in einer Seitenansicht in Fig. 2 dargestellt.
Das Band 12 kann z.B. ein Stanzband sein, das aneinandergereiht zusammenhängende Teile
36, z.B. Steckerstifte, aufweist, deren eines Ende 38 galvanisiert werden soll und
die dann in einemspäteren anderen Prozess durch Stanzen vereinzelt werden. Das Band
12 soll also zumindest in dem Bereich, der die Enden 38 der Teile 36 aufweist, galvanisiert
werden. In dem anderen Endbereich 39 kann das Band 12 gehalten werden.
[0027] Das Band 12 wird nach der Abwickelstation 14 von einer vorgespannt gehaltenen Führungsrolle
40 erfasst und zwischen den Aussenrand 28 des Rings 24 und dem Antriebsband 30 geführt,
so dass es dadurch rutschfest gehalten und mit dem rotierenden Ring 24 mitgenommen
wird. Dabei wird das Band 12 so eingeführt, dass es nur mit seinem oberen Bereich
von Aussenrand 28 und Antriebsband 30 ergriffen wird und der zu galvanisierende Bereich
(Enden 38) nach unten übersteht. Über den metallenen Ring 24 ist elektrischer Kontakt
zu dem Band 12 hergestellt, damit es auch galvanisiert werden kann. Der Ring 24 selbst
ist über Schleifkontakte elektrisch kontaktiert.
[0028] Des Weiteren weist die Galvanisierstation 16 mehrere Galvanikbäder 42 auf, die über
einen Teil des Umfanges der Halterungseinrichtung 22 verteilt und unterhalb dieser
angeordnet sind. Mit Galvanikbad 42 soll hier allgemein jedes Bad gemeint sein, dass
für einen Galvanikprozess notwendig sein kann. Das sind Vorbehandlungsbäder, Elektrolytzellen
und dergleichen mehr.
[0029] Diese Bäder 42 haben in der Draufsicht (Fig. 1) in der erfindungsgemäßen Anlage eine
Trapezform, so dass sie aneinandergereiht eine hexagonale Form ergeben und jedes Bad
42 eine Seite des Hexagons bildet. Damit ist der teilkreisförmige Raum unterhalb der
Halterungseinrichtung 22 optimal ausgenutzt ist. Somit können in einer Galvanikstation
fünf Galvanikbäder angeordnet werden. Über die freibleibende sechste Seite des Hexagons
wird das Band 12 eingeführt wie beschrieben und auch ausgeführt. Das Band 12 wird
somit kontinuierlich durch jedes der fünf Bäder 42 geführt und dort entsprechend behandelt.
[0030] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines solchen Galvanikbades 42. In
bekannter Weise hat das Bad ein zentrales Becken 42-1, in dem sich z. B. Elektroden
befinden und durch das das Band 12 gefördert wird um galvanisiert zu werden. Weiter
weist das Bad 42 ein Überlaufbecken 42-2 zum Auffangen des Elektrolyten, ein Pumpsystem
42-3 und einen nicht dargestellten elektrischen Anschluss auf. Wenn erforderlich kann
des Bad 42 weitere Komponenten, wie Heizungen, Gleichrichter und dergleichen umfassen.
Alle Komponenten eines Galvanikbades 42 sind auf einem Gestell 42-4 gelagert, dass
auf Rollen 42-5 ruht und somit einen Wagen bildet. Zumindest die Becken 42-1 und 42-2
können in der Höhe verstellt werden, um nach Absenken das Galvanikbad 42 aus der Galvanisierstation
16 ausfahren zu können und auf diese Weise die Bäder 42 einfach austauschen zu können.
Eine erfindungsgemäße Galvanisieranlage 10 kann somit sehr schnell und einfach auf
verschiedene Galvanisierprozesse umgerüstet werden.
[0031] Über eine weitere Führungsrolle 44 wird das Band 12 aus der Galvanikstation 16 ausgeführt
und der Aufwickelstation 18 zugeführt. Die Aufwickelstation 18 ist ähnlich der Abwickelstation
14 aufgebaut und weist eine Rolle 18-1, auf der das Band 12 aufgewickelt wird, eine
Führungsrolle 18-2 zur korrekten Zuführung des Bandes 12 und einen Aufwickelantrieb
18-3 auf.
[0032] Wenn alle drei Antriebe, Abwickelantrieb 14-3, Ringantrieb 35 und Aufwickelantrieb
18-3, exakt gleichmäßig drehen wird das Band sauber und ohne Spannungen und ohne Durchhängen
gefördert. Dies wird durch Steuerung der Antriebe über die Steuerungsvorrichtung 20
gewährleistet.
[0033] Zur Synchronisation zwischen der Abwickelstation 14 und der Galvanisierstation 16
ist eine erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung vorgesehen. Diese funktioniert
wie folgt. Die Führungsrolle 14-2 ist beweglich gelagert, nämlich seitlich auslenkbar
und vorgespannt gelagert, was durch den Doppelpfeil 50 angedeutet ist. Die Auslenkung
der Führungsrolle 14-2 oder eines Arms, auf dem die Führungsrolle 14-2 gelagert sein
kann, wird von der Steuerungsvorrichtung 20 erfasst, was durch die Verbindungslinie
52 dargestellt ist. Abhängig von der Auslenkung regelt die Steuerungsvorrichtung 20
nun den Abwickelantrieb 14-3, so dass die Auslenkung stets einer Soll-Auslenkung entspricht.
Der Abwickelantrieb 14-2 wird damit auf den Ringantrieb geregelt. Dieser gibt die
Fördergeschwindigkeit vor. Das Band 12 hat dann immer die gleiche, richtige Spannung.
[0034] In analoger Weise wird der Aufwickelantrieb 18-3 mit einer zweiten Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung
mit Hilfe der Führungsrolle 18-2, dessen Auslenkung ebenfalls erfasst wird, über die
Steuerungsvorrichtung 20 geregelt.
[0035] Die Steuerungsvorrichtung 20 ist in einem Steuerschrank aufgenommen, an dessen Touchpanel
alle Parameter wie Temperaturen, Geschwindigkeiten und Ströme angezeigt bzw. verändert
werden können. Die Gleichrichter aller Zellen liefern Strom und-Spannung. Die Geschwindigkeit
der Anlage ist stufenlos von 0 bis zu einer maximalen Geschwindgkeit einstellbar.
[0036] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage dargestellt.
Für bestimmte Galvanisieraufgaben sind die fünf Bäder 42 der ersten Galvanisierstation
16 womöglich zu wenig. In diesem Fall lässt sich die Anlage in einfachster Weise erweitern,
indem eine weitere Galvanisierstation 16-2 zwischen die erste Galvanisierstation 16
und die Aufwickelstation 18 eingefügt wird. Die zweite Galvanisierstation 16-2 ist
identisch zur ersten aufgebaut.
[0037] Das Band 12 wird nach Verlassen der ersten Station 16 (nach der Führungsrolle 44)
der Führungsrolle 40-2 der zweiten Station 16-2 zugeführt. Wie in der ersten Station
wird das Band 12 mittels des Ringes 24-2 durch die Galvanikbäder 42-2 der zweiten
Station 16-2 geführt und schließlich über die Führungsrolle 44-2 der Aufwickelstation
18 zugeführt und dort aufgewickelt.
[0038] Die Abstimmung der Antriebe ist jetzt ein komplexeres Problem. Die Erfindung hat
aber das Prinzip, dass die maßgebende Geschwindigkeit die des Ringantriebs 35 der
ersten Station 16 ist. Die gesamte Regelung übernimmt wieder die Steuerungsvorrichtung
20. Die Regelung über die erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung zwischen Abwickelstation
und erster Galvanisierstation 16 bleibt unverändert. Die Regelung des Ringantriebs
35-2 der zweiten Galvanisierstation 16-2 geschieht derart, dass die Auslenkung (Doppelpfeil
60) der ebenfalls auslenkbar vorgespannt gelagerten Führungsrolle 40-2 erfasst und
der Steuerungsvorrichtung 20 als Regelgröße zugeführt wird, so dass der Ringantrieb
35-2 so geregelt wird, dass eine Soll-Auslenkung der Führungsrolle 40-2 vorliegt.
Schließlich erfolgt die Regelung zwischen der zweiten Galvanisierstation 16-2 und
der Aufwickelstation 18 wie im ersten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Regelung
zwischen der ersten Galvanisierstation 16 und der Aufwickelstation 18.
[0039] Je nach Bedarf kann die Anlage 10 durch eine dritte oder sogar noch mehr Galvanisierstationen
in gleicher Weise erweitert werden. Sinnvollerweise wird die Antriebsgeschwindigkeit
jeder weiteren Galvanisierstation, die eingesetzt wird, jeweils nach ihrem Vorgänger
geregelt, also der Station, die stromaufwärts liegt. Insgesamt wird dann die Antriebsgeschwindigkeit
von der ersten Station bestimmt.
[0040] Eine weitere Galvanisierstation kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn das Band 12 nicht
nur bereichsweise (an den Enden 38) sondern vollständig galvanisiert werden soll.
Dann wird in der ersten Galvanisierstation 16 der Endbereich 38 galvanisiert und im
Bereich 39 das Band 12 gehalten. Zwischen der ersten und zweiten Galvanisierstation
wird das Band 12 gewendet, also um 180 verdrillt, so dass es in der zweiten Galvanisierstation
umgekehrt eingeführt wird und dort mit den bereits galvanisierten Endbereichen 38
gehalten wird. Der in der ersten Galvanisierstation 16 nicht galvanisierte Bereich
39 steht jetzt nach unten über und kann in der zweiten Galvanisierstation 16-2 galvanisiert
werden.
[0041] Für einen einfachen Austausch eines Galvanikbades 42 oder 42-2 ist über den elektrischen
Anschluss eine das jeweilige Galvanikbad kennzeichnende Kodierung an die Steuerungsvorrichtung
20 übermittelbar. Dann liegen alle Information über das Bad unmittelbar der Steuerungsvorrichtung
20 vor.
1. Anlage (10) zum kontinuierlichen Galvanisieren eines Bereiches eines Bandes (12) mit
einer Abwickelstation (14), von der das ungalvanisierte Band (12) abgewickelt und
einer ersten Galvanisierstation (16) zugeführt wird und mit einer angetriebenen Aufwickelstation
(18), in der das galvanisierte Band (12) aufgewickelt wird, sowie mit einer Steuerungsvorrichtung
(20), wobei die erste Galvanisierstation (16) umfasst:
- eine kreisförmige, horizontal liegende Halterungseinrichtung (22), die um eine vertikale
Achse rotiert und an dessen Aussenrand (28) das Band (30) gehalten ist, wobei der
zu galvanisierende Bereich (38) nach unten übersteht
- ein endloses Antriebsband (12), das über einen Teil des Umfangs an dem Aussenrand
(28) anliegt und das Band (30) zwischen dem Aussenrand (28) und dem Antriebsband (30)
gehalten ist und dadurch in Umfangsrichtung gefördert wird,
- einen Antrieb (35) zum Rotieren der Halterungseinrichtung (22),
- Galvanikbäder (42), die über einen Teil des Umfanges der Halterungseinrichtung (22)
verteilt und unterhalb der Halterungseinrichtung (22) angeordnet sind, so dass der
zu galvanisierende Bereich (38) des Bandes (12) durch die Bäder (42) hindurch gefördert
und dort galvanisiert wird.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwickelstation angetrieben ist und der Antrieb der Abwickelstation über eine
erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung in seiner Geschwindigkeit der Antriebsgeschwindigkeit
der Halterungseinrichtung angepasst ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung eine seitlich zur Förderrichtung des
Bandes beweglich angeordnete Rolle aufweist, über die das abgewickelte Band läuft
und die das Band in Spannung hält und die Auslenkung der Rolle von der Steuerungsvorrichtung
erfasst wird und die Steuerungsvorrichtung den Antrieb der Abwickelstation anpasst,
indem der Antrieb der Abwickelstation auf eine Soll-Auslenkung geregelt wird.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Galvanisierstation eine vorgespannt angeordnete Zuführrolle zum korrekten
Zuführen des Bandes zwischen den Aussenrand der Halterungseinrichtung und dem Antriebsband
aufweist.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelstation eine zweite Geschwindigkeitsanpassungsvorrichtung aufweist zur
Anpassung des Antriebs der Aufwickelstation an die Antriebsgeschwindigkeit der Halterungseinrichtung.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine zweite Galvanisierstation vorgesehen ist, der das die erste Galvanisierstation
verlassende Band zugeführt wird.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Galvanisierstation eine weitere Geschwindigkeitsanpassungsvorrichtung
aufweist, der eine Zuführrolle der zweiten Galvanisierstation zugeordnet ist und die
seitlich auslenkbar vorgespannt gehalten ist, so dass eine Änderung der Auslenkung
ein Maß für einen Geschwindigkeitsunterschied der Antriebe der beiden Galvanisierstationen
ist, der von der Steuerungsvorrichtung erfasst und ausgeregelt wird.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsvorrichtung alle zu regelnden Antriebe nach dem Antrieb der ersten
Galvanisierstation ausrichtet.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Galvanisierstation vorgesehen ist.
10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Galvanikbäder einer Galvanisierstation hexagonartig angeordnet sind und fünf
Seiten eines Hexagons bilden und über die sechste Seite die Zu- und Abfuhr des Bandes
erfolgt.
11. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Galvanikbad einen elektrischen Anschluss aufweist und über den elektrischen
Anschluss eine das jeweilige Galvanikbad kennzeichnende Kodierung an die Steuerungsvorrichtung
übermittelbar ist.
12. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Galvanikbäder und/oder die Abwickelstation und/oder die Aufwickelstation auf
Rädern ruhen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Anlage (10) zum kontinuierlichen Galvanisieren eines Bereiches eines Bandes (12) mit
einer Abwickelstation (14), von der das ungalvanisierte Band (12) abgewickelt und
einer ersten Galvanisierstation (16) zugeführt wird und mit einer angetriebenen Aufwickelstation
(18), in der das galvanisierte Band (12) aufgewickelt wird, sowie mit einer Steuerungsvorrichtung
(20), wobei die erste Galvanisierstation (16) umfasst:
- eine kreisförmige, horizontal liegende Halterungseinrichtung (22), die um eine vertikale
Achse rotiert und an dessen Aussenrand (28) das Band (30) gehalten ist, wobei der
zu galvanisierende Bereich (38) nach unten übersteht
- ein endloses Antriebsband (12), das über einen Teil des Umfangs an dem Aussenrand
(28) anliegt und das Band (30) zwischen dem Aussenrand (28) und dem Antriebsband (30)
gehalten ist und dadurch in Umfangsrichtung gefördert wird,
- einen Antrieb (35) zum Rotieren der Halterungseinrichtung (22),
- Galvanikbäder (42), die über einen Teil des Umfanges der Halterungseinrichtung (22)
verteilt und unterhalb der Halterungseinrichtung (22) angeordnet sind, so dass der
zu galvanisierende Bereich (38) des Bandes (12) durch die Bäder (42) hindurch gefördert
und dort galvanisiert wird
wobei die Abwickelstation angetrieben ist und der Antrieb der Abwickelstation über
eine erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung in seiner Geschwindigkeit der Antriebsgeschwindigkeit
der Halterungseinrichtung angepasst ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Geschwindigkeitsanpassungvorrichtung eine seitlich zur Förderrichtung des
Bandes beweglich angeordnete Rolle aufweist, über die das abgewickelte Band läuft
und die das Band in Spannung hält und die Auslenkung der Rolle von der Steuerungsvorrichtung
erfasst wird und die Steuerungsvorrichtung den Antrieb der Abwickelstation anpasst,
indem der Antrieb der Abwickelstation auf eine Soll-Auslenkung geregelt wird.
3. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Galvanisierstation eine vorgespannt angeordnete Zuführrolle zum korrekten
Zuführen des Bandes zwischen den Aussenrand der Halterungseinrichtung und dem Antriebsband
aufweist.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufwickelstation eine zweite Geschwindigkeitsanpassungsvorrichtung aufweist zur
Anpassung des Antriebs der Aufwickelstation an die Antriebsgeschwindigkeit der Halterungseinrichtung.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine zweite Galvanisierstation vorgesehen ist, der das die erste Galvanisierstation
verlassende Band zugeführt wird.
6. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Galvanisierstation eine weitere Geschwindigkeitsanpassungsvorrichtung
aufweist, der eine Zuführrolle der zweiten Galvanisierstation zugeordnet ist und die
seitlich auslenkbar vorgespannt gehalten ist, so dass eine Änderung der Auslenkung
ein Maß für einen Geschwindigkeitsunterschied der Antriebe der beiden Galvanisierstationen
ist, der von der Steuerungsvorrichtung erfasst und ausgeregelt wird.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungsvorrichtung alle zu regelnden Antriebe nach dem Antrieb der ersten
Galvanisierstation ausrichtet.
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Galvanisierstation vorgesehen ist.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Galvanikbäder einer Galvanisierstation hexagonartig angeordnet sind und fünf
Seiten eines Hexagons bilden und über die sechste Seite die Zu- und Abfuhr des Bandes
erfolgt.
10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Galvanikbad einen elektrischen Anschluss aufweist und über den elektrischen
Anschluss eine das jeweilige Galvanikbad kennzeichnende Kodierung an die Steuerungsvorrichtung
übermittelbar ist.
11. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Galvanikbäder und/oder die Abwickelstation und/oder die Aufwickelstation auf
Rädern ruhen.