[0001] Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung eines Stanzgitters und eines Anschlusskontakts
gemäß Oberbegriff von Anspruch 1 sowie einen korrespondierenden Anschlusskontakt,
eine elektronisch Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Einfassung der
Kontaktanordnung.
[0002] Stanzgitter sind für Zentralelektriken von Kraftfahrzeugen bekannt. Beispielhaft
wird verwiesen auf die
DE 197 13 008 C1. Messerkontakte und Messeraufnahmekontakte dienen zum elektrischen Anschluss von
Sicherungen, Relais und sonstigen elektrischen oder elektronischen Bauteilen, die
einen Messeraufnahmekontakt oder einen Messerkontakt aufweisen. Die Kontakte der Bauelemente
werden in bzw. auf die Anschlusskontakte des Stanzgitters gesteckt.
[0003] Eine artverwandte Kontaktanordnung mit Stanzgitter und mit einem Anschlusskontakt,
welcher zwei Kontaktfedern aufweist, die in einem Fußbereich einstückig miteinander
sind, ist in der
EP 1 301 063 B1 beschrieben. Ein artverwandter Anschlusskontakt ist in
EP 1 531 522 B1 beschrieben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktanordnung zu schaffen, welche
eine verbesserte Toleranz gegenüber Vibrationen sowie eine vergrößerte Kontaktfläche
im Verhältnis zum Platzbedarf aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kontaktanordnung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung beschreibt eine elektrische Kontaktanordnung zur elektrischen Kontaktierung,
umfassend wenigstens ein Stanzgitter und einen Anschlusskontakt, die sich weiterhin
dadurch auszeichnet, dass das Stanzgitter eine Öffnung zum Einstecken des Anschlusskontakts
und aus einer Öffnungsebene herausragende Klemmmittel aufweist, wobei ein Klemmabschnitt
des Anschlusskontakts zumindest teilweise in die Öffnung einsteckbar und mittels der
Klemmmittel unter Bildung einer elektrisch leitfähigen Kontaktfläche mechanisch fixierbar
ist. Die mechanische Fixierung ist dabei insbesondere lösbar.
[0007] In vorteilhafter Weise wird somit eine preisgünstig herstellbare Kontaktanordnung
bereitgestellt, mittels welcher eine vibrationstolerante elektrische Kontaktierung
realisierbar ist, wodurch Spannungsabbrüche oder Spannungsspitzen vermieden werden
können. Es kann zudem in vorteilhafter Weise eine im Verhältnis zum Platzbedarf der
Kontaktanordnung vergleichsweise große Kontaktfläche zur Stromübertragung zwischen
dem Stanzgitter und dem Anschlusskontakt bereitgestellt werden, wodurch größere Ströme
übertragbar sind bzw. das Risiko von elektrischen Überlastungen reduziert werden kann,
da die Stromdichte über die Kontaktfläche bei gleichem Platzbedarf geringer sein kann.
Die Anzahl an Anschlusskontakten, beispielsweise eines gruppierten Anschlusskontakts,
kann somit reduziert werden, wodurch der Platzbedarf im Verhältnis zum übertragbaren
Strom geringer ausfällt und geringere Kosten entstehen. Aufgrund einer möglichen verbesserten
konstruktiven Vorgabe der Kontaktfläche ist der Übergangswiderstand besser vorhersagbar,
da sich eine geringere Streuung dieser Werte ergibt. Die ermöglicht eine größere Lebensdauer
der Kontaktanordnung und/oder einen geringeren Signal bzw. Leistungsverlust. Im Falle
von Erschütterungen kann mittels der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung eine selbsttätige
Rückstellung des Anschlusskontakts in eine Sollposition ermöglicht werden.
[0008] Die Öffnungsebene ist dabei bezogen auf das umgebende Stanzgitter sowie vorstellbar
durch die ursprünglich an dieser Stelle vorhandene Stanzgitterfläche. In häufigen
Fällen entspricht die gedachte Öffnungsebene somit einer durch das weitere Stanzgitter
gebildeten Fläche bzw. Ebene im Umkreis der Öffnung.
[0009] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung
wirken die Klemmmittel zur Bildung der mechanisch lösbaren Fixierung bei eingestecktem
Anschlusskontakt mittels einer elastischen Rückstellkraft auf den Klemmabschnitt ein.
Dadurch unterliegt der Klemmabschnitt einer Klemmwirkung, wodurch eine positionstolerante
mechanische Fixierung realisiert wird. Die Klemmkräfte bzw. die Kräfte zur Bildung
der Kontaktfläche können entsprechend der Anforderungen vorgegeben werden. Mechanische
Abnutzungserscheinungen sowie damit im Zusammenhang stehende Verschmutzungen können
somit reduziert werden. Es handelt sich bei der Fixierung somit um eine lösbare Verbindung.
[0010] Die Klemmmittel sind bevorzugt einander derart gegenüberliegend angeordnet, dass
sich entgegengesetzte Wirkrichtungen der elastischen Rückstellkräfte ergeben.
[0011] Der Klemmabschnitt weist vorzugsweise mindestens zwei unter einem Öffnungswinkel
einander entgegengesetzt ausgerichtete Flächen zum Verbinden mit den Klemmmitteln
des Stanzgitters und Bildung einer elektrisch leitfähigen Verbindung auf.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Klemmmittel einander gegenüberliegend
mit einem Öffnungswinkel zueinander angeordnet, welcher zur Bildung der elastischen
Rückstellkräfte der Klemmmittel bei eingestecktem Anschlusskontakt einen anderen -
insbesondere geringeren - Wert aufweist, als bei nicht eingestecktem Anschlusskontakt.
[0013] Der Klemmabschnitt weist vorzugsweise Rastmittel auf, welche an den Klemmmitteln
in der Weise einrastbar sind, dass eine Bewegung des Anschlusskontakts in wenigstens
eine Bewegungsrichtung, insbesondere entgegen einer Einschubrichtung des Anschlusskontakts,
verhindert wird. Der Anschlusskontakt weist somit auch im montierten Zustand eine
bevorzugt entgegen einer Einschubrichtung eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf, wodurch
ein Herausfallen bzw. einfaches Herausziehen vermieden wird. Rastmittel können zweckmäßigerweise
ebenfalls oder lediglich an den Klemmmitteln vorgesehen sein.
[0014] Beim Einstecken des Anschlusskontaktes werden die Klemmmittel dabei zunächst durch
die Rastmittel in der Weise geöffnet, dass sich ein kleinerer Öffnungswinkel der Klemmmittel
ergibt, bis diese nach dem Einrasten der Rastmittel einen Öffnungswinkel einnehmen,
welcher kleiner als der Öffnungswinkel in der ursprünglichen Position ist.
[0015] Die Klemmmittel ragen zweckmäßigerweise in einer den Kontaktfedern entgegengesetzten
Richtung aus dem Stanzgitter heraus.
[0016] Bevorzugt sind die Klemmmittel umgeformte Bestandteile des Stanzgitters und mit diesem
einstückig. Es handelt sich bei den Klemmmitteln zweckmäßigerweise um teilweise ausgestanzte
oder ausgeprägte und umgebogene Bestandteile des Stanzgitters, wodurch eine besonders
preisgünstige Herstellung ermöglicht wird.
[0017] Zur Steigerung der Strombelastbarkeit erfolgt bevorzugt eine Gruppierung mehrerer
Anschlusskontakte zu einem gemeinsamen Anschlusskontakt. Die Gruppierung kann beispielsweise
mittels Stanzen der separaten Anschlusskontakte und anschließendem Zusammenfügen oder
mittels Kaltumformen des gruppierten Anschlusskontakts oder der separaten Anschlusskontakte
und anschließendem Zusammenfügen erfolgen. Durch entsprechende Auslegung kann auf
eine Gruppierung verzichtet werden, wenn der einzelne Anschlusskontakt beispielsweise
eine größere Dicke aufweist.
[0018] Das Stanzgitter ist bevorzugt mittels einer Einfassung, beispielsweise ein Gehäusebauteil
einer elektronischen Vorrichtung, eingefasst, welche eine Vertiefung zur zumindest
teilweisen Aufnahme der Klemmmittel und des Klemmabschnitts aufweist. Die Einfassung
ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass eine Separierung unterschiedlicher Arbeitsbereiche
insbesondere einer elektronischen Vorrichtung realisiert wird. Unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Kontaktanordnung kann eine besonders preisgünstige Herstellung einer
eingefassten Kontaktanordnung zur elektrischen Kontaktierung funktioneller Baugruppen
separierter Arbeitsbereiche erfolgen, ohne zusätzliche Bauteile vorsehen zu müssen,
welche insbesondere separat hergestellt und montiert werden müssten. Dadurch können
Material und Prozesskosten eingespart werden. Häufig ist es notwendig beispielsweise
innerhalb einer elektronischen Vorrichtung solche Bereiche unterschiedlicher Arbeitsumgebungen,
beispielsweise Reinheitsklasse, Temperatur und/oder Druck, vorzusehen und diese voneinander
zu separieren, insbesondere damit möglichst keine einseitige oder gegenseitige Einflussnahme
erfolgt. Dies kann z.B. die Abtrennung eines Bereichs einer Versorgungselektronik
von einem Bereich eines elektrischen Verbrauchers, beispielsweise ein Elektromotor,
sein, dessen Arbeitsumgebung keinen solchen restriktiven Reinheitsbedingungen unterliegt.
Die elektrische Versorgung bzw. Signalübertragung über diese Abgrenzung muss ohne
Einschränkung der die Bereiche separierenden Isolationswirkung dennoch sichergestellt
sein.
[0019] Der Klemmabschnitt ist in Bereichen zur Bildung der Kontaktflächen bevorzugt eben
oder bogenförmig ausgebildet. Die Klemmmittel sind in Bereichen zur Bildung der Kontaktflächen
zweckmäßigerweise ebenfalls entweder eben oder bogenförmig ausgebildet. Insbesondere
für eine Ausführungsform der Kontaktanordnung, bei welcher die Klemmabschnitte sowie
die Klemmmittel in Bereichen zur Bildung einer Kontaktfläche bogenförmig ausgestaltet
sind, ergeben sich weitere Freiheitsgrade der Bewegung des Anschlusskontakts, wodurch
Fertigungs- und/oder Montagetoleranzen kompensiert und mechanische Spannungen insbesondere
auf die Kontaktflächen der Kontaktanordnung vermieden werden können.
[0020] Der Anschlusskontakt und/oder die Klemmmittel können zur Verbesserung der elektrischen
Leitfähigkeit bzw. Verringerung von Korrosion Beschichtungen aufweisen. Insbesondere
kann eine Beschichtung lediglich im Bereich der vorgesehenen Kontaktfläche vorgesehen
sein.
[0021] Das Stanzgitter ist vorzugsweise mittels einer Einfassung eingefasst, welche eine
Vertiefung zur zumindest teilweisen Aufnahme der Klemmmittel und des Klemmabschnitts
aufweist. Die Einfassung bildet zweckmäßigerweise einen Gehäuseteil einer die Kontaktanordnung
umfassenden elektronischen Vorrichtung.
[0022] Weiterhin betrifft die Erfindung einen Anschlusskontakt zum Verbinden mit einem Stanzgitter,
der sich dadurch auszeichnet, dass der Klemmabschnitt mindestens zwei einander entgegengesetzt
ausgerichtete Flächen zum Verbinden mit Klemmmitteln eines Stanzgitters und Bildung
einer elektrisch leitfähigen Verbindung aufweist.
[0023] Bevorzugt ist der Anschlusskontakt zur Aufnahme eines Messerkontakts ausgebildet,
der zwei durch einen Einsteckschlitz beabstandete Kontaktfedern aufweist, die in einem
Klemmabschnitt einstückig miteinander sind. Alternativ bevorzugt ist, dass der Anschlusskontakt
zum Einpressen in eine Kontaktierungsöffnung beispielsweise einer Leiterplatte ausgebildet
ist. Damit kann in vorteilhafter Weise eine unmittelbare und schraubenlose Kontaktierung
der Kontaktanordnung mit einer Leiterplatte erfolgen, wobei eine automatisierte Montage
möglich ist. Zu diesem Zweck können Kontaktierungsöffnungen zum Einbringen eines Einpressbereichs
des Anschlusskontakts vorgesehen sein.
[0024] Die Erfindung betrifft zudem eine elektronische Vorrichtung, umfassend eine Kontaktanordnung
gemäß der Erfindung, wobei die Kontaktanordnung zumindest teilweise mittels einer
Einfassung eingefasst ist. Die Einfassung separiert entsprechend einer bevorzugten
Ausführungsform innerhalb der elektronischen Vorrichtung unterschiedliche Arbeitsbereiche,
insbesondere einen Bereich einer Versorgungselektronik von einem Bereich eines elektrischen
Verbrauchers.
[0025] Die Erfindung beschreibt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Einfassung
der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung, bei welchem ein Formteil zur Bildung einer
die Kontaktanordnung zumindest teilweise aufnehmenden Vertiefung zumindest teilweise
in eine Öffnung eines Stanzgitters eingebracht wird, wobei durch das Stanzgitter umfasste
Klemmmittel durch das Formteil in Einbringrichtung ausgelenkt werden und aufgrund
deren elastischer Rückstellkräfte eine Klemmkraft in der Weise auf das Formteil ausgeübt
wird, dass das Stanzgitter bezüglich des Formteils mechanisch fixiert ist, und anschließend
ein Spritzgusswerkstoff in ein das Stanzgitter zumindest teilweise umfassendes Spritzgusswerkzeug
eingespritzt wird.
[0026] Bevorzugt werden die Klemmmittel durch Einbringung des Formteils in eine reversible
Auslenkung von etwa 90° bezüglich des Stanzgitters gebracht.
[0027] Das Formteil ragt im Eingebrachten Zustand vorzugsweise über die Enden der ausgelenkten
Klemmmittel hinaus. Dadurch kann später insbesondere das Einrasten der Rastmittel
bzw. des Klemmabschnitts des Anschlusskontakts erfolgen.
[0028] Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens kann in einem einzelnen Spritzgussprozess
eine ein Stanzgitter einfassende Einfassung realisiert werden, welche zur Separierung
unterschiedlicher Arbeitsbereiche, insbesondere einer elektronischen Vorrichtung,
ausgestaltet ist. Weiterhin werden die für die erfindungsgemäße Kontaktanordnung bevorzugt
vorgesehenen Hinterschneidungen in der Einfassung realisiert.
[0029] Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand von Figuren.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung 1 in montiertem Zustand
in Schnittdarstellung,
- Fig. 2
- Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung 1 in montiertem Zustand
mit verschiedenen Anschlusskontakten 2 in Schnittdarstellung,
- Fig. 3
- eine Ausführungsform eines Stanzgitters 3 gemäß der Erfindung,
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung eines beispielhaften Kontaktbereichs A der Kontaktanordnung
1,
- Fig. 5
- Darstellungen einer zeitliche Abfolge beim kontaktieren von Anschlusskontakt 2 mit
Stanzgitter 3,
- Fig. 6
- Ausführungsbeispiele gruppierter Anschlusskontakte gemäß der Erfindung in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 7
- weitere bevorzugte Ausführungsformen des Anschlusskontakts 2 und Stanzgitters 3 der
erfindungsgemäßen Kontaktanordnung 1,
- Fig. 8
- einen gruppierten Anschlusskontakt gemäß der Ausführungsform der Fig. 7,
- Fig. 9
- vorhandene Freiheitsgrade des Anschlusskontakts 2 gemäß dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 7 und 8,
- Fig. 10
- verschiedene perspektivische Darstellungen weiterer bevorzugter Ausführungsformen
des Anschlusskontakts 2 und Stanzgitters 3 der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung
1,
- Fig. 11
- Kontaktanordnung 1, umfassend die Ausführungsformen des Anschlusskontakts 2 und Stanzgitters
3 gemäß Fig. 10,
- Fig. 12
- einen in eine Kontaktierungsöffnung einer Leiterplatte 5 eingebrachten Anschlusskontakt
2 gemäß der Ausführungsform nach Fig. 10,
- Fig. 13
- ein Einbringungsvorgang von Anschlusskontakt 2 zur Kontaktierung mit Stanzgitter 3
am Beispiel der Ausführungsform gemäß Fig. 11,
- Fig. 14
- ein Kraft-Weg Diagramm der Kontaktanordnung 1 am Beispiel der Ausführungsform gemäß
Fig. 11,
- Fig. 15
- eine Anordnung zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Spritzgussverfahrens zur Herstellung
einer Einfassung 4 der erfindungsgemäße Kontaktanordnung 1 und
- Fig. 16
- eine bevorzugte Ausführungsform von Formteil 10 zur Einbringung in Öffnung 3.1 von
Stanzgitter 3.
[0031] Um eine kurze und einfache Beschreibung der Ausführungsbeispiele zu ermöglichen,
werden gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0032] Figur 1 zeigt in Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Kontaktanordnung 1 in kontaktiertem Zustand, welche zumindest Anschlusskontakt 2 und
Stanzgitter 3 aufweist, wobei Stanzgitter 3 durch Einfassung 4 eingefasst ist. Einfassung
4 weist zur Aufnahme der Kontaktanordnung 1 eine Vertiefung 4.1 auf. Anschlusskontakt
2 ist vorzugsweise ein Blechstanz- und Prägeteil, welches als Messeraufnahmekontakt
(Federkontakt) ausgebildet ist. Dieser weist zwei Kontaktfedern 2.1 auf, die durch
einen Einsteckschlitz 2.2 voneinander getrennt sind. Der Einsteckschlitz 2.2 ist an
einem Ende offen und ist zum Einstecken eines nicht dargestellten Messerkontakts zwischen
die beiden Kontaktfedern 2.1 vorgesehen. Am offenen Ende des Einsteckschlitzes 2.2
enden die Kontaktfedern 2.1 frei. An einem geschlossenen Ende des Einsteckschlitzes
2.2 gehen die Kontaktfedern 2.1 einstückig in Klemmabschnitt 2.3 über, welcher zum
Einstecken in eine dafür vorgesehene Öffnung 3.1 von Stanzgitter 3 ausgebildet ist.
Klemmabschnitt 2.3 ist beispielsgemäß mit einer ebenen Fläche zur Bildung einer ebenen
Kontaktfläche mit Klemmmitteln 3.2 von Stanzgitter 3 ausgestaltet und weist an den
zwei Enden Rastmittel 2.4 auf. Die Enden können bevorzugt flexibel oder starr ausgebildet
sein. Stanzgitter 3 weist im Bereich von Öffnung 3.1 einander gegenüberliegende, aus
der Ebene des Standgitters 3 herausragende, flexible oder starre Klemmmittel 3.2 auf,
welche einen flächigen Kontaktbereich zur Kontaktierung von Stanzgitter 3 mit Anschlusskontakt
2 bereitstellen. Die Klemmmittel sind vorzugsweise mittels Umformung, insbesondere
biegen, eines Bestandteils des Stanzgitters realisiert oder mittels Fügen entsprechender
Elemente an das Stanzgitter 3. Die Rastmittel 2.4 sind im montierten Zustand, um die
nicht durch Einfassung 4 eingefassten Enden der Klemmmittel 3.2 gerastet. Alternativ
können zum Einrasten der Rastmittel 2.4 auch Rastöffnungen in den Klemmmitteln 3.2
vorgesehen sein.
[0033] Ausführungsformen von Kontaktanordnung 1 mit beispielsgemäßen Bemaßungen sind in
den Teilfiguren a) und b) von Figur 2 gezeigt, wobei diese sich durch eine unterschiedlich
breite Ausbildung des bogenförmigen Klemmabschnitts 2.3 im Verbindungsbereich der
Kontaktfedern 2.1 unterscheiden, wodurch - alternativ zu einer Wahl entsprechend verschiedener
Werkstoffe - unter Anderem die Flexibilität der Enden des Klemmabschnitts 2.3 variabel
gestaltet werden kann. Bevorzugt ist Anschlusskontakt 2 in der Weise gestaltet, dass
Klemmkräfte möglichst geringe Auswirkungen auf den durch Einsteckschlitz 2.2 definierten
Abstand der Kontaktfedern 2.1 haben, sonst könnte sich nach einer Montage von Anschlusskontakt
2 beispielsweise ein vergrößerter Abstand ergeben und gegebenenfalls die elektrische
Verbindung zu dem in Einsteckschlitz 2.2 einzubringenden Messerkontakt nachteilig
beeinflussen. Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 b) bietet aufgrund der breiteren
Gestaltung des Klemmabschnitts 2.3 im Verbindungsbereich der Kontaktfedern 2.1 eine
verbesserte Steifheit gegenüber Verformungen dieser Art im Vergleich zum Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 a). Weitere Möglichkeit zur Sicherstellung eines Einsteckschlitzes 2.2
mit den erwarteten Abmessungen im montierten Zustand sind beispielsweise eine Auslegung
des Einsteckschlitzes 2.2 mit geringerem Abstand der Kontaktfedern 2.1 im nicht montierten
Zustand, sodass sich nach der Montage der erwartete Abstand in Folge der Klemmkräfte
ergibt, oder eine dickere Materialstärke und/oder zusammenfügen bzw. gruppieren mehrerer
Anschlusskontakte 2, wobei dies zu höheren Herstellungskosten führen kann.
[0034] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform von Anschlusskontakt 2 ist in Fig. 2 c) gezeigt,
wobei diese in vorteilhafter Weise besonders geringe mechanische Belastungen auf die
Kontaktfedern 2.1 bzw. den Klemmabschnitt 2.3 ermöglicht, wodurch sich vergleichsweise
wenig Auswirkungen auf Einsteckschlitz 2.2 ergeben. Diese geringere Kraftübertragung
ergibt sich insbesondere aus den seitlich angeordneten Aussparungen 2.5 beim Übergang
von den Kontaktfedern 2.1 zum Klemmabschnitt 2.3.
[0035] In Fig. 3 ist eine beispielsgemäße Ausführungsform von Stanzgitter 3 mit Bemaßungen
in einer Vorder-, Drauf- und Seitenansicht dargestellt, bei dem in einem nicht montierten
Zustand von Anschlusskontakt 2 für Öffnungswinkel α der Klemmmittel 3.2 etwa 50° vorgesehen
sind. Öffnung 3.1 ist rechteckig ausgestaltet, wie der Draufsicht entnommen werden
kann. Die beschriebenen und in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele weisen
ebene Klemmmittel 3.2 auf, wobei alternative Geometrien, wie beispielsweise Abrundungen,
Wellenformen oder Rippen möglich sind. An den Enden der Klemmmittel 3.2 sind gemäß
des in Fig. 3 gezeigten Stanzgitters 3 Ausformungen vorgesehen, welche ein Einrasten
der Rastmittel 2.4 von Anschlusskontakt 2 unterstützen können.
[0036] Dem Beispiel der Fig. 4 entsprechend beträgt der Öffnungswinkel α der Klemmmittel
3.2 im montierten Zustand von Anschlusskontakt 2 etwa 30°. Der Winkel β der den Klemmmitteln
3.2 zugewandten Seiten der Enden von Klemmabschnitt 2.3 beträgt zur Bildung eines
möglichst großen Kontaktbereichs A dementsprechend ebenfalls etwa 30°. Insbesondere
durch Vorgabe der Winkel sowie der Flexibilität bzw. Starrheit der Klemmmittel 3.2
und der Enden des Klemmabschnitts 2.3 können die Kontaktbereiche A sowie Klemmkräfte
an jeweilige Applikationen angepasst werden. Beispielsweise ergibt sich für eine Kontaktanordnung
1, welche vier Anschlusskontakte 2 umfasst, theoretisch insgesamt eine Kontaktfläche
von:

[0037] Die Fig. 5 zeigt die Vorgehensweise zum Einbringen von Anschlusskontakt 2 in Stanzgitter
3, wobei in dem nicht montierten Zustand Öffnungswinkel α der Klemmmittel 3.2 beispielsgemäß
50° und nach dem Einbringen von Anschlusskontakt 2 30° beträgt. Während des Einschiebens
von Anschlusskontakt 2 werden die Klemmmittel 3.2 durch die Enden bzw. zunächst durch
die Rastmittel 2.4 von Klemmabschnitt 2.3 geöffnet und durch das Einrasten der Rastmittel
2.4 in die Kontaktierungsposition geführt, welche einen schmaleren Öffnungswinkel
α im Vergleich zum ursprünglichen Öffnungswinkel aufweist. Durch die Rastmittel 2.4
wird verhindert, dass Anschlusskontakt 2 axial entgegen der Einschubrichtung aus der
Klemmung herausgezogen werden kann bzw. durch die Klemmkräfte herausgeschoben wird.
Ein übermäßig tiefes Einschieben wird durch die Klemmkräfte sowie Einfassung 4 verhindert.
Dadurch, dass die Rastmittel nicht unmittelbar in Vertiefung 4.1 von Einfassung 4
aufliegen, wird durch die erhaltene Bewegungsfreiheit in vorteilhafter Weise eine
Toleranz gegenüber Vibrationen ermöglicht. Eine Entnahme von Anschlusskontakt 2 kann
beispielsweise mittels eines dafür vorgesehenen Werkzeugs erfolgen, welches die Klemmmittel
3.2 von Stanzgitter 3 über die Rastmittel 2.4 von Anschlusskontakt 2 hinaus beabstandet
und in dieser Weise während der Entnahme von Anschlusskontakt 2 verbleiben kann. Im
Falle eines Verrückens von Anschlusskontakt 2 in Einschubrichtung beispielsweise in
Folge von Vibrationen erfolgt durch den entgegen der Einschubrichtung gerichteten
Anteil der Klemmkräfte eine selbsttätige Rückpositionierung. Ein durch die Kontaktanordnung
1 erzeugter elektrischer Kontakt bleibt somit auch bei mechanischen Erschütterungen
bestehen.
[0038] In Fig. 6 a) und b) sind alternative Ausführungsformen von Kontaktanordnung 1 mit
jeweils einer Vielzahl gruppierter Anschlusskontakte 2 dargestellt. Entsprechend der
Ausführungsform der Fig. 6 a) weisen dabei lediglich die äußersten Anschlusskontakte
2 Rastmittel 2.4 auf. Alternativ können auch sämtliche Anschlusskontakte 2 Rastmittel
2.4 aufweisen, wie in Fig. 6 b) dargestellt, oder es werden Anschlusskontakte 2 mit
und ohne Rastmittel 2.4 in von den gezeigten Varianten abweichender Weise angeordnet.
[0039] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung 1 bzw.
des Anschlusskontakts 2 und Stanzgitters 3 sind in den Figuren 7, 8 und 9 dargestellt.
Einfassung 4 ist in diesen Figuren nicht abgebildet, kann jedoch in vergleichbarer
Weise vorgesehen sein. Durch diese Ausführungsformen werden zusätzlich Freiheitsgrade
gewonnen, wodurch insbesondere eine erhöhte Kompensation von Toleranzen bei der Montage
und mechanischen Toleranzen möglich ist und unbeabsichtigte mechanische Spannungen
auf die oder verursacht durch die Kontaktanordnung 1 vermieden werden können. Der
Montagevorgang kann zudem unter einem vom Soll-Winkel abweichenden Winkel erfolgen.
Toleranzen können entsprechend auch größer ausfallen und somit Kosten eingespart werden.
Auch im montierten Zustand bleibt eine Anpassungsfähigkeit erhalten, wodurch die elektrische
Kontaktierung bei sich ändernden Umgebungsbedingungen nicht beeinträchtigt wird. Die
Freiheitsgrade erlauben ebenfalls im montierten Zustand verstellbare Funktionseinheiten,
wie z.B. Multimedia-Displays, welche veränderliche Ausrichtungen ermöglichen.
[0040] Anschlusskontakt 2 weist entsprechend den Ausführungsformen der Fig. 7, 8 und 9 einen
Klemmabschnitt 2.3 auf, welcher im Bereich der mit den Klemmmitteln 3.2 zu bildenden
Kontaktfläche bogenförmig ausgestaltet ist, wie in Fig. 7 a) abgebildet. Dementsprechend
sind auch die Klemmmittel 3.2 von Stanzgitter 3 in dem für die Kontaktfläche vorgesehenen
Bereich, im Schnitt, bogenförmig, wie es in den unterschiedlichen Perspektiven sowie
perspektivischen Schnittdarstellungen der Fig. 7 b) abgebildet ist. Bevorzugt entspricht
die Formgebung der für die Kontaktfläche vorgesehenen Oberfläche der Klemmmittel 2.3
dabei einer Kugelkalotte, kann jedoch auch davon abweichende Formen annehmen.
[0041] Die Fig. 8 zeigt einen gruppierten Anschlusskontakt, welcher eine Vielzahl einzelner
Anschlusskontakte 2 umfasst, wie es bereits für die Ausführungsform der Fig. 6 beschrieben
wurde. Die Ausführungsform gemäß Figur 8 ist bevorzugt in der Weise ausgestaltet,
dass sich in Verbindung mit dem Stanzgitter 3, wie in den Figuren 7 und 9 gezeigt,
eine im Wesentlichen globoidale Kontaktfläche A ergibt.
[0042] Fig. 9 zeigt in den Teilfiguren a), b) und c) entsprechend dieser Ausführungsform
von Kontaktanordnung 1 vorliegende Freiheitsgrade am Beispiel eines gruppierten Anschlusskontakts,
welcher aus einer Vielzahl einzelner Anschlusskontakte 2 zusammengesetzt ist, wobei
durch die Klemmkräfte der der Klemmmittel 3.2 und/oder des Klemmabschnitts 2.3 eine
selbsttätige Rückstellung des gruppierten Anschlusskontakts in eine Sollposition,
wie für die bereits beschriebenen Ausführungsbeispiele, realisierbar ist. Beispielhaft
sind in den Teilfiguren mögliche Winkelfreiheitsgrade dargestellt. Die Teilfigur a)
der Fig. 9 zeig eine Verkippung von Anschlusskontakt 2 bezüglich der Sollposition
in einer zum Anschlusskontakt 2 parallelen und bezüglich Stanzgitter 3 senkrechten
Ebene, um einen Winkel von ca. 2°. In Fig. 9 b) ist eine Neigung von Anschlusskontakt
2 um etwa 6° in einer zum Anschlusskontakt 2 und zum Stanzgitter 3 senkrechten Ebene
und in Fig. 9 c) ist einer Verdrehung von Anschlusskontakt 2 bezogen auf Stanzgitter
3 in einer zu Stanzgitter 3 parallelen und Anschlusskontakt 2 senkrechten Ebene gezeigt.
Die gezeigten Abweichungen von der Sollposition können auch gemeinsam auftreten.
[0043] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung 1 bzw.
des Anschlusskontakts 2 und Stanzgitters 3 sind in den Figuren 10 bis 13 dargestellt.
Mittels dieser Ausführungsform kann insbesondere die Bewegungsfreiheit parallel zur
Einsteckrichtung weiter vergrößert werden, wodurch eine Verbesserung der Kompensation
von Vibrationen oder mechanischen Stößen erzielt werden kann. Zudem ist eine unmittelbare
elektrische Kontaktierung an eine Leiterplatte möglich.
[0044] In der Teilfigur a) von Fig. 10 ist Anschlusskontakt 2 und in der Teilfigur b) Stanzgitter
3 in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen abgebildet. Im Unterschied zu
den bisher beschriebenen Ausführungsformen weist Anschlusskontakt 2 einen im Wesentlichen
pinzettenförmigen Grundkörper auf, welcher ebenso zwei Klemmfedern 2.1 mit einem dazwischenliegenden
Schlitz 2.2 und einen Klemmabschnitt 2.3 aufweist, wobei die Klemmfedern 2.1 in einem
dem Klemmabschnitt 2.3 abgewandten Teil des Anschlusskontakts 2 einstückig miteinander
und, wie in Fig. 12 abgebildet, zum Einstecken beispielsweise in eine Einstecköffnung
einer Leiterplatte 5 ausgestaltet sind. Somit lässt sich der Anschlusskontakt 2 in
kostengünstiger Weise beispielsweise aus einem umgeformten Stanzstreifen fertigen.
Im in der Leiterplatte 5 eingesteckten Bereich von Anschlusskontakt 2 weist dieser
vorzugsweise entsprechende Ausformungen 2.6 zur Fixierung innerhalb der Leiterplattenöffnung
und Vermeidung von Abriebpartikeln auf. Alternativ kann auf derlei Ausformung auch
verzichtet werden. Klemmabschnitt 2.3 weist eine im Wesentlichen rautenförmige Form
auf, wobei diese auf der einen Seite in die Klemmfedern 2.1 mit entsprechender Schlitzöffnung
übergeht und auf der gegenüberliegenden Seite nicht einstückig ineinander über geht.
Der Klemmabschnitt 2.3 umfasst bevorzugt die Rastmittel 2.4, welche entsprechend dieses
Beispiels als Vertiefungen realisiert und zum Einrasten der Klemmmittel 3.2 vorgesehen
sind, wie in der Fig. 11 am montierten Zustand der Kontaktanordnung 1 gezeigt ist.
Es können alternativ auch davon abweichende Rastausformungen vorgesehen sein. Die
Klemmmittel 3.2 von Stanzgitter 3 weisen entsprechend dieses Ausführungsbeispiels
ebene Flächen auf, wobei Winkel α im nicht montierten Zustand beispielsgemäß etwa
70° beträgt. Die Klemmmittel 3.2 sind insbesondere zur Realisierung einer definierten
Kontaktfläche A und verbesserten mechanischen Fixierung an den Enden bevorzugt umgebogen.
Durch diese Umformung kann die Kontaktfläche A angepasst bzw. vergrößert werden. Alternativ
kann diese Umformung in anderer Weise umgesetzt sein oder gänzlich darauf verzichtet
werden.
[0045] Anhand der in den Figuren 13 und 14 dargestellten Positionen von Anschlusskontakt
2 bezogen auf Stanzgitter 3 wird nachfolgend der Montageprozess von Kontaktanordnung
1 beschrieben. Beim Einschieben von Anschlusskontakt 2 in Öffnung 3.1 erfolgt entsprechend
Position I. ein erstes Kontaktieren des Anschlusskontakts 2 und der Klemmmittel 3.2,
wobei durch den Klemmabschnitt 2.3 und/oder die Klemmmittel 3.2 noch keine durch deren
elastische Verformung hervorgerufenen Rückstellkräfte wirken. Bei weiterem Einschieben
von Anschlusskontakt 2 in negativer z-Richtung, werden die Klemmmittel 3.2 durch Klemmabschnitt
2.3 bis zum Erreichen der breitesten Stelle von diesem geöffnet, Winkel α also kleiner.
Im Verlauf dieses Vorgangs berührt Klemmabschnitt 2.3 den Boden von Einfassung 4,
wodurch, bei weiterer Kraftausübung auf Anschlusskontakt 2 in negativer z-Richtung,
die rautenförmige Grundform gestaucht und deren breiteste Stelle entsprechend verbreitert
wird. Nach Passieren dieser breitesten Stelle durch die Klemmmittel 3.2 bewegen sich
diese aufgrund der Rückstellkräfte wieder in Richtung der relaxierten Position und
der Winkel α wird wieder größer (Pos. II.). Anschließend kann durch eine weitere Bewegung
in negativer z-Richtung und somit Stauchung von Klemmabschnitt 2.3 ein Einrasten der
Klemmmittel 3.2 in den Vertiefungen 2.4 von Anschlusskontakt 2 bewirkt werden, wie
es gemäß Position III. gezeigt ist. In dieser Position entspricht der Winkel α dem
im nichtmontierten Zustand.
[0046] Entfällt nun die in negativer z-Richtung wirkende Einpresskraft wirken die elastischen
Rückstellkräfte des gestauchten Klemmabschnitts 2.3 in positiver z-Richtung, bis durch
die in die Vertiefungen 2.7 einrastenden Klemmmittel 3.2, welche dadurch ebenfalls
in positiver z-Richtung elastisch verformt werden, wodurch Winkel α vergrößert wird,
eine weitere Bewegung verhindert wird, wenn die Rückstellkräfte der Klemmmittel 3.2
und des Klemmabschnitts 2.3 im Gleichgewicht sind. Die solchermaßen erreichte Position
IV. stellt die Soll-Position von Anschlusskontakt 2 bezüglich Stanzgitter 3 bzw. die
gewünschte Kontaktierungsposition dar. Die den Anschlusskontakt 2 in dieser Position
beweglich fixierenden Klemmkräfte resultieren aus den Rückstellkräften, wobei diese
ebenfalls in der Weise wirken, dass ein selbsttätige Rückpositionierung in die Soll-Position
erfolgen kann, falls mechanische Stöße oder Vibrationen auftreten.
[0047] Eine weitere Bewegung des Anschlusskontakts 2 in negativer z-Richtung, insbesondere
beim Einbringen in Öffnung 3.1 von Stanzgitter 3, wird durch das geschlossene Ende
von Vertiefung 4.1 von Einfassung 4 verhindert, wie in für Pos. V von Figur 13 gezeigt.
[0048] Die Fig. 14 zeigt ein beispielhaftes Kraft-Weg-Diagramm der Kontaktanordnung 1 am
Beispiel der Ausführungsform gemäß Fig. 11. Ausgehend von der Nominalposition von
Anschlusskontakt 2 im Schnittpunkt der Achse der Auslenkung in z-Richtung (Ordinate)
und der Achse der aufzubringenden Kraft F (Abszisse), ist bei weiterem Einpressen
von Anschlusskontakt 2 in Vertiefung 4.1 (neg. z-Richtung) eine wachsende Kraft gegen
die federnden Klemmabschnitte 2.3 von Anschlusskontakt 2.3 aufzubringen, wie aus Position
V. der Fig. 13 auch nachvollziehbar ist. Bei Kraftwirkung auf Anschlusskontakt 2 in
positiver z-Richtung entsteht ebenfalls eine anwachsende, der Entnahme entgegenwirkende
Kraft, sodass zumindest ein selbsttätiges Herausfallen verhindert wird.
[0049] Anhand der Figuren 15 und 16 wird nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren zur
Realisierung der Einfassung 4 beschrieben, welche zur mechanischen Fixierung von Kontaktanordnung
1 und beispielsweise zur Separierung von Arbeitsbereichen unterschiedlicher Reinheitsklassen
innerhalb einer elektronischen Vorrichtung. Dies kann z.B. die Abtrennung eines Bereichs
einer Versorgungselektronik von einem Bereich eines elektrischen Verbrauchers sein.
Die Versorgungselektronik befindet sich dabei zweckmäßigerweise in einem zumindest
teilweise durch die Einfassung separierten Bereich eines Gehäuses der elektronischen
Vorrichtung - insbesondere eines Kraftfahrzeugs - und der elektrische Verbraucher
in einem anderen Bereich des Gehäuses oder der elektronischen Vorrichtung. Fig. 15
zeigt verschiedene Schnittdarstellungen eines Ausführungsbeispiels der Spritzgussanordnung,
wobei der Übersichtlichkeit halber - abgesehen von Formteil 10 - auf die Darstellung
des Spritzgusswerkzeugs verzichtet wurde.
[0050] Entsprechend des Verfahrens wird Stanzgitter 3 zur Realisierung von Einfassung 4
zweckmäßigerweise mittels eines geeigneten Materials, z.B. Kunststoff, in einem Spritzgussverfahren
umspritzt, wobei wenigstens ein Formteil 10 zur Erzeugung von Vertiefung 4.1 vorgesehen
ist, welches in die bevorzugt mittels eines vorausgehenden Prozessschrittes, z.B.
eines Stanzverfahrens, erzeugte Öffnung 3.1 eingebracht wird. Bei diesem Vorgang werden
die Klemmmittel 3.2 gemäß der beschriebenen Ausführungsform durch Formteil 10 in eine
elastisch verformte und bzgl. des festgelegten Winkels α für den nicht montierten
Zustand reversible Auslenkung von etwa 90° gebracht. Vorzugsweise fixieren die vorliegenden
Klemmkräfte der Klemmmittel 3.2 auf Formteil 10 Stanzgitter 3 während des Spritzgussprozesses
in dieser Position. Formteil 10 ragt vorzugsweise über die Enden der Klemmmittel 3.2
hinaus, wodurch später insbesondere das Einrasten der Rastmittel 2.4 bzw. des Klemmabschnitts
2.3 ermöglicht werden kann. Anschließend wird das Spritzgussmaterial in das Spritzgusswerkzeug
eingespritzt. Nach dem Abkühlen von Einfassung 4 kann das Spritzgusswerkzeug und Formteil
10 entfernt werden, wobei die Klemmmittel 3.2 die ursprüngliche Auslenkung wieder
einnehmen. Eine Fertigung weiterer Spritzgussteile zur Separierung der Arbeitsbereiche
ist somit in vorteilhafter Weise nicht notwendig. Eine bevorzugte Ausführungsform
von Formteil 10 ist in Fig. 16 dargestellt. Entsprechend dieses Beispiels sind mehrere
Distanzhalter 10.1 zur Auflage auf Stanzgitter 3 vorgesehen, mittels welchen die relative
Position von Formteil 10 zu Stanzgitter 3 und die Dicke des das Stanzgitter 3 abdeckenden
Materials in verbesserter Weise vorgegeben werden kann. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Stanzgitters können ebenfalls Distanzhalter (nicht dargestellt) vorgesehen
werden, wodurch eine Positionierung des Stanzgitters in dem Spritzgusswerkzeug weiter
verbessert werden kann und somit im Besonderen die resultierenden Wanddicken von Einfassung
4 geringere Toleranzen aufweisen. Beispielsweise kann durch einen größeren Abstand
der Distanzhalter 10.1 eine verbesserte parallele Ausrichtung von Formteil 10 zu Stanzgitter
3 erreicht werden. Um im zur Vertiefung 4.1 abgewandten Bereich von Stanzgitter 3,
beim Übergang zum in Öffnung 3.1 einzuführenden Teil von Formteil 10 eine einen von
nicht durch Einfassung 4 eingefassten Bereich vorzusehen, ist, entsprechend des in
den Figuren 15 und 16 dargestellten Beispiels des Formteils 10, Sockel 10.2 vorgesehen.
[0051] An der Berührungsfläche der Klemmmittel 3.2 zu Einfassung 4 kann es im Anschluss
an die Entnahme von Formteil 10 zu Adhäsionskräften und in Folge dessen, zu einem
haften bleiben der Klemmmittel 3.2 bzw. einem Ausbrechen von Partikeln von Einfassung
4 kommen. Dies kann zweckmäßigerweise durch entsprechende Präparation der Klemmmittel
3.2 mit einem adhäsionssenkenden Mittel, sogenannte Formtrennmittel, vermieden werden.
Ebenfalls ermöglich eine Optimierung der Parameter, wie beispielsweise der Materialen
und/oder Geometrien, eine Reduzierung oder Vermeidung der Adhäsionskräfte.
[0052] Beispielsweise ergibt sich für die beschriebene Ausführungsform, bei Verwendung von
CUSn015 als Material für das Stanzgitter. Die durch die Klemmmittel 3.2 ausgeübte
Kraft kann insbesondere durch den Radius beim Übergang zum restlichen Stanzgitter
3 beeinflusst werden. Entsprechend einer beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens
beträgt die Kraft zum Fixieren der Position des Stanzgitters 3 relativ zu Formteil
10 etwa 370 N. Der durch die elastischen Rückstellkräfte der Klemmmittel 3.2 hervorgerufene
Anpressdruck je Klemmmittel an Formteil 10 beträgt somit 370 N/33 mm
2 (11 MPa bzw. 110 Bar), wobei die 33 mm
2 einer beispielsgemäßen Fläche eines Klemmmittels entsprechen.
[0053] Durch diesen Anpressdruck der Klemmmittel 3.2 an Formteil 10 wird während des Einspritzens
ein Eindringen von Spritzgussmaterial zwischen diese vermieden. Zur Erhöhung dieses
Drucks befinden sich bevorzugte Punkte zum Einspritzen des Spritzgussmaterials senkrecht
zu den Flächen der auf 90° ausgelenkten Klemmmittel 3.2, wie sie in Fig. 15 durch
Dreiecke dargestellt sind, wobei sich der Anpressdruck somit durch den Einspritzdruck
im Verlaufe des Spritzgießens verändern lässt. Unter Verwendung von Ultradur B4030
G6 (PBT GF30 von BASF) als Spritzgusswerkstoff wird für die beschriebene Anordnung
der Einspritzpunkte vorzugsweise ein Einspritzdruck im Bereich zwischen etwa 250 Bar
bis etwa 1800 Bar, insbesondere 253 Bar, verwendet. Der Differenzdruck zwischen Einspritzseite
und Formteilseite beträgt damit beispielhaft 253 Bar - 1 Bar (Atmosphärendruck). In
Summe mit dem weiter oben berechneten Anpressdruck von 110 Bar, welcher durch die
elastischen Rückstellkräfte hervorgerufen werden, erhält man während des Einspritzens
einen Gesamtdruck von etwa 362 Bar an jedem Klemmmittel 3.2, was jeweils einer Kraft
von ca. 1217 kN entspricht.
1. Kontaktanordnung (1) zur elektrischen Kontaktierung, umfassend wenigstens ein Stanzgitter
(3) und einen Anschlusskontakt (2) zur elektrischen Kontaktierung der Kontaktanordnung
(1), dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzgitter (3) eine Öffnung (3.1) zum Einstecken des Anschlusskontakts (2) und
aus einer Öffnungsebene herausragende Klemmmittel (3.2) aufweist, wobei ein Klemmabschnitt
(2.3) des Anschlusskontakts (2) zumindest teilweise in die Öffnung (3.1) einsteckbar
und mittels der Klemmmittel (3.2) unter Bildung einer elektrisch leitfähigen Kontaktfläche
(A) mechanisch fixierbar ist.
2. Kontaktanordnung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (3.2) zur Bildung der mechanischen Fixierung bei eingestecktem Anschlusskontakt
(2) mittels einer elastischen Rückstellkraft auf den Klemmabschnitt (2.3) einwirken.
3. Kontaktanordnung (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (3.2) einander derart gegenüberliegend angeordnet sind, dass sich
entgegengesetzte Wirkrichtungen der elastischen Rückstellkräfte ergeben.
4. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmabschnitt (2.3) mindestens zwei unter einem Öffnungswinkel (β) einander
entgegengesetzt ausgerichtete Flächen zum Verbinden mit den Klemmmitteln (3.2) des
Stanzgitters (3) und Bildung einer elektrisch leitfähigen Verbindung aufweist.
5. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (3.2) einander gegenüberliegend mit einem Öffnungswinkel (α) zueinander
angeordnet sind, welcher zur Bildung der elastischen Rückstellkräfte der Klemmmittel
(3.2) bei eingestecktem Anschlusskontakt (2) einen anderen - insbesondere geringeren
- Wert aufweist, als bei nicht eingestecktem Anschlusskontakt (2).
6. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlusskontakt (2) zur Aufnahme eines Messerkontakts ausgebildet ist, der zwei
durch einen Einsteckschlitz (2.2) beabstandete Kontaktfedern (2.1) aufweist, die in
einem Klemmabschnitt (2.3) einstückig miteinander sind, oder dass der Anschlusskontakt
(2) zum Einpressen in eine Kontaktierungsöffnung ausgebildet ist.
7. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmabschnitt (2.3) Rastmittel (2.4) aufweist, welche an den Klemmmitteln (3.2)
in der Weise einrastbar sind, dass eine Bewegung des Anschlusskontakts (2) in wenigstens
eine Bewegungsrichtung, insbesondere entgegen einer Einschubrichtung des Anschlusskontakts
(2), verhindert wird.
8. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmmittel (3.2) umgeformte Bestandteile des Stanzgitters (3) und mit diesem
einstückig sind.
9. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmabschnitt (2.3) in Bereichen zur Bildung der Kontaktflächen eben oder bogenförmig
ausgebildet ist.
10. Kontaktanordnung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzgitter (3) mittels einer Einfassung (4) eingefasst ist, welche eine Vertiefung
(4.1) zur zumindest teilweisen Aufnahme der Klemmmittel (3.2) und des Klemmabschnitts
(2.3) aufweist.
11. Anschlusskontakt (2) zum Verbinden mit einem Stanzgitter (3) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmabschnitt (2.3) mindestens zwei einander entgegengesetzt ausgerichtete Flächen
zum Verbinden mit Klemmmitteln (3.2) eines Stanzgitters (3) und Bildung einer elektrisch
leitfähigen Verbindung aufweist.
12. Anschlusskontakt (2) gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmabschnitt (2.3) Rastmittel (2.4) zum Einrasten an den Klemmmitteln (3.2)
des Stanzgitters (3) aufweist.
13. Elektronische Vorrichtung, umfassend eine Kontaktanordnung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 12, wobei die Kontaktanordnung zumindest teilweise mittels einer Einfassung
(4) eingefasst ist.
14. Elektronische Vorrichtung gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfassung (4) innerhalb der elektronischen Vorrichtung unterschiedliche Arbeitsbereiche,
insbesondere einen Bereich einer Versorgungselektronik von einem Bereich eines elektrischen
Verbrauchers, separiert.
15. Verfahren zur Herstellung einer Einfassung der erfindungsgemäßen Kontaktanordnung
(1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 bzw. 13 oder 14, bei welchem ein Formteil (10)
zur Bildung einer die Kontaktanordnung (1) zumindest teilweise aufnehmenden Vertiefung
(4.1) zumindest teilweise in eine Öffnung (3.1) eines Stanzgitters (3) eingebracht
wird, wobei durch das Stanzgitter (3) umfasste Klemmmittel (3.2) durch das Formteil
(10) in Einbringrichtung ausgelenkt werden und aufgrund deren elastischer Rückstellkräfte
eine Klemmkraft in der Weise auf das Formteil (10) ausgeübt wird, dass das Stanzgitter
(3) bezüglich des Formteils (10) mechanisch fixiert ist, und anschließend ein Spritzgusswerkstoff
in ein das Stanzgitter (3) zumindest teilweise umfassendes Spritzgusswerkzeug eingespritzt
wird.